[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Lagerung des Innenbehälters eines vakuumisolierten
zylindrischen Transportbehälters für tiefsiedende verflüssigte Gase im Außenbehälter.
[0002] Zur Lagerung des Innenbehälters eines doppelwandigen vakuumisolierten Transportbehälters
werden in der Technik im wesentlichen Zug- und Druckstangen, elastische Bänder und
Seile, sowie Gleitlager und Festlager verwendet. Diesen Stand der Technik zeigen beispielsweise
die DE-AS 1 805 785, US-PS 2 814 410 und GB-PS 877 741. An die Lagerung des Innenbehälters
im Außenbehälter werden drei wesentliche Forderungen gestellt. Die Lagerung muß so
stark dimensioniert sein, daß alle auftretenden statischen und dynamischen Kräfte
sicher aufgenommen werden.
[0003] Die Lagerelemente sollen möglichst leicht sein und so gestaltet sein, daß der Innenbehälter
einen möglichst großen Durchmesser erhalten kann. Hierdurch soll der Anteil der Nutzlast
am zulässigen Behälte
rgesamtgewicht
a möglichst groß gehalten werden. Schließlich sollen die Lagerelemente schlechte Wärmebrücken
sein, damit sie die Vakuumisolation nicht zu sehr beeinträchtigen. Hierdurch sollen
die Verdampfungsverluste gering gehalten werden. | Diese Forderungen stehen im Widerspruch
zueinander. Ziel der Behälterkonstrukteure ist es deshalb, Innenbehälterlagerungen
zu schaffen, die einen optimalen Kompromiß aus den gegensätzlichen Forderungen darstellen.
[0004] Die nationalen und internationalen Transportvorschriften für gefährliche Güter schränken
die Möglichkeiten des Konstrukteurs weiter ein. Nach diesen Vorschriften muß die Innenbehälterlagerung
so ausgeführt sein, daß das zweifache Gesamtgewicht in Fahrtrichtung und in vertikaler
Richtung nach unten und das einfache Gesamtgewicht nach oben und in horizontal seitlicher
Richtung aufgenommen wird. Als zusätzliche einschränkende Bedingung sei genannt, daß
die Form der Böden und die zylindrische Form des Außenbehälters nicht unterbrochen
werden darf, da derartige Unterbrechungen die Nutzlast überproportional verringern.
Eine weitere Beschränkung ist durch die Herstellkosten gegeben, welche technisch zu
aufwendige Innenbehälterlagerungen von vornherein ausschließen.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Innenbehälterlagerung im Rahmen der
genannten Bedingungen zu schaffen, mit der sich große Nutzlasten realisieren und die
Herstellkosten reduzieren lassen.
[0006] Bei einer Vorrichtung zur Lagerung des Innenbehälters eines vakuumisolierten zylindrischen
Transportbehälters für tiefsiedende verflüssigte Gase im Außenbehälter, bestehend
aus einer Zweipunktauflagerung mit einem Festlager und einem Loslager, sowie elastischen
Halterungen zur Aufnahme der nach oben und eines Teils der zur Seite gerichteten Kräfte
wird,dies gemäß der Erfindung durch folgende Merkmale erreicht:
a) Das Loslager und das Festlager sind als biegesteife Blechkonstruktionen ausgebildet,
die sich im unteren Teil des zwischen dem Innenbehälter und dem Außenbehälter befindlichen
Zwischenraumes in Umfangsrichtung erstrecken;
b) Im Schnitt parallel zum Umfang des Transportbehälters besitzen die biegesteifen
Blechkonstruktionen einen mäanderförmigen Querschnitt;
c) Die in Längsrichtung des Transportbehälters verlaufenden Quersegmente der biegesteifen
Blechkonstruktionen haben zumindest beim Festlager die Form eines Trapezes, dessen
große Seite mit dem Außenbehälter und dessen kleine Seite mit dem Innenbehälter verbunden
ist.
[0007] Die trapezförmigen Quersegmente des Festlagers bilden eine schubfeste Verbindung
zwischen Innen- und Außenbehälter, welche sich entsprechend dem Momentenverlauf zum
Außenbehälter hin erweitert, so daß die Längskräfte in Fahrtrichtung aufgenommen werden
können. Da diese Längskräfte vom Loslager nicht aufgenommen werden müssen, haben dort
die Quersegmente vorzugsweise die Form eines Rechtecks, um Gewicht einzusparen. Vorzugsweise
werden außerdem je ein T-förmiger Verstärkungsring auf der Innenfläche des Innenbehälters
im Bereich des Festlagers und des Loslagers angeordnet. Als elastische Halterungen
werden Seile bevorzugt, die im Bereich von Festlager und Loslager über den Innenbehälter
geführt sind und in Wider- lagern befestigt sind, die auf der Innenfläche des Außen-
; behälters angeordnet sind.
[0008] Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, daß der Abstand im Bereich
der Innenbehälterlagerung zwischen Innen- und Außenbehälter gegenüber bisherigen Konstruktionen
beträchtlich verringert werden kann, ohne daß die Wärmeisolierung und die Stabilität
verringert werden. Hierdurch ergibt sich eine beträchtliche Vergrößerung der Nutzlast.
Die konstruktive Ausbildung des Fest- und des Loslagers ist zudem so einfach, daß
die Herstellkosten spürbar verringert werden.
[0009] Die Zeichnungen veranschaulichen ein Ausführungsbeispiel der Erfindung.
[0010] Es zeigen:
Fig.1 eine teilweise geschnittene Seitenansicht des Transportbehälters,
Fig.2 einen Schnitt durch das Festlager,
Fig.3 einen Schnitt durch das Loslager,
Fig.4 eine Draufsicht auf das Festlager,
Fig.5 eine Draufsicht auf das Loslager,
Fig.6 einen Schnitt entlang der Linie A-A in Fig.1
Fig.7 einen Ausschnitt aus Fig.6.
[0011] Der in Fig.1 dargestellte vakuumisolierte Transportbehälter besteht aus dem Innenbehälter
1 und dem Außenbehälter 2. Das Fahrwerk und die Befestigung des Außenbehälters auf
dem Fahrwerk sind nicht dargestellt. Zwischen dem Innenbehälter 1 und dem Außenbehälter
2 wird zur Isolation ein Vakuum aufrechterhalten. Die Lagerung des Innenbehälters
1 im Außenbehälter 2 erfolgt durch ein Festlager 3, ein Loslager 4 und Seile 5. Die
[0012] Seile 5 sind an Widerlagern 6 befestigt, die am Außenbehälter 2 angeordnet sind.
[0013] Die Fig.2 und 4 zeigen das Festlager 3 im Querschnitt und in Draufsicht. Erfindungsgemäß
besteht das Festlager 3 aus einer biegesteifen Blechkonstruktion mit einem mäanderförmigen
Querschnitt parallel zum Umfang des Transportbehälters. Diese biegesteife Blechkonstruktion
besteht im wesentlichen aus in Längsrichtung des Transportbehälters angeordneten Quersegmenten
7 und in Umfangsrichtung verlaufenden Segmenten 8. Erfindungsgemäß haben die Quersegmente
7 die Form eines Trapezes, dessen große Seite mit dem Außenbehälter 2 und dessen kleine
Seite mit dem Innenbehälter 1 verbunden ist. Ein weiteres Teil des Festlagers 3 ist
die Lagerschale 9, die auf dem Stützring 10 befestigt ist, der auf den Innenbehälter
1 geschweißt ist. Am Außenbehälter 2 ist ein entsprechender Stützring 11 vorgesehen.
[0014] Die Fig.3 und 5 zeigen das Loslager 4 im Schnitt und in Draufsicht. Fig.6 zeigt eine
Seitenansicht des Loslagers 4. Das Loslager 4 ist ebenfalls erfindungsgemäß als biegesteife
Blechkonstruktion ausgebildet. Im Prinzip entspricht es dem Festlager 3, besteht also
im wesentlichen aus Quersegmenten 12 und Segmenten 13. Ferner sind Stützringe 14 und
15 am Innen- bzw. Außenbehälter vorhanden. Die Verbindung zum Innenbehälter 1 erfolgt
über eine Lagerschale 16, die aber im Gegensatz zum Festlager 3 nicht starr mit dem
Innenbehälter 1 verbunden ist. Der Innenbehälter 1 gleitet daher mittels des Stützringes
14 auf der Lager-
; schale 16. Das Loslager 4 wird daher durch temperaturbedingte Längenänderungen des
Innenbehälters 1 nicht beansprucht. Da Beanspruchungen des Loslagers 4 in Längs- !
richtung nicht auftreten, ist es nicht erforderlich, den Quersegmenten 12 eine Trapezform
zu geben wie sie das Festlager 3 aufweist. Beim Loslager 4 haben daher die Quersegmente
12 die Form eines Rechtecks. Im Innenbehälter 1 ist ein Verstärkungsring 17 mit T-förmigem
Querschnitt im Bereich des Loslagers 4 vorgesehen. Ein entsprechender Verstärkungsring
befindet sich auch im Bereich des Festlagers 3, ist aber auf der Zeichnung nicht dargestellt.
Die Kräfte nach oben werden durch Seile 5 aufgenommen. Fig.7 zeigt die Befestigung
der Seile 5 am Außenbehälter im Detail. Die Seile 5 sind über dem Innenbehälter 1
geführt und an Widerlagern 6 befestigt. Die Befestigung und Verspannung erfolgt durch
Verschraubungen 18. Die Widerlager 6 sind an die Innenseite des Außenbehälters 2 geschweißt.
Die Widerlager 6 sind durch Versteifungsbleche 19 und 20 verstärkt.
[0015] Die Erfindung ermöglicht es, bei einem Straßentransportbehälter üblicher Größe den
Abstand zwischen Innen- und Aussenbehälter von ca. 150 mm auch im Bereich der Innenbehälterlagerung
beizubehalten. Dies bedeutet einen hohen Anteil der Nutzlast am zuslässigen Behältergesamtgewicht.
Gleichzeitig wird der wärmeleitende Querschnitt vom Innenzum Außenbehälter so klein
gehalten, daß die Wärmeisolierung dem derzeitigen Stand der Technik entspricht. Die
Schrumpfungen des Innenbehälters im Durchmesser bei der Temperaturänderung vom Montagezustand
zum Betriebszustand werden durch entsprechende Vorspannung der Seile 5 berücksichtigt,
so daß die Seile im Betriebszustand spannungsfrei sind. Bei einer ausgeführten Konstruktion
wurde die Nutzlast um ca. 500 kg erhöht. Da die biegesteife Konstruktion der Sattellager
verhältnismäßig einfach ist, wurden darüber hinaus ca. 200 Stunden bei der Fertigung
eingespart.
[0016] Bei sehr großen Transportbehältern, d.h. solchen, die das zulässige Gesamtgewicht
voll ausnutzen, kann es aus Stabilitätsgründen erforderlich werden, die biegesteifen
Blechkonstruktionen durch zusätzliche Segmente 8, 13 zu ergänzen, so daß sich im Schnitt
parallel zum Umfang des Transportbehälters durch die Lager aneinandergereihte rechteckförmige
Querschnitte ergeben. Derartige biegesteife Blechkonstruktionen sind zwar schwerer
und leiten mehr Wärme als solche mit mäanderförmigen Querschnitt, wegen der relativ
höheren Nutzlast bei großen Transportbehältern kann dies aber in Kauf genommen werden.
1. Vorrichtung zur Lagerung des Innenbehälters (1) eines vakuumisolierten zylindrischen
Transportbehälters für tiefsiedende verflüssigte Gase im Außenbehälter (2), ; bestehend
aus einer Zweipunktauflagerung mit einem Festlager (3) und einem Loslager (4), sowie
elastischen Halterungen zur Aufnahme der nach oben und eines Teils der zur Seite gerichteten
Kräfte, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
a) das Loslager und das Festlager sind als biegesteife Blechkonstruktionen ausgebildet,
die sich im unteren Teil des zwischen dem Innenbehälter und dem Außenbehälter befindlichen
Zwischenraumes in Umfangsrichtung erstrecken;
b) im Schnitt parallel zum Umfang des Transportbehälters besitzen die biegesteifen
Blechkonstruktionen einen mäanderförmigen Querschnitt;
c) die in Längsrichtung des Transportbehälters verlaufenden Quersegmente (7,12) der
biegesteifen Blechkonstruktionen haben zumindest beim Festlager die Form eines Trapezes,
dessen große Seite mit dem Außenbehälter und dessen kleine Seite mit dem Innenbehälter
verbunden ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die in Längsrichtung des Transportbehälters verlaufenden Quersegmente (12) der
biegesteifen Blechkonstruktion des Loslagers die Form eines Rechtecks haben.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch je einen T-förmigen Verstärkungsring
(17) auf der Innenfläche des Innenbehälters im Bereich von Festlager und Loslager.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die elastischen Halterungen als Seile (5) ausgebildet sind, die im Bereich von
Festlager und Loslager über den Innenbehälter geführt sind und in Widerlagern (6)
befestigt sind, die auf der Innenfläche des Außenbehälters angeordnet sind.
5. Abwandlung der Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, insbesondere für sehr
große Transportbehälter, dadurch gekennzeichnet,
daß die biegesteifen Blechkonstruktionen durch zusätzliche Segmente (8, 13) ergänzt
sind, so daß sich im Schnitt parallel zum Umfang des Transportbehälters durch die
Lager rechteckförmige Querschnitte ergeben.