(19)
(11) EP 0 063 809 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
03.11.1982  Patentblatt  1982/44

(21) Anmeldenummer: 82103513.6

(22) Anmeldetag:  26.04.1982
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3F01L 1/26, F02F 1/32
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 28.04.1981 DE 3116802

(71) Anmelder: KRAUSER Kraftfahrzeug-Zubehör Vertriebs-GmbH
D-8905 Mering (DE)

(72) Erfinder:
  • Krauser, Michael
    D-8034 Germering (DE)

(74) Vertreter: von Kirschbaum, Albrecht, Dipl.-Ing. 
Patentanwalt, Postfach 15 20
D-82102 Germering
D-82102 Germering (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vierventil-Zylinderkopf für einen Viertaktmotor


    (57) Zur Kühlung eines Vierventil-Zylinderkopfes für einen Viertaktmotor und insbesondere zur Kühlung eines über dem Brennraum liegenden, einen grossen Materialquerschnitt aufweisenden Teils des Zylinderkopfes ist zwischen dessen Auslass und dessen Einlass ein gerade verlaufender, zur Auslassseite hin trichterförmig ausgebildeter und sich in seinem mittleren Teil erweiternder Durchgang vorgesehen, von dessen mittleren Teil auf Höhe der Zündkerze eine seitliche, sich nach aussen hin konisch verbreiternde Ansaugöffnung abzweigt. Hierbei sind zur Vergrösserung der wärmeabgebenden lä- che die auslassseitigen Kühlrippen des Zylinderkopfes wesentlich tiefer ausgebildet als die einlassseitig angeordneten Kühlrippen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Vierventil-Zylinderkopf für einen Viertaktmotor.

    [0002] Leistungsstarke Viertaktmotore sollen unter anderem einen möglichst kleinen Brennraum aufweisen, da die Zündfront kompakt wird und sich dadurch auch kleine und dicke Flammwege ergeben. Wenn jedoch der Brennraum entsprechend klein ausgebildet ist, wird dadurch auch die wärmeaufnehmende Fläche entsprechend klein, d.h. der Motor läuft wesentlich heißer.

    [0003] Aufgabe der Erfindung ist es daher, an einem Vierventil-Zylinderkopf für einen Viertaktmotor mit einem kleinen kompakten Brennraum eine besonders gute Kühlung und einen sehr guten Wärmeaustausch zu schaffen. Gemäß der Erfindung ist dies bei einem Vierventil-Zylinderkopf für einen Viertaktmotor durch die Merkmale im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 erreicht. Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung ist in dem Unteranspruch angegeben.

    [0004] Der erfindungsgemäße Zylinderkopf weist über dem Brennraum, d.h. zwischen dem Einlaß und Auslaß,' einen Teil mit einem verhältnismäßig großen Materialquerschnitt auf, durch den zwischen der verhältnismäßig kühlen Einlaßseite und der sehr heißen Auslaßseite eine verhältnismäßig große, wärmeaufnehmende Fläche und damit ein guter Wärmeaustausch von dem Brennraum über den Teil mit dem großen Materialquerschnitt zu dem übrigen Zylinderkopf erreicht ist. Zur Kühlung des gesamten Zylinderkopfes und insbesondere zur Kühlung des einen großen Materialquerschnitt aufweisenden Teils des Zylinderkopfes ist zwischen dessen Einlaß und dessen Auslaß über dem Teil mit dem großen Materialquerschnitt ein gerade verlaufender Durchlaß gebildet,_der auf der Auslaßseite, d.h. in Fahrtrichtung gesehen vorne, die Form eines sich zum Zylinderinneren hin verengenden, trichterförmigen Stauraums hat, der sich nach einer Verengung am Ende des trichterförmigen Stauraums im Zylinderinneren im Bereich der Zündkerze erweitert und auf der Seite des Einlasses in eine verhältnismäßig kleine öffnung zwischen den Kühlrippen endet. Ferner zweigt am mittleren Teil des gerade verlaufenden Durchganges etwa auf Höhe der Zündkerze eine seitliche, sich nach außen hin konisch erweiternde Absaugöffnung ab.

    [0005] Während der Fahrt wird dann durch den Fahrtwind über den vorne über dem Auslaß ausgebildeten trichterförmigen Stauraum Kühlluft in den Zylinderkopf hineingepreßt, der zu einem verhältnismäßig geringen Teil durch die enge einlaßseitige öffnung abfließt. Gleichzeitig wird durch die seitlich am Zylinderkopf entlangströmende Luft über die seitliche Abzweigung eine Saugwirkung auf die ins Innere des Zylinderkopfes gepreßte Luft ausgeübt, so daß dann diese Luft aufgrund einer Art "Venturi-Düseneffekt" aus dem Inneren des Zylinderkopfes abgesaugt wird, wodurch in Verbindung mit der über dem Einlaß abströmenden Luft insgesamt ein hoher Luftdurchsatz erreicht ist. Hierdurch wird neben dem Zylinderkopfinneren gleichzeitig auch noch die Kerze mitgekühlt.

    [0006] Zur weiteren Verbesserung der Kühlung des Zylinderkopfes sind die im Bereich der sehr heißen Auslaßseite angeordneten Rippen, d.h. die in Fahrtrichtung vorne liegenden Rippen, des Zylinderkopfes erheblich tiefer ausgebildet als die auf der verhältnismäßig kühlen Einlaßseite vorgesehenen Rippen.

    [0007] Somit ist bei dem erfindungsgemäßen Zylinderkopf durch den über dem Brennraum liegenden Teil mit dem großen Materialquerschnitt ein guter Wärmeaustausch zwischen dem Einlaß und dem Auslaß erreicht, und durch die trichterförmige Ausbildung des Durchganges über dem Auslaß wird die Luft entsprechend stark beschleunigt, so daß dadurch ein besonders intensiver Wärmeübergang zur Luft gegeben ist. Diese Kühlwirkung wird dann noch durch den durch den Fahrtwind hervorgerufenen Sog über die seitliche öffnung verstärkt, so daß hierdurch und zusätzlich noch über die auslaßseitig besonders tief ausgebildeten Rippen ein sehr gut gekühlter Zylinderkopf mit einem besonders guten, das Material schonenden Wärmeaustausch im Inneren geschaffen ist.

    [0008] Die Erfindung wird nunmehr anhand einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung im einzelnen erläutert. Es zeigen:



    [0009] In den Fig.1 bis 3 sind verschiedene Schnittansichten durch einen linksseitigen Zylinderkopf eines Viertakt-Boxermotors mit unten liegenden Nockenwellen dargestellt. Im oberen Teil der Fig.1 sind Lagerböcke 7 zum Haltern von nicht näher dargestellten Gabelkipphebeln für zwei Ein- und Auslaßventile wiedergegeben, die über in strichpunktiert dargestellten Bohrungen geführte Stößel, sehr kurze Stößelstangen und an deren unteren Enden angreifende weitere Stößel durch die unten liegende Nockenwelle betätigt werden. Ferner sind in Fig.1 Bohrungen 12 für die Ventile sowie Ventilsitze 121 dargestellt. Zwischen dem Auslaß 2 und dem Einlaß 3, in denen jeweils die Kanalgabelungen 21 bzw. 31 angedeutet sind, ist ein Teil 17 des Zylinderkopfes mit einem großen Materialquerschnitt ausgebildet, durch den ein guter Wärmeaustausch zwischen der verhältnismäßig kühlen Einlaßseite 3 und der sehr heißen Auslaßseite 2 des Zylinderkopfes 1 geschaffen ist. In Fig.1 ist über dem Auslaß 2 ein Teil eines trichterförmigen Strauraums 41 eines Durchgangs 4 sowie der hintere, d.h. motorblockseitige Teil des erweiterten Mittelteils 42 des Durchlasses 4 zu erkennen. über dem Einlaß 3 sind am Zylinderkopf 1 verhältnismäßig kurze Kühlrippen 14 ausgebildet.

    [0010] In der zur Ansicht der Fig.1 etwa senkrecht verlaufenden Schnittansicht der Fig.2 ist die einlaßseitig ausgebildete, kleine Austrittsöffnung 43 des Durchgangs 4 dargestellt. Von dem erweiterten Mittelteil 42-des Durchgangs 4 erstreckt sich eine abgestufte Bohrung 5, in die eine über eine Einführöffnung 51 von oben eingeführte Zündkerze eingeschraubt werden kann, deren Zündelektrode dann in der Brennkammer 6 liegt. Die abgestufte Bohrung 5 zum Einsetzen der Zündkerze geht durch den einen verhältnismäßig großen Querschnitt aufweisenden Teil 17 des Zylinderkopfes 1 hindurch. Ferner ist in Fig.2 im linken Teil des Zylinderkopfes 1 eine Bohrung 11 für einen Befestigungsbolzen ausgebildet.

    [0011] Fig.3, in welcher eine Schnittansicht entlang der Linie A-A in Fig.1 wiedergegeben ist, ist der über dem Auslaß 2 angeordnete, trichterförmige Stauraum 41 des Durchgangs 4 vorgesehen, der sich nach einer Verengung in den Mittelteil 42 erweitert. Von diesem Mittelteil zweigt seitlich eine sich nach außen hin, d.h. zu der vom Motorblock abgewandten Seite hin, konisch erweiterende Absaugöffnung 45 ab. Ferner sind in Fig.3 noch abgestufte Bohrungen 11 für die Befestigungsbolzen, Bohrungen 12 für die Ventilführung sowie Bohrungen 13 zur Stößelführung dargestellt.

    [0012] Obwohl die Erfindung vorstehend anhand eines Zylinderkopfes eines Viertakt-Boxermotors mit unten liegender Nockenwelle dargestellt ist, ist sie selbstverständlich nicht auf Zylinderköpfe für solche Motore beschränkt, sondern ist unter entsprechender Abwandlung genauso gut bei jeder anderen Ausführungsform von Zylinderköpfen anwendbar, beispielsweise auch bei solchen für aufrechtstehende Zylinder mit beispielsweise einer oben liegenden Nockenwelle.


    Ansprüche

    1. Vierventil-Zylinderkopf für einen Viertaktmotor, dadurch gekennzeichnet, daß zur Kühlung des Zylinderkopfes und insbesondere zur Kühlung eines über dem Brennraum (6) liegenden, einen großen Materialquerschnitt aufweisenden Teils (17) des Zylinderkopfes zwischen dessen Auslaß (2) und dessen Einlaß (3) ein gerade verlaufender, zur Auslaßseite hin trichterförmig (41) ausgebildeter und sich in seinem mittleren Teil erweiternder (42) Durchgang (4) vorgesehen ist, von dessen mittleren Teil (42) auf Höhe der Zündkerze eine seitliche, sich nach außen hin konisch verbreiternde Absaugöffnung (45) abzweigt.
     
    2. Zylinderkopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Vergrößerung der wärmeabgebenden Fläche dessen auslaßseitige Kühlrippen (15) wesentlich tiefer ausgebildet sind als die einlaßseitig angeordneten Kühlrippen (14).
     




    Zeichnung