[0001] Die Erfindung betrifft die Befestigung von Mahlauskleidungen wie z.B. Mahlplatten
in Trommelmühlen mit zylindrischem oder polygonalem Mahlquerschnitt mittels keilförmiger
Elemente, die mit Schrauben am Mühlenmantel befestigt sind.
[0002] Es ist bekannt Mahlplatten am Mühlenmantel mittels Schrauben zu befestigen. Dies
hat den Nachteil, daß einerseits viele Schrauben benötigt werden, wobei die Schraubenlöcher
in den Mahlplatten mit der Schraubenteilung am Mühlenmantel übereinstimmen müssen,
wodurch.bei Umpanzerungen Schwierigkeiten auftreten. Andererseits bewirkt das Schraubenloch
in der Mahlplatte Spannungsspitzen, die bei der rauhen Beanspruchung im Betrieb zu
einem vorzeitigen Plattenbruch führen können. Um diese Nachteile zu vermindern wurde
in der CH-PS 272.033 bereits vorgeschlagen, die Mahlplatten reihenweise zu montieren
und dabei nur jede zweite Reihe zu schrauben und die andere Reihe zu klemmen. Dies
hat den Nachteil, daß der Mahlraum praktisch durch den Mühlenmantel bestimmt ist und
damit die Mühle auf Rundpanzerungen eventuell mit Hubleisten begrenzt ist. Dadurch
sind Umpanzerungen nur durch einen Mühlenumbau möglich, bei dem die Schraubenteilung
geändert werden kann. Das Problem der Spannungsspitzen bei der rauhen Beanspruchung
ist nicht gelöst.
[0003] Die Erfindung hat es sich zur Aufgabe gestellt die angeführten Probleme zu lösen
und ist dadurch gekennzeichnet, daß jeweils zwischen zwei in Ringen angeordneten Mahlauskleidungen
ein, insbesondere von Segmenten gebildeter Befestigungsring vorgesehen ist, der einen
keilförmigen Querschnitt aufweist und der durch Schrauben am Mühlenmantel befestigt
ist. Wesentliche Ausgestaltungen dieser Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0004] Bei polygonalem, insbesondere viereckigem, Querschnitt mit zumindest teilweise ausgerundeten
Ecken erlaubt die Erfindung eine Vergleichmäßigung der Mahlschläge und auch des Mühlenantriebsmomentes,
indem die einzelnen aufeinander folgenden Ringe der Mahlauskleidung jeweils um gleiche
Winkel verdreht angeordnet werden und jeweils in jeder Mahlkammer eine ganzzahlige
Verdrehungszahl bzw. bei einer regelmäßigen polygonalen Mahlplattenauskleidung eine
entsprechend der Eckenzahl gekürzte Verdrehungszahl Anwendung findet. Durch die Anordnung
der versenkten Befestigungsringe wird das bereits gemahlene Feingut der Totmahlung
entzogen und durch Aneinanderreibung schonend autogen gemahlen und so die Kornverteilung
im gemahlenen Gut verbessert. Durch die Noppen und oder Hubleisten auf den Befestigungsringen
wird die Durchmischung noch weiter verstärkt.
[0005] Da die Befestigungsringe durch Druck auf die Keilflächen belastet sind, werden die
Spannungsspitzen reduziert. Gleichzeitig wird durch die versenkte Anordnung die Schlagwirkung
der Mahlkörper auf den Befestigungsring gedämpft, wodurch Brüche praktisch ausgeschlossen
werden. Ein weiterer Vorteil wird darin gesehen, daß sich die Plattenstühle, wenn
sie nicht überhaupt vermeidbar sind, verkleinern.
[0006] Die Erfindung ist in der angeschlossenen Zeichnung beispielsweise und schematisch
dargestellt. Es zeigen Fig.1 einen Mühlenquerschnitt mit viereckigem Mahlquerschnitt,
dessen Ecken ausgerundet sind, Fig.2 einen Mühlenlängsschnitt, die Fig.3 und 4 Längsschnitte
durch zwei verschiedene Befestigungssegmente und Fig.5 einen Ausschnitt aus Fig.1
mit der Darstellung der Verdrehung der einzelnen Ringe.
[0007] In Fig.1 ist ein Querschnitt durch eine Rohrmühle mit einem quadratischen Mahlquerschnitt
dargestellt, dessen Ecken abgerundet sind. Die Mühlenauskleidung 8 ist ringförmig
ausgebildet, wobei die Ringe 1 bzw.2 zueinander parallel oder verdreht angeordnet
werden können. Die Mahlplatten der Mühlenauskleidung 8 weisen an den Ringflächen schräge
Scherflächen 9 auf, an welchen das Mahlgut aus der strähnenförmigen Lage gebracht
und damit zusätzlich durchmischt wird. Dies ist besonders wichtig bei der Naßmahlung.
An diesen Scherflächen 9 greifen keilförmige Befestigungsringe 3 an, die durch Schrauben
4 am Mühlenmantel 5 befestigt sind und die Mahlplatten der Mühlenauskleidung verkeilen.
Zum Ausgleich von Gußfehlern sind zwischen den Befestigungsringen 3 und den Scherflächen
9 elastische Zwischenlagen 11 aus Gummi oder Kupfer vorgesehen. Die Befestigungsringe
3 bestehen selbst aus Segmenten, deren Form beispielsweise in den Fig.3 und 4 dargestellt
ist. Dadurch daß die innere Ringfläche von der Kreiszylinderfläche abweicht bringen
die vorstehenden Noppen oder Hubleisten das in der Rinne zwischen den Ringen 1 und
2 strömende Mahlgut aus der Strömungsrichtung und bewirken eine Durchmischung bzw.
Turbulenzerhöhung, wodurch die Mahlwirkung verbessert wird. Gleichzeitig erfolgt eine
Trennung von Fein- und Grobgut, wodurch die Totmahlung verringert wird.
[0008] Die Klemmung der Mahlauskleidung 8 bzw. der Ringe 1 und 2 ermöglicht eine stufenlose
Verdrehung aufeinander folgender Mahlquerschnitte, die somit von der Anordnung der
Bohrungen im Mühlenmantel 5 unabhängig ist. Diese Tatsache ermöglicht bei polygonaler
Mahlplattenauskleidung einen weitestgehenden Momentenausgleich, wodurch Lastschwankungen
im Antrieb vermieden werden können. Gleichzeitig werden auch die Mahlschläge vergleichmäßigt
und damit die Lagerbelastungen verkleinert. In diesem Sinne ist es besonders vorteilhaft,
wenn die Verdrehung des ersten Ringes relativ zum letzten Ring einer Mahlkammer ein
Vielfaches von 360 beträgt, bzw. bei einem regelmäßigen polygonalen Querschnitt ein
Vielfaches der durch die Eckenanzahl dividierten 360° beträgt.
[0009] In Fig.2 ist ein Teil eines Längsschnittes durch eine Rohrmühle dargestellt. Man
erkennt drei aufeinanderfolgende Ringe 1,2,1', die durch Befestigungsringe 3 am Mühlenmantel
5 gehalten sind. Die Scherflächen 9 sind unterschiedlich groß. Der Hohlraum 12 zwischen
der Mahlauskleidung 8 und dem Mühlenmantel 5 ist durch ein Ausschäumungsmittel, wie
z.B. Polyuretan-Schaum gefüllt, wodurch eine Schallisolierung erreicht wird.
[0010] In den Fig.3 und 4 sind jeweils in Längsschnitten einzelne Segmente der Befestigungsringe
3 dargestellt. Diese Ringe weisen im Gegensatz zu Fig.1 Noppen 14 oder Hubleisten
auf, die das gemahlene Feingut neu verteilen. Die Schraubenlöcher 13 für die Befestigungsschrauben
4 sind versenkt, insbesondere in den Noppen 14, angeordnet, wodurch die Schraubenköpfe
vom vorzeitigen Verschleiß geschützt werden.
[0011] In Fig.5 ist in Ergänzung zu Fig.1 in einem Teilschnitt die Verdrehung der einzelnen
Auskleidungsringe dargestellt. Die Verdrehung erfolgt gleichmäßig um jeweils 5°, wobei
der vorderste Ring mit 1 und die folgenden Ringe der Reihe nach mit 2,1',2',1"...
bezeichnet wurden.
1. Befestigung von Mahlauskleidungen, wie z.B. Mahlplatten in Trommelmühlen mit zylindrischem
oder polygonalem Mahlquerschnitt mittels keilförmiger Elemente, die mit Schrauben
am Mühlenmantel befestigt sind, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils zwischen zwei
in Ringen (1,2) angeordneten Mahlauskleidungen (8) ein, insbesondere von Segmenten
gebildeter Befestigungsring (3) vorgesehen ist, der einen keilförmigen Querschnitt
aufweist und der durch Schrauben (4) am Mühlenmantel (5) befestigt ist.
2. Befestigung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mahlauskleidung (8)
schräge Seitenflächen aufweist.
3. Befestigung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Keilwinkel des Befestigungsringes
(3) einen spitzen Winkel, insbesondere von 200 aufweist.
4. Befestigung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als ringförmige Mahlauskleidung
mehrere Mahlplatten vorgesehen sind, von welchen einige jeweils von einem Segment-des
Befestigungsringes (3) niedergehalten werden.
5. Befestigung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Mahlplatten
und dem Mühlenmantel (5) ein ausschäumbarer Zwischenraum (10) vorgesehen ist.
6. Befestigung nach Anspruch 1 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer polygonalen
Mahlauskleidung jeweils ein Segment des Befestigungsringes von einer Ecke des Mahlquerschnittes
bis zur nächsten Ecke reicht.
7. Befestigung nach Anspruch 1 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Segmente des
Befestigungsringes (3) zumindest teilweise versenkt angeordnet sind und daß an der
Mahlauskleidung (8) seitliche Scherflächen (9) vorgesehen sind.
8. Befestigung nach Anspruch 1 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Segmente des
Befestigungsringes (3) auf der dem Mahlraum zugekehrten Seite Noppen oder Hubleisten
aufweisen.
9. Befestigung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die aufeinanderfolgenden
Ringe (1,2) der Mahlplattenauskleidung (8) spiralförmig um gleiche Winkel verdreht
angeordnet sind und daß die Ringe (1,2) einer bzw. jeder Mahlkammer der Mühle komplette
ganzzahlige Verdrehungen um 3600 bzw. bei regelmäßigem polygonalem Querschnitt entsprechen zahl gekürzte Verschwenkungswinkel,
z.B. bei viereckigem Querschnitt um 90°, aufweisen.
10. Befestigung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den einzelnen
Segmenten des Befestigungsringes (3) und den Mahlplatten der Mahlauskleidung (8) elastische
Zwischenlagen (11), insbesondere aus Kupfer oder Gummi, vorgesehen sind.