(19)
(11) EP 0 064 049 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
03.11.1982  Patentblatt  1982/44

(21) Anmeldenummer: 82890059.7

(22) Anmeldetag:  22.04.1982
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B02C 17/22
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE FR GB IT SE

(30) Priorität: 27.04.1981 AT 1873/81

(71) Anmelder: WAAGNER-BIRO AKTIENGESELLSCHAFT
A-1221 Wien (AT)

(72) Erfinder:
  • Eigner, Erich, Dr.
    A-8334 Lödersdorf (AT)

(74) Vertreter: Wallner, Gerhard, Dipl.-Ing. 
Waagner-Biro Aktiengesellschaft Patentreferat Postfach 11
1221 Wien
1221 Wien (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Befestigung von Mahlauskleidungen


    (57) Die Befestigung der Mahlplattenringe 1, 2 der Mühlenauskleidung 8 erfolgt über versenkt angeordnete Segmente von Belüftungsringen 3 durch Klemmwirkung an den Seitenflächen der Mahlplatten. Durch Vermeidung der direkten Schraubenbefestigungen werden Spannungsspitzen in den Mahlplatten vermindert, wodurch die Standzeit erhöht und das Schrotgewicht der verschlissenen, einzelnen Mahlplatte vermindert wird. Ein wesentlicher Vorteil besteht darin, dass die Mahlplattenringe 1, 2 mit frei wählbaren Verdrehungswinkeln montiert werden können, ohne dass die vorgegebene Schraubenteilung berücksichtigt werden muss. Das ist besonders wichtig um Mahlschläge bei unrunden Mahlauskleidungen 8, wie z. B. in Mühlen mit quadratischem Mahlquerschnitt, ausgleichen zu können. Darüberhinaus werden die Seitenflächen der Mahlplatten zu Scherflächen 9, wodurch eine weitere Verbesserung gegeben ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft die Befestigung von Mahlauskleidungen wie z.B. Mahlplatten in Trommelmühlen mit zylindrischem oder polygonalem Mahlquerschnitt mittels keilförmiger Elemente, die mit Schrauben am Mühlenmantel befestigt sind.

    [0002] Es ist bekannt Mahlplatten am Mühlenmantel mittels Schrauben zu befestigen. Dies hat den Nachteil, daß einerseits viele Schrauben benötigt werden, wobei die Schraubenlöcher in den Mahlplatten mit der Schraubenteilung am Mühlenmantel übereinstimmen müssen, wodurch.bei Umpanzerungen Schwierigkeiten auftreten. Andererseits bewirkt das Schraubenloch in der Mahlplatte Spannungsspitzen, die bei der rauhen Beanspruchung im Betrieb zu einem vorzeitigen Plattenbruch führen können. Um diese Nachteile zu vermindern wurde in der CH-PS 272.033 bereits vorgeschlagen, die Mahlplatten reihenweise zu montieren und dabei nur jede zweite Reihe zu schrauben und die andere Reihe zu klemmen. Dies hat den Nachteil, daß der Mahlraum praktisch durch den Mühlenmantel bestimmt ist und damit die Mühle auf Rundpanzerungen eventuell mit Hubleisten begrenzt ist. Dadurch sind Umpanzerungen nur durch einen Mühlenumbau möglich, bei dem die Schraubenteilung geändert werden kann. Das Problem der Spannungsspitzen bei der rauhen Beanspruchung ist nicht gelöst.

    [0003] Die Erfindung hat es sich zur Aufgabe gestellt die angeführten Probleme zu lösen und ist dadurch gekennzeichnet, daß jeweils zwischen zwei in Ringen angeordneten Mahlauskleidungen ein, insbesondere von Segmenten gebildeter Befestigungsring vorgesehen ist, der einen keilförmigen Querschnitt aufweist und der durch Schrauben am Mühlenmantel befestigt ist. Wesentliche Ausgestaltungen dieser Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

    [0004] Bei polygonalem, insbesondere viereckigem, Querschnitt mit zumindest teilweise ausgerundeten Ecken erlaubt die Erfindung eine Vergleichmäßigung der Mahlschläge und auch des Mühlenantriebsmomentes, indem die einzelnen aufeinander folgenden Ringe der Mahlauskleidung jeweils um gleiche Winkel verdreht angeordnet werden und jeweils in jeder Mahlkammer eine ganzzahlige Verdrehungszahl bzw. bei einer regelmäßigen polygonalen Mahlplattenauskleidung eine entsprechend der Eckenzahl gekürzte Verdrehungszahl Anwendung findet. Durch die Anordnung der versenkten Befestigungsringe wird das bereits gemahlene Feingut der Totmahlung entzogen und durch Aneinanderreibung schonend autogen gemahlen und so die Kornverteilung im gemahlenen Gut verbessert. Durch die Noppen und oder Hubleisten auf den Befestigungsringen wird die Durchmischung noch weiter verstärkt.

    [0005] Da die Befestigungsringe durch Druck auf die Keilflächen belastet sind, werden die Spannungsspitzen reduziert. Gleichzeitig wird durch die versenkte Anordnung die Schlagwirkung der Mahlkörper auf den Befestigungsring gedämpft, wodurch Brüche praktisch ausgeschlossen werden. Ein weiterer Vorteil wird darin gesehen, daß sich die Plattenstühle, wenn sie nicht überhaupt vermeidbar sind, verkleinern.

    [0006] Die Erfindung ist in der angeschlossenen Zeichnung beispielsweise und schematisch dargestellt. Es zeigen Fig.1 einen Mühlenquerschnitt mit viereckigem Mahlquerschnitt, dessen Ecken ausgerundet sind, Fig.2 einen Mühlenlängsschnitt, die Fig.3 und 4 Längsschnitte durch zwei verschiedene Befestigungssegmente und Fig.5 einen Ausschnitt aus Fig.1 mit der Darstellung der Verdrehung der einzelnen Ringe.

    [0007] In Fig.1 ist ein Querschnitt durch eine Rohrmühle mit einem quadratischen Mahlquerschnitt dargestellt, dessen Ecken abgerundet sind. Die Mühlenauskleidung 8 ist ringförmig ausgebildet, wobei die Ringe 1 bzw.2 zueinander parallel oder verdreht angeordnet werden können. Die Mahlplatten der Mühlenauskleidung 8 weisen an den Ringflächen schräge Scherflächen 9 auf, an welchen das Mahlgut aus der strähnenförmigen Lage gebracht und damit zusätzlich durchmischt wird. Dies ist besonders wichtig bei der Naßmahlung. An diesen Scherflächen 9 greifen keilförmige Befestigungsringe 3 an, die durch Schrauben 4 am Mühlenmantel 5 befestigt sind und die Mahlplatten der Mühlenauskleidung verkeilen. Zum Ausgleich von Gußfehlern sind zwischen den Befestigungsringen 3 und den Scherflächen 9 elastische Zwischenlagen 11 aus Gummi oder Kupfer vorgesehen. Die Befestigungsringe 3 bestehen selbst aus Segmenten, deren Form beispielsweise in den Fig.3 und 4 dargestellt ist. Dadurch daß die innere Ringfläche von der Kreiszylinderfläche abweicht bringen die vorstehenden Noppen oder Hubleisten das in der Rinne zwischen den Ringen 1 und 2 strömende Mahlgut aus der Strömungsrichtung und bewirken eine Durchmischung bzw. Turbulenzerhöhung, wodurch die Mahlwirkung verbessert wird. Gleichzeitig erfolgt eine Trennung von Fein- und Grobgut, wodurch die Totmahlung verringert wird.

    [0008] Die Klemmung der Mahlauskleidung 8 bzw. der Ringe 1 und 2 ermöglicht eine stufenlose Verdrehung aufeinander folgender Mahlquerschnitte, die somit von der Anordnung der Bohrungen im Mühlenmantel 5 unabhängig ist. Diese Tatsache ermöglicht bei polygonaler Mahlplattenauskleidung einen weitestgehenden Momentenausgleich, wodurch Lastschwankungen im Antrieb vermieden werden können. Gleichzeitig werden auch die Mahlschläge vergleichmäßigt und damit die Lagerbelastungen verkleinert. In diesem Sinne ist es besonders vorteilhaft, wenn die Verdrehung des ersten Ringes relativ zum letzten Ring einer Mahlkammer ein Vielfaches von 360 beträgt, bzw. bei einem regelmäßigen polygonalen Querschnitt ein Vielfaches der durch die Eckenanzahl dividierten 360° beträgt.

    [0009] In Fig.2 ist ein Teil eines Längsschnittes durch eine Rohrmühle dargestellt. Man erkennt drei aufeinanderfolgende Ringe 1,2,1', die durch Befestigungsringe 3 am Mühlenmantel 5 gehalten sind. Die Scherflächen 9 sind unterschiedlich groß. Der Hohlraum 12 zwischen der Mahlauskleidung 8 und dem Mühlenmantel 5 ist durch ein Ausschäumungsmittel, wie z.B. Polyuretan-Schaum gefüllt, wodurch eine Schallisolierung erreicht wird.

    [0010] In den Fig.3 und 4 sind jeweils in Längsschnitten einzelne Segmente der Befestigungsringe 3 dargestellt. Diese Ringe weisen im Gegensatz zu Fig.1 Noppen 14 oder Hubleisten auf, die das gemahlene Feingut neu verteilen. Die Schraubenlöcher 13 für die Befestigungsschrauben 4 sind versenkt, insbesondere in den Noppen 14, angeordnet, wodurch die Schraubenköpfe vom vorzeitigen Verschleiß geschützt werden.

    [0011] In Fig.5 ist in Ergänzung zu Fig.1 in einem Teilschnitt die Verdrehung der einzelnen Auskleidungsringe dargestellt. Die Verdrehung erfolgt gleichmäßig um jeweils 5°, wobei der vorderste Ring mit 1 und die folgenden Ringe der Reihe nach mit 2,1',2',1"... bezeichnet wurden.


    Ansprüche

    1. Befestigung von Mahlauskleidungen, wie z.B. Mahlplatten in Trommelmühlen mit zylindrischem oder polygonalem Mahlquerschnitt mittels keilförmiger Elemente, die mit Schrauben am Mühlenmantel befestigt sind, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils zwischen zwei in Ringen (1,2) angeordneten Mahlauskleidungen (8) ein, insbesondere von Segmenten gebildeter Befestigungsring (3) vorgesehen ist, der einen keilförmigen Querschnitt aufweist und der durch Schrauben (4) am Mühlenmantel (5) befestigt ist.
     
    2. Befestigung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mahlauskleidung (8) schräge Seitenflächen aufweist.
     
    3. Befestigung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Keilwinkel des Befestigungsringes (3) einen spitzen Winkel, insbesondere von 200 aufweist.
     
    4. Befestigung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als ringförmige Mahlauskleidung mehrere Mahlplatten vorgesehen sind, von welchen einige jeweils von einem Segment-des Befestigungsringes (3) niedergehalten werden.
     
    5. Befestigung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Mahlplatten und dem Mühlenmantel (5) ein ausschäumbarer Zwischenraum (10) vorgesehen ist.
     
    6. Befestigung nach Anspruch 1 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer polygonalen Mahlauskleidung jeweils ein Segment des Befestigungsringes von einer Ecke des Mahlquerschnittes bis zur nächsten Ecke reicht.
     
    7. Befestigung nach Anspruch 1 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Segmente des Befestigungsringes (3) zumindest teilweise versenkt angeordnet sind und daß an der Mahlauskleidung (8) seitliche Scherflächen (9) vorgesehen sind.
     
    8. Befestigung nach Anspruch 1 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Segmente des Befestigungsringes (3) auf der dem Mahlraum zugekehrten Seite Noppen oder Hubleisten aufweisen.
     
    9. Befestigung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die aufeinanderfolgenden Ringe (1,2) der Mahlplattenauskleidung (8) spiralförmig um gleiche Winkel verdreht angeordnet sind und daß die Ringe (1,2) einer bzw. jeder Mahlkammer der Mühle komplette ganzzahlige Verdrehungen um 3600 bzw. bei regelmäßigem polygonalem Querschnitt entsprechen zahl gekürzte Verschwenkungswinkel, z.B. bei viereckigem Querschnitt um 90°, aufweisen.
     
    10. Befestigung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den einzelnen Segmenten des Befestigungsringes (3) und den Mahlplatten der Mahlauskleidung (8) elastische Zwischenlagen (11), insbesondere aus Kupfer oder Gummi, vorgesehen sind.
     




    Zeichnung