[0001] Die Erfindung betrifft einen Bodenbelag für Freiflächen, insbesondere für Spiel-
und Sportanlagen, mit einem künstlichen Rasen als Oberflächenschicht und mit einer
Füllung aus körnigem Material, insbesondere Sand, zwischen den Polfäden des Rasens,
über die die freien Enden der Polfäden nach oben vorstehen.
[0002] Bei einem bekannten Bodenbelag dieser Art wird ein ca. 20 mm hohes synthetisches
Gras bzw. ein künstlicher Rasen mit wasserundurchlässigem Rücken verwendet, welcher
in der Weise hergestellt wird, daß ein getuftetes Rasenmaterial auf der Rückseite
mit einer durchgehenden gummiartigen Schicht versehen wird. Dieser künstliche Rasen
wird dann von der Oberseite her mit einer Füllung aus körnigem Material versehen,
und zwar mit einem Material auf Siliciumbasis mit Zusatzstoffen.
[0003] Nachteilig an dem bekannten Bodenbelag ist es, daß wegen der wasserundurchlässigen
Beschichtung auf der Rückseite des künstlichen Rasens eine Ableitung von Regenwasser
und dergleichen nur längs des Randes des Bodenbelages erfolgen kann, wobei die Gefahr
besteht, daß bei einem starken Regen, beispielsweise bei einem Gewitterregen, das
körnige Material der Füllung aus dem Pol des Rasens ausgeschwemmt wird, so daß der
Bodenbelag schließlich nicht mehr die gewünschte gleichmäßige Oberflächenqualität
besitzt, zumal die Polfäden des Rasens nach einem Ausschwemmen der Füllung viel zu
lang sind.
[0004] Ausgehend vom Stande der Technik und der vorstehend aufgezeichneten Prolematik liegt
der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen verbesserten Bodenbelag der eingangs beschriebenen
Art anzugeben, bei dem die Gefahr eines Ausschwemmens der Füllung aus körnigem Material
auf ein Minimum reduziert ist.
[0005] Diese Aufgabe wird bei einem Bodenbelag der eingangs beschriebenen Art gemäß der
Erfindung dadurch gelöst, daß als künstlicher Rasen ein wasserdurchlässiger künstlicher
Rasen vorgesehen ist und daβ an die Rückseite des Rasens eine wasserdurchlässige,
für das körnige Material undurchlässige Filtermatte ankaschiert ist.
[0006] Der entscheidende Vorteil des.Bodenbelages gemäß der Erfindung gegenüber dem vorbekannten
Bodenbelag besteht darin, daß Schmelzwasser und Regenwasser auch dann, wenn sie in
erheblichen Mengen anfallen, durch den künstlichen Rasen und die Filtermatte hindurch
zur Unterseite des Bodenbelages in den Untergrund bzw. das dort vorgesehene Drainagesystem
abfließen können, so daß ein Wegschwemmen des Füllmaterials zwischen den Polfäden
des Rasens zu den.Randbereichen verhindert wird. Gleichzeitig verhindert die Filtermatte
aber auch, daß Material aus dem Untergrund von unten her durch die Ablauföffnungen
des künstlichen Rasens hindurch nach oben in den Pol des Rasens wandert. Als günstig
hat es sich erwiesen, wenn als wasserdurchlässiger künstlicher Rasen ein geraschelter
Rasen mit beschichteten.Rippen auf seiner Rückseite vorgesehen ist, da sich mit dieser
Art von künstlichem Rasen eine gute Wasserdurchlässigkeit erzielen läßt. Dabei ist
es besonders vorteilhaft., daß die gegenüber den angrenzenden Bereichen vorstehenden
Rippen auch gut an die Filtermatte ankaschiert werden können, insbesondere durch thermische
Verschweißung.
[0007] Vorteilhaft ist ferner die Verwendung eines wasserdurchlässigen künstlichen Rasens,
der an seiner Rückseite mit Noppen aus elastischem Material versehen ist, wobei die
Noppen wieder eine gute Wasserdurchlässigkeit gewährleisten und ebenfalls als vorstehende
Punkte bzw. Flächenbereiche für das Ankaschieren der Filtermatte zur Verfügung stehen,
die vorzugsweise als Vlies- bzw. Filzmatte ausgebildet ist.
[0008] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden nachstehend anhand einer Zeichnung
noch näher erläutert, deren einzige Figur eine schematische perspektivische Darstellung
einer bevorzugten Ausführungsform eines Bodenbelages gemäß der Erfindung, schräg von
unten gesehen, zeigt.
[0009] Im einzelnen zeigt die Zeichnung ein Teilstück eines künstlichen Rasens 10, an dessen
Unterseite eine Filtermatte 12 ankaschiert ist. Das Ankaschieren der Filtermatte 12
an den Rasen 10 erfolgt dabei in der Weise, daß von den gitterartig verlaufenden Stegen
bzw. Rippen 14 des Grundgewebes des Rasens mindestens die in einer Richtung parallel
zueinander verlaufenden Rippen - beim Ausführungsbeispiel die in der Zeichnung von
links nach rechts verlaufenden Rippen - mit einer Beschichtung versehen werden, die
ein Ankaschieren der Filtermatte 12 an den künstlichen
Ra-sen 10 gestattet, und zwar vorzugsweise durch thermische Verschweißung. Die Beschichtung
der Rippen 14 braucht jedoch nicht aus einem thermoplastischen Material zu bestehen,
sondern kann beispielsweise auch aus einem aushärtbaren Kunststoff bestehen, der zunächst
im klebrigen Zustand aufgebracht wird und mit dem dann noch vor der Beendigung des
Aushärtens die Filtermatte 12 verbunden bzw. verklebt wird.
[0010] Der künstliche Rasen 10 weist von dem gitterartigen Grundgewebe nach oben abstehende
Polfäden 18 auf, die in der Praxis, insbesondere bei der Verwendung von Raschelware
für den Rasen 10, häufig durch schmale Kunststoffbändchen gebildet sind und die gemäß
der Erfindung länger sind als bei einem üblichen künstlichen Rasen und beispielsweise
eine Länge von etwa 20 mm aufweisen.
[0011] Wenn nun der wasserdurchlässige künstliche Rasen 10 mit der dauerhaft ankaschierten
Filtermatte auf dem vorbereiteten, vorzugsweise ebenfalls wasserdurchlässigen bzw.
mit.einem Drainagesystem versehenen Untergrund verlegt ist, wird zur Fertigstellung
des erfindungsgemäßen Bodenbelages auf die Oberseite des Rasens 10 ein körniges Füllmaterial,
insbesondere Sand, aufgebracht und so verteilt, daß sich eine gleichmäßige Schicht
aus körnigem Material bzw. eine Sandschicht 16 ergibt, deren Höhe so gewählt wird,
daß die freien Enden der Polfäden 18 über die Oberfläche der Sandschicht 16 nach oben
vorstehen, beispielsweise mit einer Länge von etwa 5 mm. Ein derartiger Bodenbelag
hat sich beispielsweise für Tennisplätze hervorragend bewährt, da bei guter Trittelastizität
des Bodenbelages auch ein definiertes Springen der Bälle erreicht wird, wie es von
den Tennisspielern geschätzt wird. Andererseits besteht bei dem erfindungsgemäßen
Bodenbelag, anders als bei den bisher verwendeten Bodenbelägen dieser Art, keine Gefahr
mehr, daß das Füllmaterial bei einem kräftigen Regen oder bei der Schneeschmelze in.beachtlichem
Umfang zu den Spielfeldrändern und aus dem Pol des künstlichen Rasens herausgeschwemmt
wird. Auf diese Weise wird mit ge--ringem zusätzlichen Aufwand - es ist lediglich
die Filtermatte- vorzusehen bzw. eine bisher zur Verbesserung der Trittelastizität
vorgesehene Matte gegen eine geeignete Filtermatte auszuwechseln - eine wesentliche
Verbesserung der Stabilität.des Bodenbelages hinsichtlich der Abführung von Oberflächenwasser
erreicht.
[0012] Abschließend sei noch darauf hingewiesen, daß als wasserdurchlässiger Rasen auch
ein auf einem wasserdurchlässigen Grundgewebe getufteter Rasen verwendet werden kann,
bei dem die durch das Tuften auf der Rückseite des Grundgewebes entstandenen Rippen
mit einer Beschichtung versehen sind.
1. Bodenbelag für Freiflächen, insbesondere für Spiel-und Sportanlagen, mit einem
künstlichen Rasen als Oberflächenschicht und mit einer Füllung aus körnigem Material,
insbesondere Sand, zwischen den Polfäden des Rasens, über die die freien Enden der
Polfäden nach oben vorstehen, dadurch gekennzeichnet , daß als künstlicher Rasen ein
wasserdurchlässiger künstlicher Rasen (10) vorgesehen ist und daß an die Rückseite
des Rasens (10) eine wasserdurchlässige, für das körnige Material undurchlässige Filtermatte
ankaschiert ist.
2. Bodenbelag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß-als wasserdurchlässiger
künstlicher Rasen (10) ein geraschelter Rasen mit beschichteten Rippen (14) auf seiner
Rückseite vorgesehen ist.
3. Bodenbelag nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Filtermatte als Vliesmatte
(12) ausgebildet und an die Beschichtung der Rippen (14) ankaschiert ist.
4. Bodenbelag nach Anspruch 1, dadurch.gekennzeichnet, daß an der Rückseite des wasserdurchlässigen
künstlichen Rasens (10) Noppen aus elastischem Material vorgesehen sind und daß die
Filtermatte (12) an die Noppen ankaschiert ist.
5. Bodenbelag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als wasserdurchlässiger,
künstlicher Rasen (10) ein auf einem wasserdurchlässigen Grundgewebe getufteter Rasen
mit beschichteten Rippen (14) auf seiner Rückseite vorgesehen ist.