[0001] Die Erfindung betrifft eine Transport- und Richtmaschine im Anschluß an die Sekundärkühlstrecke
einer Stranggießanlage für Stränge beliebigen Querschnitts, wie besonders für Vorprofile
bzw. Vorblöcke mit relativ großem Querschnitt und wechselnden Strangabmessungen, wobei
der Strang im Richtbereich allseitig durch Rollen eingeschlossen ist, von denen die
seitlichen Stütz- und Führungsrollen und vorzugsweise die oberen der Richt- und Transportrollen
in Richtung des Stranges anstellbar sind.
[0002] Beim Stranggießen von z.B. Knüppeln oder Brammen aus Stahl wird ein Strang von oberhalb
und unterhalb des Stranges ange-
urdneten, teilweise angetriebenen Führungs- und Treibrollen gestützt und geführt. Dabei
ist es für das Gießen von Brammensträngen bekannt (DE-PS 1 942 782), daß ein Brammenstrang
zumindest in dem der Kokille unmittelbar folgenden Teil der Strangführung allseitig
gestützt wird, womit die dort besonders große Gefahr des Auftretens von Ausbauchungen
und somit auch Längsrissen und Strangdurchbrüchen eingeschränkt werden soll. Die seitlichen
neben dem Strang vorgesehenen Rollen, die nicht angetrieben sind, werden mit einer
vorgegebenen definierten Kraft gegen ein Festmaß angestellt, die ausreichen soll,
die Strangschale auf den breiteren oberen und unteren Seiten zu entlasten.
[0003] Das Gießen von Strängen größerer Dicke, insbesondere von Vorprofilen mit großen Strangquerschnitten
über 200 mm auf Kreisbogen-Stranggießanlagen bringt besondere Probleme mit sich, da
beim Geraderichten des nicht erstarrten Vorprofils eine Vielzahl verschiedener Spannungen
im Strang entstehen. Die Richtkräfte werden dabei durch das der Strangführung nachgeordnete
Richtaggregat, welches auch als Ausziehaggregat arbeitet, über die waagerechten Richtrollen
auf den Strang aufgebracht. Hierbei werden Deformationen der Strangschale hervorgerufen.
Die Deformationen machen sich durch unerwünschte Querschnittsveränderungen und Risse
bemerkbar, die es angebracht erscheinen lassen, daß der Strang in der Transport- und
Richtmaschine durch geschlossene oder teilgeschlossene Rollenkränze allseitig gestützt
wird. Bei Vorblock- bzw. Vorprofilanlagen ist das bisher noch nicht gemacht worden
und auch bei BrammenStranggießanlagen ist die allseitige Abstützung nur unmittelbar
unterhalb der Kokille bekannt, was hier zur Verhinderung von Ausbauchungen bedingt
durch den ferrostatischen Druck dienen soll.
[0004] Da vor allem bei Vorprofil- bzw. Block-Stranggießanlagen die Strangformate häufig
wechseln, macht somit jede Umstellung auf eine andere Strangdimension auch ein Umstellen
der Strang- fi
ihrung einschließlich der Transport- und Richtmaschine not-
%;
-ndig. Wenn ausschließlich obere bzw. innere waagerechte Rollen und untere bzw. äußere
waagerechte Rollen vorhanden sind, bereitet diese Maßnahme keine Schwierigkeiten.
In der Regel sind nämlich die unteren bzw. äußeren Rollen starr am Grundrahmen der
Stranggießanlage befestigt und die oberen bzw. inneren Rollen werden mittels Hydraulikzylinder,
die sich oberhalb des Stranges in dem Rollengerüst befinden, auf das neue Format gefahren.
Im vorliegenden Fall bei allseitiger Abstützung des Stranges sind aber darüber hinaus
noch die seitlichen, in den Vertikalachsen der Rollenpaare gelagerten Stütz- bzw.
Führungsrollen vorhanden und entsprechend zu berücksichtigen. Auch diese Stützrollen
müssen dann an das neue Format angepasst werden.
[0005] Erschwerend wirkt sich aus, daß gerade bei Vorprofilanlagen die Platzverhältnisse
sehr eingegrenzt sind, da üblicherweise zwei Stränge dicht nebeneinander liegen. Die
durch den Stand der Technik für Brammenstranggießanlagen vorgegebene Lösung (DE-PS
1 942 782) zur Quer- bzw. Horizontalverstellung der seitlichen Stützrollen ist daher
bei mehrstrangigen Vorprofil-Stranggießanlagen ungeeignet, weil die horizontal angeordneten
Verschiebezylinder sehr viel Platz beanspruchen, wodurch die raumsparende Einplanung
eines unmittelbar danebenliegenden zweiten Stranges nicht mehr möglich ist. Eine Anpassung
der Stützrollen an unterschiedliche Strangdicken ist bei der bekannten Anlage nicht
vorgesehen.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die seitlichen Stützrollen einer geschlossene
Rollenkränze aufweisenden Transport- und Richtmaschineneinheit im Anschluß an die
Sekundärkühlung einer Stranggießanlage für insbesondere größformatige Vorprofile bzw.
Blöcke so vorzusehen, daß bei platzsparender Bauweise mehrsträngiger Anlagen eine
jedem Strangformat gerecht werdende seitliche Abstützung ohne großen Aufwand erzielt
werden kann.
[0007] Nach der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die seitlichen Stützrollen
in schwenkbaren Rahmen angeordnet sind, die in ihrer in die Strangführung bzw. in
den Richttreiber eingeschwenkten Betriebsposition eine feste horizontale Endstellung
einnehmen, daß die Stützrollen innerhalb der Schwenkrahmen sowohl horizontal wie auch
vertikal verstellbar gelagert sind und daß sich die seitlichen Stützrollen mit der
Verstellung der anstellbaren Richtrollen selbsttätig auf die.Dicke bzw. das Seitenmaß
der neuen Strangabmessung einstellen, derart, daß die vertikal gelagerten Stützrollen
mit ihren Ballen jede Strangseite erfassen.
[0008] Die Schwenkrahmen als Aufnahmemittel für die Stützrollen und deren die horizontale
wie auch vor allem vertikale Verstellung ermöglichenden Stellmittel sind ohne zusätzliche
Platzbeanspruchung in die vorhandenen freien Räume einer Mehrstranggießanlage eingebaut.
In der eingeschwenkten Endlage liegen sich die Stützrollen mit einem bestimmten Abstand
gegenüber, der dann entsprechend dem Gießprogramm ohne weitere Veränderung der Schwenklage
an die vorkommenden Strangbreiten bei Rechtecksträngen bzw. an die jeweiligen Schlüsselmaße
bei Mehrkantsträngen angepaßt werden kann. Bedingt durch die in zwei Richtungen beweglichen
Stützrollen sind die notwendigen Freiheitsgrade vorhanden, um dann auch eine Anpassung
an die jeweils zu stützende Strangseitenhöhe zu ermöglichen, was in eingeschwenkter
Lage der Schwenkrahmen selbsttätig erfolgt, indem beim Anstellen der Richtrollen über
die diese tragenden Balken die seitlichen Stützrollen vertikal so weit verstellt werden,
daß in der angestellten Position der Richtrollen gleichzeitig die Stützrollen eine
solche Verstellung erfahren haben, daß sie mit ihren Ballenlängen dem Strang vorzugsweise
mittig anliegen und jede gestützte Strangseite vollständig oder teilweise erfassen.
[0009] Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß die Schwenkrahmen gabelförmig
ausgebildet sind und vertikal bewegliche Führungsrahmen für darin eingesetzte horizontal
verstellbare Rollenträger aufnehmen und daß in beiden Gabelarmen Federn eingesetzt
sind, die eine stetige Kraft in vertikaler Richtung gegen die Führungsrahmen ausüben.
Die Schwenkrahmen nehmen demnach in der eingeschwenkten Endlage eine Ruhestellung
ein und die weiteren Anstellbewegungen werden mit dem Führungsrahmen und den Rollenträgern
durchgeführt, die verstellbar in dem an sich lediglich eine Tragefunktion ausübenden
Schwenkrahmen eingesetzt sind, wobei die unter einer Federkraft stehenden Führungsrahmen
gleitbeweglich in den Schwenkrahmen angeordnet sind und die vertikale Verstellung
der Stützrollen bewirken. Dabei ragen die Führungsrahmen bei der größten Strangabmessung
unter der vertikal gerichteten Federkraft am weitesten aus den Schwenkrahmen, die
sich in der eingeschwenkten Horizontallage mit ihren Rahmen-, oberkanten unterhalb
der Linie des kleinsten Strangformates befinden, heraus, während sie bei kleineren
Strangabmessungen von den sich absenkenden Tragbalken der Richtrollen gegen die Kraft
der Federn mehr oder weniger in die Schwenkrahmen hinein gedrückt werden. Die horizontale
Anstellung ist hiervon unbeeinflußt. Dazu sind vielmehr in den Führungsrahmen nochmals
gesondert verstellbare Rollenträger eingesetzt. Im Endeffekt liegen somit zur Durchführung
der verschiedenen Anstellbewegungen aus jeweils drei ineinander geschachtelten Elementen,
nämlich Schwenkrahmen, Führungsrahmen und Rollenträgern, bestehende Stützrollenanordnungen
vor.
[0010] Zur besseren Aufteilung der auf die Führungsrahmen einwirkenden Kräfte weist nach
einem weiteren Merkmal der Erfindung jeder Gabelarm zwei Federn auf, zwischen welchen
ein den Führungsrahmen bei der Vertikalbewegung führender Bolzen angeordnet ist.
[0011] Die Erfindung sieht weiterhin vor, daß in den Führungsrahmen Stelltriebe für die
Horizontalverstellung der Rollenträger gelagert sind und daß in die Führungsrahmen
einsetzbare und sich gegen die äußeren Enden der Rollenträger anlegende Distanzstücke
die Strangbreite bzw. das Schlüsselweitenmaß eines Stranges definieren. Die Stelltriebe
können als Gewindespindeln ausgeführt sein, die mit den Rollenträgern verbunden sind
und manuell durch beispielsweise aufsteckbare Handkurbeln verstellbar sind. Es ist
aber denkbar, daß hydraulisch beaufschlagbare Zylinder die horizontale Verstellung
vornehmen, wobei das präzise Einhalten einer gewünschten Strangbreiteneinstellung
durch Distanzstücke erreicht wird, die zwischen Rollenträger und Führungsrahmen eingelegt
werden.
[0012] Nach einem Vorschlag der Erfindung sind die Ballenlängen der von den Rollenträgern
gehaltenen seitlichen Stützrollen in Abhängigkeit von der größten Strangabmessung
ausgelegt, womit auf jeden Fall eine vollständige Abstützung aller vorkommenden Strangdicken
gegeben ist.
[0013] Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß in den Rollenträgern mindestens zwei
Stützrollen vertikal nebeneinander angeordnet sind. Es wird somit eine Stützrolle
großen Durchmessers ersetzt durch zwei oder mehrere Stützrollen mit kleineren Durchmessern,
was mitunter eine verbesserte Auswirkung gegen.das seitliche Ausbauchen eines Stranges
aufgrund der Richtkräfte mit sich bringt.
[0014] Die Erfindung schlägt weiterhin vor, daß sich die Tragbalken der anstellbaren Richtrollen
über auswechselbare Druckstücke an die Führungsrahmen anlegen. Die Druckstücke stehen
gegenüber den Richtrollen vor und drücken die Führungsrahmen nach einem Leerhub voreilend
herab, derart, daß einem abmessungsbedingten Anstellhub der Richtrollen eine halbe
Senkrechtverstellung der Führungsrahmen bzw. der seitlichen Stützrollen entspricht.
Ein unmittelbarer Kontakt zwischen den Richtrollen und den Schwenk- bzw. Führungsrahmen
ist ausgeschlossen.
[0015] Zur Ermöglichung der Schwenkbewegung ist nach der Erfindung vorgesehen, daß vorzugsweise
an der nicht angetriebenen Seite der Richt- und Transportrollen die Schwenkrahmen
mit Stegen versehen und mit dem Grundrahmen der Transport
L und Richtmaschine verbunden sind und daß am Grundrahmen senkrecht hochgestellte Verstellzylinder
pendelnd gelagert sind, die an die Schwenkrahmen angreifen. Die stehende Anordnung
der Verstellzylinder, die wegen der Schwenkbarkeit der Rahmen gewählt werden kann,
trägt dazu bei, daß die seitliche Stützrollenanstellung keinen zusätzlichen Platz
beansprucht.
[0016] Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung sind vorzugsweise an der Antriebsseite
der Richt- und Transportrollen die Schwenkrahmen über Gelenkhebel mit dem Grundrahmen
der Transport- und Richtmaschine verbunden, wobei nach einer Ausgestaltung der Erfindung
vorgesehen ist, daß die beweglichen Gelenkhebel in Parallelogrammanordnung angelenkt
sind und daß den Gelenkhebeln ein Stellhebel zugeordnet ist, der eine gemeinsame Lagerstelle
mit einem Gelenkhebel am Grundrahmen aufweist und mit seinem freien Hebelende an einem
senkrechten hochgestellten Verstellzylinder gekoppelt ist. Durch die Gelenkhebel-Schwenklagerung
ist den räumlichen Verhältnissen an den angetriebenen Seiten der Richtrollen Rechnung
getragen, die wegen der dort vorhandenen Antriebsspindeln eingeschränkt sind. Auch
hier sind die Verstellzylinder stehend angeordnet. Die Festlegung der Gelenkhebel
bzw. Stege und insbesondere der Verstellzylinder an den Grundrahmen ist vorzuziehen,
weil damit ein geschlossener Kräftefluß vorliegt, der keine freien Kräfte und Momente
auftreten läßt. Damit ist aber nicht ausgeschlossen, daß diese Teile nicht auch unmittelbar
am Fundament festgelegt sein können, wobei die freien Kräfte und Momente dann in das
Fundament abgeleitet werden.
[0017] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer Richt- und Transportmaschine gemäß.der
Erfindung dargestellt, und zwar zeigen
Fig. 1 eine Vorderansicht der Transport- und Richtmaschine als Querschnitt durch ein
Rollengerüst mit angetriebenen Richtrollen und seitlichen Stützrollen,
Fig. 2 eine Draufsicht auf einen Schwenkrahmen ; gemäß der Erfindung, etwa nach der
Linie I - I der Fig. 1,
Fig. 3 teilweise einen Schnitt nach der Linie II - II der Fig. 2, und
Fig. 4 teilweise einen Schnitt nach der Linie III - III der Fig. 2 .
[0018] Die Fig. 1 gibt einen Ausschnitt einer Richt- und Treibmaschineneinheit 4 im horizontalen
Teil einer nicht näher gezeigten Bogenstranggießanlage wieder. Die Richt- und Treibmaschineneinheit
besteht üblicherweise aus mehreren in Stranglaufrichtung aufeinanderfolgenden Rollenpaaren,
die entweder in einem gemeinsamen Gerüst oder in einzelnen Gerüsten gelagert sind.
Mindestens eine der teilweise angetriebenen Richtrollen ist anstellbar, um unterschiedlich
dicke Stränge, aber auch einen gegenüber dem gegossenen Strang dünneren Anfahrstrang
fördern zu können. In Fig. 1 wird zwischen einer angetriebenen oberen Richtrolle 1
und einer angetriebenen unteren Richtrolle 2 ein gegossener Achtkantstrang 3 geführt,
dessen Kern zu diesem Zeitpunkt meistens noch flüssig ist. Die Richtrollen 1, 2 sind
in einem Strangführungsgerüst 4a gelagert, welches auf einem Grundrahmen 5 befestigt
ist. Der Grundrahmen 5 wird auf Fundamentkonsolen 6 aufgesetzt und mit diesen lösbar
verbunden. Die Antriebsleistung für die Richtrollen wird von nicht weiter dargestellten
Antrieben über die Antriebsspindeln 7 übertragen. Die untere Richtrolle 2 ist starr
gelagert, während die obere Richtrolle 1 in einem Tragbalken 11 gelagert ist und durch
zwei Hydraulikzylinder 8 mit vorgewähltem Druck auf den Strang 3 gedrückt wird.
[0019] Um Verformungen beim Richten der großen, im Kern noch flüssigen Stränge zu vermeiden,
ist in der Vertikalachse der Richtrollenpaare 1, 2 beiderseits je eine seitliche Stützrolle
12 in einem Schwenkrahmen 13 gelagert. Der Schwenkrahmen 13 ist gabelförmig ausgebildet
(Fig. 2) und dient als Tragelement für einen in den Schwenkrahmen 13 eingesetzten
Führungsrahmen 14, der seinerseits als eigentliche Lagerung für die Stützrolle 12
einen Rollenträger 15 aufnimmt. Der Rollenträger 15 ist horizontal verstellbar, um
die seitliche Stützrolle 12 auf das genaue Strangmaß einstellen zu können.
[0020] Das horizontale Einstellen, das sowohl in eingeschwenkter wie auch in ausgeschwenkter
Lage des Schwenkrahmens 13 vorgenommen werden kann, erfolgt über eine Spindel 16,
die durch den Boden des Rollenträgers 15 bis in einen Hohlraum 17 hineinreicht. Das
Spindelende ist im Führungsrahmen 14 gelagert und ein Bund 18 der Spindel 16 gelangt
beim Verdrehen in Richtung des Stranges gegen ein sich im Führungsrahmen 14 gegen
einen Vorsprung 20 abstützendes Zwischenstück 21 zur Anlage. Der Führungsrahmen 14
ist mittels eines durch Schrauben 22 gesicherten Deckels verschlossen, durch welchen
lediglich ein Vierkantzapfen 24 der Spindel 16 herausragt. Auf den Zapfen 24 kann
ein Handrad zur Spindelverstellung aufgesetzt werden. Das Zwischenstück 21 und der
Deckel 23 schließen eine Büchse 25 zwischen sich ein, die Tellerfedern 26 trägt und
geringfügig axial soweit verschieblich ist, bis sie sich an den Deckel 23 anlegt.
Gleichzeitig sichert die Büchse 25 den Sitz des Bundes 18 in dem Zwischenstück 21.
Durch die beschriebene Ausbildung (Fig. 3) des der Stützrolle 12 abgewandten Endes
des Führungsrahmens 14 ist ohne zusätzlichen Platzbedarf erreicht, daß die Stützrolle
12 durch die Tellerfedern 26 immer gegen den Strang 3 anliegt, aber mit einer Kraft
der Tellerfedern 26, die kleiner ist wie die aus der Verformung entstehende Querkraft.
Andererseits ist die Ausweichbewegung der seitlichen Stützrolle nach außen hin begrenzt,
so daß durch das Zurückweichen keine wesentlichen Abweichungen in der Breitenabmessung
des Stranges zugelassen werden. Die sich gegenüberliegenden seitlichen Stützrollen
werden auf das Strangbreitenmaß, das im Ausführungsbeispiel das Schlüsselweitenmaß
SW eines Achtkantstranges 3 ist, eingestellt, indem zunächst die Rollenträger 15 auf
den Strang verstellt werden. Danach wird in den freien Raum zwischen dem äußeren Ende
eines Rollenträgers 15 und dem Zwischenstück 21 ein das jeweilige Strangmaß genau
definierendes Distanzstück 27 eingelegt, wobei das Distanzstück 27 die Spindel 16
übergreift. Die Spindel 16 wird sodann zurückgedreht, bis sich der Rollenträger 15
fest gegen das Distanzstück 27 legt.
[0021] )Der gabelförmige Schwenkrahmen 12 ist bei einem Gerüst mit ausschließlich nicht
angetriebenen Richtrollen 1, 2 und an der von Antrieben freien Seite der angetriebenen
Richtrollen 1, 2 (Fig. 1) in der Weise schwenkbar gelagert, daß einmal zwei schmale
Stege 28 von dem Schwenkrahmen 12 bis zum Grundrahmen 5 verlau-7fen. Die Stege 28
sind in je einem Bock 31 mittels einer Welle 32 drehbeweglich gelagert. Zum anderen
ist in einem Ansatz 33 der Fundamentkonsole 6 ein Verstellzylinder 34 pendelnd senkrecht
aufgehängt. Die Kolbenstange 35 des Verstellzylinders 34 greift an zwei Verlängerungen
36 des Schwenkrahmens 12 an, zwischen welchen die Kolbenstange 35 mittels eines Bolzens
37 gesichert ist. In der Betriebsstellung des Schwenkrahmens 12 nimmt dieser eine
horizontale Lage ein und der Verstellzylinder 34 ist senkrecht aufgerichtet, so daß
von den beiden Teilen ein rechter Winkel gebildet wird (Fig. 1). Beim Herausschwenken
des Schwenkrahmens 12 gerät der Zylinder 34 in der Aufhängung des Ansatzes 33 in eine
geringfügige Schräglage.
[0022] Wegen der antriebsseitig verlaufenden Antriebsspindeln 7 für die Richtrollen 1, 2
sind die Schwenkrahmen 12 in diesen Bereichen so gestaltet, daß jeder Schwenkrahmen
bzw. deren Verlängerungen 36 über Gelenkhebel 38, 41 in Parallelogrammanordnung am
verlängerten Träger 40 der unteren, starr gelagerten Richtrolle 12 angelenkt ist (Fig.
1). Ein weiterer Hebel weist als Stellhebel 42 einerseits eine gemeinsame Lagerstelle
43 mit einem Parallelogrammhebel 41 auf und ist andererseits mit der Kolbenstange
35 des Verstellzylinders 34 verbunden. Der Verstellzylinder 34 ist wiederum pendelnd
senkrecht aufgehängt. Die Aufhängung befindet sich in diesem Fall allerdings in einem
Fundamentsockel 44.
[0023] Bedingt durch die wechselnden Strangformate, von denen in Fig. 1 die Stränge 3, 3',
3" abgebildet sind, muß nicht nur die beschriebene Breitenanpassung vorgenommen werden,
vielmehr ist es darüber hinaus erforderlich, daß die seitlichen Stützrollen 12, deren
Ballenlängen dem größten Seitenmaß S des Stranges 3 entsprechen, nun auch vertikal
so verstellt werden, daß-eine einwandfreie Stützung gewährleistet ist. Die vertikale
Verstellung ist bei großen Formatsprüngen erforderlich. Es können nämlich die Stützrollen
12 im vorhinein nicht so lang ausgeführt werden, daß auch ohne diese vertikale Anpassung
ein jedes Strangformat erfaßbar ist, weil ansonsten beim Anstellen der oberen Richtrollen
1 auf ein kleineres Format, z.B. 3", die Richtrollen 1 mit den dann nach oben vorstehenden
Stützrollen 12 in Kontakt gelangen, was natürlich unbedingt vermieden werden muß.
Es.ist anzustreben, daß die gesamte Stützhöhe S bzw. bei Rechtecksträngen die gesamte
Dicke eines Stranges gestützt wird. Bestenfalls liegen die Symmetriequerachsen 45
der Stützrollen 12 in einer Linie mit den Symmetriequerachsen 46 bis 46" des Stranges
3 bis 3". Damit das ohne jeweiligen Rollenwechsel möglich ist, wird der Führungsrahmen
14 eines Rollenträgers 15 einer stetigen Federkraft ausgesetzt, wozu in jedem Gabelarm
13a des Schwenkrahmens 13 in zwei Töpfen 47a Federn 47 eingesetzt sind, die den Führungsrahmen
14 bis in seine höchste Stellung aus dem Schwenkrahmen 13 heraus bewegen. Bolzen 48,
die zwischen den Federn 47 in den Schwenkrahmen eingesetzt sind (Fig. 3), dienen zur
Führung bei diesen Verstellungen. In der obersten Stellung des Führungsrahmens 14,
die in Fig. 4 strichpunktiert angedeutet ist, wird das größte Strangmaß 3 gestützt
(Fig. 1). Sobald die Formatänderung auf eine geringere Strangdicke bzw. Stranghöhe
vorgenommen wird, werden die oberen Richtrollen 1 über die Hydraulikzylinder 8 mit
ihren Tragbalken 11 abgesenkt und legen sich mit Druckstücken 51, die beispielsweise
in nicht näher gezeigte schwalbenschwanzartige Schuhe der Lagerblöcke 1a der Richtrollen
1 austauschbar angebracht sein können, gegen den Führungsrahmen 14. Der wird entsprechend
herabgedrückt und senkt sich mit dem Rollenträger bis in seine neue Position. Die
Fig. 4 gibt den Führungsrahmen 14 in seiner tiefsten Lage wieder, in der die Stützrolle
12 der Seite S" des Stranges 3" mittig anliegt, d.h., daß die Symmetriequerachse 46"
des Stranges 3" mit der Symmetriequerachse 45 der Stützrollen 12 in einer Linie verläuft.
Es versteht sich, daß beim Übergang auf ein nächstgrößeres Strangformat die Federn
47 beim Zurückstellen der Tragbalken 11 ent- )lastet werden und damit den Führungsrahmen
14 auch wieder selbsttätig nach oben bewegen.
1.4 Rollenstrangführungsgerüst, insbesondere Transport- und Richtmaschine im Anschluß
an die Sekundärkühlstrecke einer Stranggießanlage für Stränge beliebigen Querschnitts,
wie besonders für Vorprofile bzw. Vorblöcke mit relativ großem 5 Querschnitt und wechselnden
Strangabmessungen, wobei der Strang im Richtbereich allseitig durch Rollen eingeschlossen
ist, von denen die seitlichen Stütz- und Führungsrollen und vorzugsweise die oberen
der Richt- und Transportrollen in Richtung des Strangs anstellbar sind, dadurch gekennzeichnet,
10 daß die seitlichen Stützrollen (12) in schwenkbaren Rahmen (13) angeordnet sind,
die in ihrer in die Strangführung bzw. in den Richttreiber eingeschwenkten Betriebsposition
eine feste horizontale Endstellung einnehmen, daß die Stützrollen (12) innerhalb der
Schwenkrahmen (13) sowohl horizontal wie 15 auch vertikal verstellbar gelagert sind
und daß sich die seitlichen Stützrollen (12) mit der Verstellung der anstellbaren
Richtrollen (1) selbsttätig auf die Dicke bzw. das Seitenmaß (S) einer neuen Strangabmessung
einstellen, derart, daß die vertikal gelagerten Stützrollen (12) mit ihren 20 Ballen
jede Strang-Seitenfläche erfassen.
2.4 Rollenstrangführungsgerüst nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkrahmen
(13) gabelförmig ausgebildet sind und vertikal bewegliche Führungsrahmen (14) für
darin eingesetzte horizontal verstellbare Rollenträger (15) aufnehmen und daß in beiden
Gabelarmen (13a) Federn (47) eingesetzt sind, die eine stetige Kraft in vertikaler
Richtung gegen die Führungsrahmen (14) ausüben.
3. Rollenstrangführungsgerüst nach den Ansprüchen 1 und 2, 10 dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Gabelarm (13a) zwei Federn (47) aufweist, zwischen welchen ein den Führungsrahmen
(14) bei der Vertikalbewegung führender Bolzen (48) angeordnet ist.
4: 15 Rollenstrangführungsgerüst nach den den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß in den Führungsrahmen (14) Stelltriebe (16) für die Horizontalverstellung der
Rollenträger (15) gelagert sind und daß in die Führungsrahmen (14) einsetzbare und
sich 20 gegen die äußeren Enden der Rollenträger (15) anlegende Distanzstücke (27)
die Strangbreite bzw. das Schlüsselweitenmaß (SW) eines Stranges (3) definieren (Fig.
4).
5. Rollenstrangführungsgerüst nach Anspruch 1, dadurch gekenn-25 zeichnet,
daß die Ballenlängen der von den Rollenträgern (15) gehaltenen seitlichen Stützrollen
(12) in Abhängigkeit von der größten Strangabmessung ausgelegt sind.
6.3oRollenstrangführungsgerüst nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß in den Rollenträgern (15) mindestens zwei Stützrollen (12) vertikal nebeneinander
angeordnet sind.
7.35 Rollenstrangführungsgerüst nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Tragbalken (11) der anstellbaren Richtrollen (1) über auswechselbare
Druckstücke (51) an die Führungsrahmen (14) legen.
8.1 Rollenstrangführungsgerüst nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß vorzugsweise an der nicht angetriebenen Seite der Richt-und Transportrollen (1,
2) die Schwenkrahmen (13) mit Stegen S(25) versehen und mit dem Grundrahmen (5) der
Transport-und Richtmaschine (4) verbunden sind und daß am Grundrahmen (5) senkrecht
hochgestellte Verstellzylinder (34) pendelnd gelagert sind, die an die Schwenkrahmen
(13) angreifen.
9. 10 Rollenstrangführungsgerüst nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß vorzugsweise an der Antriebsseite der Richt- und Transportrollen (1, 2) die Schwenkrahmen
(13) über Gelenkhebel (38, 41) mit dem Grundrahmen (5) der Transport- und Richt-4S
maschine (4) verbunden sind.
10. Rollenstrangführungsgerüst nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die beweglichen Gelenkhebel (38, 41) in Parallelogramm-20 anordnung angelenkt
sind und daß den Gelenkhebeln ein Stellhebel (42) zugeordnet ist, der eine gemeinsame
Lagerstelle (43) mit einem Gelenkhebel (41) am Grundrahmen (5) aufweist und mit seinem
freien Hebelende an einem senkrecht hochgestellten Verstellzylinder (34) gekoppelt
ist.