[0001] Die Erfindung betrifft ein Farbwerk für mit einer harten Druckform arbeitende, hochviskose
Druckfarben verarbeitende Druckmaschinen, insbesondere Offsetdruckmaschinen, mit einer
in einen Farbkasten eintauchenden Tauchwalze, einer die auf einem Zylinder aufgespannte
Druckform einfärbenden Auftragwalze, die mit gleicher Umfangsgeschwindigkeit wie die
Druckform umlauft, und mit einer die Farbe von der Tauchwalze an die Auftragwalze
übergebenden Übertragungswalze, die einen anderen, vorzugsweise kleineren Durchmesser
als die Auftragwalze aufweist und mit gegenüber der Tauchwalze unterschiedlicher Umfangsgeschwindigkeit
antreibbar ist.
[0002] Bei Druckmaschinen erwähnter Art hat das Farbwerk in erster Linie die Aufgabe zu
erfüllen, auf der Farbauftrangseinrichtung einen gleichmäßigen, dünnen Farbfilm anzubieten,
der von der Druckform abgenommen wird. Bei normalen Betriebsverhältnissen wird dieser
Film jedoch nicht vollständig abgenommen, sondern lediglich an den druckenden Stellen.
Es bleibt daher ein Restrelief auf der Farbauftragseinrichtung zurück. In zweiter
Linie kommt es daher darauf an, dieses Restrelief, welches zu sogenanntem Schablonieren
führen kann, zu egalisieren. Beim Schablonieren werden die druckenden Elemente der
Druckform nicht mehr ausreichend eingefärbt, so daß die Farbdichte auf dem Bedruckstoff
zu gering wird. Bei der Verwendung zäher Druckfarben, wie beispielsweise Offset-Druckfarben,
wird zur Erzeugung eines dünnen Farbfilms normalerweise ein Walzensystem mit vielen
Walzen verwendet, welche die Farbe auf die gewünschte Stärke auswalzen. Durch eine
Mehrzahl von kleinen Auftragwalzen soll dabei eine gleichmäßige Einfärbung der Druckform
erreicht und damit Schablonieren verhindert werden. Außerdem wird bei den konventionellen
Farbwerken dieser Art die Farbzufuhr durch sogenannte Zonenschrauben über der Walzenbreite
zonenweise eingestellt, und zwar in Anpassung an den Grad der Farbabnahme von der
Auftrageinrichtung. Diese konventionellen Farbwerke sind daher nicht nur baulich und
platzmäßig sehr aufwendig, sondern nur von ausgebildeten Druckern zu bedienen. Dennoch
ist hierbei ein sogenanntes Schablonieren vielfach nicht vermeidbar. Es wurden daher
auch schon der bzw
9 den Farbauftragswalzen mehrere Reiterwalzen als Schichtdickenglättungssystem zugeordnete
Dies erfordert jedoch einen hohen Aufwand und ergibt weiteren Platzbedarf.
[0003] Zur Senkung des baulichen Aufwands und des Platzbedarfs wurden auch schon sogenannte
Kurzfarbwerke in Vorschlag gebracht. Ein derartiges Farbwerk ist aus der DE-OS 29
16 212 bekannt. Dieses bekannte Farbwerk besteht aus einer zentralen Walze mit vergleichsweise
großem Durchmesser, an welche eine Tauchwalze, mehrere Dosierwalzen und mehrere Auftragwalzen
vergleichsweise kleinen Durchmessers angestellt sind. Die genannten Dosierwalzen sollen
dabei gegenüber der hiermit zusammenwirkenden Farbwerkswalze eine unterschiedliche
Umfangsgeschwindigkeit aufweisen und somit von dieser Farbwerkswalze je nach Geschwindigkeitsdifferenz
mehr oder weniger Farbe abnehmen. Hiermit ist die Farbfilmdicke jedoch nur ungenügend
genau einstellbar, weil diverse Störfaktoren zur.Wirkung kommen können, wie z. B.
Rundlauffehler, unterschiedliche Farbzähigkeiten infolge unterschiedlicher Temperatur
bzw. unterschiedlicher Verschmutzung, und dergleichen. Ganz abgesehen davon ist hierbei
die Enddicke des erzielbaren Farbfilms stets ein feststehender Teil der von der Tauchwalze
auf die zentrale Walze aufgetragenen Anfangsdickeo Es kommt daher hierbei auch darauf
an, mit der Tauchwalze eine gleichmäßige, ganz bestimmte Dicke zu übertragen, was
jedoch erfahrungsgemäß nur sehr schwer erreichbar ist, insbesondere bei Verwendung
zäher Farben. Da die erzielbare Enddicke des Farbfilms in Abhängigkeit von einer Geschwindigkeitsdifferenz
erreicht werden soll, erweist sich die bekannte Anordnung zudem als geschwindigkeitsabhängig,
was bei Ze
- schwindigkeitsschwankungen höchst negativ sein kann. Die bekannte Anordnung erfordert
daher eine laufende Überwachung sowie Ein- bzw. Nachstellung der Dosierwalzen und
ermöglicht dennoch nicht, auf der zentralen Farbwerkswalze ein permanent gleiches,
stabiles Farbangebot zur Verfügung zu stellen. Zudem ist davon auszugehen, daß bei
der bekannten Anordnung die beiden Farbauftragwalzen nicht angetrieben sind, sondern
lediglich durch Oberflächenreibung mitgenommen werden. Durch Schlupf kann sich daher
die Dicke des von diesen Farbauftragwalzen übertragenen Farbfilms ändern. Das aus
der DE-OS 29 16 212 bekannte Farbwerk erweist sich daher als nicht einfach und zuverlässig
genug.
[0004] Ein anderes, aus der DE-PS 1 761 715 bekanntes Kurzfarbwerk besteht aus einer in
einen Farbkasten eintauchenden Tauchwalze und einer hiervon direkt beaufschlagten
Auftragwalze, welche die Druckform einfärbt. Die Auftragwalze hat in an sich bekannter
Weise eine weiche Oberfläche. Die Tauchwalze ist hierbei als Rasterwalze ausgebildet,
die mit einem durch Farbnäpfchen und diese umgebende Stege gebildeten Raster versehen
ist und mit einer Rakel zusammenwirkt. Der Arbeitsdurchmesser der Tauchwalze und der
Auftragwalze entspricht dabei dem wirksamen Durchmesser des die Druckform aufnehmenden
Plattenzylinders. Die Auftragwalze und die Tauchwalze sind angetrieben. Der Antrieb
erfolgt über Zahnräder, deren Teilkreisdurchmesser dem Teilkreisdurchmesser des Antriebsrads
des Plattenzylinders entspricht. Die als Rasterwalze ausgebildete Tauchwalze weist
daher dieselbe, hohe Umfangsgeschwindigkeit wie der Plattenzylinder auf. Bei Verwendung
zäher Druckfarben besteht daher die Gefahr, daß die Rasterwalze pro Umdrehung mehr
Farbe entnimmt, als im Farbkasten nachfließen kann. Die Folge davon ist, daß die Tauchwalze
sich freischafft und nur noch unregelmäßig Farbe aufnimmt. Die Näpfchen der als Rasterwalze
ausgebildeten Tauchwalze werden daher nicht mehr gleichmäßig gefüllt, was zu einer
ungleichmäßigen Einfärbung der Druckform und zu Farbmangel führen kann. An die Auftragwalze
ist bei der bekannten Anordnung zwar eine sogenannte Quetschleiste angestellt, die
offensichtlich eine gleichmäßige Verteilung der Farbe über den Umfang der Auftragwalze
bewerkstelligen soll. Der durch den Leerlauf der Tauchwalze praktisch sich ergebende
Farbmangel läßt sich hiermit jedoch keineswegs ausgleichen. Außerdem verursacht die
an die weiche Oberfläche der Auftragwalze angestellte Tauchwalze einen nicht unbeträchtlichen
Verschleiß. Außerdem wurde bei der bekannten Anordnung offensichtlich eine mit der
Auftragwalze zusätzlich noch zusammenwirkende Reinigungswalze für erforderlich gehalten,
was den Teilebedarf erhöht und sich bei der Durchführung eines Farbwechsels negativ
auf den Säuberungsaufwand auswirken kann. Die als Rasterwalze ausgebildete Tauchwalze
wird bei der bekannten Anordnung nicht abgerakelt, derart daß die Farbnäpfchen mit
Farbe gefüllt und die diese Näpfchen umgebenden Stege abgerakelt sind. Die Rakel wird
bei der bekannten Anordnung durch einen vergleichsweise dik- k
en Kunststoffbalken gebildet, mit Hilfe dessen ein Spalt einstellbar ist, der zur Farbmengensteuerung
dienen soll. Es dürfte jedoch höchst schwierig sein, hier die richtige Einstellung
zu finden. Auf das Aufnahmevermögen der Näpfchen kommt es daher hierbei gar nicht
ano Die Näpfchen dienen hierbei offenbar lediglich dazu, die Haftung des Farbfilms
zu verbessern. Auch diese bekannte Anordnung erweist sich daher als nicht einfach
und zuverlässig genug und hat trotz ihres Alters in der Praxis bisher keine Bedeutung
erlangt.
[0005] Bei einem anderen, aus der DE-OS 22 45 301 bekannten, ebenfalls lediglich eine Tauchwalze
und eine Auftragwalze aufweisenden Kurzfarbwerk ist die Auftragwalze mit Erhöhungen
und Vertiefungen versehen, die für ein immer gleiches Farbangebot an die Druckform
sorgen sollen, was bei der bekannten Anordnung jedoch nicht erreicht wird. Diese Auftragwalze
besteht zur Bewerkstelligung der bei konventionellen Auftragwalzen gegebenen Nachgiebigkeit
aus einem Walzenkern, der von einem Mantel aus weichem Material umgeben ist. Auf diesen
weichen Mantel sind nach einem vorgegebenen Muster Distanzelemente aus hartem Material
aufgebracht, z. B. aufgeklebt bzw. aufvulkanisiert oder dergleichen. Die bekannte
Anordnung ist daher nicht nur mit einem erheblichen Herstellungsaufwand-verbunden,
sondern verursacht auch infolge des Zusammenwirkens der harten Distanzelemente mit
der Druckmform einen nicht unerheblichen Verschleiß sowohl auf seiten der Druckform
als auch auf seiten der Distanzelemente, was im Laufe längerer Betriebszeiten zu einer
Verschlechterung der Druckqualität und -genauigkeit führt und insgesamt eine Verkürzung
der Standzeiten erwarten läßt. Die mit Erhöhungen und Vertiefungen versehene Auftragwalze
wird hierbei nicht abgerakelt. Vielmehr soll die an die Auftragwalze übergebene Farbmenge
durch eine mit der Tauchwalze zusammenwirkende Rakel und/ oder durch das Verhältnis
der Geschwindigkeiten zwischen Tauchwalze und Auftragwalze geregelt werden. Die Folge
davon ist jedoch, daß hierbei in der Regel nicht nur die Vertiefungen mit Farbe gefüllt
sind, sondern daß auch die Köpfe der Erhöhungen einen Farbfilm tragen, was dazu führt,
daß die Druckform ungleichmäßig eingefärbt wird, indem praktisch ein ungleichmäßiges
Muster auf diese aufgedruckt wird, was sich bei der bekannten Anordnung als besonders
nachteilig erweist, da die hier vorhandenen Erhöhungen bzwo Vertiefungen offensichtlich
ein sehr grobes Muster bilden sollen, wie schon daraus erkennbar ist, daß mit aufgeklebten
bzw. aufvulkanisierten, die Erhöhungen bildenden Metallplättchen der angestrebte Erfolg
erreichbar sein soll. Infolge des großen Rasters ergäbe sich aber auch dann eine ungleichmäßige
Einfärbung der Druckform, wenn die mit Erhöhungen und Vertiefungen versehene Auftragwalze
abgeraktelt würde. Auch diese bekannte Anordnung läßt daher nicht das gewünschte Ergebnis
erwarten.
[0006] Aus der DE-AS 23 23 025 ist ein weiteres Kurzfarbwerk bekannt. Bei dieser bekannten
Anordnung ist der Auftragwalze eine sog. Dosierwalze zugeordnet, die mikroskopisch
kleine Farbaufnahmevertiefungen aufweist. Im Spalt zwischen Auftragwalze und Dosierwalze
befindet sich ein Farbspeicher. Über die Drehzahl und den Anpreßdruck der in die Auftragwalze
sich eindrüc kenden Dosierwalze sowie über eine mit der Dosierwalze zusammenwirkende
Rakel erfolgt hierbei eine Dosierung der Farbe. Es ist herbei jedoch ein starker Verschleiß
der Auftragwalze zu befürchten, da die in diese sich eindrückende Dosierwalze sich
hierauf nicht abwickelt, sondern im Berührungsbereich gegenläufig hierzu ist. Außerdem
ist es schwierig, hierbei einen gleichmäßigen Farbfluß zu erreichen. Da die Dosierwalze
hier einen Farbfilm vorgegebener Dicke übertragen soll, kommen die Farbaufnahmevertiefungen
als solche gar nicht zum Tragen. Ferner ist der hier vorhandene Farbspeicher zwischen
Auftragwalze und Dosierwalze nur sehr schwierig regelungstechnisch zu beherrschen.
[0007] Ein weiteres Kurzfarbwerk gattungsgemäßer Art ist aus der DE-OS 29 16 048 bekannt.
Die erforderliche Farbschichtdicke auf der Auftragwalze soll hierbei durch eine dosierte
Pressung zwischen den miteinander zusammenwirkenden Walzen, ferner durch unterschiedliche
Geschwindigkeiten der miteinander zusammenwirkenden Walzen, also durch entsprechende
Relativgeschwindigkeiten, ferner durch eine größere Anzahl von der Auftragwalze und
der Übertragwalze zugeordneten, sog. Farbvorrats- bzw. Konditionierwalzen und ferner
durch eine hin- und hergehende Changierbewegung der Übertragwalze erreicht werden.
Zur Bewerkstelligung eines dosierten Anpreßdrucks zwischen Übertragwalze und Auftragwalze
sind Stellvorrichtungen vorgesehen, die von Fall zu Fall von Hand justiert werden
müssen. Hierdurch ergeben sich daher nicht nur ein erhöhter baulicher Aufwand und
Platzbedarf, sondern auch eine sehr komplizierte und umständliche Bedienung. Die Tauchwalze
und die Übertragwalze snnd zwar durch Stirnräder miteinander gekoppelto Um jedoch
die Umfangsgeschwindigkeit der Übertragwalze gegenüber der Umfangsgeschwindigkeit
der Auftragwalze klein halten zu können, ist der Übertragwalze eine mit einem Getriebemotor
verbundene Kupplung bzw. Bremse zugeordnet. Hierbei handelt es sich jedoch nicht nur
um ein störanfälliges, sondern auch um ein einen erheblichen baulichen Aufwand verursachendes
Bauteil. Außerdem ist die genannte Kupplung bzw. Bremse steuerungsmäßig nur sehr schwer
beherrschbar, weil hier eine Erwärmung bzw. eine Verschmutzung zu einer Änderung des
Bremsverhaltens führen können, was sich dann zwangsläufig in Schwankungen des Farbangebots
äußern muß. Ganz abgesehen davon dürfte jedoch das Farbangebot auf der Auftragwalze
bei dieser Anordnung, bei der unter anderem das Farbangebot mittels Relativgeschwindigkeitsveränderung
dosiert wird, generell von Geschwindigkeitsschwankungen abhängig sein, die jedoch
in der Regel nicht vermeidbar sind. Die Einrichtung zur Bewerkstelligung der Changierbewegung
der Übertragwalze sowie die der Übertragwalze und der Auftragwalze zugeordneten Farbvorrats-
und Konditionierwalzen erhöhen den baulichen Aufwand und Platzbedarf weiter. Andererseits
ist es jedoch nicht möglich, bei der bekannten Anordnung auf die genannten Farbvorrats-und
Konditionierwalzen zu verzichten. Bei dieser bekannten Anordnung weicht nämlich der
Durchmesser der Auftragwalze vom wirksamen Durchmesser der hiervon einzufärbenden
Druckform ab. Das auf der Auftragwalze zurückbleibende Restrelief könnte daher bei
der bekannten Anordnung zu einem sog. Schablonieren führen, sofern die genannten praktisch
als sog. Reiterwalzen ausgebildeten Farbvorrats- und Konditionierwalzen nicht vorgesehen
wären. Die aus der DE-OS 29 16 048 entnehmbare Anordnung erweist sich daher als nicht
einfach und zuverlässig genug.
[0008] Hiervon ausgehend ist es daher die Au
-fgabe der vorliegenden Erfindung, unter Vermeidung der Nachteile und Beibehaltung
der Vorteile der bekannten Anordnungen ein Farbwerk eingangs erwähnter Art mit einfachen
und daher kostengünstigen Mitteln so zu verbessern, daß nicht nur ein einfacher, platzsparender
und einen geringen Teilebedarf verursachender Farbwerksaufbau, sondern auch eine einfache
Bedienung und zuverlässige Arbeitsweise gewährleistet sind, wobei gleichzeitig auch
ein störungsfreier Farbnachschub und ein von Störfaktoren wie Temperaturschwankungen,
Rundlauffehlern, Farbverschmutzungen und dergleichen unabhängiges, gleichmäßiges Farbangebot
auf der Auftrageinrichtung und damit eine gleichmäßige und zuverlässige Einfärbung
der Druckform sichergestellt und ein Schablonieren zuverlässig unterbunden ist und
wobei dennoch ein schonender, verschleißarmer Betrieb und damit eine lange Lebensdauer
gewährleistet ist.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Auftragwalze einen dem
wirksamen Arbeits- ,durchmesser der Druckform entsprechenden Durchmesser aufweist
und daß die hiermit zusammenwirkende Übertragwalze, die mit gleicher Umfangsgeschwindigkeit
hierauf abrollt, als mit einem durch Farbaufnahmevertiefungen und dazwischen angeordnete
Stege gebildeten Raster, dessen Teilung nur wenig feiner als die Teilung des Rasters
der einzufärbenden Druckform ist, versehene Rasterwalze ausgebildet ist, der eine
die zwischen den Farbaufnahmevertiefungen angeordneten Stege abstreifende Abstreifeinrichtung
zugeordnet ist.
[0010] Die Kontakte zwischen Auftragwalze und Übertragwalze bzw. zwischen Übertragwalze
und Tauchwalze dienen hierbei lediglich der Farbübertragung. Eine Dosierung der Farbe
findet hierbei nicht statt. Der Anpreßdruck und die Spaltweite können daher in vorteilhafter
Weise so eingestellt werden, daß lediglich ein minimaler Verschleiß zu erwarten ist.
Gleichzeitig wirkt sich der Wegfall der Farbdosierung durch Spalteinstellung und dergleichen
positiv auf die Bedienung aus. Die erfindungsgemäßen Maßnahmen ergeben daher eine
höchst bedienungsfreundliche Anordnung, die auch den Einsatz von weniger gut geschultem
Personal ermöglicht. Die erforderliche dünne Farbschicht auf der Auftragwalze wird
hierbei durch eine besonders geschickte Kombination von hierfür maßgebenden Konstruktionsfaktoren
erreicht. Der erforderliche bauliche Aufwand ist hierbei vergleichsweise gering. Dennoch
wird eine hohe Zuverlässigkeit auch bei sich ändernden Betriebsverhältnisssen, wie
bei Temperaturschwankungen, Geschwindigkeitsschwankungen, Verschmutzungsschwahkungen
und dergleichen erreicht. Die Tauchwalze schöpft hierbei eine dicke Farbschicht auf
die Rasterwalze. Die überflüssige Farbe wird einfach wieder abgestreift, so daß nur
die praktisch durch Näpfchen gebildeten Farbaufnahmevertiefungen der Rasterwalze mit
Farbe gefüllt bleiben. Lediglich das Volumen dieser Farbaufnahmevertiefungen ist daher
für die an die Auftragwalze übergebene Farbmenge verantwortlicho Das Farbangebot auf
der Auftragwalze bleibt daher in vorteilhafter Weise stets das gleiche. Das mittels
der Rasterwalze auf die Auftragwalze praktisch aufgedruckte Muster ergibt in vorteilhafter
Weise eine gleichmäßige Farb- vert
pilung. Die erfindungsgemäße Rasterteilung ergibt in vorteilhafter Weise eine gleichmäßige
und ausreichende Farbdichte. Ein Auswalzen der zähen Druckfarbe zu einem dünnen Film
ist hierbei in vorteilhafter Weise entbehrlich, was einen einfachen und platzsparenden
Farbwerksaufbau ermöglichte Rundlauffehler können sich hier praktisch gar nicht negativ
auswirken. Die Rasterwalze wickelt sich pro Umdrehung der Auftragwalze mehrmals auf
dieser ab, wodurch auch bei gleicher Umfangsgeschwindigkeit, d. h. verschleißarmer
Betriebsweise, das Raster egalisiert und ein gleichmäßiger Farbauftrag gewährleistet
wird. Da die Auftragwalze denselben Durchmesser wie die Druckform hat, wird von ihr
immer an derselben Stelle Farbe abgenommen. Das Restrelief kann sich daher praktisch
gar nicht störend auswirken. Darüber hinaus ist hierbei jedoch sichergestellt, daß
sich auf der Auftragwalze im Bereich der nicht druckenden Stellen kein sog. Farbaufbau
bilden kann, weil die hiermit zusammenwirkende Rasterwalze abgestreift wird. Hierdurch
ist sichergestellt, daß ein sog. Schablonieren zuverlässig unterbleibt. Dennoch ist
gewährleistet, daß die Auftragwalze selbst eine weiche Oberfläche aufweisen kann,
womit ein schonender Betrieb gewährleistet ist. Die Tauchwalze und die Rasterwalze
sind lediglich so aneinander anzustellen, daß eine Farbübertragung stattfindet, was
eine dosierte Anpressung entbehrlich macht, so daß auch bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten
von Tauchwalze und Rasterwalze ein schonender Betrieb gewährleistet ist. Gleichzeitig
gewährleistet die Relativgeschwindigkeit zwischen Tauchwalze und Rasterwalze, daß
die Farbe in die Farbaufnahmevertiefungen der Rasterwalze hineingezogen wird, wodurch
diese zuverlässig gefüllt werden.Die Auftragwalze braucht hier nicht angetrieben zu
sein, was hinsichtlich der erforderlichen Durchmessertoleranzen vorteilhaft ist. Die
mit der Erfindung erzielbaren Vorteile sind somit in einem einfachen Aufbau einer
hohen Bedienungsfreundlichkeit und einer hohen Zuverlässigkeit zu sehen.
[0011] In vorteilhafter Weiterbildung der übergeordneten Maßnahmen können die Tauchwalze
und die Rasterwalze im Berührungsbereich gegenläufige Drehrichtungen aufweisen. Hierdurch
ist sichergestellt, daß die der Rasterwalze und eventuell auch die der Tauchwalze
zugeordnete Abstreifeinrichtungen unabhängig von der Maschiendrehrichtung gut zugänglich
angeordnet sein können.
[0012] Aufgrund der hohen Farbviskosität kann zwischen Tauchwalze und Rasterwalze ein Spalt
bestehen, so daß sich die Walzenoberflächen nicht berühren, was zur Vermeidung von
Verschleiß im Hinblick auf die vorgesehene Geschwindigkeitsdifferenz zwischen Tauchwalze
und Rasterwalze vorteilhaft ist. Die Einstellbarkeit ermöglicht in vorteilhafter Weise
eine Nachstellung bei im Laufe der Zeit auftretender Abnutzung, so daß dennoch konstante
Verhältnisse einhaltbar sind. Zur Einstellung der von der Tauchwalze an die Rasterwalze
übergebenen Farbmenge kann einfach der Spalt zwischen Tauchwalze und Rasterwalze einstellbar
ausgebildet sein. Zweckmäßig kann hierzu auch der Tauchwalze eine vorzugsweise einstellbare,
zweckmäßig als Dosierrakel ausgebildete Dosiereinrichtung zugeordnet sein. Durch eine
derartige Vordosierung kann in vorteilhafter Weise die der Rasterwalze zugeordnete
Abstreifeinrichtung entlastet werden.
[0013] Zur Vermeidung eines Hochlaufens von Farbe an den Stirnseiten der Tauchwalze können
zweckmäßig auch im Bereich der Stirnseiten der Tauchwalze Abstreifrakel vorgesehen
sein.
[0014] Die der Rasterwalze zugeordnete Abstreifeinrichtung kann gemäß einer besonders zu
bevorzugenden Ausgestaltung der Erfindung einfach als an die Rasterwalze angestellte,
vorzugsweise changierende Rakel ausgebildet sein. Diese Fortbildung ergibt eine besonders
einfache und dennoch sehr exakte Ausführung.
[0015] Eine weitere vorteilhafte Maßnahme kann darin bestehen, daß die Teilung des Rasters
der Rasterwalze lediglich die doppelte Anzahl Rasterlinien pro Längeneinheit aufweist
wie die Rasterteilung der Druckform. Diese Maßnahme ergibt-ein vergleichsweise grobes
Raster der Rasterwalze, durch das jedoch auch bei den hier zu verarbeitenden zähen
Druckfarben vergleichsweise viel Farbe übertragbar ist, so daß in vorteilhafter Weise
satte Farbtöne auf dem Bedruckstoff erreichbar sind. Beim sogenannten Flexo-Druckverfahren
finden zwar ebenfalls Rasterwalzen Verwendung, deren Rasterteilung feiner als die
Rasterteilung der zugehörigen, hier weichen Druckform ist. Diese bekannten Rasterwalzen
müssen jedoch zumindest dreimal soviel, vielfach viermal soviel Rasterlinien wie die
zugehörige Druckform aufweisen, um die sogenannte Moireerscheinung zu verhindern.
Bei der Verarbeitung zäher Druckfarben wäre bei einem derartigen Rasterverhältnis
die Farbübertragung hierbei viel zu gering.
[0016] In weiterer Fortbildung der übergeordneten Maßnahmen können an die Rasterwalze über
einen Teil ihrer Länge sich erstreckende Zonenrollen anstellbar sein, denen jeweils
eine vorzugsweise als Rakel ausgebildete Abstreifeinrichtung zugeordnet ist. Hiermit
ist es möglich, von der Rasterwalze im Bereich nicht druckender Zonen Farbe abzuleiten,
um auf der Druckplatte ein Emulgieren der Farbe mit dem Feuchtwasser zu verhindern.
[0017] Weitere zweckmäßige Fortbildungen und vorteilhafte Ausgestaltungen der übergeordneten
Maßnahmen ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung einiger Ausführungsbeispiele
anhand der Zeichnung in Verbindung mit den restlichen Unteransprüchen.
[0018] In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Farbwerks in schematischer Darstellung,
Fig. 2 eine andere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Farbwerks in Fig. 1 entsprechender
Darstellung,
Fig. 3 eine Frontansicht der in einen Farbkasten eintauchenden Tauchwalze,
Fig. 4 eine Seitenansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels der Erfindung bei dem
die Rasterwalze mit Zonenrollen versehen ist und
Fig. 5 ein Beispiel für die Lagerung der Tauchwalze und/oder Rasterwalze und/oder
Auftragwalze.
[0019] Das in Fig. 1 dargestellte Farbwerk besteht aus einer in einen Farbkasten 1 eintauchenden
Tauchwalze 2, einer die auf einen Zylinder 3 aufgespannte, nicht näher dargestellte
Druckform einfärbenden Auftragwalze 4 und einer die Farbe von der Tauchwalze 2 auf
die Auftragwalze 4 übertragenden Rasterwalze 5. Die Auftragwalze 4 besitzt eine weiche,
vorzugsweise aus Gummi bestehende Oberfläche. Hierzu kann beispielsweise auf einen
Stahlkern ein Gummituch derart aufgeklebt sein, daß die Stoßkante des Gummituchs bei
der Abwicklung auf der Druckform mit dem Spannkanal des die Druckform aufnehmenden
Zylinders 3, des sogenannten Plattenzylinders, zusammenfällt. Die Rasterwalze 5 wird
durch eine Stahlwalze gebildet, deren Oberfläche mit in Fig. 1 vergrößert angedeuteten
Farbaufnahmevertiefungen 6 und diese begrenzenden Stegen 7 versehen ist. Die Tauchwalze
2 kann ebenfalls eine gummierte Oberfläche besitzen.
[0020] Das durch die Farbaufnahmevertiefungen 6 und die Stege 7 gebildete Raster der Rasterwalze
5 kann durch Molettieren oder einfach durch Rändeln der Oberfläche der aus Stahl bestehenden
Rasterwalze 5 hergestellt werden. An der Rasterwalze 5 liegt das Rakelblatt 8 einer
Abrakeleinrichtung 9 an, mit welcher die zum Füllen der Farbaufnahmevertiefungen 6
nicht benötigte, überschüssige Farbe abgestreift wird. Der im Bereich der Abstreifkante
des Rakelblatts 8 wirkende Anpreßdruck sowie der Anstellwinkel sind zweckmäßig einstellbar,
so daß einerseits der nicht zu vermeidende Rakelverschleiß in Grenzen gehalten werden
kann und dennoch eine zuverlässige Abrakelung der Umfangsflächen der die Farbaufnahmevertiefungen
6 begrenzenden Stege 7 gewährleistet ist. Im dargestellten Ausführungsbeispiel soll
die Rakeleinrichtung 9 in Achsrichtung changieren, so daß sogenannte Rakelstreifen
entfallen. Anstelle der Rakeleinrichtung 9 könnte auch eine andere Abstreifeinrichtung
Verwendung finden, z.B. die mit der Rasterwalze 5 zusammenwirkende Tauchwalze 2. Bei
einer derartigen Ausführung wird die Tauchwalze 2 einfach so an die Rasterwalze 5
angedrückt, daß die überschüssige Farbe abgequetscht wird. Eine gegenläufige Bewegungsrichtung
im Bereich des Berührungsspalts kann dem sehr zuträglich.sein. Die abgerakelte Rasterwalze
5 beaufschlagt die Auftragwalze 4. Das Farbangebot ist dabei praktisch konstant und
richtet sich nur nach dem Aufnahmevermögen der gleichmäßig über die gesamte Oberfläche
der Rasterwalze 5 verteilten Farbaufnahmevertiefungen 6. Die mit der Rasterwalze 5
zusammenwirkende Auftragwalze 4 wird dabei praktisch im Tiefdruckverfahren mit einem
über ihre ganze Länge gleichmäßigen Rastermuster bedruckt. Die Rasterwalze 5 kann
vorteilhaft mit einstellbarem Druck an die Auftragwalze 4 angepreßt werden, um einen
Ausgleich von Rundlauffehlern zu gewährleisten und dennoch eine zuverlässige Einfärbung
sicherzustellen. Dasselbe gilt auch für die Auftragwalze 4, die gegenüber dem die
Druckform aufnehmenden Plattenzylinder 3 einstellbar sein soll. Zur Gewährleistung
der gewünschten Einstellbarkeit können die Rasterwalze 5 und die Auftragwalze 4 in
an sich bekannter Weise in verstellbaren Exzenterbüchsen aufgenommen sein. Hiermit
ist gleichzeitig auch der Spalt zwischen der Rasterwalze 5 und der Tauchwalze 2 einstellbar,
[0021] Der Durchmesser der Auftragwalze 4 entspricht dem Durchmesser der auf den Plattenzylinder
3 aufgespannten Druckform. Der Antrieb der Auftragwalze 4 erfolgt mit gleicher Oberflächengeschwindigkeit
und im Bereich der Berührungsstelle gleicher Drehrichtung wie der Antrieb des Plattenzylinders
3. Wie Versuche gezeigt haben, wird durch eine derartige , Bemessung ein Schablonieren
sicher ausgeschaltet. Die auf der Auftragwalze 4 abrollende Rasterwalze 5 besitzt
einen kleineren Durchmesser als die Auftragwalze 4 und wickelt sich demnach bei jeder
Umdrehung der Auftragwalze 4 mehrmals auf dieser ab, was sich positiv auf die Bewerkstelligung
einer gleichmäßigen Einfärbung der Auftragwalze 4 auswirkt. Das durch die Farbaufnahmevertiefungen
6 und die diese begrenzenden Stege 7 gebildete Raster der Rasterwalze 5 ist hinsichtlich
der Rastertiefe und -teilung optimiert. Das Fassungsvermögen der Farbaufnahmevertiefungen
6. ist so zu bemessen, daß auf dem Bedruckstoff satte Farbtöne erreichbar sind. Die
Rasterteilung ist so zu bemessen, daß zähe Druckfarben,zuverlässig gehandhabt werden
können. Wie Versuche gezeigt haben, lassen sich ausgezeichnete Ergebnisse erreichen,
wenn das Raster der Rasterwalze 5 lediglich zweimal soviel Rasterlinien pro Längeneinheit
wie das Raster der zugehörigen Druckform aufweist. Die Rasterwalze 5 unterscheidet
sich damit wesentlich von den im Flexo-Druckverfahren gebräuchlichen Rasterwalzen,
deren Rasterteilung wesentlich feiner ist. Die hier verwendete Offsetdruckplatte soll
eine Rasterteilung mit 50 Rasterlinien pro cm aufweisen. Die zugeordnete Rasterwalze
soll 100 Rasterlinien pro cm besitzen. Diese Rasterteilung der Rasterwalze kann auch
für alle anderen für Offsetplatten üblichen Raster beibehalten werden, die bis zu
80 Rasterlinien pro cm gehen können. Die Rasterwalze 5 wird so angetrieben, daß ihre
Drehrichtung im Berührungsbereich mit der Auftragwalze 4 mit der Drehrichtung der
Auftragwalze 4 übereinstimmt. Der Antrieb der Auftragwalze 4 und der Rasterwalze 5
kann zweckmäßig über Stirnräder erfolgen, die über das dem Plattenzylinder 3 zugeordnete
Antriebsrad angetrieben werden. Die Umfangsgeschwindigkeit der Rasterwalze 5 kann
der Umfangsgeschwindigkeit der Auftragwalze 4 entsprechen, so daß sich eine schlupflose
Abwicklung und damit wenig Verschleiß ergibt. Es wäre aber auch denkbar, die Rasterwalze
5 mit einer von der Umfangsgeschwindigkeit der Auftragwalze 4 abweichenden Geschwindigkeit
anzutreiben, um damit die auf die Auftragwalze übertragene Farbe zu dosieren, gut
zu verteilen und den Dichtewert auf den Druckprodukten zu verändern.
[0022] Die Tauchwalze 2 soll wesentlich langsamer als die Rasterwalze 5 laufen, so daß sichergestellt
ist, daß sich auch bei Verarbeitung zäher Druckfarben im Farbkasten der erforderliche
Niveauausgleich einstellt, d.h. die Farbe so weit nachfließt, daß die Tauchwalze 2
niemals leer durchdrehen kann. Der Antrieb der Tauchwalze 2 kann, wie Fig. 2 zeigt,
vom Antrieb der Rasterwalze 5 abgenommen sein. Hierzu kann einfach ein geeigneter
Stirnradsatz 10 Verwendung finden. Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel
wird die Tauchwalze 2 mittels eines Kettentriebs 11 von einem separaten Getriebemotor
12 angetrieben. Der Getriebemotor 12 kann ein variables Übersetzungsverhältnis aufweisen,
so daß die Geschwindigkeit der Tauchwalze 2 wählbar ist. Die Tauchwalze 2 kann eine
solche Drehrichtung aufweisen, daß im mit der Rasterwalze 5 gebildeten Berührungsspalt
Gleichläufigkeit mit der Drebrichtung der Rasterwalze 5 vorliegt, wie in Fig. 2 durch
Pfeile angedeutet, oder Gegenläufigkeit, was der Fig. 1 zugrunde liegt. In jedem Falle
ergibt sich im Berührungsspalt ein Farbwulst, der für eine zuverlässige Füllung der
Farbaufnahmevertiefungen 6 sorgt. Die Tauchwalze 2 ist gegenüber der Rasterwalze 5
an- und abschwenkbar gelagert, was bei Verwendung eines separaten Einzelantriebs gemäß
Fig. 1 besonders erleichtert wird. Hierdurch ist der Spalt zwischen Tauchwalze 2 und
Rasterwalze 5 zur Bewerkstelligung einer leichten Nachstellbarkeit bei Durchmesserveränderungen
einstellbar. Gleichzeitig ist es hierbei aber auch möglich, die Rasterwalze 5 mit
Hilfe der Tauchwalze 2 abzustreifen, wobei die Abrakeleinrichtung 9 entfallen kann,
wie weiter oben bereits ausgeführt wurde. Hierbei sind ebenfalls gegenläufige Drehrichtungen
gemäß Fig. 1 von Vorteil. Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist
die Dicke des von der Tauchwalze 2 aus dem Farbkasten 1 entnommenen Farbfilms zur
Bewerkstelligung einer Vordosierung durch eine mit der Umfangsfläche der Tauchwalze
2 zusammenwirkende Abstreifkante einstellbar. Hierzu findet bei dem in Fig. 1 dargestellten
Ausführungsbeispiel eine mit einstellbarer Kraft und unter einstellbarem Winkel an
die Tauchwalze 2 anstellbare mit einem Farbmesser 13 versehene Dosiereinrichtung 14
Verwendung. Das Rakelmesser 8 der Abrakeleinrichtung 9 und das Farbmesser 13 der Dosiereinrichtung
14 sind so oberhalb des Farbkastens 1 angeordnet, daß die hiervon abgestreifte bzw.
abgerakelte Farbe direkt oder indirekt in den Farbkasten 1 zurückfließen kann. Bei
dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Abrakeleinrichtung 9 oberhalb
des zur Rasterwalze 50 hin bewegenden Umfangsbereichs der Tauchwalze 2 angeordnet,
so daß die abgerakelte Farbe den Farbwulst im gegenseitigen Berührungsspalt in vorteilhafter
Weise verstärkt. Bei Verwendung gegenläufiger Drehrichtungen zwischen Tauchwalze 2
und Rasterwalze 5 können die Dosiereinrichtung 14 und die Abrakeleinrichtung 9 gut
zugänglich angeordnet sein, unabhängig von der Drehrichtung des Plattenzylinders.
[0023] In manchen Fällen kann sich im Bereich der Stirnseiten der Tauchwalze 2 die Gefahr
eines Hochsteigens von Farbe ergeben. Dies wird, wie Fig. 3 zeigt, durch mit den Stirnseiten
der Tauchwalze 2 oberhalb des oberen Farbkastenrands zusammenwirkenden, hier einfach
an den seitlichen Farbkastenwangen befestigten Abstreifrakeln 15 verhindert.
[0024] Bei dem in Fig. 4 dargestellten Ausführungsbeispiel sind auf dem abgerakelten Umfang
der Rasterwalze 5 abwickelnde Zonenrollen 16 vorgesehen, deren Länge jeweils der Breite
nichtdruckender, farbfreier Zonen entspricht. Diese Zonenrollen 16 leiten Farbe von
der Rasterwalze 4 ab, was in manchen Fällen zur Verhinderung eines Emulgierens der
Farbe mit dem Feuchtwasser auf der Druckform vorteilhaft sein kann. Die Zonenrollen
können angetrieben oder einfach nur durch Friktion mitgenommen sein. Im Falle eines
Zwangsantriebs kann dabei zweckmäßig eine über die gesamte Maschinenbreite sich erstreckende,
Antriebswelle 17 vorgesehen sein, die durch einen Zahnradsatz mit dem der Rasterwalze
4 zugeordneten Stirnrad gekoppelt sein kann und auf die die benötigten Zonenrollen
16 aufgeschoben und durch Distanzstücke hierauf gesichert werden können. Die von den
Zonenrollen 16 aufgenommene Farbe wird von diesen durch eine mit einem Rakelblatt
18 versehene Abrakeleinrichtung 19 abgerakelt und dem Farbkasten 1 zugeführt. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel ist die Abrakeleinrichtung 19 so angeordnet, daß die hiervon abgerakelte
Farbe praktisch selbsttätig in den Farbkasten 1 zurückfließen kann. Die benachbarte
Farbkastenwange ist dabei zur Bildung einer Leitfläche 20 bis über die Abrakeleinrichtung
19 hochgezogen. Die von der Abrakeleinrichtung 19 ablaufende Farbe fließt daher entlang
der Leitfläche 20 in den Farbkasten 1 zurück.
[0025] Eine Durchbiegung der Tauchwalze 2 bzw. der Auftragwalze 4 bzw. der Rasterwalze 5
kann durch einen Durchbiegungsausgleich verhindert werden. Hierzu besteht eine derartige
Walze, wie am besten aus Fig. 5 erkennbar ist, aus einem rohrförmigen Mantel 21 und
einer diesen mit Radialspiel durchsetzenden Spindel 22, deren Enden seitlich über
die Stirnseiten des Mantels 21 hinausragen. Der radiale Ringspalt zwischen Mantel
21 und Spindel 22 ist durch mindestens ein, hier zwei symmetrisch zur Walzenmitte
angeordnete als Schwenklager ausgebildete Stützlager 23 überbrückt. Hierdurch ist
sichergestellt, daß der Mantel 21 und die Spindel 22 sich unabhängig voneinander durchbiegen
können, was einen Durchbiegungsausgleich ermöglicht. Der Mantel 21 kann seitlich durch
Schwenklager drehbar gelagert sein. In diesem Fall sind die Enden der Spindel 22 durch
zugeordnete Stelleinrichtungen so beaufschlagbar, daß die hierdurch bewirkte Durchbiegung
der Spindel 22 die Durchbiegung des Mantels 21 rückgängig macht. Es ist aber auch
möglich, den Mantel 21 auf der Spindel 22 zu lagern, die mit ihren Enden in nicht
dargestellte Stelleinrichtungen eingreift. Durch die auf die Spindel 22 wirkende Stellkraft
kann hier der Mantel so durchgebogen werden, daß seine Biegelinie der Biegelinie der
hiermit zusammenwirkenden Walze genau entspricht und damit eine satte Anlage gewährleistet
ist. Die Spindel 22 kann in Drehrichtung stationär angeordnet sein. In diesem Fall
erfolgt der Antrieb des Mantels 21 direkt über ein hiermit zusammenwirkendes Stirnrad,
wie in Fig. 5 bei 24 angedeutet ist. Es wäre aber auch denkbar, die Spindel 22 anzutreiben
und drehbar zu lagern. Die Stützlager könnten in diesem Fall einfach als Federringe
ausgebildet sein. Zur Bewerkstelligung einer gleichmäßigen Verteilung der im Bereich
der Stützlager 23 entstehenden Wärme auf den gesamten Mantel 21 kann der Ringraum
zwischen Mantel und Spindel einfach mit einer ihn teilweise einnehmenden Ölfüllung
versehen sein.
[0026] Das den Figuren zugrunde liegende Farbwerk soll als Offsetfarbwerk Verwendung finden,
dem, wie in Fig. 1 dargestellt, ein als Ganzes mit 25 bezeichnetes Feuchtwerk zugeordnet
ist. Dieses Feuchtwerk 25 arbeitet hier mit der Auftragwalze 4 zusammen, d..h. die
Feuchtmittelauftragwalze rollt auf der Farbauftragwalze 4 ab. Um einem sogenannten
Tonen auf der Platte entgegenzuwirken, wird das Feuchtmittel hinter der Berührungsstelle
zwischen Rasterwalze 5 und Auftragwalze 4 auf diese aufgetragen, d.h. das Feuchtwerk
25 ist der genannten Berührungsstelle in Drehrichtung der Auftragwalze 4 gesehen nachgeordnet.
1o Farbwerk für mit einer harten Druckform arbeitende, hochviskose Druckfarben verarbeitende
Druckmaschinen, insbesondere Offsetdruckmaschinen, mit einer in einen Farbkasten (1)
eintauchenden Tauchwalze (2), einer die auf einem Zylinder (3) aufgespannte Druckform
einfärbenden Auftragwalze (4), die mit gleicher Umfangsgeschwindigkeit wie die Druckform
umläuft, und mit einer die Farbe von der Tauchwalze (2) an die Auftragwalze übergebenden
Übertragungswalze, die einen anderen, vorzugsweise kleineren Durchmesser als die Auftragwalze
(4) aufweist und mit gegenüber der Tauchwalze (2) unterschiedlicher Um fangsgeschwindigkeit
antreibbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Auftragwalze (4) einen dem wirksamen
Arbeitsdurchmesser der Druckform entsprechenden Durchmesser aufweist und daß die hiermit zusammenwirkende Übertragungswalze, die
mit gleicher Umfangsgeschwindigkeit hierauf abrollt, als mit einem durch Farbaufnahmevertiefungen
(6) und dazwischen angeordnete Stege (7) gebildeten Raster, dessen Teilung nur wenig
feiner als die Teilung des Rasters der einzufärbenden Druckform ist, versehene Rasterwalze
(5) ausgebildet ist, der eine die zwischen den Farbaufnahmevertiefungen (6) angeordneten
Stege (7) abstreifende Abstreifeinrichtung zugeordnet ist.
2. Farbwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Tauchwalze (2) und die
Rasterwalze (5) im Berührungsbereich gegenläufige Drehrichtungen aufweiseno
3. Farbwerk nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Umfangsgeschwindigkeit
der Tauchwalze (2) klein, vorzugsweise jedenfalls kleiner als die Umfangsgeschwindigkeit
der Rasterwalze (5) ist.
4. Farbwerk nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen Tauchwalze (2) und Rasterwalze (5) ein vorzugsweise einstellbarer Spalt
vorgesehen ist und daß die Tauchwalze (2) gegenüber der Rasterwalze (5) an- und abschwenkbar
gelagert ist.
5. Farbwerk nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch qekennzeichnet,
daß der Tauchwalze (2) eine vorzugsweise einstellbare Dosiereinrichtung (14) zugeordnet
ist.
6. Farbwerk nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß im Bereich der Stirnseiten der Tauchwalze (2) Abstreifrakel (15) vorgesehen sind.
7. Farbwerk nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch qekennzeichnet,
daß die vorzugsweise durch eine gerändelte Oberfläche gebildete Teilung des Rasters
der Rasterwalze (5) lediglich die doppelte Anzahl von Rasterlinien pro Längeneinheit
wie die Rasterteilung der Druckform aufweist.
8. Farbwerk nach wenigstenseeinem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die der Rasterwalze (5) zugeordnete Abstreifeinrichtung als vorzugsweise changierende
Abrakeleinrichtung (9) ausgebildet ist.
9. Farbwerk nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß an die Rasterwalze (5) über einen Teil ihrer Länge sich erstreckende Zonenrollen
(16) anstellbar sind, denen jeweils eine vorzugsweise als Abrakeleinrichtung (19)
ausgebildete Abstreifeinrichtung zugeordnet ist.
10. Farbwerk nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rasterwalze (5) gegenüber der Tauchwalze (2) und der vorzugsweise gegenüber
der Druckform einstellbaren Auftragwalze (4) einstellbar gelagert und an die Auftragwalze
(4) anpreßbar ist.
11. Farbwerk nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch qekennzeichnet,
daß die Raster-walze (5) und/oder die Tauchwalze (2) und/oder die Auftragwalze (4)
jeweils einen rohrförmigen Mantel (21) aufweisen, der von einer über mindestens ein
Stützlager (23) hiergegen abgestützten Spindel (22) durchsetzt ist, deren aus dem
Mantel (21) herausragende Enden in einer zugeordneten Stelleinrichtung aufgenommen
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