(19)
(11) EP 0 071 148 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
09.02.1983  Patentblatt  1983/06

(21) Anmeldenummer: 82106496.1

(22) Anmeldetag:  19.07.1982
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3C11D 17/04, C11D 1/62, D06M 13/46
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 27.07.1981 DE 3129549

(71) Anmelder: Henkel Kommanditgesellschaft auf Aktien
40191 Düsseldorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Puchta, Rolf, Dr.
    D-5657 Haan (DE)
  • Nüsslein, Hans, Dr.
    D-4018 Langenfeld (DE)
  • Boeck, Alexander, Dr.
    D-4000 Düsseldorf 12 (DE)
  • Streschnak, Benno, Dr.
    D-4015 Krefeld (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Mittel zum Nachbehandeln gewaschener Wäsche in einem Wäschetrockner


    (57) Das Mittel besteht aus

    a) einem textilen Flächengebilde als Substrat mit einer Adsorptionskapazität von etwa 1,0 bis 4,5 und

    b) einem Substratüberzug aus weich- und antistatischmachenden Wirkstoffen von Typ der quartären, von Ammoniak oder Imidazolin abgeleiteten quartären Ammoniumverbindungen mit wenigstens 2 langen aliphatischen Resten, wobei die quartären Ammoniumverbindungen bis zu '80 Gew.-% durch Kondensationsprodukte aus einem Fettsäuretriglycerid und Hydroxyalkylpolyamin ersetzt sein können, aus 0,2 bis 5 Gew.-% aliphatischen niedermolekularen Hydroxycarbonsäuren sowie ggf. 0,05 bis 1 Gew.-% optischen Aufhellern für Baumwolle, jeweils bezogen auf die Menge an weich- und antistatischmachenden Wirkstoffen, und ggf. Duft- und Hilfsstoffen.




    Beschreibung


    [0001] Durch die in der letzten Zeit ständig zunehmende Verwendung automatischer Wäschetrockner in gewerblichen Wäschereien und privaten Haushalten ergibt sich die Mölichkeit, eine wäschenachbehandlung gleichzeitig mit dem Trocknen im Wäschetrockner vorzunehmen. Es sind deshalb eine Reihe von Vorschlägen gemacht worden, wie verschiedenartige Wirkstoffe, vor allem solche zum Weich- und Antistatischmachen sowie zur Parfümierung von Wäsche auf die Wäsche appliziert werden können.

    [0002] In den 60er Jahren wurde in den USA ein Verfahren zur Wäschenachbehandlung beschrieben, bei dem man mit üblichen Wirkstoffen imprägnierte flexible Substrate, zum Beispiel mit quartären Ammoniumverbindungen beladene, saugfähige Papierbahnen, wie sie als Papierhandtücher üblich waren, zusammen mit der noch feuchten Wäsche in die Trommel eines automatischen Wäschetrockners gibt und dann den Trocknungsvorgang ablaufen läßt; hierbei werden die Wirkstoffe auf die Wäsche übertragen. Nach der Lehre der DE-AS 19 65 470 führt nicht jedes, mit textilweichmachenden Wirkstoffen beladene flexible Trägermaterial zu guten Resultaten; geeignete Substrate müssen vielmehr eine bestimmte, in einem zahlenmäßig begrenzten Bereich liegende Adsorptionskapazität aufweisen. Substrate, deren Adsorptionsfähigkeit unterhalb dieses Bereichs liegt, setzen nach der Lehre dieser DE-AS die üblichen Wirkstoffe zu schnell frei, so daß die Wirkstoffe ungleichmäßig auf die Wäsche übertragen werden und die behandelte Wäsche fleckig wird. Andererseits soll bei einer Adsorptionsfähigkeit die oberhalb des geforderten Bereichs liegt, zu wenig Wirkstoff von dem Substrat an die Wäsche abgeben werden. Als geeignete Substrate werden in dieser Patentanmeldung bestimmte saugfähige Papiere, Schwämme und gewobene Tücher oder Vliese bezeichnet. Es sind auch spezielle Weichmacher und Weichmacher-Kombinationen bekannt, die mit flexiblen Substraten, an die hinsichtlich ihrer Adsorptionskapazität keine ebenso begrenzten Anforderungen wie in der DE-AS 19 65 470 gestellt werden, kombinierbar sind. Zum Beispiel wird in der DE-OS 27 00 512 ein Gemisch aus einem üblichen kationischen Gewebeweichmacher und einem Fettsäureester eines mehrwertigen Alkohols in einem bestimmten Mischungsverhältnis beschrieben. Aus der DE-OS 27 00 560 ist ein Mittel bekannt, das einen Fettalkylpolyglycerinester als Textilweichmacher enthält. Weitere Literaturstellen über Wäschenachbehandlungsmittel, die im wesentlichen aus Substraten mit einer praktisch unbegrenzten Adsorptionskapazität und speziellen Weichmachern bestehen, sind die Deutschen Offenlegungsschriften Nr. 25 46 505, 26 25 774, 25 16 104, 26 36 787, 25 56 248, 25 37 402 und die US-Patentschriften Nr. 4,073,996, 4,049,858, 4,096,071, 4,142,978, 4,110,498.

    [0003] In der älteren nicht veröffentlichten Europäischen Patentanmeldung 33134, Anmelde-Nr. 81 100 442.3 sind Wäschenachbehandlungen beschrieben, die aus Substraten mit sehr niedriger Adsorptionskapazität bestehen, welche mit einem Überzug aus üblichen textilweichmachenden Verbindungen versehen sind. Bei diesen üblichen textilweichmachenden Verbindungen handelt es sich um in großem Umfang eingesetzte quartäre, von Ammoniak oder Imidazolin abgeleitete Ammoniumverbindungen, die bis zu 80 Gew.-% durch Kondensationsprodukte aus einem Fettsäuretriglycerid und Hydroxyalkylpolyamin ersetzt sein können. Die Mittel der genannten Europäischen Patentanmeldung führen bei ihrer Anwendung im Wäschetrockner bei guter Weichmachungsleistung nicht zur Fleckenbildung auf der Wäsche, obwohl dies nach der Lehre der DE-AS 19 65 470 hätte der Fall sein müssen. Es wurde nun gefunden, daß das Mittel zum Nachbehandeln gewaschener Wäsche in einem Wäschetrockner, bestehend aus einem flexiblen textilen Flächengebilde, welches eine Adsorptionskapazität von 1,0 bis 4,5 und eine gewebe-, vlies- oder schaumstoffartige Struktur aus Polyester, Polyamid, Polyolefin, Polyacrylnitril, Polyurethan oder Viskose und deren Mischungen untereinander, aufweist und mit einem Überzug aus einem weich- und antistatisch machenden Wirkstoff oder Wirkstoffgemisch aus quartären, von Ammoniak oder Imidazolin abgeleiteten Ammoniumverbindungen, die bis zu 80 Gew.-% durch Kondensationsprodukte aus einem Fettsäuretriglycerid und Hydroxyalkylpolyamin ersetzt sein können, versehen ist, wobei der Überzug 0,2 bis 5 Gew.-% aliphatische niedermolekulare Hydroxycarbonsäuren und ggf. 0,05 bis 1 Gew.-% optische Aufheller, jeweils bezogen auf die Menge an weich-und antistatischmachenden Wirkstoffen, sowie ggf. Hilfs-und Duftstoffe enthält, besonders wertvolle Eigenschaften aufweist. Vliesartig struktierte Flächengebilde sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugt. Sie werden in an sich bekannter Weise durch Luft-, Wasserabscheidung oder mechanisch hergestellt, indem man auf eine gewünschte Länge zurechtgeschnittene thermoplastische oder nichtthermoplastische Fasern für die Vliesbildung vorzugsweise wirr abgelegt und diese durch ein Bindemittel oder durch Temperatureinwirkung (im Fall der Verwendung thermoplastischer Fasern) miteinander verklebt. Man unterscheidet so bindemittelgebundene und schmelzfasergebundene Vliese. Die Art der Herstellung sowie Typ, Menge und Lage der Fasern und deren Verbindung miteinander bestimmen die Eigenschaften der geeigneten Vliese; diese sind aber für ihre Eignung als flexible Substrate in den erfindungsgemäßen Mitteln nicht kritisch, soweit sie eine Adsorptionskapazität von 1,0 bis 4,5 aufweisen. Geeignete Vliese weisen eine Größe von 0,01 bis 0,2 m2 und ein Flächengewicht zwischen etwa 10 und 100 g pro m2 auf. Die Adsorptionskapazität wird gemessen nach einem modifizierten Test (U.S. Federal Specifications UU- T - 595 b) mit Ände:- rungen, wie sie in der DE-AS 19 65 470 beschrieben und im Beisoielteil der Europäischen Patentanmeldung Nr. 33 134 näher erläutert sind. Ein bevorzugtes Fasermaterial für die geeigneten Vliesstoffe besteht aus den thermoplastischen Polymeren Polyolefin, Polyester, Polyamid, Polyacrylnitril. Aus der Reihe geeigneter Vliesstoffe zeichnen sich die folgenden Vliesstoffe besonders aus: Vliesstoffe aus bindemittelgebundenen thermoplastischen Fasern, insbesondere aus Polyester, ferner aus bindemittel-und/oder schutzfasergebundenen Viskosefasern und/oder thermoplastischen Fasern, wovon Vliesstoffe, die aus Gemischen von bindemittelgebundenen thermoplastischen Fasern und Viskose bestehen, bevorzugt sind; ebenfalls besonders gut geeignet und daher bevorzugt sind bindemittelgebundene Vliesstofffe aus Viskosefasern. Ein für die erfindungsgemäßen Mittel ausgezeichnet geeignetes handelsübliches Vlies besteht zum Beispiel aus Polyester-fasern. Es hat ein Flächengewicht von zirka 25 bis 50 g pro m2 und eine Adsorptionskapazität von 2 - 4. Ein anderes Beispiel für ein geeignetes Vlies ist ein Viskose-Fasern hergestelltes Vlies. Es hat ein Flächengewicht von zirka 55 g pro m2 und eine Adsorptionskapazität von zirka 3,5. Geeignete Vliesstoffe aus einem Fasergemisch sind beispielsweise aus 40 % Polyester und 60 % Viskose hergestellt; sie weisen ein Flächengewicht von zirka 25 bis zirka 35 g pro m2 und eine Adsorptionskapazität von zirka 3,5 auf. Ein ebenfalls geeigneter Vliesstoff besteht aus Polypropylen-Fasern. Er hat ein Flächengewicht von zirka 50 g Dro m2 und eine Adsorntionskapazität von zirka 2,0. Ein anderes Vlies aus Polypropylen-Fasern hat ein Flächengewicht von zirka 35 g pro m2 und eine Adsorptionskapazität von 2,8. Ähnliche Ergebnisse wie mit Mitteln auf Basis von Vliesen erhält man auch mit einem Polyacrylnitrilfaser-Gewebe, das eine Adsorptionskanazität von 1,7 aufweist. Andere geeignete Substrate sind Polyurethan-Schaumstoffe mit einer Adsorptionskapazität von 3,7 bis 4,2. Auch Schaumstoff-Flächengebilde aus Polyethylen und Polypropylen sind geeignete Substrate.

    [0004] Als quartäre Ammoniumverbindungen eignen sich vor allem solche mit zwei langkettigen, vorzugsweise gesättigten aliphatischen Resten mit je 14 bis 26, insbesondere im wesentlichen 16 bis 20 Kohlenstoffatomen und wenigstens einem quartären Stickstoffatom im Molekül. Die langkettigen aliphatischen Reste können geradkettig oder verzweigt sein und dementsprechend von Fettsäuren, beziehungsweise von Fettaminen, Guerbetaminen oder aus den durch Reduktion von Nitroparaffinen erhältlichen Alkylaminen abstammen. Bei diesen quartären Ammoniumverbindungen handelt es sich insbesondere um Derivate des Ammoniaks, das heißt um die durch Alkylierung von langkettigen sekundären Aminen erhältlichen quartären Salze, wie zum Beispiel die Verbindungen Distearyldimethylammoniumchlorid beziehungsweise Ditalgalkyldinethylammoniumchlorid oder -methosulfat. Andere geeignete quartäre Ammoniumverbindungen sind die durch Umsetzung von 1 Mol eines Aminoalkylethylendiamins oder Hydroxyalkylethylendiamins mit 2 Mol einer langkettigen C12-C26 -Fettsäure oder deren Ester erhältlichen Imidazolinverbindungen, die anschließend durch Alkylierung in die quartären Imidazoliniumverbindungen übergeführt werden. In allen diesen quartären Ammoniumverbindungen besteht das Anion im allgemeinen aus dem Säurerest, der aus dem bei der Quaternierung verwendeten Alkylierungsmittel entstanden ist. 3eispielsweise kommt als Anion daher Chlorid, Bromid, Methylsulfat, Ethylsulfat, Methan-, Ethan- oder Toluolsulfonat in Betracht. Die quartären Ammoniumverbindungen sind gleichzeitig gute Antistatika. Ein Teil der quartären Ammoniumverbindungen kann durch andere Verbindungen ersetzt werden, zum Beispiel durch die ebenfalls als Textilweichmacher bekannten Kondensationsprodukte aus 1 bis 3 Mol Fettsäure oder Fettsäurealkylester und 1/3 bis 1 Mol Fettsäuretriglycerid mit einem Mol eines Hydroxyalkylpolyamins, beispielsweise Hydroxvethylethylendiamin Hydroxyethyldiethylentriamin. Besonders geeignet ist das durch Umsetzung von 1 Mol eines Fettsäuretriglycerids, insbesondere gehärtetem Talg, mit 1 Mol Hydroxyethylethylendiamin bei 90 bis 150 °C erhältliche Produkt. Vorzugsweise wird als Textilweichmacher eine quartäre Ammoniumverbindung des Ammoniaktyps mit zwei im wesentlichen C16 -C20-Alkyl- oder Alkenylgruppen und zwei Methylgruppen im Molekül und mit dem Chlorid-, Bromid- oder Methylsulfat-Anion, insbesondere Ditalgalkyldimethylammoniumchlorid, allein oder in Kombiantion mit dem Fettsäurekondensationsprodukt aus 1 Mol gehärtetem Talg und 1 Mol Hydroxyethylethylendiamins im Verhältnis 4 : 1 bis 1 : 4 eingesetzt. Diese Kombinationen führen bei den behandelten Textilien zu einer gleichmäßigen markanten Griffverbesserung ohne Fleckenbildung.

    [0005] Geeignete niedermolekulare Hydroxycarbonsäuren enthalten 1 oder 2 Hydroxygruppen und 1 bis 3 Carboxylgruppen und weisen ein Molekulargewicht bis zirka 250 auf. Insbesondere handelt es sich um Säuren aus der Gruppe umfassend die Verbindungen Apfelsäure, Weinsäure, Tartronsäure, Milchsäure, Glykolsäure, Citronensäure und deren Mischungen wovon die Milchsäure, die Glykolsäure und besonders die Citronensäure und deren Mischungen bevorzugt sind..

    [0006] Anstelle der genannten Hydroxycarbonsäuren können die Mittel mit gleichem Vorteil auch Phosphonsäuren, bei - spielsweise 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäure, Aminotris-(methylenDhosphonsäure), 2-PhosDhonobutan-l,2,4-tricarbonsäure oder Ethylendiamin-tetrakis-(methylenphosphonsäure) enthalten.

    [0007] Als optische Aufheller werden insbesondere Aufheller für Baumwolle eingesetzt. Hierbei handelt es sich vor allem um De.rivate der Diaminostilbendisulfonsäure beziehungsweise deren Alkalimetallsalze.

    [0008] Zweckmäßigerweise enthalten die Mittel in der Überzugsmasse 0,2 bis 5 Gew.-% der oben genannten Hydroxycarbonsäuren oder Phosphonsäuren sowie gegebenenfalls 0,05 bis 1 Gew.-% optische Aufheller, jeweils bezogen auf die Menge an weich- und antistatischmachendem Wirkstoff.

    [0009] Als Hilfsmittel kommen vor allem nichtionische Disperga- toren in Betracht. Zusätzlich können auch Antimikrobika; Soil-release-Substanzen, Bügelhilfen und Imprägniermittel vorhanden sein.

    [0010] Als nichtionische Dispergatoren eignen sich in erster Linie Anlagerungsprodukte von 4 bis 40, vorzugsweise von 4 bis 20 Mol Ethylenoxid an 1 Mol eines aliphatischen C1-C20-Alkohols beziehungsweise eines Alkylphenols, in welchen der Alkylrest 8 bis 18 Kohlenstoffatome aufweist, sowie Fettsäuren und Alkylamine mit 10 bis 20 Kohlenstoffatomen. Besonders bevorzugt sind die Ethoxylierungsprodukte der Fettalkohole, insbesondere der Kokos- und Talgfettalkohole und des Oleyalkohols sowie die Ethoxylierungsprodukte der Oxoalkohole und sekundären Alkohole der entsprechenden Kettenlängen. Weitere geeignete nichtionische Tenside sind. die wasserlöslichen 20 bis 250 Ethylenglykolethergruppen und 10 bis 100 ProDylenglykol- ethergruppen enthaltenden Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid an Polyaropylenglykol beziehungsweise an Alkylendiaminuolypropylenglykol beziehungsweise an Alkylpolypropylenglykole mit 1 bis 10 C-Atomen, in denen die Polypropylenglykolkette als hydrophober Rest fungiert. Alle diese Verbindungen bewirken in Mengenanteilen von etwa 5 bis etwa 60 Gew.-% der Beschichtung eine gleichmäßige Verteilung der Wirk- und Duftstoffe bei der Herstellung und Anwendung der erfindungsgemäßen Mittel. Als antimikrobielle Wirkstoffe, das heißt bakterizid oder bakteriostatisch beziehungsweise fungizid oder fungistatisch wirkende Verbindungen kennen ebenfalls quartäre Ammoniunverbindungen, insbesondere solche, die neben einem langkettigen alipha-_ tischen und zwei kurzkettigen aliphatischen Kohlenwasserstoffresten einen aromatischen, über ein aliphatisches Kohlenwasserstoffatom mit dem Stickstoffatom verknüDften oder einen aliphatischen, Doppelverbindungen aufweisenden organischen Rest im Molekül enthalten, vorhanden sein. Typische Vertreter für derartige antimikrobielle Wirkstoffe sind die Verbindungen Dimethylbenzylhexyl-allyldodecylam- moniumchlorid.Brauchbare antimikrobielle Wirkstoffe sind auch die Bromnitroalkohole wie zum Beispiel die Verbindungen 2-Brom-2-nitropropan-1,3-diol, 1-Brom-1-nitro-3,3-trichlor-2-propanol, 2-Brom-2-nitrobutanol.

    [0011] Als antimikrobielle Wirkstoffe eignen sich auch halogenierte und/oder trifluormethylsubstituierte phenolische Verbindungen, insbesondere die halogenierten Salicylanilide, zum Beispiel die Verbindungen Dibrom- und Tribromsalicaylanilid sowie Derivate des Phenoxyphenols, wie zum Beispiel die Verbindung 2-Hydroxy-2',4,4'-trichloridphenylether.

    [0012] Als Wirkstoffe zur Soil-release-Ausrüstung für Textilien eignen sich Verbindungen, die das Schmutzablösevermögen während der Wäsche verbessern. Dazu gehören Verbindungen vom Typ der Polyacrylpolyvinylalkohole, der modifizierten Fluorkohlenwasserstoffe und hydrophile Polymere. Polyvinylacetate, Paraffine, aber auch Borax eignen sich als Zusätze, die das Bügeln der Wäsche erleichtern. Die Herstellung der erfindungsgemäßen Mittel erfolgt, indem man ein Stück des Substrats mit dem Gemisch aus textilweichmachendem Wirkstoff, niedermolekularer Hydroxycarbonsäure, dem gegebenenfalls optischer Aufheller und/oder Hilfs- und Duftstoffe zugesetzt wurden, in einer solchen Menge imprägniert, daß das Substrat die für die Behandlung eines Wäschepostens im automatischen Wäschetrockner ausreichende Wirkstoff-Imprägnierung aufweist. Dies sind bei einem Haushaltswäschetrockner mit 4 bis 5 k3 (Trockengewicht) Fassungsvermögen zirka 0,5 bis zirka 10 g, wobei im allgemeinen eine Menge von 1 bis 5 g, die bei erstmaligem Gebrauch eines solchen Mittels auf dem Substrat vorhanden sind, ausreicht. Eine derartige Menge Wirkstoff wird von dem für die erfindungsgemäßen Mittel geeigneten Substrat mit einer Größe von etwa 0,01 bis 0,2 m2 aufgenommen; eine für den praktischen Gebrauch vorteilhafte Größe liegt zwischen 0,02 und 0,07 m2. Für die Anwendung in gewerblichen Betrieben nimmt man größere Stücke entsprechend dem größeren Fassungsvermögen der dort verwendeten Geräte. Hiervon kann der Verwender jeweils eine oder, wenn eine stärkere Wirkung verlangt wird, auch zwei oder mehrere Stücke zusammen mit der Wäsche in den Wäschetrockner geben. Statt eines Stückes des Substrats dieser Größe imprägniert man zur Herstellung der erfindungsgemäßen Mittel zweckmäßigerweise ein großes Stück oder eine zusammenhängende Bahn des Substrats und zerteilt dieses dann später in Stücke der gewünschten Größe. Die Imprägnierung des Substrats kann man auf verschiedene Weise vornehmen. Geeignete Methoden sind beispielsweise beidseitiges Bedrucken, Aufwalzen, Aufrakeln, Besprühen oder vorzugsweise Tauchen des Substrats in eine Lösung, Dispersion oder vorzugsweise in eine Schmelze der Wirk-, Duft- und gegebenenfalls Hilfsstoffe und anschließendes Trocknen und/oder Abkühlen, beispielsweise mittels Luft oder indirekt durch Kontaktsysteme. Zur Vermeidung von Verlusten an flüchtigen Stoffen, zum Beispiel Duftstoffen, ist darauf zu achten, daß man die Temperatur einer Schmelze nicht unnötig lange unnötig hoch einstellt. Eine Temperatur bis höchstens 90 °C reicht gewöhnlich aus, wobei im allgemeinen eine Temperatur von nicht mehr als zirka 60 °C sich beim Aufschmelzen handelsüblicher quartärer Ammoniumverbindungen als günstig herausgestellt hat. Die Auftragsmenge kann man entweder durch dosierte Beschichtung oder durch Tränken des Substrats und anschließendes Abquetschen des Überschusses durch einen Walzenspalt vornehmen.

    [0013] Geeignete Lösungsmittel für Lösungen und Dispersionen der üblichen Wirkstoffe sind zum Beispiel die niederen aliphatischen Alkohole Methylalkohol, Ethylalkohol oder Isopropylalkohol, die gegebenenfalls mit Wasser vermischt sind. Die Lösungen können ebenso wie die Dispersionen und Schmelzen Hilfsstoffe, insbesondere Dispergiermittel enthalten.

    [0014] Die Form der Stücke ist beliebig, man kann kreisförmige, ovale, eckige, geometrische oder nicht geometrische Formen verwenden. Im allgemeinen werden viereckige Formen und eine Bahnrolle, die beisDielsweise eine Perforation zwischen den für eine Wäschetrockner-Füllung benötigten Stücken aufweist, bevorzugt.

    [0015] Behandelt man feuchte Wäsche im Wäschetrockner mit einem erfindungsgemäßen Mittel, indem man das Mittel während des Trocknugsvorgangs auf die Wäsche einwirken läßt, so weist die Wäsche nach der Behandlung einen angenehmen weichen Griff und die gewünschte Duftnote auf; die Wäsche weist zudem keinerlei von ungleichmäßiger Wirkstoffübertragung herrührende Flecken auf. Die erfindungsgemäßen Mittel sind längere Zeit ohne Vergilbung lagerfähig; der Duft der parfümierten Mittel ist sauber und reintönig.

    B e i s p i e l e


    Beispiel 1



    [0016] Ein Polyesterfaservlies mit einem Flächengewicht von zirka 40 g pro m 2 und einer Adsorptionskapazität von 2,8 wurde in ein homogenes Gemisch aus pastenförmigem Ditalgalkyldimethylammoniumchlorid (75 %ig), dem 1 Gew.-% Citronensäure und 3 Gew.-% einer 10 %igen Lösung von 4,4'-Bis-(2-sülfostyrol-)biphenyl (optischer Aufheller für Baumwolle) und geringe Mengen Duftstoffe zugesetzt waren, eingetaucht. Das Vlies hatte nach dem Abkühlen und Trocknen zirka 90 g pro m2 an Überzugsmasse aufgenommen. Nach zirka 2- bis 3-wöchiger Lagerung bei 40 °C wurde festgestellt, daß das so hergestellte Mittel eine merklich verringerte Vergilbungstendenz im Vergleich zu Mitteln aufwiesen, die ohne Citronensäure und optischen Aufheller in der Überzugsmasse hergestellt waren. Der Duft des erfindungsgemäßen Mittels wurde vor und nach der Lagerung von in der Duftbeurteilung erfahrenen Testpersonen als "abgerundeter" und "sauberer" beurteilt als der Duft der Vergleichs-Mittel. In ähnlicher Weise wurde der Duft der mit dem erfindungsgemäßen Mittel behandelten Wäsche als vorteilhafter beurteilt.

    Beispiel 2



    [0017] Ersetzt man den weich- und antistatischmachenden Wirkstoff von Beispiel 1 durch 1-Methyl-l-stearylamidoethyl-2-stearylimidazolinium-methosulfat und setzt man 1,5 Gew.-% Glykolsäure zu, erhielt man ein ähnliches Ergebnis.

    Beispiel 3



    [0018] Setzte man der Überzugsmasse von Beispiel 1 statt Citronensäure 2 Gew.-% Glykolsäure zu, war das Ergebnis vergleichbar.

    Beispiel 4



    [0019] Ein Polypropylenfaservlies, Flächengewicht zirka 42 g pro m2, Adsorptionskapazität zirka 2,6, wurde mit einem 1 : 1-Gemisch aus Distearyldimethylammonium-methosulfat und 1-Methyl-1-stearylamidoethyl-1-stearylimidazolinium- methosulfat, dem je 1,5 Gew.-% Milchsäure und Citronensäure sowie 0,5 Gew.-% eines Stilbentriazinderivates (Blankophor BBH/S, BAYER) und geringe Mengen Duftstoff der Note "blumig/frisch" zugesetzt waren, überzogen. Auch hierbei erhielt man ein mit Beispiel 1 vergleichbares Resultat.


    Ansprüche

    1) Mittel zum Nachbehandeln gewaschener Wäsche in einem Wäschetrockner, bestehend aus einem flexiblen textilen Flächengebilde, welches eine Adsorptionskapazität von 1,0 bis 4,5, und eine gewebe-, vlies- oder schaumstoffartige Struktur aus Polyester, Polyamid, Polyolefin, Polvacrylnitril, Polyurethan oder Viskose und deren Mischungen untereinander, aufweist und mit einem Überzug aus einem weich- und antistatisch machenden Wirkstoff oder Wirkstoffgemisch aus quartären, von Ammoniak oder Imidazolin abgeleiteten Ammoniumverbindungen, die bis zu 80 Gew.-% durch Kondensationsprodukte aus einem Fettsäuretriglycerid und Hydroxyalkylpolyamin ersetzt sein können, versehen ist, wobei der Überzug 0,2 bis 5 Gew.-% aliphatische niedermolekulare Hydroxycarbonsäuren und ggf. 0,05 bis 1 Gew.-% optische Aufheller, jeweils bezogen auf die Menge an weich- und antistatischmachenden Wirkstoffen, sowie ggf. Hilfs- und Duftstoffe enthält.
     
    2) Mittel nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die textilen Flächengebilde ein Flächengewicht von 10 bis 100 g pro m2 und eine Fläche von 0,01 bis 0,2 m2 aufweisen.
     
    3) Mittel nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das textile Flächengebilde aus einem Vliesstoff, dessen Fasern mit einem Bindemittel und/oder durch Schmelzfasern gebunden sind, besteht.
     
    4) Mittel nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Vliesstoff aus bindemittel- und/oder schmelzfasergebundenen thermoplastischen Fasern aus der Gruppe der Polyolefin-, Polyester-, Polyamid- und Polyacrylnitril-Fasern besteht.
     
    5) Mittel nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Vliesstoff aus bindemittelgebundenenthermoplastischen Fasern besteht.
     
    6) Mittel nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Vliesstoff aus bindemittelgebundenen Polyester-Fasern besteht.
     
    7) Mittel nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Vliesstoff aus bindemittel- und/oder schmelzfasergebundenen Viskosefasern und/oder thermoplastischen Fasern besteht.
     
    8) Mittel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Vliesstoff aus bindemittelgebundenen thermoplastischen Fasern und Viskosefasern besteht.
     
    9) Mittel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Vliesstoff aus bindemittelgebundenen Viskosefasern besteht.
     
    10)Mittel nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der weich- und antistatischmachende Wirkstoffüberzug aus quartären Ammoniumverbindungen, die sich von Ammoniak ableiten, vorzugsweise aus einem Ditalgalkyldimethylammonium-Salz, insbesondere dem Methosulfat oder dem Chlorid, besteht.
     
    11) Mittel nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Wirkstoffüberzug aus einer quartären Ammoniumverbindung und einem Kondensationsprodukt aus 1 Mol Fettsäuretriglycerid, insbesondere gehärtetem Talg, mit 1 Mol eines Hydroxyalkylpolyamids, insbesondere Hydroxyethylethylendiamin, besteht, wobei das Gewichtsverhältnis von quartären Ammoniumverbindungen zu den Fettsäure-Kondensationsprodukten zwischen 4 : 1 und 1 : 4 liegt.
     
    12) Mittel nach den Ansprüchen 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß nichtionische Dispergiermittel vom Typ der ethoxylierten langkettigen Alkohole und/oder Alkylphenole in einem Mengenanteil von zirka 5 bis zirka 60 Gew.-% in Wirkstoffüberzug vorhanden sind.
     
    13) Mittel nach den Ansprüchen 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß es als aliphatische niedermolekulare Hydroxycarbonsäuren, Säuren ausgewählt aus der Gruppe Apfelsäure, Weinsäure, Tartronsäure, Milchsäure, Glykolsäure, Citronensäure oder deren Mischungen enthält.
     
    14) Mittel nach den Ansprüchen 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß es Milchsäure, Glykolsäure und/oder insbesondere Citronensäure und deren Mischungen enthält.
     
    15) Mittel nach den Ansprüchen 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß es optische Aufheller für Baumwolle enthält.