[0001] Die Erfindung betrifft eine pneumatisch betätigte Hydraulikpumpe, mit einem doppelt
wirkenden, über ein Wegesteuerventil wechselseitig beaufschlagbaren Arbeitskolben
zum Betätigen hydraulischer Pumpelemente, mit einem durch von der Druckbeaufschlagung
des Arbeitskolbens abgeleiteten Vorsteuerdruck zwischen zwei Arbeitsstellungen verschiebbaren
Kolbenschieber im Wegesteuerventil, der in jeder Arbeitsstellung einen Zuführanschluß
mit der Druckversorgung und einen anderen Zuführanschluß mit einem Rücklaufanschluß
verbindet, wobei die Rücklaufanschlüsse in annähernd denselben Radialebenen - bezogen
auf die Kolbenschieberlängsachse - wie die Zuführanschlüsse liegen.
[0002] Bei einer bekannten, pneumatisch betätigten Hydraulikpumpe (DE-GM 7 919 602 und DE-OS
2 915 096) werden die beiden Stirnenden des Kolbenschiebers im Wegesteuerventil für
die Vorsteuerdruckbeaufschlagung benutzt. Die Vorsteuerdruck-Wirkfläche entspricht
der Querschnittsfläche des Kolbenschiebers. Zur Verbindung jeweils eines Zuführanschlusses
mit dem zugehörigen Rücklaufanschluß ist im Kolbenschieber eine umlaufende Ringnut
ausgebildet. Wenn die Druckluft vom Arbeitskolben in den Rücklaufanschluß abgelassen
wird, beaufschlagt sie die beiden Flanken der Ringnut mit dem jeweils herrschenden
Druck. Da die Flankenflächen einander gleich groß sind, ergibt sich keine Reaktionskraft
für den Kolbenschieber. Zum Umsteuern des Kolbenschiebers von der einen Arbeitsstellung
in die andere Arbeitsstellung wird der Vorsteuerdruck vom Druck auf einer Seite des
Arbeitskolbens abgeleitet und auf das eine Stirnende des Kolbenschiebers geführt,
so daß dieser in seine andere Arbeitsstellung fährt, in der er den Druck auf der zuvor
beaufbeschlagten Seite des Arbeitskolbens abläßt und einen Durchgang von der Druckversorgung
zur anderen Seite des Arbeitskolbens herstellt. Der Vorsteuerdruck wird jeweils nach
der Verschiebung des Kolbenschiebers in seine neue Arbeitsstellung über den Arbeitskolben
abgebaut. Es hat sich nun in der Praxis gezeigt, daß, insbesondere wenn die pneumatisch
betätigte Hydraulikpumpe gegen einen hydraulischen Druckspeicher arbeitet, allmählich
ein Gleichgewichtszustand zwischen dem pneumatisch beaufschlagten Arbeitskolben und
dem gerade fördernden hydraulischen Pumpelement erreicht wird. Die hin- und hergehende
Bewegung des Arbeitskolbens verlangsamt sich bei Annäherung an diesen Gleichgewichtszustand
immer stärker, bis der Arbeitskolben schließlich zum Stillstand kommt. Häufig steht
der Arbeitskolben in der Gleichgewichtsstellung von einer Endstellung, und der Kolbenschieber
schleicht dann sozusagen aus der einen Arbeitsstellung in Richtung auf die andere
Arbeitsstellung. Es hat sich nun erwiesen, daß der Kolbenschieber dabei nicht vollständig
in die neue Arbeitsstellung gelangt, sondern kurz vorher in einer Zwischenstellung
hängenbleibt, in der die Verbindung zwischen dem zum noch druckbeaufschlagten Arbeitsraum
an einer Seite des Arbeitskolbens zum Rücklaufanschluß noch nicht hergestellt ist.
Wenn dann der Gegendruck am hydraulischen Pumpelement nachläßt, da beispielsweise
Druckmittel aus dem Druckspeicher abgezogen wird, müßte der Kolbenschieber nun vollends
in seine neue Arbeitsstellung fahren, um die anstehende Druckluft von der einen Seite
des Arbeitskolbens abzulassen und die andere Seite mit Druck zu beaufschlagen. Der
Kolbenschieber bleibt aber in dieser Zwischenstellung hängen und verläßt sie auch
dann nicht mehr, wenn der Gegendruck des hydraulischen Pumpelements vollständig abgebaut
wird. Es liegt auf der Hand, daß eine solche Pumpe dann nicht verwendet werden kann,
wenn es auf eine zuverlässige Förderung ankommt, zum Beispiel beim Geschlossenhalten
einer hydraulischen Presse oder dergleichen.
[0003] Der Erfindung liegt die. Aufgabe zugrunde, eine pneumatisch betätigte Hydraulikpumpe
der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern, daß sie zuverlässig auch dann
wieder anläuft, wenn ihr Arbeitskolben über längere Zeit im Gleichgewichtszustand
bewegungslos verharrte.
[0004] Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß dem Kolbenschieber
stirnseitig je ein koaxialer Hilfskolben kleineren Durchmessers zugeordnet ist, der
im Wegesteuerventil-Gehäuse abgedichtet verschieblich geführt und am dem Kolbenschieber
abgewandten Ende mit Vorsteuerdruck beaufschlagbar ist, und daß zwischen dem jeweils
die Verbindung vom Zuführanschluß zum zugehörigen Rücklaufanschluß absperrenden Stirnende
des Kolbenschiebers und dem Rücklaufanschluß ein gedrosselter Entlüftungskanal ausgebildet
ist.
[0005] Es hat sich überraschend gezeigt, daß bei einer solchen .Ausbildung der pneumatisch
betätigten Hydraulikpumpe der Kolbenschieber auch nach längerem Stillstand bei gleichzeitigem
Stillstand des Arbeitskolbens seine zuvor erläuterte Zwischenstellung sofort aufgibt,
wenn der Gegendruck am Arbeitskolben nachläßt und der Gleichgewichtszustand aufgehoben
ist. Der Kolbenschieber wird aus dieser Zwischenstellung deswegen zuverlässig in die
neue Arbeitsstellung verschoben, weil die Druckluft von der zuvor beaufschlagten Seite
des Arbeitskolbens durchlecken kann und sich vor dem Stirnende des Kolbenschiebers
staut, da sie gegen ein freies Durchströmen in den noch nicht freigegebenen Rücklaufanschluß
gehindert wird. Zwischen der abdichtenden Führung für den Hilfskolben und dem Stirnende
des Kolbenschiebers liegt eine Ringkammer vor, in der diese durchleckende Druckluft
auf das Stirnende des Kolbenschiebers mit einer Wirkfläche drückt, die der Flächendifferenz
zwischen dem Querschnitt des Kolbenschiebers und dem Querschnitt des Hilfskolbens
entspricht. Es entsteht eine Kraft, die den Kolbenschieber geringfügig in Richtung
auf seine neue Arbeitsstellung zu verschiebt, so daß schlagartig ein kleiner Durchgang
vom Zuführanschluß in diese Ringkammer und gleichzeitig von der Ringkammer zum Rücklaufanschluß
frei wird. Die Druckluft strömt dann rasch ein und expandiert in der Ringkammer, wobei
ein neuer Kraftimpuls für den Kolbenschieber entsteht, der ihn schließlich vollständig
in seine neue Arbeitsstellung drückt. Da natürlich am gegenüberliegenden Stirnende
des Kolbenschiebers eine gleichartige Ringkammer vorliegt, die mit Druckluft gefüllt
ist, welche ein Luftpolster bildet, das der Kolbenschieberbewegung zunächst noch entgegenstünde,
sind die gedrosselten Entlüftungskanäle vorgesehen, die dieses Luftpolster in den
Rücklaufanschluß hinein abbauen.
[0006] Erfindungsgemäß ist es vorteilhaft, wenn die Hilfskolben mit dem Kolbenschieber einstückig
ausgebildet oder an den Stirnenden des Kolbenschiebers befestigt sind. Alternativ
dazu ist jedoch eine Ausführungsform günstig, bei der die Hilfskolben vom Kolbenschieber
getrennt ausgebildet und bei Vorsteuerdruck wechselseitig gegen das jeweilige Stirnende
anlegbar sind. Die letztgenannte Ausführungsform ist herstellungstechnisch und im
Hinblick auf die Montage des Wegesteuerventils günstiger.
[0007] Wichtig ist ferner ein weiteres Merkmal, gemäß dem jeder Hilfskolben in einer Durchgangsbohrung
einer in der Kolbenschieberbohrung festgelegten Führungshülse verschiebbar ist, die
einen Vorsteuerdruckraum von der vorerwähnten Kammer trennt, die vom jeweiligen Stirnende
und der Führungshülse begrenzt wird. Im Gehäuse des Wegesteuerventils kann eine zylindrische
durchgehende Kolbenschieberbohrung vorgesehen werden, in die nach Einsetzen des Kolbenschiebers
die beiden Führungshülsen eingeschraubt werden, ehe die Hilfskolben in die Durchgangsbohrungen
der Führungshülsen einzustecken sind. Dies erbringt ebenfalls Vorteile in bezug auf
die Herstellung und die Montage.
[0008] Damit die Ausbildung eines schädlichen Druckpolsters in jeweils einer der Ringkammern
vermieden wird, ist erfindungsgemäß weiterhin wichtig, daß die Entlüftungskanäle im
Kolbenschieber ausgebildet sind. Es entfallen dadurch auch Bohrungsarbeiten im Gehäuse
des Wegesteuerventils.
[0009] Eine besonders zweckmäßige Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes zeichnet sich
dadurch aus, daß jeder Entlüftungskanal von mindestens einem abgetragenen Mantelbereich
des Kolbenschiebers gebildet wird, der sich vom freien Stirnende des Kolbenschiebers
in Längsrichtung bis zu dem Mantelbereich erstreckt, der in einer Arbeitsstellung
vor dem Rücklaufanschluß steht. Es genügt hierzu, den Kolbenschiebermantel in dem
angegebenen Längserstreckungsbereich abzuschleifen oder abzufräsen.
[0010] Alternativ dazu kann jeder Entlüftungskanal auch als von der Kammer zum Rücklaufanschluß
führende Gehäusebohrung ausgebildet sein. Wichtig ist nur, daß der Entlüftungskanal
die Kammer entlüftet, wenn durch die Stellung des Kolbenschiebers diese Kammer an
sich gegenüber dem Rücklaufanschluß abgesperrt ist.
[0011] Schließlich ist noch wichtig, daß - bezogen auf die Kolbenschieberlängsachse - die
Zuführanschlüsse vom Stirnende des Kolbenschiebers jeweils geringfügig voreilend zum
zugehörigen Rücklaufanschluß freigebbar sind. Diese Maßnahme führt zu dem Effekt,
daß das bewußte Durchlecken der Druckluft vom Zuführanschluß in die Kammer und der
damit verbundene Druckimpuls für den Kolbenschieber gezielt herbeigeführt werden.
Bewerkstelligen läßt sich dies entweder durch eine geringfügige Versetzung der Mündung
jedes Zuführanschlusses gegenüber der Mündung des zugehörigen Rücklaufanschlusses
oder durch übliche Abschrägungen oder Kerben am Kolbenschieber oder im Bereich des
Zuführanschlusses.
[0012] Nachstehend wird eine Ausführungsform der Erfindung anhand der Zeichnung erläutert.
[0013] Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Schnittansicht einer pneumatisch betätigten Hydraulikpumpe
in einem Hydraulikbehälter,
Fig. 2 einen Axialschnitt durch das in Fig. 1 als Block dargestellte Wegesteuerventil,
Fig. 3 einen um 90° gedrehten Schnitt der Ebene III-III von Fig. 2, und
Fig. 4 einen um 90° nach unten gedrehten Horizontalschnitt durch das Wegesteuerventil
von Fig. 2, und zwar in einer die Kolbenschieberlängsachse aufweisenden Horizontalebene.
[0014] Bei dem in Fig. 1 dargestellten Aggregat ist in einem wannenförmigen Behälter 2 eine
pneumatisch betätigte Hydraulikpumpe 1 angeordnet. Sie wird an allen Seiten von Hydraulikflüssigkeit
4 umgeben. Der Behälter ist mit einem Deckel 3 verschlossen. Zum pneumatischen Teil
der Pumpe führt eine Druckluftzuleitung 5, während eine Rücklaufleitung 6 davon weg
und aus dem Behälter herausgeführt ist. Vom hydraulischen Teil der Pumpe 1 führt eine
Hydraulik-Druckleitung 40 zu einem nicht dargestellten Verbraucher, z.B. einem Hydraulikspeicher.
[0015] Die Hydraulikpumpe 1 besteht aus einer Zylinderbuchse 18, die an beiden Enden durch
Zylinderböden 7 verschlossen wird, so daß darin ein abgeschlossener Zylinderraum 8
entsteht. Zwischen den Zylinderböden 7 ist ein doppelseitig beaufschlagbarer, pneumatischer
Arbeitskolben 9 verschieblich gelagert, der am Umfang mit Ringdichtungen 10 ausgestattet
ist. Eine Querbohrung 11 durchsetzt den Arbeitskolben 9. Der Arbeitskolben 9 besitzt
ferner eine durchgehende Kolbenstange 12 oder zwei Kolbenstangenstummeln, die durch
die Zylinderböden 7 und Dichtungen 13 abgedichtet sind und verschieblich nach außen
ragen.
[0016] Zur Beaufschlagung des Arbeitskolbens ist ein Wegesteuerventil 14 rittlings auf die
Zylinderbuchse 18 aufgesetzt; über das Wegesteuerventil 14 wird von der Druckluftzuleitung
5 jeweils wechselseitig über Zuführanschlüsse 20 und 21 einer Kolbenseite des Arbeitskolbens
9 Druckluft zugeführt. Über im Detail aus den Fig. 2 bis 4 erkennbare Rücklaufanschlüsse
28, 29 wird die verbrauchte Druckluft zur Rücklaufleitung 6 geführt. Im Querschnitt
kleine Strömungskanäle 23 in der Zylinderbuchse 18 dienen zum Abzapfen von Vorsteuerdruck.
Mit diesem Vorsteuerdruck wird das Wegesteuerventil 14 betätigt. Die Strömungskanäle
22 werden von den Ringdichtungen 10 des Arbeitskolbens 9 derart überfahren, daß dieser
durch seine Stellung jeweils die Umsteuerung des Wegesteuerventils und die ordnungsgemäße
Beaufschlagung der Zylinderteilräume veranlaßt.
[0017] An der Außenseite der Zylinderböden 7 ist je ein Trägerteil 27 mit Spannschrauben
befestigt, an dem jeweils ein hydraulisches Pumpelement 19 befestigt ist. Jedes Pumpelement
19 besitzt ein nicht dargestelltes Druckventil und ein Saugventil sowie einen Tauchkolben
34, der am freien Ende mit einem Bund 35 versehen ist und damit von einer Feder 33
gegen das mit 26 bezeichnete, freie Ende der Kolbenstange 12 gedrückt wird.
[0018] Die Hydraulikpumpe 1 arbeitet wie folgt:
In der in Fig. 1 gezeigten Stellung gelangt die Druckluft aus der Zuführleitung 5
und den Zuführanschluß 21 auf die linke Seite des Arbeitskolbens 9 und verschiebt
diesen nach rechts. Die auf der rechten Seite des Kolbens befindliche Druckluft wird
durch den Zuführanschluß 20 und das Wegesteuerventil in die Rücklaufleitung 6 gepreßt.
Bei seiner Bewegung nach rechts hat der Arbeitskolben 9 über die Kolbenstange 12 im
rechten Pumpelement 19 einen Ausstoßtakt für Hydraulikflüssigkeit bewirkt. In dem
linken Pumpelement 19 hat hingegen die Feder 33 einen Saughub bewirkt und den Tauchkolben
34 der Bewegung der Kolbenstange 12 nachgeführt.
[0019] Wenn der Arbeitskolben 9 in seiner äußersten rechten Stellung angelangt ist, überfährt
seine linke Ringdichtung 10 den Strömungskanal, so daß er durch diesen Vorsteuerdruck
in das Wegesteuerventil 14 gelangt. Im Wegesteuerventil 14 wird nun ein Kolbenschieber
30 so umgesteuert, daß der Druckluftanschluß 20 an die Druckluftzufuhr 5 angeschlossen
wird. Daraufhin wird der Arbeitskolben 9 wieder nach links verschoben. Dann arbeitet
das in Fig. 1 rechte Pumpelement im Saugtakt, während das linke Pumpelement im Drucktakt
arbeitet.
[0020] Das Wegesteuerventil 14 besitzt ein quaderförmiges Gehäuse 15, das über eine Zwischenlage
16 unmittelbar auf der Zylinderbuchse 18 befestigt ist. Das Gehäuse 15 wird in Längsrichtung
von einer zylindrischen Kolbenschieberbohrung 17 durchsetzt. Zur Kolbenschieberbohrung
17 führt in der Mittelsymmetrieebene des Gehäuses 15 ein Druckluftanschluß 24, der
mit der Druckluftzuführleitung 5 verbunden ist. Dem Druckluftanschluß 24 gegenüberliegend,
jedoch seitlich dazu versetzt, sind Zuführanschlüsse 25 und 26 zugeordnet, an die
sich die Anschlüsse 20 und 21 zu den jeweiligen Kolbenseiten anschließen. In denselben
Radialebenen wie die Zuführanschlüsse 25, 26 befinden sich jeweils paarweise angeordnete
Rücklaufanschlüsse 28 und 29, die in nicht näher dargestellter Weise zu der Rücklaufleitung
6 führen. Die Rücklaufanschlüsse 28 und 29 schneiden die Gehäusebohrung jeweils außenseitig
(siehe Fig. 3 und 4). In der Gehäusebohrung 17 ist der Kolbenschieber 30 längsverschieblich
abgedichtet geführt, der ein vertikal durchgehendes Langloch 31 und ebene Stirnenden
32 besitzt. Die Enden der Gehäusebohrung 17 werden durch Verschlußschrauben 36 abgedichtet,
die im Gehäuseinneren Vorsteuerdruckkammern 37 begrenzen. Die Vorsteuerdruckkammem37
werden andererseits durch Führungshülsen 38 begrenzt, die mit jeweils einer Dichtung
40 versehen und in der Gehäusebohrung 17 festgelegt sind. Zwischen dem jeweils inneren
Stirnende jeder Führungshülse 38 und dem dieser zugewandten Stirnende 32 des Kolbenschiebers
ist eine Ringkammer 39 ausgebildet. In jeder Führungshülse 38 ist ein Hilfskolben
41 abgedichtet verschieblich geführt, dessen außenliegendes Stirnende in die Vorsteuerkammer
37 ragt, während sein inneres Ende gegen ein Stirnende 32 des Kolbenschiebers 30 anlegbar
ist. Im Gehäuse 15 ist ferner ein Stift 42 vorgesehen, der in das Langloch 31 ragt
und sowohl eine Verdrehsicherung des Kolbenschiebers 30 als auch eine Hubbegrenzung
bewirkt. Von den Anschlußkanälen 23 führen Gehäusebohrungen 43 und 44 zu den Vorsteuerkammern
37. Stopfen 45 schließen nicht näher hervorgehobene Hilfsbohrungen im Gehäuse nach
außen hin ab, die den Zuführanschlüssen 25 und 26 angehören. Aus jeder Kammer 39 führt
ein gedrosselter Entlüftungskanal 46 zu einem Rücklaufanschluß 28, 29. Diese Entlüftungskanäle
46 werden (Fig. 2, 3) durch seitliche Abtragungen am Mantel des Kolbenschiebers 30
gebildet, wobei sich diese Abtragungen vom jeweiligen Stirnende des Kolbenschiebers
bis zu dem Mantelbereich erstrecken, mit dem der Kolbenschieber 30 in jeweils einer
Arbeitsstellung vor den Rücklaufanschlüssen 28, 29 steht.
[0021] In Fig. 4 ist eine Variante bei der Ausbildung eines Entlüftungskanals 46' gezeigt,
wobei dieser als Gehäusebohrung von der Kammer 39 zum Rücklaufanschluß 28 (strichliert
angedeutet) ausgebildet ist.
[0022] Das Wegeventil arbeitet wie folgt:
Der Arbeitskolben 9 hat mit seiner Ringdichtung 10 soeben den Kanal 23 überfahren.
Zuvor hat die in Fig. 2 rechte Ringdichtung den rechten Anschluß 23 überfahren, so
daß die bis dahin mit Vorsteuerdruck beaufschlagte, rechte Steuerkammer 37 in die
Bohrung 11 hinein entlüftet wurde. Über das Langloch 31 steht der Druckanschluß 24
unmittelbar mit dem Zuführanschluß 25 in Verbindung. Gleichzeitig steht der Zuführanschluß
26 über die Ringkammer 39 mit den Rücklaufanschlüssen 29 in Verbindung. Da die Druckluft
von der linken Seite des Arbeitskolbens 9 über den Kanal 23 nun in die Steuerkammer
37 gelangt, wird der Hilfskolben 41 nach rechts verschoben, wobei er den Kolbenschieber
30 aus der dargestellten linken Arbeitsstellung nach rechts verschiebt. Sobald das
rechte Stirnende 32 den Zuführanschluß 26 abgedeckt hat, wird das dann in der Kammer
39 entstehende Luftpolster über den rechten, gedrosselten Entlüftungskanal 46 weiterhin
in die Rücklaufanschlüsse 29 abgebaut. Der Kolbenschieber kann bis in seine rechte
Arbeitsstellung verfahren, wo er durch den Stift 42 abgefangen wird.
[0023] Bei dieser Verschiebebewegung des Kolbenschiebers wird zunächst der Zuführanschluß
25 abgesperrt und gleichzeitig der Zuführanschluß 26 von den Rücklaufanschlüssen 29
getrennt. In weiterer Folge gibt das linke Stirnende 32 des Kolbenschiebers die Verbindung
vom Zuführanschluß 25 zur Ringkammer 39 und von dieser zu den Rücklaufanschlüssen
frei. Gleichzeitig wird eine Verbindung vom Druckanschluß 24 über das Langloch 31
zum Zuführanschluß 26 hergestellt. Der Arbeitskolben 9 wird umgesteuert. Solange der
Gegendruck von den Pumpelementen 19 noch geringer ist als die durch den Arbeitskolben
in Abhängigkeit von der Höhe des Drucks der Druckluft erzeugte Kraft, bewegt sich
der Arbeitskolben taktweise hin und her.
[0024] Mit zunehmendem Gegendruck der hydraulischen Pumpelemente nähert sich die Pumpe einem
Gleichgewichtszustand, in dem schließlich die Kraft des Arbeitskolbens von der Gegenkraft
eines Fumpelementes aufgehoben wird. Bei der Annäherung an diesen Gleichgewichtszustand
verlangsamt sich die hin- und hergehende Bewegung des Arbeitskolbens, bis dieser schließlich
stehenbleibt. Der letzte Arbeitstakt des Arbeitskolbens läuft mit einer mit dem menschlichen
Auge nahezu nicht mehr wahrnehmbaren Geschwindigkeit ab- Der Gleichgewichtszustand
kann bei einer Stellung des Arbeitskolbens eintreten, und dies ist sogar häufig der
Fall, bei der dieser (siehe Fig. 2) mit seiner linken Ringdichtung 10 den Kanal 23
gerade noch nicht überfahren hat. In der Steuerdruckkammer 37 kann sich demzufolge
kein ausreichender Vorsteuerdruck aufbauen, der in der Lage wäre, über den Hilfskolben
41 den Kolbenschieber voll in seine rechte Arbeitsstellung zu verschieben. Vielmehr
zeigt sich, daß der Kanal 23 nur mit ganz geringem Druck beaufschlagt wird, welcher
Druck dann nur dazu führt, daß der Kolbenschieber nach rechts verschoben wird, bis
er schließlich in einer Zwischenstellung stehenbleibt, in der sein linkes Stirnende
32 den Zuführanschluß 25 gerade noch nicht freigibt. Der Arbeitskolben und der Kolbenschieber
30 verharren nun in diesen Stellungen, solange der Gleichgewichtszustand andauert.
Dabei läßt sich nicht vermeiden, daß die an der linken Seite des Arbeitskolbens 9
anstehende Druckluft in die linke Ringkammer 39 hinein durchzulecken beginnt. Infolge
eines Druckaufbaus in der linken Ringkammer 39 ergibt sich an der Stirnfläche 32 eine
Kraftkomponente, die den Kolbenschieber 30 nur ganz geringfügig in Richtung auf seine
neue Arbeitsstellung zu verschiebt. Dadurch wird die Strömungsverbindung vom Zuführanschluß
25 zur linken Ringkammer 39 noch vergrößert, wobei gleichzeitig auch der gedrosselte
Entlüftungskanal 46 und ein kleiner Durchlaß zu den Rücklaufkanälen 28 frei wird.
Die in die Ringkammer 39 dann verstärkt einströmende Druckluft expandiert jedoch nach
der gedrosselten Einströmung, ehe sie in den Rücklaufanschluß 28 abströmt. Diese geringfügige
Expansion reicht aus, den Kolbenschieber 30 aus seiner Zwischenstellung vollends in
die neue Arbeitsstellung zu drängen. Die rechte Seite des Arbeitskolbens 9 ist dann
mit der Druckversorgung 5 verbunden, während die linke Seite voll mit dem Rücklauf
in Verbindung steht. Wenn dann der Gleichgewichtszustand noch andauert, findet zwar
keine weitere Bewegung des Arbeitskolbens 9 statt, jedoch steht der Kolbenschieber
in der richtigen Arbeitsstellung, in der bei Nachlassen des hydraulischen Gegendrucks
am Arbeitskolben das Wegesteuerventil wieder mit seiner richtigen Funktion in Tätigkeit
tritt.
[0025] Dieser Effekt des Druckimpulses in den Ringkammern 39 tritt auch dann zuverlässig
auf, wenn die Hilfskolben einstückig mit dem Kolbenschieber ausgebildet sind. Wichtig
ist nur, daß die Querschnittsfläche der Hilfskolben kleiner ist als die Wirkfläche
des Kolbenschiebers in der Kammer 39, und daß eine gedrosselte Entlüftungsleitung
aus den Kammern 39 herausführt, die die Luftpolster abbaut, die die gewünschte Wirkung
der verhältnismäßig schwachen Druckimpulse bzw. der durch diese Druckimpulse ausgeübten
Kräfte am Kolbenschieber kompensieren könnten.
[0026] Schließlich ist noch darauf hinzuweisen, daß die Stirnenden 32 des Kolbenschiebers
die Zuführanschlüsse 25, 26 voreilend zu den Rücklauf anschlüssen freigeben. Zu diesem
Zweck sind entweder an den Einmündungen der Zuführanschlüsse kleine Abschrägungen
vorgesehen oder es wird eine kleine Versetzung zwischen jedem Zuführanschluß und seinem
gegenüberliegenden Rücklaufanschluß - bezogen auf die Schieberlängsachse - vorgesehen.
1. Pneumatisch betätigte Hydraulikpumpe, mit einem doppelt wirkenden, über ein Wegesteuerventil
wechselseitig beaufschlagbaren Arbeitskolben zum Betätigen hydraulischer Pumpelemente,
mit einem durch von der Druckbeaufschlagung des Arbeitskolbens abgeleiteten Vorsteuerdruck
zwischen zwei Arbeitsstellungen verschiebbaren Kolbenschieber im Wegesteuerventil,
der in jeder Arbeitsstellung einen Zuführanschluß mit der Druckversorgung und einen
anderen Zuführanschluß mit einem Rücklaufanschluß verbindet, wobei die Rücklaufanschlüsse
in annähernd denselben Radialebenen - bezogen auf die Kolbenschieberlängsachse - wie
die Zuführanschlüsse liegen, dadurch gekennzeichnet , daß dem Kolbenschieber (30)
stirnseitig je ein koaxialer Hilfskolben (41) kleineren Durchmessers zugeordnet ist,
der im Wegesteuerventil-Gehäuse abgedichtet verschieblich geführt und am dem Kolbenschieber
abgewandten Ende mit Vorsteuerdruck beaufschlagbar ist, und daß zwischen dem jeweils
die Verbindung vom Zuführanschluß zum zugehörigen Rücklaufanschluß absperrenden Stirnende
des Kolbenschiebers (30) und dem Rücklaufanschluß ein gedrosselter Entlüftungskanal
(46, 46') ausgebildet ist.
2. Pneumatisch betätigte Hydraulikpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet ,
daß die Hilfskolben mit dem Kolbenschieber (30) einstückig ausgebildet oder an den
Stirnenden des Kolbenschiebers befestigt sind.
3. Pneumatisch betätigte Hydraulikpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet ,
daß die Hilfskolben (41) vom Kolbenschieber (30) getrennt ausgebildet und bei Vorsteuerdruckbeaufschlagung
wechselseitig gegen das jeweilige Stirnende (32) anlegbar sind.
4. Pneumatisch betätigte Hydraulikpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet , daß jeder Hilfskolben (41) in einer Durchgangsbohrung einer in der
Kolbenschieberbohrung (17) festgelegten Führungshülse (38) verschiebbar ist, die einen
Vorsteuerdruckraum (37) von einer Kammer (39) trennt, die vom jeweiligen Stirnende
(32) und der Führungshülse begrenzt wird.
5. Pneumatisch betätigte Hydraulikpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet , daß die Entlüftungskanäle (46) im Kolbenschieber (30) ausgebildet
sind.
6. Pneumatisch betätigte Hydraulikpumpe nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet ,
daß der Entlüftungskanal (46) von mindestens einem abgetragenen Mantelbereich des
Kolbenschiebers (30) gebildet wird, der sich vom Stirnende (32) des Kolbenschiebers
(30) in Längsrichtung bis zu dem Mantelbereich erstreckt, der in einer Arbeitsstellung
vor dem Rücklaufanschluß (28, 29) steht.
7. Pneumatisch betätigte Hydraulikpumpe nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet ,
daß der Entlüftungskanal (26') als von der Kammer (39) zum Rücklauf führende Gehäusebohrung
ausgebildet ist.
8. Pneumatisch betätigte Hydraulikpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet , daß - bezogen auf die Kolbenschieberlängsachse - die Zuführanschlüsse
(25, 26) vom Stirnende (32) des Kolbenschiebers (30) jeweils geringfügig voreilend
zum zugehörigen Rücklaufanschluß (28, 29) freigebbar sind.