[0001] Die Erfindung betrifft einen Fersenhalter für Sicherheitsskibindungen mit einer auf
einer skifesten Führungsschiene gegen die Kraft zumindest einer Schubfeder verschiebbar
geführten, einen Lagerbock tragenden Grundplatte, an welchem Lagerbock ein Sohlenhalter
schwenkbar angeordnet ist, der mittels einer an der einen Seite an einer Steuerfläche
abgestützten, an der anderen Seite von einer Feder, die in einem schwenkbar gelagerten
Federgehäuse angeordnet ist, beaufschlagten Sperrklinke in der Abfahrtsstellung gehalten
ist.
[0002] Ein Fersenhalter der eingangs genannten Art ist beispielsweise in der AT-PS 327.068
beschrieben und auch durch einige am Markt befindliche Produkte bekannt. Diese Fersenbindungen
haben sich in der Praxis gut bewährt und sind für den Benützer komfortabel zu handhaben,
weisen jedoch den Nachteil auf, daß bei einer Auslösung des Vorderbackens, beispielsweise
bei einem Drehsturz, der Sohlenhalter geschlossen bleibt, so daß der Skifahrer zum
erneuten Anlegen der Bindung diesen mittels eines Auslösehebels von Hand aus öffnen
muß.
[0003] Die Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt, einen Fersenhalter der eingangs
genannten Art weiterzuentwickeln, so daß er auch nach einer Auslösung des Vorderbackens
einsteigbereit ist.
[0004] Gelöst wird die gestellte Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, daß am skifesten Widerlager
der Schubfeder(n) zumindest ein Steuerteil befestigt oder angelenkt ist, welcher eine
Aussparung der Grundplatte durchsetzt und welcher bei Entlasten der Schubfeder(n)
ohne Fersenauslösung das Federgehäuse von seiner Abstützfläche an der Sperrklinke
wegdrückend beaufschlagt.
[0005] Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen wird das gesetzte Ziel einwandfrei erreicht.
Bei einer reinen Vorderbackenauslösung beaufschlagt der Steuerteil während der Entlastung
der Schubfeder(n), welcher Vorgang ein Verschieben des Fersenhalters in Richtung zur
Skispitze bewirkt, das Federgehfuse drückt diesen von seiner Abstützfläche an der
Sperrklinke weg, die nun selbst von der Steuerfläche freikommt, so daß der Sohlenhalter
in die Offenstellung verschwenken kann, der Fersenhalter ist einsteigbereit.
[0006] Auch ist es erfindungsgemäß von Vorteil, wenn der Steuerteil am skifesten Widerlager
in einem Bereich von der Skiebene weg hochschwenkbar ist und von einer Rückholfeder,
welche vorzugsweise eine Schenkelfeder ist, in seiner Ruhelage gehalten ist. Auf diese
Weise wird die zwischen dem Federgehäuse und dem Steuerteil auftretende Reibung wirkungsvoll
vermindert.
[0007] Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß jeder Steuerteil eine Steuernase
aufweist, welche bei geschlossenem Fersenhalter, sowohl in entspannter als auch in
vorgespannter Lage der Schubfeder(n) in je einer Rastvertiefung des Federgehäuses
zum Liegen kommt, welche Rastvertiefungen in Skilängsrichtung hintereinander angeordnet
sind und zwischen welchen Rastvertiefungen eine in Richtung zur Skioberseite weisende
Steuernocke vorgesehen ist. Die eine Rastvertiefung gewährleistet ein ungehindertes
Schließen des Fersenhalters auch ohne eingesetzten Skischuh, die zweite dient zur
Aufnahme des Steuerteiles bei in die Bindung eingesetztem Skischuh. Die zwischen diesen
Rastvertiefungen angeordnete Steuernocke wird bei einer reinen Auslösung des Vorderbacknes
von der Steuernase des Steuerteiles beaufwird schlagt, wodurch das Federgehäuse angehoben/und
von seiner Abstützfläche an der Sperrklinke freikommt.
[0008] Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dann gegeben, wenn das
skifeste Widerlager, wie an sich bekannt, von einer Gabel gebildet ist, die in an
sich bekannter Weise einerends einen Steg zur Abstützung der Schubfeder(n) aufweist
und anderends mit einer zum Ver- bzw. Entrasten mit der Führungsschiene vorgesehenen
Raste versehen ist, und daß der bzw. die Steuerteil(e) an den Schenkeln der Gabel
befestigt bzw. angelenkt ist bzw. sind. Auf diese Weise ist eine Anordnung des Steuerteiles
an vielen bekannten auch am Markt befindlichen Fersenhaltern mit geringstem baulichen
Aufwand gewährleistet.
[0009] Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden nun anhand der Zeichnung,
die zwei Ausführungsbeispiele darstellt, näher beschrieben. Es zeigen: die Fig.l bis
4 ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Fersenhalters, Fig.l den
erfindungsgemäßen Fersenhalter in Seitenansicht im Schnitt in geschlossener Lage ohne
eingesetzten Skischuh, Fig.2 den Rastmechanismus des Fersenhalters in vergrößertem
Maßstab ebenfalls in Seitenansicht im Schnitt in einer Lage ohne eingesetzten Skischuh,
die Fig.3 den Rastmechanismus ähnlich zu Fig.2 jedoch in seiner Lage mit eingesetztem
Skischuh, Fig.4 eine Lage des Rastmechanismus während einer Sicherheitsauslösung des
(nicht dargestellten) Vorderbackens und Fig.5 ein zweites Ausführungsbeispiel in einer
ähnlichen Darstellung wie Fig.2.
[0010] Wie aus Fig.1 ersichtlich ist, ist auf der Oberseite eines Skis 1 eine Führungsschiene
2 mittels (nicht dargestellter) Schrauben befestigt. Auf der Führungsschiene 2 ist
eine Grundplatte 3 des Fersenhalters in der Längsrichtung des Skis 1 verschiebbar
geführt und in an sich bekannter Weise zur Anpassung der Bindung an unterschiedlich
lange Skischuhe in der jeweils gewünschten Lage verrastbar. In einer Aussparung 3a
der Grundplatte 3 ist eine Schubfeder 5 angeordnet, deren eines Ende an einem Stützteil
3b der Grundplatte 3 und deren anderes Ende an einem Quersteg einer als skifestes
Widerlager 6 dienenden Gabel abgestützt ist, die mittels zweier Anzeigezapfen 6a den
Rand der Aussparung 3a übergreift. Der Fersenhalter ist somit gegen die Kraft der
Schubfeder 5 auf der Führungsschiene 2 verschiebbar geführt. Die Anzeigezapfen 6a
dienen im Zusammenhang mit einer an der Grundplatte 3 befindlichen Skala bei in die
Bindung eingesetztem Skischuh zum Ablesen des Anpreßdruckes des Fersenhalters gegen
den (nicht dargestellten) Vorderbacken. Das Widerlager 6 weist zwei seitlich der Schubfeder
5 und parallel zur Längsachse des Skis 1 verlaufende Schenkel 6b auf, die in dem dem
Quersteg des Widerlagers 6 abgewandten Ende der Aussparung 3a der Grundplatte 3 zu
einer Rastzunge zusammenlaufend gestaltet sind, welche in bekannter und daher nicht
dargestellter Weise zum Verrasten des Fersenhalters an der Führungsschiene 2 vorgesehen
ist. Zumindest einer der beiden Schenkel 6b des Widerlagers 6 trägt einen Steuerteil
10, der die Aussparung 3a der Grundplatte 3 von unten her durchsetzt und auf dessen
Gestalt und Wirkungsweise noch eingegangen wird.
[0011] Auf der Grundplatte.3 ist ein Lagerbock 7 befestigt, an dem ein Sohlenhalter 8 um
eine Achse 9 schwenkbar gelagert ist. Der Sohlenhalter 8 trägt auf einer weiteren,
parallel zur erstgenannten verlaufenden Achse 11 eine ebenfalls verschwenkbare Sperrklinke
12,welche in der Abfahrtsstellung des Fersenhatlers mittels einer Rastnase 12a eine
Raste 17a einer am Lagerbock 7 ausgebildeten Steuerfläche 17 untergreift. Weiters
ist auf der Schwenkachse 9 des Sohlenhalters 8 ein, in Draufsicht betrachtet, etwa
U-förmiges Federgehäuse 13 gelagert, welcher in seinen beiden Seitenwangen Längsschlitze
13a aufweist, die eine Führung für einen Sperrteil 14 bilden. Der Sperrteil 14 ist
von dem einen Ende einer Auslösefeder 15 beaufschlagt, deren anderes Ende an einem
Federwiderlager 16 abgestützt ist, das mittels einer drehbar im Federgehäuse 13 gelagerten
Schraube 28 in der Achsrichtung der Auslösefeder 15 verstellbar ist.
[0012] Die Sperrklinke 12 bildet für den Sperrteil 14 eine Raste 12b, in welche dieser durch
die Auslösefeder 15 gedrückt wird. Im Anschluß an die Raste 12b ist an der Sperrklinke
12 eine Ausnehmung 12c vorgesehen, die als Freistellung dient, und in welche bei Betätigen
eines Auslösehebels 18 der Sperrteil 14 einrastet.
[0013] Der Auslösehebel 18 übergreift seitlich den Sohlenhalter 8 und ist an der am Sohlenhalter
8 angeordneten Achse 11 schwenkbar gelagert, an welcher Achse 11 auch die Sperrklinke
12 angelenkt ist. Ein Bolzen 19 ist parallel zur Achse 11 verlaufend am Auslösehebel
18 befestigt, durchsetzt sowohl den Sohlenhalter 8 als auch die Seitenwände des Federgehäuses
13 und ist in diesen beiden Bauteilen jeweils in Langlöchern 8b,13b gleitbeweglich
geführt. Hiebei sind die beiden am Sohlenhalter 8 vorgesehenen Langlöcher 8b konzentrisch
zur Schwenkachse 11 angeordnet, die beiden am Federgehäuse 13 ausgebildeten Langlöcher
13b sind etwa im rechten Winkel zur Längserstreckung der Langlöcher 8b des Sohlenhalters
8 angeordnet. Bei einem Hochschwenken des Auslösehebels 18 gleitet der Bolzen 19 in
den Langlöchern 8b des Sohlenhalters 8 nach oben und verschwenkt unter gleichzeitigem
Gleiten in den Langlöchern 13b des Federgehäuses 13 in Richtung zur Skispitze, dieses
um die Achse 9 ebenfalls nach oben. Dadurch kommt der Sperrteil 14 außer Eingriff
von der Raste 12b der Sperrklinke 12, wodurch die Sperrklinke 12 frei verschwenken
kann und ihre Rastnase 12a von der Raste 17a der Steuerfläche 17 des Lagerbockes 7
freikommt, der Sohlenhalter 8 verschwenkt, unterstützt von einer an der Achse 9 angeordneten
Öffnungsfeder 20, in die Offenstellung.
[0014] Der am Schenkel 6b des Widerlagers 6 befestigte Steuerteil 10 weist eine Steuernase
10a auf, die in der geschlossenen Lage des Sohlenhalters 8 und bei nicht eingesetztem
Skischuh in einer Rastvertiefung 13c der zugehörigen Seitenwand des Federgehäuses
13 zum Liegen kommt. Diese Rastvertiefung 13c ist an der unteren Kante dieser Seitenwand
ausgebildet (siehe Fig.2). Während des Einsteigens in den Fersenhalter mittels eines
Skischuhes verschiebt dieser den Fersenhalter gegen die Kraft der Schubfeder 5 auf
der skifesten Führungsschiene 2 in Richtung zum Skiende, wobei nach erfolgtem Niederschwenken
des Sohlenhalters 8 der dem Ski 1 gegenüber ortsfest verbleibende Steuerteil 10 mit
seiner Steuernase 10a in einer weiterenebenfalls an der unteren Kante der Seitenwand
des Federgehäuses 13 ausgebildeten Rastvertiefung 13d zum Liegen kommt.
[0015] Erfolgt nun bei einem Sturz des Skifahrers, beispielsweise bei einem Drehsturz, ein
Auslösen des (nicht dargestellten) Vorderbackens, so wird der Fersenhalter durch die
sich entspannende Schubfeder 5 auf der Führungsschiene 3 in Richtung zum Vorderbacken
verschoben. Hiebei beaufschlagt die Steuernase 10a des Steuerstückes 10 eine zwischen
den beiden Rastvertiefungen 13c,13d ausgebildete Steuernocke 13e des Federgehäuses
13 und drückt das Federgehäuse 13 nach oben u.zw. um jenes Ausmaß, das erforderlich
ist, um den im Federgehäuse 13 gelagerten Sperrteil 14 aus der Raste 12a der Sperrklinke
12 zu heben (siehe Fig.4). Die Sperrklinke 12 ist nun nicht mehr von der Auslösefeder
15 beaufschlagt. Der Öffnungsvorgang des Sohlenhalters 8 erfolgt von der Öffnungsfeder
20 unterstützt in der schon beschriebenen, auch beim willkürlichen Öffnen stattfindenden
Weise. Der Fersenhalter ist einsteigbereit, das erneute Einsteigen in die Bindung
erfolgt auf an sich bekannte Weise entweder durch Schließen des Auslösehebels 18 und
anschließendes Niederschwenken des Sohlenhalters 8 mit dem Skischuh oder dadurch,
daß zuerst der Sohlenhalter 8 und anschließend der Auslösehebel 18 verschwenkt wird.
[0016] Der in Fig.5 dargestellte Steuerteil 10' ist am Schenkel 6b des Widerlagers 6 von
der Skiebene weg schwenkbar angelenkt und von einer Schenkelfeder 21 in seiner in
dieser Fig. dargestellten Lage gehalten. Diese Ausbildung bringt den Vorteil mit sich,
daß der Steuerteil 10' in einem Bereich (begrenzt durch einen nicht dargestellten
Anschlag) schwenken kann, wodurch die zwischen dem Federgehäuse 13 und dem Steuerteil
10' auftretende Reibung vermindert ist.
[0017] Die Erfindung ist auf die dargestellten Ausführungsbeispiele nicht eingeschränkt.
Es sind weitere Abwandlungen denkbar, ohne den Rahmen des Schutzumfanges zu verlassen.
So kann eine Vielzahl von Fersenbindungen, deren Kraftpaket eine =,Steuerfläche beaufschlagt
und von dieser wegirückbar ist mit geringen Aufwand mit dem erfindungsgemäßen Steuerteil
versehen werden. Auch ist es selbstverständlich, zwei anstelle von einer einzigen
Schubfeder vorzusehen.
1. Fersenhalter für Sicherheitsskibindungen mit einer auf einer skifesten Führungsschiene
gegen die Kraft zumindest einer Schubfeder verschiebbar geführten, einen Lagerbock
tragenden Grundplatte, an welchem Lagerbock ein Sohlenhalter schwenkbar angelenkt
ist, der mittels einer an der einen Seite an einer Steuerfläche abgestützten, an der
anderen Seite von einer Feder, die in einem schwenkbar gelagerten Federgehäuse angeordnet
ist, beaufschlagten Sperrklinke in der Abfahrtsstellung gehalten ist, dadurch gekennzeichnet,
daß am skifesten Widerlager (6) der Schubfeder(n) (5) zumindest ein Steuerteil (10,10')
befestigt oder angelenkt ist, welcher eine Aussparung (3a) der Grundplatte (3) durchsetzt
und welcher bei Entlasten der Schubfeder(n) (5) ohne Fersenauslösung das Federgehäuse
(13) von seiner Abstützfläche an der Sperrklinke (12) wegdrückend beaufschlagt.
2. Fersenhalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerteil (10')
am skifesten Widerlager (6) in einem Bereich von der Skiebene weg hochschwenkbar ist
und von einer Rückholfeder (21), welche vorzugsweise eine Schenkelfeder ist, in seiner
Ruhelage gehalten ist.
3. Fersenhalter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Steuerteil
(10,10') eine Steuernase (10a,10'a) aufweist, welche bei geschlossenem Fersenhalter,
sowohl in entspannter als auch in vorgespannter Lage der Schubfeder(n) (5) in je einer
Rastvertiefung (13c,13d) des Fersengehäuses (13) zum Liegen kommt, welche Rastvertiefungen
(13c,13d) in Skilängsrichtung hintereinander angeordnet sind und zwischen welchen
Rastvertiefungen (13c,13d) eine in Richtung zur Skioberseite weisende Steuernocke
(13e) vorgesehen ist.
4. Fersenhalter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das skifeste Widerlager
(6), wie an sich bekannt, von einer Gabel gebildet ist, die in an sich bekannter Weise
einerends einen Steg zur Abstützung der Schubfeder(n) (5) aufweist und anderends mit
einer zum Ver- bzw. Entrasten mit der Führungsschiene (2) vorgesehene Raste versehen
ist, und daß der bzw. die Steuerteile (10,10') an den Schenkeln (6b) der Gabel befestigt
bzw. angelenkt ist bzw. sind.