[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein elektromagnetisches Relais mit einer Erregerspule
und einem langgestreckten, einseitig gelagerten Anker, der sich im wesentlichen parallel
zur Spulenachse erstreckt und an dem zumindest eine Kontaktfeder isoliert einseitig
befestigt ist, welche sich parallel zum Anker erstreckt und mit ihrem freien Ende
jeweils'mit mindestens einem Gegenkontaktelement zusammenwirkt.
[0002] Ein derartiges Relais ist beispielsweise aus der FR-PS 20 48 396 bekannt. Dort sind
innerhalb eines Spulenkörpers mehrere in einer Ebene angeordnete Mittelkontaktfedern
über eine federnde Halteklammer an einen plattenförmigen Anker angeklammert, wobei
diese"Kontaktfe- dem lediglich über eine zwischengelegte Folie elektrisch vom Anker
isoliert sind. Die Kontaktfedern bilden dabei gleichzeitig das Lager für den Anker,
der mit seiner den Federn gegenüberliegenden Flachseite bei Erregung des Relais zwei
im Abstand angeordnete Jochkernteile überbrückt. Durch die unmittelbare Verbindung
der Kontaktfedern mit dem Anker wird ein eigener Betätigungsschieber eingespart, wobei
auch kein für die Kontakte schädlicher Abrieb eines solchen Schiebers entsteht.
[0003] Allerdings ist bei dem bekannten Relais die Anordnung insofern ungünstig, als innerhalb
des Spulenkörpers nicht nur der Anker und ein Kern, sondern auch alle Mittelkontaktfedern
angeordnet sind und Platz beanspruchen, so daß die Spule einen verhältnismäßig großen
Durchmesser erhält. Durch die Anordnung des Ankers mit den fest verbundenen Mittelkontaktfedern
in der Nähe der Gegenkontakte ergibt sich außerdem eine kurze Federlänge und eine
hohe Beanspruchung des Federmaterials. Weiterhin hat die Anordnung der Kontaktfedern
unmittelbar an einer Seite des Flachankers den Nachteil, daß der Anker nur an der
einen den Federn gegenüberliegenden Flachseite einen Arbeitsluftspalt bilden kann,
so daß beispielsweise ein gepoltes System, bei dem der Anker mit zwei gegenüberliegenden
Polblechen Arbeitsluftspalte bildet, dort nicht eingesetzt werden kann.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Relais der eingangs erwähnten Art mit hoher Kontaktsicherheit
zu schaffen, bei dem die Verbindung der Kontaktfedern mit dem Anker so gestaltet ist,
daß einerseits eine gute Kontaktgabe bei gleichzeitig geringer Beanspruchung des Federmaterials
gewährleistet ist und andererseits der Anker im wesentlichen über seine ganze Länge
frei in einem beliebigen Magnetsystem schalten kann, wobei insbesondere auch wirkungsvolle
polarisierte Magnetsysteme eingesetzt werden können.'
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der stabförmige Anker mit
einem Ende in einem isolierenden Träger befestigt und über diesen Träger an einem
ersten Spulenflansch gelagert ist, sich außerdem im wesentlichen über die gesamte
Spulenlänge bis zum entgegengesetzten zweiten Spulenflansch erstreckt, wo er mit mindestens
einem Polblech einen Arbeitsluftspalt bildet, und daß die im Träger ebenfalls verankerten
Kontaktfedern sich außerhalb der Spule in einem Abstand zum Anker ebenfalls im wesentlichen
über die gesamte Spulenlänge erstrecken.
[0006] Der erfindungsgemäß vorgesehene isolierende Träger dient also dazu, den Anker und
die bewegbaren Kontaktfedern in einem Abstand zueinander zu halten und gemeinsam am
Spulenflansch zu lagern. Sowohl der Anker als auch die beweglichen Kontaktfedern erstrecken
sich parallel zur Spulenachse bis zum entgegengesetzten Spulenflansch, wobei durch
den gegenseitigen Abstand sichergestellt ist, daß das Magnetsystem einerseits und
die Kontakteinheiten andererseits sich gegenseitig nicht beeinträchtigen. Die Lagerstelle
ist dabei soweit von den Kontaktstellen entfernt, daß praktisch kein Abrieb an die
Kontaktoberflächen gelangen kann. Überdies ist die Lagerreibung nur sehr gering, da
durch die langgestreckte Ausführung des Ankers und der parallel liegenden Kontaktfedern
der Ankerhub nur eine geringe Schwenkbewegung im Lager verursacht. Der Anker selbst
kann zweckmäßigerweise innerhalb des Spulenkörpers längs der Spulenachse angeordnet
sein, während die mit dem Anker verbundenen Kontaktfedern auf jeden Fall außerhalb
des Spulenkörpers liegen. Dadurch läßt sich beispielsweise ein sehr empfindliches
polarisiertes Magnetsystem einsetzen. Da der Anker allein ohne zusätzliche Teile im
Spulenkörper liegt, beansprucht er nur wenig Platz, so daß eine Spule mit geringem
Durchmesser verwendet werden kann.
[0007] Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Konstruktion besteht darin, daß däs Federmaterial
der im Träger befestigten beweglichen Kontaktfedern nur wenig beansprucht . wird,
da bei der großen Einspannlänge die Auslenkungen gering sind und daher relativ dicke
Kontaktfedern eingesetzt werden können. Außerdem ergibt sich bei dem Relais eine optimale
Ausnutzung der Erregerenergie, da die in den Federn eingebrachte Energie ohne zwischengeschalteten
Betätigungsschieber voll in Kontaktkraft umgesetzt wird. Die frei neben der Spule
angeordneten langen Kontaktfedern haben schließlich noch den Vorteil, daß sie für
eine Justierung gut zuqänglich sind, so daß auch auf diese Weise die angestrebte hohe
Kontaktsicherheit gewährleistet wird. Hierbei können insbesondere auch berührungslos
arbeitende Justierverfahren verwendet werden, wobei mit besonderem Vorteil das in
der DE-OS 29 18 100 beschriebene Verfahren mit dosierter Wärmeaufbringung von Bedeutung
ist.
[0008] Die beweglichen Kontaktfedern könnten in einer Ausführungsform der Erfindung in Verlängerung
der Lagerachse des Ankers im Träger befestigt sein. Sie würden dann mit dem Anker
fluchten und unmittelbar dessen Schaltbewegung mitmachen. Vorteilhafter ist jedoch
eine Anordnung, bei der die beweglichen Kontaktfedern parallel zum Anker, jedoch gegenüber
der Lagerstelle versetzt, im Träger verankert sind. Durch diese versetzte Anordnung
gegenüber der Lagerstelle weicht deren Bewegungsmittelpunkt von ihrer Einspannstelle
ab, so daß sie beim Schalten eine Reibbewegung an ihren Gegenkontaktelementen vollführen.
Dadurch werden die Kontaktprellungen und die Ausfallraten der Kontakte verringert.
[0009] Zweckmäßigerweise wird symmetrisch beiderseits des Ankers zumindest je eine bewegliche
Kontaktfeder angeordnet. Es können jedoch auch miteinander fluchtend beiderseits jeweils
zwei bewegliche Kontaktfedern übereinander im Träger befestigt sein. Auf diese Weise
lassen sich vier oder auch mehr Umschaltkontakte konstruieren.
[0010] Der Träger ist zweckmäßigerweise T-förmig ausgebildet, wobei im Mittelteil der Anker
und in den beiden Seitenarmen jeweils eine oder mehrere Kontaktfedern verankert sind.
Dabei können die Kontaktfedern mit einem gerade verlaufenden Befestigungsende im Träger
befestigt sein. Diese Befestigung kann auf übliche Weise entweder durch Einstecken
oder durch Einbetten, wie Einspritzen, vorgenommen sein. In einer besonders vorteilhaften
Ausführungsform sind die Kontaktfedern abgewinkelt ausgebildet, wobei sie mit ihrem
Befestigungende senkrecht zur Lagerachse aus dem Träger austreten und derart abgewinkelt
und gebogen sind, daß ihre kontaktgebenden Schenkel parallel zum Anker verlaufen.
[0011] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, daß die im Träger
verankerten Kontaktfedern ausgehend von ihrer Einspannstelle jeweils einen ersten
Abschnitt mit'einer ersten Federdicke und im Bereich ihrer kontaktgebenden Enden einen
zweiten Abschnitt mit einer zweiten Federdicke aufweisen, wobei die zweite Federdicke
mindestens um die Hälfte kleiner ist als die erste Federdicke. Die Kontaktfedern haben
damit einen abgestuften Querschnitt, wobei der dünne Endabschnitt durch die geringe
Federdicke eine hohe Elastizität aufweist und eine gute Kontaktgabe mit den jeweiligen
Gegenkontakten sicherstellt. Dieser dünne Endabschnitt ist zweckmäßigerweise auch
zur Erzielung einer Doppelkontaktgabe der Länge nach geschlitzt. Der dickere erste
Abschnitt der Kontaktfedern stellt andererseits die notwendige Federrate sicher. Außerdem
ist dieser dickere, ungeschlitzte Bereich gut geeignet, um die Kontaktfedern zu justieren.
Bei dem bereits erwähnten Justierverfahren mit dosierter Wärmeaufbringung, beispielsweise
durch Laserstrahlen, können die Kontaktfedern so justiert werden, ohne däß durch die
Wärmestrahlen die Kontaktfedern in ihrer ganzen Dicke erwärmt und dadurch in ihrer
Federcharakteristik verändert werden. Diese Gefahr wäre bei durchgehend dünnen Kontaktfedern
gegeben. Zweckmäßigerweise beträgt der erste, dickere Abschnitt mindestens die Hälfte
der freien Federlänge der jeweiligen Kontaktfeder. Die Federdicke im ersten Abschnitt
ist zweckmäßigerweise etwa dreimal so groß wie die des zweiten Abschnittes.
[0012] Der Träger ist zweckmäßigerweise mittels angeformter Lagerzapfen in Ausnehmungen
des Spulenflansches gela-' gert. In einer anderen zweckmäßigen Ausführungsform könnte
er auch Lagerschneiden besitzen, die in entsprechenden Kerben des Spulenflansches
gelagert sind. Dabei kann der Träger durch eine Feder in die Lagerung des Spulenflansches
,gedrückt werden. Diese Feder kann aus ferromagnetischem oder nichtmagnetischem Metall
bestehen, es kann aber auch eine Kunststoffolie als Feder verwendet werden. Der Anker
kann aber auch durch ein Rückschlußblech des Magnetkreises in der Lagerung gehalten
werden, wobei gegebenenfalls zwischen dem Rückschlußblech und dem Träger eine Feder
oder eine Folie angeordnet ist.
[0013] Besonders zweckmäßig ist eine Ausführungsform, bei der am Anker angeformte Lagerzapfen
in geschlitzte Lagerbuchsen des Spulenkörpers einrastbar sind. Diese Lagerbuchsen
weisen dabei zweckmäßigerweise einen Durchmesser auf, der mindestens dem Durchmesser
der Lagerzapfen entspricht. Dadurch ergibt sich nur eine geringe Lagerreibung; selbst
ein geringes Spiel der Lagerzapfen in den Buchsen wirkt sich nur unmerklich auf die
Schaltbewegungen am anderen Ankerende bzw. an den kontaktgebenden Enden der Kontaktfedern
aus.
[0014] Die Erfindung wird nachfolgend an Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine Prinzipdarstellung eines Relaisankers mit erfindungsgemäß ohne Schieber
betätigbarer Kontaktfeder,
Fig. 2 bis 6 ein erfindungsgemäß aufgebautes Relais in verschiedenen Ansichten,
Fig. 7 eine perspektivische Darstellung des in den vorangehenden Figuren dargestellten
Ankers mit Träger und Kontaktfedern,
Fig. 8 eine abgewandelte Ausführungsform eines Trägers mit Anker und Kontaktfedern,
Fig. 9 eine abgewandelte Ausführung eines Relais gemäß Fig. 3,
Fig.10 eine weitere Ausführungsform eines Trägers mit Anker und Kontaktfedern.
[0015] Die Fig. 1 zeigt einen stabförmigen Relaisanker 1, der sich innerhalb einer Spulenwicklung
2 längs deren Achse erstreckt und mit einem Ende 1a in einem Träger 3 aus Isolierstoff
befestigt sowie über diesen Träger mit einem Zapfen 4 gelagert ist. Mit seinem freien
Ende 1b führt der Anker Schaltbewegungen zwischen zwei Polblechen 5 und 6 aus.
[0016] Parallel zum Anker ist in dem Träger 3 außerdem eine Kontaktfeder 7 verankert, welche
sich neben der Spule über deren ganze Länge erstreckt und mit ihrem freien Ende zwischen
zwei Gegenkontakten 8 und 9 umschaltbar ist. Durch den Abstand a zwischen der Lagerachse
am Zapfen 4 und der Einspannstelle 10 der Kontaktfeder 7 wird das kontaktgebende Ende
7a der Kontaktfeder 7 in einem Kreis um den Lagerzapfen 4 bewegt, so daß es an den
Gegenkontakten 8 und 9 jeweils eine Reibbewegung ausführt. Dadurch werden Kontaktprellungen
weitgehend unterdrückt. Natürlich kann der Träger symmetrisch zur Lagerachse ausgeführt
sein und zu beiden Seiten des Ankers jeweils eine Kontaktfeder 7 aufnehmen.
[0017] Das in den Fig. 2 bis 6 dargestellte Relais besitzt ein polarisiertes Magnetsysten
und zwei Umschaltkontakte, obwohl auch andere Magnetsysteme und Kontaktbestückungen
möglich wären. Das Relais ist auf einem Grundkörper 11 aufgebaut und mit einer isolierenden
Schutzkappe 12 verschlossen. Die Randfuge 13 zwischen Grundkörper und Kappe ist mit
Gießharz 14 abgedichtet, wobei auch die Durchführungen von Spulenanschlußstiften 15
mit abgedichtet sind. Auf dem Grundkörper 11 sitzt in einer paßgenauen Ausnehmung
16 (Fig. 4) ein Spulenkörper 17 mit der Wicklung 18, die durch die beiden Spulenflansche
19 und 20 stirnseitig begrenzt wird. Innerhalb des Spulenkörpers erstreckt sich längs
der Spulenachse ein stabförmiger Anker 21, der mit seinem Ende 21b am Spulenflansch
20 gelagert ist und mit seinem freien Ende 21a Schaltbewegungen zwischen zwei Polblechen
22 und 23 ausführen kann.
[0018] Um die Breite des Arbeitsluftspaltes 24 zwischen den beiden Polblechen 22 und 23
festzulegen, sind am Spulenkörper 17 jeweils Anlageflächen 25 und 26 vorgesehen, gegen
die die Polschuhe 22 bzw. 23 durch an den Spulenflanschen angeformte Nasen 27 und
28 gedrückt werden. Die Polbleche 22 und 23 sind jeweils Teil der beiden Joche 29
bzw. 30, welche sich oberhalb der Spule parallel zur Spulenachse und zum Grundkörper
11 erstrecken. Auf diesen Jochen 29 und 30 liegt ein flacher und ebenfalls langgestreckter
Dauermagnet 31 mit zwei entgegengesetzt gepolten Dauermagnetbereichen 31a und 31b.
Die den Jochen entgegengesetzten Polflächen des vierpoligen Dauermagneten 31 sind
durch ein Flußblech 32 abgedeckt, welches sowohl den Dauerflußkreis als auch den Erregerflußkreis
schließt.
[0019] Der Anker 21 ist in einem Träger 34 aus Isolierstoff befestigt. Zu diesem Zweck besitzt
der Träger 34 einen Durchbruch 34a, in welchem der Anker durch Einstecken befestigt
ist (Fig. 5). Eine in der Wand des Durchbruchs angeformte Rippe 34b gleicht die größere
Schnittoleranz beim Anker 21 aus und gewährleistet auch in dieser Ebene den Festsitz
des Ankers 21. Der Träger 34 besitzt an der Oberseite und an der Unterseite angeformte
Lagerzapfen 35, die in Lagerbuchsen 36 sitzen. Diese Lagerbuchsen 36 werden jeweils
von zwei federnden Haltearmen 37 gebildet, die am Spulenflansch 20 angeformt sind.
Fig. 6 zeigt in einem Schnitt VI-VI aus Fig. 5 eine Sicht auf die untere Lagerbuchse
36 vor der Montage des Ankers. Bei der Montage des Ankers werden also die Lagerzapfen
zwischen den beiden federnden Haltearmen 37 eingerastet. Um möglichst wenig Lagerreibung
zu verursachen, wird die Lagerbuchse 36 in ihrem Durchmesser mindestens so groß wie
der Durchmesser der Lagerzapfen 35 bemessen. Die Teile werden dabei so gefertigt,
daß aufgrund der Toleranzen allenfalls ein gewisses Spiel zwischen Lagerzapfen 35
und Lagerbuchsen 36 entsteht. In diesem Fall hat der Anker in der Lagerung ein kleines
Spiel, was sich aber aufgrund des langen Ankers praktisch nicht auf die Schaltfunktion
auswirkt.
[0020] Der Träger 34 ist T-förmig ausgebildet und trägt in seinen beiden Seitenschenkeln
34c und 34d (siehe Fig. 5) jeweils eine Mittelkontaktfeder 39, welche auf diese Weise
fest mit dem Anker verbunden sind und dessen Schaltbewegungen mitmachen, ohne daß
ein eigener Kontaktschieber erforderlich wäre. Das freie Ende 39a dieser Mittelkontaktfeder
gibt dabei abwechselnd Kontakt mit einem der Gegenkontaktelemente 40 oder 41, die
in üblicher Weise mit Kontaktstücken oder Kontaktoberflächen versehen sind. Über eine
Litze 42 sind die Mittelkontaktfedern 39 jeweils mit einem Anschlußstift 43 verbunden.
Die Gegenkontaktelemente 40 und 41 sind jeweils unmittelbar im Grundkörper 11 verankert.
Die MittBikontaktfedern 39 sind mit ihren Befestigungsenden 39b jeweils in einen Seitenschenkel
34c bzw. 34d des Trägers 34 eingebettet. Sie treten entgegengesetzt zueinander seitlich
aus dem Träger 34 aus und sind dann so gebogen und abgewinkelt, daß sich ihre freien
Enden 39a parallel zum Anker erstrecken.
[0021] Bei der Montage des Magnetsystems werden die beiden Joche 29 und 30 so auf den Spulenkörper
17 geschoben, daß die Polbleche 22 und 23 zwischen den Anlageflächen 25 und 26 einerseits
und den Nasen 27 und 28 andererseits positioniert werden. Die Joche. 29 und 30 liegen
auf Absätzen 44 und 45 der Spulenflansche 19 bzw. 20 auf. Sie werden gemeinsam mit
dem Dauermagneten 31 und dem Flußblech 32 durch zwei Zapfen 46 und 47 fixiert, welche
an dem thermoplastischen Spulenkörper 17 angeformt sind. Diese Zapfen 46 und 47 werden
durch Ausnehmungen 48 bzw. 49 des Flußbleches 31 gesteckt und über dem Flußblech zu
Nietköpfen 46a bzw. 47a verformt.
[0022] Durch die maßgenaue Montage der Polbleche erhält auch der Anker in seinen beiden
Endlagen einen definierten Abstand zu den Gegenkontaktelementen 40 und41 auf beiden
Seiten des Spulenkörpers. Da die Gegenkontakte 40 und 41 im eingesteckten oder eingespritzten
Zustand sehr genau zueinander ausgerichtet werden können, brauchen bei der Montage
nur noch die Mittelkontaktfedern 39 justiert zu werden, welche ihrerseits in fester
Verbindung mit dem Anker 21 stehen, so daß keine zusätzlichen Toleranzen durch einen
Kontaktschieber oder dergleichen auftreten. Die Mittelkontaktjustierung ist eine Wegjustierung
und läßt sich gut automatisieren.
[0023] Um die Mittelkontaktfedern 39 und deren Anschlußlitzen 42 gut gegenüber der Spulenwicklung
18 zu isolieren, sind am Grundkörper 11 zusätzliche Isolierrippen 50 und 51 beiderseits
der Spule angeordnet.
[0024] Fig. 7 zeigt in einer perspektivischen Darstellung noch einmal den Träger 34 mit
dem eingesteckten Anker 21 und den beiden Mittelkontaktfedern 39. Durch den Abstand,
den diese Mittelkontaktfedern 39 zum Ankerlager (Lagerzapfen 35) besitzen, ergibt
sich an den Kontaktstücken 39c je- .weils eine Reibbewegung gegenüber den Gegenkontakten
40 bzw. 41. In einer nicht dargestellten Abwandlung könnten in den Träger 34 auch
Zwischenteile eingebettet sein, an welche die Kontaktfedern 39 außerhalb des Trägers
angenietet oder angeschweißt sind.
[0025] Fig. 8 zeigt ebenfalls in perspektivischer Darstellung eine Abwandlung gegenüber
Fig. 7. Der Träger 54 trägt wie vorher den Anker 21 und ist mit einem Zapfen 55 gelagert.
[0026] Allerdings besitzt dieser Träger 54 in seinem Seitenteil 54a zwei übereinander liegende
Mittelkontaktfedern 56 und 57, so daß mit entsprechend zugehörigen Gegenkontaktelementen
zwei übereinanderliegende Umschaltkontakte geschaffen werden. Diese Anordnung könnte
in nicht dargestellter Weise außerdem so erweitert werden, daß der Träger 54 symmetrisch
auch auf der anderen Seite des Ankers ein Seitenteil 54a mit ebenfalls übereinanderliegenden
Kontaktfedern 56 und 57 enthält.
[0027] Fig. 9 zeigt weitere Abwandlungen gegenüber dem vorher dargestellten Relais. Gezeigt
ist eine Sicht von oben auf die Spule, ähnlich Fig. 3. In Abänderung zu Fig. 3 besitzt
hier der Anker 21 einen Träger 58 mit längeren Seitenarmen 59, in welchen jeweils
Kontaktzwischenstücke 60 eingebettet sind. An diesen Kontaktzwischenstücken sind jeweils
Mittelkontaktfedern 61 angeschweißt, außerdem sind. sie über Anschlußfedern 62 mit
Anschlußstiften 63 im Grundkörper 11 verbunden.
[0028] Eine weitere Abwandlung bei der Darstellung nach Fig. 9 besteht in der Lagerung des
Ankers bzw. des Träger 58. In diesem Fäll besitzt dieser Träger 58 angeformte Lagerschneiden
64, welche in entsprechenden Lagerkerben 65 des Spulenkörpers 66 eingreifen. Über
eine Folie 67 wird der Träger in diese Lagerkerben 65 gedrückt. Die Folie selbst wird
von einem abgebogenen Blechwinkel 68 gehalten, der ein Teil des Flußbleches 32 (Fig.
2) sein kann.
[0029] Weitere Abwandlungen und Kombinationen der dargestellten Ausführvngsbeispiele sindmöglich.
So könnten anstelle der Lagerschneiden 64 auch Lagerzapfen vorgesehen sein, welche
an entsprechenden Ausnehmungen des Spulenkörpers . stirnseitig anliegen und durch
eine Feder oder durch eine Folie in diesen Ausnehmungen gehalten werden.
[0030] Fig. 10 zeigt in perspektivischer Darstellung noch einmal eine abgewandelte Ausführungsform
des Trägers mit Anker und Kontaktfedern. Dabei ist der Anker 71 zusammen mit den beiden
Kontaktfedern 72 und 73 parallel in einem Träger 74 verankert, beispielsweise durch
Einbetten oder auch durch Einstecken. Dieser Träger 74 ist ähnlich aufgebaut und gelagert
wie in den vorher beschriebenen Ausführungsbeispielen. Die Kontaktfedern jedoch besitzen
in Abwandlung zu den vorhergehenden Ausführungsbeispielen jeweils einen abgestuften
Querschnitt. Im Bereich der Einspannung bis etwa zur Hälfte ihrer freien Länge besitzen
diese Kontaktfedern 72 und 73 jeweils einen ersten Abschnitt 72a bzw. 73a mit dickerem
Querschnitt, während sie an ihrem freien Ende jeweils einen dünneren Abschnitt 72b
bzw. 73b besitzen. Diese dünneren Abschnitte 72b und 73b sind jeweils geschlitzt,
so daß jede Kontaktfeder mit ihren gabelförmigen Enden einen Doppelkontakt mit den
Kontaktoberflächen 72c und 72d bzw. 73c und 73d bildet.
[0031] Die Dicke der Feder beträgt im ersten Abschnitt 72a bzw. 73a bei dem Ausführungsbeispiel
etwa 0,5 mm, während die Dicke im Abschnitt 72b bzw. 73b bei etwa 0,17 mm liegt. Dadurch
ergibt der dünne Abschnitt 72b bzw. 73b mit dem Längsschlitz 75 bzw. 76 jeweils eine
hohe Elastizität und dadurch eine hohe Kontaktsicherheia, wobei durch den Schlitz
75 bzw. 76 jeweils eine Entkoppelung der kontaktgebenden Endflächen 72c und 72d bzw.
73c und 73d gewährleistet wird.
[0032] Die dickeren Abschnitte 72a und 73a erbringen für die Gesamtfeder jeweils die notwendige
Federrate, außerdem sind diese ungeschlitzten Abschnitte gut für eine Justierung der
Kontaktfedern geeignet. Hierbei können insbesondere auch berührungslos angreifende
Justiermittel eingesetzt werden, wie beispielsweise die Anwendung von Wärmeeinwirkung,
etwa durch Laserstrahlen. Auf diese Weise kann eine sehr genaue Justierung des Relais
vorgenommen werden, was wiederum zur Kontaktsicherheit beiträgt. Die Kontaktfedern
72 und 73 können am zweckmäßigsten jeweils aus einem Blechstreifen mit abgestuftem
Querschnitt geschnitten werden.
1. Elektromagnetisches Relais mit einer Erregerspule und einem langgestreckten, einseitig
gelagerten.Anker, der sich im wesentlichen parallel zur Spulenachse erstreckt und
an dem zumindest eine Kontaktfeder isoliert befestigt ist, welche sich parallel zum
Anker erstreckt und mit ihrem freien Ende jeweils mit mindestens einem Gegenkontaktelement
zusammenwirkt, dadurch gekennzeichnet , daß der stabförmige Anker (21) mit einem Ende
über einen isolierenden Träger (34) an einem ersten Spulenflansch (20) gelagert ist
und sich im wesentlichen über die gesamte Spulenlänge bis zum zweiten Spulenflansch
(19) erstreckt, wobei er im Bereich dieses zweiten Spulenflansches mit mindestens
einem Polblech einen Arbeitsluftspalt bildet, und daß die im Träger (34) verankerten
Kontaktfedern (39) sich außerhalb der Spule (18) in einem Abstand zum Anker (21) ,
ebenfalls im wesentlichen über die gesamte Spulenlänge erstrecken.
2. Relais nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß der Anker (21) im Spulenkörper
(17) entlang der Spulenachse angeordnet ist.
3. Relais nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Kontaktfedern in
Verlängerung der Lagerachse mit dem Anker fluchtend im Trager verankert sind.
4. Relais nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Kontaktfedern (39)
parallel zum Anker (21) um einen vorgegebenen Abstand (a) gegenüber der Lagerachse
versetzt im Träger (34) verankert sind.
5. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß mindestens
zwei Kontaktfedern (56, 57) miteinander fluchtend übereinander im Träger (54) verankert
sind.
6. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet , daß beiderseits
des Ankers (21) Kontaktfedern (39) angeordnet sind.
7. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet , daß der Träger
(34) T-förmig ausgebildet ist, wobei im Mittelteil der Anker (21) und in den beiden
Seitenarmen (34c, 34d) jeweils mindestens eine Kontaktfeder (39) verankert sind.
8. Relais nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet daß die Kontaktfedern (39) jeweils
senkrecht zur Lagerachse aus dem Träger (34) austreten, wobei die Kontaktschenkel
(39a) durch Abwinkelung und Biegung parallel zum Anker (21) verlaufen.
9. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet daß die im Träger
(74) verankerten Kontaktfedern (72, 73) ausgehend von ihrer Einspannstelle jeweils
einen ersten Abschnitt (72a, 73a) mit einer ersten Federdicke und im Bereich ihrer
kontaktgebenden Enden jeweils einen zweiten Abschnitt (72b, 73b) mit einer zweiten
Federdicke aufweisen, wobei die zweite Federdicke mindestens um die Hälfte kleiner
ist als die ertse Federdicke.
10. Relais nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet , daß der erste Abschnitt (72a,
73a) der Kontaktfedern (72, 73) etwa die Hälfte ihrer jeweiligen freien Federlänge
einnimmt.
11. Relais nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet , daß die Kontaktfedern
(72, 73) im Bereich ihres jeweiligen zweiten Abschnittes (72b, 73b) der Länge nach
geschlitzt (75, 76) sind.
12. Relais nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet , daß die erste
Federdicke etwa dreimal so groß ist wie die zweite Federdicke.
13. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet , daß der Träger
(34) mittels angeformter Lagerzapfen (35) in Ausnehmungen (36) des Spulenflansches
(20) gelagert ist.
.14. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet , daß der Träger
(58) mittels angeformter. Lagerschneiden (64) in Kerben (65) des Spulenflansches (66)
gelagert ist.
15. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet , daß der Träger
durch eine Feder (67) in die Lagerung des Spulenflansches (66) gedrückt wird.
'16. Relais nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet , daß die Feder aus Metall besteht.
17. Relais nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet , daß als Feder eine Kunststoffolie
(67) verwendet ist.
18. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet , daß der Anker
(21) durch ein Rückschlußblech (68) des Magnetkreises in der Lagerung gehalten wird,
wobei gegebenenfalls eine Feder (67) zwischen dem Rückschlußblech (68) und dem Träger
(58) angeordnet ist.
19. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet , daß der Anker
(21) durch Steckbefestigung kraftschlüssig im Träger (34) gehalten ist.
20. Relais nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet , daß die Lagerzapfen (35) in
geschlitzte Lagerbuchsen (36) des Spulenkörpers (17) einrastbar sind.