(19)
(11) EP 0 073 883 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.03.1983  Patentblatt  1983/11

(21) Anmeldenummer: 82105228.9

(22) Anmeldetag:  15.06.1982
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3D06M 15/564, D06P 3/14, D06P 3/16, D06M 15/53
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT

(30) Priorität: 09.09.1981 DE 3135673

(71) Anmelder: BAYER AG
51368 Leverkusen (DE)

(72) Erfinder:
  • Reich, Friedrich, Dr.
    D-5090 Leverkusen 1 (DE)
  • Schuster, Hans
    D-5060 Bergisch Gladbach 2 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren zur Herstellung filzfrei ausgerüsteter Wolle


    (57) Die Herstellung filzfrei ausgerüsteter Wolle erfolgt durch Vorbehandlung von rohweißer Wolle in Gegenwart eines Oxidationsmittels und anschließende Filzfreiausrüstung mit härtbaren Polymeren und gegebenenfalls Färbung.


    Beschreibung


    [0001] Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung filzfrei ausgerüsteter Wolle durch Vorbehandlung von rohweißer Wolle in Gegenwart eines Oxidationsmittels und anschließende Filzfreiausrüstung mit härtbaren Polymeren und gegebenenfalls Färbung.

    [0002] Es ist bereits eine Vielzahl von Verfahren zur Filzfreiausrüstung von Artikeln aus Wolle und Wollmischungen mit härtbaren Polymeren bekannt. Darunter sind Verfahren, die es gestatten, ohne vorausgehende Chlorierung permanente Filzfreieffekte wie sie zur Erstellung maschinenwaschbarer Wollartikel notwendig sind, zu erreichen.

    [0003] Durch den Wegfall der Vorchlorierung lassen sich die nachteiligen Veränderungen vermeiden, die auf diese Behandlungsstufe zurückzuführen sind, wie zum Beispiel eine zeit- und wasseraufwendige Vorbehandlung der Wolle, Vergilbung der Wolle, Reduzierung der Egalität und der Echtheiten von Färbungen, Schwierigkeiten bei der Erstellung von Pastelltönen und Erhöhung der Pillingneigung.

    [0004] Geeignete Polymere und das Verfahren sind aus der GB-PS 1 419 306, der GB-PS 1 453 816, der GB-PS 1 423 342, der DE-PS 2 334 655 und der DE-OS 2 837 851 bekannt. Bevorzugt sind wasserlösliche härtbare Polymere.

    [0005] Mit Hilfe dieses Verfahrens ist es zum Beispiel möglich, aus rohweißen oder farbigen Garnen gefertigte Strickteile wie Wollpullover, Socken und Strümpfe, nach einer alkalischen Wäsche oder Walkwäsche unter Verwendung eines nichtionogenen Tensids in einem frischen Bad, das ein anorganisches Salz, zum Beispiel Magnesiumchlorid-Hexahydrat, und ein Prepolymeres, z.B. ein CarbamoylsulfonatGruppen enthaltendes prepolymeres Polyurethan, enthält, filzfrei auszurüsten.

    [0006] Nach dieser Methode lassen sich rohweiße oder garnfarbige Wollartikel aus langer Flotte sehr gut filzfrei ausrüsten. Die Filzfreieffekte entsprechen den Anforderungen, die das Internationale Wollsekretariat an maschinenwaschbare Wollartikel stellt, die mit der Kennzeichnung "Superwash" versehen werden sollen. Dazu ist erforderlich, daß die Artikel in einem Cubex-Testgerät bei einem Flottenverhältnis von 1:15 mit einer PhosphatPufferlösung von 40°C 180 Minuten lang geprüft, für einzelne Artikel festgelegte Schrumpfwerte nicht überschreiten.

    [0007] Es zeigte sich jedoch, daß der Filzfreieffekte rohweiß ausgerüsteter Wollartikel durch eine nachfolgende Färbung reduziert wird und somit die ursprünglich dem Superwash-Standard entsprechende Wirksamkeit der Filzfreiausrüstung soweit vermindert wird, daß dieser Standard nicht mehr erreicht wird.

    [0008] Das Ausmaß der Effektverschlechterung hängt von der Art und Menge des bei der Färbung erforderlichen Egalisiermittels und der Färbedauer ab. Besonders ungünstig verhalten sich nichtionogene Egalisiermittel, die beim Färben von Wolle mit Reaktivfarbstoffen eingesetzt werden. Weniger ungünstig sind amphotere Egalisiermittel, wie sie beim Färben mit Säure-, Nachchromierungs- oder Metallkomplexfarbstoffen üblich sind.

    [0009] Die Effektminderung kann durch Erhöhung der Anwendungsmengen der Filzfreiausrüstungsmittel kompensiert werden. Diese Erhöhung führt jedoch zu einer deutlichen Verteuerung der Ausrüstung und zu einer deutlichen Veränderung des Griffausfalls nach der vollen, harten Seite hin. Diese Veränderung des für Wolle typischen und geschätzten Griffes ist bei Strickteilen aus feinen Lammwollen, insbesondere bei aus Kammgarn gefertigten Artikeln, nicht mehr akzeptabel.

    [0010] Das erfindungsgemäße Verfahren, gestattet es nun, auch rohweiße Wollartikel ohne Vorchlorierung mit reduzierten Anwendungsmengen an Filzfreiausrüstungsmitteln so auszurüsten, daß nach der Färbung ein maschinenwaschbares Bekleidungstück mit weichem Griffausfall resultiert. Filzfreiausrüstung und Färbung können in beliebiger Reihenfolge durchgeführt werden. Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß das Färben von Wollartikeln, die nach dem Ausziehverfahren aus langer Flotte filzfrei ausgerüstet werden, im Anschluß an die Filzfreiausrüstung im gleichen Bad erfolgen kann, oder daß ohne Zwischentrocknung aus frischem Bad gefärbt werden kann.

    [0011] Aber auch bei rohweißen Artikeln, die nicht gefärbt werden sollen, erlaubt das erfindungsgemäße Verfahren eine Reduzierung der Anwendungsmengen der Filzfreiausrüstungsmittel und dadurch einen weicheren Griffausfall.

    [0012] Dabei können auch solche Polymere Verwendung finden, die zur Filzfreiausrüstung rohweißer Artikel ohne Vorchlorierung nicht geeignet sind.

    [0013] Es wurde gefunden, daß dieses Ziel dadurch erreicht wird, daß der Vorbehandlungsflotte (Wasch bzw. Walkwaschflotte), die vorzugsweise alkalisch ist, ein Oxidationsmittel, vorzugsweise Wasserstoffperoxid zugesetzt wird. Die bevorzugte Konzentration an Wasserstoffperoxid (35 %ig) in der Vorbehandlungsflotte beträgt 1-50 ml/l, insbesondere 10-20 ml/l.

    [0014] Vorteilhafterweise enthält die Vorbehandlungsflotte zusätzlich einen Regulator, der die Abgabe von aktivem Sauerstoff steuert.

    [0015] Als Regulatoren sind beispielsweise die als Stabilisatoren für die Peroxid-Bleiche bekannten Substanzen,geeignet, die von A. Chwala und V. Anger in "Handbuch der Textilhilfsmittel" (1977) S. 340 u. 341 beschrieben werden. Es handelt sich um Silikate, Poly- oder Pyrophosphate, Borate, Stannate, Mg-Salze von Polyaminocarbonsäuren und Fettsäurederivate. Bevorzugt werden Pyrophosphate wie Tetranatriumpyrophosphat-Dekahydrat. Die bevorzugte Konzentration in der Vorbehandlungsflotte beträgt 0,2-10 g/1 insbesondere 1-5 g/l.

    [0016] Die Vorbehandlungsflotte enthält als Tenside vorzugsweise nichtionogene Produkte, die beispielsweise von K. Lindner in "Tenside, Textilhilfsmittel, Waschrohstoffe" (1964), S. 865-916 beschrieben werden. Als Beispiele seien Umsetzungsprodukte von Alkylphenolen, z.B. Nonylphenol, oder von Alkoholen, z.B. Oleylalkohol, mit Ethylenoxid oder Propylenoxid genannt.

    [0017] Die bevorzugte Konzentration beträgt 0,5-5 Gew.-%, insbesondere 1-3 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Wollartikels.

    [0018] Der pH-Wert der Vorbehandlungsflotte liegt bevorzugt zwischen 8 und 11, insbesondere 9 und 10. Zur Vorbehandlung ist in den meisten Fällen eine Behandlungsdauer von 5-60 Minuten, insbesondere 10-20 Minuten, bei 30-60°C, insbesondere 40-50°C ausreichend. Diese Bedingungen können für den Einzelfall leicht durch Vorversuche ermittelt werden.

    [0019] Härtbare Polymere, die in dem erfindungsgemäßen Verfahren bevorzugt eingesetzt werden können, sind beispielsweise die aus der GB-PS 1 419 306 und der GB-PS 1 453 816 bekannten Bisulfitaddukte von Polyisocyanaten.

    [0020] Als Isocyanatkomponente kommen dabei vorzugsweise aliphatische, cycloaliphatische oder araliphatische Polyisocyanate in Betracht, wie z.B. Tetramethylendiisocyanat, Hexamethylendiisocyanat, 1,4-Cyclohexandiisocyanat, Hexahydrotoluylendiisocyanat, 4,4'-Diis,ocyanatodicyclohexylmethan, 1-Isocyanato-3,3,5-trimethyl-5-isocyanatomethylcyclohexan, p-Xylylendiisocyanat oder auch Urethan- bzw. Biuretgruppen aufweisende Polyisocyanate, wie z.B. das Umsetzungsprodukt aus 3 Mol Hexamethylendiisocyanat und 1 Mol Wasser. Aromatische Diisocyanate wie p-Phenylendiisocyanat, die Toluylendiisocyanate und Diphenylmethandiisocyanate sind erfindungsgemäß weniger bevorzugt. Vorzugsweise werden erfindungsgemäß als Isocyanatkomponente NCO-Gruppen aufweisende Vorpolymere eingesetzt, wie sie durch Umsetzung von Wasser oder einer Polyhydroxylverbindung mit einem Überschuß eines der eben genannten Polyisocyanate entstehen. Als Polyole kommen in diesem Zusammenhang neben niedermolekularen Glykolen und Triolen sowie Polyesterpolyolen vorzugsweise di- oder trifunktionelle Polyhydroxypolyether mit einem Molekulargewicht zwischen 500 und 10 000, insbesondere zwischen 1 000 und 5 000, in Frage, wie sie durch Alkoxylierung von di- oder trifunktionellen Startermolekülen, wie z.B. Wasser, Ethylenglykol, 1,2-Propandiol, 1,3-Propandiol, Trimethylolpropan oder Glycerin in an sich bekannter Weise zugänglich sind. Erfindungsgemäß besonders bevorzugt sind Polyetherpolyole aus Propylenoxid.

    [0021] Die genannten Bisulfitaddukte können auch zusammen mit anderen härtbaren Polymeren verwendet werden. Bevorzugt werden dabei in Wasser lösliche oder emulgatorfrei dispergierbare, anionische Gruppen aufweisende Polyurethane, beispielsweise die in der GB-PS 1 336 050 beschriebenen Polyurethane mit einer Alkansulfonsäure-Gruppe.

    [0022] Andere härtbare polymere Stoffe, die in dem erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzt werden könne, sind beispielsweise Bunte-Salz-Verbindungen der GB-PS 1 423 342 und Aziridinreste enthaltende Polyether der DE-PS 2 334 655.

    [0023] Bunte-Salz-Verbindungen haben ein Grundgerüst aus einer polymeren Kette und mindestens zwei Thiosulfatgruppen pro Molekül. Die Kette kann insbesondere eine Polyoxyalkylenkette sein, z.B. eine Polyoxypropylenkette. Besonders bevorzugte Verbindungen haben die Formel

    worin n etwa 13 ist.

    [0024] Aziridinreste enthaltende Polyether entsprechen der allgemeinen Formel

    in der R1 bis R7 Wasserstoff oder niedermolekulares Alkyl, Q den Rest eines n-wertigen Alkohols oder Phenols, n 2 oder 3, X eine Polyetherkette aus Butoxy- und/oder Propoxy- und gegebenenfalls Ethoxyeinheiten mit einem Atomverhältnis C : O von mindestens 2,67 : 1 und einem Molekulargewicht von 150 bis 1500 bei n = 2 und von 150 bis 3000 bei n = 3 bedeuten.

    [0025] Als niedermolekulare Alkylreste kommen beispielsweise solche mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen, insbesondere Methyl, in Betracht; bevorzugt sind aber die Verbindungen mit R1 bis R7 = Wasserstoff.

    [0026] Die Menge des angewendeten polymeren Stoffes beträgt 0,5 - 10 % bezogen auf das Gewicht des Wollartikels vorzugsweise 1 - 4 %.

    [0027] Die Applikation der härtbaren Polymere kann nach dem Foulardverfahren aus kurzer Flotte oder nach dem Ausziehverfahren aus langer Flotte erfolgen.

    [0028] Das Flottenverhältnis bei der Filzfreiausrüstung aus langer Flotte liegt bei 10:1 bis 100:1, insbesondere 20:1 bis 30:1.

    [0029] Unter Wolle sind jegliche Art tierischer Haare (Keratinfasern) zu verstehen.

    [0030] Unter Wollartikel sind die verschiedenen Verarbeitungsstufen der Wolle zu verstehen, wie Kammzug, Garn, vorzugsweise aber Gewebe und Maschenware sowie Strickteile.

    [0031] Als Farbstoffe sind prinzipiell alle Wollfarbstoffe geeignet, deren Echtheiten den Anforderungen, die an maschinenwaschbare Artikel gestellt werden, gerecht werden. Genannt seien Reaktivfarbstoffe, Metallkomplexfarbstoffe, Nachchromierungsfarbstoffe und Säurefarbstoffe.

    Beispiel 1


    Versuch 1 A:



    [0032] 250 g rohweiße Strickteile aus Shetland-Wollgarn werden auf einer Overhead Laborpaddel in 10 Liter Weichwasser (Wasser bis 5°d) (Flottenverhältnis 1:40), die 5 g (2 %) eines nichtionogenen Waschmittels (Mischung aus



    [0033] Die Flotte wird abgelassen und die Wäre zweimal mit warmen Wasser (etwa 30 °C) gespült.

    [0034] Anschließend wird die Filzfreiausrüstung aus frischem Bad in folgender Weise durchgeführt:

    Flottenmenge: 9,5 Liter;

    Flottentemperatur: 30°C.



    [0035] Durch Zusatz von 1,5 g Soda calc. wird der pH-Wert der Flotte auf 10 eingestellt. Dann werden 80 g Magnesiumchlorid-Hexahydrat (technisch), gelöst in etwa 500 ml warmen Wasser zugegeben.

    [0036] Dann erfolgt die Zugabe von 1,5 %, bezogen auf das Gewicht der Strickteile, der Einstellung a (= 50 %ige wäßrige Lösung eines mit Bisulfit blockierten NCO-Prepolymeren gemäß GB-PS 1 453 816, Beispiel 2) gelöst in etwa der fünffachen Menge kalten Weichwassers und von 1,5 %, bezogen auf das Gewicht der Strickteile, der Einstellung b (= 40 %ige anionische Polyester-Polyurethan-Dispersion gemäß GB-PS 1 336 050, Beispiel 4) verdünnt in etwa der zehnfachen Menge kalten Weichwassers.

    [0037] Danach liegt der pH-Wert bei etwa 8. Die trübe Ausrüstungsflotte wird innerhalb 30 Minuten auf 60°C erwärmt (1°C/Minute). Während dieser Aufheizperiode ziehen die beiden Ausrüstungsmittel auf die Ware auf, was sich in einer allmählichen Abnahme der Trübung anzeigt. Bei 60°C ist die Flotte fast wasserklar.

    [0038] Um eine Vernetzung der aufgezogenen Produkte auf der Wolle zu erzielen, wird die Behandlung bei 60°C 30 Minuten lang weitergeführt.

    [0039] Die so filzfrei ausgerüsteten Shetland-Strickteile werden anschließend im gleichen Bad in üblicher Weise ohne weiteren Salzzusatz mit Reaktivfarbstoffen gefärbt. Dazu werden zuerst 3 % Essigsäure (60 %ig) zur Erniedrigung des pH-Wertes auf 4,5 - 4,8 zugesetzt. Anschließend erfolgt die Zugabe von 1,5 % = 3,75 g eines nichtionogene Egalisiermittels gelöst in etwa 20 ml warmen Wasser.

    [0040] Nach kurzem Vorlauf erfolgt die Zugabe der gelösten Farbstoffe:



    [0041] Die Farbstoffmischung wird mit etwas kaltem Wasser angeteigt und durch Übergießen mit 100 ml kochendem Wasser und Umrühren gelöst.

    [0042] Danach wird innerhalb von 30 Minuten von 60°C auf 100°C erhitzt und 2 Stunden bei Kochtemperatur gefärbt. Anschließend wird durch Zugabe kalten Wassers auf 80°C abgekühlt, mit 80 ml Ammoniak-Lösung (25 %ig) der pH-Wert auf 8,5 angehoben und die Ware 20 Minuten bei diesem pH-Wert behandelt. Durch Zugabe von kaltem Wasser im Überlauf wird klar gespült.

    [0043] Abschließend wird die Ware in 10 Liter Flotte, die 1 % = 2,5 g Ameisensäure (85 %ig) enthält 10 Minuten lang abgesäuert und dann gespült.

    [0044] Die Strickteile werden wie üblich entnommen, abgeschleudert, getrocknet und kurz gedämpft.

    [0045] Zur Ermittlung des Filzfreieffektes werden die Strickteile gemäß der IWS-Testmethode 9 in einer Cubex-Waschmaschine relaxiert und anschließend der Flächenfilzschrumpf nach der IWS-Testmethode 185 bestimmt. Dazu wird das Material bei einer Gesamtbeladung von 1 kg (durch Zugabe von Beilaststücken aus einflächigem Polyester-Trikot) 3 Stunden lang in der Cubex-Waschmaschine in 15 Liter Phosphatpufferlösung mit einem pH-Wert von 7 behandelt.

    [0046] Die Strickteile ergaben einen Flächenfilzschrumpf. von 13 %. Sie erfüllen somit nicht die vom IWS für Superwash-Maschenware festgelegten Anforderungen von maximal 10 % Flächenfilzschrumpf.

    [0047] In weiteren Versuchen 1 B - 1 D werden Shetland-Strickteile gleicher Art und Menge nach der unter Versuch 1 A beschriebenen Verfahrensweise mit steigenden Mengen Ausrüstungsmittel filzfrei ausgerüstet und gefärbt:



    [0048] Die Prüfungen des Schrumpfverhaltens gemäß den erwähnten IWS-Testmethoden 9 und 185 ergab folgende Werte für den Flächenfilzschrumpf:



    [0049] In einem weiteren Versuch 1 E werden 250 g Shetland-Strickteile von der in den Versuchen 1 A - 1 D verwendeten Art einer Walkwäsche in der unter Versuch A beschriebenen Art unterworfen mit dem Unterschied, daß die Waschflotte-außer 5 g des nichtionogenen Waschmittels und 7,5 g Soda calc. zusätzlich noch 50 g Tetranatriumpyrophosphat-Dekahydrat (5 g/l) und 200 ml Wasserstoffperoxid (35 %ig) enthält.

    [0050] Die Filzfreiausrüstung wird wie unter Versuch A beschrieben durchgeführt.

    [0051] Die Schrumpfprüfung ergab einen Flächenfilzschrumpf von 2,6 %.

    [0052] Nachfolgende Tabelle ist eine Zusammenfassung der Versuchsergebnisse:



    [0053] Aus diesen Werten ist ersichtlich, daß die erfindungsgemäße Vorbehandlung in Versuch 1 E bei einer Anwendungsmenge von je 1,5 % an Einstellung a und b so gute Filzfreieffekte ermöglicht, wie eine Anwendungsmenge von 3 % dieser Produkte bei üblicher Walkwäsche.

    Beispiel 2


    Versuch 2 A:



    [0054] Ein aus rohweißer Lammwolle gefertigter Streichgarn-Pullover von 220 g Gewicht wird, nach einer chemischen Reinigung in Perchlorethylen, wie in Beispiel 1, Versuch A beschrieben einer Walkwäsche unterworfen.

    [0055] Die Flotte enthält 1 % des nichtionogenen Waschmittels und 5 g calc. Soda. Die Behandlungsdauer beträgt 20 Minuten bei 45 - 50°C.

    [0056] Die anschließende Filzfreiausrüstung und Färbung erfolgt ebenfalls gemäß Beispiel 1 wobei jedoch

    3 % der Einstellung a und

    3 % der Einstellung c (= 40 %ige anionische Polyester-Polyurethan-Dispersion hergestellt durch Umsetzung eines NCO-Präpolymeren aus einem Adipinsäure/Hexandiol-Polyester (Molekulargewicht 1000), Butandiol und Hexamethylendiisocyanat mit der wäßrigen Lösung eines Gemisches aus Ethylendiamin und dem Na-Salz von Ethylendiamino-ethansulfonsäure analog GB-PS 1 336 050, Beispiel 4)


    aufgebracht werden.

    Versuch 2 B:



    [0057] Ein Lammwoll-Pullover von der in Versuch 2 A verwendeten Art wird der dort beschriebenen Vorbehandlung unterworfen, mit dem Unterschied, daß erfindungsgemäß die alkalische Walkwaschflotte neben 1 % des nichtionogenen Waschmittels und 7,5 g calc. Soda zusätzlich noch 200 ml Wasserstoffperoxid (35 %ig) und 5 g/1 Tetranatriumpyrophosphat-Dekahydrat enthält. Filzfreiausrüstung und Färbung entsprechen Versuch 2 A.

    [0058] An den Werten für den Flächenfilzschrumpf ist die Verbesserung durch die erfindungsgemäße Vorbehandlung ersichtlich:


    Beispiel 3


    Versuch 3 A:



    [0059] Ein aus rohweißer Lammwolle gefertigter Kammgarn-Pullover von 280 g Gewicht wurde, wie in Versuch 1 A beschrieben, gewaschen und mit je 4 % Einstellung a und b filzfrei ausgerüstet; jedoch wurde nach Erreichen der Badtemperatur von 60°C der pH-Wert durch Zugabe von 1 g/l calc. Soda auf 9 gestellt und 30 Minuten bei 60°C weiterbehandelt.

    [0060] Die anschließende Färbung wurde auf frischem Bad mit

    2 % -des blauen Farbstoffs der DE-AS 1 099 799, Beispiel 5,


    in üblicher Weise durchgeführt. Färbedauer: 2 Stunden.

    Versuch 3 B:



    [0061] Wie Versuch 3 A, jedoch enthielt die alkalische Waschflotte (10 Liter) wie bei Versuch 1 E 2 % des nichtionogenen Waschmittels von Versuch 1 A; 7,5 g calc. Soda, 200 ml Wasserstoffperoxid (35 %ig) und 50 g Tetranatriumpyrophosphat-Dekahydrat.


    Beispiel 4



    [0062] Material: Rohweißer Kammgarn-Pullover aus Lammwolle, Gewicht 270 g

    [0063] Vorbehandlung:

    Filzfreiausrüstung: wie Versuch 1 A aber mit je 3 % Einstellung a und b.

    [0064] Färbung im selben Bad


    Beispiel 5



    [0065] Material: wie Beispiel 4

    [0066] Vorbehandlung: 10 Min. bei 45°C

    [0067] Vorbehandlungsflotte:

    Versuch 5 A: wie bei Versuch 3 A

    Versuch 5 B: wie bei Versuch 3 B



    [0068] Filzfreiausrüstung: wie bei Versuch 1 A, aber mit je 4 % Einstellung a und b.

    [0069] Färbung wie bei Versuch 1 A

    [0070] Versuch 5 A: 23,7 % Flächenfilzschrumpf Versuch 5 B: 2,6 % "

    Beispiel 6



    [0071] Material: Rohweiße Kammgarn-Strickteile aus Lammwolle Menge: 250 g pro Versuch Vorbehandlung: 20 Min. bei 50°C

    [0072] Behandlungsflotte:

    Versuch 6 A: 1 % des o.g. nichtionogenen Waschmittels 1 g/l calc. Soda

    Versuch 6 B: 1 % des o.g. nichtionogenen Waschmittels 1,4 g/1 calc. Soda 20 ml/1 Wasserstoffperoxid (35 %ig) 5 g/1 Tetranatriumpyrophosphat-Dekahydrat

    Versuch 6 C: 1 % des o.g. nichtionogenen Waschmittels 1,8 g/l calc. Soda 20 ml/l Wasserstoffperoxid (35 %ig) 1 g/l Tetranatriumpyrophosphat-Dekahydrat

    Versuch 6 D: 1 % des o.g. nichtionogenen Waschmittels 1 g/1 calc. Soda 5 ml/l Wasserstoffperoxid (35 %ig) 1 g/1 Tetranatriumpyrophosphat-Dekahydrat

    Versuch 6 E: 1 % des o.g. nichtionogenen Waschmittels 1 g/1 calc. Soda 1 ml/1 Wasserstoffperoxid (35 %ig) 0,2 g/l Tetranatriumpyrophosphat-Dekahydrat



    [0073] Filzfreiausrüstung wie bei Versuch 1 A beschrieben, aber mit je 2 % Einstellung a und b.

    [0074] Färbung im gleichen Bad wie bei Versuch 1 A beschrieben.


    Beispiel 7


    Versuch 7 A:



    [0075] 250 g rohweiße Strickteile aus Shetland-Wollgarn von der in Beispiel 1 verwendeten Art werden wie in·Beispiel 1 A beschrieben einer Walkwäsche unterworfen und zweimal gespült.

    [0076] Im Gegensatz zu Beispiel 1 A wird die Ware anschließend nicht filzfrei ausgerüstet, sondern nach der in Beispiel 1 A genannten Art mit den dort genannten Hilfsmitteln und Farbstoffen gefärbt. Dem Bad, das kein Magnesiumchlorid-Hexahydrat von einer vorausgegangenen Filzfrei-Ausrüstungsstufe enthielt, wurden 2 g/1 Duisburger Natriumsulfat zugesetzt.

    [0077] Nach Beendigung der Färbung erfolgte die Filzfreiausrüstung aus frischem Bad in der in Beispiel 1 A beschriebenen Weise, jedoch mit

    Nach der Vernetzung der Produkte während 30 Minuten bei 60°C wird durch Zusatz von 3 % Essigsäure (60 %ig) der pH-Wert des Bades zur Absäuerung der Ware auf 4,5-5,0 erniedrigt und 10 Minuten lang ohne zusätzliche Energiezufuhr behandelt. Anschließend wird das Bad teilweise abgelassen, durch Zugabe von kaltem Wasser auf etwa 30°C abgekühlt, dann das Bad ganz abgelassen, die Strickteile entnommen, abgeschleudert und wie üblich getrocknet und kurz gedämpft.

    Versuch 7 B:



    [0078] Wie Versuch 7 A, jedoch enthielt die alkalische Waschflotte wie bei Versuch 1 E neben 2 % des nichtionogenen Waschmittels von Versuch 1 A 7,5 g-calc. Soda, 200 ml 35 %iges Wasserstoffperoxid und 50 g Tetranatriumpyrophosphat.

    [0079] Nach 6 Stunden Prüfung in einer Cubex-Waschmaschine unter der in Beispiel 1 A beschriebenen Art wurde folgende Flächenfilzschrumpfwerte in % ermittelt:


    Beispiel 8


    Versuch 8 A



    [0080] 250 g rohweiße Strickteile aus Shetland-Wollgarn von der in Beispiel 1 verwendeten Art werden wie in Versuch 1 A beschrieben einer Walkwäsche unterworfen und zweimal gespült.

    [0081] Anschließend wird die Filzfreiausrüstung und Färbung aus frischem Bad in folgender Weise durchgeführt:

    In 9,5 Liter Wasser von 50°C werden 40 g Magnesiumchlorid-Hexahydrat (technisch), gelöst in etwa 250 ml Wasser von 50°C, zugegeben. Anschließend erfolgt die Zugabe von 1,5 % = 3,75 g eines nichtionogenen Egalisiermittels, gelöst in etwa 20 ml warmen Wasser. Nach kurzem Vorlauf (etwa 5 Minuten) wird die in Beispiel 1 beschriebene Farbstoffkombination hinzugefügt.



    [0082] Dann werden innerhalb 10 Minuten 7,5 % = 18,75 g der Einstellung d (= 40 %ige wäßrige Lösung eines Thiosulfatgruppen enthaltenden Polyethers gemäß GB-PS 1 423 342, Beispiel 5), gelöst in etwa der 10-fachen Menge kalten Weichwassers langsam zugegeben.

    [0083] Der pH-Wert des Behandlungsbades wird auf etwa 7 eingestellt. Das Bad wird innerhalb 10 Minuten auf 60°C aufgeheizt (1°C/Minute) und dann 30 Minuten bei dieser Temperatur gehalten. Anschließend wird mit 1°C/Minute auf Kochtemperatur aufgeheizt und wie in Beispiel 1 beschrieben gefärbt und nachbehandelt.

    Versuch 8 B



    [0084] Wie Versuch 8 A, jedoch wird die Walkwäsche wie bei Versuch 1 E beschrieben ausgeführt.

    [0085] Der Flächenfilzschrumpf nach 3 Stunden Prüfung in einer Cubex-Waschmaschine nach den in Beispiel 1 beschriebenen Methoden beträgt bei

    [0086] 


    Beispiel 9


    Versuch 9 A



    [0087] Material und Vorbehandlung (Walkwäsche) wie bei Versuch 1 A.

    [0088] Die Filzfreiausrüstung und Färbung erfolgt aus frischem Bad.

    [0089] Dazu wird das Material zuerst in 10 Liter Weichwasser von 20°C 10 Minuten lang bei einem pH-Wert von 8 behandelt.

    [0090] Anschließend wird die Mischung aus 3 % = 7,5 g der Einstellung e (= etwa 50 %ige Lösung von Polytetrahydrofuran-2000-bis-(ß)-aziridino-propionsäureester gemäß DE-PS 2 334 655, Beispiel 1 und 2, Produkt B in Isopropanol) 3 % = 7,5 g 5 %ige Schwefelsäure und 0,3 % = 0,75 g eines nichtionogenen Emulgiermittels zugegeben und 45 Minuten bei einem pH-Wert der Flotte von 6 behandelt.

    [0091] Zum Färben wird anschließend der pH-Wert des Bades mit Essigsäure auf 5,0 gestellt und 1,5 % = 3,75 g eines nichtionogenen Egalisiermittels, gelöst in 20 ml warmen Wasser zugegeben. Das Bad wird innerhalb 10 Minuten auf 30°C erwärmt (1°C/Min.) und dann die in Beispiel 1 beschriebene Farbstoffkombination hinzugefügt.

    [0092] Dann wird weiter bis auf Kochtemperatur erhitzt (1°C/ Minute) und wie in Beispiel 1 beschrieben 2 Stunden gefärbt und nachbehandelt.

    Versuch 9 B



    [0093] Wie Versuch 9 A, jedoch wird die Walkwäsche wie bei Versuch 1 E beschrieben ausgeführt.

    [0094] Der Flächenfilzschrumpf nach 3 Stunden Prüfung in einer Cubex-Waschmaschine nach den in Beispiel 1 erwähnten Methoden beträgt bei


    Beispiel 10


    Versuch 10 A



    [0095] 2,5 kg rohweißes Woll-Strickgarn Nm 36/2 X4 werden auf einem Stranggarn-Färbeapparat in 70 Liter Weichwasser, die 50 g (2 %) des in Beispiel 1 beschriebenen nichtionogenen Waschmittels und 35 g calc. Soda enthalten (pH-Wert etwa 10) 15 Minuten bei 45 - 50°C gewaschen.

    [0096] Die Flotte wird abgelassen und das Garn zweimal gespült.

    [0097] Die Filzfreiausrüstung wird anschließend aus frischem Bad in folgender Weise durchgeführt:



    [0098] Der Behandlungsflotte werden zuerst 560 g Magnesiumchlorid-Hexahydrat (technisch), gelöst in etwa 3 Liter warmen Wasser zugegeben.

    [0099] Anschließend erfolgt die Zugabe von je 1,5 %, bezogen auf das Gewicht des Wollgarnes, der in Beispiel 1 beschriebenen Einstellungen a und b nach der in Beispiel 1 aufgeführten Weise. Der pH-Wert des Bades beträgt nun 7,7. Die trübe Ausrüstungsflotte wird innerhalb 30 Minuten auf 60°C erwärmt (1°C/Minute). Bei Erreichen dieser Temperatur ist die Flotte fast wasserklar.

    [0100] Durch Zusatz von 35 g calc. Soda wird der pH-Wert der Flotte auf 8,5 erhöht und die Behandlung bei 60°C 30 Minuten lang weitergeführt.

    [0101] Danach wird die Flotte durch Zugabe von kaltem Wasser (Überlauf) auf etwa 30°C abgekühlt und durch Zusatz von 1 % Essigsäure (60 %ig) der pH-Wert auf 4,5 - 5 erniedrigt. Nach weiteren 5 Minuten wird die Flotte abgelassen, das Garn entnommen, abgeschleudert und getrocknet.

    Verusch 10 B



    [0102] Wie Versuch 10 A, jedoch enthält die Waschflotte neben dem nichtionogenen Waschmittel 50 g calc. Soda, 350 g Tetranatriumpyrophosphat-Dekahydrat und 1400 ml 35 %iges Wasserstoffperoxid.

    [0103] Zur Ermittlung des Filzfreiverhaltens werden 50 cm lange Garnsträngchen (etwa 30 g) nach der IWS Testmethode 220 60 und 120 Minuten lang in der Cubex-Waschmaschine behandelt.

    [0104] Die Prüfung ergab folgende Längenschrumpfung:


    Beispiel 11


    Versuch 11 A



    [0105] Wollgarn, Wäsche und Filzfreiausrüstung wie bei Versuch 10 A. Nach Beendigung der Filzfreiausrüstung, das heißt nach der Behandlung bei 60°C und pH 8,5 während 30 Minuten wird nicht abgekühlt, sondern das Garn wie in Beispiel 1 beschrieben im gleich Bad ohne weiteren Salzzusatz mit der in Beispiel 1 angeführten Reaktivfarbstoff-Kombination gefärbt.

    [0106] Das gefärbte Garn wird entnommen, abgeschleudert und getrocknet.

    Versuch 11 B



    [0107] Wie Versuch 11 A, jedoch enthält die Waschflotte die in Versuch 10 B erwähnten Zusätze:

    Die Bestimmung des Filzfreiverhaltens erfolgt nach der in Beispiel 10 erwähnten Methode:


    Beispiel 12


    Versuch 12 A



    [0108] 2,5 kg Wollgarn von der in Beispiel 10 beschriebenen Art werden wie in-Versuch 10 A angegeben gewaschen und zweimal gespült.

    [0109] Dann wird das Garn aus frischem Bad mit den in Beispiel 1 angeführten Reaktivfarbstoffen in üblicher Weise gefärbt.

    [0110] Nach dem Färben wird aus frischem Bad wie bei Versuch 10 A beschrieben, jedoch mit 3 % der Einstellungen a und b (Beispiel 1), filzfrei ausgerüstet.

    Versuch 12 B



    [0111] Wie Versuch 12 A, jedoch enthält die Waschflotte, die in Versuch 10 B erwähnten Zusätze.

    [0112] Die Bestimmung des Filzschrumpfverfahltens erfolgt nach der in Beispiel 10 erwähnten Methode:



    [0113] Ein Teil des Garnes aus beiden Versuchen wurde auf einer Rundstrickmaschine zu einem Strickschlauch von 16 cm Umfang verstrickt. Der Längsschrumpf wurde an einem 25 cm langen, nicht aufgeschnittenen Abschnitt nach den in Beispiel 1 erwähnten IWS-Testmethoden 9 und 185 ermittelt:


    Beispiel 13


    Versuch 13 A



    [0114] 500 g rohweißer Wollkammzug (Faserfeinheit A/B) werden im Packeinsatz eines Kreuzspulfärbeapparates in 8 Liter Weichwasser, die 5 g (1 %) des in Beispiel 1 angeführten nichtionogenen Waschmittels und 4 g calc. Soda enthalten (pH-Wert etwa 9,5) 15 Minuten bei 45 - 50°C gewaschen. Die Flotte wird abgelassen, das Material zweimal gespült, dann entnommen, abgeschleudert und getrocknet.

    [0115] Zur Filzfreiausrüstung wird der Wollkammzug in eine Flotte getaucht, die je 40 g/1 der in Beispiel 1 angeführten Einstellungen a und b sowie 6 g/1 Natriumhydrogencarbonat enthält. Anschließend wird auf eine Naßgewichtszunahme von 80 % abgequetscht und im Labortrockenschrank 30 Minuten bei 140°C getrocknet.

    Versuch 13 B



    [0116] Wie Versuch 13 A, jedoch enthält die Waschflotte zusätzlich zu dem nichtionogenen Waschmittel und der calc. Soda noch 40 g Tetranatriumpyrophosphat-Dekahydrat und 160 ml 35 %iges Wasserstoffperoxid.

    [0117] Die Bestimmung des Filzfreiverhaltens erfolgt nach der IWS-Testmethbde 220 während 15 und 30 Minuten in der Cubex-Waschmaschine.

    [0118] Folgende Längsschrumpfwerte wurden ermittelt:


    Beispiel 14


    Versuch 14 A



    [0119] 500 g eines aus SIRO-spun Wollgarn (Nm 80/2) in Tuchbindung gefertigten rohweißen Gewebes von 120 g/m2 werden in einer Laborwaschmaschine in 10 Liter Weichwasser, die 10 g (2 %) des in Beispiel 1 beschriebenen nichtionogenen Waschmittels und 5 g calc. Soda enthalten (pH-Wert etwa 10) 20 Minuten bei 45 - 50°C gewaschen. Die Flotte wird abgelassen, zweimal gespült, die Ware entnommen, entwässert, getrocknet und gedämpft.

    [0120] Die Filzfreiausrüstung erfolgt aus kurzer Flotte nach dem Foulardverfahren. Dazu wird das Gewebe in eine Flotte getaucht, die je 10 g/1 der in Beispiel 1 angeführten Einstellungen a und b sowie 2 g/1 Natriumhydrogencarbonat enthält. Anschließend wird auf eine Naßgewichtszunahme von 80 % abgequetscht, das Gewebe bei 140°C getrocknet und abschließend 2 Minuten gedämpft.

    Versuch 14 B



    [0121] Wie Versuch 14 A, jedoch enthält die Waschflotte zusätzlich zu dem nichtionogenen Waschmittel und Soda noch 50 g Tetranatriumpyrophosphat-Dekahydrat und 200 ml 35 %iges Wasserstoffperoxid.

    [0122] Der Flächenfilzschrumpf nach 3 Stunden Prüfung in einer Cubex-Waschmaschine nach den in Beispiel 1 erwähnten Methoden beträgt bei

    nach 6 Stunden Prüfzeit bei


    Beispiel 15


    Versuch 15 A



    [0123] Material, Vorbehandlung und Filzfreiausrüstung wie bei Versuch 14 A, jedoch wird für die Filzfreiausrüstung eine Flotce verwendet die je 15 g/1 der Einstellungen a und b sowie 3 g/l Natriumhydrogencarbonat enthält.

    [0124] Nach der Filzfreiausrüstung wird das Gewebe mit den in Beispiel 1 angeführten Reaktivfarbstoffen in üblicher Weise gefärbt.

    Versuch 15 B



    [0125] Materual und Vorbahendlung wie Versuch 14 B, Filzfreiausrü stung und Färbung wie Versuch 15 A.

    [0126] Der Flächenfilzschrumpf nach 3 Stunden Prüfung in einer Cubex-Waschmaschine nach den in Beispiel 1 erwähnten Methcaden beträgt bei


    Beispiel 16


    Versuch 16 A



    [0127] Material und Vorbehandlung wie Versuch 14 A

    [0128] Zur Filzfreiausrüstung wird das Gewebe in eine Flotte getaucht die wie folgt erstellt wurde:

    60 g der in Beispiel 9 erwähnten Einstellung e werden in 60 g 5 %ige Schwefelsäure eingemischt. Sofort anschließend wird dieser Ansatz mit verdünntem Ammoniak neutralisiert. Dann werden 10 g gelöstes Natriumdisulfit zugesetzt und mit Wasser auf 1 Liter aufgefüllt.



    [0129] Nach dem Tauchen wird das Gewebe auf eine Naßgewichtszunahme von 80 % abgequetscht, bei 140°C getrocknet und abschließend 2 Minuten gedämpft.

    Verusch 16 B



    [0130] Wie 16 A, jedoch wird die Wäsche wie unter Versuch 14 B beschrieben, durchgeführt.

    [0131] Der Flächenfilzschrumpf nach.3 Stunden Prüfdauer in einer Cubex-Waschmaschine nach den in Beispiel 1 erwähnten Methoden beträgt bei


    Beispiel 17


    Versuch 17 A



    [0132] Material, Vorbehandlung und Filzfreiausrüstung wie bei Versuch 16 A.

    [0133] Im Anschluß an die Filzfreiausrüstung wird das Gewebe mit den in Beispiel 1 angeführten Reaktivfarbstoffen in üblicher Weise gefärbt.

    Versuch 17 B



    [0134] Wie 17 A, jedoch erfolgt die Vorbehandlung (Wäsche) wie in Versuch 14 B beschrieben.

    [0135] Der Flächenfilzschrumpf nach 1 Stunde Prüfung in einer Cubex-Waschmaschine nach den in Beispiel 1 erwähnten Methoden beträgt bei


    Beispiel 18


    Versuch 18 A



    [0136] Ware, Vorbehandlung wie bei Versuch 14 A. Anschließend wird das Gewebe mit den in Beispiel 1 angeführten Reaktivfarbstoffen in üblicher Weise gefärbt.

    [0137] Die Filzfreiausrüstung erfolgte dann wie in Beispiel 16 beschrieben.

    Versuch 18 B



    [0138] Ware, Färbung und Filzfreiausrüstung wie Versuch 18 A

    [0139] Vorbehandlung (Wäsche) wie Versuch 14 B.

    [0140] Der Flächenfilzschrumpf nach 3 Stunden Prüfdauer in einer Cubex-Waschmaschine nach den in Beispiel 1 erwähnten Methoden beträgt bei

    nach 6 Stunden Prüfdauer bei




    Ansprüche

    1. Verfahren zur Herstellung filzfrei ausgerüsteter Wolle durch Vorbehandlung rohweißer Wolle und anschließende Behandlung mit härtbaren Polymeren und gegebenenfalls Färbung, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Vorbehandlungsflotte verwendet, die ein Oxidationsmittel enthält.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Oxidationsmittel Wasserstoffperoxid zugesetzt wird.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Konzentration an 35 %igem wäßrigem Wasserstoffperoxid 1-50 ml/l Vorbehandlungsflotte, vorzugsweise 10-20 ml/l beträgt.
     
    4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorbehandlungsflotte zusätzlich 0,2-10 g/l, vorzugsweise 1-5 g/1 Tetranatriumpyrophosphat-Dekahydrat enthält.
     
    5. Verfahren nach Anspruch 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß der pH-Wert der Vorbehandlungsflotte 8-11, vorzugsweise 9-10, die Temperatur der Flotte 30-60°C, vorzugsweise 40-50°C und die Behandlungszeit des Wollartikels in der Vorbehandlungsflotte 5-60 Minuten, vorzugsweise 10-20 Minuten beträgt.
     
    6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein gemäß den Ansprüchen 1-5 vorbehandelter Wollartikel aus langer Flotte nach dem Ausziehverfahren in Anwesenheit von Magnesiumchlorid-Hexahydrat mit einem Carbamoylsulfonatgruppen-haltigem Polyurethan vorzugsweise in Kombination mit einer Polyurethan-Dispersion filzfrei ausgerüstet und gegebenenfalls gefärbt wird.
     
    7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein gemäß den Ansprüchen 1-5 vorbehandelter Wollartikel nach dem Foulardverfahren mit einem Carbamoylsulfonatgruppenhaltigem Polyurethan in Kombination mit einer Kunststoff-Dispersion, vorzugsweise mit einer Polyurethan-Dispersion filzfrei ausgerüstet und gegebenenfalls gefärbt wird.
     
    8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein gemäß den Ansprüchen 1-5, vorbehandelter Wollartikel aus langer Flotte nach dem Ausziehverfahren in Anwesenheit von Magnesiumchlorid-Hexahydrat mit einem Thiosulfatgurppen enthaltenden Polyether filzfrei ausgerüstet und gegebenenfalls gefärbt wird.
     
    9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein gemäß den Ansprüchen 1-5 vorbehandelter Wollartikel aus langer Flotte nach dem Ausziehverfahren mit einem Aziridingruppen enthaltenden Polyether filzfrei ausgerüstet und gegebenenfalls gefärbt wird.
     
    10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein gemäß den Ansprüchen 1-5 vorbehandelter Wollartikel nach dem Foulardverfahren mit einem Aziridingruppen enthaltenden Polyether filzfrei ausgerüstet und gegebenenfalls gefärbt wird.