(19)
(11) EP 0 074 487 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
23.03.1983  Patentblatt  1983/12

(21) Anmeldenummer: 82107021.6

(22) Anmeldetag:  04.08.1982
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B25B 5/12, B25B 5/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH FR IT LI

(30) Priorität: 10.09.1981 DE 3135881

(71) Anmelder: Bessey & Sohn GmbH. & Co.
D-7000 Stuttgart 61 (DE)

(72) Erfinder:
  • Klimach, Horst, Ing. grad.
    D-7129 Ilsfeld-Auenstein (DE)

(74) Vertreter: Hoeger, Stellrecht & Partner 
Uhlandstrasse 14 c
70182 Stuttgart
70182 Stuttgart (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Spannvorrichtung


    (57) Spannvorrichtung mit einer Führungsschiene, längs welcher ein erster Spannarm verschiebbar geführt ist und deren eines Ende einen zweiten Spannarm trägt, der mittels eines Spannhebels in Richtung auf den ersten Spannarm schwenk- und feststellbar ist.
    Um mit einer solchen Spannvorrichtung auch solche Gegenstände spannen zu können, die an im Abstand voneinander befindlichen Stellen - in Spannrichtung gemessen - unterschiedlich hoch sind, werden an der Führungsschiene zwei verschiebbare erste Spannarme vorgesehen, deren jeder ein von der Führungsschiene durchsetztes und auf dieser durch Verkanten festlegbares Führungsstück aufweist, wobei die freien Enden dieser verschiebbaren Spannarme in Querrichtung im Abstand voneinander angeordnet sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Spannvorrichtung mit einer Führungsschiene, längs welcher ein erster Spannarm verschiebbar geführt wird und deren eines Ende einen zweiten Spannarm trägt, der mittels eines Spannhebels in Richtung auf den ersten Spannarm schwenk- und feststellbar ist. Derartige Spannvorrichtungen werden häufig als Gripzangen bezeichnet.

    [0002] Bei einer bekannten Spannvorrichtung der vorstehend erwähnten Art ("BESSEY-GRIPZANGE" der Anmelderin) wird der auf der Führungsschiene verschiebbare Spannarm von einem Schmiedeteil gebildet, welches eine von der Führungsschiene durchgriffene, durchbruchartige Führungsöffnung aufweist und beim Spannen an der Führungsschiene durch Verkanten festlegbar ist. Der zweite, schwenkbare Spannarm wird im wesentlichen von einem im Querschnitt U-förmigen Blechteil aus hochfestem Stahl gebildet, welches das eine Ende der Führungsschiene übergreift und unmittelbar an der Führungsschiene angelenkt ist. Dem Verschwenken und Festlegen des zweiten Spannarms dient ein bekannter, z. B. in der DE-OS 28 06 555 der Anmelderin beschriebener Spannmechanismus, der an der Führungsschiene fest angebracht ist und einen am zweiten Spannarm angelenkten Spannhebel aufweist.

    [0003] Mit der bekannten Gripzange lassen sich Gegenstände beliebiger Dicke rasch und zuverlässig spannen, wenn diejenigen Bereiche, an denen die Spannarme angesetzt werden sollen, vom Rand des Gegenstands keinen größeren Abstand aufweisen, als dies der Ausladung der beiden Spannarme entspricht.

    [0004] Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, eine gripzangen- ähnliche Spannvorrichtung zu schaffen, die sich noch universeller einsetzen läßt als die vorstehend geschilderte bekannte Gripzange, und ausgehend von=einer Spannvorrichtung der eingangs erwähnten Art läßt sich diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch lösen, daß mindestens zwei erste Spannarme vorgesehen werden, deren jeder ein von der Führungsschiene durchsetztes und auf dieser durch Verkanten festlegbares Führungsstück aufweist, und das die freien Enden der ersten Spannarme in Querrichtung im Abstand voneinander angeordnet sind. Mit einer solchen Spannvorrichtung lassen sich auch solche Gegenstände spannen, die an im Abstand voneinander befindlichen Stellen - in Spannrichtung gemessen - unterschiedlich hoch sind, und eine solche Spannvorrichtung kann beispielsweise auch dann eingesetzt werden, wenn es gilt, zwei ggf. auch unterschiedlich hohe Gegenstände gegeneinander anzulegen, um sie beispielsweise durch Schweißen oder Löten miteinander zu verbinden. Wenn man auf dem Vorteil des einfachen Anlegens und Fixierens der ersten Spannarme durch Verkanten verzichten will, so können die Führungsstücke der ersten Spannarme an der Führungsschiene natürlich auch durch besondere Feststellelemente wie Feststellschrauben in einer bestimmten Position fixiert werden. Unter dem Begriff "quer" soll vorstehend und im folgenden die Richtung ungefähr senkrecht zur Führungsschiene und zur Ausladung der Spannarme verstanden werden.

    [0005] Zweckmäßigerweise bildet man das freie Ende des zweiten Spannarms so aus, daß es eine Quererstreckung aufweist, die mindestens gleich dem Querabstand der ersten Spannarme voneinander ist, da man sonst ggf. ein Brettchen oder dgl. zwischen den zweiten Spannarm und den bzw. die zu spannenden Gegenstand bzw. Gegenstände einlegen muß.

    [0006] Um die universelle Verwendbarkeit der Spannvorrichtung noch weiter zu verbessern, wird ferner vorgeschlagen, für den zweiten Spannarm an der Führungsschiene ein Führungsstück anzulenken und die Führungsstücke für die ersten und zweiten Spannarme jeweils mit einer Führungsöffnung zu versehen, in der der zugeordnete Spannarm in Armlängsrichtung verschiebbar geführt ist. Dabei ist es unwesentlich, ob das Gelenk für das Führungsstück des zweiten Spannarms unmittelbar an der Führungsschiene oder an einem an dieser befestigten Teil angebracht ist. Für die Fixierung der in Längsrichtung verschiebbaren Spannarme könnten an den Führungsstücken Feststellschrauben oder dergleichen vorgesehen sein, einfacher ist es jedoch, wenn die Spannarme in den Führungsöffnungen durch Verkanten festlegbar sind. Durch die erfindungsgemäße Maßnahme, in ihrer Ausladung veränderliche Spannarme vorzusehen, lassen sich nahezu beliebig gestaltete Werkstücke spannen und man ist auch nicht darauf angewiesen, ein Werkstück in unmittelbarer Nachbarschaft seines Randes erfassen zu können, wie dies bei der vorstehend geschilderten bekannten Gripzange der Fall ist.

    [0007] Damit für die ersten Spannarme identische Teile verwendet werden können, sind bei einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Spannvorrichtung die Führungsstücke für diese Spannarme derart ausgebildet, daß ihre Führungsöffnungen bei gegeneinander anliegenden Führungsstücken auf gleicher Höhe liegen, d: h. wenn die Führungsstücke für die ersten Spannarme auf der Führungsschiene aneinandergeschoben werden, weisen ihre Führungsöffnungen gleiche Abstände von dem schwenkbaren, zweiten Spannarm auf.

    [0008] Der zweite, schwenkbare Spannarm könnte eine einzige Spannfläche mit einer Quererstreckung aufweisen, die mindestens dem Querabstand der freien Enden der ersten Spannarme entspricht. Bei einer bevorzugten Alternative weist jedoch das an der Führungsschiene angelenkte Führungsstück mindestens zwei im Querabstand voneinander angeordnete Führungsöffnungen für jeweils einen zweiten Spannarm auf. Diese bevorzugte Ausführungsvorm besitzt also mehrere zweite Spannarme, deren Ausladung sich individuell und z. B. der Ausladung der darüber angeordneten ersten Spannarme entsprechend wählen läßt.

    [0009] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den beigefügten Ansprüchen und/oder aus der nachfolgenden Beschreibung sowie der zeichnerischen Darstellung einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Spannvorrichtung; in der Zeichnung zeigen

    Figur 1 eine Seitenansicht der Spannvorrichtung;

    Figur 2 eine Vorderansicht der Spannvorrichtung, gesehen in Richtung des Pfeils A in Figur 1, und

    Figur 3 einen Teilschnitt durch die Spannvorrichtung gemäß der Linie 3-3 in Figur 1.



    [0010] Die bevorzugte erfindungsgemäße Gripzange besitzt eine Führungsschiene 10 aus gezogenem und vergütetem Stahl, deren Profil sich aus Figur 3 ergibt. Auf dieser Führungsschiene sind zwei Führungsstücke 12 und 14 verschiebbar angeordnet, deren jedes eine durchbruchartige Öffnung 12a bzw. 14a aufweist, die,wie bei Schraubzwingen und Gripzangen üblich, so gestaltet ist, daß sich jedes der Führungsstücke beim Spannen eines Gegenstands durch Verkanten an der Führungsschiene 10 festlegen läßt. Erfindungsgemäß sind die Führungsstücke 12 und 14 identisch gestaltet und so abgestuft, wie sich dies aus Figur 2 ergibt, so daß sich bei zusammengeschobenen Führungsstücken zweite, durchbruchartige öffnungen 12b bzw. 14b auf gleicher Höhe befinden. In diesen Öffnungen 12b, 14b sind identische, L-förmig gestaltete erste Spannarme 16 und 18 in Richtung ihrer Ausladung verschiebbar geführt und das Profil dieser Spannarme ist derart auf die Gestalt der Öffnungen 12b, 14b abgestimmt, daß sich auch die ersten Spannarme 16, 18 beim Spannen eines Gegenstands relativ zu den Führungsstücken 12,14 in bekannter Weise durch Verkanten festlegen lassen. Die Spannarme 16, 18 besitzen Spannflächen 16a bzw. 18a, die vorzugsweise senkrecht zur Längsrichtung der Führungsschiene 10 verlaufende Ebenen mit jeweils einer prismatischen Quernut 16b bzw. 18b bilden. Schließlich besitzt jeder der Spannarme 16, 18 im Längsabstand voneinander angeordnete, nasenartige Vorsprünge 16c bzw. 18c, durch die der Verschiebeweg relativ zu den Führungsstücken 12, 14 begrenzt wird, so daß die Spannarme beispielsweise nicht aus den Führungsstücken 12, 14 herausfallen können.

    [0011] Am unteren Ende der Führungsschiene 10 ist ein Hebelgriff 20 fest angebracht. Ferner ist am unteren Ende der Führungsschiene ein Tragstück 22 angelenkt, und zwar mittels eines vernieteten Stifts 24, und dieses als im Querschnitt U-förmiges Blechteil aus hochfestem Stahl ausgebildete Tragstück umfaßt Führungsschiene und Hebelgriff 10 bzw. 20 derart, daß es nach unten über die genannten Teil hinausragt und in Richtung der Spannarmausladung von diesen einen kleinen Abstand aufweist, so daß ein Spalt 26 entsteht (siehe Figur 1). Deshalb läßt sich das Tragstück 22 in Richtung des in Figur 1 eingezeichneten Doppelpfeils B nach beiden Richtungen um den Stift 24 geringfügig verschwenken. Dieser Verschwenkung des Tragstücks 22 sowie seiner Festlegung dient ein Kniehebel-Spannmechanismus aus einem bei 30 am Tragstück 22 angelenkten Spannhebel 32 und einem bei 34 am Spannhebel 32 angelenkten Abstützhebel 36, so daß das Tragstück 22 gemäß Figur 1 im Uhrzeigersinn um den Stift 24 verschwenkt wird, wenn man den Spannhebel 32 und den Hebelgriff 20 mit einer Hand umfaßt und zusammenpreßt, d. h. den Spannhebel 32 im Gegenuhrzeigersinn um den Gelenkstift 30 verschwenkt. Dieser Spannmechanismus ist bekannt, z. B. aus der DE-OS 28 06 555, so daß er nicht im Detail erläutert zu werden braucht.

    [0012] Erfindungsgemäß ist am Tragstück 22 ein querträgerartiges Führungsstück 40 befestigt, welches zwei durchbruchartige Führungen 40a aufweist, deren Abstand voneinander vorzugsweise gleich ist dem Querabstand der öffnungen 12b und 14b voneinander und die der Führung zweier zweiten Spannarme 42 dienen. Diese weisen ebene, zur Längsrichtung der Führungsschiene 10 senkrechte Spannflächen 42a sowie ein Profil auf, das der Form der öffnungen 40a angepaßt ist, so daß sich auch die zweiten Spannarme 42 beim Spannen eines Gegenstands durch Verkanten relativ zum Führungsstück 40 fixieren lassen. Schließlich sind die zweiten Spannarme 42 mit Vorsprüngen 42c versehen, die den Verschiebeweg begrenzen.

    [0013] Wie die Figuren 1 und 2 erkennen lassen, kann mit Hilfe der erfindungsgemäßen Gripzange ein Werkstück 50 gespannt werden, das im Bereich der Spannarmpaare 16, 42 bzw. 18, 42 - in Spannrichtung gemessen - unterschiedliche Stärken aufweist, wobei es sich auch um zwei getrennte Werkstückteile 50a und 50b handeln kann, die gespannt und gegeneinander angelegt werden sollen. Ferner können die Spannarmpaare 16, 42 und 18, 42 so eingestellt werden, daß sie unterschiedliche Ausladung aufweisen, so daß sich der vom einen Spannarmpaar erfaßte Werkstückbereich in einem anderen Abstand von der Führungsschiene 10 befindet als der vom anderen Spannarmpaar erfaßte Werkstückbereich.

    [0014] Gespannt wird auch bei der erfindungsgemäßen Gripzange in einfachster Weise dadurch, daß man die ersten Spannarme 16, 18 auf das zu spannende Werkstück herabfallen läßt, was dank der auf der Führungsschiene 10 frei verschiebbaren Führungsstücke 12, 14 möglich ist, worauf die zweiten Spannarme 42 durch Verschwenken des Spannhebels 32 gemäß Figur 1 im Gegenuhrzeigersinn verschwenkt und festgelegt werden - diese zweiten Spannarme 42 beschreiben dabei gemäß Figur 1 eine Schwenkbewegung im Uhrzeigersinn um den Stift 24.


    Ansprüche

    1. Spannvorrichtung mit einer Führungsschiene, längs welcher ein erster Spannarm verschiebbar geführt ist und deren eines Ende einen zweiten Spannarm trägt, der mittels eines Spannhebels in Richtung auf den ersten Spannarm schwenk- und feststellbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei erste Spannarme (16,18) vorgesehen sind, deren jeder ein von der Führungsschiene (10) durchsetztes und auf dieser insbesondere durch Verkanten festlegbares Führungsstück (12,14) aufweist, und daß die freien Enden der ersten Spannarme (16,18) in Querrichtung im Abstand voneinander angeordnet sind.
     
    2. Spannvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das freie Ende des zweiten Spannarms (42) eine Quererstreckung aufweist, die mindestens gleich dem Querabstand der ersten Spannarme (16,18) ist.
     
    3. Spannvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß an der Führungsschiene (10) für den zweiten Spannarm (42) ein Führungsstück (40) angelenkt ist und daß die Führungsstücke (12,14,40) für die ersten und zweiten Spannarme (16,18,42) jeweils eine Führungsöffnung (12b,14b,40a) aufweisen, in der der zugeordnete Spannarm (16,18,42) in Armlängsrichtung verschiebbar geführt ist.
     
    4. Spannvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsstücke (12,14) für die ersten Spannarme (16,18) derart ausgebildet sind, daß ihre Führungsöffnungen (12b,14b) bei gegeneinander anliegenden Führungsstücken auf gleicher Höhe liegen.
     
    5. Spannvorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannarme (16,18,42) in den Führungsöffnungen (12b,14b,40a) durch Verkanten festlegbar sind.
     
    6. Spannvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das an der Führungsschiene (10) angelenkte Führungsstück (40) zwei im Querabstand voneinander angeordnete Führungsöffnungen (40a) für zwei zweite Spannarme (42) aufweist.
     
    7. Spannvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannarme (16, 18,42) als mit den Führungsstücken (12,14,40) zusammenwirkende Anschläge ausgebildete Vorsprünge (16c,18c,42c) zur Begrenzung ihrer Verschiebbarkeit aufweisen.
     




    Zeichnung