[0001] Die Erfindung betrifft eine Spannvorrichtung mit einer Führungsschiene, längs welcher
ein erster Spannarm verschiebbar geführt wird und deren eines Ende einen zweiten Spannarm
trägt, der mittels eines Spannhebels in Richtung auf den ersten Spannarm schwenk-
und feststellbar ist. Derartige Spannvorrichtungen werden häufig als Gripzangen bezeichnet.
[0002] Bei einer bekannten Spannvorrichtung der vorstehend erwähnten Art ("BESSEY-GRIPZANGE"
der Anmelderin) wird der auf der Führungsschiene verschiebbare Spannarm von einem
Schmiedeteil gebildet, welches eine von der Führungsschiene durchgriffene, durchbruchartige
Führungsöffnung aufweist und beim Spannen an der Führungsschiene durch Verkanten festlegbar
ist. Der zweite, schwenkbare Spannarm wird im wesentlichen von einem im Querschnitt
U-förmigen Blechteil aus hochfestem Stahl gebildet, welches das eine Ende der Führungsschiene
übergreift und unmittelbar an der Führungsschiene angelenkt ist. Dem Verschwenken
und Festlegen des zweiten Spannarms dient ein bekannter, z. B. in der DE-OS 28 06
555 der Anmelderin beschriebener Spannmechanismus, der an der Führungsschiene fest
angebracht ist und einen am zweiten Spannarm angelenkten Spannhebel aufweist.
[0003] Mit der bekannten Gripzange lassen sich Gegenstände beliebiger Dicke rasch und zuverlässig
spannen, wenn diejenigen Bereiche, an denen die Spannarme angesetzt werden sollen,
vom Rand des Gegenstands keinen größeren Abstand aufweisen, als dies der Ausladung
der beiden Spannarme entspricht.
[0004] Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, eine gripzangen- ähnliche Spannvorrichtung
zu schaffen, die sich noch universeller einsetzen läßt als die vorstehend geschilderte
bekannte Gripzange, und ausgehend von
=einer Spannvorrichtung der eingangs erwähnten Art läßt sich diese Aufgabe erfindungsgemäß
dadurch lösen, daß mindestens zwei erste Spannarme vorgesehen werden, deren jeder
ein von der Führungsschiene durchsetztes und auf dieser durch Verkanten festlegbares
Führungsstück aufweist, und das die freien Enden der ersten Spannarme in Querrichtung
im Abstand voneinander angeordnet sind. Mit einer solchen Spannvorrichtung lassen
sich auch solche Gegenstände spannen, die an im Abstand voneinander befindlichen Stellen
- in Spannrichtung gemessen - unterschiedlich hoch sind, und eine solche Spannvorrichtung
kann beispielsweise auch dann eingesetzt werden, wenn es gilt, zwei ggf. auch unterschiedlich
hohe Gegenstände gegeneinander anzulegen, um sie beispielsweise durch Schweißen oder
Löten miteinander zu verbinden. Wenn man auf dem Vorteil des einfachen Anlegens und
Fixierens der ersten Spannarme durch Verkanten verzichten will, so können die Führungsstücke
der ersten Spannarme an der Führungsschiene natürlich auch durch besondere Feststellelemente
wie Feststellschrauben in einer bestimmten Position fixiert werden. Unter dem Begriff
"quer" soll vorstehend und im folgenden die Richtung ungefähr senkrecht zur Führungsschiene
und zur Ausladung der Spannarme verstanden werden.
[0005] Zweckmäßigerweise bildet man das freie Ende des zweiten Spannarms so aus, daß es
eine Quererstreckung aufweist, die mindestens gleich dem Querabstand der ersten Spannarme
voneinander ist, da man sonst ggf. ein Brettchen oder dgl. zwischen den zweiten Spannarm
und den bzw. die zu spannenden Gegenstand bzw. Gegenstände einlegen muß.
[0006] Um die universelle Verwendbarkeit der Spannvorrichtung noch weiter zu verbessern,
wird ferner vorgeschlagen, für den zweiten Spannarm an der Führungsschiene ein Führungsstück
anzulenken und die Führungsstücke für die ersten und zweiten Spannarme jeweils mit
einer Führungsöffnung zu versehen, in der der zugeordnete Spannarm in Armlängsrichtung
verschiebbar geführt ist. Dabei ist es unwesentlich, ob das Gelenk für das Führungsstück
des zweiten Spannarms unmittelbar an der Führungsschiene oder an einem an dieser befestigten
Teil angebracht ist. Für die Fixierung der in Längsrichtung verschiebbaren Spannarme
könnten an den Führungsstücken Feststellschrauben oder dergleichen vorgesehen sein,
einfacher ist es jedoch, wenn die Spannarme in den Führungsöffnungen durch Verkanten
festlegbar sind. Durch die erfindungsgemäße Maßnahme, in ihrer Ausladung veränderliche
Spannarme vorzusehen, lassen sich nahezu beliebig gestaltete Werkstücke spannen und
man ist auch nicht darauf angewiesen, ein Werkstück in unmittelbarer Nachbarschaft
seines Randes erfassen zu können, wie dies bei der vorstehend geschilderten bekannten
Gripzange der Fall ist.
[0007] Damit für die ersten Spannarme identische Teile verwendet werden können, sind bei
einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Spannvorrichtung die Führungsstücke
für diese Spannarme derart ausgebildet, daß ihre Führungsöffnungen bei gegeneinander
anliegenden Führungsstücken auf gleicher Höhe liegen, d: h. wenn die Führungsstücke
für die ersten Spannarme auf der Führungsschiene aneinandergeschoben werden, weisen
ihre Führungsöffnungen gleiche Abstände von dem schwenkbaren, zweiten Spannarm auf.
[0008] Der zweite, schwenkbare Spannarm könnte eine einzige Spannfläche mit einer Quererstreckung
aufweisen, die mindestens dem Querabstand der freien Enden der ersten Spannarme entspricht.
Bei einer bevorzugten Alternative weist jedoch das an der Führungsschiene angelenkte
Führungsstück mindestens zwei im Querabstand voneinander angeordnete Führungsöffnungen
für jeweils einen zweiten Spannarm auf. Diese bevorzugte Ausführungsvorm besitzt also
mehrere zweite Spannarme, deren Ausladung sich individuell und z. B. der Ausladung
der darüber angeordneten ersten Spannarme entsprechend wählen läßt.
[0009] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den beigefügten
Ansprüchen und/oder aus der nachfolgenden Beschreibung sowie der zeichnerischen Darstellung
einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Spannvorrichtung; in der Zeichnung
zeigen
Figur 1 eine Seitenansicht der Spannvorrichtung;
Figur 2 eine Vorderansicht der Spannvorrichtung, gesehen in Richtung des Pfeils A
in Figur 1, und
Figur 3 einen Teilschnitt durch die Spannvorrichtung gemäß der Linie 3-3 in Figur
1.
[0010] Die bevorzugte erfindungsgemäße Gripzange besitzt eine Führungsschiene 10 aus gezogenem
und vergütetem Stahl, deren Profil sich aus Figur 3 ergibt. Auf dieser Führungsschiene
sind zwei Führungsstücke 12 und 14 verschiebbar angeordnet, deren jedes eine durchbruchartige
Öffnung 12a bzw. 14a aufweist, die,wie bei Schraubzwingen und Gripzangen üblich, so
gestaltet ist, daß sich jedes der Führungsstücke beim Spannen eines Gegenstands durch
Verkanten an der Führungsschiene 10 festlegen läßt. Erfindungsgemäß sind die Führungsstücke
12 und 14 identisch gestaltet und so abgestuft, wie sich dies aus Figur 2 ergibt,
so daß sich bei zusammengeschobenen Führungsstücken zweite, durchbruchartige öffnungen
12b bzw. 14b auf gleicher Höhe befinden. In diesen Öffnungen 12b, 14b sind identische,
L-förmig gestaltete erste Spannarme 16 und 18 in Richtung ihrer Ausladung verschiebbar
geführt und das Profil dieser Spannarme ist derart auf die Gestalt der Öffnungen 12b,
14b abgestimmt, daß sich auch die ersten Spannarme 16, 18 beim Spannen eines Gegenstands
relativ zu den Führungsstücken 12,14 in bekannter Weise durch Verkanten festlegen
lassen. Die Spannarme 16, 18 besitzen Spannflächen 16a bzw. 18a, die vorzugsweise
senkrecht zur Längsrichtung der Führungsschiene 10 verlaufende Ebenen mit jeweils
einer prismatischen Quernut 16b bzw. 18b bilden. Schließlich besitzt jeder der Spannarme
16, 18 im Längsabstand voneinander angeordnete, nasenartige Vorsprünge 16c bzw. 18c,
durch die der Verschiebeweg relativ zu den Führungsstücken 12, 14 begrenzt wird, so
daß die Spannarme beispielsweise nicht aus den Führungsstücken 12, 14 herausfallen
können.
[0011] Am unteren Ende der Führungsschiene 10 ist ein Hebelgriff 20 fest angebracht. Ferner
ist am unteren Ende der Führungsschiene ein Tragstück 22 angelenkt, und zwar mittels
eines vernieteten Stifts 24, und dieses als im Querschnitt U-förmiges Blechteil aus
hochfestem Stahl ausgebildete Tragstück umfaßt Führungsschiene und Hebelgriff 10 bzw.
20 derart, daß es nach unten über die genannten Teil hinausragt und in Richtung der
Spannarmausladung von diesen einen kleinen Abstand aufweist, so daß ein Spalt 26 entsteht
(siehe Figur 1). Deshalb läßt sich das Tragstück 22 in Richtung des in Figur 1 eingezeichneten
Doppelpfeils B nach beiden Richtungen um den Stift 24 geringfügig verschwenken. Dieser
Verschwenkung des Tragstücks 22 sowie seiner Festlegung dient ein Kniehebel-Spannmechanismus
aus einem bei 30 am Tragstück 22 angelenkten Spannhebel 32 und einem bei 34 am Spannhebel
32 angelenkten Abstützhebel 36, so daß das Tragstück 22 gemäß Figur 1 im Uhrzeigersinn
um den Stift 24 verschwenkt wird, wenn man den Spannhebel 32 und den Hebelgriff 20
mit einer Hand umfaßt und zusammenpreßt, d. h. den Spannhebel 32 im Gegenuhrzeigersinn
um den Gelenkstift 30 verschwenkt. Dieser Spannmechanismus ist bekannt, z. B. aus
der DE-OS 28 06 555, so daß er nicht im Detail erläutert zu werden braucht.
[0012] Erfindungsgemäß ist am Tragstück 22 ein querträgerartiges Führungsstück 40 befestigt,
welches zwei durchbruchartige Führungen 40a aufweist, deren Abstand voneinander vorzugsweise
gleich ist dem Querabstand der öffnungen 12b und 14b voneinander und die der Führung
zweier zweiten Spannarme 42 dienen. Diese weisen ebene, zur Längsrichtung der Führungsschiene
10 senkrechte Spannflächen 42a sowie ein Profil auf, das der Form der öffnungen 40a
angepaßt ist, so daß sich auch die zweiten Spannarme 42 beim Spannen eines Gegenstands
durch Verkanten relativ zum Führungsstück 40 fixieren lassen. Schließlich sind die
zweiten Spannarme 42 mit Vorsprüngen 42c versehen, die den Verschiebeweg begrenzen.
[0013] Wie die Figuren 1 und 2 erkennen lassen, kann mit Hilfe der erfindungsgemäßen Gripzange
ein Werkstück 50 gespannt werden, das im Bereich der Spannarmpaare 16, 42 bzw. 18,
42 - in Spannrichtung gemessen - unterschiedliche Stärken aufweist, wobei es sich
auch um zwei getrennte Werkstückteile 50a und 50b handeln kann, die gespannt und gegeneinander
angelegt werden sollen. Ferner können die Spannarmpaare 16, 42 und 18, 42 so eingestellt
werden, daß sie unterschiedliche Ausladung aufweisen, so daß sich der vom einen Spannarmpaar
erfaßte Werkstückbereich in einem anderen Abstand von der Führungsschiene 10 befindet
als der vom anderen Spannarmpaar erfaßte Werkstückbereich.
[0014] Gespannt wird auch bei der erfindungsgemäßen Gripzange in einfachster Weise dadurch,
daß man die ersten Spannarme 16, 18 auf das zu spannende Werkstück herabfallen läßt,
was dank der auf der Führungsschiene 10 frei verschiebbaren Führungsstücke 12, 14
möglich ist, worauf die zweiten Spannarme 42 durch Verschwenken des Spannhebels 32
gemäß Figur 1 im Gegenuhrzeigersinn verschwenkt und festgelegt werden - diese zweiten
Spannarme 42 beschreiben dabei gemäß Figur 1 eine Schwenkbewegung im Uhrzeigersinn
um den Stift 24.
1. Spannvorrichtung mit einer Führungsschiene, längs welcher ein erster Spannarm verschiebbar
geführt ist und deren eines Ende einen zweiten Spannarm trägt, der mittels eines Spannhebels
in Richtung auf den ersten Spannarm schwenk- und feststellbar ist, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens zwei erste Spannarme (16,18) vorgesehen sind, deren jeder ein von der
Führungsschiene (10) durchsetztes und auf dieser insbesondere durch Verkanten festlegbares
Führungsstück (12,14) aufweist, und daß die freien Enden der ersten Spannarme (16,18)
in Querrichtung im Abstand voneinander angeordnet sind.
2. Spannvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das freie Ende des
zweiten Spannarms (42) eine Quererstreckung aufweist, die mindestens gleich dem Querabstand
der ersten Spannarme (16,18) ist.
3. Spannvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß an der Führungsschiene
(10) für den zweiten Spannarm (42) ein Führungsstück (40) angelenkt ist und daß die
Führungsstücke (12,14,40) für die ersten und zweiten Spannarme (16,18,42) jeweils
eine Führungsöffnung (12b,14b,40a) aufweisen, in der der zugeordnete Spannarm (16,18,42)
in Armlängsrichtung verschiebbar geführt ist.
4. Spannvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsstücke
(12,14) für die ersten Spannarme (16,18) derart ausgebildet sind, daß ihre Führungsöffnungen
(12b,14b) bei gegeneinander anliegenden Führungsstücken auf gleicher Höhe liegen.
5. Spannvorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannarme
(16,18,42) in den Führungsöffnungen (12b,14b,40a) durch Verkanten festlegbar sind.
6. Spannvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das an der Führungsschiene (10) angelenkte Führungsstück (40) zwei im Querabstand
voneinander angeordnete Führungsöffnungen (40a) für zwei zweite Spannarme (42) aufweist.
7. Spannvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Spannarme (16, 18,42) als mit den Führungsstücken (12,14,40) zusammenwirkende
Anschläge ausgebildete Vorsprünge (16c,18c,42c) zur Begrenzung ihrer Verschiebbarkeit
aufweisen.