ABSORPTIONSMATERIAL FÜR WASSER, WÄSSRIGE LÖSUNGEN UND WÄSSRIGE KÖRPERFLÜSSIGKEITEN
[0001] Die Erfindung betrifft ein Absorptionsmaterial, Verfahren zu seiner Herstellung sowie
seine Verwendung als Absorptionsmittel für Wasser, Wasserdampf, wässrige Lösungen,
wässrige oder seröse Körperflüssigkeiten wie Urin oder Blut sowie zur Aufnahme, Zurückhaltung
und späteren gesteuerten Abgabe von Wasser, wässrigen Lösungen und/oder den darin
gelösten Komponenten an andere Körper.
[0002] In den letzten Jahren wurde eine Anzahl verschiedener Polymerisate entwickelt, die
hohes Absorptionsvermögen für Wasser und Körperflüssigkeiten aufweisen. Die meisten
Produkte wurden auf Stärkebasis, wie z.B. Stärke-Acrylnitril-Pfropfpolymerisate (US-PS
3 997 484, 3 661 815, 4 155 888, 3 935 099), gelatinisierte Stärkederivate (DE-OS
2 702 781), Stärke-Acrylamid-Acrylamidopropansulfonsäure-Pfropfpolymerisat (US-Anm.
955 827) oder auf
Cellu- losebasis, wie Derivate von Alkyl- oder Hydroxyalkylcellulose (JA-PS 11/125.481),
Carboxymethylcellulose (B
E-
PS 862 130, GB-PS 1 159 949) und auf Polysaccharidbasis (
DE-OS 2 650 377) hergestellt. Zu den vollsynthetischen, in zahlreichen Patenten beschriebenen
Absorptionsmitteln gehören vernetze Polymere und Copolymere auf Acryl- oder Methacrylsäurebasis
(DE-OS 2 429 236, DE-OS 2 614 662, US-PS 4 018 951,.US-PS 3 926 891, US-PS 4 066 583,
US-PS 4 062 817, DE-OS 2 712 043, DE-OS 2 653 135, DE-OS 2 813 634) oder Maleinsäure-Derivate
(US-PS 4 041 228).
[0003] Alle diese Produkte sind praktisch wasserunlöslich und absorbieren das Vielfache
ihres Gewichts an Wasser, Urin oder anderen wässrigen Lösungen.
[0004] Da diese Produkte in pulverartiger Form vorliegen, ist ihre Einarbeitung in die Endprodukte
(z.B. Windeln, Binden usw.) schwierig und erfordert komplizierte und teuere Dosier-
und Eintragungsaggregate. Besonders ein feingemahlenes Produkt mit Korngröße unter
100 µm läßt sich sehr schwer verarbeiten. Das pulverförmige Produkt haftet nur schlecht
an der Unterlage, so daß in der Regel ein Kleber verwendet werden muß, wodurch wieder
ein Teil des Absorptionsvermögens von dem pulverförmigen Produkt verloren geht.
[0005] Es sind auch Verfahren zur Herstellung von saugfähigen Mischfasern bekannt, nach
denen eine polymere hydrophile Komponente, wie z.B. Polyacrylsäure, Carboxymethylcellulose
usw., der Spinnlösung zugemischt wird, so daß Fasern mit einer erhöhten Saugfähigkeit
entstehen, wie dies z.B. aus DE-OS 2 550 345, DE-OS 2 750 622, DE-OS 2 750 900, DE-OS
2 751 833, DE-OS 2 905 424, DE-OS 3 036 415 und DE-PS 2 634 994 zu entnehmen ist.
Die hydrophile-Komponente muß in Wasser und in der Spinnlösung vollständig löslich
sein. Da das Gewichtsverhältnis der hydrophilen Polymerkomponente zu der Faserkomponente
bei diesen Mischfasern immer kleiner als 1 ist, wird dadurch auch das Wasseraufnahmevermögen
stark begrenzt. Nach der veröffentlichten Europa-Anmeldung 0023561 wird eine verbesserte
Saugfähigkeit von Cellulosefasern dadurch erzielt, daß man sie in einem inerten Medium
in teilverrftzte anoxydierte Carboxyalkylcellulose überführt. Die veröffentlichte
Europa-Anmeldung 0009322 beschreibt die Herstellung eines absorbierenden Papiers aus
Gemischen von Zellstoffasern mit wasserunlöslichen Fasern aus Amin-Formaldehyd-Harz,
wobei bestimmte 'Freeness'-(=Mahl- grad)-Verhältnisse eingehalten werden müssen.
[0006] Wegen des hohen Wasserquellvermögens der polymeren Absorptionsmittel ist es recht
kompliziert, diese Produkte aus wässriger Suspension, wie z.B. bei der Papierherstellung
üblich, in das Fertigprodukt einzuarbeiten. Entweder müssen bei der Herstellung des
absorbierenden Materials Faserstoffaufschlämmungen mit sehr niedrigem Feststoffgehalt
(unter 0,1%, s.DE-OS 3 037 507) angewendet werden oder die Einarbeitung des Absorptionsmittels
in das Fertigprodukt kann (aber nur bei einem carboxylhaltigen Absorptionsmittel)
in zwei Phasen erfolgen:
Zunächst wird das Absorptionsmittel in seiner sauren Form gemeinsam mit den Faserkomponenten
in Wasser suspendiert, auf einer Papiermaschine die Papierbahn gebildet und getrocknet;
die entstandene Papierbahn wird dann in einem weiteren Verfahrensschritt neutralisiert,
um das gewünschte Quellvermögen des Fertigprodukts zu erreichen. Das maximale Gewichtsverhältnis
der Polymerkomponente zu der Faserkomponente in der Suspension wird mit 65:35 angegeben
(DE-OS 3 040 964).
[0007] Es wäre daher ein Absorptionsmaterial erwünscht, das bei möglichst hohem Absorptionsvermögen
auf möglichst einfache Weise herstellbar ist. Besonders erwünscht wäre ein Absorptionsmaterial,
bei dem das Absorptionsmittel möglichst fest auf oder in dem Träger, und zwar möglichst
ohne zusätzliche Klebstoffe, verankert bzw. fixiert ist. Ganz besonders vorteilhaft
wäre ein Absorptionsmaterial, das die Form eines Flächengebildes, z.B. eines Blattes
oder Vlieses oder einer Gewebebahn aufweist, wobei das Absorptionsmittel in oder auf
dem flächenförmigen Träger fixiert ist. Ein solches Absorptionsmaterial sollte einen
möglichst hohen Gehalt an Absorptionsmittel enthalten.
[0008] Ausgehend von bekannten Absorptionsmaterialien, die aus einem polymeren Absorptionsmittel
und einem Träger bestehen, ist daher Aufgabe der Erfindung die Verbesserung eines
solchen Absorptionsmittels unter Vermeidung von dessen Nachteilen, insbesondere also
die Schaffung eines Absorptionsmaterials, bei dem das Absorptionsmittel ohne zusätzliche
Klebstoffe, fest in oder auf dem Träger fixiert ist.
[0009] Diese Aufgabe wird durch ein Absorptionsmaterial gelöst, das aus einem auf oder in
einem Trägermaterial dauerhaft fixierten Absorptionsmittel besteht, wobei das erfinduncsgemäße
Absorptionsmaterial durch Behandeln des Trägermaterials mit dem wenigstens teilweise
gequollenen Absorptionsmittel und Trocknen erhalten worden ist.
[0010] Bevorzugt ist ein erfindungsgemäßes Absorptionsmaterial, dessen Absorptionsmittel
mittels eines wässerhaltigen organischen Lösungsmittels gequollen worden ist.
[0011] Als Trägermaterial sind sowohl Flächengebilde als auch diskrete Partikel geeignet,
wobei jedoch für die Zwecke der Erfindung flächenförmige Träger, wie Blätter, Bahnen
oder Platten bevorzugt werden. Geeignet sind z.B. Bahnen aus Textilgewebe, Vliese,
Papierblätter oder -bahnen, aber auch Glas-, Keramik- und Metallplatten. Für die Zwecke
der Erfindung sind besonders bevorzugt Bahnen bzu Blätter aus Textilgewebe oder Papier,
sowie Vliese. An nicht-flächenförmigen Trägermaterialien sind besonders künstliche
oder natürliche Fasern, wie Cellulose oder Kunststoffasern geeignet, die zu Flächengebilden
verarbeitet werden können. Daneben sind aber auch andere partikelförmige Trägermaterialien,
wie z.B. Holzmehl (Sägespäne), geeignet.
[0012] Als geeignete Absorptionsmittel, die bevorzugt pulverförmig sind, kommen sowohl die
wasserquellbaren Polymeren auf der Basis von Polysacchariden wie Cellulose, Cellulosederivate
wie Carboxymethylcellulose, Alkyl-oder Hydroxyalkylcellulose, Stärke und Stärkederivate
und Pflanzengummi (z.B. Xanthangummi), Alginsäure und ihre Salze als auch die Polymeren
oder Copolymeren auf der Basis von (Meth-)Acrylsäure oder (Meth-)Acrylsäure- derivaten
infrage, wobei es sich hierbei in erster Linie um die Homo- oder Copolymeren der Acryl-,
Methacryl-, Acrylamidomethylpropansulfonsäure, der Salze dieser Säuren, des Acryl-
oder Methacrylamids untereinander oder mit Vinylpyrrolidon und/oder Vinylacetat handelt.
Die vorstehenden Polymeren können durch einen mindestens bifunktionellen Vernetzer
vernetzt sein, damit sie in Wasser nur quellbar, aber nicht löslich sind. Alle diese
Polymeren werden nach bekannten Verfahren hergestellt.
[0013] Das erfindungsgemäße Absorptionsmaterial besteht aus Faserstoff und Absorptionsmittel
in einem Gewichtsverhältnis 10 bis 99,9, vorzugsweise 20 bis 75 Gew.% des Faserstoffs
und 0,1 bis 90, vorzugsweise 25 bis 80 Gew.% des Absorptionsmittels. Das erfindungsgemäße
Absorptionsmaterial kann danach nahezu vollständig aus Absorptionsmittel bestehen
und weist' dennoch den Vorteil eines Flächengebildes auf.
[0014] Das erfindungsgemäße Absorptionsmaterial kann daneben noch Riechstoffe, Bindemittel
oder sonstige Hilfsstoffe, wie z.B. Desinfektionsmittel enthalten, sofern sie die
Absorptionseigenschaften des Absorptionsmaterials nicht negativ beeinflussen.
[0015] Das erfindungsgemässe Absorptionsmaterial wird durch Behandeln des Trägermaterials
mit dem wenigstens teilweise gequollenen Absorptionsmittel und nachfolgendem Trocknen
hergestellt, bevorzugt wird das Absorptionsmaterial mit wenigstens einem wasserhaltigen
organischen Lösungsmittel, mit wenigstens einem teilweise gequollenen Absorptionsmittel
und nachfolgendem Trocknen hergestellt.
[0016] Als organische Lösungsmittel können verschiedene mit Wasser mischbare Lösungsmittel
verwendet werden, vorzugsweise Methanol, Ethanol, Isopropanol, Aceton, Tetrahydrofuran,
Dioxan, Glycerin, Ethylenglykol, die 0,1 bis 60% Wasser enthalten können.
[0017] Nach der bevorzugten Herstellungsweise arbeitet man das wenigstens teilweise gequollene
Absorptionsmittel in einen teilchenförmigen Träger, der bevorzugt ein Faserstoff wie
Cellulose oder eine Textilfaser ist, ein, verformt die Mischung zu einem Flächengebilde
und trocknet. Hierbei enthält man gleich ein flächenförmiges Absorptionsmaterial.
Bei dieser Herstellungsweise wird zweckmäßig das Absorptionsmittel dem Faserstoff
in Gegenwart eines wasserhaltigen organischen Lösungsmittels zugemisdt. Dabei wird
der faserförmige Träger in einem organischen Lösungsmittel, das bis zu 60% Wasser
enthalten kann (für praktische Zwecke genügt ein Wassergehalt von 10-20%) aufgeschlämmt
und mit dem pulverförmigen Absorptionsmittel, das zur besseren Mischbarkeit, vorzugsweise
ebenfalls im organischen, gegebenenfalls wasserhaltigen Lösungsmittel suspendiert
ist, vermischt. Aus der Aufschlämmung wird eine Faserbahn hergestellt, wozu beispielsweise
die Aufschlämmung auf ein Sieb oder eine Nutsche aufgebracht, das überschüssige Lösungsmittel
gegegenenfalls mit Hilfe von Unterdruck entfernt und das entstandene Blatt oder Vlies
getrocknet wird. Die Trocknung kann bei Normaltemperatur, vorzugsweise bei erhöhten
Temperaturen, durchgeführt werden.
[0018] überraschenderweise wirken die teilweise aufgequollenen Teilchen des Absorptionsmittels
gleichzeitig als Bindemittel und Trockenverfestiger für den Faserstoff des Trägermaterials.
Es wird also gleichzeitig ein flächenförmiges Absorptionsmaterial mit einer einstellbaren,
im Bedarfsfall außerordentlich hohen Menge Absorptionsmittel ohne die Verwendung eines
zusätzlichen Bindemittels und
Trockenverfestigers für das Flächengebilde, wie beispielsweise sonst bei der Papierherstellung
üblich, möglich.
Man erhält so je nach dem Quellungsgrad der Absorptionsmittelteilchen, der ebenfalls
durch Lösungsmittel und/ oder Wassergehalt gesteuert werden kann, Papierblätter oder
Vliese mit verschiedener Trockenfestigkeit, in denen das Absorptionsmittel integraler
Bestandteil des Flächengebildes ist und somit fest und dauerhaft ohne zusätzliche
Hilfsstoffe fixiert ist.
[0019] Auch andere partikelförmige Träger,wie Sägespäne, können auf diese Weise zu einem
flächenförmigen Absorptionsmaterial verarbeitet werden. Solche Produkte können z.B.
zur Bodenverbesserung bzw.-befestigung verwendet werden.
[0020] überraschenderweise erreicht man durch die Behandlung eines Trägers der, wie Watte,
an sich nur eine geringe Zugfestigkeit hat, durch die Behandlung mit dem Absorptionsmittel
eine sehr starke Verbesserung der Festigkeitseigenschaften.
[0021] Es muß ferner überraschen, daß besonders vorteilhafte Ergebnisse mit pulverförmigen
Absorptionsmitteln einer Korngröße kleiner als 200; insbesondere kleiner als 100 µm
erzielt werden.
[0022] Solche Korngrößen lassen sich im pulverförmigen Zustand nur schwer verarbeiten.
[0023] Nach einer weiteren Herstellungsweise wird das erfindungsgemäße Absorptionsmaterial
erhalten, indem man das wenigstens teilweise gequollene Absorptionsmittel auf die
Oberfläche eines Trägers, vorzugsweise eines flächenförmigen Trägers, aufbringt. Der
Träger kann hierbei trocken oder ebenfalls angefeuchtet sein. Das Auftragen des gequollenen
Absorptionsmittels kann durch Aufsprühen oder Aufstreichen erfolgen, worauf getrocknet
wird. Das Absorptionsmittel wird vorteilhaft in Form einer Suspension im wässrig-organischen
Lösungsmittel aufgebracht.
[0024] Bei beiden Herstellungsvarianten erfolgt die Fixierung des Absorptionsmittels in
oder auf dem Trägermaterial durch Trocknung und/oder Druckanwendung, wobei im Regelfall
zusätzliche Bindemittel zwecks Fixierung des Absorptionsmittels auf dem Träger überflüssig
sind.
[0025] Das erfindungsgemäße Absorptionsmaterial ist aufgrund seiner Zusammensetzung zur
Aufnahme und/oder Zurückhaltung von Wasser, Wasserdampf, wässrigen Lösungen und Körperflüssigkeiten,
wie z.B. Urin oder Blut geeignet, besonders für den Einsatz in absorbierenden Wegwerferzeugnissen
wie Babywindeln, Damenbinden, Tampons oder in absorbierenden Erzeugnissen für chirurgische
und medizinische Verwendung.
[0026] Weiterhin kann das mit Wasser oder wässrigen Lösungen aufgequollene erfindungsgemäße
Absorptionsmaterial zur gesteuerten Abgabe von Wasser und/oder den in Wasser gelösten
Komponenenden an andere Körper, wie z.B. an Pflanzen sowie als Nährboden für verschiedene
Kulturen, beim gezielten Dosieren der Medikamente und ebenfalls im technischen Bereich
(Akkumulatorflüssigkeiten, Filteranlagen usw.) verwendet werden.
[0027] Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele veranschaulicht.
Beispiel 1:
[0028] In einem Gefäß wurden 3 g Cellulose in 300 ml 96%igem Äthanol suspendiert und mit
einem schnellaufenden Schlagrührwerk aufgeschlagen. Danach wurden 3 g Absorptionsmittel
(vernetzte Polyacrylsäure) in 50 ml Äthanol suspendiert und mit den aufgeschlagenen
Cellulosefasern vermischt. Das Gemisch wurde dann auf eine Nutsche (0 20 cm) aufgetragen,
das Lösungsmittel entfernt und das entstandene Blatt bei 85°C getrocknet.
[0029] Das Blatt hatte folgende Zusammensetzung:
![](https://data.epo.org/publication-server/image?imagePath=1983/17/DOC/EPNWA2/EP82109363NWA2/imgb0001)
[0030] Das Saugvermögen des erfindungsgemäßen Produkts wurde auf einem 16 cm
2 großen Blatt mit Wasser und Modellurinlösung (2,0% Harnstoff, 0,9% NaCl, 0,1% MgSO
4 und 0,06% CaCl
2 aufgelöst in destilliertem Wasser) geprüft. Das Absorptionsvermögen dieses Blattes
betrug
![](https://data.epo.org/publication-server/image?imagePath=1983/17/DOC/EPNWA2/EP82109363NWA2/imgb0002)
Beispiel 2:
[0031] Gemäß Beispiel 1 wurden in einem Gefäß 3g Cellulose in 300 ml 96%igem Äthanol suspendiert
und mit einem schnelllaufenden Schlagrührwerk aufgeschlagen. Danach wurden 9g Absorptionsmittel
(vernetzte Polyacrylsäure) in 50 ml 96%igem Äthanol suspendiert und mit den aufgeschlagenen
Cellulosefasern vermischt. Das Gemisch wurde dann auf eine Nutsche (0 20 cm) aufgetragen,
das Lösungsmittel entfernt und das entstandene Blatt bei 85°C getrocknet. Das Blatt
hatte folgende Zusammensetzung:
![](https://data.epo.org/publication-server/image?imagePath=1983/17/DOC/EPNWA2/EP82109363NWA2/imgb0003)
[0032] Das Absorptionsvermögen - geprüft wie im Beispiel 1 - dieses Blattes betrug
![](https://data.epo.org/publication-server/image?imagePath=1983/17/DOC/EPNWA2/EP82109363NWA2/imgb0004)
Beispiel 3:
[0033] Gemäß Beispiel 2 wurden 3 g Cellulose in verschiedenen organischen Lösungsmitteln
sowie in wasserhaltigen organischen Lösungsmitteln aufgeschlagen, mit 9 g polymerem
Absorptionsmittel (vernetzte Polyacrylsäure) vermischt, in gleicher Weise verarbeitet
und geprüft wie im Beispiel 2. Die mechanische Trockenfestigkeit des Blattes wurde
mit dem Berstfestigkeitsprüfer ermittelt, wobei das Blatt auf einer Papierunterlage
mit Berstfestigkeit von 15,0 N/cm durch Anpressen fixiert wurde.
![](https://data.epo.org/publication-server/image?imagePath=1983/17/DOC/EPNWA2/EP82109363NWA2/imgb0005)
Beispiel 4:
[0034] Gemäß Beispiel 2 wurden 3 g gemahlene Cellulose mit verschiedenen Mengen an polymerem
Absorptionsmittel (vernetzte Polyacrylsäure-Natriumsalz) im Methanol/Wasser-Gemisch
90/10 vermischt, in gleicher Weise verarbeitet und geprüft wie in Beispiel 3:
![](https://data.epo.org/publication-server/image?imagePath=1983/17/DOC/EPNWA2/EP82109363NWA2/imgb0006)
Beispiel 5:
[0035] Gemäß Beispiel 2 wurden 3 g gemahlene Cellulose mit verschiedenen Absorptionsmitteln
(jeweils 9,0 g) im MethanoV Wasser-Gemisch 90/10 vermischt und in gleicher Weise verarbeitet
wie in Beispiel 3.
![](https://data.epo.org/publication-server/image?imagePath=1983/17/DOC/EPNWA2/EP82109363NWA2/imgb0007)
Beispiel 6:
[0036] Gemäß Beispiel 2 wurden 3 g Zellwolle-Stapelfaser 1,7/6 dtex/mm mit 8 g polymerem
Absorptionsmittel (vernetzte Polyacrylsäure) in Methanol/Wasser-Gemisch 90/10 vermischt
und in gleicher Weise verarbeitet wie in Beispiel 2. Neben dem Wasser- und Modellurinabsorptionsvermögen
wurde noch das Absorptionsvermögen mit Humanblut unter Belastung (32 g/cm
2) geprüft.
[0037] Das Absorptionsvermögen dieses Materials betrug
![](https://data.epo.org/publication-server/image?imagePath=1983/17/DOC/EPNWA2/EP82109363NWA2/imgb0008)
Beispiel 7:
[0038] Gemäß Beispiel 2 wurden 1,5 g Zellwolle-Stapelfaser 1,7/6 dtex/mm mit 1,5 g Cellulose
und 9 g polymerem Absorptionsmittel (vernetzte Polyacrylsäure) in Methanol/ Wasser-Gemisch
90/10 vermischt und in gleicher Weise verarbeitet wie in Beispiel 2. Neben dem Wasser-
und Modellurinabsorptionsvermögen wurde noch das Absorptionsvermögen mit Humanblut
unter Belastung (32 g/cm
2) geprüft. Das Absorptionsvermögen dieses Materials betrug
![](https://data.epo.org/publication-server/image?imagePath=1983/17/DOC/EPNWA2/EP82109363NWA2/imgb0009)
Beispiel 8:
[0039] Auf ein Vlies, hergestellt aus Zellwolle-Stapelfaser 1,7/34 dtex/mm wurde ein vernetztes
Polyacrylsäurenatriumsalz als Suspension in Methanol/Wasser-Gemisch 90/10 aufgesprüht
und durch Trocknung bei 85°C auf dem Vlies fixiert. Das beschichtete Vlies hatte folgende
Zusammensetzung:
![](https://data.epo.org/publication-server/image?imagePath=1983/17/DOC/EPNWA2/EP82109363NWA2/imgb0010)
[0040] Das Absorptionsvermögen dieses Materials betrug
![](https://data.epo.org/publication-server/image?imagePath=1983/17/DOC/EPNWA2/EP82109363NWA2/imgb0011)
Beispiel 9:
[0041] Auf ein Vlies, hergestellt aus Polypropylen-Stapelfaser 1,7/45 dtex/mm wurde vernetztes
Polyacrylsäurenatriumsalz als Suspension in Methanol/Wasser-Gemisch 90/10 aufgesprüht
und durch Trocknung bei 85°C auf dem Vlies fixiert. Das beschichtete Vlies hatte folgende
Zusammensetzung:
![](https://data.epo.org/publication-server/image?imagePath=1983/17/DOC/EPNWA2/EP82109363NWA2/imgb0012)
[0042] Das Absorptionsvermögen dieses Materials betrug
![](https://data.epo.org/publication-server/image?imagePath=1983/17/DOC/EPNWA2/EP82109363NWA2/imgb0013)
Beispiel 10:
[0043] Eine Paste, vorbereitet aus 50 g vernetztem Acrylsäure/
Acrylamidomethylpropansäure-Copolymerisat 90/10 in 100 g Methanol/Glycerin/Wasser-Gemisch
50/40/10, wurde auf ein Vlies, das aus Polyester-Stapelfaser 1,7/34 dtex/mm hergestellt
wurde, in dünner Schicht im Streichverfahren aufgetragen und das Absorptionsmittel
durch Trocknung bei 95°C auf dem Vlies fixiert. Das beschichtete Vlies enthielt 55
g Absorptionsmittel/m
2 und sein Absorptionsvermögen betrug
[0044]
![](https://data.epo.org/publication-server/image?imagePath=1983/17/DOC/EPNWA2/EP82109363NWA2/imgb0014)
Beispiel 11:
[0045] Auf ein Filterpapier (0 18 cm, 85 g/m
2) wurde ein vernetztes Acrylsäurenatriumsalz/Acrylamid-Copolymerisat 90/10 als Suspension
in Äthanol/Wasser-Gemisch 95/5 aufgetragen und bei 90°C getrocknet. Das Material enthielt
60 g des Absorptionsmittels pro m
2 und sein Absorptionsvermögen betrug
[0046]
![](https://data.epo.org/publication-server/image?imagePath=1983/17/DOC/EPNWA2/EP82109363NWA2/imgb0015)
Beispiel 12:
[0047] Auf 100 cm
2 große Glasplatten wurde 0,75 g eines vernetzten Polyacrylsäurenatriumsalzes als Suspension
in Äthanol/Wasser-Gemisch 90/10 aufgesprüht und durch Trocknung bei Normaltemperatur
auf den Platten ' fixiert. Die getrocknete Schicht des Absorptionsmittels bindet 217
g Wasser oder 29,5 ml Modellurinlösung.
Beispiel 13:
[0048] In einem Gefäß wurden 10 g Holzmehl mit einer Suspension von 10 g Absorptionsmittel
(vernetzte Polyacrylsäure) in 20 g Methanol/Wasser-Gemisch bei Normaltemperatur 10
min behandelt und danach bei 80°C getrocknet.
[0049] Das Absorptionsvermögen dieses Absorptionsmaterials betrug
[0050]
![](https://data.epo.org/publication-server/image?imagePath=1983/17/DOC/EPNWA2/EP82109363NWA2/imgb0016)
Beispiel 14:
[0051] Ein Papierblatt (80 g/m
2) wurde mit 80 g/m
2 Wasser/Methanol-Gemisch 60/40 befeuchtet und mit feinpulverisiertem vernetzten Polyacrylsäure-Natriumsalz
(Körnung<als 100 µm) bestreut und danach bei 100°C getrocknet. Das Material enthielt
60 g des Absorptionsmittels pro m
2. Das Absorptionsvermögen dieses Blattes betrug
[0052]
![](https://data.epo.org/publication-server/image?imagePath=1983/17/DOC/EPNWA2/EP82109363NWA2/imgb0017)
Beispiel 15:
[0053] In einem Gefäß wurden 200 g Torf mit einer Suspension von 200 g vernetzter Polyacrylsäure
in 3600 g Äthanol/Wasser-Gemisch 90/10 bei Normaltemperatur 15 min behandelt und danach
bei 90°C getrocknet. Es entstand ein Material mit abriebfestgebundenem Absorptionsmittel,
dessen Absorptionsvermögen betrug:
![](https://data.epo.org/publication-server/image?imagePath=1983/17/DOC/EPNWA2/EP82109363NWA2/imgb0018)
Beispiel 16:
[0054] Herstellung eines vernetzten synthetischen Polymerisates:
In einem Polymerisationsgefäß wurden 328 g Acrylsäure, 2,6 q N,N'-Methylenbisacrylamid
in 980 g Wasser gelöst und mit 127,5 g Natriumhydrogencarbonat auf pH = 4,0 eingestellt
Bei normaler Temperatur wurden die Komponenten des Katalysatorsystems (0,36 g Azobisamidinpropandihydrochlorid,
0,73 g Kaliumpersulfat, 1,34 g Natriumpyrosulfit und 0,06 g Eisen(II)-gluconat), gelöst
in 120 ml Wasser, zugegeben, wobei adiabatische Polymerisation erfolgt. Das entstandene
Polymergel wurde zerkleinert, getrocknet und gemahlen.
Beispiel 17:
[0055] Herstellung eines vernetzten synthetischen Copolymerisates:
In einem Polymerisationsgefäß wurden 320 g Acrylsäure, 56 g Vinylpyrrolidon und 3,75
g N,N'-Methylenbisacrylamid in 862 g Wasser gelöst und mit 100 g NatriUmhydrogencarbonat
auf pH = 4,4 neutralisiert. Bei normaler Temperatur wurden -die einzelnen Komponenten
des Katalysatorsystems (0,6 g Azobisamidinpropandihydrochlorid, 1,2 g Natriumpyrosulfit
und 0,6 g Kaliumpersulfat), gelöst in 150 g Wasser, zudosiert. Die Polymerisation
erfolgt praktisch adiabatisch. Das entstandene Polymergel wurde zerkleinert, getrocknet
und gemahlen.
1. Absorptionsmaterial, das aus einem auf oder in einem Träger dauerhaft fixierten
Absorptionsmittel besteht, dadurch gekennzeichnet, daß es durch Behandeln des Trägermaterials
mit dem wenigstens teilweise gequollenen Absorptionsmittel und Trocknen erhalten worden
ist.
2. Absorptionsmaterial nach Anspruch 1, dadurch,gekennzeichnet, daß es durch Behandlung
des Trägermaterials mit einer wasserhaltigen Suspension des Absorptionsmittels in
einem organischen Lösungsmittel erhalten worden ist.
3. Absorptionsmaterial nach Ansprüchen bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägermaterial
ein Flächengebilde, vorzugsweise eine Bahn, ein Blatt oder eine Platte ist.
4. Absorptionsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es aus einem Textilgewebe,
einem Vlies oder einem Papierblatt besteht.
5. Absorptionsmaterial nach Ansprüchen 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägermaterial
partikelförmig, vorzugsweise eine natürliche oder synthetische Faser oder Holzmehl
oder Sand ist.
6. Absorptionsmatgial nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
es 10 bis 99,9, vorzugsweise 20 bis 75 Gew.% an Trägermaterial und 0,1 bis 90, vorzugsweise
25 bis 80 Gew.% an Absorptionsmittel enthält.
7. Absorptionsmaterial nach Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß es als·Absorptionsmittel
ein wasserquellbares, synthetisches oder natürliches Polymeres oder Copolymeres enthält.
8. Absorptionsmaterial nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichent, daß es als Absorptionsmittel
ein Polymeres oder Copolymeres auf Basis von (Meth-)Acrylsäure oder eines (Meth-)Acrylsäurederivats,
vorzugsweise ein Homo-oder Copolymeres der Acryl-Methacryl-, Acrylamidomethylpropansulfonsäure,
der Salze dieser Säuren, des Acryl-oder Methacrylamids untereinander oder mit Vinylpyrrolidon
und/oder Vinylacetat enthält.
9. Absorptionsmaterial nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß es als Absorptionsmittel
ein Polymeres oder Copolymeres auf Basis von Polysacchariden, vorzugsweise Stärke
oder deren Derivaten, enthält.
10. Verfahren zur Herstellung des Absorptionsmaterials nach Ansprüchen 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß man das Trägermaterial mit dem wenigstens teilweise gequollenen
Absorptionsmittel behandelt und anschließend trocknet.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, das man das Trägermaterial
mit dem Absorptionsmittel in Gegenwart eines organischen Lösungsmittels und Wasser
behandelt.
12. Verfahren nach Ansprüchen 10 - 11, dadurch gekennzeichnet, dass man ein partikelförmiges
Trägermaterial, vorzugsweise ein Fasermaterial, insbesondere Cellulose in einem organischen
wasserfreien oder waserhaltigen Lösungsmittel supendiert und mahlt, mit dem gegebenenfalls
suspendierten Absorptionsmittel vermischt, die Mischung auf bekannte Weise zu einem
Flächengebilde verformt und anschließend trocknet.
13. Verfahren nach Ansprüchen 10 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß man das Absorptionsmittel
in Form einer Suspension in wässrig-organischen Lösungsmitteln auf die Oberfläche
eines flächenförmigen Trägers aufbringt und anschließend trocknet.
14. Verfahren nach Ansprüchen 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß man als organische
Lösungsmittel Alkohole, vorzugsweise Methanol, Ethanol, Isopropanol, Aceton, Tetrahydrofuran
oder Glycerin mit einem Wassergehalt von 0,1 bis 60, vorzugsweise von 5 bis 20 Volumen-%
verwendet..
15. Verwendung des Absorptionsmaterials nach Ansprüchen 1 bis 9 zur Aufnahme und/oder
Zurückhaltung von Wasser, Wasserdampf und/oder wässrigen Lösungen, insbesondere von
wässrigen und serösen Körperflüssigkeiten wie Urin oder Blut, in absorbierenden Wegwerferzeugnissen
für hygienische, chirurgische und andere medizinische Zwecke wie Babywindeln, Tampons
und Damenbinden.
16. Verwendung des Absorptionsmaterials nach Ansprüchen 1 bis 9 zur Aufnahme und/oder
Zurückhaltung von Wasser oder wässrigen Lösungen und zur nachfolgenden gesteuerten
Abgabe von Wasser und/oder der in Wasser gelösten Komponenten an andere Körper, wie
z.B. an Pflanzen, als Nährboden für verschiedene Kulturen, beim Dosieren von Medikamenten,'
für Akkumulatorflüssigkeiten, Filteranlagen usw.
17. Verwendung des Absorptionsmaterials nach Ansprüchen 1 bis 9 als Filtereinlage
bei Rauchartikeln wie Zigaretten/Zigarren, Tabakpfeifen zur Aufnahme von im Rauch
enthaltenen Destillationsprodukten.