(19)
(11) EP 0 082 914 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.07.1983  Patentblatt  1983/27

(21) Anmeldenummer: 82101171.5

(22) Anmeldetag:  17.02.1982
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3E01C 5/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT DE GB IT NL SE

(30) Priorität: 30.12.1981 DE 3151876

(71) Anmelder:
  • Ruckstuhl, Willi
    CH-8426 Lufingen (CH)
  • KRONIMUS & SOHN Betonsteinwerk und Baugeschäft GmbH & Co. KG
    D-7551 Iffezheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Ruckstuhl, Willi
    CH-8302 Kloten (CH)

(74) Vertreter: Zipse & Habersack 
Lessingstrasse 12
76530 Baden-Baden
76530 Baden-Baden (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Bogenförmiges Pflastersteinelement für die Verlegung einer Bogenpflasterung


    (57) ie Erfindung betrifft ein bogenförmiges Pflastersteinelement für die Verlegung einer Bogenpflasterung, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß das Bogenelement durch einen äußeren Kreisbogen mit dem Radius (Ra) und einen inneren Kreisbogen mit dem gleichen Radius (Ri) begrenzt wird und die Mittelpunkte (Ma, Mi) der Kreisbögen auf einer radialen Geraden im Abstand (h) voneinander liegen, wobei (h) der größten Breite des Bogenelementes entspricht, das aus zwei äußeren Steinen (A, B) und einem mittleren Stein (C1 bzw. C2) etwa gleicher Bogenlänge besteht, wobei die äußeren Steine (A, B) durch nicht durchgehende Trennfugen (Tr) in drei Einzelsteine und die mittleren Steine (C1 bzw. C2) in drei bzw. zwei Einzelsteine unterteilt sind und wobei das Bogenelement in bezug zur radialen Geraden (G) derart asymmetrisch versetzt ist, daß die Stirnseite (b) eines äußeren Steines (A, B) kleiner als die Stirnseite (a) des anderen äußeren Steines (B, A) ist und die Größe der Versetzung etwa der Breite des Steines (1) mit der kleineren Stirnseite (b) entspricht.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein bogenförmiges Pflastersteinelement für die Verlegung einer Bogenpflasterung.

    [0002] Es sind bereits Verbundpflastersteine bekanntgeworden, mit denen normale Oberflachenpflasterungen durchgeführt werden konnten und die als Ersatz für die Pflasterung mit Naturpflastersteinen eingesetzt'wurden. Mit den vorbekannten Verbundpflastersteinen, wie auch mit den natürlichen Pflastersteinen, ist es jedoch schwierig,eine Bogenpflasterung durchzuführen, da Steine verschiedener Größen immer wieder angepaßt und einzeln eingesetzt werden müssen, um das gewünschte Verlegemuster zu erreichen. Da diese Pflasterungsart für den Laien zu schwierig war, konnte eine derartige Bogenpflasterung nur von Fachleuten durchgeführt werden, wobei diese einzeln die Steine aussuchen und entsprechend dem Verlegemuster anpassen mußten. Dadurch verteuerte sich eine derartige Pflasterung erheblich, wobei noch hinzukommt, daß die Herstellung und Lagerhaltung einer derartigen Vielzahl von einzelnen Steinformen ein weiterer Verteuerungsfaktor bedeutet.

    [0003] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein bogenförmiges Pflastersteinelement für die Verlegung einer Bogenpflasterung zu schaffen, welches nicht nur in seiner Herstellung gegenüber den einzelnen Pflastersteinen bedeutend billiger ist, sondern das auch von einem Laien in einer Bogenpflasterung sauber verlegt werden kann. Dadurch unterscheidet sich die Pflasterung in seiner Optik praktisch nicht von einem mit Einzelsteinen gepflasterten Belag und vermag diesen daher weitgehend zu ersetzen.

    [0004] Zur Lösung der gestellten Aufgabe wird ein bogenförmiges Pflastersteinelement für die Verlegung einer Bogenpflasterung vorgeschlagen, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß das Bogenelement durch einen äußeren Kreisbogen mit dem Radius Ra und einen inneren Kreisbogen mit dem gleichen Radius Ri begrenzt wird und die Mittelpunkte der Kreisbögen auf einer radialen Geraden im Abstand h voneinander liegen, wobei h der größten Breite des Bogenelementes entspricht, das aus zwei äußeren Steinen und einem mittleren Stein etwa gleicher Bogenlänge besteht, wobei die äußeren Steine durch nicht durchgehende Trennfugen in drei Einzelsteine und die mittleren Steine in drei bzw. zwei Einzelsteine unterteilt sind und wobei das Bogenelement in bezug zur radialen Geraden derart asymmetrisch versetzt ist, daß die Stirnseite b eines äußeren Steines kleiner als die Stirnseite a des anderen Steines ist und die Größe der Versetzung etwa der Breite des Steines mit der kleiner Stirnfläche b entspricht.

    [0005] Mit dem bogenförmigen Pflastersteinelement gemäß der Erfindung wird der wesentliche Vorteil erzielt, daß durch einfaches Aneinanderreihen der einzelnen Steine der Bogenelemente und durch alternatives Wechseln der beiden unterschiedlichen mittleren Steine eine Bogenpflasterung auch von einem Laien sehr einfach durchgeführt werden kann, da die kreisbogenförmigen Begrenzungslinien gleiche Radien aufweisen und die Bogenelemente somit unter Einhaltung der entsprechenden Fugen aneinandergesetzt werden können. Durch die asymmetrische Versetzung der Bogenelemente kann dann beim Verlegen das nächste Bogenelement an das zuerst verlegete Bogenelement angesetzt werden, wobei der letztedurch die nicht durchgehende Trennfuge unterteilte Einzelstein genau den Anschluß an das vorhergehende Bogenelement bildet.

    [0006] In den Unteransprüchen sind bevorzugte Formen des Pflastersteinelementes gemäß der Erfindung in ihren geometrischen Abmessungen angegeben, die verhältnismäßig einfach herzustellen sind und mit denen die Verlegung besonders gut durchgeführt werden kann, wobei sich auch ein optimales Bild des gepflasterten Belages ergibt.

    [0007] Anhand der Zeichnungen soll am Beispiel einer bevorzugten Ausführungsform das bogenförmige Pflastersteinelement und die damit erzielte Bogenpflasterung näher erläutert werden.

    [0008] In den Zeichnungen zeigt

    Fig. 1 die geometrische Darstellung des Bogenelementes gemäß der Erfindung.

    Fig. 2 zeigt die Aufteilung des Bogenelementes gemäß der Erfindung.

    Fig. 2a zeigt eine weitere Möglichkeit der Aufteilung des Scheitelsteines in dem Bogenelement.

    Fig. 3 zeigt ein Verlegeschema der Bogenpflasterung mit dem Pflastersteinelement gemäß der Erfindung.

    Fig. 4 zeigt ein anderes Verlegeschema einer Pflasterung mit dem Pflastersteinelement gemäß der Erfindung.



    [0009] In Figur 1 sind die Begrenzungslinien des bogenförmigen Pflasterelementes gemäß der Erfindung in ihren geometrischen Beziehungen dargestellt. Diese bestehen aus dem äußeren Kreisbogen Ka, dem inneren Kreisbogen Ki und den beiden Stirnseiten a und b. Die gesamte Oberfläche des schraffierten Bogenelementes ist mit F bezeichnet. Der Mittelpunkt Ma des äußeren Kreisbogens Ka und der Mittelpunkt Mi des inneren Kreisbogens Ki liegen auf einer radialen Geraden G im Abstand h voneinander. Es gilt die wesentliche Beziehung



    [0010] Im dargestellten Beispiel beträgt Ra und damit auch Ri = 4 · h. Der Abstand, der der Bogenweite des äußeren Kreisbogens Ka entspricht, beträgt 6 - h.

    [0011] Gemäß der Erfindung ist das Bogenelement auf der linken Seite asymmetrisch verlängert, so daß die Stirnseite b an dieser Seite des Bogenelementes kleiner als die Stirnseite a auf der rechten Seite des Bogenelementes ist. Auf die Größe dieser Versetzung wird noch bei der Beschreibung der Aufteilung des Bogenelementes in Einzelsteine eingegangen. Im dargestellten Beispiel sind die geometrischen Verhältnisse so, daß der Winkel αa des äußeren Kreisbogens Ka 107,5473° und der Winkel αi des inneren Kreisbogens Ki 88,6227° beträgt. Die Gesamtlänge des äußeren Kreisbogens Ka beträgt 6,4271 - h. Die weiteren gemotrischen Beziehungen ergeben sich aus Fig. 1, wo insbesondere auch die anschließenden Bogenelemente bei einer Bogenpflasterung dargestellt sind.

    [0012] Wie sich aus Fig. 2 ergibt, ist das Bogenelement in drei Steine, nämlich in einen Kämpferstein A, einen Scheitelstein C und einen weiteren Kämpferstein B unterteilt. Der Abstand h entspricht dabei der größten Steinbreite des Pflastersteinelementes im Scheitelstein C. Die Bogenlängen der einzelnen Steine A, B und C sind gleich. Die Gesamtfläche der drei Steine A, B und C entspricht der Fläche F in Fig. 1.

    [0013] Die einzelnen Steine A, B und C sind ferner durch nicht durchgehende Trennfugen Tr in drei Einzelsteine unterteilt, wobei der Kämpferstein A in die Einzelsteine 1, 2 und 3, der Scheitelstein C1 in die Einzelsteine 7, 8 und 9 und der Kämpferstein B in die Einzelsteine 4, 5 und 6 unterteilt ist.

    [0014] Wie sich aus Fig. 2 ergibt, ist der Scheitelstein C2 durch nur eine nicht durchgehende Trennfuge Tr in zwei Einzelsteine 7 und 9 unterteilt, um durch alternatives Abwechseln der Steine C1 und C2 eine bestimmte Anzahl ganzer Bogen in der Form herzustellen, wobei die Scheitelsteine Cl, C2 auch wechselweise angeordnet werden können, so daß beim Versetzen automatisch die richtige Reihenfolge entsteht. Aus Fig. 2 ist ferner ersichtlich, daß die gegenüber der rechten Stirnkante a des Bogenelementes am Kämpferstein B verkleinerte Stirnfläche b am linken Kämpferstein A derart ausgebildet ist, daß die Größe der Versetzung etwa der Breite des

    [0015] Einzelsteines 1 im Kämpferstein A entspricht.

    [0016] Die Größe der Kämpfersteine A und B steht zur Stichhöhe des Bogens in einem ganz bestimmten Verhältnis, wobei die Kämpfersteine paarweise unter dem Normalbogen Platz finden, was bei Anpassarbeiten sehr nützlich ist.

    [0017] In Fig. 3 ist ein Verlegeschema mehrerer Pflastersteinelemente gemäß der Erfindung zur Ausführung einer Bogenpflasterung dargestellt.Im linken oberen Bogenelement ist ein linker Kämpferstein A mit den Einzelsteinen 1, 2 und 3, ein Scheitelstein C1 mit den Einzelsteinen 7, 8 und 9 und ein rechter Kämpferstein B mit den Einzelsteinen 4, 5 und 6 dargestellt, wobei die Einzelsteine durch nicht durchgehende Trennfugen voneinander getrennt sind. In der nächsten Reihe sind zwei Bogenelemente verlegt, die aus je einem rechten Kämpferstein A und einem linken Kampferstein B bestehen, wobei jedoch die Scheitelsteine C2 nur zwei Einzelsteine aufweisen. Die daran anschließende Reihe ist wieder wie die erste Reihe ausgebildet, nämlich mit einem Kämpferstein A, einem Scheitelstein C1 mit drei Einzelsteinen 7, 8 und 9 und einem Kämpferstein B. Die Folge wiederholt sich entsprechend. Jeweils an den Einzelstein 4 der Kämpfersteine B sind genau die entsprechenden Bogenelemente mit den Kämpfersteinen A und B und den wechselnden Scheitelsteinen C1 und C2 angereiht. Die Reihung setzt sich auch in der dritten Reihe fort usw. Um das Verlegeschema zu verdeutlichen, sind die einzelnen aneinanderstoßenden Bogenelemente durch dick ausgezogene Linien L gekennzeichnet.

    [0018] In Fig. 4 ist ein weiteres Verlegeschema einer Bogenpflasterung dargestellt, wobei die einzelnen Bogenelemente wellenförmig ineinandergreifen. Dabei sind die folgenden Bogenelemente jeweils um 180 versetzt angeordnet.

    [0019] Zur Anpassung können in einfacher Weise Steine aus den Kampfersteinen A und B oder den Scheitelsteinen C1, C2 herausgebrochen werden, um eine bestimmte Abschlußform zu ermöglichen. Es ist daher von wesentlichem Vorteil, daß nur eine einzige Form erforderlich ist, wodurch sich die Lagerhaltung vereinfacht.

    [0020] Die Steine können ferner mit unsichtbaren Distanznocken ausgerüstet sein, ferner kann die Bogenmitte markiert sein. Dadurch ist es möglich, das Pflastersteinelement gemäß der Erfindung normal von Hand oder maschinell zu versetzen bzw. zu verlegen, wobei das optische Aussehen einer mit normalen Steinen verlegten Bogenpflasterung entspricht.

    [0021] Die Unterteilung des Bogenelementes in die einzelnen Steine A, B, C1 oder C2 kann auch in der Weise erfolgen, daß diese Steine nur durch Scheinfugen unterteilt sind.


    Ansprüche

    1. Bogenförmiges Pflastersteinelement für die Verlegung einer Bogenpflasterung dadurch gekennzeichnet , daß das Bogenelement durch einen äußeren Kreisbogem mit dem Radius (Ra) und einen inneren Kreisbogen mit dem gleichen Radius (Ri) begrenzt wird und die Mittelpunkte (Ma, Mi)der Kreisbögen auf einer radialen -Geraden im Abstand (h) voneinander liegen, wobei (h) der größten Breite des Bogenelementes entspricht, das aus zwei äußeren Steinen (A, B) und einem mittleren Stein (C1 bzw. C2) etwa gleicher Bogenlänge besteht, wobei die äußeren Steine (A, B) durch nicht durchgehende Trennfugen (Tr) in drei Einzelsteine und die mittleren Steine (C1 bzw. C2) in drei bzw. zwei Einzelsteine unterteilt sind und wobei das Bogenelement in bezug zur radialen Geraden (G) derart asymmetrisch versetzt ist, daß die Stirnseite (b) eines äußeren Steines (A, B) kleiner als die Stirnseite (a) des anderen äußeren Steines (B, A) ist und die Größe der Versetzung etwa der Breite des Steines (1) mit der kleineren Stirnseite (b) entspricht.
     
    2. Pflastersteinelement nach Anspruch 1, dadurch ge- kennzeichnet, daß der innere und äußere Radius (Ra, Ri) folgende Beziehung haben

    wobei (h) der Abstand der Mittelpunkte (Ma, Mi) voneinander auf der Geraden (G) ist.
     
    3. Pflastersteinelement nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Achsabstand 6 · h gleich der Bogenweite und die Länge (L) = 6,4271 . h betragen.
     
    4. Pflastersteinelement nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet , daß der Bogenwinkel αa des äußeren Kreisbogens (Ka) 107,5437° und der Bogenwinkei αi des inneren Kreisbogens (Ki) 88,62270 betragen und die Bogenlänge des äußeren Kreisbogens 7,582 · h und die Bogenlänge des inneren Kreisbogens (Ki) 6,1870 · h betragen.
     
    5. Pflastersteinelement nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4, da-urc durch gekennzeichnet, daß die Steine mit unsichtbaren Distanznocken versehen sind.
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht