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EP 0 018 470 B1 |
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EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
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Hinweis auf die Patenterteilung: |
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13.07.1983 Patentblatt 1983/28 |
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Anmeldetag: 21.02.1980 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)3: B31B 1/34 |
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Verfahren zum Wickeln einer Hülse und Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens
Method for winding a tube and device for carrying out the method
Procédé et dispositif pour l'enroulement d'un manchon
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Benannte Vertragsstaaten: |
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CH DE FR GB IT SE |
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Priorität: |
28.04.1979 DE 2917304
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Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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12.11.1980 Patentblatt 1980/23 |
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Anmelder: |
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- Maschinenfabrik Rissen GmbH
D-2000 Hamburg 56 (DE)
- 4P Nicolaus Kempten GmbH
D-87437 Kempten (DE)
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Erfinder: |
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- Eckert, Eugen
D-2081 Holm (DE)
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Vertreter: Hutzelmann, Gerhard |
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Duracher Strasse 22 87437 Kempten 87437 Kempten (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Wickeln einer Hülse aus einem flachliegenden,
im wesentlichen rechteckigen Materialzuschnitt, vorzugsweise aus Karton auf einem
Wickeldorn, bei dem eine mit dem Dorn rotierende Klemme den vorlaufenden Rand des
Materialzuschnittes festhält und ein feststehender Pressbalken den Materialzuschnitt
während des Wickelns gegen die Dornoberfläche presst.
[0002] Bei einem aus der US-A-2 058 182 bekannten Verfahren wird das vorlaufende Ende in
einen Schlitz in der Oberfläche des Wickeldorns eingesteckt und dort durch die mitrotierende
Klemme festgehalten. Dies hat den entscheidenden Nachteil, dass dabei die vordere
Kante des Materialzuschnittes geknickt wird. Beim Wickeln von mehrlagigen Hülsen stört
dieses abgeknickte innere Ende sehr stark. Dagegen ist es aber mit diesem Verfahren
unmöglich, einlagige Hülse herzustellen.
[0003] Aus der DE-C-596 181 ist eine Wickelmaschine bekannt, die mit einer aussen an der
Dornoberfläche liegenden Klemme versehen ist, die am Seitenrand des Kartonzuschnittes
angreift. Ausserdem sind neben dieser Klemme liegende Rollen zum Anpressen des Zuschnittes
an der Dornoberfläche vorgesehen.
[0004] Insbesondere zum schnellen und rationellen Wickeln einlagiger Hülsen ist eine derartige
Maschine nicht geeignet, da der Zuschnitt nicht exakt gehalten und geführt wird und
damit die Gefahr des seitlichen Verlaufens besteht.
[0005] Die genannten Nachteile könnten zwar mit Einrichtungen zum pneumatischen Ansaugen
des Zuschnittes am Dorn vermieden werden. Ein solches Verfahren ist aber nur bei begrenzter
Materialstärke des Zuschnittes und nur oberhalb eines bestimmten Mindestdurchmessers
des Doms zuverlässig einsetzbar.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein funktionsfähiges Verfahren und eine
Vorrichtung aufzuzeigen, mit dem die geschilderten Nachteile vermieden werden und
insbesondere keine nach innen gerichtete Verformung des vorlaufenden Zuschnittrandes
erfolgt.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass die ausserhalb des Dornumfangs
liegende und mit dem Dorn rotierende Klemme mit der Dornoberfläche klemmend zusammenwirkt,
und dass der feststehende Pressbalken beim Durchgang der Klemme kurzzeitig von der
Dornoberfläche abgehoben wird.
[0008] Die Klemme läuft mit dem Dorn um und muss somit unter dem feststehenden Pressbalken
hindurchgehen, der beispielsweise durch Federkraft gegen die Dornoberfläche bzw. den
darauf gewickelten Zuschnitt gedrückt wird, um die Wickelspannung zu gewährleisten.
Diese Funktion schliesst an sich die Notwendigkeit ein, dass der Pressbalken dauernd
auf den Zuschnitt einwirkt. Dies ist auch der Grund dafür, warum bei den bekannten
Vorrichtungen die Klemme innerhalb des Dornumfangs angeordnet ist, um störungsfrei
unter dem Pressbalken hindurchlaufen zu können und damit der Pressbalken unmittelbar
im Anschluss an die Klemme auf den Zuschnitt einwirken kann. Demgegenüber wird beim
erfindungsgemässen Verfahren auf die Einwirkung des Pressbalkens auf den Zuschnitt
unmittelbar im Anschluss an die Klemme verzichtet. Vielmehr wird der Pressbalken kurzzeitig
angehoben, damit die Klemme unter dem Pressbalken hindurchlaufen kann und dann anschliessend
auf den Zuschnitt aufgesetzt. Dieser Vorgang spielt sich aber so rasch ab, dass der
Zuschnitt nur innerhalb eines kleinen Bereichs hinter der Klemme vom Pressbalken unbeaufschlagt
bleibt, wobei der Bogenwinkel dieses Bereichs (im Querschnitt gesehen) so gering ist,
dass die anschliessend einsetzende Spannwirkung des Pressbalkens die in diesem Bereich
wirkende Umfangsreibung überwinden kann.
[0009] So erhält man den Vorteil, dass der Zuschnitt auch im Bereich seines vorlaufenden
Randes ohne Biegung auf der Umfangsfläche des Doms aufliegen kann, und dass die Klemme
ein wenig hinter der Vorderkante des Zuschnittes einwirken kann, so dass der vorderste
Rand des Zuschnittes frei liegt. Hierdurch kann ohne zusätzlichen Materialverlust
eine Uberlappungsnaht des Zuschnittes hergestellt werden.
[0010] Die erfindungsgemässe Vorrichtung mit einem Wickeldorn, der mit einer mit diesem
Wickeldorn rotierenden Klemme versehen ist, zum Formen einer Hülse aus einem flachliegenden
im wesentlichen rechteckigen Materialzuschnitt, wobei ein feststehender Pressbalken
angeordnet ist, welche Vorrichtung aus der US-A-2.058.182 bekannt ist, ist dadurch
gekennzeichnet, dass die mit dem Dorn rotierende Klemme an dessen Aussenseite angeordnet
und gegen die Dornoberfläche gepresst ist, und dass der feststehende Pressbalken über
eine mit dem Dorn in Verbindung stehende Einrichtung während des Durchgangs der Klemme
von der Dornoberfläche abhebbar ist.
[0011] Es sind unterschliedliche Steuerungen für die Anhebung des Pressbalkens denkbar.,
beispeilsweise mit einem besonderen Antrieb, dessen Bewegung durch einen auf die Domdrehung
ansprechenden Sensor gesteuert wird. Bevorzugt wird jedoch gemäss der Erfindung eine
Ausführung, bei der am Dorn ein drehfest mit diesem verbundener Nocken vorgesehen
ist, der zum Abheben des Pressbalkens dient.
[0012] Dadurch wird unmittelbar der Antrieb des Pressbalkens für die Hubbewegung besorgt.
[0013] Sehr vorteilhaft ist es auch, wenn gemäss der Erfindung am Pressbalken ein Stössel
angebracht ist, der mit dem Nocken in Wirkverbindung steht.
[0014] Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, dass der Pressbalken und die Klemme
in ihrer Ausgangsstellung am Aussenumfang des Wickeldorns mit einem Abstand voneinander
angeordnet sind, der für eine Hülsenüberlappung ausreicht und in den ein Schweissbalken
zum Verschweissen der Hülsennaht einzudringen vermag. Die Klemme und der Pressbalken
werden auf diese Weise für das Festhalten der Überlappung während der Verschweissung
nutzbar gemacht.
[0015] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen:
Figuren 1 bis 4 in schematischer Axialdarstellung den Dorn und die zugehörigen Teile
in unterschiedlichen Funktionsstadien.
[0016] Der in üblicher Weise drehbar angeordnete Dorn 1 mit der Umfangsfläche 2 ist mit
einer Klemme 3 verbunden, die von außen auf die Umfangsfläche 2 preßbar ist und während
der Wickelbewegung mit dem Dorn umläuft. Die Klemme ist zum Zuführen eines neuen Zuschnittes
abhebbar. Ortsfest und somit nicht mit dem Dorn umlaufend ist ein Preßbalken 4 vorgesehen,
der im wesentlichen radial zum Dorn 1 bewegungsgeführt ist und im Normalzustand durch
Federkraft gegen die Umfangsfläche 2 des Doms 1 gepreßt ist. Zur Steuerung des Preßbalkens
4 ist ein mit dem Dorn 1 drehverbundener Nocken vorgesehen, der mit einer Nockenerhöhung
10 auf einen Stößel 6 wirkt, der seinerseits mit dem Preßbalken 4 verbunden ist.
[0017] Die Vorrichtung arbeitet in folgender Weise:
In der in Fig. 1 dargestellten Anfangslage ist die Klemme 3 von der Dornumfangsfläche
abgehoben, so daß der Materialzuschnitt mit seinem vorlaufenden Rand zwischen Dorn
und Klemme eingeschoben werden kann. Gemäß Fig. 2 wird er durch die Klemme 3 auf der
Dornumfangsfläche festgeklemmt, und zwar in solcher Weise, daß sein vorderster Rand
vor der Klemme frei liegt. Wenn sich bei der nachfolgenden Drehung der Materialzuschnitt
mit der Klemme 3 dem Preßbalken 4 nähert, wird letzterer gemäß Fig. 3 angehoben, so
daß die Klemme 3 darunter hindurchlaufen kann. Dies geschieht dadurch, daß die Nockenerhöhung
10 am Stößel 6 angreift und diesen sowie den damit verbundenen Preßbalken 4 gegen
die Federkraft, die diesen sonst gegen die Dornumfangsfläche preßt, anhebt. Sobald
die Klemme 3 unter dem Preßbalken 4 hindurchgelaufen ist, wird der Preßbalken wieder
gesenkt, so daß er sich unter Federkraft auf die Oberfläche des zu wickelnden Zuschnittes
auflegt und dessen Wickelspannung gewährleistet. Der Wickelendzustand gemäß Fig. 4
zeigt die Klemme 3 in der Ausgangsstellung. Das vorlaufende Ende des Zuschnittes hat
sich unter das nachlaufende Ende geschoben, wodurch sich die Überlappung 8 zwischen
der Klemme und dem Preßbalken bildet, die anschließend durch den Schweißbalken 9 geschlossen
wird.
1. Verfahren zum Wickeln einer Hülse aus einem flachliegenden, im wesentlichen rechteckigen
Materialzuschnitt (7), vorzugsweise aus Karton auf einem Wickeldorn (1), bei dem eine
mit dem Dorn rotierende Klemme (3) den vorlaufenden Rand des Materialzuschnittes festhält
und ein feststehender Pressbalken (4) den Materialzuschnitt während des Wickelns gegen
die Dornoberfläche (2) presst, dadurch gekennzeichnet, dass die ausserhalb des Dornumfangs
liegende und mit dem Dorn (1) rotierende Klemme (3) mit der Dornoberfläche (2) klemmend
zusammenwirkt, und dass der feststehende Pressbalken (4) beim Durchgang der Klemme
(3) kurzzeitig von der Dornoberfläche (2) angehoben wird.
2. Vorrichtung insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, mit einem
Wickeldorn (1 der mit einer mit diesem Wickeldorn rotierenden Klemme (3) versehen
ist, zum Formen einer Hülse aus einem flachliegenden im wesentlichen rechteckigen
Materialzuschnitt (7), wobei ein feststehender Pressbalken (4) angeordnet ist, dadurch
gekennzeichnet, dass die mit dem Dorn (1) rotierende Klemme (3) an dessen Aussenseite
angeordnet und gegen die Dornoberfläche (2) gepresst ist, und dass der feststehende
Pressbalken (4) über eine mit dem Dorn in Verbindung stehende Einrichtung während
des Durchgangs der Klemme (3) von der Dornoberfläche (2) abhebbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass am Dorn (1) ein drehfest
mit diesem verbundener Nocken (5) vorgesehen ist, der zum Abheben des Pressbalkens
(4) dient.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass am Pressbalken (4) ein
Stössel (6) angebracht ist, der mit dem Nocken (5) in Wirkverbindung steht.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der
Pressbalken (4) und die Klemme (3) in ihrer Ausgangsstellung um Aussenumfang des Wickeldorns
(1) in einem Abstand voneinander angeordnet sind, der für eine Hülsenüberlappung (8)
ausreicht und in den ein Schweissbalken (9) zum Verschweissen der Hülsennaht einzudringen
vermag.
1. Procédé pour l'enroulement d'un manchon à partir d'une coupe de matériau (7) plate,
essentiellement rectangulaire, de préférence en carton, sur un mandrin d'enroulement
(1) sur lequel une pince (3) tournant avec le mandrin maintient l'amorce de la coupe
de matériau et un sommier de pression (4) fixe appuie la coupe contre la surface (2)
du mandrin pendant l'enroulement, caractérisé par le fait que la pince (3) logée à
l'extérieur de la circonférence du mandrin (1) et tournant avec ce dernier agit en
serrant avec la surface (2) du mandrin, et que le sommier de pression (4) fixe s'élève
brièvement de la surface (2) du mandrin pendant le passage de la pince (3).
2. Dispositif surtout pour la réalisation du procédé selon revendication 1, avec un
mandrin d'enroulement (1) équipé d'une pince (3) tournant avec ce mandrin, pour former
un manchon à partir d'une coupe de matériau (7) essentiellement rectangulaire, un
sommier de pression (4) fixe y étant coordonné, caractérisé par le fait que la pince
(3) tournant avec le mandrin (1) est logée sur son côté extérieur et est appuyé contre
la surface (2) du mandrin, et que le sommier de pression (4) fixe peut être soulevé
de la surface (2) du mandrin pendant le passage de la pince (3) moyennant un dispositif
relié au mandrin.
3. Dispositif selon revendication 2, caractérisé par le fait que sur le mandrin (1)
est prévue une came (5) reliée de façon fixe à ce dernier et servant à soulever le
sommier de pression (4).
4. Dispositif selon revendication 3, caractérisé par le fait qu'un coulisseau (6)
agissant avec la came (5) est monté sur le sommier de pression (4).
5. Dispositif selon l'une des revendications 2 à 4, caractérisé par le fait que le
sommier de pression (4) et la pince (3) sont logés dans leur position initiale sur
la circonférence du mandrin d'enroulement (1) avec un écart entre eux suffisant pour
un recouvrement (8) du manchon et dans lequel une mâchoire d'appareil à souder (9)
peut pénétrer pour le soudage du cordon du manchon.
1. A method for winding a tube from a flat, essentially rectangular blank (7) made
preferably of board on a winding mandrel (1), whereby a clamp (3) that rotates with
the mandrel holds the front edge of the material blank in place and a fixed pressing
strip (4) presses the blank against the surface (2) of the mandrel, wherein the clamp
(3) located outside the mandrel (1) and rotating with the mandrel (1) has a clamping
effect together with the surface (2) of the mandrel and wherein the fixed pressing
strip (4) is raised briefly from the surface (2) of the mandrel when the clamp (3)
travels by.
2. Device in particular for carrying out the method according to claim 1 with a winding
mandrel (1) that has a clamp (3) which rotates with this winding mandrel as well as
a fixed pressing strip (4) to form a tube from a flat, essentially rectangular blank
(7), wherein the clamp (3) that rotates with the mandrel (1) is located outside the
mandrel and is pressed against the surface (2) of the mandrel and wherein the fixed
pressing strip (4) can be raised from the surface (2) of the mandrel when the clamp
(3) passes by with the help of a mechanism connected to the mandrel.
3. Device according to claim 2, wherein a cam (5) is attached to and rotates with
the mandrel (1) and serves to raise the pressing strip (4).
4. Device according to claim 3, wherein the pressing strip (4) has a lifting rod (6)
attached to it which operates in combination with the cam (5).
5. Device according to one of claims 2 to 4, wherein the pressing strip (4) and the
clamp (3) are located at such a distance from each other in their initial positions
outside the winding mandrel (1) that there is enough space for one tube to overlap
(8) and for a heat sealing strip (9) to seal the seam of the tube.
