[0001] Die Erfindung betrifft eine Laufsohle mit einstückig integriertem Absatz, beide aus
elastischem nachgiebigem Werkstoff, für Straßenschuhe.
[0002] Bei einem Schuh mit herkömmlich ausgebildeter Laufsohle der eingangs genannten Art
erfolgt beim natürlichen Gang kontinuierlich das Abrollen des Fußes wie folgt: Die
erste Bodenberührung erfolgt im Fersenbereich. Danach erfolgt ein kontinuierliches
Abrollen des Fußes von der Ferse über den Außenballen, dann über den Innenballen und
letztendlich über die Großzehenbeere. Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde,
daß die Sohlenpartie des menschlichen Fußes unterhalb des Zentrums des Fersenbeines,
d.h. unterhalb des tuber calcanei am stärksten belastbar ist. Der Erfindung liegt
die Aufgabe zugrunde, eine Laufsohle der eingangs genannten Art so auszubilden, daß
beim Laufen der häufig überlastete Fußaußenrand entlastet und der Aufsetzdruck im
Absatzbereich zur Laststabilisierung möglichst lange auf das Zentrum des Fersenbeins
fokussiert wird. Diese Aufgabe wird durch das Kennzeichnungsmerkmal des Anspruches
1 gelöst.
[0003] Die napfförmige Ausmuldung des Absatzes gemeinsam mit der Schrägung bewirken die
gewünschte Stabilisierung des Fußes durch eine Fokussierung bzw. Zentrierung der beim
Auftritt im Absatzbereich angreifenden Kräfte auf die am stärksten belastbare Sohlenpartie
des menschlichen Fußes, d.h. auf das Zentrum des Fersenbeins. Messungen haben ergeben,
daß bei einer normalen Ganggeschwindigkeit von 1,2 m/sek durch die erfindungsgemäße
Ausgestaltung des Absatzes die gewünschte Fokussierung der besonders hohen Auftrittskräfte
auf das Zentrum des Fersenbeins etwa 60 Millisekunden beibehalten wird. Dadurch erfolgt
eine geringere Spontanbelastung des Fußes im Vorderfußbereich und somit auch eine
Entlastung des Bandapparates des Sprunggelenks. Weiterhin begünstigt die erfindungsgemäße
Ausbildung der Laufsohle im Absatzbereich beim Abrollen des Fußes eine linear-kontinuierliche
Verlagerung des jeweiligen Kraftangriffspunktes. Der Fuß wird in eine Soll-Mittellage
gezwungen, was gegebenenfalls noch durch eine entsprechend ausgeformte Einlegesohle
unterstützt werden kann.
[0004] Bei der Ausbildungsform nach dem Kennzeichnungsmerkmal des Anspruches 2 erfolgt der
erste Bodenkontakt des Absatzes im Bereich der beiden Enden des Ausmuldungsbogens.
[0005] Durch die Wahl eines geeigneten Laufsohlenwerkstoffes, z.B. eines Polyurethanschaums
auf Polyetherbasis, läßt sich ein besonders günstiger Kompromiss zwischen einer erstrebenswerten
Dämpfung und einer Fokussierung der insbesondere in der ersten Bodenberührungsphase
auftretenden hohen Kräfte auf das Zentrum des Fersenbeins erzielen, was eine Stabilisierung
des Fußes im Schuh erheblich begünstigt. Dadurch eignet sich ein mit der erfindungsgemäß
ausgebildeten Sohle ausgestatteter Straßenschuh auch in besonderer Weise zur Aufnahme
therapeutisch wirksamer Einlegesohlen.
[0006] Die Erfindung wird anhand der Figuren beispielsweise erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen mit der erfindungsgemäßen Laufsohle ausgestatteten
Schuh.
Fig. 2 eine Rückansicht des Schuhs entsprechend Pfeil II in Fig. 1.
Fig. 3 eine Bodenansicht der Laufsohle entsprechend Pfeil III in Fig. 1.
Fig. 4 eine Schnittdarstellung entsprechend der Linie IV-IV in Fig. 3.
Fig. 5 einen Schnitt entsprechend der Linie V-V in Fig. 4.
[0007] Die Laufsohle 1 besteht aus Polyurethanschaum auf Polyetherbasis. Sie ist einstückig
mit einem integrierten Absatz 2 versehen. Das Oberleder 3 des Schuhs ist in herkömmlicher
Weise mit der Laufsohle 1 verbunden. Der Absatz 2 weist eine zum rückwärtigen Absatzende
4 ansteigende Schrägung 5 auf und ist im Bereich der Schrägung 5 ausgemuldet (Mulde
6).
[0008] Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 2 ist die Schrägung 5 in sich bogenförmig ausgemuldet
(Ausmuldungsbogen 7), wobei die Achse 8 des Ausmuldungsbogens 7 etwa in Schuhlängsrichtung
und etwa parallel zur Oberfläche der Schrägung 5 verläuft.
[0009] Die Mulde 6 ist napfförmig ausgebildet. Sie weist eine kreisähnliche Umrißform auf
und reicht bis zum Randbereich des Absatzes 2. Dadurch ist die Oberfläche des Absatzes
2 mit einer etwa umlaufenden Randzone 9 versehen, deren Breite 14 etwa 6 mm beträgt.
[0010] Die Mulde 6 ist in ihrem Mittelbereich 10 um das Maß 11 gegenüber der Randzone 9
vertieft. Das Maß 11 beträgt etwa 3-6 mm.
[0011] Die Laufsohle 1 weist in Schuhlängsrichtung gesehen etwa eine Trapezquerschnittsform
auf (Fig. 2 und 4), wobei die längere Parallelseite des Trapezes in der Laufsohlen-Trittfläche
liegt. Die Schrägung 5 schließt mit der im wesentlichen gleichebigen Oberfläche von
Laufsohle 1 und vorderer Absatzfläche einen Winkel 12 von um 5 ein.
[0012] Die Laufsohlenoberfläche und der Vorderbereich des Absatzes 2 sind in an sich bekannter
Weise mit einer ihre Griffigkeit verbessernden Riffelung 13 versehen.
Bezugszeichenliste
[0013]
1 Laufsohle
2 Absatz
3 Oberleder
4 Absatzende
5 Schrägung
6 Mulde
7 Ausmuldungsbogen
8 Achse
9 Randzone
10 Mittelbereich
11 Maß
12 Winkel
13 Riffelung
14 Breite
1. Laufsohle mit einstückig integriertem Absatz, beide aus elastisch nachgiebigem
Werkstoff, für Straßenschuhe, dadurch gekennzeichnet, daß der im übrigen mit der Laufsohle
gleichebige Absatz (2) eine zum rückwärtigen Absatzende (4) ansteigende Schrägung
(5) aufweist und im Bereich der Schrägung (5) ausgemuldet ist.
2. Laufsohle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schrägung (5) über nahezu
die gesamte Absatzbreite in sich bogenförmig ausgemuldet ist, wobei die Achse (8)
des Ausmuldungsbogens (7) etwa in Schuhlängsrichtung und etwa parallel zur Schrägungsoberfläche
verläuft.
3. Laufsohle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mulde (6) napfförmig
ausgebildet ist und sich über die nahezu gesamte Absatzbreite erstreckt.
4. Laufsohle nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Mulde (6) eine
kreisähnliche Umrißform aufweist und bis zum Randbereich des hinteren Absatzendes
(4) reicht.
5. Laufsohle nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mulde (6) in ihrem Mittelbereich (10) um etwa 3-6 mm gegenüber ihrer Randzone
(9) vertieft ist.
6. Laufsohle nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die die Mulde (6) umgebende Randzone (9) etwa 6 mm breit ist.
7. Laufsohle nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß sie in Schuhlängsrichtung gesehen etwa eine Trapezquerschnittsform aufweist, wobei
die längere Parallelseite des Trapezes in der Laufsohlen-Oberfläche liegt.
8. Laufsohle nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schrägung (5) einen Winkel (12) von um 5° mit der im wesentlichen ebenen Laufsohlenoberfläche
einschließt.
9. Laufsohle nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Laufsohle (1) aus Polyurethanschaum auf Polyetherbasis besteht.