(19)
(11) EP 0 089 533 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.09.1983  Patentblatt  1983/39

(21) Anmeldenummer: 83102178.7

(22) Anmeldetag:  05.03.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B65D 71/04, B65D 57/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR NL SE

(30) Priorität: 19.03.1982 DE 3210156

(71) Anmelder: Fr. Sander GmbH & Co.
D-5600 Wuppertal 2 (DE)

(72) Erfinder:
  • Lücke, Gert
    D-5600 Wuppertal 1 (DE)

(74) Vertreter: Rieder, Hans-Joachim, Dr. 
Rieder & Partner Anwaltskanzlei Postfach 11 04 51
42304 Wuppertal
42304 Wuppertal (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Stapel winkelförmiger Kantenschutzleisten


    (57) Die Erfindung betrifft eine winkelförmige Kantenschutzleiste (1), die zur Zuordnung zu Packstücken (7) als Schutz beim Umschnüren mit Drähten (10), Bändern oder dergleichen in einem durch reiterförmiges Ineinanderschachteln einer Vielzahl von Kantenschutzleisten gebildeten Stapel bereitgehalten wird, und die an der Außenfläche (F2) zumindest eines Winkelschenkels (2) klebstoffabweisend ausgebildet ist, und schlägt zur Erzielung einer herstellungstechnisch einfachen, gebrauchsvorteilhaften Ausgestaltung solcher Schutzleisten und einsatzgerechten Stapelbildung vor, daß bei zumindest einem Winkelschenkel (2) mit klebstoffabweisender Außenfläche (F2) selbstklebende Teilbereich (4) auf der Innenfläche (F1) vorgesehen sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen durch reiterförmiges Ineinanderschachteln gebildeten Stapel winkelförmiger Kantenschutzleisten zur Zuordnung zu Packstücken oder dergleichen als Schutz vor Umschnürungsdrähten, -bändern oder dergleichen.

    [0002] Die klassische Art der Bereithaltung solcher im Querschnitt winkelförmiger Kantenschutzleisten ist eine reiterförmige Stapelbildung, wobei der Stapel durch in Abständen angeordnete Querbänder gesichert ist. Nach Lösen derselben lassen sich die einzelnen Kantenschutzleisten entnehmen und bspw. an den Vertikalecken des zu umschnürenden Packstückes anlegen. Um zu vermeiden, daß sie umfallen, werden sie meist mit einem kurzen Klebestreifen provisorisch fixiert. Zur Anwendung kommt bspw. ein unter der Bezeichnung Tesafilm bekannter Streifen zur Anwendung. Diese Maßnahme stellt aber eher einen Behelf dar und erfordert auch eine nicht unerhebliche Menge an Klebstreifen.

    [0003] Es wurde auch versucht, die einzelnen Kantenschutzleisten mit einem Selbstklebestreifen auszurüsten. Letzterer ist auf der Innenfläche eines der Winkelschenkel unterbrochen oder durchlaufend angeordnet. Es handelt sich um einen sogenannten Transferstreifen. Die Gebrauchsklebeschicht ist mittels eines Trennpapiers abgedeckt. Vor Anbringung des Kantenschutzes ist es erforderlich, das meist nur umständlich zu erfassende Trennpapier abzuziehen. Sieht man bspw. aus materialsparenden Gründen nur in Abständen entsprechende Kiebestreifen vor, so wird die Vorbereitung solcher Kantenschutzleisten äußerst zeitraubend.Aufgabe der Erfindung ist es daher, Kantenschutzleisten zu schaffen, die einerseits hinsichtlich der geordneten Stapelbildung, also Vorratshaltung, günstiger sind, andererseits aber ohne jedwede Hilfsmaßnahmen oder zeitraubende Vorbereitungen an den Ecken sofort positionierbar sind.

    [0004] Gelöst ist diese Aufgabe durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung.

    [0005] Die Unteransprüche sind vorteilhafte Weiterbildungen des Gegenstandes der Erfindung.

    [0006] Zufolge solcher Ausgestaltung ist ein sowohl hinsichtlich der Stapelbildung als auch betriebssicheren, gegebenenfalls automatischen Zuordnung der einzelnen Kantenschutzleisten dienender Umschnürungssowie auchStoßschutz erzielt. Die provisorische Fixierung vor allem der in der Vertikalen anzuordnenden Kantenschutzleisten entfällt. Dadurch, daß einfach Teilbereiche der Innenfläche mindestens eines Winkelschenkels selbstklebend gestaltet sind, haften die Kantenschutzleisten am Packstück. Selbst intensive Drehbewegungen und Stöße am Packstück, bspw. in der Umschnürungsmaschine, beeinträchtigen den festen Halt der Kantenschutzleisten nicht. Das Verpacken läßt sich insgesamt schneller bewerkstelligen. Dadurch, daß die Außenfläche eines Winkelschenkels mindestens im Deckungsbereich der selbstklebenden Teilbereiche klebstoffabweisend ausgebildet ist, läßt sich die selbst hierbei noch auftretende minimale Haftwirkung überraschenderweise vorteilhaft für die Bildung des Stapels der reiterförmig ineinandergeschachtelten Kantenschutzleisten nutzen. Die Klebestellen erfüllen demzufolge eine Doppelfunktion. Zusätzlich nämlich zu ihrer Befestigungswirkung am Packstück kommt, ohne jede weitere Maßnahme und ohne jedes weitere Bauteil, die Funktion, daß man die einzelnen Kantenschutzleisten zu einem verpackungstechnisch günstigen und auch handhabungstechnisch vorteilhaften Stapel zusammenfassen kann, der sich an der Gebrauchsstelle auch leicht trennen läßt, sei es von Hand oder sei es mechanisch im Zuge einer voll automatischen Verpackung. Die klebstoffabweisende Ausbildung des einen Winkelschenkels ist außer im Hinblick auf die gewünschte Trennbarkeit auch weiter noch vorteilhaft insofern, als sie eine Schutzabdeckung der selbstklebenden Teilbereiche bringt. Der Kleber bleibt über längste Lagerzeiten frisch. Da überdies die selbstklebenden Teilbereiche an der Innenfläche des Winkelschenkels liegen, sind auch bezüglich der zuunterst liegenden Kantenschutzleiste eines Stapels keinerlei Nachteile dahingehend gegeben, daß die diesbezüglichen selbstklebenden Teilbereiche zerstört oder durch Berührung inaktiviert würden, da sie geschützt im Winkelraum der im Querschnitt winkelförmigen Kantenschutzleiste liegen. Weiter ist es von Vorteil, daß der selbstklebende Teilbereich an der Innenfläche desselben Winkelschenkels vorgesehen ist, dessen Außenfläche die klebstoffabweisende Ausbildung besitzt. Hieraus erwächst noch ein weiterer benutzungstechnischer Vorteil insofern, als man bei notwendigem verstärkten Kantenschutz mehrere Kantenschutzleisten einsetzt und durch ledigliches Wenden um 180° (Lage in Gegenrichtung) erreicht, daß bspw. zwei und mehr Kantenschutzleisten schon fest miteinander verbunden sind, da die selbstklebenden Teilbereiche auf der Außenseite der anderen Kantenschutzleiste keine klebeneutrale Fläche in Form der klebstoffabweisenden Ausbildung vorfindet, sondern bspw. die normale Papierfläche. Schließlich ist es noch von Vorteil, daß die selbstklebenden Teilbereiche in gleichmäßiger Abstandsverteilung und mit Abstand von der Winkelschenkel-Randkante vorgesehen sind und die klebstoffabweisende Ausbildung durch einen sich über die ganze Länge der Außenfläche erstreckenden Imprägnierungsstreifen erzielt ist. Der Klebereinsatz ist sparsamst angewendet; der durchgehende Verlauf der klebstoffabweisenden Ausbildung erlaubt einen etwa notwendigen Längenversatz der Leisten zueinander. Als Imprägnierungsstreifen kann ein aufgesetzter Streifen Verwendung finden oder aber auch eine Tränkung unter Verwendung eines Silikonaufstrichs angewandt sein.

    [0007] Weitere Vorteile und Einzelheiten des Gegenstandes der Erfindung sind nachstehend anhand eines zeichnerisch veranschaulichten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigt:

    Fig. 1 in perspektivischer Darstellung ein durch reiterförmiges Ineinanderschachteln gebildeter Stapel winkelförmiger Kantenschutzleisten,

    Fig. 2 ein ebenfalls perspektivisch dargestelltes Packstück mit vertikal angeordneten Kantenschutzleisten in fertig umschnürtem Zustand,

    Fig. 3 zwei Kantenschutzleisten bei abgehobener oberer Leiste,

    Fig. 4 eine Stapeleinheit in Stirnansicht und

    Fig. 5 ausschnittsweise eine Stirnansicht eines aus zwei Kantenschutzleisten gebildeten, verstärkten Einheit.



    [0008] Der in Fig. 1 veranschaulichte Stapel St besteht aus einer Vielzahl reiterförmig ineinandergeschachtelter Kantenschutzleisten 1. Diese sind im Querschnitt winkelförmig, d. h. rechtwinklig gestaltet. Beide Winkelschenkel 2, 3 der Kantenschutzleiste weisen gleiche Länge auf.

    [0009] Die Kantenschutzleiste 1 kann aus Pappe, Papier, Kunststoff oder dergleichen bestehen. Auch Verbundmaterial ist denkbar. Die Wellpappe kann dieses Dickenmaß noch überschritten werden. Während die Innenecke exakt käntig ausgeformt ist, weist die Außenecke eine Querrundung R auf, so daß sich das Umschnürungsmittel, bspw. Draht, Kordel, Kunststoffband oder dergleichen knickfrei, d. h. entsprechend bogenförmig umlegt.

    [0010] Auf der Innenfläche F 1 mindestens eines Winkel_schenkels, im Ausführungsbeispiel des Winkelschenkels 2, sind selbstklebend gestaltete, lang-rechteckige Teilbereiche 4 gebildet. Es handelt sich um eine intermittierend oder gegebenenfalls auch durchgehend aufgetragene Selbstkleberschicht 5. Diese tritt beim Ansetzen der Kantenschutzleisten an den rechtwinkligen Ecken 6 eines Packstückes 7 mit der Packstückwandung 8 in feste Haftverbindung. Auf diese Weise ist vermieden, daß sich die Leisten 1 bei Umführung eines Umschnürungsmittels 10 verlagern bzw. bei vertikaler Zuordnung abfallen, bevor das Umschnürungsmittel die endgültige Fixierung bewirkt.

    [0011] Bei Ineinanderschachteln der einzelnen Kantenschutzleisten 1 zu dem oben erläuterten Stapel St tritt dabei der selbstklebende Teilbereich 4 gegen die klebstoffabweisend ausgebildete Außenfläche F 2 der jeweils darunterliegenden Kantenschutzleiste 1. Dies hat zur Folge, daß der Stapel durch die leichte noch vorhandene Haftkraft zusammenhält, andererseits aber das Abheben der einzelnen Kantenschutzleisten 1 voneinander nicht behindert wird. Die klebstoffabweisende Partie der Außenfläche F 2 ist im Deckungsbereich zu den selbstklebend wirkenden Teilbereichen 4 vorgesehen. Durch die hohe Wirksamkeit entsprechender, auf dem Markt erhältlicher Selbstkleber genügen schon verhältnismäßig flächenkleine Teilbereiche 4. Zweckmäßig sind diese Teilbereiche im Mittelbereich der Innenfläche F 1 realisiert und auch in gleichmäßiger Abstandsverteilung zueinander. Es wird auf Fig. 3 verwiesen, wo aus der perspektivischen Unteransicht der oberen Kantenschutzleiste die Lage der einzelnen selbstklebenden Teilbereiche hervorgeht. Wie ersichtlich, nehmen sie auch einen seitlichen Abstand zur Innenecke und einen seitlichen Abstand von der Winkelschenkel-randkante 2' ein. Die Möglichkeit, daß der Bedienende diese selbstklebenden Teilbereiche anfaßt und durch schmutzige Hände möglicherweise beeinträchtigt, ist gering.

    [0012] Die klebstoffabweisende Ausbildung der Außenfläche F 2 der Winkelschenkel 2 ist durch einen durchgehend verlaufenden Imprägnierungsstreifen 11 realisiert. Es kann sich hier um eine Streifenzuordnung handeln mit entsprechend klebstoffabweisender Ausbildung oder aber auch um einen Aufstrich solche Eigenschaften aufweisender Substanz (Silikon).

    [0013] Im allgemeinen genügt es, wenn nur ein Winkelschenkel in der erläuterten Weise ausgerüstet ist. Natürlich besteht auch die Möglichkeit, den anderen Winkelschenkel entsprechend zu präparieren, was aber praktisch bloß bei größer als normal dimensionierten Kantenschutzleisten Nutzen hätte.

    [0014] Dadurch, daß der selbstklebende Teilbereich bzw. die selbstklebenden Teilbereiche 4 an der Innenfläche F 1 desselben Winkelschenkels vorgesehen ist, dessen Außenfläche die klebstoffabweisende Ausbildung besitzt, kann durch ledigliches Umwenden der nächsten Kantenschutzleiste 1, und zwar um 180°, so daß das eine Ende mit dem anderen Ende der anderen Leiste abschließt, eine doppel- und sogar mehrlagige Kantenschutzleiste zusammengestellt werden. In der entsprechend gewendeten Zuordnung finden nämlich die selbstklebenden Teilbereiche 4 keine kleberneutralisierende Beschichtung vor; sie treten daher in feste Klebeverbindung mit der korrespondierenden Fläche der darunter liegenden Kantenschutzleiste 1. Diese Situation ist in Fig. 5 wiedergegeben.

    [0015] Wie Fig. 4 deutlich entnehmbar ist, liegt auch der nicht vom Rücken einer benachbarten Kantenschutzleiste abgedeckte selbstklebende Teilbereich 4 trotzdem geschützt im spitzdachförmigen Innenraum 12 des Stapels St. Die Stapelauflagefläche ist als strichpunktierte, horizontale Linie angedeutet.

    [0016] Trotz des haftenden Zusammenhalts des Stapels St kann es von Nutzen sein, den Stapel noch durch einige Querbänder 13 zu sichern. Nach Entfernen dieser Querbänder 13 ist das Stapelpaket aber noch so fest miteinander verbunden, daß es praktisch einem Zuordnungsmagazin einer automatischen Umschnürungseinrichtung zugeordnet werden kann, von wo aus dann die gesteuerte Einzelentnahme erfolgt.

    [0017] Alle in der Beschreibung erwähnten und in der Zeichnung dargestellten neuen Merkmale sind erfindungswesentlich, auch soweit sie in den Ansprüchen nicht ausdrücklich beansprucht sind.


    Ansprüche

    1. Durch reiterförmiges Ineinanderschachteln gebildeter Stapel winkelförmiger Kantenschutzleisten zur Zuordnung zu Packstücken oder dergleichen als Schutz vor Umschnürungsdrähten, -bändern oder dergleichen, dadurch gekennzeichnet, daß Teilbereiche (4) der Innenfläche (F 1) mindestens eines Winkelschenkels (2) der Kantenschutzleiste (1) selbstklebend gestaltet sind und die Außenfläche (F 2) eines Winkelschenkels (2) mindestens im Deckungsbereich dazu klebstoffabweisend ausgebildet ist.
     
    2. Stapel winkelförmiger Kantenschutzleisten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der selbstklebende Teilbereich (4) an der Innenfläche (F 1) desselben Winkelschenkels (2) vorgesehen ist, dessen Außenfläche (F 2) die klebstoffabweisende Ausbildung besitzt.
     
    3. Stapel winkelförmiger Kantenschutzleisten nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die selbstklebenden Teilbereiche (4) in gleichmäßiger Abstandsverteilung und mit Abstand von der Winkelschenkel-Randkante (2') vorgesehen sind und die klebstoffabweisende Ausbildung durch einen sich über die ganze Länge der Außenfläche (F 2) erstreckenden Imprägnierungsstreifen (11) erzielt ist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht