[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bildung einer kringelfreien Fadenreserve
sowie eine Spulmaschine zum Aufspulen von einem oder mehreren Fäden.
[0002] Auf Spulmaschinen, Zwirn- und Fachmaschinen werden die Fäden über "Kopf" von einer
Lieferspule abgezogen. Die Fäden werden dabei durch eine oberhalb der Lieferspule
angeordnete Oese geführt. Zwischen dieser Führungsöse und der Spulenoberfläche läuft
der Faden infolge der auf den Faden wirkenden Fliehkräfte ballonförmig um. Die Oese
ist dabei in einem aus Erfahrung und dem zur Verfügung stehenden Platz gewonnenen
Abstand zur Spulenoberfläche angebracht.
[0003] Beim Ansetzen von Fäden nach einem Fadenbruch oder nach einem Spulenwechsel wird
die für den Ansetzvorgang benötigte Fadenlänge vorerst einmal von der Spule abgezogen.
Sobald das Abziehen aufhört und dadurch die Spannung im Faden nachlässt, bilden sich
in gesponnenen Fäden Kringel, die zu unlösbaren Knoten führen können. Solche Knoten
bewirken Unstetigkeiten (z.B. Dickstellen) und können Nadelbrüche in Nähmaschinen
verursachen. Die Dickstellen müssen daher in einem zusätzlichen Arbeitsgang entfernt
werden, wenn ein einwandfreies Garn erzeugt werden soll.
[0004] Bei Arbeitsunterbrüchen, d.h. immer wenn der ablaufende Faden nicht kontinuierlich
von der Lieferspule abgeführt, bzw. abgezogen wird und folglich keine Spannung auf
den Faden wirkt, lösen sich von der Spulenoberfläche Teile von Windungen oder ganze
Windungen ab und bilden infolge des von Spinnen oder Zwirnen herrührenden Dralles
Kringel. Beim Wiederanfahren kann es vorkommen, dass sich die Kringel nicht auflösen
und eingespult werden. Es können sich auch Knoten bilden, die einen erneuten Unterbruch
der Spulstelle auslösen oder in der Weiterverarbeitung der Spule, bzw. des Fadens
zu einem Unterbruch führen können.
[0005] Es sind schon verschiedene Verfahren und Vorrichtungen bekannt, welche die Kringelbildung
zu verhindern suchen.
[0006] Eine dieser bekannten Vorrichtungen besteht aus einem Samtkissen, das ausserhalb
des Fadenballonbereiches angebracht ist. Nach dem Abziehen der benötigten Fadenreserve
hält die Bedienungsperson das Ende mit der einen Hand fest und führt mit der andern
Hand den von der Spule kommenden Faden auf das Kissen und drückt ihn dort an. Zwischen
der Spule und dem Kissen bilden sich nun keine Kringel, falls der Faden tangential
von der Spule wegläuft. Die auf diese Weise gewonnene Fadenlänge ist sehr bescheiden
und löst sich schon bei geringstem Zug vom Kissen ab.
[0007] Es sind auch schon Klemmvorrichtungen bekannt, welche den Faden festhalten. Aber
auch diese Vorrichtungen können nicht befriedigen, weil die Bedienungsperson zum Einlegen
des Fadens zuerst die Klemmvorrichtung öffnen muss und daher beide Hände für den Vorgang
benötigt.
[0008] Aus einer kürzlich erschienen deutschen Offenlegungsschrift Nr. 31 20 430 ist eine
Vorrichtung zum Verhindern von Fadenkringeln bei laufenden Garnen bekanntgeworden.
Bei dieser Vorrichtung ist zwischen der Garnablauf- oder Lieferspule und einem Garnführungselement
ein Borstenring eingesetzt, dessen elastische Borsten in den Fadenballon hineinragen
und das ablaufende Garn straff halten.
[0009] Diese Vorrichtung ist für feine Garne und insbesondere an Fachmaschinen völlig unbrauchbar,
da keine freie Ballonbildung und damit kein sauberer Ablauf des Garnes von der Spulenoberfläche
möglich ist. Des weiteren ist ein automatischer Anlauf der Maschine ohne zusätzliche,
das Garn ausser Eingriff mit dem Borstenring haltende Fadenführungsmittel nicht möglich.
[0010] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, die Bildung von Kringeln
, bzw. das Ablösen von Windungen von der Spulenoberfläche bei Unterbrüchen des Spulvorganges
an der Spulstelle zu verhindern.
[0011] Insbesondere besteht die Aufgabe der Erfindung auch darin, die Bildung von Kringeln
an dem oder den nichtgebrochenen Fäden an Fachmaschinen mit einer Vielzahl einer Aufnahmespule
zulaufender Fäden zu verhindern.
[0012] Eine weitere Aufgabe besteht darin, ein einfaches, einhändig auszuführendes Verfahren
zur Bildung einer kringelfreien Fadenreserve bei Fadenbruch zu schaffen.
[0013] Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, dass sowohl Fadenreserven von über
Kopf abgezogenen Fäden, als auch von tangential von rotierenden Spulen abgezogenen
Fäden möglich sind.
[0014] Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung zu schaffen, mit
der Fadenreserven aufgebaut werden können, ohne dass Kringel entstehen.
[0015] Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, dass die Vorrichtung den Faden
auch bei Arbeitsunterbrüchen kringelfrei hält.
[0016] Gelöst werden diese Aufgaben gemäss Kennzeichen der Ansprüche 1 und 8. Weitere vorteilhafte
Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
[0017] Die Umlenkung des von der Lieferspule zur Aufnahmespule laufenden Fadenabschnittes
an der Oberkante der Lieferspule und der damit erreichte Bremseffekt hindern den Faden
wirksam daran, sich zur Spulenoberfläche hin zu bewegen und dort einerseits Fadenkringel
zu bilden und andererseits in ganzen Windungen von der Spulenoberfläche wegzu
gleiten. Durch die Verkleinerung des Abstandes der Führungsöse und der Spulenoberkante,
bzw. die Verringerung der Fadenlaufwinkelscx zur Spulenstirnfläche kann die Reibung
des Fadens an der Kante soweit erhöht werden, dass der Faden nicht mehr zur Spulenoberfläche
zurückgleiten kann.
[0018] Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, dass die Verschiebung der
Oese und/oder der Spule mit geringem technischen Aufwand erfolgen kann.
[0019] Ohne weiteres lässt sich eine Fadenreserve auch bei verringertem Abstand der Oese
von der Spule von Hand abziehen.
[0020] Eine von Hand um den Fortsatz gelegte, durch die Reibung an der Kante gesicherte
Fadenreserve, kann an neuen als auch an bestehenden Maschinen mit geringstem Aufwand
erzeugt werden.
[0021] Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass die Fadenreserve mit.geringer
Zuqkraft auf den Faden aufgelöst werden kann.
[0022] Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass die Fadenreserve für über
Kopf abgezogene Fäden wie auch für tangential abgezogene Fäden anwendbar ist.
[0023] Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass die Fadenreserve auf der Spulenhülse
selbst gebildet werden kann. Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass
die Fadenreserve auf dem Spulenaufsteckdorn gebildet werden kann. Ein weiterer Vorteil
der Erfindung besteht darin, dass keine das Handling der Maschine störende Elemente
im Bereich des Fadenlaufes vorgesehen werden müssen.
[0024] Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass das Auflösen der Fadenreserve
in mehreren Schritten erfolgen kann.
[0025] Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass sowohl rechts- wie auch links-gespulte
oder aufgewundene Fäden in Reserve gelegt werden können.
[0026] Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass beim Bruch einer der Fäden
beim Fachen der oder die nicht-gebrochenen Fäden ebenfalls in eine Reservenschlaufe
gelegt werden können und damit nicht neu angesetzt werden müssen.
[0027] Anhand illustrierter Ausführungsbeispiele wird die Erfindung näher erläutert. Es
zeigen:
Fig. la eine Ansicht einer auf einen Dorn aufgesteckten Spule mit Fadenabzug über
Kopf,
Fig. lb eine Aufsicht auf das Dornende von Fig. la,
Fig. 2a eine Aufsicht auf das Dornende von Fig. 2b,
Fig. 2b,3,4 ein Dornende,
Fig. 5 eine Ansicht einer auf einen Dorn aufgesteckten Spule mit tangentialem Fadenabzug,
Fig. 6 eine schematische Darstellung einer Spulstelle mit verschiebbarer Führungsöse,
Fig. 7 eine schematische Darstellung einer Spulstelle mit verschiebbarer Aufsteckung,
Fig. 8 eine Ansicht einer Spulstelle mit vier horizontal liegenden Spulen und
Fig. 9 eine Seitenansicht von Figur 3.
[0028] Eine Spule 1 ist auf einem in der Figur nicht sichtbaren Dorn, der in die Hülse 2
der Spule 1 eingreift, aufgesteckt und wird in diesem drehfest gehalten (Fig.la.).
Auf der Spule 1 liegen eine Vielzahl von Windungen, von den aber nur drei mit den
Bezugszeichen a, b, c einzeln dargestellt sind. Zusammen bilden sie den Faden 3.
[0029] Aus dem oberen Ende (Kopf) der Spule 1, bzw.der Hülse 2 ragt ein Fortsatz 4 mit einem
gekröpften Endstück 5 (Fig. lb). Anstelle des Endstückes 5 kann auch eine geschlitze
Scheibe 6 vorgesehen sein (Fig. 2a, 2b), oder der Fortsatz 4 kann einen Schwanenhals
7 aufweisen (Fig. 3).
[0030] Statt des Fortsatzes 4 kann auch die Spulenhülse 2 selbst um einige Zentimeter verlängert
sein (Fig. 4) und oben ein Endstück 8 ähnlich dem Endstück 6 in Fig. 2a aufweisen.
Bei allen Ausführungsformen kann an der Wurzel des Fortsatzes 4 ein konischen Abschnitt
13 vorgesehen sein (Fig.la).
[0031] Vorzugsweise ist die Oberfläche des Fortsatzes 4 poliert, damit der Faden 9 beim
Abziehen nicht beschädigt werden kann und mit geringsten Widerstand gleitet.
[0032] Zur Bildung einer Fadenreserve wird nun wie folgt vorgegangen:
Das an die letzte Windung c anschliessende Fadenende 9,z.B. 2o cm, wird ein- oder
mehrmals um den Fortsatz 4 gewunden und nach oben in Richtung des Pfeiles A geführt.
Die nun kringelsicher an der Oberkante 10 umgelenkte, auf der Oberfläche der Spule
1 haftend liegende, leicht aufzulösende Fadenreserve setzt sich im dargestellten Beispiel
in Fig. 1 aus den Längen der zwei Windungen b und c auf der Spule 1 sowie den Längen
der zwei Windungen d und e auf dem Fortsatz 4 zusammen.
[0033] Beim Abziehen oder Auflösen der Fadenreserve durch Ziehen am Fadenende 9 gleitet
die Fadenschlaufe B, durch Reibung an der Kante lo gebremst, entlang dieser Kante
lo. Das Endstück 5 verhindert, dass der Faden 9, bzw. die Windungen e und d oben aus
dem Fortsatz 4 gleiten, bevor sie aufgelöst sind.
[0034] Mit jedem vollen Umgang der Schlaufe B auf der Kante lo lösen sich auf der Spule
1 und auf dem Fortsatz 4 je eine Windung auf. Sind sämtliche Windungen d und e auf
dem Fortsatz 4 aufgelöst, so gleitet der Faden 9 von selbst aus dem Endstück 5, von
dem er bisher zurückgehalten wurde,und geht in den ballonförmigen Verlauf C über.
[0035] Die Länge der Fadenreserve hängt somit von zwei Faktoren ab. einerseits von der Anzahl
der auf dem Fortsatz 4 gelegten Windungen sowie vom momentanen Durchmesser der Spule
1, der die Länge der Windungen a, b, c bestimmt.
[0036] Solange jeweils eine Schlaufe B, bzw. eine Windung auf dem Fortsatz 4 vorhanden ist,
kann die Fadenspannung am Fadenende 9 jederzeit abfallen, ohne dass in der Reserve
auf der Oberfläche der Spule 1 ein Kringel entstehen kann.
[0037] In Fig. 5 ist analog ein tangential von einer Spule 11 abgezogener Faden 13 dargestellt.
Auf einem Fortsatz 14 sind zwei Windungen d' und e' gelegt. Auf der Oberkante 2o gleitet
die Fadenschlaufe B des Fadenendes 19, welches zu den Windungen a', b', c', führt.
Durch den tangentialen Abzug des Fadens 19 erübrigt sich das Anbringen eines Endstückes
auf dem Fortsatz 14.
[0038] Beim Abziehen, bzw. Auflösen der Fadenreserve wird pro Windung auf dem Fortsatz je
eine Windung auf der Spule aufgelöst.
[0039] Die Fortsätze 4, 14 können eine Verlängerung des Aufsteckdornes sein, sie können
aber auch als unabhängige Elemente in die Spulenhülse 2, 12 eingesteckt sein.
[0040] Bedingung für einen störungsfreien Abzug des Fadens 3 ist einzig, dass der Fortsatz
4 mit den Endstücken 5, 6, 7, oder 8 innerhalb des Fadenballons C liegt. Bei der Ausführung
nach Fig. 5, bei welcher Spule 11 die im Betrieb rotiert, spielt die Ausbildung des
Fortsatzes 14 eine untergeordnete Rolle.
[0041] In den Figuren 6 und 7 sind die Einzelheiten der Spulstellen nur soweit dargestellt
wie dies zum Verständnis der Erfindung notwendig ist. Insbesondere wurden alle Antriebs-und
Steuerorgane sowie die Tragkonstruktion und die benachbarten Spulstellen weggelassen.
[0042] An einem Aufsteckgatter 21 mit einem Aufsteckdorn 22 ist in senkrechter Stellung
eine Lieferspule 23 aufgesteckt. Das Gatter 21 kann fest mit einer Tragkonstruktion
verbunden oder an dieser schwenk- oder drehbar befestigt sein. Koaxial zum Dorn 22
liegt in einem Abstand ho zur Spule 23 eine Führungsöse 24. Durch die Oese 24 führt
ein von der Spule 23 abgezogener Faden 25 zu einer Aufnahmespule 26, welche beispielsweise
von einer Reibwalze 27 antreibbar ist. Eine Verlegevorrichtung (nicht gezeigt) führt
den Faden 25 längs der Spule 26 unter Bildung von sich kreuzenden Windungen hin und
her. Das in gebrochener Linie dargestellte Rechteck 28 steht stellvertretend für die
Fadenüberwachung, die Fadentrenn- und Spleissvorrichtung sowie für eine allenfalls
vorhandene automatische Fadenansetzvorrichtung.
[0043] Zwischen der Spule 23 und der Oese 24 bildet der Faden 25 beim Abziehen einen umlaufenden
Ballon 29. Der Faden läuft folglich direkt von der Spulenoberfläche zur Oese 24, ohne
die Kante 211 der Spule 23 zu berühren.
[0044] In Figur 6 ist die Oese 24 an einem Arm 210 befestigt und mit diesem aus der Arbeitsstellung
in eine Ruhestellung (gestrichelte Linien) verschwenkbar. In der Ruhestellung reduziert
sich der Abstand h
o von der Oese 24 zur Spule 23 auf einen Bruchteil des ursprünglichen Wertes.
[0045] Im verringerten Abstand h
l schliesst der Faden 25 dann mit der Spulenstirnfläche 213 einen Winkel α<60° ein und
wird von der Oberkante der Spule 23 umgelenkt bzw. gebremst. Der Winkel α des Fadens
25 beträgt vorzugsweise 45°± lo°.
[0046] In Figur 7 wird die Umlenkung des Fadens 25, bzw. die Verkleinerung des Abstandes
h auf einen Wert h
l dadurch erreicht, dass das Aufsteckgatter 21 oder aber der Aufsteckdorn 22 axial gegen
die Führungsöse 24 verschiebbar angeordnet ist.
[0047] Die Verschwenkung des Armes 210, bzw. die Verschiebung des Aufsteckdornes 22 kann
mechanisch oder pneumatisch erfolgen. Die Wahl des Antriebssystemes wird von der bereits
an der Maschine vorhandenen Antriebsart abhängig sein.
[0048] Selbstverständlich können der Aufsteckdorn 22 und die Oese 24 auch auf einer geneigt
zur Vertikalen liegenden Achse oder horizontal liegend vorgesehen sein.
[0049] In den Figuren 8 und 9 sind horizontale Spulenaufsteckungen am Beispiel einer Fachmaschine
mit vier Lieferspulen gezeigt.
[0050] Bricht im Betrieb ein Faden oder wird eine Spulstelle stillgelegt, so veranlasst
die Maschinensteuerung, z.B. nach Erhalt eines Signales der Fadenüberwachung, die
Verschwenkung des Armes 210 und/oder die Verschiebung des Spulendornes 22, sodass
sich der Abstand zwischen der Oese 24 und der Spule 23 bis auf den Betrag h
1 verringert und der Faden 25 dadurch an der Kante 211 der Spule 23 umgelenkt und damit
die Reibung an der Kante 211 erhöht wird. Infolge dieser Reibung des Fadens 25 an
der Kante 211 können sich die obenliegenden Fadenwindungen 212 nicht mehr von der
Spule 23 lösen. Die Bildung von Kringeln sowohl auf der Spulenoberfläche als auch
im übrigen Fadenlauf wird somit ausgeschlossen.
[0051] Bei hoher Abzugsgeschwindigkeit würde die Zugspannung im Faden bei abgesenkter Oese
24, bzw. angehobener Spule 23 einen Wert erreichen, bei dem der Faden reisst.
[0052] Erfolgt die Absenkung der Oese 24, bzw.die Verringerung des Winkelsd bei ungebrochenem
Faden, so muss die Geschwindigkeit, mit der der Abstand h
o zwischen der Oese 24 und der Spule 23 verringert wird, der jeweiligen Fadenabzugsgeschwindigkeit
angepasst werden.
[0053] Analog dazu verhält es sich beim Wiederanfahren der Maschine Mit steigender Fadenabzugsgeschwindigkeit
muss der Abstand h
vergrössert werden.
[0054] Ungeachtet des Abstandes h
1 zwischen der Oese 4 und der Spule 23 kann aber die zum Ansetzen bei Fadenbruch notwendige
Faden-länge unter Ueberwindung der Reibung von der Spule 23 von Hand abgezogen und
beispielsweise nach Fadenbruch neu eingezogen werden.
[0055] Ist oberhalb der Spule 23 ein Fortsatz 4 vorgesehen, der ausserhalb der Spulenachse
liegt, so kann auf ein Endstück welches das axiale Entweichen des Fadens 25 verhindert,
verzichtet werden, wenn das Ende des Fortsatzes 4 und die Oese 24 nach einem Fadenbruch
auf gleiches Niveau gebracht werden,
1. Verfahren zur Bildung einer Fadenreserve sowie zur Verhinderung von Fadenkringeln
in der Fadenreserve zwischen einer Lieferspule und einer Aufwickelspule beim Ansetzen
bei Arbeitsunterbrüchen und bei Fadenbruch eines von der Lieferspule unter Bildung
eines Ballons abzuziehenden Fadens an Spulmaschinen, Fachmaschinen und dgl., dadurch
gekennzeichnet, dass der Faden (3,25) zwischen einer den Ballon (29) begrenzenden
Oese (24) oberhalb der Spule (1,23) und der Spulenoberfläche an der Oberkante (10,20,211)
der Spule (1,23) derart umgelenkt wird, dass der Faden (3, 25) infolge der Reibung
an der Oberkante (10,20,211) bei Nachlassen der Fadenspannung sich nicht mehr von
der Oberfläche der Spule (1,23) ablöst.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei Fadenbruch und bei
Arbeitsunterbruch der Abstand h zwischen der Oese (24) und der Spule (1,23) verringert
wird, bis der Faden (3,25) zwischen der Oberkante (10,20; 211) und der Oese (24) einen Winkel α < 60° zur Spulenstirnfläche (213) einschliesst.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,dass der Faden (3,25) in einem
Winkel α von 45° ± 10° verläuft.
4. Verfahren zur Bildung einer kringelfreien Fadenreserve beim Einziehen des Fadens
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mit dem Ende (9,19) des Fadens(3,13,
25) eine zum Windungsverlauf auf der Spule (1,11,23) gegensinnig verlaufende, an der
Oberkante (10.20.211) der Spule (1,11,23) eine Schlaufe (B) bildende Windung (d,d')
auf einem axialen Fortsatz (4,14) der Spule (1, 11, 23) gelegt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlaufe (B) beim Ausziehen
der Fadenreserve an der Spulenkante (10,20,211) entlanggleitend gebremst wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Fadenende (9,19) beim
Auflösen der Fadenreserve daran gehindert wird, axial über das Ende des Fortsatzes
(4,14) zu gleiten.
7. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Fadenende (9) von der
Oese (24) daran gehindert wird, über das Ende des Fortsatzes (4) zu gleiten.
8. Spulmaschine und dergleichen mit einem Aufsteckdorn zum Aufstecken einer Lieferspule,
einer angetriebenen Spule zum Aufspulen von einem oder mehreren der Spule zulaufenden
Fäden und einer im wesentlichen koaxial zum Aufsteckdorn angebrachten Führungsöse,
dadurch gekennzeichnet, dass Mittel zur Verringerung des Winkels« des zwischen der
Oese (24) und der Spule (1,23) verlaufenden Fadens (3,13,25) vorgesehen sind.
9. Spulmaschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Oese (24) zur Verringerung
des Winkels α in Richtung auf die Spule (23) abgesenkt wird.
10.Spulmaschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Lieferspule (23)
zur Verringerung des Winkels α in Richtung auf die Oese (24) angehoben wird.
11.Spulmaschine nach einem der Ansprüche 8,9,10, dadurch gekennzeichnet, dass der
Abstand h1 zwischen der Oese (24) und der Spule (23) soweit verringert wird,bis der Winkel α
weniger als 600 beträgt.
l2.Spulmaschine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Oese (24) auf einem
in Richtung auf die Spule (23) schwenkbaren Arm (210) angeordnet ist.
13.Spulmaschine nach einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass der
Arm (210) und/oder der Dorn (22) mit einem Antriebsorgan zum Schwenken des Armes (210),
bzw. zum Anheben des Dornes (22) verbunden ist.
14.Spulmaschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass an der Hülse (2,12)
der Spule (1,11,23) axial eine als Fortsatz (4,14) ausgebildete Verlängerung angebracht
ist, an welcher der Faden (3,13,25) derart umlenkbar ist, dass der Winkelo( weniger
als 60° beträgt.
l5.Spulmaschine nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Fortsatz (4,14)
Teil des die Hülse (2,12) tragenden Dornes ist.
16.Spulmaschine nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Fortsatz (4,14)
in die Hülse (2,12) eingesteckt ist.
17.Spulmaschine nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Fortsatz (4,14)
als Verlängerung der Hülse (2, 12) ausgebildet ist.
18.Spulmaschine nach einem der Ansprüche 14,15,16,17, dadurch gekennzeichnet, dass
am Fortsatz (4,14) ein den Faden (9,19, bzw. 3,13,25) führendes Endstück (5,6,7,8)
vorgesehen ist.
19.Spulmaschine nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass dass Endstück (5,6,7,8)
das Fadenende (9,19), bzw. den Faden (3,13,25) beim Verlassen des Fortsatzes (4) hindert,
um das Ende des Fortsatzes (4) herumgleitend abzulaufen.
20.Spulmaschine nach einem der Ansprüche 18 und 19, dadurch gekennzeichnet, dass das
Endstück ein gekröpftes Teil (5) des Fortsatzes (4,14) oder eine auf den Fortsatz
(4,14) befestigte geschlitze Scheibe (6) oder das schwanenhalsförmig ausgebildete
Ende (7) des Fortsatzes (4,14) oder ein auf dem Fortsatz (4,14) befestigtes Drahtstück
(8) ist.
21.Spulmaschine nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Fortsatz (4,14)
im Anschluss an die Spulenstirnfläche einen sich konisch verjüngenden Abschnitt
(13) aufweist.