(19)
(11) EP 0 093 356 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
09.11.1983  Patentblatt  1983/45

(21) Anmeldenummer: 83103999.5

(22) Anmeldetag:  23.04.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B29B 7/32
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT

(30) Priorität: 04.05.1982 DE 3216647

(71) Anmelder: Elastogran Maschinenbau GmbH
D-8021 Strasslach (DE)

(72) Erfinder:
  • Taubenmann, Peter
    D-8000 Muenchen 60 (DE)

(74) Vertreter: Rämisch, Friedrich (DE) et al
Bgm.-Horlacher-Strasse 26
D-67067 Ludwigshafen
D-67067 Ludwigshafen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Mischvorrichtung für Mehrkomponentenkunststoffe


    (57) Mischvorrichtung für Mehrkomponentenkunstoffe mit einer Mischkammer (2), die Eintrittsöffnungen (3, 4) für die einzelnen Komponenten und eine zum Formwerkzeug (13) hin konisch erweiterte Austrittsöffnung (10) für das Komponentengemisch besitzt, und mit einem in der Mischkammer angeordneten Steuerkolben (7) zum Öffnen und Schließen der Eintrittsöffnungen, wobei in die konische Austrittsöffnung ein kegelstumpfförmiges Teil (14) des Formwerkzeugs, das den Eintrittskanal zu diesem aufweist, eintauchbar ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Mischvorrichtung für Mehrkomponentenkunststoffe gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

    [0002] Bei Mischvorrichtungen der genannten Art wird die Dosierung der Komponenten in die Mischkammer häufig mittels an den einander gegenüberliegenden Eintrittsöffnungen angesetzten Düsen vorgenommen. Dabei wird Druckenergie in Bewegungsenergie umgesetzt, so daß die einzelnen Komponenten mit hoher Geschwindigkeit in der Mischkammer zusammentreffen, sich vermischen und ausgestoßen werden. Der in der Mischkammer angeordnete Steuerkolben dient einmal als Schließorgan für die Eintrittsöffnungen - bei vorgesehenen Rücklaufnuten zusätzlich als Umsteuerorgan zur Rezirkulation der Komponenten in der Schließstellung - und zum anderen als Reinigungskolben für die Mischkammer und die Austrittsöffnung.

    [0003] Bei schwierig zu verarbeitenden Kunststoffkomponenten können Probleme bezüglich einer ausreichenden Mischgüte auftreten, was erfahrungsgemäß auf die Länge der Mischkammer zurückzuführen ist. Diese war bisher auf ein Mindestmaß beschränkt, das durch den Platzbedarf für die seitlich angeordneten Düsenkörper mit den dazu notwendigen Verschraubungen und für ein gewöhnlich vorgesehenes, in die trichterförmige Öffnung des Formwerkzeuges eintauchbares Auslaufrohr gegeben ist. Dabei werden beim Eintauchen des Auslaufrohres in die in der Teilungsebene des Formwerkzeugs angeordneten Öffnung die beiden Formhälften infolge des Anpressens des Auslaufrohres an die Form auseinandergedrängt. Dies hat häufig Undichtigkeiten zur Folge, insbesondere bei geringer Schließkraft der Formhälften oder bei verschmutzten oder beschädigten Teilungsflächen.

    [0004] 'Die unzureichende Vermischung der Kunststoffkomponenten bei längeren Mischkammern ist darauf zurückzuführen, daß Teile der mit hoher Geschwindigkeit in den Mischraum eintretenden Komponenten sehr schnell zur Austrittsöffnung der Mischkammer gelangen, ohne im Bereich zwischen den Eintrittsöffnungen bzw. Düsen einer ausreichenden Vermischung unterzogen worden zu sein. Dementsprechend kann die Mischgüte verbessert werden, wenn der Mischkammerraum auf diesen Bereich abgestimmt wird, da die eingebrachten Strömungsturbulenzen sich in einem kleineren Raum besser in Mischleistung umsetzen als in einem größeren Raum.

    [0005] Demgemäß bestand die Aufgabe, eine Mischvorrichtung der eingangs geschilderten Art zu entwickeln, bei der die Mischkammer möglichst kurz gestaltet ist, d.h. sich im wesentlichen auf den Eintrittsbereich der zu vermischenden Kunststoffkomponenten beschränkt.

    [0006] Zur Lösung der Aufgabe wird eine Mischvorrichtung für Mehrkomponentenkunststoffe vorgeschlagen, wie sie in den Patentansprüchen gekennzeichnet ist.

    [0007] Weitere Einzelheiten und Vorteile der erfindungsgemäßen Mischvorrichtung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels.

    [0008] In der Zeichnung ist die Mischvorrichtung im Längsschnitt schematisch wiedergegeben. Sie besteht aus einem Gehäuse 1, in dem eine im allgemeinen kreiszylindrische Mischkammer 2 ausgebildet ist. In die Mischkammer führen Eintrittsöffnungen 3 und 4, an denen direkt oder über Düsen 5 und 6 Vorlaufleitungen für die Zuführung der Komponenten angeschlossen sind. Mit 7 ist ein Steuerkolben bezeichnet, der in der Mischkammer hin- und herbewegbar 1 ist, um den Einlauf der Kunststoffkomponenten zu steuern und gleichzeitig die Mischkammer zu reinigen. Der in der Zeichnung in seiner unteren Endstellung dargestellte Kolben mit Rücklaufnuten 8 und 9 wird durch eine in der Zeichnung nicht dargestellte hydraulische Kolben-Zylinder-Einheit betätigt und ist bis in den Bereich der Austrittsöffnung 10 der Mischkammer verfahrbar. In dieser sogenannten Rezirkulationsstellung treffen die Kunststoffkomponenten nicht aufeinander, sondern werden über die Rücklaufnuten durch öffnungen 11 und 12 wieder zu Vorratsbehältern zurückgeführt. Für den Mischbetrieb wird der Steuerkolben zurückgezogen, so daß die Eintrittsöffnungen offen sind.

    [0009] Gemäß der Erfindung ist die Austrittsöffnung 10 nahe dem Mischkammerbereich zwischen den Eintrittsöffnungen 3 und 4 angeordnet und zum Formwerkzeug 13 hin konisch erweitert. Dadurch bleibt einerseits noch genügend Raum zum Einbau der Düsenkörper 5 und 6, andererseits kann ein in der Teilungsebene des Formwerkzeugs angeordnetes Teil 14, das den Eintrittskanal 15 in das Formwerkzeug aufweist, mit seinem über dieses vorstehenden Kegelstumpf 16 in die konische Erweiterung 17 der Austrittsöffnung eintauchen und dadurch bis unmittelbar an die Austrittsöffnung gebracht werden. Für ein dichtes Anliegen des Kegelstumpfes an der Konusfläche der Erweiterung 17 ist zwischen diesen ein Freiwinkel vorgesehen, beispielsweise gebildet durch 100° beim Konuswinkel und 90° beim Kegelwinkel, so daß sich eine linienförmige Berührung mit hoher Flächenpressung ergibt.

    [0010] Durch die vorstehend erläuterten konstruktiven Maßnahmen ist neben der Verkürzung der Mischkammer in vorteilhafter Weise erreicht, daß die beiden Formhälften von der Mischvorrichtung über den geteilten Kegelstumpf zusammengespannt werden und somit deren dichtes Schließen unterstützt wird.

    [0011] "In vorteilhafter Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Misch- vorrichtung ist der Eintrittskanal 15 im Teil 14, der über einen Angußkanal mit dem eigentlichen Formnest verbunden ist, in seinem Querschnitt gegenüber der Austrittsöffnung 10 der Mischkammer 2 wesentlich reduziert und weist mehrfache Umlenkungen und Querschnittsveränderungen auf, um durch die damit hervorgerufenen Änderungen der Strömungsverhältnisse eine Nachvermischung des Komponentengemisches zu erreichen.


    Ansprüche

    1. Mischvorrichtung für Mehrkomponentenkunststoffe mit einer Mischkammer (2), die Eintrittsöffnungen (3, 4) für die einzelnen Komponenten und eine Austrittsöffnung (10) für das Komponentengemisch besitzt, einem in der Mischkammer angeordneten Steuerkolben (7), der zwischen einer die Eintrittsöffnungen offenlassenden Stellung und einer diese absperrenden Stellung hin-und herbewegbar ist, und mit einem an die Austrittsöffnung sich anschließenden Eintrittskanal (15) in das Formwerkzeug (13), dadurch gekennzeichnet, daß die Austrittsöffnung (10) zum Formwerkzeug (13) hin konisch erweitert ist und das den Eintrittskanal (15) aufweisende Teil (14) des Formwerkzeugs einen in den Konus (17) der Austrittsöffnung eintauchbaren Kegelstumpf (16) aufweist.
     
    2. Mischvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Eintrittskanal (15) einen geringeren Querschnitt als die Austrittsöffnung (10) der Mischkammer (2) sowie mehrfache Umlenkungen und Querschnittsänderungen aufweist.
     
    3. Mischvorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Konus (17) der Austrittsöffnung (10) und der Kegelstumpf (16) des Teils (14) einen Freiwinkel bilden.
     




    Zeichnung