[0001] Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zur Herstellung eines aus Streckmetall
oder aus Blech mit aufgerauhter oder teilweise durchlässig gemachter Oberfläche bestehenden
Profilelementes, das als verlorene Abschalung für zwei zu betonierende Etappen eines
Stahlbetonbauwerkes verwendet wird, und einer Anlage zur Ausführung des Verfahrens,
mit einer Abwickelhaspel des Materialbandes.
[0002] Die Verwendung mindestens eines, aus Streckmetal oder aus Blech mit aufgerauhter
oder teilweise durchlässig gemachter Oberfläche bestehenden, Löcher zum Durchführen
von Armierungsstäben aufweisenden Profilelementes als verlorene Abschalung für zwei
zu betonierende Etappen eines Stahlbetonbauwerkes ist aus der veröffentlichten europäischen
Patentanmeldung Nr. 0039661 bekannt. Ueblicherweise werden solche Profilelemente aus
einem, eine bestimmte Länge aufweisenden Streckmetalstreifen so hergestellt, dass
der Streifen in einer Presse profiliert wird, wobei die Löcher vorher in den noch
flachen Streifen gestanzt werden.
[0003] Die Profilierung der Profilelemente in einer Presse ist aber ziemlich kostspielig
und zeitraubend. Die gestanzten Löcher müssen einen Durchmesser aufweisen, dem etwa
der Durchmesser der durch sie durchzuführenden Bewehrungsstäbe entsprechen muss, ansonst
kann der flüssige Beton der zuerst betonierten Etappe durch zu grosse Durchmesser
aufweisende Löcher durchdringen. Das in der obenerwähnten europäischen Patentanmeldung
beschriebene Profilelement wird lose auf eine Holzeinlage gelegt, die sich auf der
Schalung über die gesamte Länge des Profilelementes erstreckt. Dies verlangt aber
eine zusätzliche Arbeit auf der Baustelle.
[0004] Der im Patentanspruch 1 angegebenen Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zur Herstellung eines aus Streckmetal oder aus Blech mit aufgerauhter oder teilweise
durchlässig gemachter Oberfläche bestehenden Profilelementes vorzuschlagen, das viel
rationeller und schneller ausgeführt wird als die bisher bekannten Herstellungsverfahren.
Das Profilelement soll auf der Baustelle ohne zusätzliche Aufarbeitung als verlorene
Abschalung sofort verwendet werden können. Die Bewehrungsstäbe sollen in den gewünschten
Abständen voneinander und in den gewünschten Höhen je nach Bedarf durch das Profilelement
durchführbar sein, wobei das Durchdringen des Betons der ersten betonierten Etappe
durch die Löcher des Profilelementes vermieden werden soll. Die Höhe der Abschalung
soll je nach Wunsch fein einstellbar sein.
[0005] Diese Aufgaben werden bei einem Verfahren nach dem Oberbegriff des Patentanspruches
1 dadurch gelöst, dass in einem einzigen Durchlaufvorgang zuerst ein flaches Materialband
gestanzt wird, um mindestens in einem seiner Längsrandbereiche Blindlöcher zu bilden,
die durch Bewehrungsstäbe durchzusetzen sind, wonach das Band auf Abschnitte gewünschter
Länge quer geschoren wird und die Abschnitte profiliert werden, wobei über der gesamten
Länge jedes Abschnittes mehrere zueinander parallel verlaufende Längsprofile entstehen,
und dass schliesslich jeder so profilierte Abschnitt an einem seiner Längsränder mit
einer Rostschutzleiste versehen wird.
[0006] Die erfindungsgemässe Anlage zur Ausführung des Verfahrens ist gekennzeichnet durch
eine Rollenstrasse zum Führen des von der Haspel abgewickelten Bandes bzw. der aus
dem Band abgeschorenen Abschnitte, eine an der Rollenstrasse vorgesehene Stanzvorrichtung
der Blindlöcher und eine Ablängsschere, sowie eine sich an die Rollenstrasse anschliessende,
aus Druckrollen bestehende Profiliermaschine .
[0007] Mit Vorteil kann das Flachmaterialband Stahlblech sein, das während des Profiliervorganges
mit Noppen versehen wird, um seine Oberfläche rauh und teilweise durchlässig zu machen.
Zu diesem Zweck sind mindestens die zwei - in der Abwicklungsrichtung gesehen - ersten,
gegeneinander liegenden Druckrollen der Profiliermaschine mit ineinander greifenden
Vertiefungen und Erhebungen versehen.
[0008] Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung beispielsweise näher erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer aus einem Profilelement bestehenden Abschalung
für zwei zu betonierende Etappen eines Stahlbetonbauwerkes, die von Holzkeilen abgestützt
ist, wobei die erste Etanpe_betoniert und die Bewehrungsstäbe durch das Profilelement
durchgeführt worden sind,
Fig. 2 eine Ansicht eines im Längsrandbereich des Profilelementes nach der Fig.1 gestanzten
Blindloches, das durch drei sich sternartig kreuzende Schnitte gebildet ist,
Fig. 3 einen Schnitt entlang der Linie III-III der Fig. 1,
Fig. 4 eine schematische Ansicht von zwei übereinander gelegten Profilelementen,
Fig. 5 eine perspektivische Ansicht eines Teiles des Längsrandbereiches des Profilelementes
nach der Fig. 4 mit Blindlöchern, die durch einen zick-zackförmig verlaufenden Schnitt
gebildet sind,
Fig. 6 eine schematische Ansicht einer Anlage zur Herstellung von Profilelementen
nach der Fig. 1 oder der Fig. 4,
Fig. 7 einen Schnitt zweier gegenüberliegenden Druckrollen mit Vertiefungen und Erhebungen
der Profiliermaschine nach der Fig. 6 im grösseren Massstab,
Fig. 8 eine perspektivische Ansicht eines mit Noppen versehenen Stahlblechabschnittes,
stark vergrössert, und
Fig. 9 ein Teillängsschnitt des Stahlbetonbauwerkes mit dem zwischen zwei Etappen
desselben eingefassten Profilelement.
[0009] Zur Unterbrechung grosser Flächen eines Stahlbetonbauwerkes, wie Boden oder Decke
einer Einstellhalle, werden für zwei Betonieretappen Abschalungen aus Profilelementen
verwendet, die in der Fig. 1 bzw. 4 dargestellt sind. Solche Profilelemente bestehen
aus Streckmetall oder Blech mit aufgerauhter oder teilweise durchlässig gemachter
Oberfläche, um eine gute Verbindung der beiden Betonieretappen zu erzielen. Die Dicke
des Streckmetalls oder Bleches beträgt mit Vorteil 0,6 - 1,5 mm.
[0010] Die Profilelemente werden in einem einzigen Durchlaufvorgang in der Anlage nach der
Fig. 7 hergestellt. Das aus Streckmetal oder Blech bestehende Flachmaterialband 2,
das auf einer Abwickelhaspel 1 aufgewickelt ist, wird von dieser motorisch abgewickelt
und mittels einer Schlaufensteuerung 3 überwacht. Das abgewickelte Materialband 2
wird dann von einer Rollenstrasse 4 weiter befördert. Die Rollenstrasse 4 besteht,
wie üblich, aus angetriebenen und getriebenen Rollen, die jeweils paarweise gegeneinander
liegen. Zwischen den Antriebs-und Treibrollen läuft das Materialband 2 bis zur Stanzvorrichtung
5. In der Stanzvorrichtung 5 werden im Längsrandbereich(en) des Materialbandes 2 gleichzeitig
vier Blindlöcher 12 gestanzt. Die Stanzeinheiten können auf die jeweilige Bandbreite
sowie auf den Lochabstand von 100 bis 300 mm eingestellt werden.
[0011] Die Blindlöcher 12 werden z. B. durch mindestens drei sich sternartig kreuzende Schnitte
gebildet (siehe Fig. 2). Die drei sich sternartig kreuzenden Schnitte werden in mindestens
zwei zueinander parallel verlaufenden Reihen, gegeneinander versetzt, gestanzt. Die
Mindestabstände zwischen den die Blindlöcher 12 bildenden Schnittgruppen betragen
5 cm. Die Blindlöcher 12 können aber auch durch einen zick-zackförmig verlaufenden
Schnitt gebildet werden, der in verschiedenen Richtungen liegt (siehe Fig. 5). Es
sind auch andere Ausführungsformen der Blindlöcher denkbar.
[0012] Nach dem Stanzen wird das Materialband 2 einer Ablängschere 6 zugeführt. Hier wird
das Materialband 2 auf Abschnitte 11, 11' gewünschter Länge quer geschoren. Die Länge
der Abschnitte kann an einem digitalen Messsystem von 800 bis 2500 mm eingestellt
werden. Für den Stanz- und Schervorgang wird das Materialband 2 kurzzeitig angehalten.
[0013] Nach dem Abscheren werden die Abschnitte 11, '11' mit einer höheren Geschwindigkeit
(ca. 8 m/min) der Profiliermaschine 7 zugeführt. Die ersten drei Paare der gegeineinanderliegenden
Druckrollen 9 (siehe die Fig. 6) sind mit Vertiefungen 16 und Erhebungen 17 versehen,
die ineinandergreifen. Die zwischen diesen Druckrollen 9 verlaufenden Blechabschnitte
11, 11' werden mittels dieser Druckrollen 9 mit Noppen versehen, um ihre Oberflächen
rauh und für den plastischen Beton teilweise durchlässig zu machen (siehe Fig. 8).
Durch die weiteren, gegeneinander liegenden Druckrollen 8 der Profiliermaschine 7
werden stufenweise Längsprofile 14 gebildet. Die Längsprofile 14 können die Form von
Längszacken oder Längswellen haben, die sich über die gesamte Länge jedes Abschnittes
11, 11' erstrecken. Wenn das Materialband 2 aus Streckmetal besteht, werden die ersten
Druckrollen 9 abgestellt. Mit 10 sind Auslaufrollen der Anlage bezeichnet.
[0014] Die Arbeitsgeschwindigkeit der Anlage, d. h., die effektiv produzierte Menge der
Profilelemente, ist von der Länge der Abschnitte 11, 11' und vom Abstand der Blindlöcher
12 voneinander abhängig. Bei einer Abschnittlänge von 830 mm und einem Lochabstand
von 100 mm beträgt die Arbeitsgeschwindigkeit ca. 2,5 m/min., bei 2500 mm Abschnittlänge
und 300 mm Lochabstand ergibt sich eine Geschwindigkeit von ca. 4 m/min.
[0015] Die Profilelemente können in zwei Ausführungsformen hergestellt werden, und zwar
einer Ausführungsform nach der Fig. 1 mit zwei gleichen Längsrändern 11a und ihnen
angeschlossenen Bereichen mit Blindlöchern 12 oder einer Ausführungsform nach der
Fig. 4, die nur einen Längsrand 11a mit anschliessendem Längsrandbereich mit Blindlöchern
12 aufweist, welcher Längsbereich mit einer Versteifungsrippe 22 versehen ist. Der
andere Längsrand dieser Ausführungsform ist durch eine Längszacke oder eine Längswelle
14 gebildet.
[0016] Der eine Längsrand 11a jedes Profilelementes ist mit einer Rostschutzleiste 15 versehen.
Vorzugsweise besteht diese Rostschutzleiste 15 aus Kunststoff. Sie kann auf den Längsrand
11a durch Eintauchen desselben in eine Kunststofflösung aufgetragen werden oder sie
kann als fertige Schiene auf den Längsrand im Herstellungswerk aufgeschoben werden.
[0017] Das Profilelement (Abschnitt 11, 11'), das als verlorene Abschalung für zwei zu betonierende
Etappen eines Stahlbetonbauwerkes verwendet wird, wird vor dem Betonieren der ersten
Etappe mit der Rostschutzleiste 15 auf eine üblicherweise aus Holz bestehende Schalung
20 gelegt und auf einer Seite, wo die zweite Etappe betoniert wird, von mehreren Holzkeilen
18 abgestützt. Die Holzkeile 18 werden am Profilelement und an der Schalung 20 mittels
Befestigungsmittel 19 festgehalten. Dann werden die Bewehrungsstäbe 13 durch die gewählten
Blindlöcher 12 in den gewünschten Abständden und Höhen durchgesetzt. Nach dem Betonieren
der ersten Etappe 21 (siehe Fig. 1) werden die Holzkeile 18 von dem bzw. den Profilelementen
entfernt und können weiter verwendet werden. Nach dem Aushärten des Betons der ersten
Etappe 21 wird die zweite Etappe des Bauwerkes betoniert. Nach dem vollendeten Betonieren
der zweiten Etappe wird das Profilelement bzw. die Profilelemente nicht entfernt;
somit wird eine verlorene Abschalung geschaffen. Durch die profilierte Stirnfläche
der ersten Etappe wird eine einwandfreie Verzahnung der zweiten Etappe mit der ersten
erzielt.
[0018] Die von den ersten Druckrollen 9 der Profiliermaschine 7 in das Stahlblech eingeprägten
Noppen 23 stehen auf der einen und der anderen Seite des Abschnittes 11, 11' abwechselnd
vor. Durch seitlich der vorstehenden Noppen 23 entstandene schlitzartige Durchbrechungen
24 im Stahlblech kann der plastische Beton teilweise durchdringen und sich an den
Noppen 23 beiderseits festhalten. Somit wird eine einwandfreie Verzahnung der beiden
betonierten Etappen 21, 25 des Stahlbetonbauwerkes erreicht (siehe die Fig. 8 und
9).
[0019] Die Profilelemente können ohne gegenseitige Verbindung aufeinander und nebeneinander
gelegt werden, wobei sie nur an den Holzkeilen 18 mittels Befestigungsmittel 19 gehalten
werden. Bei der Ausführungsform der Profilelemente nach der Fig. 4, sind zwei Profilelemente
so aufeinander gelegt, dass ihre Längsprofile 14 ineinanderfallen. Somit kann die
Höhe der Abschalung in einem ziemlich grossen Bereich stufenweise und fein verändert
und eingestellt werden. Mit Vorteil ist der Durchmesser der Blindlöcher 12 22 mm.
Bei diesem Durchmesser können Bewehrungsstäbe eines Durchmessers von 6 - 30 mm verwendet
werden.
[0020] Die Armierungsstäbe, deren Durchmesser grösser ist als derjenige des Blindloches
12, könnnen auch durch die Löcher durchgestossen werden, indem sie die Lochwand teilweise
aufreissen.
[0021] Die im oben beschriebenen Verfahren und in der oben beschriebenen Anlage hergestellten
Profilelemente sind auf der Baustelle viel praktischer als die bekannten Profilelemente,
weil sie keine weitere Bearbeitung benötigen. Auch der Preis solcher Profilelemente
ist wesentlich günstiger als derjenige der bekannten Profilelemente, weil die Herstellungskosten
stark herabgesetzt sind.
1. Verfahren zur Herstellung eines aus Streckmetall oder aus Blech mit aufgerauhter
oder teilweise durchlässig gemachter Oberfläche bestehenden Profilelementes, das als
verlorene Abschalung für zwei zu betonierende Etappen eines Stahlbetonbauwerkes verwendet
wird, dadurch gekennzeichnet, dass in einem einzigen Durchlaufvorgang zuerst ein flaches
Materialband (2) gestanzt wird, um mindestens in einem seiner Längsrandbereiche Blindlöcher
(12) zu bilden, die durch Bewehrungsstäbe (13) durchzusetzen sind, wonach das Band
(2) auf Abschnitte (11, 11') gewünschter Länge quer geschoren wird und die Abschnitte
(11, 11') profiliert werden, wobei über der gesamten Länge jedes Abschnittes mehrere
zueinander parallel verlaufende Längsprofile (14) entstehen, und dass schliesslich
jeder so profilierte Abschnitt (11, 11') an einem seiner Längsränder mit einer Rostschutzleiste
(15) versehen wird.
2. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das flache Materialband
(2) Stahlblech ist, das während des Profiliervorganges auch mit Noppen (23) versehen
wird, um seine Oberfläche rauh und teilweise durchlässig zu machen.
3. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Blindlöcher (12)
durch jeweils mindestens drei sich sternartig kreuzende Schnitte gebildet werden,
welche Schnitte in mindestens zwei zueinander parallel verlaufenden Reihen, jedoch
gegeneinander versetzt und in Mindestabständen von 5 cm voneinander, gestanzt werden.
4. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Blindlöcher (12)
durch jeweils einen zick-zackförmig verlaufenden Schnitt gebildet werden, der in verschiedenen
Richtungen liegt.
5. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsprofile
(14) als Zacken oder Wellen im Rotationsdruckvorgang gebildet werden.
6. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rostschutzleiste
(15) auf einen der Längsränder jedes profilierten Abschnittes durch Eintauchen desselben
in einer Kunststofflösung aufgetragen wird.
7. Anlage zur Ausführung des Verfahrens nach Patentanspruch 1, mit einer Abwickelhaspel
(1) des Materialbandes (2), gekennzeichnet durch eine Rollenstrasse (4) zum Führen
des von der Haspel (1) abgewickelten Bandes (2) bzw. der aus dem Band abgeschorenen
Abschnitte (11, 11'), eine an der Rollenstrasse (4) vorgesehene Stanzvorrichtung (5)
der Blindlöcher (12) und eine Ablängsschere (6), sowie eine sich an die Rollenstrasse
(4) anschliessende, Druckrollen (8, 9) aufweisende Profiliermaschine (7).
8. Anlage nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens die zwei
- in der Abwicklungsrichtung gesehen - ersten, gegeneinander liegenden Druckrollen
(9) der Profiliermaschine (7) mit ineinander greifenden Vertiefungen (16) und Erhebungen
(17) versehen sind.