[0001] Die Erfindung betrifft einen Überspannungsableiter aus einem zylindrischen Isolierkörper
als Baueinheit mit zwei Elektroden zum Schutz von Fernmeldeanlagen vor Überspannungen,
Stoßströmen und Stoßspannungen.
[0002] Vergleichbare Überspannungsableiter, die seit längerem bekannt sind, besitzen eine
Gasfunkenstrecke und sind luftdicht abgeschlossen.
[0003] Nachteilig sind hierbei die hohen Kosten, die bei der Herstellung solcher Ableiter
entstehen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Überspannungsableiter der eingangs
genannten Art zu entwickeln, der einfacher aufgebaut und mit weniger Aufwand als die
bekannten Überspannungsableiter mit Gasfunkenstrecke herstellbar ist, wobei die Bauform
des Überspannungsableiters derart gestaltet sein soll, daß sie auch in vorhandene
Aufnahmemagazine wahlweise als Ersatz für bekannte Überspannungsableiter eingesetzt
werden kann.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß im zylindrischen Isolierkörper
des eine Luftfunkenstrecke bildenden Überspannungsableiters eine als Zapfen ausgebildete
Elektrode angeordnet ist, die am einen Zapfenende für den Funkenübersprung eine Kuppe
und am anderen Zapfenende eine am Isolierkörper stirnseitig anliegende Kontaktfläche
aufweist, und daß an der anderen Stirnseite des zylindrischen Isolierkörpers eine
scheibenförmige Gegenelektrode vorgesehen ist sowie an dieser Stirnseite eine Nut
und ein Abbrandkragen angeordnet sind.
[0006] Zwei wesentliche Vorteile der Erfindung sind:
1. Es findet ein Temperatur- und Druckabbau irr Isolierkörper statt.
2. Durch die Gestaltung eines Abbrandkragens wird eine Verringerung des Isolationswiderstandes
an der Kriechstrecke verhindert.
[0007] Als Gegenelektrode kann eine Erdschiene als Ableitscniene vorgesehen sein.
[0008] Der Isolierkörper weist zweckmäßig zwei oder drei Funkenausblasöffnungen auf, die
um 180° bzw. 120° versetzt angeordnet sind.
[0009] Vorteilhaft hat die als Zapfen ausgebildete Elektrode die Form eines Hohlzapfens,
dessen Ränder zum Halten im Isolierkörper gebördelt sind, wobei die eine Bördelung
die Kontaktfläche bildet.
[0010] Die Erfindung wird anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Überspannungsableiter im Schnitt mit einer scheibenförmigen Gegenelektrode;
Fig. 2 einen Überspannungsableiter im Schnitt mit einer Erdschiene als Gegenelektrode;
Fig. 3 den Fig. 2 entsprechenden Überspannungsableiter in Ansicht mit einer Funkenausblasöffnung;
und
Fig. 4 einen Überspannungsableiter im Schnitt mit einer als Hohlzapfen ausgebildeten
Elektrode.
[0011] Wie die Fig. 1 zeigt, ist im zylindrischen Isolierkörper la des Überspannungsableiters
1 eine als Zapfen ausgebildete Elektrode 2 angeordnet. Diese Elektrode 2 weist an
dem einen Zapfenende für den Funkenübersprung eine Kuppe 2a und am anderen Ende eine
am Isolierkörper la stirnseitig anliegende Kontaktfläche 2b auf.
[0012] Auf der anderen Stirnseite des Isolierkörpers la ist eine scheibenförmige Gegenelektrode
3 angeordnet.
[0013] Ferner sind an dieser Stirnseite eine Nut lb als Kriechstrecke und ein Abbrandkragen
lc vorgesehen, der als Abbrandbremse (Abbrandbegrenzung) dient. Dieser Abbrandkragen
lc begrenzt z. B. bei einer Stoßstrombelastung den Abbrand und verhindert weitgehend
eine Verringerung des Isolationswiderstandes an der Kriechstrecke. Schließlich erkennt
man eine gestrichelt angedeutete Funkenausblasöffnung 5.
[0014] Die Fig. 2 zeigt, daß an Stelle der scheibenförmigen Gegenelektrode 3 je nach Verwendungszweck
auch eine Erdschiene 4 als Ableitschiene verwendet werden kann. Die übrigen Teile
entsprechen Fig. 1.
[0015] Die Fig. 3 zeigt, daß im zylindrischen Isolierkörper la Funkenausblasöffnungen 5
vorgesehen sind, die in den Fig. 1, 2 und 4 nur gestrichelt angedeutet sind. Es können
vorzugsweise zwei oder drei, aber auch mehr Funkenausblasöffnungen, insbesondere in
gleichen Winkelabständen über den Isolierkörperumfang verteilt angebracht sein. Sie
dienen sowohl zum Funkenausblasen als auch zum Druck- und Temperaturabbau, da in einer
geschlossenen Funkenkammer bei Strombelastung ein erheblicher Druckaufbau bei gleichzeitiger
Temperaturerhöhung entsteht. Die übrigen Bezugszeichen bezeichnen gleiche Teile wie
in Fig. 2.
[0016] Die Fig. 4 zeigt in einem weiteren Ausführungsbeispiel, daß die Elektrode 2 als Hohlzapfen
2c ausgebildet ist.
[0017] Hierbei sind die Ränder 2d, 2e des Hohlzapfens 2c zum Halten im Isolierkörper la
gebördelt, wobei der gebördelte Rand 2d die Kontaktfläche 2b' des Überspannungsableiters
1 bildet. Die übrigen Bezugszeichen bezeichnen gleiche Teile wie in den Fig. 2 und
3.
1. Überspannungsableiter aus einem zylindrischen Isolierkörper als Baueinheit mit
zwei Elektroden zum Schutz von Fernmeldeanlagen vor Überspannungen, Stoßströmen und
Stoßspannungen,
dadurch gekennzeichnet,
daß im zylindrischen Isolierkörper (la) des eine Luftfunkenstrecke bildenden Überspannungsableiters
(1) eine als Zapfen ausgebildete Elektrode (2) angeordnet ist, die am einen Zapfenende
für den Funkenübersprung eine Kuppe (2a) und am anderen Zapfenende eine am Isolierkörper
(la) stirnseitig anliegende Kontaktfläche (2b) aufweist, und daß an der anderen Stirnseite
des zylindrischen Isolierkörpers (la) eine scheibenförmige Gegenelektrode (3; 4) vorgesehen
ist sowie an dieser Stirnseite eine Nut (lb) und ein Abbrandkragen (lc) angeordnet
sind.
2. Überspannungsableiter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Gegenelektrode eine Erdschiene (4) als Ableitschiene vorgesehen ist.
3. Überspannungsableiter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Isolierkörper (la) zwei oder drei Funkenausblasöffnungen (5) aufweist, die
um 180° bzw. 120° versetzt angeordnet sind.
4. Überspannungsableiter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die als Zapfen ausgebildete Elektrode (2) die Form eines Hohlzapfens (2c) hat,
dessen Ränder (2d, 2e) zum Halten im Isolierkörper (la) gebördelt sind, wobei der
eine gebördelte Rand (2d) die Kontaktfläche (2b') bildet.