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EP 0 011 867 B1 |
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EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
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Hinweis auf die Patenterteilung: |
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15.02.1984 Patentblatt 1984/07 |
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Anmeldetag: 29.11.1979 |
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Reproduktionsverfahren für Ölgemälde oder dergleichen
Process for reproducing oil paintings or the like
Procédé de reproduction de peintures à l'huile ou analogues
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH DE FR GB IT LU NL SE |
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Priorität: |
30.11.1978 DE 2851875
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Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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11.06.1980 Patentblatt 1980/12 |
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Anmelder: Griebl, Elsa |
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D-8110 Seehausen/Riedhausen (DE) |
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Erfinder: |
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- Becker, Heinz Wilhelm
D-8000 München 60 (DE)
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Vertreter: Vogeser, Werner, Dipl.-Ing. et al |
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Patent- und Rechtsanwälte
Hansmann, Vogeser, Dr. Boecker,
Alber, Dr. Strych, Liedl
Albert-Rosshaupter-Strasse 65 81369 München 81369 München (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Reproduktion von Ölgemälden und
dergleichen mit Reliefoberfläche unter Verwendung einer vom Original abgenommenen
Reliefform und einer mit dem dem Original entsprechenden Farbbild bedruckten thermoplastischen
Folie, die unter Erwärmung verformt wird.
[0002] Zur Reproduktion beispielsweise von Ölgemälden bietet sich zunächst das Kopieren
an. Gute Kopien erfordern jedoch viel Sachkenntnis und hohen Zeitaufwand, so dass
sie teuer sind und in ihrer Menge nicht der mit der Wohnkultur ansteigenden Nachfrage
nachkommen können. Demgegenüber ergibt zwar der zu hoher Wiedergabetreue in Farbe
und Auflösung entwickelte Mehrfarben-Kunstdruck preiswerte Nachbildungen, jedoch haftet
diesen der Nachteil an, dass die reliefartige räumliche Form des Originals fehlt,
die bei einem Ölgemälde oder einem ähnlichen Kunstwerk auch Ausdruckmittel des Künstlers
ist und selbst von einem Laien als solches erkannt wird.
[0003] Zur Lösung dieses Problems wurden in der DE-C 494894, der FR-A 1521466, der DE-B
2019699 und der DE-A 2352966 Verfahren angegeben, bei welchen auf einen originalgetreuen
Mehrfarben-Druck an der Bildseite eine transparente Schicht aus Gelatine bzw. Kunststoff
aufgebracht wird, die mittels einer vom Original abgenommenen Form vor oder nach dem
Aufbringen die Reliefgestaltung der Originaloberfläche erhält. Damit ist zwar an der
durchsichtigen Schicht die reliefartige Oberflächengestaltung nachgeahmt, ergibt jedoch
nicht den gleichen Eindruck wie beim Original, da sie nicht wie im Original durch
die Farbe gebildet ist, so dass also die Wirkung der durch die durchsichtige Schicht
gebildeten Oberfläche ausserordentlich stark vom Betrachtungswinkel, der Beleuchtung
und dergleichen abhängig ist.
[0004] Diese Unzulänglichkeiten sind bei Verfahren gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1 ausgeschaltet, die in der FR-A 1493 516 sowie der FR-A 1548337 beschrieben sind.
Nach der FR-A 1493516 wird die Reliefform mit Luftdurchgangslöchern versehen. Über
die Reliefform wird dann unter Passausrichtung die bedruckte Folie gelegt, über welcher
eine dicke Polystyrolfolie angebracht wird. Die dicke Polystyrolfolie wird auf die
Erweichungstemperatur der Druckfolie erwärmt. Danach wird durch Unterdruck unterhalb
der Reliefform und/oder Überdruck oberhalb der Polystyrolfolie diese zusammen mit
der Druckfolie in die Vertiefungen der Reliefform gedrückt, wobei sich die Polystyrolfolie
mit der bedruckten Folie verbindet. Damit erhält die bedruckte Folie nach dem Wiedererhärten
die Oberflächenform des Originals. Das Verfahren gemäss der FR-A 1548337 entspricht
diesem bekannten Verfahren mit der Ausnahme, dass die bedruckte Folie durch Bestrahlung
mit Infrarotlicht anstelle der Kontakterwärmung mittels einer Polystyrolfolie erwärmt
wird und die Formung allein durch Unterdruck unterhalb der Reliefform erfolgt. Gegenüber
den bei den vorangehend genannten Verfahren irzielten durchsichtigen Reliefoberflächensnhichten
stellt die sich ergebende farbige Reliefoberfläche der Folie eine Verbesserung dar.
Da jedoch bei beiden Verfahren zur Formung der Folie beträchtliche Druckkräfte an
derselben wirken, die bei dem ersteren bekannten Verfahren beispielsweise mit 7 kg/cm
2 angegeben sind, muss die Folie zur Vermeidung von Einrissen zwangsläufig eine bestimmte
Dicke haben. Dies führt wiederum dazu, dass feine Reliefgestaltungen nicht mit ausreichender
Originalgetreue reproduzierbar sind. Bei manchen Originalen mag dies zwar nicht von
grosser Bedeutung sein, jedoch ergibt sich beispielsweise bei der feinen Maltechnik
des Manierismus vornehmlich der Müncher Schule eine merkliche Abweichung vom Original.
[0005] Aus der GB-A-782703 ist ein Reproduktionsverfahren mit einer durch Leinwand hinterlegten
Farbbildfolie bekannt, die unter Anwendung eines zusätzlichen Druckes von aussen unter
gleichzeitiger Erwärmung von Leinwand und Folie in die Reliefform hineingedrückt wird.
Auch hier muss die betreffende Farbbildfolie relativ dick gewählt werden, um Einrisse
derselben bei dem Andruck gegen die Reliefform zu vermeiden.
[0006] Bei dem aus der zuvor genannten DE-A-23 52966 bekannten Reproduktionsverfahren muss
ebenfalls ein zusätzlicher Druck von aussen aufgebracht werden, was den bereits beschriebenen
Nachteil hat.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren gemäss dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 anzugeben, das preiswerte Reproduktionen mit höchster Originalgetreue
ergibt.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss mit den im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs
1 genannten Massnahmen gelöst.
[0009] Durch die über ihre Dicke bzw. ihre Stärke homogene Erwärmung der bedruckten Folie
auf die Fliesstemperatur erfolgt somit ein Einschmelzen der Folie in die Vertiefungen
der Reliefform. Da bei diesem Schmelzvorgang die Folie im wesentlichen durch ihr Eigengewicht
verformt wird und daher an ihr insbesondere im Fliesszustand keine starken Kräfte
ausgeübt werden müssen, kann die Folie sehr dünn sein, so dass selbst kaum wahrnehmbare
Oberflächenformen getreu nachgebildet werden. Ein weiterer Vorteil der somit ermöglichten
Verwendung einer sehr dünnen Folie liegt darin, dass aufgrund der sehr geringen Wärmekapazität
die zum Bedrucken verwendeten Farben wesentlich kürzer einer Erwärmung ausgesetzt
sind, so dass die Gefahr einer Farbverfälschung verringert ist. Ferner ergibt sich
daraus ein schnellerer Arbeitstakt, da die Zeiten für Erwärmung und Abkühlung kürzer
sind. Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemässen Verfahrens besteht darin, dass die
verwendete Reliefform ausserordentlich einfach hergestellt werden kann. Nur in ganz
besonderen Fällen könnte es notwendig sein, für den Ablass von Lufteinschlüssen unter
der schmelzenden Folie mikroskopisch kleine Öffnungen anzubringen.
[0010] Zugleich mit dem Formen der Folie wird auf die Rückseite der Folie eine Stützschicht
aufgebracht. Dabei wird vorzugsweise die Stützschicht auf gleiche Weise wie die Folie
über ihre Stärke im wesentlichen homogen auf die Fliesstemperatur ihres fliessfähigen
Bestandteils erwärmt, so dass dieser zusammen mit der Folie zu der Reliefform hin
fliesst und damit einen festen Hintergrund bildet, sobald die Folie die durch die
Reliefform gegebene Struktur angenommen hat. Als Stützfolie wird vorzugsweise ein
in Polyvinylchlorid eingelagertes Gewebe verwendet, wobei zur möglichst originalgetreuen
Ausbildung der Reproduktion als Trägermaterial Leinwand verwendet wird, die mit dem
Polyvinylchlorid durchtränkt wird. In diesem Fall erfolgt durch im wesentlichen homogenes
Erwärmen der Folie einerseits und der Polyvinylchlorid-Schicht andererseits ein Einfliessen
der Folie in die Konturen der Reliefform, das durch das Nachfliessen des Polyvinylchlorids
unterstützt ist.
[0011] Da sich bei dem aufgrund der Erwärmung ziemlich plötzlich erfolgenden Absinken der
Folie auf die Reliefform Lufteinschlüsse bilden könnten, ist es vorteilhaft, die Wärmezufuhr
von der Mitte der Folie her auseinandergehend zu den Rändern vorzunehmen.
[0012] Als Erwärmungsverfahren für die Folie bzw. für die Folie zusätzlich der aufgelegten
Stützschicht ergeben sich insbesondere folgende: eine Erwärmung mittels eines Hochfrequenzfelds,
eine Erwärmung mittels Infrarotstrahlung sowie eine Erwärmung mittels Kontakt-Erwärmung
mit einem elastischen Auflage-Element. Im Vergleich zu dem gemäss den früheren Techniken
angewandten Ober- oder Unterdrücken ergibt dies keine Veränderung insofern, als durch
die Erzeugung des Fliesszustands in der Folie zusammen mit der Stützschicht die Formung
entsprechend der Reliefform nicht beeinträchtigt wird, da letztlich sowohl die Folie
als auch die darüber angebrachte Stützschicht nicht direkt einem Druck ausgesetzt
wird und damit «unbeeinflusst» der Reliefform entsprechende Formen annehmen kann.
[0013] Die im wesentlichen homogene Erwärmung der Folie sowie auch der Folie zusammen mit
der Stützschicht kann dadurch erfolgen, dass eine Erwärmung durch Hochfrequenzenergie
auf dielektrische Weise in einem Hochfrequenzfeld erfolgt, mit insbesondere hinsichtlich
der Wellenlänge geeignet gewählten Infrarotstrahlen erwärmt wird oder durch Kontakt-Erwärmung
mittels einer Auflage ausreichend hoher Wärmeleitfähigkeit eine plötzliche Durchwärmung
der Folie zusätzlich der Stützschicht erfolgt.
[0014] Ob zwar die in Frage kommenden Originale und damit auch die von diesen angenommenen
Reliefformen an der Oberfläche zumeist rauh genug sind, unter der schmelzenden Folie
befindliche Luft seitlich austreten zu lassen, ist es vorteilhaft, die Erwärmung von
der Mitte beginnend und zum Rand fortschreitend vorzunehmen.
[0015] Als vorteilhafte Ausgestaltung des Verfahrens wird die verwendete Reliefform zumindest
an ihrer Formungsfläche galvanisch metallisiert. Damit ist die Formtreue selbst bei
einer hohen Reproduktionsstückzahl gewährleistet. Ferner ergibt sich durch die Oberflächenmetallisierung
an der ankommenden schmelzenden Folie eine und gute und schnelle Wärmeableitung, so
dass die Folie schnell die richtige endgültige Form annimmt und zudem aufgrund des
Abschreckens leicht von der Reliefform lösbar ist. Der jeweiligen Oberflächengestalt
entsprechend kann die Reliefform gegebenenfalls - auch bei galvanischer Metallisierung
- porös gestaltet und/oder mit Löchern versehen werden.
[0016] Zur Vermeidung einer übermässigen Einwirkung von Wärme auf die zum Bedrucken der
Folie verwendeten Farben wird die Folie vorzugsweise mit ihrer bedruckten Seite nach
unten auf die Reliefform aufgelegt. Dadurch wird die Farbschicht schnell von der Reliefform
abgekühlt, wenn sie diese erreicht hat. Vorteilhaft kann hierzu ferner die Reliefform
zusätzlich gekühlt werden.
[0017] Die Erfindung ist nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die Zeichnung noch näher erläutert.
[0018] Gemäss der Figur wird über eine die Oberflächengestaltung eines Original-Ölgemäldes
oder dergleichen als Negativform wiedergebende Reliefform 1 eine mit dem dem Original
entsprechenden Farbbild bedruckte thermoplastische Folie 2 mit der Bildseite 3 nach
unten gelegt. Die Herstellung der Reliefform erfolgt nach bekannten Verfahren. Beispielsweise
kann von dem Original- Ölgemälde ein Negativ-Hartabguss hergestellt werden, bei dem
Polyesterharz verwendet wird. Bei diesem Vorgang können jedoch kleine Schäden entstehen,
so dass also der Künstler sein Einverständnis geben muss und gegebenenfalls Restaurierungen
am Original vornehmen muss. Wenn es sich bei dem Ölgemälde um ein wertvolles Original
eines alten Meisters handelt, kann deshalb dieses Abgussverfahren nicht angewandt
werden. In einem solchen Fall muss daher eine äusserst sorgfältige Kopie herangezogen
werden, die zwar notgedrungen teuer ist, deren Kosten sich jedoch auf eine grosse
Anzahl von Reproduktionsexemplaren verteilen, so dass sie nicht ins Gewicht fallen.
Ein weiterer Ausweg in einem solchen Fall besteht darin, dass das Original mittels
eines Laserstrahls abgetastet und fotochemisch auf eine Gelatine-Matrize oder dergleichen
übertragen wird. Diese wird dann durch Ausgiessen in eine Hartmatrize bzw. in einen
Hartabguss umgesetzt. Auf die Formungsfläche der auf diese Weise hergestellten Polyester-Hartmatrize
wird galvanisch eine Metallschicht 4 aufgebracht.
[0019] Eine besonders vorteilhafte Herstellung der Reliefform 1 ergibt sich dadurch, dass
das Original im sogenannten «Kalt»-Verfahren mit Siliconkautschuk abgegossen wird.
Bei diesem Verfahren entsteht keinerlei Beschädigung des Originals, so dass auch sehr
wertvolle Originale ohne Bedenken abgeformt werden können. Der Siliconkautschuk-Abguss
wird nach entsprechender Abstützung durch eine steife Platte und gegebenenfalls Beschichtung
mittels der Metallschicht 4 als Reliefform 1 verwendet.
[0020] Das Bedrucken der Folie 2 an der Bildseite 3 erfolgt beispielsweise nach dem Offset-Verfahren,
wobei eine Farbaufnahme des Gemäldes mit äusserst genauen Farbwerten ohne Lichtreflexionen
zu genau massgetreuen Offsetfilmen in vier Farben verarbeitet wird. Selbstverständlich
ist hierbei auf äusserst genaue Masshaltigkeit zu achten. Sowohl bei der Herstellung
dieser Offsetfilme als auch bei der Herstellung der Reliefform können von vorneherein
Passmarkierungen ausserhalb des Bildfelds vorgesehen werden, die dann das Ausrichten
der bedruckten Folie 2 gegenüber der Reliefform 1 erleichtern.
[0021] Zur Durchführung des Verfahrens werden die Metallisierungsschicht 4 einerseits und
eine oberhalb der bedruckten Folie 2 angeordnete Elektrode 5 an einen Hochfrequenzgenerator
6 angeschlossen. Durch kurzzeitiges Einschalten des Hochfrequenzgenerators 6 wird
die Folie dielektrisch auf ihre Fliesstemperatur erwärmt und verformt sich in weniger
als 1 Sekunde in die negativ ausgebildete Formungsfläche der Reliefform 1 hinein.
Die Metallisierungsschicht 4 dient dabei einerseits als Elektrode und andererseits
als Wärmeableitungsschicht, die die Bildseite 3 der Folie in ganz kurzer Zeit erstarren
lässt und damit die schnelle und genaue Formung der Folie 2 gewährleistet. Falls die
normale Rauhigkeit des Originalgemäldes und damit der Formungsfläche der Reliefform
1 nicht dafür ausreichen sollte, die Abfuhr der in den Vertiefungen unterhalb der
Folie eingeschlossenen Luft sicherzustellen, können mikroskopisch kleine Luftkanäle
in der Reliefplatte 1 ausgebildet werden, die beispielsweise bei 7 angedeutet sind.
Ferner kann auch die Reliefform 1 zugleich mit ihrer Metallisierungsschicht 4 mikroskopisch
porös ausgebildet werden, so dass die Luft an der ganzen Fläche der Folie 2 ausweichen
kann. Die Elektrode 5 kann je nach den Gegebenheiten so ausgebildet werden, dass eine
gleichmässige homogene Erwärmung der Folie 2 über ihre ganze Stärke und ihre ganzen
Ausmasse hinaus gewährleistet ist. Durch geeignete Formung der Elektrode 5 kann jedoch
auch eine etwas höhere oder etwas früher einsetzende Erwärmung in der Flächenmitte
der Folie erfolgen, was beispielsweise durch Aufteilung der Elektrode 5 und entsprechend
zeitlich gestufter Einschaltung der sich ergebenden Teilelektroden vorgenommen werden
kann.
[0022] Die nach dem Verfahren verformte bedruckte Folie 2 ergibt eine extrem genaue Nachbildung
des Originals mit den feinsten Strukturen, so dass auch die nahezu glatt wirkenden
Oberflächenformen bei der Maltechnik beispielsweise des 19-Jahrhunderts originalgetreu
reproduzierbar sind. Das Verfahren ist auch ausserordentlich wirtschaftlich, da durch
Wahl einer dünnen Folie ein schnelles Erwärmen und auch ein schnelles Abkühlen erzielbar
ist. Die auf die Reliefform 1 galvanisch aufgebrachte Metallisierungsschicht 4 verändert
die beim Abdruck erzielte Genauigkeit praktisch überhaupt nicht, was beispielsweise
daraus geschlossen werden kann, dass eine derartige Galvanisierung auch bei Schallplattenmatrizen
Anwendung findet. Die Metallisierungsschicht 4 ergibt jedoch eine höhere Lebensdauer
der Reliefform 1 ohne Abnutzungser
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Qen und trägt ferner zu einer schnelleren Abkühlung der in sie eingeschmolzenen bedruckten
Folie bei. Dabei ist besonders die schnelle Abkühlung der Bildseite 3 der Folie 2
von Bedeutung, da damit die Gefahr von Farbverfälschungen der benutzten Druckfarben
durch die erfolgte Erwärmung verringert wird. Damit ergibt das Verfahren gegenüber
den bekannten Verfahren unter einfacherer Herstellung einer Form eine höhere Genauigkeit
unter schnellerer und kostengünstigerer Herstellung der Reproduktionen.
[0023] Wie ausserdem in der Fig. gezeigt, ist auf die Folie 2 eine Stützschicht 8 aufgelegt,
die zugleich mit der Folie 2 der dielektrischen Hochfrequenz-Erwärmung mittels der
Elektrode 5 und der in diesem Fall als Gegenelektrode dienenden Metallisierung 4 der
Reliefform unterzogen ist. Die Elektrode 5 kann hierzu leicht auf die Stützschicht
8 aufgelegt werden, wodurch eine besonders konzentrierte Hochfrequenz-Erwärmung zu
der Reliefform 1 bzw. zu deren Beschichtung 4 hin erfolgt. Sobald die Folie 2 und
möglichst gleichzeitig damit ein fliessfähiger Bestandteil der Stützschicht 8, die
beispielsweise aus PVC-getränkter Leinwand bestehen kann, auf die Fliesstemperatur
gebracht sind, sinkt zunächst die Folie 2 und danach der fliessfähige Bestandteil
der Stützschicht 8 in die jeweiligen Formen der Reliefform 1, wobei ein Gewebe der
Stützschicht 8 im wesentlichen in seiner ursprünglichen Form verbleibt. Auf das «Einfliessen»
der Folie 2 unter der Gewichtsbelastung durch das Material der Stützschicht 8 in die
entsprechenden Vertiefungen der Reliefform 1 wirkt die Schwerkraft. Die Elektrode
5 ist dabei völlig unabhängig von der Aufschichtung der Folie 2 und der Stützschicht
8 festgelegt, so dass bei einem Aufliegen der beiden Schichten sich diese nach ihrer
zur Fliesstemperatur hin vorgenommenen Erwärmung von der Elektrode 5 lösen und die
gewünschte Form einnehmen.
1. Verfahren zur Reproduktion von Ölgemälden und dergleichen mit Reliefoberfläche
unter Verwendung einer vom Original abgenommenen Reliefform und einer mit dem dem
Original entsprechenden Farbbild bedruckten thermoplastischen Folie, die unter Passausrichtung
zusammen mit einer über die Folie aufgelegten Stützschicht auf die Reliefform aufgebracht
und über ihre Stärke im wesentlichen homogen auf ihre Fliesstemperatur erwärmt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass das Einfliessen der Folie in die Vertiefungen der Reliefform
ausschliesslich unter Schwerkraftwirkung ohne Aufbringung eines zusätzlichen Drukkes
geschieht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützschicht aus einem
mit Polyvinylchlorid getränkten Gewebe besteht.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Stützschicht-Gewebe
aus Leinwand besteht.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass zugleich mit der
Folie die Stützschicht über ihre Stärke im wesentlichen homogen auf die Fliesstemperatur
ihres fliessfähigen Bestandteils erwärmt wird.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Folie mit der Stützschicht beginnend von der Mitte der Reliefform fortschreitend
nach aussen zu erwärmt wird.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Folie mit der Stützschicht mittels eines elektrischen Hochfrequenzfelds dielektrisch
erwärmt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Folie
mit der Stützschicht durch Infrarotstrahlen erwärmt wird.
8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Reliefform mindestens an der der Folie zugewandten Seite galvanisch metallisiert
wird.
9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Reliefform in mikroskopischem Ausmass porös ist oder mit Löchern in mikroskopischem
Ausmass versehen ist.
10. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Reliefform gekühlt wird.
11. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Reliefform als Negativform ausgebildet wird und die Folie mit der Druckseite auf
die Reliefform aufgelegt wird.
1. Process for reproduction of oil paintings and the like with surface in relief,
under utilisation of a relief impression taken off the original and of a thermoplastic
foil imprinted with the colour picture corresponding to the original which is placed
on the relief impression or mould under coincidence alignment together with a carrying
layer placed over the foil and is heated to its flow point in substantially homogenous
manner throughout its thickness, characterised in that the flowing of the foil into
the depressions of the relief mould occurs solely under the action of gravitational
force without application of an additional pressure.
2. Process according to claim 1, characterised in that the carrying or backing layer
is formed by a fabric impregnated with polyvinylchloride.
3. Process according to claim 1 or 2, characterised in that the backing layer fabric
is formed by linen.
4. Process according to claim 2 or 3, characterised in that together with the foil,
the backing layer is heated in substantially homogenous manner throughout its thickness
to the flow point of its flowable component.
5. Process according to one of the preceding claims, characterised in that the foil
and the backing layer are heated progressively starting from the centre of the relief
mould, towards the outside.
6. Process according to one of the preceding claims, characterised in that the foil
and the backing layer are heated dielectrically by means of an electrical high-frequency
field.
7. Process according to one of the claims 1 to 6, characterised in that the foil and
the backing layer are heated by infrared radiation.
8. Process according to one of the preceding claims, characterised in that the relief
mould is metallised galvanically at least on the side facing towards the foil.
9. Process according to one of the preceding claims, characterised in that the relief
mould is porous in micrometric degree or is provided with holes of micro-metric extent.
10. Process according to one of the preceding claims, characterised in that the relief
mould is cooled.
11. Process according to one of the preceding claims, characterised in that the relief
mould is formed as a negative mould and that the foil is laid with the imprinted side
on the relief mould.
1. Procédé pour la reproduction de peintures à l'huile et analogues avec une surface
en relief en - utilisant une forme en relief tirée de l'original et une feuille thermoplastique
imprimée avec l'image en couleur correspondant à l'original et qui est appliquée sur
la forme en relief après orientation du calibre en compagnie d'une couche d'appui
placée sur la feuille et qui est chauffée sur sa grosseur sensiblement de façon homogène
à sa température d'écoulement, caractérisé en ce que l'écoulement de la feuille dans
les creux de la forme en relief a lieu exclusivement par l'effet de la force de gravité
sans application d'une pression additionnelle.
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que la couche d'appui est constituée
par un tissu imprégné de chlorure de polyvinyle.
3. Procédé selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que le tissu de la couche
d'appui est constitué par une toile.
4. Procédé selon la revendication 2 ou la revendication 3, caractérisé en ce que la
couche d'appui, de même que la feuille, est chauffée sur sa grosseur essentiellement
de facgn homogène à la température d'écoulement de sa composante capable de s'écouler.
5. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que la feuille
est chauffée avec la couche d'appui en commençant par le milieu de la forme en relief
et en progressant vers l'extérieur.
6. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que la feuille
avec la couche d'appui est chauffée diélectriquement au moyen d'un champ électrique
haute fréquence.
7. Procédé selon l'une des revendications 1 à 6, caractérisé en ce que la feuille
est chauffée avec la couche d'appui par des rayons infrarouges.
8. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que la forme
en relief est métallisée galvaniquement au moins sur le côté tourné vers la feuille.
9. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérise en ce que la forme
en relief est poreuse selon une dimension microscopique ou est munie de trous d'une
dimension microscopique.
10. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que la forme
en relief est refroidie.
11. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que la forme
en relief représente un négatif et que la feuille est placée avec le côté imprimé
sur la forme en relief.