[0001] Die Erfindung betrifft eine transportable Beton-Raumzelle nach dem Oberbegriff des
Patentanspruches 1.
[0002] Aus der DE-PS 2 110 089 ist eine transportable Beton-Raumzelle mit einem Flachdach
bekannt, die im Bereich zwischen dem Flachdach und den Außenwänden der Raumzelle Lüftungsschlitze
zur Entlüftung der Raumzelle aufweist. Die Anordnung von Lüftungsschlitzen im Bereich
zwischen dem Flachdach und den Außenwänden der Raumzelle hat sich sehr bewährt, da
die im Normalbetrieb der Raumzelle erwärmte Abluft aufgrund der thermischen Konvektion
in der Raumzelle aufsteigt, unter dem Dach gesammelt und dann vorteilhafterweise von
dort nach außen abgeleitet wird. Dies gilt auch und in besonderem Maße für die heißen
Gase, die bei einer Explosion im Inneren der Raumzelle entstehen und möglichst schnell
und gefahrlos abgeleitet werden sollen.
[0003] Bei der vorbekannten Raumzelle entströmt die Abluft aus dem Innenraum nach außen
durch die nach oben gerichteten Lüftungsschlitze. Dies ist dann wichtig, wenn Vorsorge
dafür getroffen werden muß, daß der Raumzelle auch heiße Abgase entströmen können
- beispielsweise im Falle einer Explosion im Innenraum der Raumzelle - die gefahrlos
für Passanten in der Nähe der Raumzelle abgeleitet werden sollen. Soll die Raumzelle
jedoch an einem Ort aufgestellt werden, an welchem größere Mengen von Staub, Kohlenstaub,
Zementstaub oder Flugschnee anfallen, dann sind die nach oben offenen Lüftungsschlitze
nachteilig, weil die durch ein Lochblech stochersicher abgedeckten Lüftungsöffnungen
durch den Staub oder Schnee schnell zugesetzt werden können, so daß die Entlüftung
der Raumzelle erheblich gestört oder vollständig unterbunden wird. Auch andere Verwendungen
einer derartigen Raumzelle, bei denen das Auftreten von Explosionen im Innenraum nicht
zu befürchten ist, mögen es wünschenswert erscheinen lassen, die Abluft durch die
Abdeckung der Lüftungsschlitze nach unten, d.h. zum Boden gerichtet ausströmen zu
lassen. Die Beantwortung der Frage, ob die Austrittsöffnungen der Abdeckung nach oben
oder unten gerichtet sein sollen, hängt also vom jeweiligen Verwendungszweck der Raumzelle
ab.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bekannten Beton-Raumzellen
dieser Art so zu verbessern, daß ihre Fertigung unabhängig von der Frage, ob die Abluft
nach oben oder unten gerichtet in die Außenumgebung der Raumzelle abgeleitet werden
soll, durchgeführt werden kann. Angestrebt wird eine wirtschaftliche Lösung für die
Fertigung derartiger Raumzellen, bei der die Richtung der Ableitung der Abluft aus
der Raumzelle ggf. erst am Aufstellort festgelegt werden muß. Darüberhinaus soll die
äußere Abdeckung der Lüftungsschlitze so gestaltet sein, daß sie problemlos an der
Außenseite der Raumzelle befestigbar ist und sich gut in das architektonische Bild
der Raumzelle einfügt.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches
1 gelöst. Die beiden Profilbleche sind leicht an der Außenseite der Raumzelle befestigbar.
Dabei braucht erst bei der Befestigung entschieden zu werden, ob die Abluft nach oben
oder unten abgeleitet werden soll. Bei einer vorteilhaften Ausführungsform besteht
das erste Profilblech aus ungelochtem Material und bildet zusammen mit dem Sims des
Flachdaches das Gesamtsims der Raumzelle. Fertigungstoleranzen bei den im Bereich
zwischen dem Flachdach und den Außenwänden der Raumzelle angeordneten Lüftungsschlitzen
können in einfacher Weise durch die kanalförmigen Abdeckungen ausgegelichen werden,
so daß sich eine saubere Gestaltung dieses Bereiches der Raumzelle ergibt. Durch unterschiedliche
Ausgestaltungen der Abdeckung können interessante reliefartige Strukturierungen des
Simses der Raumzelle erreicht werden.
[0006] Weitere Einzelheiten der Erfindung, die insbesondere die Ausbildung der beiden Profilbleche
betreffen, sind in den Unteransprüchen angegeben. Die Erfindung wird nachfolgend anhand
von 7 in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher beschrieben und erläutert.
Die Figuren der Zeichnung zeigen jeweils einen Teilquerschnitt durch eine Außenwand
einer Beton-Raumzelle mit dem angrenzenden, auf dieser Außenwand aufliegenden Bereich
eines Flachdaches, dem Lüftungsschlitz zwischen Wand und Dach und unterschiedlichen
Ausgestaltungen von Abdeckungen für diese Lüftungsschlitze. Gleiche oder gleichwirkende
Teile sind in allen Ausführungsbeispielen mit gleichen Bezugszeichen versehen.
[0007] Auf einer Außenwand 10 einer Beton-Raumzelle ruht ein Flachdach 11. Zwischen beiden
sind entlang des gesamten Umfanges der Raumzelle Lüftungsschlitze 12 ausgespart, und
zwar bei den Ausführungsbeispielen gem. Fig. 1 bis 4 aus dem Flachdach 11 und beim
Ausführungsbeispiel gem. Fig. 5 aus der Außenwand 10. An der nach außen weisenden
öffnung der Lüftungsschlitze 12 ist eine kanalförmige, um den gesamten Umfang der
Raumzelle laufende-Abdeckung 13 vorgesehen. Diese Abdeckung 13 besteht aus zwei zusammengeklipsten
Profilblechen,nämlich einem ersten Profilblech 14 aus einem ungelochten Blech- oder
Kunststoffmaterial und einem zweiten Profilblech 16, 17 aus einem gelochten Material.
[0008] Das senkrechte Teilstück des Profilbleches 14 ist fluchtend mit der Stirnfläche des
Dachsimses 15 des Flachdaches 11 angeordnet und bildet mit dem Dachsims das Gesamtsims
der Raumzelle. Das zweite Profilblech 16, 17 schließt die Lüftungsschlitze 12 an deren
Außenseite stochersicher ab, wobei die Lochwand 16 jeweils die senkrechte, unmittelbar
vor dem nach außen weisenden Endstück der Lüftungsschlitze 12 angeordnete Wand und
die Lochwand 17 die waagerechte, wahlweise nach oben oder unten gerichtete Wand des
zweiten Profilbleches bildet. Die beiden Lochwände 16 und 17 sind also in Durchströmrichtung
hintereinander geschaltet, so daß sich eine besonders große Sicherheit gegen das Eindringen
von Staub, Flugschnee oder Kleintieren in den Innenraum der Raumzelle ergibt. Die
Löcher der Lochwände 16 und 17 besitzen einen Durchmesser von 2,5 mm und eine Teilung
von 3,5 mm. Der gesamte freie Lüftungsquerschnitt ist so berechnet, daß er zur Entlüftung
der Raumzelle ausreicht. Zweckmäßigerweise besteht mindestens die Lochwand 16 aus
einer Brandschutzplatte aus einem Harnstoff-Formaldehydharz, die beim Auftreffen heißer
Abgase einer Explosionsdruckwelle aus dem Innenraum der Raumzelle aufschäumt und somit
zu einer Abkühlung der nach außen strömenden Gase beiträgt.
[0009] Für die Herstellung der Abdeckungen 13 der verschiedenen Ausführungsbeispiele kann
stets dasselbe Preßwerkzeug verwendet werden. Dies führt zu einer besonders kostengünstigen
Lösung.
[0010] Vergleicht man die Ausführungsbeispiele gem. Fig. 1 und 2, so erkennt man, daß die
Abdeckungen 13 lediglich um 180
0 um eine horizontale Querachse gedreht worden sind, so daß im Beispiel gem. Fig. l.die
Lochwand 17 nach unten und im Beispiel gem. Fig. 2 nach oben weist. Damit beim Ausführungsbeispiel
gem. Fig. 2 ein ausreichend breiter Strömungsweg für die Abluft nach oben zur Verfügung
steht, wurde bei der Herstellung des Beton-Flachdaches 11 lediglich eine Dreieckschiene
in die Betonierform eingelegt, so daß die äußere Unterkante des Flachdaches abgeschrägt
ist. Dies ist auch beim Ausführungsbeispiel gem. Fig. 3 der Fall. Das Profilblech
14 der dort vorgesehenen Abdeckung 13 weist im Unterschied zu den vorangegangenen
Ausführungsbeispielen eine sich nach oben erstreckende Verbreiterung 23 auf, die den
Dachsims 15 auf seiner gesamten Höhe abdeckt und seine Oberkante auf der gesamten
Breite eines gegenüber der Oberseite erhöhten Randstreifens 24 umgreift. Die Dachoberseite
ist bei derartigen Flachdächern stets durch eine in der Zeichnung nicht dargestellte
Kunststoffolie gegen eindringende Feuchtigkeit geschützt. Diese Kunststoffolie ist
ihrerseits wieder durch eine Kiesbedeckung gegen UV-Einstrahlung bis auf den Randstreifen
24 geschützt, auf dem sich eine Kiesbedeckung nicht halten würde. Deshalb stellt das
Ausführungsbeispiel gem. Fig. 3 - wie auch die folgenden Ausführungsbeispiele gem.
Fig. 4 und 5 - eine sehr zweckmäßige Ausführungsform dar, weil hier durch die Verbreiterung
23 des Profilbleches 14 gerade der ungeschützte Randstreifen 24 des Flachdaches 11
überdeckt wird.
[0011] Soll wie beim Ausführungsbeispiel gem. Fig. 3 die Abluft nach oben abgeleitet werden,
so müssen in der Verbreiterung 23 des Profilbleches 14 Lüftungsöffnungen 25 vorgesehen
werden. Beim Ausführungsbeispiel gem. Fig. 4 entfallen diese Lüftungsöffnungen, da
hier die Abluft nach unten abgeleitet wird. Ist das Preßwerkzeug zur Herstellung des
Profilbleches 14 zweckmäßig aufgebaut, so kann es - wie bereits erwähnt - trotz der
Verbreiterung 23 und der Lüftungsöffnungen 25 für sämtliche Profilbleche 14 der verschiedenen
Ausführungsbeispiele benutzt werden.
[0012] Auch beim Ausführungsbeispiel gem. Fig. 5 ist das Dachsims 15 des Flachdaches 11,
das hier bündig mit der Außenwand 10 abschließt, durch Blechprofile abgedeckt. An
das Profilblech
16, 17 ist ein weiteres Vollblechprofil 20 angesteckt, das zusammen mit dem Profilblech
14 das Gesamtsims der Raumzelle bildet.
[0013] Bei allen Ausführungsbeispielen können die Fugen zwischen dem Flachdach 11 oder der
Außenwand 10 einerseits und der Abdeckung 13 andererseits bedarfsweise mit einer Dichtungsmasse
19 ausgefüllt werden. Bei den Ausführungsbeispielen gem. Fig. 2 bis 5 ist das an einigen
Stellen angedeutet. Ferner kann an der nach unten weisenden Lochwand 17 des zweiten
Profilbleches ein Schneeabweiser 21 vorgesehen werden (Fig. 1) und schließlich kann
an das Profil blech 14 der Abdeckung 13 eine Tropfnase 18 und/oder eine Regenrinne
22 angeformt sein.
[0014] Die Ausführungsformen gem. Fig. 3 bis 5 sind zwar materialaufwendiger als diejenigen
gem. Fig. 1 und 2, zeichnen sich aber neben der bereits erwähnten schützenden überdeckung
des Randstreifens 24 durch eine besonders problemlose Befestigung an der Raumzelle
aus, da keine Rücksicht auf Fertigungstoleranzen des Flachdaches 11 und/oder der Lüftungsschlitze
12 genommen werden müssen.
[0015] Von besonderem Vorteil ist es auch, daß die Ableitrichtung für die Abgase bei bereits
montierten Abdeckungen in einfacher Weise geändert werden kann, indem die Abdeckung
13 gelöst, sodann gedreht und schließlich wieder befestigt wird. Durch diese wahlweise
Verwendung der Abdeckung 13 mit nach oben oder unten gerichteter Ableitung der Gase
wird auch die Lagerhaltung derartiger Abdeckungen in hohem Maße rationalisiert.
[0016] I Während bei den Ausführungsbeispielen gemäß Figur 1 bis 5 die Gestaltung der unteren
Außenkante des Flachdaches 11 davon abhing, ob die Lüftungsöffnungen der Abdeckung
13 nach oben oder unten weisen sollen, sind bei den Ausführungsbeispielen gemäß Figur
6 und 7 die Formungen der Abdeckungen 13 so gewählt, daß bei völlig gleichem Flachdach
11 sowohl eine Abdeckung 13 mit nach unten weisenden Lüftungsöffnungen als auch eine
Abdeckung mit nach oben weisenden Lüftungsöffnungen angebracht werden kann. Der besondere
Vorteil dieser Ausführungsbeispiele liegt also darin, daß man erst vorort zu bestimmen
braucht, ob eine Abdeckung 13 mit nach unten oder nach oben gerichteter Ableitung
der Gase montiert werden soll. Irgendwelche Änderungen an der Form des Flachdaches
11 brauchen bei dieser Wahl nicht vorgenommen zu werden.
1. Transportable Beton-Raumzelle, insbesondere Transformatorenstation, mit einem auf
den Außenwänden (10) der Raumzelle ruhenden Flachdach (11) und Lüftungsschlitzen (12)
im Bereich zwischen dem Flachdach und den Außenwänden, wobei an der Außenseite der
Lüftungsschlitze eine ringsum laufende kanalförmige Abdeckung (13) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckung geschützt unter dem Flachdach angeordnet
ist und aus Profilblechen besteht (14, 16, 17), die teilweise gelocht sind und so
geformt sind, daß sie wahlweise zu einer Abdeckung (13) mit nach oben weisenden Lüftungsöffnungen
oder einer AbdecKung mit nach unten weisenden Lüftungsöffnungen bei gleichbleibender
Form der Lüftungsschlitze (12) zusammensetzbar sind.
2. Raumzelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckung (13) aus zwei
Profilblechen (14, 10, 17) gebildet ist, von denen das erste, aus einem ungelochten Material bestehende
Profilblech (14) die nach außen weisende, mindestens teilweise senkrecht verlaufende
Wand der Abdeckung und einen Teil des Dachsimses (15, 20) des Flachdaches bildet und
das zweite Profilblech (1b, 17) im wesentlichen aus einem gelochten Material besteht,
das die Lüftungsschlitze stochersicher abdeckt und einen freien Lüftungsquerschnitt
aufweist, der zur Entlüftung der Raumzelle ausreicht.
3. Raumzelle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch geKennzeichnet, daß die beiden Profilbleche
(14; 10, 17) durch Klipsen miteinander verbindbar sind.
4. Raumzelle nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das erste
Profilblech (14) eine Verbreiterung (23) aufweist, die den Dachsims (15) auf seiner
gesamten Höhe abdeckt und seine Oberkante vorzugsweise auf der gesamten Breite eines
gegenüber der Dachoberseite erhöhten Randstreifens (24) umgreift.
5. Raumzelle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
an dem Profilblech (14) eine Regenrinne (22) und/oder eine Tropfkante (18) angeformt
ist.
6. Raumzelle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurcn gekennzeichnet, daß
die Fuge zwischen der Raumzelle und der Abdeckung (13) mindestens auf einem Teil ihrer
Tiefe mit einer Dichtungsmasse (19) ausgefüllt ist.
7. Raumzelle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das gelochte Material Löcher mit einem Durchmesser von vorzugsweise 2,5 mm aufweist.
8. Raumzelle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das gelochte Material aus einer Brandschutzplatte, insbesondere einer Platte aus
einem Harnstoff-Formaldehydharz besteht, die bei Temperaturen oberhalb 150° aufschäumt.
9. Raumzelle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
an dem zweiten Profilblech (16, 17) ein Schneeabweiser (21) angeordnet ist.
10. Raumzelle nach einem der.vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Aussparungen für die Lüftungsschlitze (12) ausschließlich im Flachdach (11) vorgesehen
sind.
11. Raumzelle nach einem der Ansorüche 1 bis Q, dadurch gekennzeichnet, daß die Aussoarungen
für die Lüftungsschlitze (12) ausschließlich in den Außenwänden (10) vorgesehen sind.