[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Spender für flüssiges Handdesinfektionsmittel,
bestehend aus einem Behälter mit einer öffnung, an der eine handbetätigte Dosiervorrichtung
befestigbar ist.
[0002] Für die im Krankenhaus zur Erkennung, Verhütung und Bekämpfung von Krankenhausinfektionen
durchzuführenden Desinfektionsmaßnahmen müssen geeignete Applikationshilfen angeboten
werden, mit denen die Ausbringung des Desinfektionsmittels praxisgerecht sowie hinsichtlich
Wirksamkeit und Handhabung sicher vorgenommen werden kann. Zu diesem Zweck dienen
eine Vielzahl verschiedener Behälter mit wiederverwendbaren Dosierpumpen oder anderen
Dosiervorrichtungen, wie Spritzeinsätzen oder Sprühpistolen. Die Vielzahl von Spezialgebinden
mit jeweils besonderen Applikationshilfen zur Erzielung der notwendigen Handhabungsvielseitigkeit
führt zu beträchtlichem Kostenaufwand und unübersichtlicher,ungünstiger Lagerhaltung
sowohl beim Hersteller als auch beim Verbraucher.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Spender zur einmaligen Verwendung
zu schaffen, der die Vielzahl der bisherigen Gebinde unter Erhaltung ihrer vielseitigen
Anwendungsmöglichkeiten reduziert und zur Aufnahme und praxisgerechten Ausbringung
aller bestehenden und vorgesehenen Handdesinfektionslösungen geeignet ist.
[0004] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß an der Rückwand des Behälters in Flaschenform
eine hinterschnittene Gleitführung zur Aufnahme eines angepaßten Halters ausgebildet
ist.
[0005] Dieser Spender kann mit Hilfe des an einem Trägerteil montierbaren Halters beliebig
an einer Wand, einem Verbandswagen, in der Nähe eines Waschbeckens o.dgl. befestigt
werden, so daß variable Einsatzmöglichkeiten gegeben sind. Wenige Gebindegrößen genügen
zur Abdeckung des Bedarfes, weil der Behälter sowohl als Aufnahmebehälter als auch
als Spender für das Präparat zur Händehygiene dient und nach Aufbrauchen des Desinfektionsmittels
durch einen neuen gefüllten Behälter in Flaschenform ersetzt wird. Ein Nachfüllen
von Spendern erübrigt sich und es kann ggfs. jeder den leeren Einmalspender gegen
einen neuen Einmalspender austauschen. Der Spender läßt sich aus robustem Kunststoff
preiswert herstellen, weil bewegliche Teile fehlen und Verschleißerscheinungen nur
bei der Dosiervorrichtung, zum Beispiel einer Handdosierpumpe, auftreten, die jedoch
durch ihre häufige Wiederverwendbarkeit trotzdem wirtschaftlich ist. Ein technischer
Kundendienst für Wartungsaufgaben des Spenders ist unnötig. Lücken in der Infektionsprophylaxedurch
gegebenenfalls in der Reparatur befindliche Spender können daher nicht auftreten und
die Zuverlässigkeit der Bekämpfung von Krankenhausinfektionen wird erhöht. Für den
Verbraucher,zum Beispiel das Krankenhaus,ergibt sich durch die Möglichkeit der Beschränkung
auf wenige Behältergrößen eine Kostenersparnis, weil das Bestell- und Anforderungswesen
vereinfacht und die Lagerhaltungskosten verringert sind. Der Einkauf der Artikel läßt
sich leichter disponieren, weil er überschaubarer ist. Für die Produktion ergibt sich
der Vorteil einer besseren Auslastung der Etikettiermaschine. Umrüstzeiten bei Formatwechsel
entfallen und das Störrisiko wird vermindert. Außerdem erübrigen sich Investitionen
für Umrüstsätze.
[0006] In zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung ist die Rückwand des Behälters wenigstens
im Bereich der Gleitführung abgeflacht ausgebildet und es ist die Gleitführung in
den Behälterkörper eingearbeitet. Sie kann aus zwei seitwärts gerichteten Rillen an
den Seiten der Rückwand des Behälters bestehen, die mit Abstand oberhalb des Bodens
des Behälters offen enden und gerundeten Querschnitt aufweisen. Der angepaßte Halter
besteht aus einer viereckigen Platte mit zwei umgebogenen Rändern, die auf der gleichen
Seite gegeneinandergerichtet sind. Die Platte kann an einem Trägerteil, zum Beispiel
einer Wand,befestigt sein und ihre beiden umgebogenen Ränder greifen in die Rillen
eines aufgesteckten Behälters ein. Wenn die beiden Rillen der Gleitführung zueinander
parallel verlaufen, sind sie oben geschlossen, damit der Behälter an dem Halter festgelegt
ist. Bei nach oben konvergierend verlaufenden Rillen der Gleitführung sind die umgebogenen
Ränder der Platte zueinander entsprechend angeordnet und die beiden Rillen der Gleitführung
können an ihrem oberen Ende offen bleiben, ohne daß der Behälter an dem Halter entlang
nach unten rutscht.
[0007] Die Gleitführung ist vorteilhafterweise in der unteren Hälfte des Behälters angeordnet,
so daß der schräge Schulterbereich des flaschenförmigen Behälters von der Gleitführung
frei ist und ihre Einarbeitung ausschließlich in die abgeflachte Rückwand erleichtert
wird.
[0008] In den beiden Seitenwänden des Behälters sind Griffmulden ausgebildet. Diese ermöglichen
auch bei groß bemessenem Behälter ein sauberes Ausbringen des Behälterinhaltes durch
Ausgießen. Zur Erleichterung des Ausgießen hat es sich bei groß bemessenen Behältern
außerdem als zweckmäßig erwiesen, die vier Behälterwände abgeflacht auszubilden und
die Behälteröffnung in Bezug auf die Mittelebene zwischen den beiden Seitenwänden
exzentrisch gegen die Rückwand zu versetzen.
[0009] In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch dargestellt.
Es zeigt:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Spenders in Flaschen-- form,
Fig. 2 eine Draufsicht des Spenders nach Fig.1,
Fig. 3 eine Rückansicht des Spenders nach Fig. 1 und 2,
Fig. 4 eine Ansicht eines Halters für den Behälter in Flaschenform nach Fig. 1,
Fig. 5 eine Draufsicht des Halters,
Fig. 6 eine Draufsicht einer anderen Ausbildung eines Spenders in Flaschenform, und
Fig. 7 eine schaubildliche Ansicht des Halters und des Spenders nach Fig. 6
[0010] Der Spender gemäß Fig. 1 bis 3 besteht aus einem Behälter 1 in Flaschenform aus robustem
Kunststoff, der ein Standardvolumen von 1000 ml haben kann. Der Behälter 1 ist an
der Rückwand 2 sowie an den Seitenwänden 3,4 und der Vorderwand 5 abgeflacht, so daß
er einen eckigen Querschnitt (Fig. 2) erhält. Der abgeflachte Behälterkörper geht
über einen Schulterbereich 6 in einen.Hals 7 mit Schraubgewinde 8 über. Auf das Schraubgewinde
8 kann eine Schraubverschlußkappe oder ein Befestigungsteil für eine der Deutlichkeit
halber nicht gezeichnete Dosiervorrichtung, zum Beispiel eine Handdosierpumpe,aufgeschraubt
werden. Der Hals 7 mit der Öffnung 9 ist in Bezug auf die Mittelebene zwischen den
Seitenwänden 3 und 4 gegen die Rückwand 2 versetzt, so daß sich eine Asymmetrie ergibt,
die zu einer starken einseitigen Ausbauchung des Behälters 1 führt. An den beiden
Seitenwänden 3 und 4 sind Griffmulden 10,11 ausgebildet, die von hinten nach vorne
gerade verlaufen und offen enden. Sie erleichtern das Erfassen des Behälters 1 beim
Ausgießen.
[0011] Die abgeflacht gestaltete Rückwand 2 des Behälters weist eine hinterschnittene Gleitführung
12 auf, die aus zwei seitwärts gerichteten Rillen 13,14 mit abgerundetem Querschnitt
besteht. Die Rillen verlaufen zueinander parallel, ihr oberes Ende ihr geschlossen
und ihr unteres Ende ist offen ausgebildet. Die hinterschnittene Gleitführung 12 wird
gleichzeitig mit der Herstellung des Behälters aus Kunststoff in den Behälterkörper
eingearbeitet.
[0012] Zur Befestigung des Spenders für Händedesinfektionsmittel an einem Trägerteil, zum
Beispiel einer Raumwand, dient ein Halter 20 (Fig. 4 und 5). Dieser besteht aus einer
viereckigen Platte 15, in deren ebenem Plattenteil mehrere schlüssellochförmige Löcher
16 ausgebildet sind, die zur Aufnahme von Befestigungsmitteln, zum Beispiel Schrauben,
dienen. Die beiden einander gegenüberliegenden senkrechten Ränder 17,18 der Platte
15 sind nach der gleichen Seite umgebogen und bilden gegeneinandergerichtete Stege,
die in die Rillen 13,14 der Gleitführung 12 eingreifen, wenn der Halter 20 in die
Gleitführung eingeschoben ist. Abkröpfungen 19 verleihen dem Hälter 20 eine gewisse
Federelastizität, die den Zusammenhalt von Halter 20 und Behälter 1 verbessert.
[0013] Jeder gefüllte Behälter 1 wird nach Aufschrauben einer Handdosierpumpe aus Kunststoff
zu einem Desinfektionsmittelspender zur einmaligen Verwendung der nach Aufbrauchen
des Präparates durch einen neuen Behälter 1, d.h. einen neuen Spender, ersetzt wird.
Dies läßt sich von jedem einfach durchführen, indem der leere Behälter 1 nach oben
aus dem Halter 20 herausgezogen und ein voller Behälter 1 entsprechend in den Halter
20 eingesetzt wird.
[0014] Der in
Fig. 6 gezeigte Behälter 21 ist kleiner als der Behälter 1 und hat vorzugsweise ein
Fassungsvermögen von 350 ml,so daß sichzwei Standardgrößen der als Spender verwendbaren
Behälter für Handdesinfektionsmittel ergeben. Der Behälter 21 ist symmetrisch ausgebildet,
d.h. seine öffnung 22 ist in der Längsmittelachse angeordnet. Ein weiterer Unterschied
zu dem Behälter 1 besteht in der halbkreisförmig gerundeten vorderen Wand 23, die
in abgeflachte Seitenwände 24,25 übergeht. Die Rückwand 26 ist ebenfalls abgeflacht
geformt und sie enthält an ihren Seiten die Rillen 27,28 einer Gleitführung zur Verbindung
mit einem Halter 20 (Fig. 7). Auch dieser Behälter 21 kann mit einer Handdosiervorrichtung
versehen werden oder der Inhalt kann durch Ausschütten ausgebracht werden. Griffmulden
29 erleichtern hierbei das Erfassen des bauchigen Behälters.
1. Spender zur einmaligen Verwendung für flüssiges Handdesinfektionsmittel, bestehend
aus einem Behälter mit einer Öffnung, an der eine handbetätigte Dosiervorrichtung
befestigbar ist, dadurch gekennzeichnet , daß an der Rückwand (2) des Behälters (1)
in Flaschenform eine hinterschnittene Gleitführung (12) zur Aufnahme eines angepaßten
Halters (20) ausgebildet ist.
2. Spender nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückwand (2) des Behälters
(1) wenigstens im Bereich der Gleitführung (12) abgeflacht ausgebildet ist, und daß
die Gleitführung (12) in den Behälterkörper eingearbeitet ist.
3. Spender nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitführung (12) aus
zwei seitwärts gerichteten Rillen (13,14) an den Seiten der Rückwand (2) des Behälters
(1) besteht, die mit Abstand oberhalb des Bodens des Behälters (1) offen enden und
gerundeten Querschnitt aufweisen.
4. Spender nach Anspruch 3,.dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Rillen (13,14) zueinander parallel verlaufen
und am oberen Ende verschlossen sind.
5. Spender nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Rillen nach oben
konvergierend verlaufen.
6. Spender nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitführung
(12) zur Längsachse des Behälters (1) parallel verläuft.
7. Spender nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitführung zur Längsachse
des Behälters quer verläüft.
8. Spender nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitführung aus einer
schwalbenschwanzförmigen Profilierung etwa in der Mitte der Rückwand des Behälters
besteht.
9. Spender nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitführung
(12) in der unteren Hälfte des Behälters (1) angeordnet ist.
10. Spender nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß in den beiden
Seitenwänden (3,4) des Behälters (1) Griffmulden (10,11) ausgebildet sind.
11. Spender nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die vier
Wände (2,3,4,5) des Behälters (1) abgeflacht sind und daß die Behälteröffnung (9)
in Bezug auf die Mittelebene zwischen den beiden Seitenwänden (3,4) exzentrisch gegen
die Rückwand (2) versetzt ist.
12. Spender nach einem der Ansprüche 1 bis 6 und 9 bis 11 dadurch gekennzeichnet,
daß der angepaßte Halter (20) aus einer viereckigen Platte (15) mit zwei umgebogenen
Rändern (17,18) besteht, die auf der gleichen Seite gegeneinander gerichtet sind.