[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Rolladen- oder Jalousettenkasten für Fenster
oder Türen, der zugleich das obere Querteil des Fenster- oder Türrahmens (Stockrahmens)
bildet, wobei an der Kastenunterseite ein Anschlag für den Flügelrahmen des Fensters
oder der Tür vorgesehen ist.
[0002] Ein in den Fenster- oder Türrahmen integrierter Rolladenkasten der obigen Bauart
ist durch die DE-OS 27 22 289 bekannt geworden. Gegenüber älteren Konstruktionen,
bei welchen der Rolladenkasten noch auf dem Fenster- oder Türrahmen aufgesetzt ist,
wird durch diese Ausführung zwar bereits eine Raumersparnis bzw. Reduzierung der Gesamtbauhöhe
erreicht, gleichwohl ist das erzielte Resultat noch ungenügend.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Rolladen-oder Jalousettenkasten der
eingangs bezeichneten Bauart derart weiterzubilden, daß die Gesamtbauhöhe noch weiter
reduziert wird und derjenigen eines üblichen Fenster- oder Türrahmens (ohne Rolladen-
oder Jalousettenkasten) entspricht. Gegenüber normalen Fenstern soll ferner durch
den Rolladen- oder Jalousettenkasten kein zusätzlicher Lichtverlust mehr entstehen.
[0004] Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß zwischen der Unterseite
und der Innenseite des Rolladen-oder Jalousettenkastens eine Eckprofilschiene angeordnet
ist, die in einer, im Schnitt betrachtet, rechtwinkligen Aussparung das obere Querteil
des Flügelrahmens mindestens im wesentlichen aufnimmt, und daß außerhalb der Aussparung
durch den nach innen gerichteten freien Längsrand der Eckprofilschiene ein Anschlag
far das obere Querteil des Flügelrahmens gebildet ist, während die vertikale Wand
der rechtwinkligen Aussparung in der Eckprofilschiene den Innenanschlag für das obere
Querteil des Flügelrahmens bildet. Durch diese erfindungsgemäßen Maßnahmen wird eine
Gesamtbauhöhe erreicht, die derjenigen eines herkömmlichen Fenster- oder Türrahmens
ohne aufgesetzten oder integrierten Rolladenkasten entspricht, wobei zugleich im Falle
eines Fensters auch die gleichen Glasgrößen verwendet werden können, was bedeutet,
daß durch die Einbeziehung des Rolladen- oder Jalousettenkastens in den Fensterrahmen
kein zusätzlicher Lichtverlust auftritt. Bei raumseitiger Betrachtung der erfindungsgemäßen
Konstruktion erhält man den Eindruck, daß ein herkömmliches Fenster oder Tür ohne
integrierten Rolladen- oder Jalousettenkasten vorliegt. Weitere durch die Erfindung
erzielte Vorteile bestehen darin, daß aufgrund des im Vergleich zum Stand der Technik
wesentlich größeren Abstandes und damit dickeren Luftpolsters zwischen der Fenster-
oder Tür-Außenseite und der Innenseite des herabgelassenen Rolladenpanzers günstigere
Wärme- und Schall-Dämmwerte erreicht werden. Die erfindungsgemäße Eckprofilschiene
bildet ferner vorteilhaft auch größenmäßig ein mit den übrigen drei Teilen des Fenster-
oder Türrahmens harmonisierendes Teil, das einfach mit den beiden Seitenteilen des
Fenster- oder Türrahmens verbunden werden kann.
[0005] In obigem Sinne weiter förderlich ist eine Ausgestaltung der Erfindung, derzufolge
der durch den nach innen zeigenden freien Längsrand der Eckprofilschiene gebildete
Anschlag auf einer solchen Höhe vorgesehen ist, daß er auf oder nahe einer horizontalen,
die Längsachse der Rolladen-Wickelwelle oder der eingezogenen Jalousette schneidenden
Ebene liegt.
[0006] Wenngleich die Eckprofilschiene aus Metall oder auch aus Holz bestehen kann, wird
ihre Herstellung aus Kunststoff im Extrusionsverfahren aus Kostengründen bevorzugt,
und in diesem Fall bringt die weitere Ausbildung der Erfindung entsprechend dem Anspruch
3 den Vorteil, daß die Festigkeit des Fenster- oder Türrahmens mit dem integrierten
Kasten verbessert wird.
[0007] Wenn die Eckprofilschiene eine Abschlußplatte für die Revisionsöffnung an der Kastenunterseite
trägt, wird eine größere Reparaturfreundlichkeit im Vergleich zu dem eingangs erläuterten
Stand der Technik erreicht, bei dem die Revisionsöffnung an der Kasteninnenseite vorgesehen
ist.
[0008] Die Erfindung wird anschließend anhand der Zeichnungen zweier Ausführungsbeispiele
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 schematisch eine Seitenansicht eines Rolladenkastens gemäß der Erfindung mit
dem oberen Querteil eines Fenster-Flügelrahmens, teilweise im Schnitt;
Fig. 2 schematisch eine Querschnittsansicht der oberen Querteile von einem Fensterstock-
und Flügelrahmen und
Fig. 3 eine der Fig. 1 ähnliche Seitenansicht, teilweise im Schnitt, jedoch mit einem
erfindungsgemäß in den Fensterstockrahmen integrierten Jalousettenkasten.
[0009] In Fig. 1 ist mit 10 ein extrem flachbauender Rolladenkasten bezeichnet, der ein
Oberteil 11 und eine Blende 12 aus Kunststoff, z.B. Polyvinylchlorid, eine Außenblende
13 aus z.B. Aluminium sowie Seitenteile 14 enthält, von denen in Fig. 1 nur eines
zu sehen ist. Die Revisionsöffnung 15, welche für Reparatur- oder Austauschzwecke
erforderlich ist, ist an der Kastenunterseite vorgesehen und durch eine Abschlußplatte
16 verschlossen, die aus einem metallischen Kern und einem Kunststoffmantel 17 bestehen
kann. Mit 18 ist der auf einer Wickelwelle (nicht gezeigt) im Rolladenkasten 10 aufgewickelte
Rolladenpanzer bezeichnet, von dem ein herabgelassener Teil 19 in einer der beiden
seitlichen FUhrungsschienen 20 angedeutet ist.
[0010] Zwischen der Unterseite und der Innenseite des Rolladenkastens 10 ist eine Eckprofilschiene
21 angeordnet, die einerseits mit den Seitenteilen 14 des Rolladenkastens 10 und andererseits
mit den zwei Seitenteilen (nicht gezeigt) eines Fensterstockrahmens verbunden ist.
Die Eckprofilschiene 21 bildet somit das obere Querteil dieses Fenster- stockrahmens
und weist, im Schnitt betrachtet, eine rechtwinklige Aussparung 22 auf, die im wesentlichen
das obere Querteil 23 des Fenster-Flügelrahmens aufnehmen kann, wie in Fig. 1 gezeigt.
Die Eckprofilschiene 21 dient zugleich zur lösbaren Halterung der die Revisionsöffnung
15 abdeckenden Abschlußplatte 16. Der Fenster-Flügelrahmen, von dem in Fig. 1 nur
das obere Querteil 23 gezeigt ist, besteht im Ausführungsbeispiel aus Kunststoffprofilschienen,
die durch eingebettete U-förmige Metallschienen 24 verstärkt sind. Mit 25 sind die
beiden in dem Fenster-Flügelrahmen abgedichtet eingesetzten Verbundglasscheiben bezeichnet.
[0011] Die Fig. 1 läßt gut erkennen, daß der Rolladenkasten 10 nicht nur extrem flachbauend
ausgeführt, sondern auch weit über das obere Querteil 23 des Fenster-Flügelrahmens
nach unten gezogen ist. Die vertikale Wand der rechtwinkligen Aussparung 22 bildet
einen Innenanschlag 26 für den Fenster-Flügelrahmen, während der nach innen gerichtete
freie Längsrand der Eckprofilschiene 21 als Anschlag 27 für das obere Querteil 23
des Fenster-FlUgelrahmens dient, wobei der Gegenanschlag 28 am Querteil 23 nach oben
gezogen ist. Aus Fig. 1 geht weiterhin hervor, daß der Anschlag 27 für den Fenster-Flügelrahmen
etwa auf der Höhe der Längsachse 29 der Rolladen-Wickelwelle liegt.
[0012] Im Ausführungsbeispiel besteht die Eckprofilschiene 21 aus Kunststoff und ist (insbesondere
gegenüber dem mechanisch stark beanspruchten Anschlag 27) mit eingebetteten metallischen
Verstärkungsprofilen 30, 30A versehen. Mit 31, 32 und 33 sind Dichtungsstreifen bezeichnet,
die zum Teil in der Eckprofilschiene 21 und teilweise im Fenster-Flügelrahmen sowie
im Kasten-Oberteil 11 verankert sind.
[0013] In Fig. 2 ist jeweils im Schnitt mit 34 das obere Querteil eines herkömmlichen Fenster-Stockrahmens
aus Kunststoff und mit 35 das obere Querteil des zugeordneten Fenster-Flügelrahmens
bezeichnet. Ein Vergleich der Figuren 1 und 2 läßt erkennen, daß die Gesamtbauhöhe
eines Fensterstockrahmens mit erfindungsgemäß integriertem Rolladenkasten 10 nicht
größer ist als diejenige einer herkömmlichen Kunststoff-Fensterkonstruktion ohne integrierten
Rolladenkasten.
[0014] In Fig. 3 ist anstelle eines Rolladenkastens ein Jalousettenkasten 10' gezeigt, der
jedoch in gleicher Weise wie beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 in den Fensterstockrahmen
integriert ist, d.h. daß auch in diesem Fall die Eckprofilschiene 21 das obere Querteil
des Fensterstockrahmens bildet. Gleiche Teile sind mit den gleichen Bezugszahlen wie
in Fig. 1 gekennzeichnet. Die Jalousette 36 ist in Fig. 3 in hochgezogenem Zustand
angedeutet, in der ihre Abschlußschiene 37 die Abschlußplatte 16 der Fig. 1 ersetzt.
Die Jalousette 36 ist am Oberteil 11 des Jalousettenkastens 10' befestigt. Auch in
diesem Fall wird durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen eine erhebliche Reduzierung
der Gesamtbauhöhe der Fensterkonstruktion erreicht.
1. Rolladen- oder Jalousettenkasten für Fenster oder Türen, der zugleich das obere
Querteil des Fenster- oder Türrahmens (Stockrahmens) bildet, wobei an der Kastenunterseite
ein Anschlag für den Flügelrahmen des Fensters oder der Tür vorgesehen ist, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen der Unterseite und der Innenseite des Rolladen- oder
Jalousettenkastens (10, 10') eine Eckprofilschiene (21) angeordnet ist, die in einer,
im Schnitt betrachtet, rechtwinkligen Aussparung (22) das obere Querteil (23) des
Flügelrahmens mindestens im wesentlichen aufnimmt, und daß außerhalb der Aussparung
(22) durch den nach innen gerichteten freien Längsrand der Eckprofilschiene (21) ein
Anschlag (27) für das obere Querteil (23) des Flügelrahmens gebildet ist, während
die vertikale Wand (26) der rechtwinkligen Aussparung (22) in der Eckprofilschiene
(21) den Innenanschlag für das obere Querteil (23) des Flügelrahmens bildet.
2. Rolladen- oder Jalousettenkasten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
durch den nach innen zeigenden freien Längsrand der Eckprofilschiene (21) gebildete
Anschlag (27) auf einer solchen Höhe vorgesehen ist, daß er auf oder nahe einer horizontalen,
die Längsachse (29) der Rolladen-Wickelwelle oder der eingezogenen Jalousette schneidenden
Ebene liegt.
3. Rolladen- oder Jalousettenkasten nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß bei Ausbildung der Eckprofilschiene (21) aus Kunststoff in diese Verstärkungsprofile
(30 und 30 A) eingebettet sind.
4. Rolladen- oder Jalousettenkasten nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das
Verstärkungsrohr (30) seitlich neben dem Außenanschlag (27) und parallel zu diesem
angecrnet ist.
5. Rolladen- oder Jalousettenkasten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Eckprofilschiene (21) eine Abschlußplatte (16) für die Revisionsöffnung (15) an der
Ka;tenunter- seite trägt.