(19)
(11) EP 0 103 766 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.03.1984  Patentblatt  1984/13

(21) Anmeldenummer: 83108245.8

(22) Anmeldetag:  22.08.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3E06B 9/17
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH FR GB LI

(30) Priorität: 17.09.1982 DE 3234482

(71) Anmelder: FIRMA INGENIEUR KLAUS BLAUROCK, BAU- UND RAUMTECHNIK
D-97616 Bad Neustadt/Saale-Salz (DE)

(72) Erfinder:
  • Blaurock, Angela
    D-8741 Salz (DE)

(74) Vertreter: Fuchs, Richard (DE) 
Kantstrasse 18
D-97074 Würzburg
D-97074 Würzburg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Rolladen- oder Jalousettenkasten für Fenster oder Türen


    (57) Um z.B. bei einem Rolladenkasten für Fenster oder Türen, der auch gleichzeitig das obere Querteil des Fenster-oder Türstockrahmens bildet, die Gesamtbauhöhe weiter zu reduzieren bzw. die Lichtverluste weiter zu verringern und die Schall- und Wärmedämmung weiter zu verbessern, ist zwischen der Unterseite und Innenseite des Rolladenkastens 10 eine Eckprofilschiene 21 mit einer, im Schnitt betrachtet, rechtwinkligen Aussparung 22 vorgesehen, die das obere Querteil 23 des Flügelrahmens weitestgehend aufnimmt. Dabei wird der Anschlag 27 für das obere Querteil 23 des Flügelrahmens durch den nach innen gerichteten freien Längsrand der Eckprofilschiene 21 gebildet. Als Innenanschlag für das obere Querteil 23 des Flügelrahmens dient die vertikale Wand 26 der rechtwinkligen Aussparung 22.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Rolladen- oder Jalousettenkasten für Fenster oder Türen, der zugleich das obere Querteil des Fenster- oder Türrahmens (Stockrahmens) bildet, wobei an der Kastenunterseite ein Anschlag für den Flügelrahmen des Fensters oder der Tür vorgesehen ist.

    [0002] Ein in den Fenster- oder Türrahmen integrierter Rolladenkasten der obigen Bauart ist durch die DE-OS 27 22 289 bekannt geworden. Gegenüber älteren Konstruktionen, bei welchen der Rolladenkasten noch auf dem Fenster- oder Türrahmen aufgesetzt ist, wird durch diese Ausführung zwar bereits eine Raumersparnis bzw. Reduzierung der Gesamtbauhöhe erreicht, gleichwohl ist das erzielte Resultat noch ungenügend.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Rolladen-oder Jalousettenkasten der eingangs bezeichneten Bauart derart weiterzubilden, daß die Gesamtbauhöhe noch weiter reduziert wird und derjenigen eines üblichen Fenster- oder Türrahmens (ohne Rolladen- oder Jalousettenkasten) entspricht. Gegenüber normalen Fenstern soll ferner durch den Rolladen- oder Jalousettenkasten kein zusätzlicher Lichtverlust mehr entstehen.

    [0004] Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß zwischen der Unterseite und der Innenseite des Rolladen-oder Jalousettenkastens eine Eckprofilschiene angeordnet ist, die in einer, im Schnitt betrachtet, rechtwinkligen Aussparung das obere Querteil des Flügelrahmens mindestens im wesentlichen aufnimmt, und daß außerhalb der Aussparung durch den nach innen gerichteten freien Längsrand der Eckprofilschiene ein Anschlag far das obere Querteil des Flügelrahmens gebildet ist, während die vertikale Wand der rechtwinkligen Aussparung in der Eckprofilschiene den Innenanschlag für das obere Querteil des Flügelrahmens bildet. Durch diese erfindungsgemäßen Maßnahmen wird eine Gesamtbauhöhe erreicht, die derjenigen eines herkömmlichen Fenster- oder Türrahmens ohne aufgesetzten oder integrierten Rolladenkasten entspricht, wobei zugleich im Falle eines Fensters auch die gleichen Glasgrößen verwendet werden können, was bedeutet, daß durch die Einbeziehung des Rolladen- oder Jalousettenkastens in den Fensterrahmen kein zusätzlicher Lichtverlust auftritt. Bei raumseitiger Betrachtung der erfindungsgemäßen Konstruktion erhält man den Eindruck, daß ein herkömmliches Fenster oder Tür ohne integrierten Rolladen- oder Jalousettenkasten vorliegt. Weitere durch die Erfindung erzielte Vorteile bestehen darin, daß aufgrund des im Vergleich zum Stand der Technik wesentlich größeren Abstandes und damit dickeren Luftpolsters zwischen der Fenster- oder Tür-Außenseite und der Innenseite des herabgelassenen Rolladenpanzers günstigere Wärme- und Schall-Dämmwerte erreicht werden. Die erfindungsgemäße Eckprofilschiene bildet ferner vorteilhaft auch größenmäßig ein mit den übrigen drei Teilen des Fenster- oder Türrahmens harmonisierendes Teil, das einfach mit den beiden Seitenteilen des Fenster- oder Türrahmens verbunden werden kann.

    [0005] In obigem Sinne weiter förderlich ist eine Ausgestaltung der Erfindung, derzufolge der durch den nach innen zeigenden freien Längsrand der Eckprofilschiene gebildete Anschlag auf einer solchen Höhe vorgesehen ist, daß er auf oder nahe einer horizontalen, die Längsachse der Rolladen-Wickelwelle oder der eingezogenen Jalousette schneidenden Ebene liegt.

    [0006] Wenngleich die Eckprofilschiene aus Metall oder auch aus Holz bestehen kann, wird ihre Herstellung aus Kunststoff im Extrusionsverfahren aus Kostengründen bevorzugt, und in diesem Fall bringt die weitere Ausbildung der Erfindung entsprechend dem Anspruch 3 den Vorteil, daß die Festigkeit des Fenster- oder Türrahmens mit dem integrierten Kasten verbessert wird.

    [0007] Wenn die Eckprofilschiene eine Abschlußplatte für die Revisionsöffnung an der Kastenunterseite trägt, wird eine größere Reparaturfreundlichkeit im Vergleich zu dem eingangs erläuterten Stand der Technik erreicht, bei dem die Revisionsöffnung an der Kasteninnenseite vorgesehen ist.

    [0008] Die Erfindung wird anschließend anhand der Zeichnungen zweier Ausführungsbeispiele erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 schematisch eine Seitenansicht eines Rolladenkastens gemäß der Erfindung mit dem oberen Querteil eines Fenster-Flügelrahmens, teilweise im Schnitt;

    Fig. 2 schematisch eine Querschnittsansicht der oberen Querteile von einem Fensterstock- und Flügelrahmen und

    Fig. 3 eine der Fig. 1 ähnliche Seitenansicht, teilweise im Schnitt, jedoch mit einem erfindungsgemäß in den Fensterstockrahmen integrierten Jalousettenkasten.



    [0009] In Fig. 1 ist mit 10 ein extrem flachbauender Rolladenkasten bezeichnet, der ein Oberteil 11 und eine Blende 12 aus Kunststoff, z.B. Polyvinylchlorid, eine Außenblende 13 aus z.B. Aluminium sowie Seitenteile 14 enthält, von denen in Fig. 1 nur eines zu sehen ist. Die Revisionsöffnung 15, welche für Reparatur- oder Austauschzwecke erforderlich ist, ist an der Kastenunterseite vorgesehen und durch eine Abschlußplatte 16 verschlossen, die aus einem metallischen Kern und einem Kunststoffmantel 17 bestehen kann. Mit 18 ist der auf einer Wickelwelle (nicht gezeigt) im Rolladenkasten 10 aufgewickelte Rolladenpanzer bezeichnet, von dem ein herabgelassener Teil 19 in einer der beiden seitlichen FUhrungsschienen 20 angedeutet ist.

    [0010] Zwischen der Unterseite und der Innenseite des Rolladenkastens 10 ist eine Eckprofilschiene 21 angeordnet, die einerseits mit den Seitenteilen 14 des Rolladenkastens 10 und andererseits mit den zwei Seitenteilen (nicht gezeigt) eines Fensterstockrahmens verbunden ist. Die Eckprofilschiene 21 bildet somit das obere Querteil dieses Fenster- stockrahmens und weist, im Schnitt betrachtet, eine rechtwinklige Aussparung 22 auf, die im wesentlichen das obere Querteil 23 des Fenster-Flügelrahmens aufnehmen kann, wie in Fig. 1 gezeigt. Die Eckprofilschiene 21 dient zugleich zur lösbaren Halterung der die Revisionsöffnung 15 abdeckenden Abschlußplatte 16. Der Fenster-Flügelrahmen, von dem in Fig. 1 nur das obere Querteil 23 gezeigt ist, besteht im Ausführungsbeispiel aus Kunststoffprofilschienen, die durch eingebettete U-förmige Metallschienen 24 verstärkt sind. Mit 25 sind die beiden in dem Fenster-Flügelrahmen abgedichtet eingesetzten Verbundglasscheiben bezeichnet.

    [0011] Die Fig. 1 läßt gut erkennen, daß der Rolladenkasten 10 nicht nur extrem flachbauend ausgeführt, sondern auch weit über das obere Querteil 23 des Fenster-Flügelrahmens nach unten gezogen ist. Die vertikale Wand der rechtwinkligen Aussparung 22 bildet einen Innenanschlag 26 für den Fenster-Flügelrahmen, während der nach innen gerichtete freie Längsrand der Eckprofilschiene 21 als Anschlag 27 für das obere Querteil 23 des Fenster-FlUgelrahmens dient, wobei der Gegenanschlag 28 am Querteil 23 nach oben gezogen ist. Aus Fig. 1 geht weiterhin hervor, daß der Anschlag 27 für den Fenster-Flügelrahmen etwa auf der Höhe der Längsachse 29 der Rolladen-Wickelwelle liegt.

    [0012] Im Ausführungsbeispiel besteht die Eckprofilschiene 21 aus Kunststoff und ist (insbesondere gegenüber dem mechanisch stark beanspruchten Anschlag 27) mit eingebetteten metallischen Verstärkungsprofilen 30, 30A versehen. Mit 31, 32 und 33 sind Dichtungsstreifen bezeichnet, die zum Teil in der Eckprofilschiene 21 und teilweise im Fenster-Flügelrahmen sowie im Kasten-Oberteil 11 verankert sind.

    [0013] In Fig. 2 ist jeweils im Schnitt mit 34 das obere Querteil eines herkömmlichen Fenster-Stockrahmens aus Kunststoff und mit 35 das obere Querteil des zugeordneten Fenster-Flügelrahmens bezeichnet. Ein Vergleich der Figuren 1 und 2 läßt erkennen, daß die Gesamtbauhöhe eines Fensterstockrahmens mit erfindungsgemäß integriertem Rolladenkasten 10 nicht größer ist als diejenige einer herkömmlichen Kunststoff-Fensterkonstruktion ohne integrierten Rolladenkasten.

    [0014] In Fig. 3 ist anstelle eines Rolladenkastens ein Jalousettenkasten 10' gezeigt, der jedoch in gleicher Weise wie beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 in den Fensterstockrahmen integriert ist, d.h. daß auch in diesem Fall die Eckprofilschiene 21 das obere Querteil des Fensterstockrahmens bildet. Gleiche Teile sind mit den gleichen Bezugszahlen wie in Fig. 1 gekennzeichnet. Die Jalousette 36 ist in Fig. 3 in hochgezogenem Zustand angedeutet, in der ihre Abschlußschiene 37 die Abschlußplatte 16 der Fig. 1 ersetzt. Die Jalousette 36 ist am Oberteil 11 des Jalousettenkastens 10' befestigt. Auch in diesem Fall wird durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen eine erhebliche Reduzierung der Gesamtbauhöhe der Fensterkonstruktion erreicht.


    Ansprüche

    1. Rolladen- oder Jalousettenkasten für Fenster oder Türen, der zugleich das obere Querteil des Fenster- oder Türrahmens (Stockrahmens) bildet, wobei an der Kastenunterseite ein Anschlag für den Flügelrahmen des Fensters oder der Tür vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Unterseite und der Innenseite des Rolladen- oder Jalousettenkastens (10, 10') eine Eckprofilschiene (21) angeordnet ist, die in einer, im Schnitt betrachtet, rechtwinkligen Aussparung (22) das obere Querteil (23) des Flügelrahmens mindestens im wesentlichen aufnimmt, und daß außerhalb der Aussparung (22) durch den nach innen gerichteten freien Längsrand der Eckprofilschiene (21) ein Anschlag (27) für das obere Querteil (23) des Flügelrahmens gebildet ist, während die vertikale Wand (26) der rechtwinkligen Aussparung (22) in der Eckprofilschiene (21) den Innenanschlag für das obere Querteil (23) des Flügelrahmens bildet.
     
    2. Rolladen- oder Jalousettenkasten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der durch den nach innen zeigenden freien Längsrand der Eckprofilschiene (21) gebildete Anschlag (27) auf einer solchen Höhe vorgesehen ist, daß er auf oder nahe einer horizontalen, die Längsachse (29) der Rolladen-Wickelwelle oder der eingezogenen Jalousette schneidenden Ebene liegt.
     
    3. Rolladen- oder Jalousettenkasten nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei Ausbildung der Eckprofilschiene (21) aus Kunststoff in diese Verstärkungsprofile (30 und 30 A) eingebettet sind.
     
    4. Rolladen- oder Jalousettenkasten nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Verstärkungsrohr (30) seitlich neben dem Außenanschlag (27) und parallel zu diesem angecrnet ist.
     
    5. Rolladen- oder Jalousettenkasten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Eckprofilschiene (21) eine Abschlußplatte (16) für die Revisionsöffnung (15) an der Ka;tenunter- seite trägt.
     




    Zeichnung