[0001] Ein Scheibenrührer bekannter Art gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 1 (DE-OS 23
49 106 oder DE-OS 23 51 763) hat mehrere in gleicher Ebene in Umfangsrichtung nebeneinander
angeordnete hohle Scheibenelemente, so dass zwischen ihnen hindurch beim Rühren ein
Materialtransport in Wellenlängsrichtung erfolgen kann. Diese Aufteilung in einzelne
in gleicher Ebene angeordnete Scheibenelemente ist aufwendig, da jedes Scheibenelement
mit getrennten Zu- und Abführungskanälen für Heiz-oder Kühlmittel versehen sein muss.
[0002] Die vorliegende Erfindung bezweckt eine Vereinfachung des konstruktiven Aufwandes
für die Herstellung der Scheibenelemente sowie eine Verbesserung der Wärmeübertragung
durch die Scheibenelemente sowie ihrer Rührwirkung. Erfindungsgemäss wird ein heiz-
und kühlbarer Scheibenrührer mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 vorgeschlagen.
[0003] Scheibenelemente mit mindestens einem radial nach aussen offenen Ausschnitt sind
zwar durch die DE-OS 21 20 359 bereits bekannt, jedoch sind diese Scheibenelemente
nicht beheizt, und die Ausschnitte dienen nicht dem Materialtransport, sondern sind
notwendig, um den Umlauf von Schaufelblättern zu ermöglichen, die sich an einer zweiten
Welle befinden.
[0004] Dadurch, dass die Ausschnitte erfindungsgemäss im radial äusseren Bereich der Scheibenelemente
vorgesehen sind, ergibt sich bei verhältnismässig geringer Grösse der Ausschnitte,
insbesondere in radialer Richtung, ein guter Materialtransport durch die Ausschnitte
hindurch entlang der üblicherweise beheizten oder gekühlten Wand des Rührbehälters.
Ausserdem haben die Scheibenelemente durch fehlende Ausschnitte im radial inneren
Bereich eine vergrösserte Heizfläche.
[0005] Vorzugsweise haben die Scheibenelemente einen radial inneren, die Hohlwelle umschliessenden
hohlen Ringbereich, durch den das Heiz- oder Kühlmittel auf konstruktiv einfache Weise
hindurchführbar ist. Die geschlossene Scheibenfläche des Ringbereiches führt auch
zu einer Verbesserung der Rührwirkung. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung
sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche.
[0006] Im folgenden wird die Erfindung anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine Aufsicht auf einen Scheibenrührer mit Konstruktionsprinzipien entsprechend
dem eingangs genannten Stand der Technik, jedoch mit Scheibenelementen gemäss der
vorliegenden Erfindung, in schematischer Darstellung, wobei die Be- 'hälterwand durch
Strichpunktlinien angedeutet ist,
Fig. 2 einen Querschnitt entlang der Linie 11-11 der Fig. 1,
Fig. 3 einen Querschnitt durch ein auf die Welle aufgesetztes Scheibenelement,
Fig. 4 eine teilweise geschnittene Ansicht eines Scheibenelementes, und
Fig. 5 einen Teilquerschnitt durch eine Rührerwelle im Bereich eines Scheibenelementes
entsprechend einer weiteren Ausführungsform .
[0007] Der Scheibenrührer nach Fig. 1 hat mehrere parallel zueinander auf einer Hohlwelle
2 befestigte Scheibenelemente 3 - 9, deren Form aus den Darstellungen der Fig. 2 oder
4 ersichtlich ist. Am äussereri Umfang der Scheibenelemente aufgesetzte Rühr- bzw.
Knetbarren 12 bewegen sich beim Umlauf der Rührerwelle 2 entlang der zylindrischen
Umfangsfläche der Wand 14 des Rührbehälters, so dass diese gereinigt wird und ein
guter Wärmeaustausch mit dieser Wand möglich ist. Im vorderen Bereich des Scheibenrührers
sind Rührbarren 15, 16 vorhanden, die mehrere Scheibenelemente 3 - 5 miteinander verbinden
und zur Erzielung einer Transportwirkung schraubenlinienförmig sind. Mit der Behälterwand
14 fest verbundene Rühr-Gegenelemente 18, 19 sind so geformt, dass die Scheibenelemente
sowie die Oberfläche der Hohlwelle 2 an ihnen entlangstreichen, so dass sich ein verbesserter
Wärmeaustausch sowie eine verbesserte Rührwirkung ergibt.
[0008] Die Scheibenelemente 3 - 9 haben einen radial inneren, die Hohlwelle 2 umschliessenden
hohlen Ringbereich 22, auf den in regelmässigem Abstand zueinander drei bogenförmige
massive Scheibenstücke 24 - 26 aufgeschweisst sind. Die somit zwischen den bogenförmigen
Scheibenstücken 24 - 26 vorhandenen Ausschnitte 28 bis 30 ermöglichen beim Rühren
einen Materialtransport an den Scheibenelementen vorbei in Längsrichtung des Rührbehälters.
Die Rührbarren 12 sind, in Drehrichtung gesehen, im Bereich der Vorderkante der bogenförmigen
Scheibenstücke befestigt.
[0009] Um durch die Scheibenelemente hindurch eine gezwungene Strömung von Heiz- oder Kühlmittel
zu ermöglichen, ist der Hohlraum 32 des Ringbereiches 22 mit einer schmalen Trennwand
33 versehen, und auf einer Seite dieser Trennwand befindet sich in der Wand der Hohlwelle
2 eine Zuströmöffnung 35, während sich auf der anderen Seite der Trennwand ein radial
nach innen gerichteter Abströmkanal 36 befindet, der durch die Wand der Hohlwelle
hindurch zu einem durch die Hohlwelle verlaufenden Rohr 38 geführt ist. Es versteht
sich, dass die somit sich ergebende Strömungsrichtung des Heiz- oder Kühlmittels auch
umgekehrt verlaufen kann.
[0010] Der Axialquerschnitt nach Fig. 5 zeigt ein Ausführungsbeispiel für die Scheibenelemente,
bei dem der radial innere hohle Ringbereich 22' seitlich an eine Scheibe 9' angeschweisst
ist, so dass das Scheibenelement im Gegensatz zum Ausführungsbeispiel nach Fig. 3
eine abgestufte axiale Breite aufweist. Im Beispiel nach Fig. 3 ist der hohle Ringbereich
22 durch eine in das Scheibenelement eingesetzte Ringplatte 40 geschlossen und hat
somit eine gleichbleibende Breite. Bei abgestufter Breite entsprechend dem Beispiel
nach Fig. 5 ist vorteilhaft das Rührgegenelement 18 dieser Form der Scheibenelemente
angepasst, so dass es deren gesamte seitliche Oberfläche bestreichen kann.
[0011] Es versteht sich, dass der radial innere Ringbereich 22 die Hohlwelle nicht vollständig
umschliessen muss, um die Beheizung oder Kühlung des gesamten Scheibenelementes mit
nur einem Strömungskanal 32 zwischen einer Zu- und Abströmöffnung 35, 36 zu verwirklichen.
Beispielsweise kann einer der in Fig. 2 oder 4 dargestellten Ausschnitte 28 - 30 radial
nach innen bis zu der Hohlwelle 2 vergrössert werden, so dass sich ein in Umfangsrichtung
entsprechend kürzerer ringförmiger Strömungskanal 32 in dem Ringbereich 22 ergibt.
[0012] D.ie Beheizung nur des radial inneren Ringbereiches 22 reicht aus, um das gesamte
Scheibenelement ausreichend zu beheizen, da der radial äussere massive Bereich 24,
25, 26 der Scheibenelemente hierfür eine ausreichende Wärmeleitfähigkeit aufweist.
Die Wärmeableitung von den Scheibenelementen an das umgebende, zu rührende Material
erfolgt langsamer als die Wärmezuleitung aufgrund dieser Wärmeleitfähigkeit.
1. Heiz- und kühlbarer Scheibenrührer mit mindestens einer sich durch den Rührbehälter
erstreckenden Hohlwelle, auf der hohle Scheibenelemente aufgesetzt sind, deren Hohlraum
mit demjenigen der Hohlwelle verbunden ist, so dass sie heiz- und kühlbar sind, wobei
die Scheibenelemente einen begrenzten Teil einer sich quer zur Hohlwelle durch den
Rührbehälter erstreckenden Ebene ausfüllen, so dass beim Rühren ein Materialtransport
in Wellenlängsrichtung gewährleistet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Scheibenelemente
(3-9) in ihrem radial äusseren Bereich mindestens einen radial nach aussen offenen
Ausschnitt (28-30) aufweisen.
2. Scheibenrührer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der radial nach aussen
offene Ausschnitt (28-30) in radialer Richtung der Scheibe eine Breite aufweist, die
kleiner ist als die Hälfte der radialen Scheibenbreite.
3. Scheibenrührer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Scheibenelemente
(3-9) einen radial inneren, die Hohlwelle umschliessenden hohlen Ringbereich (22)
aufweisen.
4. Scheibenrührer nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die sich an den hohlen
Ringbereich radial nach aussen anschliessenden Umfangsbereiche (24-26) zwischen den
radial nach aussen offenen Ausschnitten (28-30) massiv sind.
5. Scheibenrührer nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der radial
innere hohle Ringbereich (22') seitlich an eine die nach aussen offenen Ausschnitte
(28-30) aufweisende Scheibe ange-formt ist (Fig. 5).