[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Düse für eine Spritzpistole, insbesondere Niederdruck-Spritzpistole,
mit einem Farbkanal mit einer Austrittsöffnung und mit einer die Austrittsöffnung
umgebenden Ringöffnung für den Austritt von den aus der Austrittsöffnung austretenden
Farbstahl zerstäubender Druckluft, wobei im Farbkanal koaxial zur Austrittsöffnung
eine Düsennadel angeordnet ist, die von einer Feder in eine Schließstellung gedrückt
wird, in der ihr vorderes Ende die Austrittsöffnung verschließt, und die zur Freigabe
der Austrittsöffnung gegen den Druck der Feder axial bewegbar ist.
[0002] Derartige Düsen für Spritzpistole sind bekannt. Niederdruck-Spritzpistolen arbeiten
mit großen Luftmengen bei niedrigem Druck von etwa 0,2 bis etwa 1 bar. Im Betrieb
einer derartigen Spritzpistole wird üblicherweise bei Betätigung eines Griffhebels
die Verbindung der Ringöffnung zur Druckluftquelle geöffnet, und erst dann die Verbindung
zwischen Farbvorratsbehälter und Farbkanal hergestellt, so daß aus dem mit Druckluft
beaufschlagten Farbvorratsbehälter zu versprühende Farbe in den Farbkanal gefördert
und aus der Austrittsöffnung herausgedrückt wird. Der austretende Farbstrahl wird
von der umgebenden Druckluft mitgerissen und zerstäubt. Kehrt der Griffhebel in seine
Ausgangsstellung zurück, so wird zunächst die Verbindung zwischen Farbkanal und Farbvorratsbehälter
und danach die Verbindung zwischen Ringöffnung und Druckluftquelle unterbrochen.
[0003] Derartige Niederdruck-Spritzpistolen haben den Vorteil, das sie mit geringem Farbnebel
arbeiten. Mit ihnen kann jedoch nicht immer eine ausreichend feine Zerstäubung der
Farbe erreicht werden.
[0004] Es ist Aufgabe der Erfindung, die Düse einer Spritzpistole, insbesondere einer Niederdruck-Spritzpistole
derart zu verbessern, daß eine feinere und wirksamere Zerstäubung der Farbe erreicht
wird.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine Düse der eingangs erwähnten Art erfindungsgemäß
derart ausgestaltet, daß zumindest der vordere Endbereich der Düsennadel hohl und
mit der Druckluftquelle verbindbar ist.
[0006] Bei der erfindungsgemäßen Düse wird somit über die Düsennadel Druckluft in den Bereich
der Austrittsöffnung geleitet, so daß der vom Farbkanal zur Austrittsöffnung geführte
Farbstrahl nicht nur mit Hilfe der aus der Ringöffnung austretenden Druckluft, sondern
zusätzlich auch durch die koaxial zum Farbstrahl diesem zugesetzte Druckluft aus der
Düsennadel eine Zerstäubung des Farbstrahls bewirkt, d.h. sowohl an der Außenseite
als auch im Inneren des aus der Austrittsöffnung austretenden Farbstrahls wirkt Druckluft
und bewirkt eine feine Zerstäubung. Dabei ist es wesentlich, daß sich die Druckluft
nicht im Inneren der Düse mit der Farbe vermischt, also kein aufgeschäumtes Farb-Luftgemisch
abgegeben wird.
[0007] Diese wesentliche Verbesserung wird bei der erfindungsgemäßen Düse mit äußerst geringem
Konstruktionsaufwand erreicht, weil lediglich die bereits vorhandene Düsennadel hohl
ausgebildet und in einer der Verbindung der Ringöffnung mit der Druckluftquelle entsprechenden
Weise mit der Druckluftquelle verbunden zu werden braucht, wobei es selbstverständlich
möglich ist, die Druckluftzufuhr zur Ringöffnung und zur Bohrung der Düsennadel über
ein einziges Ventil zu steuern.
[0008] Die Zerstäubungswirkung des aus der Düsennadel austretenden Druckluftstrahls ist
besonders wirksam, wenn der Durchmesser der im zumindest vorderen Endbereich der Düsennadel
vorgesehenen Bohrung gleich dem Durchmesser der Austrittsöffnung ist.
[0009] Weiterhin hat sich gezeigt, daß die Zerstäubungswirkung dadurch noch gesteigert werden
kann, daß die Austrittsöffnung von einem sich in axialer Richtung erstreckenden zylinderischen
Wandbereich gebildet ist und der Farbkanal sich am hinteren Ende des zylinderischen
Wandbereichs eine Kante bildend konisch erweitert.
[0010] Bei einer derart geformten Austrittsöffnung wirken sowohl die am Übergang zum Farbkanal
vorhandene Kante als auch die am gegenüberliegenden Ende des zylinderischen Wandbereichs
vorhandene Kante als Abriß- oder Zerstäubungskanten, wodurch auf den von der Druckluft
aus der Düsennadel in Richtung auf die Austrittsöffnung beschleunigten
Farbstrahl an zwei Stellen zusätzliche Scherkräfte wirken, die die Zerstäubung fördern.
[0011] Die Erfindung wird im folgenden anhand der schematisch und stark vereinfacht Teilschnitte
durch eine Düse zeigenden Figuren näher erläutert.
Figur 1 zeigt die Düse einer Niederdruck-Spritzpistole mit geöffneter Austrittsöffnung;
Figur 2 zeigt die Düse aus Figur 1 mit geschlossener Austrittsöffnung.
[0012] Die dargestellte Düse besteht aus einem äußeren Rohrkörper 1 und einem koaxial in
diesem gehalterten inneren Rohrkörper 2. Auf das vordere, also das in den Figuren
linke Ende des äußeren Rohrkörpers 1 ist eine eine Mittelöffnung aufweisende äußere
Düsenkappe und auf das vordere Ende des inneren Rohrkörpers 2 eine eine Austrittsöffnung
10 aufweisende innere Düsenkappe 9 aufgeschraubt. Die Mittelöffnung der äußeren Düsenkappe
8 ist deutlich größer als die Austrittsöffnung 10 der inneren Düsenkappe 9. Die vorderen
Enden von äußerer Düsenkappe 8 und innerer Düsenkappe 9 verlaufen kegelstumpfförmig
nach innen, so daß zwischen ihnen ein Ringraum 13 gebildet ist, dessen Durchmesser
sich in Richtung auf das vordere Ende der äußeren Düsenkappe 8 verringert.
[0013] Im inneren Rohrkörper 2 ist koaxial eine Düsennadel 6 gehaltert, die in nicht dargestellter,
jedoch üblicher Weise in axialer Richtung gegen Federdruck hin- und herbewegbar ist,
so daß sie bei Freigabe des entsprechenden Betätigungshebels von der Feder in den
Figuren nach links in die Schließstellung (Figur 2) gedrückt wird. (Die Abweichungen
in der Darstellung des linken Teils in Figur 2 beruhen auf zeichnerischen Ungenauigkeiten).
Die Düsennadel 6 weist eine koaxial verlaufende Innenbohrung 7 auf, deren Durchmesser
gleich dem Durchmesser der Austrittsöffnung 10 ist.
[0014] Der zwischen Düsennadel 7 und innerem Rohrkörper 2 gebildete, ringförmige Farbkanal
5 ist über einen Anschlußstutzen 3 mit dem Farbvorratsbehälter verbunden, dem über
eine nicht dargestellte Leitung Druckluft zugeführt wird. Entsprechend werden im Spritzbetrieb
auch dem zwischen inneren Rohrkörper 2 und äußerem Rohrkörper 1 gebildeten Ringraum
4 sowie der Bohrung 7 der Düsennadel 6 Druckluft zugeführt.
[0015] In der in Figur 1 gezeigten Stellung wird somit Farbe in den Farbkanal 5 und aus
der Austrittsöffnung 10 gedrückt, wobei die dem Farbkanal 5 zugeführte Farbe bei Erreichen
des vorderen Endbereichs der Düsennadel 6 von der durch die Bohrung 7 zugeführten
Druckluft erheblich beschleunigt wird. Da der Durchmesser der Bohrung 7 gleich dem
Durchmesser der Austrittsöffnung 10 ist, wirkt die Druckluft sofort auf die Farbe,
wenn diese in den Bereich der hinteren Kante 11 der eine zylinderische Begrenzungswand
aufweisenden Austrittsöffnung 10 kommt. Dadurch wird die Farbe über diese Kante 11
beschleunigt und eine erhebliche Scherwirkung ausgeübt. Diese Scherwirkung wiederholt
sich, wenn die Farbe die vordere Kante 12 der Austrittsöffnung 10 erreicht hat, wo
sie dann auch in den Einflußbereich der aus dem Ringraum 13 austretenden Druckluft
gerät.
[0016] Da somit die Farbe sowohl von der durch die Bohrung 7 der Düsennadel 6 als auch von
der durch den Ringraum 13 zugeführten Druckluft zerstäubt wird und diese Zerstäubung
noch durch die beiden aufeinander folgenden Kanten - 11 und 12 der Austrittsöffnung
10 gefördert wird, ergibt sich eine sehr feine Zerstäubung, wie sie bisher mit Niederdruck-
Spritzpistolen nicht zu erreichen war.
[0017] Um den Spritzvorgang zu beenden, wird, wie bei bekannten Spritzpistolen üblich, die
Düsennadel 6 in den Figuren nach links verlagert, so daß sie die Austrittsöffnung
10 gegenüber dem Farbkanal 5 abdichtet (Figur 2), und danach wird die Druckluftzufuhr
zum Ringraum 4 und zur Bohrung 7 der Düsennadel 6 unterbrochen.
1. Düse für eine Spritzpistole, insbesondere Niederdruck-Spritzpistole, mit einem
Farbkanal (5) mit einer Austrittsöffnung (10) und mit einer die Austrittsöffnung (10)
umgebende Ringöffnung (13) für den Austritt von den aus der Austrittsöffnung (10)
austretenden Farbstrahl zerstäubender Druckluft, wobei im Farbkanal (5) koaxial zur
Austrittsöffnung (10) eine Düsennadel (6) angeordnet ist, die von einer Feder in eine
Schließstellung gedrückt wird, in der ihr vorderes Ende die Austrittsöffnung (10)
verschließt, und die zur Freigabe der Austrittsöffnung (10) gegen den Druck der Feder
axial bewegbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest der vordere Endbereich der
Düsennadel (6) hohl und mit der Druckluftquelle verbindbar ist.
2. Düse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser der im zumindest
vorderen Endbereich der Düsennadel (6) vorgesehenen Bohrung (7) gleich dem Durchmesser
der Austrittsöffnung (10) ist.
3. Düse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Austrittsöffnung (10)
von einem sich in axialer Richtung erstreckenden, zylinderischen Wandbereich gebildet
ist und daß sich der Farbkanal (5) am hinteren Ende des zylinderischen Wandbereichs
eine Kante (12) bildend konisch erweitert.