[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur kondensatfreien Zwischenkühlung verdichteter
Gase, wobei ein wesentlicher, den Zustand des zu verdichtenden Gases, wobei ein wesentlicher,
den Zustand des zu verdichtenden Gases bestimmender Meßwert vor der ersten Verdichterstufe
ermittelt wird und der Sollwert für den Zustand des Gases auf der Saugseite jeder
der der ersten folgenden Verdichterstufe mit Hilfe einer linearisierten Funktion berechnet
wird.
[0002] Ein derartiges Verfahren, wie es z.B. aus der DE-AS 2 113 038 bekannt ist, ermöglicht
zwar bereits eine gewisse Berechnung der zulässigen Temperaturen des zu verdichtenden
Gases in den Zwischenkühlern, da bei dem bekannten Verfahren aber die Ansaugtemperatur
gemessen wird und von einer relativen Feuchte von 100% ausgegangen wird, sind die
berechneten Temperaturwerte nicht exakt genug, um optimale Meßwerte zu erhalten. Außerdem
bleibt dort der recht beachtliche Einfluß des Kühlerdrucks unberücksichtigt. Die ermittelten
Temperaturen sind also bei Betriebsdrücken, die unterhalb des maximal möglichen Kühlerdrucks
liegen und bei relativen Ansaugfeuchten, die unter 100% liegen, nicht unwesentlich
zu hoch. In Figur 1 der Auslegeschrift ist dabei das Verhältnis der Temperatur bei
100% relativer Feuchtigkeit zu der zu jeder Verdichterstufe gehörenden und vom Enddruck
abhängigen zulässigen Temperatur angegeben. Diese Kurvenschar weist aber den angegebenen
Mangel der ungenügend berücksichtigten Ausgangsfeuchte auf.
[0003] Der Wirkungsgrad der Anlage ist damit geringer als maximal möglich.
[0004] In der DE-B-2 132 141 wird weiterhin ein Verfahren zum kondensatfreien Betrieb von
mehrstufigen Turbokompressoren beschrieben, bei welchem die Soll-Temperaturdifferenz
einer Stufe durch eine logarithmische Gleichung festgelegt wird. Nachteilig hat es
sich aber gezeigt, daß solche Gleichungen durch Analogrechner zu berechnen sind, die
nicht nur einen sehr hohen Aufwand erfordern, sondern die auch relativ langsam arbeiten.
Solche Analogrechner müssen insbesondere erst einen Trend erfassen, um eine exakte
Berechnung vornehmen zu können und dadurch wird die Rechenzeit unzulässig hoch. Derartige
Betriebsverfahren haben sich daher bisher noch nicht realisieren lassen.
[0005] Es ist jetzt Aufgabe der Erfindung, das eingangs genannte Verfahren dahingehend zu
verbessern, daß die zulässige Kühlertemperatur jedes der Zwischenkühler mit geringem
Aufwand nahezu exakt berechnet und kontrolliert werden kann, um so zum einen die bekannten
Nachteile durch die Unterschreitung der zulässigen Taupunkttemperatur zu vermeiden,
andererseits aber den Wirkungsgrad der Verdichtungsanlage so gut wie möglich zu halten.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Taupunkttemperatur
Ta des zu verdichtenden Gases auf der Saugseite der ersten Verdichterstufe und der Druck
b
; des zu verdichtenden Gases auf der Saugseite jeder der der ersten folgenden Verdichterstufe
gemessen wird und aus diesen Meßwerten an Hand einer Gleichung

die zulässige Kühlertemperatur T
; als Sollwert berechnet wird und weiterhin die Temperatur jeder der ersten folgenden
Verdichterstufe als Istwert bestimmt wird, wobei a
i, b
; und c
; für jede Stufe einen Festwert haben.
[0006] Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung an Hand einer Schemazeichnung
näher erläutert. Die Konstanten a und c
i, die in der Größenordnung 1-5 liegen, können mit handelsüblichen Regelsystemen durch
mehrfache Addition der Meßgrößen zu sich selbst und anschließender Abschwächung in
einem Spannungsteiler realisiert werden.
[0007] Es zeigen:
Figur 1 die Abhängigkeit des Taupunktes τ2 nach der zweiten Verdichterstufe vom Taupunkt des Ausgangsgases τa für verschiedene Drücke (dargestellt sind der tatsächliche Verlauf und die dem erfindungsgemäßen
Verfahren zugrunde liegende Näherung) und
Figur 2 ein Regelschema zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0008] Bei den verwendeten Symbolen kennzeichnen der Index a den Anfangszustand vor der
ersten Verdichterstufe und der Index i = 1, 2, 3 ... die Zahl der erfolgten Verdichtungen.
[0009] Für Temperaturen bis etwa 60°C und Drücke bis 10 bar kann feuchte Luft näherungsweise
als ideales Gasgemisch von Luft- und Wasserdampf betrachtet werden. Es gilt dann folgender
Zusammenhang:

[0010] Um den Taupunkt bei einem willkürlichen anderen Druck P zu erhalten, benötigt man
den Taupunkt τ
1 beim Druck P
j, liest aus der Gasdruckkurve den zugehörigen Partieldruck P
D1, errechnet mit Formel (1) den Partialdruck P
D2 und erhält aus dem zugehörigen Punkt auf der Gasdruckkurve den Taupunkt
T2.
[0011] Für den Fachmann überraschend hat sich gezeigt, daß sich die Taupunkttemperatur τ
i auf beliebigem Druckniveau durch folgende Geradenapproximation hinreichend genau
beschreiben läßt:

[0012] Da die gewünschte Kühlertemperatur um eine Sicherheitsspanne oberhalb der Taupunkttemperatur
liegen soll, ergibt sich die gewünschte Temperatur T, zu

[0013] Diese Linearisierung hat der Vorteil daß man nur Temperaturänderungen zu berücksichtigen
braucht. Wie eine Beispielrechnung zeigt, ergeben sich bei einem Approximationsbereich
zwischen τ
a = 0 ... 30°C und P, = 4 ... 6 bar maximale Fehler von 1,5°C.
[0014] In der Figur 1 ist der Zusammenhang zwischen exaktem und angenähertem Verlauf graphisch
dargestellt.
[0015] Die Konstanten können einfach berechnet werden, indem für drei Arbeitspunkte aus
dem Approximationsbereich die exakten Taupunkttemperaturen aus den Dampfdrucktafeln
entnommen und in die Geradengleichungen eingesetzt werden.
[0016] In Fig. 2, in der eine Regelanordnung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
dargestellt ist, wurden folgende Symbole verwendet:

[0017] Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht es, die Temperatur des Gases in Zwischenkühlern
von Gasverdichtern mit einfachen Mitteln so zu regeln, daß der Wirkungskreis der Verdichteranlage
nicht gemindert, die Ansaugleistung erhalten bleibt und ein dauerhafter korrosionsfreier
Betrieb gesichert ist. Durch eine Linearisierung im jeweiligen Arbeitsbereich läßt
sich die Regelung mit geringem Geräteaufwand zuverlässig durchführen. Weiterhin beziehen
sich die vorstehenden Ausführungen sämtlich auf Temperaturen, die in Grad Celsius
gemessen werden.
Verfahren zur kondensatfreien Zwischenkühlung verdichteter Gase, wobei ein wesentlicher,
den Zustand des zu verdichtenden Gases bestimmender Meßwert vor der ersten Verdichterstufe
ermittelt wird und der Sollwert für den Zustand des Gases auf der Saugseite jeder
der der ersten folgenden Verdichterstufen mit Hilfe einer linearisierten Funktion
berechnet wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Taupunkttemperatur τ
a des zu verdichtenden Gases auf der Saugseite der ersten Verdichterstufe und der Druck
pi des zu verdichtenden Gases auf der Saugseite jeder der der ersten folgenden Verdichterstufe
gemessen wird und aus diesen Meßwerten an Hand einer Gleichung

die zulässige Kühlertemperatur T, als Sollwert berechnet wird und weiterhin die Temperatur
des zu verdichtenden Gases auf der Saugseite jeder der ersten folgenden Verdichterstufe
als Istwert bestimmt wird, wobei a
i, b
i und c, für jede Stufe einen Festwert haben.
A process for the intermediate cooling of compressed gases without condensate forming,
in which process a basic quantity defining the condition of the gas for compression
is measured before the first compressor stage and the set-value for the condition
of the gas on the intake side of each of the compressor stages following the first
is calculated by means of a linearized function, characterised in that the dewpoint
temperature τ
a of the gas for compression on the intake side of the first compressor stage and the
pressure pi of the gas for compression on the intake side of each compressor stage
following the first are measured and these measurements are used, by reference to
the equation:

to calculate the permissible cooler temperature T
i as the set-value, and the temperature of the gas for compression on the intake side
of each compressor stage following the first is determined as the actual value, a,,
b
i and c, having fixed values for each stage.
Procédé pour le refroidissement sans condensation de gaz comprimés, une valeur de
mesure essentielle, déterminant l'état du gaz à comprimer, étant déterminée en amont
du premier étage de compression et la valeur de consigne pour l'état du gaz sur le
côté aspiration de chacun des étages de compression faisant suite au premier étant
calculée à l'aide d'une fonction linérisée, procédé caractérisé en ce que la température
(τ
a) du point de rosée du gaz à comprimer sur le côté aspiration du premier étage de
compression, et la pression (pi) du gaz à comprimer sur le côté aspiration de chacun
des étages de compression faisant suite au premier, sont mesurées et qu'à partir de
ces valeurs de mesure et à l'aide de l'égalité:

la température admissible T
i du refroidisseur est calculée sous la forme de valeur de consigne et, en outre, la
température du gaz à comprimer sur le côté aspiration de chacun des étages de compression
faisant suite au premier est déterminée sous forme de valeur réelle, a;, b
i et c
i ayant une valeur fixe pour chaque étage.