Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht von einem FM-Gleichwellenfunksystem nach der Gattung des Anspruchs
1 aus.
[0002] Es ist schon ein FM-Gleichwellenfunksystem bekannt (Funkschau, 1982, Heft 13, Seiten
51 bis 54), bei dem dafür gesorgt ist, daß alle Gleichwellensender auf exakt derselben
Frequenz. senden. Beispielsweise enthalten die Gleichwellensender Senderoszillatoren,
die durch einen allen.Gleichwellensendern gemeinsamen Synchronsender synchronisiert
werden. Ein derartiges Funksystem ist für den beweglichen Funkdienst nur bedingt anwendbar,
weil in Bereichen, in denen die Feldstärken zweier Gleichwellensender gleich groß
und gegenphasig sind, Auslöschungszonen entstehen, in denen kein Empfang möglich ist.
Bei einem anderen bekannten Gleichwellenfunksystem müssen die Gleichwellensender einen
vorgegebenen kleinen Frequenzversatz bei äußerst hoher Frequenzkonstanz aufweisen,
damit sich die im Überlappungsgebiet auftretenden stehenden Wellen räumlich verschieben
und nur kurzzeitig . zu Auslöschungszonen führen. Dieses Verfahren ist technisch und
wirtschaftlich aufwendig.
Vorteile der Erfindung
[0003] Das erfindungsgemäße FM-Gleichwellenfunksystem mit den kennzeichnenden Merkmalen
des Anspruchs 1 hat den Vorteil, daß in einem Funkgebiet Auslöschungszonen, die durch
gegenphasige und mit gleicher Amplitude vorhandene Empfangsspannungen entstehen können,
mit verhältnismäßig geringem Aufwand fast ausnahmslos vermieden werden.
[0004] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen
und Verbesserungen des im Anspruch 1 angegebenen FM-Gleichwellenfunksystems möglich.
Besonders vorteilhaft ist ein erfindungsgemäßes FM-Gleichwellenfunksystem, bei dem
jedem Gleichwellensender ein Zufallsgenerator zugeordnet ist, der die Sendeleistung
nach dem Zufallsprinzip steuert. Für diese Zwecke geeignete Zufallsgeneratoren sind
aus verschiedenen Bereichen der Elektronik bekannt.
[0005] .Nach einer anderen besonders vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung werden die
Änderungen der Sendeleistungen dadurch hervorgerufen, daß die Abstrahlrichtungen der
Sendeantennen der Gleichwellensender ständig verändert werden. Durch die daraus resultierenden
Feldstärkeänderungen wird erreicht, daß fast nie zwei Gleichwellensender an einem
Empfangsort kontinuierlich mit gleicher Amplitude in Gegenphase empfangen werden.
Zeichnung
[0006] Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung anhand zweier Figuren
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Die Zeichnung zeigt
in
Fig. 1 ein Schema eines Funkgebietes mit vier erfindungsgemäßen Gleichwellensendern
in einer ersten Ausführungsform und
Fig. 2 ein Schema eines Funkgebietes mit zwei erfindungsgemäßen Gleichwellensendern
in einer zweiten Ausführungsform.
Beschreibung der Erfindung
[0007] In einem Funkgebiet nach Fig. 1 sind vier Gleichwellensender S1 ... S4 derart räumlich
verteilt angeordnet, daß sich die einzelnen Funkbereiche B1 ... B4 geringfügig überlappen,
so daß in den Funkbereichen operierende mobile Funkstationen M1, M2 die Signale mindestens
eines Gleichwellensenders empfangen können. Die Sendefrequenzen der
Gleichwellensender werden durch Synchronsignale eines für alle Gleichwellensender gemeinsamen
Synchronsenders S
Y, der als Frequenznormal dient, konstant gehalten. Die Synchronsignale gelangen beispielsweise
über Leitungen L1 ... zu den einzelnen
Gleichwellensendern. Die Verbindungen zwischen dem Synchronsender SY und den Gleichwellensendern
kann auch per Funk erfolgen. Insbesondere in den Überlappungszonen ÜZ kann es vorkommen,
daß die Empfangsfeldstärken von zwei Gleichwellensendern, zum Beispiel S2 und S4,-
gleich groß sind und das Signal gegenphasig ist. Dadurch löschen sich die Signale
der beiden Gleichwellensender aus, und eine in der Auslöschungszone operierende mobile
Station, zum Beispiel M1, kann eine für sie bestimmte Information nicht empfangen.
[0008] Werden nun die Sendeleistungen der Gleichwellensender S1 ... ständig derart variiert,
daß zu einem beliebigen Zeitpunkt alle Sender verschiedene Sendeleistungen abgeben,
so wandern die Auslöschungszonen und verursachen am Standort einer mobilen Funkstation
nur kurzzeitige Auslöschungen, die den Funkverkehr nicht ernsthaft stören können.
[0009] In Fig. 1 sind die sich ständig ändernden Sendeleistungen durch die damit verbundenen
Änderungen ΔF der Feldstärken angedeutet.
[0010] Die Änderungen-der Sendeleistungen der Gleichwellensender werden durch je einen Zufallsgenerator
Z gesteuert, der die Sendeleistung P nach dem Zufallsprinzip ständig ändert, so daß
an keinem Standort einer mobilen Funkstation gleich große Empfangsfeldstärken auftreten.
Die ständige Variation der Sendeleistungen kann auch durch eine Steuereinrichtung
bewirkt werden, die gezielt, das heißt nicht zufallsbedingt, steuert. Die Steuereinrichtungen
können gegebenenfalls durch die ohnehin vorhandenen Synchronsignale des Synchronsenders
SY synchronisiert werden.
[0011] Aus Fig. 1 ist auch zu erkennen, daß durch die Variation der Sendeleistungen an den
außen liegenden Gleichwellensendern, zum Beispiel S1, die normale Reichweite zeitweilig
so gering wird, daß eine in dem Bereich AF operierende mobile Funkstation nicht erreicht
werden kann. Um diesen Nachteil zu vermeiden, sind nach Fig. 2 für die Variation der
abgestrahlten Sendeleistungen der Gleichwellensender S5, S6 Sendeantennen A vorgesehen,
deren Abstrahlcharakteristik eine Vorzugsrichtung ergibt; vgl. Richtcharakteristiken
R1 und R2. Durch Drehen (vgl. Pfeile in Fig. 2) oder Pendeln der Vorzugsrichtung mittels
bekannter elektronischer Maßnahmen wird erreicht, daß sich die Feldstärkeverhältnisse
im Überlappungsgebiet dauernd ändern. Infolge des Unterdrückungseffektes bei FM-Empfängern
wird erreicht, daß der jeweils stärkere Sender störungsfrei empfangen wird.
1. FM-Gleichwellenfunksystem mit mehreren, in dem Funkgebiet räumlich verteilt angeordneten
Gleichwellensendern, deren Sendefrequenz mittels Synchronsignale eines allen Gleichwellensendern
gemeinsamen Frequenznormals konstant gehalten wird und in deren Funkbereichen mobile
Funkstationen operieren, dadurch gekennzeichnet, daß die von den einzelnen Gleichwellensendern
abgestrahlten Sendeleistungen zur Vermeidung von Auslöschungszonen durch Gegenphasigkeit
bei gleicher Empfangsfeldstärke ständig derart variiert werden, daß sich die Empfangsfeldstärken
an beliebigen Empfangsorten ständig asynchron verändern.
2. FM-Gleichwellenfunksystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jedem Gleichwellensender
(S1 ...) ein Zufallsgenerator (Z) zugeordnet ist, der die abgestrahlte Sendeleistung
nach dem Zufallsprinzip steuert.
3. FM-Gleichwellenfunksystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß jedem
Gleichwellensender (S1 ...) eine Steuereinrichtung zugeordnet ist und daß die Steuereinrichtungen
die Sendeleistungen der Gleichwellensender gezielt verschieden steuern.
4. FM-Gleichwellenfunksystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Variation
der Empfangsfeldstärke durch Änderung der Antennen-Abstrahlrichtung bewirkt wird.
5. FM-Gleichwellenfunksystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Variation
der Abstrahlrichtung durch einen Zufallsgenerator gesteuert wird.