(19)
(11) EP 0 110 228 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
13.06.1984  Patentblatt  1984/24

(21) Anmeldenummer: 83111363.4

(22) Anmeldetag:  14.11.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B24C 3/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE DE FR GB IT LU NL SE

(30) Priorität: 22.11.1982 CH 6773/82

(71) Anmelder: Hunziker, Werner
CH-5054 Kirchleerau (CH)

(72) Erfinder:
  • Hunziker, Werner
    CH-5054 Kirchleerau (CH)

(74) Vertreter: Fillinger, Peter, Dr. 
Dr. P. Fillinger Patentanwalt AG, Gotthardstrasse 53 Postfach 6940
8023 Zürich
8023 Zürich (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Strahlkammer und Verwendung derselben


    (57) Die Erfindung bezieht sich auf eine Strahlkammer mit mindestens einem Schleuderrad (26) oder einer Strahldüse (50), welche in ein Strahlkammergehäuse (19) wirken und mit Mitteln (30, 34, 35, 36, 51, 42, 52, 53), um ein Werkstück im Strahlkammergehäuse (19) in den Wirkbereich des Schleuderrades (26) bzw. der Strahldüse (50) zu bringen. Damit das Strahlen raumsparend im Produktionsfluß ausgeführt werden kann, wird vorgeschlagen, daß die Mittel einen Werkstückhalter (35, 36, 51, 52) aufweisen, der einerseits in den Wirkbereich des Schleuderrades (26) bzw. der Strahldüse (50) und anderseits aus dem Strahlkammergehäuse (19) heraus bewegbar angeordnet ist.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Strahlkammer nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

    [0002] In den Strahlkammern von Strahlanlagen sind in der Regel, unabhängig ob das Strahlgut aus trommelfähigen Kleinteilen oder aus grösseren nichttrommelfähigen Teilen besteht, Mittel vorhanden, welche die zu strahlenden Teile in den Bereich des Strahlkegels bringen und darin drehen und wenden, um ein gleichmässiges Strahlbild zu erzielen. Bei Strahlanlagen zum Strahlen nichttrommelfähiger, d.h. grösserer Teile muss die Uebergabe der Teile an die Mittel von Hand oder mit einem Handhabungsgerät erfolgen. Trommelfähige Teile dagegen können mittels Trichtern, Rutschen oder dergleichen in die Strahlkammer gebracht bzw. dieser entnommen werden.

    [0003] Strahlanlagen für nichttrommelfähige Teile haben somit den Nachteil, dass sie entweder eine Bedienungsperson für die Eingabe und Entnahme der Teile oder ein entsprechend arbeitendes Handhabungsgerät erfordern. Dieser Nachteil bewirkt einen grösseren konstruktiven Aufwand und/oder einen grösseren Platzbedarf.

    [0004] Die vorliegende Erfindung stellt sich die Aufgabe, eine Strahlkammer der eingangs erwähnten Art derart zu verbessern, dass mit geringem konstruktivem Aufwand nichttrommelfähige Teile auf mechanischem Weg vom Zubringer übernommen, in die Strahlkammer gebracht und an eine Abtransportstrecke abgegeben werden können.

    [0005] Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.

    [0006] Gemäss der Erfindung übernehmen die Mittel zusätzlich die Funktion des bisher für die Eingabe und die Entnahme erforderlichen Handhabungsgerätes. Die Platzeinsparung ist optimal, wenn die Mittel im Strahlkammergehäuse gelagert sind.

    [0007] Weiter kann vorgesehen sein, dass die Strahlkammer als bauliche Einheit ausgebildet und mit Anschlüssen für eine Zuführleitung und eine Rücklaufleitung zur Verbindung mit einer räumlich distanzierten Strahlmittelaufbereitung versehen ist. Diese Ausführungsform hat den Vorteil, dass die Strahlkammer, der eigentliche Bearbeitungsbereich, sehr klein ausgeführt werden kann, was besonders dann von Vorteil ist, wenn für die Produktion von Spritzgiess- oder Pressteilen in jeder Produktionslinie die einer Spritzgiessmaschine oder einer Presse nachgeordnet ist, die Operation des Strahlens vorzunehmen ist. Insbesondere kann hierdurch in zahlreichen Anwendungsfällen eine Zwischenstapelung vor oder nach dem Strahlen entfallen.

    [0008] Eine weitergehende Möglichkeit zur Mechanisierung der Strahloperation innerhalb des Fabrikationsablaufes wird dadurch erreicht, dass das Strahlkammergehäuse wenigstens mit Bezug auf eine der drei Raumachsen beweglich gelagert ist. Dadurch kann die Uebernahmestelle für das zu strahlende Teil räumlich von seiner Abgabestelle getrennt werden.

    [0009] Die Erfindung ermöglicht es zudem,mit einer einzigen Strahlkammer Teile von getrennten Produktionslinien zu strahlen. Sind die Teile der einzelnen Produktionslinien von stark unterschiedlicher Form, so wird der Wderkstückhalter vorzugsweise als mit einem Deckel verschliessbaren Maschensiebkorb ausgebildet.

    [0010] Nebst dem Fassen und Halten solcher Einzelteile bietet der Maschensiebkorb auch den Vorteil, dass mit der erfindungsgemässen Vorrichtung trommelfähige Teile gestrahlt werden können.

    [0011] Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass die Mittel auch als Handhabungsgerät für eine zusätzliche Operation eingesetzt werden können, wenn z.B. die Werkstücke aus Gummi bestehen und vor dem .Strahlen in einen Behälter mit flüssigem Stickstoff zu tauchen sind.

    [0012] Die erfindungsgemässe Verwendung ermöglicht es, die Strahlmittelaufbereitung, das Strahlmitteldepot und die Entstaubungsanlage abseits der Produktionslinien als zentrale Versorgungseinheit aufzustellen und von dieser her eine oder mehrere Strahlkammern über flexible Schläuche zu bedienen. Bei der Verwendung flexibler Schläuche ist es zudem leicht möglich, den Standort der Strahlkammer innerhalb des Produktionsflusses bei Bedarf zu ändern.

    [0013] Anhand der beiliegenden schematischen Zeichnung wird die Erfindung beispielsweise erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 eine Strahlanlage mit einer Strahlmittelaufbereitung und einer Strahlkammer,

    Fig. 2 eine Seitenansicht einer Strahlkammer, wobei die dem Betrachter zugewandte Seitenwand weggelassen ist,

    Fig. 3 das Detail III in Fig. 2 in vergrösserter Darstellung,

    Fig. 4 eine gleiche Darstellung wie Fig. 2, wobei die Strahlkammer statt der Schleuderräder Strahldüsen aufweist,

    Fig. 5 eine gleiche Darstellung einer Strahlkammer wie Fig. 2 bei der der Wegwerkstückhalter als Maschengitterkorb ausgebildet ist und

    Fig. 6 bis 8 weitere Verwendungsmöglichkeiten der Strahlkammer als Handhabungsgerät (Handlinggerät).



    [0014] Die in Fig. 1 gezeigte Strahlanlage besteht im we- sentlichen aus einer Strahlkammer 1 und einer,Strahlmittelaufbereitung 2, welche je für sich als selbständige Baueinheiten ausgeführt und durch Schlauchleitungen.3 für die Strahlmittelzufuhr bzw. den Strahlmittelrückfluss miteinander verbunden sind. Die flexiblen Schlauchleitungen 3 ermöglichen es, die Strahlkammer 1 innerhalb einem vorgegebenen Radius um die Strahlmittelaufbereitung 2 an jedem gewünschten Einsatzort aufzustellen.

    [0015] Die Strahlmittelaufbereitung.2 weist ein Hochdruckgebläse 4 und ein unter Förderdruck stehendes Strahlmitteldepot 5 auf, aus welcher das Strahlmittel in die Strahlmittelzuführleitung 3a über Sperrorgane 6 und 7 gelangt. Der Rückfluss des Strahlmittels aus der Strahlkammer 1 erfolgt über die Rücklaufleitung 3b mit einem Absperrorgang 8. Die Ab- sperrorgane 6 bis 8 dienen dazu, die Verbindung zwischen der Strahlmittelaufbereitung 2 und der Strahlkammer l, d.h. die Zufuhr von Strahlmittel und Druckluft zu unterbrechen, wenn die Strahlkammer geöffnet wird.

    [0016] Aus der Rücklaufleitung 3b gelangt das Stahlmittel über eine Zyklon 9 auf ein Rüttelsieb 11 in eine saugseitig am Hochdruckgebläse 4 angeschlossene Ünterdruckkammer 10, auf der das Strahlmittel von Fein- und Grobteilen getrennt wird. Das Strahlmittel gelangt über eine Zellenradschleuse 12 in einen Vorratsbehälter 5. Die aus dem Zyklon 9 in die Unterdruckkammer 10 eintretende staubhaltige Luft wird über eine Leitung 14 durch ein Filtergerät 13 abgesaugt und gereinigt über eine Leitung 15 der Saugseite des Hochdruckgebläses 4 zugeführt. Da je nach Betriebszustand der Strahlkammer(n) die vom Hochdruckgebläse 4 zu liefernde Luftmenge stark schwankt ist zwischen der Saugleitung 14 und der Druckleitung 16 ein Bypass 17 mit einem eingebauten Ueberdruckventil 18 vorgesehen, welches die für den Betrieb notwendige Druckdifferenz sicherstellt.

    [0017] Die Strahlkammer 1 weist ein Strahlkammergehäuse 19 auf (Fig. 1 und 2), das mittels einer durch einen nicht dargestellten Antrieb betätigbaren Türe 20 verschliessbar ist. Das Strahlkammergehäuse 19 ist um eine horizontale Schwenkachse 21 in ortsfesten Schwenklagern 22 zwischen den drei gezeichneten Arbeitsstellungen verschwenkbar über einem Förderband 23 gelagert und kann die darauf einzeln und nacheinander ankommenden Werkstücke 24 abheben, strahlen und anschliessend wieder auf das-Förderband 23 auflegen.

    [0018] Wie Fig. 2 zeigt, ist das Strahlkammergehäuse 19 nach seiner Vorderseite offen und durch die um die Achse 25 schwenkbare, mit einem Antrieb versehene Türe 20 verschliessbar. Auf dem Strahlgehäuse ist das Schleuderradgehäuse mit'dem Schleuderrad 26 angeordnet, das von einem Motor 27 angetrieben ist. Die Zuführleitung 3a für das Strahlmittel mündet . achsial zum Schleuderrad 26. Auf der dem Schleuderrad 26 gegenüber liegenden Seite ist das Strahlkammergehäuse 19 mit einer Sammelrinne 28 versehen, in der eine als Gratmühle wirkende Förderschnecke 29 angeordnet ist, welche allfällige grössere Grate zerkleinert und für die Rücklaufleitung 3b passierbar macht und mit dem Strahlmit- tel in der Sammelrinne 28 zum Einlauf der Rücklaufleitung 3b fördert. Die Rücklaufleitung 3b ist an die Sammelrinne 28 angeschlossen. Im Strahlkammergehäuse 19 ist achsial verschiebbar ein Höhlprofil, wie z.B. eine Vierkantstange 30 gelagert, der zwei reversibel äntreibbare Antriebsrollenpaare 31 zugeordnet sind, die durch einen Ketten- oder Riementrieb von einem Antriebsrad 32 angetrieben sind. Das Vierkantrohr 30 ist endseits mit Drehlagern 33 versehen, in denen eine Hohlwelle 34 gelagert ist. Die Hohlwelle 34 trägt am vorderen Ende einen Lagerkörper 35, an dem miteinander gelenkig verbundene Winkelhebel 36 schwenkbar gelagert sind. Am hinteren Ende ist drehfest auf die Hohlwelle 34 ein Kettenrad 37 aufgesetzt, das mittels einer Kette 38 von einem Motor 39 antreibbar ist. Die Drehbewegung des reversibel antreibbaren Motors 39 wird durch ebenfalls drehfest auf der Hohlwelle 34 sitzenden Steuerscheiben 40 und damit zusammenwirkenden Endschalter 41 (Fig. 3) begrenzt. In der Hohlwelle 34 achsial verschiebbar ist eine Stange 42 gelagert, deren vorderes Ende mit den Winkelhebeln 36 gelenkig verbunden und deren hinteres Ende über eine Drehkupplung 43 an einen Luftzylinder 44 angekuppelt ist. Die Luftzylinder 44 . wie auch der Motor 39 sind an einer Konsole 45 befestig, die ihrerseits am Vierkantrohr 30 befestigt ist. Ebenso sind die Endschalter 41 an der Konsole 45 befestigt.

    [0019] Der Lagerkörper 35 und die Winkelhebel 36 bilden zusammen einen.zangenartig wirkenden Werkstückhalter der vom Luftzylinder 44 über die Stange 42 betätigbar wird. Der Werkstückhalter 35, 36 ist zwischen den in Fig. 2 strichpunktiert gezeigten Endlagen mittels einem Vierkantrohr 30 verschiebbar. Dabei bezeichnet die Hinweisziffer 46 den Weg, den der Werkstückhalter 35, 36 aus dem Strahlkammergehäuse 19 hinaus zurücklegen kann, um ein ausserhalb des Strahlkammergehäuses 19 liegendes Werkstück zu ergreifen und in dieses hineinzubringen. Die Hinweisziffer 47 bezeichnet den Weg, den der Werkstückhalter 35, 36 mit dem Werkstück innerhalb des Strahlkammergehäuses zurücklegen und dieses dabei durch den gestrichelt angedeuteten Strahlkegel hindurchführen kann.

    [0020] Die.nebst dem eigentlichen Strahlen zusätzliche Funktion der Strahlkammer 1 als Handhabungsgerät lässt sich anhand von Fig. 1 beschreiben. Werden der Strahlkammer 1 auf dem Förderband 23 (Fig. 1) nacheinander Werkstücke 24 zugeführt, wird zu Beginn das Strahlkammergehäuse 19 in die in Fig. l mit ausgezogenen Strichen gezeigte Stellung verschwenkt und bei offener Türe das Vierkantrohr 30 ausgefahren, so dass der dort nur symbolisch angedeutete Werkstückhälter 35, 36 in einer ersten Stellung ein Werkstück ergreifen kann. Alsdann werden die Antriebsrollenpaare 31 angetrieben, derart, dass das Vierkantrohr 30 in das Strahlkammergehäuse 19 in die in Fig. 2 mit ausgezogenen Strichen gezeigte Stellung zurückgefahren wird. In dieser zweiten Stellung des Werkstückhalters 35,36 wird die Türe 20 geschlossen und das Strahlkammergehäuse 19 um die horizontale Achse 21 in die mit der Hinweisziffer 49 bezeichnete Stellung geschwenkt in der der Boden des Strahlkammergehäuses 19 derart gegen die Sammelrinne 28 geneigt ist, dass das Strahlmittel darauf in die Sammelrinne 28 gleitet. In dieser Stellung (49) werden die Absperrorgane 6, 7, 8 geöffnet und das Strahlmittel dem Schleuderrad 26 bzw. den Strahldüsen 50 zugeleitet und aus dem Strahlkammergehäuse 19 über die Rücklaufleitungen 3b in die Strahlmittelaufbereitung 2 zurückgeführt. Während der Strahlmittelzufuhr wird der Werkstückhalter 35,36 aus seiner zweiten (in Fig. 2 mit ausgezogenen Strichen gezeigten) Stellung in die strichpunktiert gezeigte, dritte Stellung am hinteren Ende des Strahlkammergehäuses 19 und von dieser wieder in die zweite Stellung durch den Strahlmittelkegel hindurch zurückgefahren und gleichzeitig mittels des auf die Hohlwelle 34 wirkenden Motors 39 gedreht. Alsdann wird das Absperrorgan 6 gesperrt und die Strahlmittelzufuhr unterbrochen, so dass lediglich noch Druckluft durch das Strahlkammergehäuse 19 strömt und das Werkstück von Staub reinigt, Hat der Werkstückhalter 35, 36 seine zweite Stellung erreicht, wird das Absperrorgan 7 und 8 gesperrt, das Strahlkammergehäuse 19 in die mit der Hinweisziffer 68 (Fig. 1) bezeichnete Lage verschwenkt und die Türe 20 geöffnet. Das Vierkantrohr 30 wird nun aus dem Strahlkammergehäuse 19 herausgeschoben, bis das Werkstück 24 wieder auf dem Förderband 23 liegt, worauf der Luftzylinder 44 betätigt wird, derart, dass der Werkstückhalter 35, 36 das Werkstück 24 frei gibt.

    [0021] Fig. 4 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Strahlkammer 1 in gleicher Darstellung wie Fig. 2, wobei anstatt des Schleuderrades 26 vier Strahldüsen 50 vorhanden sind. Im übrigen ist die Strahlkammer 1 gleich ausgebildet wie in den Fig. 1 bis 3, so dass hier die gleichen Hinweisziffern für gleiche Teile wie dort verwendet werden.

    [0022] Beim Ausführungsbeispiel der Strahlkammer 1 gemäss Fig. 5 besteht der Unterschied in der Ausbildung des Werkstückhalter, in der Anordnung der Türe 20 und in der Schwenklagerung des Strahlkammergehäuses 19, welches hier um eine vertikale und nicht um eine horizontale Achse schwenkbar ist. Diese Ausführungsvariante eignet sich insbesondere zum Strahlen kleiner Werkstücke. Der Werkstückhalter 51 ist hier als würfelförmiger Maschengitterkorb ausgebildet und mit einem schwenkbar angeordneten Deckel 52 verschliessbar. Der Deckel 52 wird durch einen Schwenkhebel 53 qeöffnet bzw. geschlossen, welcher durch die Schubstange 42 vom Luft zylinder 44 verschwenkt wird.

    [0023] Die Schwenkachse 25 der Türe 20 ist hier, im Unterschied zu den vorangehend beschriebenen Ausführungsbeispielen, unten am Strahlkammergehäuse 19 bei der Sammelrinne 28 angeordnet. Dies hat den Vorteil, dass die Türe 20 bei der Uebernahme von Werkstücken in eine ungefähr horizontale Lage geschwenkt werden kann, in der sie allfällig durch den Maschengitterkobr 51 hin- durchfallende Partikel, wie z.B. Grate von Duroplastteilen, auffängt und beim Schliessen in das Innere des Strahlkammergehäuses 19 befördert. Solche Grate gelangen dann zusammen mit dem Strahlmittel zurück zur Strahlmittelaufbereitung 2 und werden an einem zentralen Ort ausgeschieden. Weiter ist das Strahlkammergehäuse 19 mit einem Schwenklager 54 schwenkbar an einer vertikalen Schwenkachse 55 gelagert. Die Schwenkbewegung der Stahlkammer 1 um die Schwenkachse 55 kann durch einen Motor 56 und ein Schwenkgetriebe 57 erfolgen.

    [0024] Zur Uebernahme der Werkstücke witd die Strahl- kammer 1 in.die in Fig. 5 gezeigte Stellung gebracht, in der der offene Maschengitterkorb 51 unter einem Fülltrichter 58 liegt, durch den die Werkstücke von einem Transportband 59 direkt in den Maschengitterkorb 51 fallen oder in den sie beispielsweise direkt von einer Kunststoffpresse ausgestossen werden. Alsdann wird die Strahlkammer 1 seitlich weggeschwenkt, die Türe 52 geschlossen und der Maschengitterkorb 51 in das Strahlkammergehäuse 19 zurückgezogen, worauf die Türe 20 schliesst. Alsdann wird der Maschengitterkorb 51 mitdrehend mit der Welle 34 durch den Strahlkegel gezogen, wobei der Maschengitterkorb 51 so gestaltet sein muss, dass ein Minimum der Energie des Strahlmittelstrahles durch das Gitter absorbiert wird. Für die Ausgabe der gestrahlten Werkstücke wird der Drehantrieb 39 derart gestoppt, dass der Maschengitterkorb 51 mit der Türe 52 nach unten liegt und die Werkstücke beim Oeffnen der Türe 52 selbsttätig herausfallen. Die Türe 20 zum Strahlkammergehäuse 19 steht dabei senkrecht nach unten.

    [0025] Wie die Fig. 7 und 8 zeigen, können bei einer um eine vertikale Achse schwenkbaren Strahlkammer 1 je eine oder mehrere Uebernahme- und Uebergabestellen vorhanden sein, die um einen beliebigen Winkel um die.Vertikale Schwenkachse 55 verstetzt angeordnet sind.

    [0026] Fig. 6 zeigt, eine ebenfalls um eine vertikale Achse 55 und, bei unterschiedlichem Höhenniveau der Uebernahme- und Uebergabestellen, zusätzlich um eine horizontale Achse schwenkbare Strahlkamer, bei der das Ende eines Zubringerbandes 60 für die Werkstücke die Uebernahmestelle bildet, wogegen die Uebergabestelle durch den Anfang eines in Förderrichtung seitlich.versetzten Abtransportbandes 61 gebildet wird, auf das die Werkstücke gegenüber der Förderrichtung um den Ver- schwenkwinkel des Strahlkammergehäuses 1 gedreht aufgesetzt werden.

    [0027] Bei allen beschriebenen Ausführungsformen ist die Strahlkammer 1 ein Handhabungs- (Handling-)gerät, das nebst der Strahlfunktion an wenigstens einer Stelle Werkstücke übernehmen und an jede dieser Stellen oder an andere Stellen zurückgehen kann. Die Beweglichkeit der Stahlkammer 1 hängt einzig davon ab; um wieviele und um welche der drei Raumachsen ihre Verschenkbarkeit gegeben ist.


    Ansprüche

    1. Strahlkammer mit mindestens einem Schleuderrad (26) oder einer Strahldüse (50), welche in ein Strahlkammergehäuse (19) wirken und mit einen Werkstückhalter (35, 36, 51, 52) aufweisenden Mitteln (30, 34, 35, 36, 42, 51, 52, 53), um ein Werkstück zu halten und mit seinen zu strahlenden Flä- chen im Strahlkammergehäuse (19) in den Wirkbereich des Schleuderrades (26) bzw. der Strahldüse (50) zu bringen, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel derart gestaltet sind, dass der Werkstückhalter (35, 36, 51, 52) aus dem Strahlkammergehäuse (19) heraus bewegbar und zusätzlich als Greifer ausgebildet ist, um ein Werkstück ausserhalb des Strahlkammergehäuses (19) zu ergreifen bzw. abzulegen.
     
    2. Strahlkammer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel (30, 34, 35,36, 42, 51, 52, 53) am Strahlkammergehäuse (19) gelagert sind.
     
    3. Strahlkammer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Strahlkammer als bauliche Einheit ausgebildet und mit Anschlüssen für eine Zuführleitung (3a) und einer Rücklaufleitung (3b) zur Verbindung mit einer räumlich distanzierten Strahlmittelaufbereitung (2) versehen ist.
     
    4. Strahlkammer nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Strahlkammergehäuse (19) wenigstens mit Bezug auf eine der drei Raumachsen beweglich gelagert ist.
     
    5. Strahlkammer nach einemder Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Werkstückhalter (35, 36, 51, 52, 53) geradlinig entlang einer Achse verschiebbar und um diese Achse drehbar ist.
     
    6. Strahlkammer nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Strahlkammergehäuse (19) im Verschiebeweg des Werkstückhalters (35, 36, 51, 52, 53) ein Verschlussorgan (20) aufweist.
     
    7. Strahlkammer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Werkstückhalter (35, 36, 51, 52, 53) als Greifer oder als Maschensiebkorb ausgebildet sind.
     
    8. Strahlkammer nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel (30, 34, 35, 36, 42,51,52,53) an einem längsachsial im Strahlkammergehäuse (19) verschiebbaren Rohr (30) gehalten und durch darin angeordnete Elemente (34, 42) dreh- und betätigbar sind.
     
    9. Verwendung einer Strahlkammer nach Anspruch l in einer Strahlanlage mit einer Strahlmittelaufbereitung (2), die ein Strahlmitteldepot (5), eine Entstaubungsanlage (13) und eine Druckluftfördereinrichtung (3, 4, 6., 7, 8, 16) mit Förderleitungen (3) für den Transport des Strahlmittels zur bzw. von der Strahlkammer (1) aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass dis Strahlkammer (1) und die Strahlmittelaufbereitung (2) als voneinander ortsunabhängig aufstellbare Baueinheiten ausgebildet und durch die Förderleitungen (3) miteinander verbunden sind.
     
    10. Verwendung einer Strahlkammer nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Strahlkammern (1) an einer einzigen Strahlmittelaufbereitung (2) angeschlossen sind.
     
    11. Verwendung einer Strahlkammer nach Anspruch 9. oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Strahlkammer(n) (1) und die Strahlmittelaufbereitung (2) durch flexible Förderleitungen (3) miteinander verbunden sind.
     




    Zeichnung