[0001] Wird ein Sicherheitsgurt, z.B. für Kraftfahrzeuge, nicht sorgfältig angelegt, so
besteht die Gefahr, daß der Gurt sich verwindet. Er liegt dann nicht mehr mit seiner
ganzen Breite am Körper an. Bei einem Unfall wird dann die erforderliche Rückhaltekraft
auf den menschlichen Körper von einer kleineren Fläche übertragen, als sie der gesamten
Gurtbreite entspricht. Daraus ergibt sich ein höherer Druck (N/cm
2). Die Einwirkung auf den Körper ist also wesentlich größer als bei einem glatt anliegenden
Gurt, was in kritischen Fällen zu Verletzungen führen kann, die bei glatt anliegendem
Gurt nicht eingetreten wären oder zu stärkeren Verletzungen.
[0002] Es wäre naheliegend, eine Kennzeichnung dadurch zu erzielen, daß man das Band einseitig
mit einer Warnfarbe od. dgl. bedruckt. Bei der ständigen Scheuerwirkung, der das Band
in -er Stecklasche und im Umlenkbeschlag ausgesetzt ist, würde ein Aufdruck jedoch
sehr bald unkenntlich werden.
[0003] Durch die vorliegende Erfindung soll daher eine Kennzeichnung geschaffen werden,
die über die Lebensdauer des Gurtbandes erkennbar bleibt. Diese Aufgabe wird nach
Anspruch l gelöst.
[0004] Durch den Webvorgang lassen sich Kettfäden einer bestimmten Färbung, z.B. einer penetranten
Warnfarbe, so führen, daß sie nur an der einen Bandseite an die Oberfläche treten.
Der Benutzer gewöhnt sich daran, die Bandseite mit dieser Färbung gegen den Körper
zu kehren, so daß die ihm unerfreulich erscheinende Farbe nicht nach außen in Erscheinung
tritt. Ist das Band verwunden angelegt, so ist die dem Benutzer unangenehme Färbung
über ein Stück des Bandes außen sichtbar. Er ist dann bestrebt, dies zu korrigieren
und das Band glatt anzulegen. Die Markierung bleibt während der ganzen Nutzungsdauer
des Gurtbandes erhalten.
[0005] Darüberhinaus kann der Fahrer eines Kraftfahrzeuges sehr schnell erkennen, ob seine
Mitfahrer ihre Gurte richtig angelegt haben, und gegebenenfalls darauf hinwirken.
[0006] Nach einer Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 2 können Kettfäden einer bestimmten
Farbe nur an der einen Bandseite an der Oberfläche liegen, dagegen an der gegenüberliegenden
Bandseite nicht hervortreten.
[0007] Es genügt, farbige Streifen vorzusehen oder der ganzen Breite der einen Bandseite
eine andere Färbung durch hervortretende Kettfäden zu geben als der anderen.
[0008] Stattdessen können nach Anspruch 3 unterschiedliche Muster, insbesondere Symbole
oder auch Schriftzeichen vorgesehen werden. Je nach Wunsch der Hersteller, Händler
oder Benutzer können die Bänder dann so angeordnet werden, daß die Muster oder Symbole
nach außen oder nach innen gekehrt werden. Z. B. können Händler für Reklamezwecke
Beschriftungen nach außen kehren.
[0009] Bei Dreipunktgurten kehrt sich die Anlageseite eines Gurtbandes an der Stecklasche
um. Das heißt, die Seite des Gurtbandes, die am Becken eines Insassen anliegt, ist
am Brustteil des Gurtes nach außen gekehrt. Will man erreichen, daß eine Musterungsbeschriftung
oder dergleichen überall nach innen oder überall nach außen gekehrt ist, so läßt sich
dies nach Anspruch 6 erreichen. Trotz unterschiedlichen Körperumfangs der Insassen
und unterschiedlicher Lage des Sitzes (nach vorn oder hinten geschoben), läßt sich
mit einer Genauigkeit von einigen Zentimetern bestimmen, an welcher Stelle das Gurtband
durch die Öse seiner Stecklasche läuft. Man kann dann die Kennzeichnung im Beckenbereich
an der einen und im Brustbereich an der anderen Seite des Gurtbandes anordnen.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand der beigefügten Zeichnung
beschrieben.
[0011] Die einzige Figur zeigt ein Stück eines Gurtbandes 1, dessen eine Bandseite mit A
und dessen andere Bandseite mit B bezeichnet ist. Von oben angefangen hat das Gurtband
auf der Bandseite A keine besondere Kennzeichnung, dagegen auf der Bandseite B eine
Kennzeichnung, die durch von außen sichtbare Kettfäden erzeugt wird und hier durch
Kreuze dargestellt ist, aber beliebige andere Formen haben kann, z. B. Streifen, Muster
oder eine Beschriftung. Bei 3 ist das Band verdreht dargestellt. Links vom Punkt 3
hat die Bandseite A eine Musterung, während die hier nicht erkennbare Bandseite B
ungemustert ist. Der Punkt 3 entspricht der etwaigen Lage einer Stecklasche, durch
die das Gurtband geführt ist. Mit der Stecklasche wird das Gurtband beim Anschnallen
in einem fahrzeugfesten Beschlag festgelegt.
[0012] Ein solches Gurtband hat seine Kennzeichnung sowohl im Bekkenbereich wie auch im
Brustbereich immer auf derselben Seite; je nach Wunsch des Herstellers, Händlers oder
Benutzers an der Innen- oder Außenseite.
l. Gewebtes Gurtband für Sicherheitsgurte, dadurch gekennzeichnet, daß, zur Erzielung
eines unterschiedlichen Aussehens beider Seiten des Gurtbandes, Kettfäden unterschiedlicher
Färbung in unterschiedlicher Weise eingewebt sind.
2. Gurtband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß 'Kettfäden einer bestimmten
Farbe nur an der einen Bandseite an der Oberfläche liegen.
3. Gurtband nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die farbigen Kettfäden im
Bereich mindestens eines Längsstreifens oder der gesamten Gurtbandbreite an der Oberfläche
liegen.
4. Gurtband nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß an einer
Bandseite durch besondere Bindungen der Fäden Muster, insbesondere Symbole, speziell
Schriftzeichen vorhanden sind.
5. Gurtband nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß an beiden
Bandseiten durch unterschiedliche Bindungen der Fäden unterschiedliche Muster, insbesondere
Symbole, speziell Schriftzeichen vorhanden sind.
6. Gurtband nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bei
einem für Dreipunktgurte bestimmten Gurtband Kettfäden einer bestimmten farblichen
Kennzeichnung in dem Bereich, der dem Beckengurt entspricht, auf der einen und in
dem Bereich, der dem Brustgurt entspricht, auf der anderen Bandseite vorgesehen sind.