(19)
(11) EP 0 110 308 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
13.06.1984  Patentblatt  1984/24

(21) Anmeldenummer: 83111700.7

(22) Anmeldetag:  23.11.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3A63B 49/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE FR GB IT

(30) Priorität: 30.11.1982 AT 4344/82

(71) Anmelder: Austria Metall Aktiengesellschaft
A-5282 Braunau am Inn (AT)

(72) Erfinder:
  • Braun, Adolf
    A-5280 Braunau am Inn (AT)

(74) Vertreter: Hain, Leonhard (DE) 
Eduard-Schmid-Strasse 2
D-81541 München
D-81541 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Hohlkastenprofil, insbesondere für Tennisschlägerrahmen


    (57) Ein Hohlkastenprofil, das insbesondere für Tennisschlägerrahmen bestimmt ist, weist einen hantelförmigen Querschnitt aus einem von parallelen Mittelwänden (2) gebildeten Mittelteil (1) und Außenballen (4) auf. Die Mittelwände (2) sind mittels eines Quersteges (5) miteinander verbunden, der entweder auf der Symmetrieachse x-x oder asymmetrisch nahe einem Außenballen (4) angeordnet sein kann. Das Hohlkastenprofil (6, 6') kann zumindest im Bereich des Mittelteiles ausgeschäumt sein.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Hohlkastenprofil, insbesondere für Tennisschlägerrahmen, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

    [0002] Beim Metalltennisschläger ist man bestrebt, die Schlagfläche merklich zu vergrößern. Dabei soll der Schläger möglichst leicht bzw. superleicht sein. Da die Bespannuhgshärte beim Großflächenschläger fast zweimal so groß sein muß wie beim normalen Schläger, um gezielte Schläge ausführen zu können, ist eine Erhöhung der Biegefestigkeit des Profils um die kleine Profilachse y-y gegenüber herkömmlichen Profilen erforderlich. Aber auch das polare Trägheits- und Widerstandsmoment muß erhöht werden, da die Schlagflächenverbreiterung einer größeren dynamischen Torsionsbelastung unterliegt. Die bisher bekannten Profilformen werden den gestellten Anforderungen meist nicht mehr gerecht und weisen eine Reihe von weiteren Nachteilen auf.

    [0003] So bereitet bei einem Einkammer-Hohlprofil mit äußeren wulstartigen Erweiterungen die Entfernung der beim Bohren der Löcher für die Saitendurchführung auftretenden Bohrspäne große Schwierigkeiten. Lösen sich nämlich diese Späne erst bei Gebrauch des Schlägers, dann entstehen Geräusche, die den Spieler stören und in seiner Konzentration beeinflussen. Zwar läßt sich durch Ausschäumen der ganzen Hohlkammer eine gewisse Abhilfe schaffen, jedoch ist hierzu ein relativ hohes Schaumgewicht erforderlich, das im Bereich von 10 g/m liegt. Ferner ist bei diesem Profil das Verhalten bei Torsionsdauerbelastung sehr ungünstig, da sich die Querschnitte leicht verschieben. Beim Biegen der Schlägerform verliert dieses Profil auch sehr bald seine Formbeständigkeit und wird, da keine Querstützung vorhanden ist, schmäler. Dies bedeutet geringere statische Werte um die y-y-Achse, ein ungünstiges Aussehen und zudem wirft der beanspruchte Steg ab einer gewissen Wanddicke Beulfalten. Bei einem Zweikammerprofil mit Verbindungssteg ergibt sich das Problem mit der Entfernung der Bohrspäne nicht, da der Verbindungssteg ein Vollmaterial ist. Dieser gewichtsaufwendige Steg ist aber für die statischen Werte fast wertlos, weshalb die Festigkeit dieses Profils um die y-y-Achse (Bespannungskräfte) ebenso wie die Torsionssteifigkeit sehr klein ist. Wenn nun bei einem Dreikammerprofil die mittlere Kammer ausgeschäumt wird, dann entfällt das Bohrspäneproblem. Die im Bereich der Neutralachsen liegenden Flächenanteile 2 fallen bei der Berechnung der statischen Werte kaum ins Gewicht. Bei gleichem Laufmetergewicht ergibt sich eine relativ dünne Wanddicke mit allen Nachteilen, die sich vor allem bei der preßtechnischen Herstellbarkeit zeigen.

    [0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, Hohlkastenprofile, insbesondere für Tennisschlägerrahmen, zu schaffen, die sich durch besondere Festigkeit und leichtes Gewicht auszeichnen.

    [0005] Diese Aufgabe wird mit einem Hohlkastenprofil nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 erfindungsgemäß durch die Kennzeichnungsmerkmale dieses Patentanspruches gelöst.

    [0006] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen, die auch in der Zeichnung dargestellt sind, näher beschrieben. Es zeigen:

    Fig. 1 einen Querschnitt durch ein erstes Zweikammerprofil und

    Fig. 2 einen Querschnitt durch ein zweites Zweikammerprofil gemäß der Erfindung.



    [0007] Ein Hohlprofil gemäß Fig. 1 weist eine an sich bekannte Hantelform mit einem von parallelen Mittelwänden 2 begrenzten Mittelteil 1 und den Außenballen 4 auf. Erfindungsgemäß ist im Mittelteil auf der Symmetrieachse x-x ein die Mittelwände verbindender Quersteg 5 vorgesehen, Durch diesen symmetrischen Quersteg bleibt die Profilform beim Biegen erhalten und es treten auch keine Beulfalten auf. Dieser Quersteg 5 erhöht außerdem die Torsionssteifigkeit und der Querschnitt wird bei Verdrehbeanspruchung auch nicht so leicht verschoben. Um keine Bohrspäneprobleme auftreten zu lassen, werden die beiden Hohlkammern 6 vorteilhaft ausgeschäumt.

    [0008] Gegenüber dem bekannten Dreikammerprofil kann eine Fläche von ca. 6 x 1 mm = 6 mm eingespart werden, also ca. 17 g/m. Damit kann die Wanddicke am ganzen Umfang um ca. 10% erhöht werden, womit wiederum die statischen Werte erhöht werden können und die preßtechnischen Probleme kleiner werden.

    [0009] Bei dem Hohlprofil gemäß Fig. 2, das die gleiche Querschnittsform aufweist, ist ein asymmetrischer Quersteg 10, der also gegenüber der x-x-Achse versetzt ist, vorgesehen. Zweckmäßig befindet sich dieser Verbindungssteg 10 nahe eines Außenballens 4. Dieses Profil weist alle Vorteile des vorerwähnten Profiles auf. Die asymmetrische Anordnung des Quersteges bringt zudem noch den Vorteil, daß nur eine Kammer 6' ausgeschäumt werden muß, um die Bohrspäneprobleme zu beseitigen. Der Quersteg 10 ist für die statischen Werte um die beiden Achsen von Wert. Zudem läßt sich dieses Profil leicht bohren, da der Quersteg 10 neben den Bohrungen angeordnetist.


    Ansprüche

    1. Hohlkastenprofil, insbesondere für Tennisschlägerrahmen, mit hantelförmigem Querschnitt aus einem von parallelen Mittelwänden (2) gebildeten Mittelteil (1) und Außenballen 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittelwände (2) mittels eines Quersteges (5,10) miteinander verbunden sind.
     
    2. Hohlkastenprofil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Quersteg (5) auf der Symmetrieachse x-x angeordnet ist und die beiden Hohlkammern (6) ausgeschäumt sind.
     
    3. Hohlkastenprofil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Quersteg (10) außermittig angeordnet ist und nur die den größeren Bereich des Mittelteiles (1) einnehmende Hohlkammer (6') ausgeschäumt ist.
     
    4. Hohlkastenprofil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Quersteg (10) am Übergang vom Außenballen (4) zum Mittelteil (1) angeordnet ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht