(19)
(11) EP 0 111 223 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.06.1984  Patentblatt  1984/25

(21) Anmeldenummer: 83111813.8

(22) Anmeldetag:  25.11.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3C23C 22/12, C23C 22/36
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE DE FR GB IT SE

(30) Priorität: 03.12.1982 DE 3244715

(71) Anmelder: Gerhard Collardin GmbH
D-5000 Köln (DE)

(72) Erfinder:
  • Gottwald, Karl-Heinz
    D-5042 Erftstadt (DE)
  • Opitz, Reinhard
    D-5160 Düren (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren zur Phosphatierung von Metalloberflächen sowie hierfür geeignete Badlösungen


    (57) Beschrieben wird ein Verfahren zur Phosphatierung von Metalloberflächen, insbesondere von Eisen, Stahl und verzinktem Stahl, durch deren Behandlung mit wäßrigen, sauren Zinkphosphat-Bädern bei nur mäßig erhöhten Temperaturen im Bereich von 22 - 38 °C. Man arbeitet hierbei mit Bädern, die folgenden Bedingungen entsprechen:

    2 - 6 g/l Zn

    4 - 23 g/l

    Gehalt an freier Säure 0,05 - 0,4 Punkte

    pH 3,0 - 4,0


    Vorzugsweise liegt das Verhältnis

    im Bereich von 1:2 - 1:11. Die Bäder können vorzugsweise Nickel (II)-lonen enthalten, wobei der Nickelgehalt das Verhältnis Zn/Ni von1/0,5 nicht überschreitet. Bei diesem Verfahren resultieren eisenhaltige Zinkphosphat-Schichten mit einem Eisengehalt von 5 - 20 Gew.-%. Das Verfahren dient insbesondere zur Vorbehandlung für eine nachfolgende katodische Elektrotauchlackierung.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Phosphatierung von Metallen, insbesondere Eisen, Stahl und verzinktem Stahl mit wäßrigen, sauren Bädern, die Zinkphosphat und gewünschtenfalls übliche aktivierende und/oder die Schichtbildung verbessernde Zusatzstoffe enthalten. Das neue Verfahren eignet sich insbesondere als Vorbehandlung der Metalloberflächen für eine nachfolgende katodische Elektrotauchlackierung.

    [0002] Zur Phosphatierung von Metalloberflächen sind heute eine Mehrzahl charakteristischer Badtypen und damit verbundener Verfahrensbedingungen bekannt. Die klassischen Zinkphosphatbäder arbeiten im vergleichsweise hohen Temperaturbe- reich von 50 - 60 °C und bilden auf der Metalloberfläche im wesentlichen eisenfreie-Zinkphosphatschichten aus. In einer späteren Entwicklung wird mit vergleichsweise zinkarmen und phosphatreichen Bädern - ebenfalls bei vergleichsweise höheren Temperaturen - der Einbau von Eisen in die abgeschiedenen Zinkphosphatschichten und damit die Ausbildung besonders erwünschter stabiler Zinkphosphatschichten ermöglicht. So schildert die DE-OS 22 32 067 wäßrige, saure Phosphatierlösungen mit einem Gewichtsverhältnis von Zn : PO4 = 1 : (12 - 110) zur Oberflächenbehandlung von Metallen. Die dünnen und gleichmäßigen Phosphatüberzüge sind insbesondere als Grundlage für die anschließende Elektrotauchlackierung besonders geeignet. Als Beschleuniger für solche Phosphatierungsbäder sind beispielsweise Nitritionen und/oder aromatische Nitroverbindungen bekannt - vergleiche DE-OS 30 04 927.

    [0003] Demgegenüber will die offengelegte europäische Patentanmeldung 0056881 eine Verbesserung dadurch erreichen, daß im Temperaturbereich von 30 - 60 °C mit chlorathaltigen Zinkphosphatlösungen gearbeitet wird, die O,5 - 1,5 g/1 Zn, 0,4 - 1,3 g/1 Ni, 10 - 26 g/l P2O5 und 0,8 - 5 g/l ClO3 enthalten, denen kein Nitrit zugesetzt wird und in denen das Gewichtsverhältnis von Zn : Ni auf einen Wert zwischen 1 : (0,5 - 1,5), Zn : P2O5 auf einen Wert zwischen 1 : (8 - 85) und freiem P2O5 : Gesamt-P2O5 auf einen Wert zwichen (0,005 (bei ca. 30 °C) - 0,06 (bei ca. 60 °C)) : 1 eingestellt ist. Von ausschlaggebender Bedeutung für die Qualität der nach diesem Verfahren erzeugten Phosphatschichten soll die Einhaltung des Konzentrationsverhältnisses zwischen Zn und P205 sein. Bei einem Umrechnungsfaktor P2O5 → PO4 von 1,338 liegt die Untergrenze dieses Verhältnisses (Zn/P2O5 = 1/8) bei 10,7 Gewichtsteilen PO4 je 1 Gewichtsteil Zn.

    [0004] Alle diese Vorschläge des Standes der Technik arbeiten mit vergleichsweise hohen Gesamtsäuregehalten,oder mit anderen Worten: mit einem nicht unbeträchtlichen Chemikalienverbrauch je Volumeneinheit der wäßrigen Behandlungslösung. Eine Verringerung dieses Chemikalienbedarfes könnte die Wirtschaftlichkeit solcher Phosphatierungsverfahren ganz erheblich verbessern. So kann beispielsweise der durch Ausschleppung bedingte Stoffverlust deutlich vermindert werden. Insgesamt wird damit der Chemikalienverbrauch verringert.

    [0005] Die Erfindung geht von der Aufgabe aus, im Rahmen des an sich bekannten Wissens zur Phosphatierung von Metalloberflächen saure, wäßrige Zinkphosphat enthaltende Bäder vorzuschlagen, die insbesondere mit deutlich niedrigerem Gehalt an Gesamtsäure arbeiten. Gleichzeitig soll aber die Herstellung qualitativ hochwertiger Zinkphosphatschichten sichergestellt sein, die insbesondere durch vergleichsweise hohe Eisengehalte gekennzeichnet sind und sich dementsprechend ganz besonders für eine nachfolgende katodische Elektrotauchlackierung eignen. Gleichzeitig will die Erfindung einen Verfahrenstyp ermöglichen, der bei sehr niedrigen Temperaturen wirkungsvoll gefahren werden kann.

    [0006] Die Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabenstellung geht von der Feststellung aus, daß durch die Kombination bestimmter Badparameter die wirkungsvolle Senkung des Gehaltes an Gesamtsäure und damit die gewünschte Verringerung des Chemikalienbedarfes möglich wird, daß aber gleichzeitig mit diesen Bädern bei Temperaturen unter 40 °C wirkungsvoll die gewünschten eisenhaltigen Zinkphosphatschichten abgeschieden werden können.

    [0007] Gegenstand der Erfindung ist dementsprechend in einer er- sten Ausführungsform ein Verfahren zur Phosphatierung von Metalloberflächen, insbesondere von Eisen, Stahl und verzinktem Stahl, durch deren Behandlung mit wäßrigen, sauren Zinkphosphatbädern bei nur mäßig erhöhten Temperaturen.'

    [0008] Das neue Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man im Temperaturbereich von 22 - 38 °C mit Phosphatierungsbädern arbeitet, die den folgenden Bedingungen entsprechen: 2 - 6 g/1 Zink, 4 - 23 g/1 PO43-, Gehalt an freier Säure 0,05 0,4 Punkte und pH-Wert des Bades 3,0 - 4,0.

    [0009] Die Bestimmung des Gehaltes an freier Säure nach der Punktzahl ebenso wie die später noch erörterte Punktzahl zur Gesamtsäure erfolgt dabei nach den hier einschlägigen anerkannten Methoden (vergleiche beispielsweise "Die Phosphatierung von Metallen", Leuze-Verlag/Saulgau, 1974, S. 274 - 277):

    Die Punktzahl der freien Säure entspricht dem Verbrauch an ml an n/10 NaOH bei der Titration von 10 ml-Badlösung bis zum Umschlag der ersten H3P04-Stufe (Indikator Methylorange oder Bromphenolblau).

    Pünktzahl der Gesamtsäure entsprechend dem Verbrauch an ml von n/10 NaOH bei der Titration von 10 ml-Badlösung gegen Phenolphthalein als Indikator.



    [0010] Das erfindungsgenäße Verfahren setzt damit also - insbesondere gegenüber den zitierten Druckschriften des Standes der Technik - vergleichsweise hohe Gehalte an Zink in der Badlösung ein, gleichzeitig werden jedoch nur beschränkte Mengen an Phosphationen - und letztlich damit nur beschränkte Mengen an Gesamtsäure - verwendet. Bevorzugt wird mit Bädern gearbeitet, in denen das Verhältnis Zn/ PO43- im Bereich von 1 : 2 bis höchstens 1 : 11, vorzugsweise höchstens bis 1 : 10,5 oder 10 liegt. Die Erfindung erschließt die Möglichkeit, Bäder einzusetzen, in denen dieses Verhältnis von Zn/PO43- deutlich innerhalb der niedrigeren Werte des angegebenen maximalen Arbeitsbereiches liegt. So kann mit Verhältnissen Zn/PO43- im Bereich von 1 : 2 bis 1 : 8 und insbesondere im Bereich von 1 : 2 bis 1 : 4 gearbeitet werden.

    [0011] Bezüglich des PO43 -Gehaltes des Bades bedeutet das absolut gesehen, daß mit vergleichsweise geringen Konzentrationen des PO43- -Werts gearbeitet werden kann. So liegt dieser PO43- -Gehalt bevorzugt im Bereich von etwa 4 - 15 g/1 Badlösung, vorzugsweise bis maximal 13 g/1 Badlösung. Besonders zweckmäßig wird erfindungsgemäß mit einem PO43- -Gehalt im Bereich von etwa 4 - 8 g/1 Badlösung gearbeitet.

    [0012] Es ist weiterhin bevorzugt, innerhalb des genannten Gesamtbereiches für Zink auch wiederum den niedrigeren Bereich auszuwählen, also daß in einer besonders zweckmäßigen Ausführungsform der Erfindung der Gehalt an Zink im Phosphatierungsbad im Bereich von 2 - 4 g/l Badlösung liegt. Der bevorzugte Gehalt an freier Säure liegt im Bereich von 0,1 - 0,2 Punkten. Der bevorzugte pH-Bereich für diese Phosphatierungsbäder der Erfindung liegt im Bereich von etwa 3,5 - 4,0. Mit Bädern dieser Art

    wirkungsvoll im Temperaturbereich von 28 - 38 °C gearbeitet werden.

    [0013] Entscheidend für das erfindungsgemäße Verfahren und die damit erhaltenen Ergebnisse ist, daß durch die erfindungsgemäß bestimmt ausgewählte Parameter-Kombination die Ausbildung von Zinkphosphatschichten eines hohen Eisengehaltes möglich wird. In der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden solche Zinkphosphatschichten mit Eisengehalten im Bereich von etwa 5 - 20 Gew.-% geschaffen. Damit entstehen im erfindungsgemäßen Verfahren Phosphatierungsschichten, die - vermutlich auf Grund ihres hohen Gehaltes an Phosphophyllit - beim nachfolgenden Einsatz in der katodischen Elektrotauchlackierung die erwünschte hohe Stabilität aufweisen.

    [0014] Im Rahmen der erfindungsgemäßen Zielsetzung wird bevorzugt mit Phosphatierungsbädern gearbeitet, deren Gehalt an Gesamtsäure zahlenmäßig begrenzte Werte im Bereich von etwa 30 Punkten nicht überschreitet. Geeignet sind für das erfindungsgemäße Verfahren insbesondere Phosphatierungsbäder mit einem Gehalt an Gesamtsäure im Bereich von 8 - 30 Punkten, bevorzugt im Bereich von etwa 9 - 15 Punkten.

    [0015] Im übrigen können in den erfindungsgemäßen Phosphatierungslösungen die in Bädern dieser Art üblichen Hilfskomponenten bzw. -bestandteile mit verwendet werden. Von besonderer Bedeutung ist dabei allerdings, daß die bis heute übliche Mitverwendung von Mangan nicht erforderlich ist. Hier liegt in wichtiger Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens gegen andere charakteristische Bäder des Standes der Technik, insbesondere gegenüber den sogenannten Niedrig-Zink-Bädern, die bei vergleichsweise höherer Temperatur arbeiten.

    [0016] Übliche aktivierende Zusatzstoffe umfassen Komponenten wie Chlorat, Nitrat, Nitrit, Wasserstoffperoxid, aromatische Nitroverbindungen, einfache und/oder komplexe Fluoride und/oder organische und/oder anorganische Komplexbildner. Im einzelnen gilt hier das Folgende:

    Die Mitverwendung von Chlorat empfiehlt sich in aller Regel. Der Chloratgehalt liegt zweckmäßig im Bereich von etwa 0,1 - 30 g/1 Badlösung, vorzugsweise im Bereich von etwa 1,5 - 10 g/1 Badlösung. Eventuell mitverwendete Nitrationen liegen zweckmäßigerweise im Konzentrationsbereich von 1 - 10 g/1 Badlösung. Sollen Nitritionen im Bad zum Einsatz kommen, so eignet sich hier besonders der Bereich von 0,01 - 1 g/1 Badlösung. Im gleichen Bereich kann Wasserstoffperoxid zum Einsatz kommen. Aromatische Nitroverbindungen, insbesondere 3-Nitrobenzolsulfonsäure oder ihre Salze, aber auch andere Vertreter dieser Stoffklasse, z. B. Nitroresorcin oder Nitrobenzoesäure sind bekannte Beschleuniger in Phosphatierungsbädern. Verbindungen dieser Art werden zweckmäßigerweise in Mengen von 0,01 - 2 g/1 Badlösung mit verwendet.



    [0017] In an sich bekannter Weise kann die Schichtbildung auf den Metalloberflächen durch Zusätze von einfachen und/oder komplexen Fluoriden verbessert werden. Der Gehalt an Fluoridionen liegt zweckmäßigerweise im Bereich von 0,01 - 2 g/1 Badlösung. Daneben oder statt dessen kann als komplexes Fluorid beispielsweise das SiF6 2- -Ion zum Einsatz kommen, wobei auch.hier Konzentrationsbereiche von etwa 0,01 - 2 g/1 Badlösung bevorzugt sind.

    [0018] Die Lösungen können weiterhin an sich bekannte Komplexbildner organischen oder anorganischen Ursprungs enthalten. Geeignete organische Komplexbildner sind beispielsweise Weinsäure oder Tartrat, Hydroxy-ethylen-diamino-triessigsäure oder deren Salze, Gluconsäure oder deren Salze und/ oder Zitronensäure bzw. ihre Salze. Anorganische Komplexbildner sind Polyphosphate, beispielsweise Tripolyphosphat. oder Hexamethaphosphat. Komplexbildner dieser Art liegen üblicherweise im Bad in Mengen von 0,01 - 5 g/l vor.

    [0019] Neben Zink kann das Behandlungsbad weitere Metallkationen, insbesondere zweiwertige Metallkationen, enthalten. Bevorzugt kann die Mitverwendung von Nickel (II)- im Phosphatierungsbad sein. Dabei ist jedoch in den bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung der Nickelgehalt im Verhältnis zum Zink beschränkt und erreicht höchstens diesen Zinkgehalt Vorzugsweise wird jedoch das Verhältnis Zn/Ni von etwa 1/0,5 nicht überschritten. Bevorzugte Nickelgehalte können im Rahmen der erfindungsgemäßen Lehre im Bereich von etwa 0,01 - 1 g/1 Badlösung liegen.

    [0020] Es kann zweckmäßig sein - ist aber keineswegs erforderlich - vor der Anwendung der erfindungsgemäßen Phosphatierungsbäder die zu behandelnden Metalloberflächen einer an sich bekannten Aktivierung zu unterwerfen. Geeignet sind hier beispielsweise entsprechende Aktivierungsmittel-auf Basis von Titanphosphat.

    [0021] Erfindungsgemäß ausgebildete Zinkphosphatschichten mit hohem Eisengehalt eignen sich zwar für alle Anwendungsarten bis heute bekannter Phosphatschichten, sie weisen jedoch besondere Vorzüge für eine nachfolgende katodische Elektrotauchlackierung auf. Sie zeigen hier hohe Beständigkeit des Lackfilmes gegen Lackunterwanderung bei korrosiver Beansprschung sowie hohe und zufriedenstellende Werte der Lackhaftung zum metallischen Untergrund. Praktische Anwendung findet das erfindungsgemäße Verfahren damit.beispielsweise bei der Phosphatierung von Autokarosserien.

    [0022] Bestimmte Ausführungsformen der Erfindung sind in den folgenden Beispielen geschildert.

    Beispiel 1



    [0023] Ein Konzentrat wurde hergestellt aus



    [0024] Dieses Konzentrat wurde verdünnt, um eine Lösung mit 0,18 % Zn, 0,002 % Ni, 0,96 % PO4, 0,17 % NO3, 0,004 % Tar- trat und O,15 % ClO3 zu ergeben, die eine Gesamtsäure- Punktzahl von 9,8 aufweist. Die freie Säure wurde durch Zusatz von Natriumhydroxid auf einen pH im Bereich 3,5 - 4 reduziert.

    [0025] Stahlteile wurden 2 Minuten im Spritzen bei 40 °C mit einer alkalischen Reinigungslösung gereinigt und mit Wasser gespült. Die Teile wurden dann 2 Minuten im Spritzen bei 35 °C mit der oben beschriebenen Arbeitslösung phosphatiert.

    [0026] Die Teile wurden anschließend mit Wasser gespült, mit destilliertem Wasser nachgespült und durch Blasen mit Druckluft getrocknet. Danach wurden die Teile mit einem katodischen Elektrotauchlack beschichtet und 20 Minuten durch Erwärmen bei 185 °C getrocknet. Die Trockenfilmdicke des Anstrichs betrug 18 pm. Die Teile wurden dann mit Einzelschnitten versehen und dem Salzsprühtest DIN 50021 für 240 Stunden unterworfen. Die Auswertung nach DIN 53167 ergab eine Unterwanderung von <0,1 mm. Daraus ergibt sich, daß die vorgeschlagene Arbeitsweise trotz der niedrigen Behandlungstemperatur einen guten Überzug ergibt.

    Beispiel 2



    [0027] Ein Konzentrat wurde hergestellt aus



    [0028] Dieses Konzentrat wurde verdünnt, um eine Lösung mit 0,48 % Zn, 1,68 % PO4, 0,19 % NO3, 0,19 % ClO3 und 0,024 % Gluconat zu ergeben, die eine Gesamtsäure-Punktzahl von 25,5 aufweist. Die freie Säure wurde durch Zusatz von Natriumhydroxid auf einen pH im Bereich 3,5 - 4 reduziert. Anschließend wurden der Lösung 0,1 gl NaN02 zugesetzt.

    [0029] Stahlteile wurden 5 Minuten im Tauchen bei 50 °C mit einer alkalischen Reinigungslösung gereinigt und dann mit Wasser gespült. Die Teile wurden dann 5 Minuten im Tauchen bei 32 °C mit der oben beschriebenen Arbeitslösung phosphatiert. Danach wurden die Teile mit Wasser gespült, mit destilliertem Wasser nachgespült und dann durch Blasen mit Druckluft getrocknet. Anschließend wurden die Teile mit einem katodischen Elektrotauchlack beschichtet und 20 Minuten durch Erwärmen bei 185 °C getrocknet.

    [0030] Die Trockenfilmdicke des Anstrichs betrug 18 µm. Die Teile wurden dann mit Einzelschnitten versehen und dem Salzsprühtest DIN 50021 für 240 Stunden unterworfen. Die Auswertung nach DIN 53167 ergab eine Unterwanderung von <0,1 mm. Daraus ergibt sich, daß die vorgeschlagene Arbeitsweise trotz der niedrigen Behandlungstemperatur einen guten Überzug ergibt.

    Beispiel 3



    [0031] Ein Konzentrat wurde hergestellt aus



    [0032] Dieses Konzentrat wurde verdünnt, um eine Lösung mit 0,34 % Zn, 0,85 % PO4, 0,34 % NO3, 0,27 % ClO3, 0,007 % Si F6, 0,007 % F und 0,014 % 3-Nitrobenzolsulfosäure zu ergeben, die eine Gesamtsäure-Punktzahl von 14,4 aufweist. Die freie Säure wurde durch Zusatz von Natriumhydroxid auf einen pH im Bereich 3,5 - 4 reduziert.

    [0033] Stahlteile wurden 2 Minuten im Spritzen bei 40 °C mit. einer alkalischen Reinigungslösung gereinigt und dann mit Wasser gespült. Die Teile wurden dann 1 Minute im Spritzen und 2 Minuten im Tauchen bei 32 °C mit der oben beschriebenen Arbeitslösung phosphatiert. Danach wurden die Teile mit Wasser gespült, mit destilliertem Wasser nachgespült und durch Blasen mit Druckluft getrocknet. Anschließend wurden die Teile mit einem katodischen Elektrotauchlack beschichtet und 20 Minuten durch Erwärmen bei 185 °C getrocknet.

    [0034] Die Trockenfilmdicke des Anstrichs betrug 18 µm. Die Teile wurden dann mit Einzelschnitten versehen und dem Salzsprühtest DIN 50021 für 240 Stunden unterworfen. Die Auswertung nach DIN 53167 ergab eine Unterwanderung von <0,1 mm. Daraus ergibt sich, daß die vorgeschlagene Arbeitsweise trotz der niedrigen Behandlungstemperatur einen guten Überzug ergibt.


    Ansprüche

    1. Verfahren zur Phosphatierung von Metalloberflächen, insbesondere von Eisen, Stahl und verzinktem Stahl, durch deren Behandlung mit wäßrigen, sauren Zinkphosphat-Bädern bei-nur mäßig erhöhten Temperaturen, dadurch gekennzeichnet, daß man im Temperaturbereich von 22 - 38 °C mit Bädern arbeitet, die den folgenden Bedingungen entsprechen:

    Gehalt an freier Säure 0,05 - 0,4 Punkte pH 3,0 - 4,0
     
    -2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Bäder einsetzt, in denen das Verhältnis Zn/PO43- im Bereich von 1 : 2 bis 1 : 11, vorzugsweise im Bereich von 1 : 2 bis 1 : 4 liegt.
     
    3. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man Bäder einsetzt, deren PO43-Gehalt 4 - 15 g/l, insbesondere 4 - 8 g/l beträgt.
     
    4. Verfahren nach Ansprüchen 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, daß man Bäder einsetzt, die den folgenden Bedingungen entsprechen:

    bevorzugter Gehalt an freier Säure 0,1 - 0,2 Punkte pH 3,5 - 4,0.
     
    5. Verfahren nach Ansprüchen 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die Behandlung bei Temperaturen von 28- 38 C durchführt.
     
    6. Verfahren nach Ansprüchen 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, daß Bäder eingesetzt werden, die zusätzlich Nickel-(II)-Ionen enthalten, wobei bevorzugt der Nickelgehalt das Verhältnis Zn/Ni von 1/0,5 nicht überschreitet.
     
    7. Verfahren nach Ansprüchen 1 - 6, dadurch gekennzeichnet, daß eisenhaltige Zinkphosphatschichten mit einem Eisengehalt von 5 - 20 Gew.-% ausgebildet werden.
     
    8. Verfahren nach Ansprüchen 1 - 7, dadurch gekennzeichnet, daß mit Bädern gearbeitet wird, deren Gehalt an Gesamtsäure im Bereich von 8 - 30 Punkten, insbesondere im Bereich von 9 - 15 Punkten, liegt.
     
    9. Verfahren nach Ansprüchen 1 - 8, dadurch gekennzeichnet, daß Bäder eingesetzt werden, die übliche aktivierende und/ oder die Schichtbildung verbessernde Zusatzstoffe, wie Chlorat, Nitrat, Nitrit, Wasserstoffperoxid, aromatische Nitroverbindung en, einfache und/oder komplexe Fluoride und/oder Komplexbildner enthalten.
     
    10. Verfahren nach Ansprüchen 1 - 9, dadurch gekennzeichnet, daß es als Vorbehandlung für eine nachfolgende katodische Elektrotauchlackierung eingesetzt wird.
     
    11. Wäßrig saures Behandlungsbad für die Phosphatierung von Metalloberflächen, insbesondere von Eisen, Stahl und verzinktem Stahl, dadurch gekennzeichnet, daß seine Zusammensetzung den folgenden Bedingungen entspricht:

    Gehalt an freier Säure 0,05 - 0,4 Punkte Gehalt an Gesamtsäure 8 - 30 Punkte Verhältnis Zn/PO43- 1 : 2 bis 1 : 11 pH 3,0 - 4,0
     
    12. Wäßriges Behandlungsbad nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß seine Zusammensetzung den folgenden Bedingungen entspricht:

    Gehalt an freier Säure 0,1 - 0,2 Punkte Gehalt an Gesamtsäure 9 - 15 Punkte Verhältnis Zn/PO43- 1 : 2 bis 1 : 4 pH 3,5 - 4,0
    sowie zusätzlich enthaltend übliche aktivierende und/oder die Schichtbildung verbessernde Zusatzstoffe.
     





    Recherchenbericht