(19)
(11) EP 0 111 592 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.06.1984  Patentblatt  1984/26

(21) Anmeldenummer: 82111965.8

(22) Anmeldetag:  23.12.1982
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B61L 25/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR LI LU NL

(71) Anmelder: ANT Nachrichtentechnik GmbH
D-71522 Backnang (DE)

(72) Erfinder:
  • Polzer, Rudolf, Dipl.-Ing.
    D-7150 Backnang (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Automatisches Informationssystem für mobile Objekte


    (57) Die Erfindung betrifft ein automatisches Informationssystem für mobile Objekte, wobei die mobilen Objekte mit Antworteinheiten (AW) bestückt sind, in denen spezifische Informationen der Objekte abgespeichert sind. Eine Abfrageeinheit (AF) liest die Information aus den Antworteinheiten heraus und gibt sie an ein Wegesteuersystem weiter. Dabei sendet die Abfrageeinheit ein Trägersignal aus, von dem ein Teil als Betriebsenergie für die Antworteinheit abgekoppelt und der andere Teil einem Umsetzer/Modulator zugeführt wird, der ein mit der Speicherinformation moduliertes, an die Abfrageeinheit auszusendendes Signal erzeugt (Fig. 1).




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein automatisches Leitsystem für mobile Objekte, bestehend aus an den mobilen Objekten angeordneten Antworteinheiten, in denen Informationen über das jeweilige Objekt abgespeichert sind, und mindestens einer Abfrageeinheit, die beim Passieren einer Antworteinheit an diese ein Trägersignal einer ersten Frequenz überträgt zum Speisen eines Umsetzers in der Antworteinheit, die ein mit der gespeicherten Information moduliertes Signal einer zweiten Frequenz an die Abfrageeinheit aussendet.

    [0002] Ein derartiges mit Abfrage- und Antworteinheiten ausgestattetes Informationssystem ist aus der DE-OS 28 46 129 bekannt. Es steht einer flexiblen Handhabung dieser Antworteinheiten entgegen, daß sie extern an eine Betriebsenergiequelle angeschlossen oder mit einer eigenen Betriebsenergiequelle bestückt werden müssen. Zum Empfang des von der Abfrageeinheit ausgesendeten Trägersignals ist an jeder Antworteinheit eine Ferritstabantenne installiert. Die Antworteinheit besitzt aber noch eine zweite Antenne, nämlich zum Aussenden eines Antwortsignals an die Abfrageeinheit, welches ein mit der in der Antworteinheit abgespeicherten Information moduliertes Signal ist von einer anderen Frequenz als die des empfangenen Trägersignals. Die Bestückung der Antworteinheit mit zwei verschiedenen Antennen bringt eine großräumige und sperrige Bauweise der Antworteinheiten mit sich.

    [0003] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, die Antworteinheit des automatischen Leitsystems der eingangs genannten Art so auszubilden, daß es eine kompakte, leicht handhabbare Gestalt erhält, um einen flexiblen Einsatz an verschiedensten mobilen Objekten zu ermöglichen.

    [0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch_gelöst, daß ein von dem Trägersignal in der Antworteinheit angekoppelter Signalanteil als Betriebsenergie für die elektronischen Schaltungsteile der Antworteinheit dient.

    [0005] Zweckmäßige Ausführungen und Anwendungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.

    [0006] Die erfindungsgemäße Antworteinheit läßt sich deshalb in einer sehr handlichen Form aufbauen, weil eben keine eigene Energiequelle und außerdem nur eine einzige Antenne in Form einer Induktionsspule benötigt wird, um sowohl ein die Betriebsspannung lieferndes Signal zu empfangen als auch ein Informationssignal an eine Abfrageeinheit auszusenden.

    [0007] Anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels wird nun die Erfindung näher erläutert. Es zeigen

    Fig. 1 die Prinzipschaltbilder einer Abfrage-und einer Antworteinheit und

    Fig. 2 die äußere Gestalt einer Antworteinheit.



    [0008] Das zu Beginn angesprochene automatische Informationssystem kann dazu verwendet werden, mobile Objekte, wie z.B. schienengebundene Fahrzeuge oder mit Transportbändern bewegte Güter oder dergleichen zu identifizieren. Auch kann das Informationssystem ausgenutzt werden, um mobile Objekte an bestimmte diesen zugedachte Orte zu leiten.

    [0009] Um ein solches Leitsystem zu realisieren, muß von jedem der an unterschiedliche Orte zu transportierenden Objekte eine Information (Adresse von zu versendenden Gütern, Größe und Form eines Montageteils etc.) abgefragt werden, mit der das gewünschte Transportziel verknüpft ist. Zu diesem Zweck werden die mobilen Objekte mit Antworteinheiten bestückt, in denen auf gewünschte Bestimmungsorte hinweisende Informationen des jeweiligen Objektes abgespeichert werden können. An einer Stelle an der Transportstrecke ist eine Abfrageeinheit postiert, welche beim Vorbeifahren der Objekte aus deren Antworteinheiten die Informationen herausliest und sie einem Zentralrechner übermittelt, der dann die Steuerung des Transportweges übernimmt.

    [0010] Wie die Abfrageeinheit AF und die Antworteinheit AW prinzipiell aufgebaut sind, kann man der Fig. 1 entnehmen. Der Eingang der- Antworteinheit AW enthält zwei Resonanzkreise, von denen ein erster aus einer Induktivität L1 und einer zu dieser parallel geschalteten Kapazität C besteht und ein zweiter aus der Induktivität L1, der dieser parallelgeschalteten Kapazität C und einer weiteren in Reihe geschalteten Induktivität L2 gebildet ist. Erfindungsgemäß sind diese beiden Induktivitäten durch eine einzige mit einer Anzapfung versehene Induktionsspule realisiert.

    [0011] Die Induktionsspule erfüllt die Aufgabe als Empfangsantenne für ein vom Oszillator 01 der Abfrageeinheit AF erzeugtes und abgestrahltes Trägersignal der Frequenz f1. Auf diese Frequenz f1 ist der zweite sich aus den Induktivitäten L1, L2 und der Kapazität C zusammensetzende Resonanzkreis abgestimmt. An diesen zweiten Resonanzkreis ist ein Koppler K angeschlossen, der einen Teil des Trägersignals der Frequenz f1 einem Eingang eines Umsetzers und Modulators M und den anderen Teil einem Gleichrichter D zuführt, der diesen Signalanteil in eine Versorgungsgleichspannung VS für die elektronischen Bauelemente der Antworteinheit umwandelt. Wenn nun die Antworteinheit AW beim Vorbeifahren an der Abfrageeinheit AF ein Trägersignal der Frequenz f, empfängt, wird die im Speicher S abgelegte Information mit Hilfe eines Modulators einem Trägersignal der Frequenz f2, das durch eine Umsetzung des Trägersignalanteils der Frequenz f1 mit dem Signal eines an den Umsetzer/Modulator M angeschlossenen Oszillators 02 entsteht, aufmoduliert.

    [0012] Die Induktionsspule, welche ja mit der Kapazität C zusammen ein auf genau diese Frequenz f2 abgestimmten Resonanzkreis bildet, sendet das Informationssignal an die Abfrageeinheit AF aus.

    [0013] Die Abfrageeinheit besitzt die gleichen auf die Frequenzen f1 und f2 abgestimmten Resonanzkreise wie die Antworteinheit. Zweckmäßigerweise ist die Abfrageeinheit auch nur mit einer einzigen Induktionsspule ausgestattet, die sowohl Teil des ersten Resonanzkreises als auch Teil des zweiten Resonanzkreises ist. Das von der Abfrageeinheit über die Induktionsspule empfangene Informationssignal gelangt zu einem Demodulator DM, an dessen Ausgang die Information aus dem Speicher S der Antworteinheit abgreifbar ist. Die detektierte Information wird schließlich zu einem Zentralrechner übertragen, der dann die Wegesteuerung für die mobilen Objekte vornimmt.

    [0014] Es erweist sich als sehr vorteilhaft, daß die Antworteinheit AW als Antenne für den Empfang des Energiesignals und für das Aussenden des Informationssignals nur mit einer Induktionsspule versehen ist. Damit ist, wie die Fig. 2 verdeutlicht, eine sehr kompakte und gut handhabbare Bauweise für die Antworteinheit AW möglich. Dabei sind die elektronischen Schaltungsteile der Antworteinheit in einem quaderförmigen, flachen Gehäuse untergebracht, um dessen Schmalseiten die Induktionsspule IS gewickelt ist. Eine grabenförmige Eindellung in den Schmalseiten des Gehauses verleiht der Induktionsspule einen sicheren Halt.

    [0015] An der Vorderseite des Gehäuses ist ein Schalter- oder Tastenfeld TF als Eingabeeinheit (in Fig..1 mit E bezeichnet) für den Speicher angeordnet. Wenn eine Antworteinheit an ein mobiles Objekt angehängt wird, können stets per Hand die aktuellen Informationen des jeweiligen Objekts über das Schalter- oder Tastenfeld in den Speicher eingegeben werden. Auch kann die Eingabe in den Speicher aus der Ferne mittels eines Opto- oder Ultraschallsenders erfolgen. Anstelle des Tastenfeldes TF wäre dann das Gehäuse mit einem Opto- oder Ultraschallempfangselement zu versehen. Eine optische Anzeige AZ an der Vorderseite des Gehäuses gibt Auskunft über den ganzen oder einen Teil des Speicherinhalts.

    [0016] Die Information, die in den Speicher eingeschrieben werden soll, kann auch von der Abfrageeinheit an die Antworteinheit übertragen werden, indem man dem Trägersignal in der Abfrageeinheit diese Information aufmoduliert.. Auch kann von einer anderen externen Station ein Träger drahtlos oder über einen mit der Antworteinheit verbindbaren Leiter ausgesendet werden, dem die Information für den Speicher der Antworteinheit aufmoduliert ist.

    [0017] An der Rückseite des Gehäuses könnten Haftelemente, z.B. Magnetstreifen, angebracht werden, die ein schnelles Anheften der Antworteinheiten an ein mobiles Objekt (Eisenbahnwagen, Kontainer etc.) ermöglichen.


    Ansprüche

    1. Automatisches Informationssystem für mobile Objekte, bestehend aus an den mobilen Objekten angeordneten Antworteinheiten, in denen Informationen über das jeweilige Objekt abgespeichert sind, und mindestens einer Abfrageeinheit, die beim Passieren einer Antworteinheit an diese ein Trägersignal einer ersten Frequenz überträgt zum Speisen eines Umsetzers in der Antworteinheit, die ein mit der gespeicherten Information moduliertes Signal einer zweiten Frequenz an die Abfrageeinheit aussendet, dadurch gekennzeichnet, daß ein von dem Trägersignal in der Antworteinheit (AW) ausgekoppelter Signalanteil als Betriebsenergie für die elektronischen Schaltungsteile der Antworteinheit dient.
     
    2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das von der Abfrageeinheit (AF) ausgesandte Trägersignal mit einer in den Speicher der Antworteinheit (AW) einzuschreibenden Information moduliert ist.
     
    3. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Antworteinheit (AW) eine einzige Induktionsspule (IS) trägt, als Antenne sowohl zum Empfang des von der Abfrageeinheit (AF) ausgesandten Trägersignals als auch zum Aussenden des Antwortsignals, wobei die Induktionsspule Teil eines ersten auf der Frequenz (f1) des Trägersignals schwingenden Resonanzkreises und Teil eines zweiten auf der Frequenz (f2) des Informationssignals schwingenden Resonanzkreises'ist.
     
    4. System nach Adspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Induktionsspule (IS) eine mit einer Kapazität (C) verbundene Anzapfung besitzt.
     
    5. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Induktionsspule (IS) um ein Gehäuse herum gewickelt ist, in dessen Innerem die elektronischen Bauelemente der Antworteinheit (AW) untergebracht sind, auf dessen sichtbarer Vorderseite eine optische Anzeige für den aktuellen Speicherinhalt und eine Vorrichtung (TF) für die Eingabe von Informationen in den Speicher (S) angeordnet sind, und auf dessen Rückseite sich Haftelemente zum Befestigen des Gehäuses an einem mobilen Objekt befinden.
     
    6. System nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung für die Eingabe von Information in den Speicher ein Schalter- oder Tastenfeld (TF) ist.
     
    7. System nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung für die Eingabe von Informationen in den Speicher (S) ein Opto- oder Ultraschallempfangselement ist, das von einem Opto- oder Ultraschallsender aus der Ferne die Speicherinformation empfängt.
     
    8. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine externe Einheit ein elektrisches Trägersignal drahtlos oder über einen mit der Antworteinheit verbindbaren Leiter aussendet, das mit einer Information moduliert ist, die in den Speicher der Antworteinheit eingelesen wird.
     
    9. System nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet durch die Verwendung beim Rangieren von schienengebundenen Waggons.
     
    10. System nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet durch die Verwendung beim Rangieren von Kontainern.
     
    11. System nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet durch die Verwendung beim Zuführen von Waren oder Montageteilen an bestimmte Orte.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht