[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Breiten und Führen einer kontinuierlichen
Warenbahn, insbesondere einer Textilbahn, mit einem quer zur Vorschubrichtung der
Warenbahn verlaufenden, stationär angeordneten Führungskörper, der zumindest in seinem
Mittelteil an der Unterseite der Warenbahn angreifende, nebeneinanderliegende Führungselemente
aufweist, die in zwei quer zur Vorschubrichtung aneinanderangrenzenden Bereichen jeweils
gegenüber der Vorschubrichtung schräg nach außen gerichtet sind, so daß die Richtungen
der Führungselemente in den beiden angrenzenden Bereichen in Vorschubrichtung divergieren.
[0002] Bei der Führung kontinuierlicher Warenbahnen, beispielsweise von Textilbahnen, Folienbahnen
etc., durch Behandlungs- und Verarbeitungsvorrichtungen müssen diese Bahnen so geführt
werden, daß sie einerseits faltenfrei ausgebreitet sind und daß andererseits eine
seitliche Abweichung der Bahn von dem vorgeschriebenen Vorschubweg vermieden wird.
Um dies zu erreichen, sind Vorrichtungen bekannt, bei denen die Warenbahnen über eine
Walze geführt werden, die an ihrem Umfang schraubenförmige Führungsrippen trägt, wobei
die Steigung der Schraube auf den beiden Hälften der Führungswalze entgegengesetzt
und so gewählt ist, daß die Warenbahn durch die Führungsrippen auf beiden Seiten zur
Außenseite der Führungswalze gezogen wird. Die nach außen gerichteten Kräfte kompensieren
sich normalerweise, wenn jedoch eine seitliche Abweichung der Warenbahn von dem vorgeschriebenen
Weg auftritt, werden bei diesen bekannten Vorrichtungen auf der gegenüberliegenden
Seite Druckelemente an die Warenbahn angedrückt, die die Warenbahn fest gegen die
Führungswalze pressen. Dadurch wird die Wirkung der Führungsrippen der Führungswalze
verstärkt, die die Bahn wieder in die Mitte ihrer Vorschubbahn ziehen.
[0003] Derartige Konstruktionen, die nur einsetzbar sind, wenn die Warenbahn spannungslos
über die Führungsrippen bewegt wird, sind jedoch konstruktiv sehr aufwendig, da speziell
bewegte Andruckelemente vorgesehen werden müssen. Außerdem kann bei empfindlichen
Textilien durch das Anpressen eine Beeinträchtigung der Warenqualität erfolgen. Bei
schmalen Warenbahnen können die Andruckelemente sogar unwirksam werden, falls sie
sich weit aus der Mitte der Vorschubbahn entfernen.
[0004] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine gattungsgemäße Vorrichtung derart zu verbessern,
daß ein Breiten und ein Führen der kontinuierlichen spannungslosen oder unter Spannung
stehenden Warenbahn möglich ist, ohne daß spezielle Anpreßelemente verwendet werden,
und daß außerdem der konstruktive Aufwand der Vorrichtung gegenüber vergleichbaren
Vorrichtungen geringer wird.
[0005] Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
dadurch gelöste daß die Lage der Grenzfläche zwischen den angrenzenden Bereichen quer
zur Vorschubrichtung verschiebbar ist. Durch die Verschiebung der Grenzfläche zwischen
den angrenzenden Bereichen ist es möglich, an der Warenbahn einen der beiden Bereiche
überwiegend angreifen zu lassen, so daß die von diesem Bereich auf die Warenbahn ausgeübten
Kräfte überwiegen und die Warenbahn entsprechend der Richtung der Führungselemente
dieses Bereiches quer zur Vorschubrichtung verschieben. Dadurch läßt sich die Warenbahn
beispielsweise wieder in die Mitte zurückverschieben bzw. in der Mitte halten. Vorteilhaft
ist bei dieser Lösung insbesondere, daß durch die Verschiebung der Grenzfläche der
angrenzenden Bereiche die die Warenbahn zurückführenden Bereiche der Warenbahn folgen
können, auch wenn diese weit aus der Mitte ausgelenkt ist. Insbesondere bei schmalen
Warenbahnen besteht daher nicht mehr die Gefahr, daß diese bei einer größeren Entfernung
aus der Mitte nicht mehr zurückgeführt werden können.
[0006] Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, daß der Abstand der Führungselemente
zumindest in einem Abschnitt jedes Bereiches vergrößerbar oder verkleinerbar ist,
wobei die Breite des entsprechenden Abschnittes entsprechend zu- bzw. abnimmt.
[0007] Die Vergrößerung der Breite eines Abschnittes bedeutet, daß die Breite, in welcher
in einer Richtung verlaufende Füh- rungselemente an der Warenbahn angreifen, vergrößert
wird, so daß der Einfluß der in einer Richtung gerichteten Führungselemente gegenüber
den in der anderen Richtung gerichteten Führungselementen vergrößert wird. Dadurch
wirken die über einen größeren Teil der Breite an der Warenbahn anliegenden Füh-rungselemente
stärker auf die Warenbahn ein und üben eine resultierende Kraft auf die Warenbahn
aus, die die Warenbahn quer zu ihrer Vorschubrichtung verschiebt. Diese Wirkung wird
auch dadurch unterstützt, daß bei einem größeren Abstand zwischen den Führungselementen
die Warenbahn mehr in den Zwischenraum zwischen benachbarten Führungselementen hineinhängt,
so daß die Wechselwirkung zwischen den Führungselementen und der Warenbahn gegenüber
einem Abschnitt vergrößert wird, bei dem die Führungselemente eng beieinanderliegen
und für die Warenbahn also nicht mehr diskrete Führungselemente bilden, sondern eine
im wesentlichen zylindrische Führungsfläche.
[0008] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Gesamtbreite der beiden Abschnitte konstant
ist, so daß bei Verbreiterung eines Abschnittes die Breite des anderen entsprechend
abnimmt.
[0009] Bei einer speziellen Ausgestaltung der Erfindung können neben den Abschnitten mit
veränderlicher Breite weitere sich an der Außenseite an die Abschnitte anschließende
Teilbereiche mit nach außen gerichteten Führungselementen vorgesehen sein, bei denen
Breite und Abstand der Führungselemente unveränderlich sind. Bei einer solchen Ausgestaltung
werden also nur in einem zentralen Bereich des Führungskörpers die Abstände der Führungselemente
zur Steuerung verändert.
[0010] Bei einer anderen Ausgestaltung erstrecken sich jedoch die Abschnitte veränderlicher
Breite über den gesamten Führungskörper, und die außenliegenden Enden sind zur Veränderung
der Breite des Führungskörpers quer zur Vorschubrichtung in verschiedenen Positionen
festlegbar, wobei sich der Abstand der Führungselemente entsprechend der Gesamtbreite
beider Abschnitte ändert. Durch die Verschiebung der außenseitigen Enden der Abschnitte
kann die effektive Breite des Führungskörpers der Breite der Warenbahn angepaßt werden;
unabhängig davon kann die Breite der einzelnen Abschnitte gemäß der Erfindung zur
Regelung der Kräfte auf die Warenbahn im Betrieb in der beschriebenen Weise geändert
werden.
[0011] Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß bei den Abschnitten veränderlicher
Breite die Winkelabweichung der Führungselemente von der Vorschubrichtung mit zunehmender
Breite des Abschnittes zunimmt. Während es also grundsätzlich möglich ist, daß die
Führungselemente bei jeder Breite des Abschnittes im wesentlichen im selben Neigungswinkel
verlaufen, wird bei dieser bevorzugten Ausführungsform auch die Winkelabweichung der
Führungselemente von der Vorschubrichtung variiert; wird der Abstand der Führungselemente
größer, werden diese gleichzeitig stärker gegenüber der Vorschubrichtung verschwenkt,
so daß zusätzlich durch diese verstärkte Abweichung von der Vorschubrichtung auch
die auf die Warenbahn wirkenden Kräfte vergrößert werden.
[0012] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der Führungskörper walzenförmig
ausgebildet, wobei die Führungselemente längs seines Umfanges verlaufen und die Warenbahn
den Führungskörper teilweise umschlingt.
[0013] Dabei werden die Führungselemente der Abschnitte vorzugsweise von den Windungen je
einer Wendel gebildet, die in axialer Richtung zusammenschiebbar und auseinanderziehbar
ist.
[0014] Es wird dabei bevorzugt, daß die Wendel aus einem elastischen Material besteht, beispielsweise
kann sie aus Federdraht bestehen oder durch Vorsprünge in der Wand eines elastisch
verlängerbaren Rohres oder Schlauches gebildet werden. Diese Vorsprünge können als
Rippen eingeformt oder auf die Oberfläche angeformt sein. Solche Wendeln können in
Längsrichtung zusammengeschoben und auseinandergezogen werden, wobei sich dabei zwangsläufig
der Abstand benachbarter Windungen und die Steigung benachbarter Windungen ändert.
[0015] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Wendeln benachbarter Abschnitte mit ihren
einander zugewandten Enden an einem gemeinsamen Mitnehmer befestigt sind, der längs
des Führungskörpers verschiebbar gelagert ist. Durch Verschiebung des Mitnehmers kann
man somit den einen Abschnitt verbreitern und gleichzeitig den anderen Abschnitt entsprechend
zusammenschieben, so daß in einem Abschnitt der Abstand der Füh- rungselemente und
deren Neigung gegenüber der Vorschubrichtung vergrößert, im anderen Abschnitt verringert
werden.
[0016] Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel-der Erfindung ist vorgesehen, daß der Führungskörper
einen walzenförmigen Mantel aufweist, auf dessen Außenseite die Wendel an ihrem außenseitigen
Ende festgelegt und sonst frei verschieblich ist, daß der Mitnehmer im Innern der
Walze gelagert ist sowie durch einen parallel zur Walzenachse verlaufenden Schlitz
im Mantel nach außen ragt und daß im Innern der Walze ein Antrieb für den Mitnehmer
angeordnet ist.
[0017] Bei dieser Ausgestaltung ist es besonders vorteilhaft, wenn der Führungskörper um
seine Längsachse drehbar ist, da die Drehbewegung im Zusammenwirken mit den durch
eine Wendel gebildeten Führungsrippen besonders wirkungsvoll nach außen gerichtete
Kräfte auf die Warenbahn überträgt.
[0018] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß
der Führungskörper eine quer zur Vorschubrichtung drehbar gelagerte Walze ist, die
auf ihrer Oberfläche zwei aneinandergrenzende Bereiche mit in unterschiedlichen Richtungen
schräg nach außen gerichteten Führungselementen aufweist, und daß die beiden Bereiche
längs einer Fläche aneinandergrenzen, die gegenüber der Drehachse schräg verläuft,
so daß die Lage der Grenzfläche zwischen angrenzenden Bereichen in dem an der Warenbahn
angreifenden Umfangsbereich durch Verdrehen der Walze quer zur Vorschubrichtung verschiebbar
ist. Bei einer solchen Ausgestaltung sind außer der drehbaren Walze selbst überhaupt
keine beweglichen Teile notwendig, allein durch Verdrehen der Walze in eine andere
Winkelstellung wird die Grenzfläche zwischen den angrenzenden Bereichen längs der
Walze verschoben, gleichzeitig wird die Breite der Bereiche geändert.
[0019] Vorteilhaft ist es dabei, wenn in die Mantelfläche der Walze Nuten eingefräst sind,
die zwischen sich als Führungselemente wirkende Rippen bilden.
[0020] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß
die Innenseite des walzenförmigen Führungskörpers mit einer Quelle für ein flüssiges
oder gasförmiges Fördermedium in Verbindung steht, welches zwischen den Führungselementen
aus der Walze austritt, daß die Führungselemente Umlenkorgane tragen, die das austretende
Fördermedium zur Außenseite des Führungskörpers richten und daß die Umlenkorgane der
Führungselemente der beiden Bereiche das Fördermedium in entgegengesetzten Richtungen
umlenken. Bei dieser Ausgestaltung strömt also das zwischen den Führungselementen
austretende Fördermedium die auf den Führungselementen aufruhende Warenbahn in Richtung
zum Außenrand ab, wobei die Anströmrichtung in den beiden Bereichen verschieden ist.
Durch diese nach außen gerichtete Anströmung wird eine die Warenbahn nach außen verschiebende
Kraft auf die Warenbahn übertragen. Diese Kraft kann durch die Breite der Bereiche
variiert werden.
[0021] Auch die Spaltbreite zwischen benachbarter Führungselementen kann diese Kräfte beeinflussen,
wenn der Abstand der Führungselemente veränderbar ist. Bei einer Verbreiterung der
Bereiche tritt mehr Fördermedium zwischen den verbreiterten S
palten aus und außerdem greift das Fördermedium über eine grössere Breite an der Warenbahn
an. Umgekehrt werden beim Zusammenschieben eines Bereiches die Führungselemente aufeinander
zu geschoben, so daß die Austrittsspalte für das Medium verengt und im Extremfall
sogar ganz verschlossen werden. Gleichzeitig mit der Abnahme der abgegebenen Medienmenge
wird auch die Breite verringert, unter welcher die Medienströme an der Warenbahn angreifen.
[0022] Es kann dabei vorgesehen sein, daß die Führungselemente im Querschnitt die Spalte
zwischen den verschiedenen Führungselementen begrenzende, schräg nach außen gerichtete
Leitflächen als Umlenkorgane aufweisen.
[0023] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung mit längenveränderlichen Wendeln ist vorgesehen,
daß das Innere des Führungskörpers durch den Mitnehmer oder einen mit ihm verbundenen
Kolben in zwei Teilräume unterteilt wird, in die jeweils ein Teilstrom des Fördermediums
eingeleitet wird, und daß zur Verschiebung des Mitnehmers die relative Stärke der
Teilströme steuerbar ist. Es wird also bei dieser Ausgestaltung durch die unterschiedliche
Beaufschlagung der Teilräume eine Kraft auf den Mitnehmer ausgeübt, die diesen verschiebt.
Auf diese Weise kann man allein durch Umsteuerung der Teilströme die Abschnitte wahlweise
verbreitern oder zusammenschieben, ein separater Antrieb für den Mitnehmer erübrigt
sich daher.
[0024] In dem Mitnehmer bzw. dem Kolben kann eine beide Teilräume verbindende Ausgleichsbohrung
vorgesehen sein.
[0025] Vorteilhaft ist es weiterhin, wenn das Fördermedium aus jedem Teilraum nur zwischen
den Windungen der Wendel eines der beiden Abschnitte austreten kann. Auf diese Weise
sind dem Teilraum, dem der größere Medienstrom zugeführt wird, zwangsläufig auch die
breiteren Austrittsspalte und die grössere Gesamtbreite zugeordnet und umgekehrt,
so daß auch durch die Steuerung der Flüssigkeitsmenge, die den entsprechenden Teilräumen
zugeführt wird, eine unterschiedliche Beaufschlagung der Warenbahn erzielt wird.
[0026] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
[0027] Die nachfolgende Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung dient im
Zusammenhang mit der Zeichnung der näheren Erläuterung. Es zeigen:
Figur 1 eine teilweise aufgebrochen dargestellte, von Führungswindungen mit entgegengesetztem
Wicklungssinn umgebene Führungswalze mit verschieblicher Grenzfläche zwischen den
Windungen;
Figur 2 eine verkleinerte Draufsicht auf die Führungswalze der Figur 1;
Figur 2a eine vergrößerte Schnittansicht der Führungswalze der Figur 2 im Bereich
A;
Figur 2b eine vergrößerte Schnittansicht der Führungswalze der Figur 2 im Bereich
B;
Figur 3 eine Ansicht ähnlich Figur 1 eines weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiels
der Erfindung;
Figur 4 eine Schnittansicht längs Linie 4-4 in Figur 3;
Figur 5 eine schematische Draufsicht auf eine Führungswalze mit einer Kantenabtastung
zur Steuerung der Breite der Abschnitte mit unterschiedlich orientierten Führungsrippen;
Figur 6 eine Seitenansicht eines abgewandelten Ausführungsbeispiels eines Führungskörpers
und
Figur 7 eine Ansicht des Führungskörpers der Figur 6 in einer anderen Winkelstellung.
[0028] In den Figuren 1 und 2 ist ein walzenförmiger Führungskörper 1 mit einem zylindrischen
Mantel 2 dargestellt, der an seinen beiden Stirnseiten 3 und 4 verschlossen ist. Der
Führungskörper 1 ist um seine Längsachse drehbar an einem in der Zeichnung nicht dargestellten
Gestell gelagert. Im Innern des Mantels 2 befindet sich ein zentrales Rohr 6, welches
sich über die gesamte Länge des Mantels erstreckt und abgedichtet mit einer konzentrisch
zur Längsachse des Mantels angeordneten Bohrung 8 in den Stirnseiten verbunden ist,
in der Ausführungsform der Figur 1 durch einen die Bohrung 8 umgebenden Rohrstutzen
7, der in das Rohr 6 eingeschoben ist. Die Bohrung 8 steht mit einer Bohrung 9 in
einem Anschlußstutzen 10 des Führungskörpers in Verbindung, und von diesem führt eine
Zuleitung 11 zu einer in der Zeichnung nicht dargestellten Druckluft- oder Hydraulikquelle.
Die Walze ist mittels nicht dargestellter Lager um ihre Längsachse drehbar gelagert,
der feststehende Anschlußstutzen 10 greift abgedichtet in die drehbare Walze ein.
[0029] Die Ausgestaltung ist auf den gegenüberliegenden Seiten der Walze gleich, wobei die
Zuleitungen 11 jeweils getrennt mit Druckluft bzw. Hydraulikmedium beaufschlagt werden
können. Im Innern des Rohres 6 ist abgedichtet ein in Längsrichtung verschieblicher
Kolben 12 angeordnet, der bei entsprechender Beaufschlagung mit Druckluft bzw. Hydraulikmedium
durch die Zuleitungen 11 längs des Rohres verschoben werden kann, wie dies durch die
beiden Pfeile V in Figur 1 angedeutet ist. Der Kolben 12 trägt einen Magneten 13,
der mit einem Magneten 14 eines Gleitkörpers 15 zusammenwirkt. Der Gleitkörper 15
umgibt das Rohr 6 und ist auf diesem verschieblich gelagert. Bei einer Verschiebung
des Kolbens 12 wird der Gleitkörper 15 durch die Wechselwirkung der beiden Magnete
13 und 14 in der gleichen Weise längs des Rohres verschoben wie der Kolben 12.
[0030] Der Gleitkörper 15 greift mit radial abstehenden Vorsprüngen 16 in eine Ausnehmung
17 eines Mitnehmers 18 ein, die durch Längsspalte 19 im Mantel 2 radial über den Umfang
des Mantels 2 hervorstehen.
[0031] Der Mantel 2 wird von zwei gegensinnigen Wendeln 20 und 21 aus Federstahl oder einem
ähnlichen elastischen Material umgeben, so daß zwei an einer Grenzfläche 44 aneinander
angrenzende Bereiche 45 und 46 gebildet werden, in denen die Wendeln gegensinnig verlaufen.
Beide Wendeln sind an ihrem äußeren Ende 22 bzw. 23 festgelegt. Die beiden innenliegenden
Enden 24 bzw. 25 der Wendeln sind beide an dem Mitnehmer 18 befestigt, und die beiden
Wendeln umgeben den Mantel 2 so lose, daß sie auch nach einer Dehnung noch frei längs
des Mantels verschiebbar sind.
[0032] Bei einer Verschiebung des Mitnehmers 18 längs des Längsspaltes 19 wird eine der
beiden Wendeln verlängert, während die andere Wendel zusammengeschoben wird, in der
Darstellung der Figur 1 ist die Wendel auf der rechten Seite der Darstellung gedehnt,
die auf der linken Seite Seite gestaucht. Bei der gedehnten Wendel vergrößern sich
dadurch die Abstände benachbarter Windungen und gleichzeitig erhalten die Windungen
eine größere Steigung. Bei dem gestauchten Bereich ist die Wirkung umgekehrt.
[0033] Bei den in den Figuren 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel sind beide Wendeln
zusätzlich noch über einen den Außenseiten benachbarten Bereich 26 und 27 am Mantel
festgelegt, so daß sie auch bei einer Verschiebung des Mitnehmers 18 und damit der
inneren Enden 24 und 25 der Wendel unverschoben bleiben, d.h. eine Dehnung bzw. eine
Kompression der Wendeln erfolgt nur in zentralen Abschnitten 28 bzw. 29.
[0034] Im Betrieb wird der Führungskörper der Fig. 1 beispielsweise in einer Anlage eingesetzt,
wie sie schematisch in Fig. 5 dargestellt ist. In einer solchen Anlage wird eine Warenbahn
30, beispielsweise eine Stoffbahn, längs einer Vorschubbahn über Walzen 31 vorgeschoben.
Dabei wird die Warenbahn 30 auch über einen mit seiner Längsachse quer zur Vorschubrichtung
der Warenbahn angeordneten Führungskörper 1 hinweggeführt, wobei sie diesen vorzugsweise
teilweise umschlingt, beispielsweise über einen Winkel von 90°. Dabei ruht die vorgeschobene
Warenbahn auf den Windungen der beiden Wendeln 20 und 21 auf, die Führungsrippen für
die Warenbahn bilden. Die Wendeln sind dabei so gewickelt, daß ihre Windungen an der
an der Warenbahn anliegenden Seite in Vorschubrichtung divergieren, d.h. die als Führungsrippen
dienenden Windungen beider Wendeln führen die Warenbahn bei einer Bewegung in Vorschubrichtung
nach außen. Dadurch wird die Warenbahn ausgebreitet und glattgestrichen.
[0035] Der Warenbahn ist eine Kantenabtastung 32 zugeordnet, die mechanisch oder photoelektrisch
erfolgen kann und die genaue Lage der Kante der Warenbahn überprüft. Bei Abweichung
von der Sollage in der einen oder in der anderen Richtung erzeugt die Kantenabtastung
ein Signal, das einer Steuerung 33 zugeführt wird. Diese Steuerung 33 wiederum steuert
die Zufuhr von Preßluft bzw. Hydraulikmedium über die Zuleitungen 11 und somit die
Verschiebung des Kolbens 12 im Rohr 6.
[0036] Beim normalen Betrieb steht der Mitnehmer 18,..der die Grenzfläche 44 zwischen den
Bereichen 45 und 46 bildet, genau in der Mitte des Führungskörpers. In dieser Lage
sind die zusammendrückbaren bzw. auseinanderziehbaren Abschnitte 28 und 29 beider
Wendeln genau gleich breit, der Abstand benachbarter Windungen ist gleich, und auch
die Neigung der Windungen gegenüber der Vorschubrichtung ist bei beiden Wendeln dem
Betragen nach gleich, wenn auch entgegengesetzt.
[0037] Bei dieser Position des Mitnehmers wird die Warenbahn auf beiden Seiten in gleicher
Weise gebreitet, die von den als Führungsrippen wirkenden Windungen auf die Warenbahn
ausgeübten Querkräfte heben sich in ihrer Wirkung genau auf.
[0038] Stellt die Kantenabtastung eine seitliche Abweichung der Warenbahn fest, werden der
Kolben 12 und der Mitnehmer 18 aus der Mittelstellung verschoben. Dabei wird die Wendel
auf der einen Seite des Mitnehmers gedehnt, die andere gestaucht, die Grenzfläche
44 verschiebt sich. In Fig. 1 ist die Wendel 20 im Abschnitt 28 gedehnt, die Wendel
21 im Abschnitt 29 dagegen gestaucht. Diese Verformung der Wendeln hat verschiedene
Wirkungen: Der Bereich mit die Warenbahn in einer Richtung verschiebenden Windungen
(Führungsrippen) wird gegenüber dem anderen Bereich wesentlich breiter, d.h. auf die
Warenbahn wirken über mehr als die Hälfte ihrer Breite die Warenbahn wieder in die
Normallage zurückschiebende Kräfte. Weiterhin werden diese Kräfte dadurch vergrößert,
daß der Abstand benachbarter Windungen (Führungsrippen) durch die Dehnung der Wendel
vergrößert wird. Der Effekt dieser Dehnung bzw. aus dem Zusammenschieben im anderen
Abschnitt wird aus den Figuren 2a und 2b deutlich. Wenn der Abstand benachbarter Windungen
groß ist, hängt die Warenbahn ein wenig in den Zwischenraum zwischen benachbarten
Windungen, wie dies aus der Fig. 2b deutlich wird. Bei eng zusammengeschobenen Windungen
hingegen ist dies nicht der Fall, d.h. die Warenbahn tangiert die Windungen nur, während
sie diese bei größerem Abstand teilweise umschlingt. Die Wechselwirkung zwischen den
Führungsrippen und der Warenbahn ist daher bei größerem Abstand der Windungen erheblich
größer als bei kleinerem Abstand (das Durchhängen ist in der Darstellung der Fig.
2b der Deutlichkeit wegen übertrieben dargestellt).
[0039] Schließlich ändert sich beim Dehnen der Wendel bzw. beim Stauchen der Wendel auch
die Steigung der Windungen, bei der gedehnten Wendel wird die Steigung vergrößert,
bei der gestauchten verkleinert. Durch die Vergrößerung der Stei-. gung vergrößert
sich auch der Neigungswinkel der als Führungsrippen wirkenden Windungen gegenüber
der Vorschubrichtung, d.h. die Warenbahn wird durch diese stärkere Neigung auch stärker
seitlich verschoben. Umgekehrt erfährt die Warenbahn in dem gestauchten Abschnitt
nur noch eine ganz
ge-ringe seitliche Kraft, da die Windungen fast parallel zur Vorschubrichtung liegen
und somit nur eine ganz geringe Ablenkungskraft auf die Warenbahn ausgeübt werden
kann. Selbstverständlich kann die Verschiebung des Mitnehmers auch durch eine kompliziertere
Steuerung gesteuert werden, die beispielsweise auch die jeweilige Abweichung der Warenbahn
von der Sollage feststellt und somit auch die Größe der Verschiebung des Mitnehmers
der jeweiligen Abweichung angleicht.
[0040] Sobald die Warenbahn sich wieder in der Sollage befindet, wird der Mitnehmer wieder
auf die Mittelstellung zurückgeschoben, so daß verschieden gerichtete Seitenkräfte
des gleichen Betrages auf die Warenbahn wirken, die dann die Warenbahn zwar breiten,
jedoch nicht seitlich verschieben.
[0041] Als Antrieb ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel ein pneumatischer oder hydraulischer
Antrieb mit Magnetübertragung dargestellt, hier können selbstverständlich auch andere
Antriebe vorgesehen werden, beispielsweise ein Antrieb mittels eines Kolbenzylinderaggregates,
ein Seilzugantrieb etc. Wesentlich ist lediglich, daß entsprechend der Abweichung
der Warenbahn von der Sollage das innere Ende der beiden Wendeln quer zur Vorschubrichtung
verschoben wird, so daß eine Wendel gedehnt und die andere gestaucht wird.
[0042] Der walzenförmige Führungskörper hat im dargestellten Ausführungsbeispiel einen kreiszylindrischen
Querschnitt, der Querschnitt kann jedoch auch von der Kreiszylinderform abweichen,
beispielsweise kann der Führungskörper einen Vieleckquerschnitt haben. Grundsätzlich
ist es nicht notwendig, daß der Führungskörper sich dreht, er kann festgehalten sein,
die Führungs- und Ausbreitwirkung wird jedoch bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel
durch die Drehung vergrößert.
[0043] Bei dem in den Figuren 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel werden die Wendeln
durch Federdraht gebildet, es ist auch möglich, andere Konstruktionen vorzusehen,
beispielsweise könnten die Führungsrippen durch wendelförmige Wandausprägungen eines
Schlauches oder Rohres gebildet werden, wobei Schlauch oder Rohr in axialer Richtung
elastisch dehnbar sind. In diesem Zusammenhang ist wesentlich, daß die als Wendel
ausgebildeten Führungsrippen wahlweise gedehnt oder gestaucht werden können, so daß
sich die effektive Länge der Wendeln, der Windungsabstand und die Steigung ändern.
[0044] Grundsätzlich ist es auch möglich, die Führungsrippen nicht durch Wendeln zu gestalten,
sondern beispielsweise durch feststehende, parallele Führungsrippen, die seitlich
verschieblich gelagert sind, so daß ihr Abstand vergrößert werden kann. Zwar erhält
man bei einer solchen Ausgestaltung nicht die zusätzliche Wirkung des sich ändernden
Winkels der Führungsrippen gegenüber der Vorschubrichtung, jedoch lassen sich auch
mit einer solchen Ausgestaltung die übrigen Wirkungen erzielen, nämlich den größeren
Eingriff durch den größeren Abstand der Führungsrippen sowie die größere Ausdehnung
gleichgerichteter Rippen gegenüber der Ausdehnung der entgegengesetztgerichteten Rippen.
Es ist in diesem Zusammenhang sogar möglich, die Führungsrippen nicht auf einem walzenförmigen
oder walzenähnlichen Führungskörper anzuordnen, sondern in Extremfällen könnten die
Führungsrippen sogar auf einer nahezu ebenen Fläche angeordnet sein, wenn auch in
diesem Falle die Wirkung deutlich geringer ist als bei einem walzenähnlichen Körper,
um den die Warenbahn teilweise herumgeführt ist.
[0045] Bei dem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Fig. 1 werden durch einen zentralen Mitnehmer
immer gleichzeitig eine Wendel gestaucht und eine gedehnt. Grundsätzlich wäre es auch
möglich, nur einen Bereich zu stauchen und zu dehnen und die anderen Bereiche unverändert
zu lassen-in den Figuren 3 und 4 ist ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der Erfindung dargestellt, das grundsätzlich ähnlich aufgebaut ist wie das der Figuren
1 und 2, einander entsprechende Teile tragen daher dieselben Bezugszeichen.
[0046] Auch dieser Führungskörper 1 weist zwei nebeneinanderangeordnete, gegensinnig gewickelte
Wendeln 20 und 21 auf, die mit ihrem inneren Ende 24 bzw. 25 an einem Mitnehmer 18
befestigt sind, mit ihren äußeren Enden 22 bzw. 23 an Stirnseiten 3 bzw. 4. Auf der
Unterseite werden die Wendeln von einer kreiszylindrischen Halbschale 34 umgeben,
in der sie ruhen und die ihnen eine Führung gibt. Die Wendeln 20 und 21 sind bei diesem
Ausführun
qsbeis
piel vorzugsweise aus einem Material gefertigt, welches im Querschnitt einen im wesentlichen
paralellogrammfcrmigen Querschnitt hat, wobei die parallelen Seiten die Außen- und
die Innenwand des von den Wendeln aufgespannten Führungskörpers bilden, während die
schrägen Flächen 35 und 36 Leitflächen bilden, die radial von innen nach außen gesehen
schräg zu den äußeren Enden der jeweiligen Wendeln gerichtete Spalte 37 zwischen benachbarten
Windungen der Wendeln begrenzen.
[0047] Der Mitnehmer 18 unterteilt bei diesem Ausführungsbeispiel den von den beiden Wendeln
umgebenen Innenraum in zwei Teilräume 38 und 39, die in aus der Zeichnung nicht ersichtlicher
Weise jeweils mit einer Quelle für ein gasförmiges oder flüssiges Fördermedium verbunden
sind, welches auf diese Weise in die Teilräume 38 und 39 eingeleitet werden kann.
[0048] Die Teilströme, die in die Teilräume 38 und 39 eingeleitet werden, können gesteuert
werden, beispielsweise durch ein Dreiwegeventil, das einen von einer Quelle kommenden
Hauptstrom in verschiedener Weise in zwei den Teilräumen zugeführte Teilströme aufteilt.
Durch die unterschiedlichen Teilstromgrößen in die beiden Teilräume werden auf den
Mitnehmer 18 Verschiebekräfte ausgeübt, die diesen parallel zur Längsachse des Führungskörpers
verschieben, so daß die an ihm befestigten Wendeln in ähnlicher Weise wie im Ausführungsbeispiel
der Fig. 1 auf der einen Seite gedehnt und auf der anderen Seite gestaucht werden.
Dabei treten dieselben Effekte auf, die oben bereits erläutert worden sind, zusätzlich
wird auch die Breite der Spalte 37 zwischen benachbarten Windungen der Wendeln verändert,
so daß das in die Teilräume eingeführte Medium durch diese Spalte in unterschiedlichem
Maße austreten kann. In der in Fig. 3 auf der rechten Seite gezeigten, gedehnten Wendel
ist die Spaltbreite 37 groß, d.h. hier kann das Medium relativ ungehindert austreten,
dagegen sind die entsprechenden Spalte in der in Fig. 3 auf der linken Seite dargestellten
ge-stauchten Wendel sehr klein, hier ist der Austrittswiderstand für das Medium wesentlich
größer. Das durch die Spalte 37 austretende Medium wird durch die schräg angeordneten
Flächen 35 und 36 jeweils zum äußeren Ende der zugeordneten Wendel umgelenkt, d.h.
dieses Medium übt auf die über den der Halbschale 34 gegenüberliegenden, nicht abgedeckten
Bereich der Wendeln verschobene Warenbahn seitliche Kräfte aus, die die Warenbahn
seitlich zu verschieben trachten. Selbstverständlich sind diese seitlichen Kräfte
bei der gedehnten Wendel aufgrund der größeren austretenden Medienmenge größer als
bei der gestauchten Wendel, d.h. man erhält auf diese Weise durch den unterschiedlichen
Austritt des Mediums aus dem Innenraum des Führungskörpers zusätzliche Führungskräfte,
die die Warenbahn breiten und auf der-Sollbahn führen.
[0049] Als Medium kann beispielsweise Preßluft verwendet werden, es ist jedoch auch möglich,
eine Waschflüssigkeit oder einen Dampf einzusetzen, mit dem dann gegebenenfalls gleichzeitig
eine Behandlung der Warenbahn durchgeführt werden kann. Auf der Unterseite des Führungskörpers
tritt kein Medium aus, da die Unterseite durch die Halbschale abgedichtet ist.
[0050] In dem Ausführungsbeispiel der Fig. 3 trennt der Mitnehmer 18 die beiden Teilräume
38 und 39 vollständig voneinander ab, es kann jedoch in dem Mitnehmer auch eine Ausgleichsbohrung
40 vorgesehen werden, die die beiden Teilräume verbindet; eine solche Bohrung ist
in Fig. 3 strichpunktiert eingezeichnet. Eine solche Bohrung kann sich günstig auf
das Verschiebeverhalten auswirken, beispielsweise zu einer Dämpfung der seitlichen
Verschiebung und zur Verhinderung eines Uberschwin
gens führen.
[0051] In dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Stirnseiten 3 und 4 auf
Spindeln 41 und 42 aufgeschraubt und können durch Verdrehen der Spindeln in ihrer
Position verändert werden. Auf diese Weise kann die effektive Breite des Führungskörpers
der Breite der Warenbahn angepaßt werden. Selbstverständlich ist eine ähnliche Ausgestaltung
auch bei einer Konstruktion möglich, wie sie in Figur 1 dargestellt ist.
[0052] Gegenüber der Halbschale 34 kann auf der Oberseite ein federnd gegen den Führungskörper
gepreßtes Andruckelement 43 angeordnet sein, welches die Warenbahn 30 gegen den Führungskörper
drückt. Dies kann vor allen Dingen dann notwendig sein, wenn das durch die Spalte
37 austretende Medium ohne ein solches Andruckelement 43 die Warenbahn 30 vom Führungskörper
abheben würde und somit die Kraftübertragung auf die Warenbahn herabgesetzt würde.
[0053] Um die Anordnung der Figuren 3 und 4 an Warenbahnen unterschiedlicher Breite anzupassen,
können weiterhin Blenden vorgesehen sein, die die Spalte 37 auf der Oberseite des
Führungskörpers teilweise verschließen; diese Blenden können beispielsweise durch
Halbschalen gebildet sein, die gegenüber den Halbschalen 34 angeordnet sind und die
Randbereiche des Führungskörpers 1 entsprechend der Breite der Warenbahn abdecken.
[0054] In den Figuren 6 und 7 ist schließlich ein weiteres Ausführungsbeispiel eines walzenförmigen
Führungskörpers dargestellt. In den Mantel dieses Führungskörpers 1 sind schrägverlaufende
Umfangsnuten 47 eingefräst, wobei die zueinander parallelen Umfangsnuten eines ersten
Bereiches 45 zur einen Stirnseite der Walze gerichtet sind, die ebenfalls parallelen
Umfangsnuten eines zweiten Bereiches 46 zu der gegenüberliegenden Stirnseite hin.
Die beiden Bereiche 45 und 46 grenzen längs einer Fläche 48 aneinander, die gegenüber
der Drehachse der Walze schräg verläuft, wie dies aus den Darstellungen der Figuren
6 und 7 ersichtlich ist. Bei dem Ausführungsbeispiel der Figur 6 erstreckt sich der
Bereich 46 aufgrund der Winkelstellung der Walze über den größten Teil der Längenausdehnung
des Führungskörpers, der Bereich 45 ist im oberen Bereich der Walze dagegen sehr schmal.
Bei der gegenüber der Stellung in Figur 6 gedrehten-Walze der Figur 7 ist die Situation
jedoch genau umgekehrt. Man erkennt aus diesen Figuren, daß man allein durch Drehung
der Walze um ihre Längsachse die Grenzfläche zwischen benachbarten Bereichen 45 und
46 quer zur Vorschubrichtung, also parallel zur Walzenlängsrichtung, verschieben kann,
so daß dadurch die Zahl der in einer Richtung verlaufenden, an der Warenbahn angreifenden
Führungselemente variiert werden kann. Diese Führungselemente werden durch die Rippen
49 zwischen benachbarten Umfangsnuten 47 gebildet.
[0055] Bei Führungskörpern dieser Art läßt sich ein besonders einfacher Aufbau erreichen,
denn diese Führungskörper benötigen keinerlei zusätzlich bewegte Teile, sondern es
genügt, die als Walzen ausgebildeten Führungskörper um ihre Längsachse verdrehbar
und in verschiedenen Winkelstellungen feststellbar auszugestalten.
[0056] Bei dem in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiel werden die Führungselemente
durch das Einarbeiten von Umfangsnuten in die Walze hergestellt, selbstverständlich
sind hier auch andere Möglichkeiten denkbar, beispielsweise können rippenförmige Führungselemente
auf der Außenseite der Walze befestigt werden.
[0057] Auch bei diesem Ausführungsbeispiel ist es ähnlich wie bei dem Ausführungsbeispiel
der Figuren 3 und 4 möglich, zwischen den als Führungselement dienenden Rippen 49
von innen nach außen ein Medium gegen die Unterseite der Warenbahn zu richten, welches
dann in genau der gleichen Weise wie im Ausführungsbeispiel der Figuren 3 und 4 nach
außen gerichtete Kräfte auf die Warenbahn überträgt. Durch die Veränderung der Breite
der entsprechen den Bereiche 45 bzw. 46 kann auch die Menge des an der Warenbahn in
einer Richtung angreifenden Mediums eingestellt werden, so daß in der gleichen Weise
die Wirkung der schräggerichteten Führungsrippen durch das abgegebene Medium unterstützt
wird. Auch hier können die Rippen Umlenkorgane tragen. Es ist auch bei diesem Ausführungsbeispiel
möglich, die Walze in ihrem Inneren in zwei Teilräume zu unterteilen, wobei die Trennung
längs der Fläche 48 erfolgt. Auch hier kann das Medium in unterschiedlicher Stärke
aus den beiden Teilräumen nach außen abgegeben werden, so daß zusätzlich zur unterschiedlichen
Breite der Bereiche 45 und 46 auch die pro Flächeneinheit dieser Bereiche abgegebene
Medienmenge unterschiedlich steuerbar ist.
[0058] Die schräge Fläche 48 muß keine ebene Fläche sein, wesentlich ist lediglich, daß
die Trennlinie zwischen den benachbarten Bereichen 45 und 46 an verschiedenen Stellen
des Umfanges in axialer Richtung unterschiedliche Positionen aufweist. Die Trennfläche
48 kann also stufig sein, es ist auch möglich, daß die Trennlinie in Umfangsrichtung
ossziliert, so daß längs des Umfanges jeder Bereich mehrere breitere und mehrere schmälere
Ausdehnungen hat.
[0059] Innerhalb der Bereiche 45 und 46 müssen die Führungselemente nicht unbedingt immer
parallel und im gleichen Abstand verlaufen, möglich wäre beispielsweise auch, daß
sich die Abstände der Füh- rungselemente innerhalb eines Bereiches so ändern, daß
bei einer Winkelstellung des Führungskörpers im wesentlichen Führungselemente mit
geringem Abstand wirksam werden, während der Abstand bei einer anderen Winkelstellung
des Führungskörpers größer ist. Auch in axialer Richtung können Teilgebiete mit unterschiedlichem
Führungselementabstand, also unterschiedlicher Führungselementdichte, vorgesehen sein.
Variationen können auch hinsichtlich des Neigungswinkels der Führungselemente gegenüber
der Vorschubrichtung und/oder hinsichtlich der Form der Führungselemente vorgesehen
sein. All diese Effekte tragen dazu bei, daß zusätzlich zu dem Einfluß der geänderten
Breite der Bereiche 45 und 46 auch noch weitere Änderungen der auf die Stoffbahn übertragenen
Kräfte auftreten, die auf unterschiedliche Abstände bzw. Zahl der Führungselemente,
unterschiedliche Neigung und unterschiedliche Formgebung derselben zurückzuführen
sind.
1. Vorrichtung zum Breiten und Führen einer kontinuierlichen Warenbahn, insbesondere
einer Textilbahn, mit einem quer zur Vorschubrichtung der Warenbahn verlaufenden,
stationär angeordneten Führungskörper, der zumindest in seinem Mittelteil an der Unterseite
der Warenbahn angreifende, nebeneinanderliegende Führungselemente aufweist, die in
zwei quer zur Vorschubrichtung aneinanderangrenzenden Bereichen jeweils gegenüber
der Vorschubrichtung schräg nach außen gerichtet sind, so daß die Richtungen der Führungselemente
in den beiden angrenzenden Bereichen in Vorschubrichtung divergieren, dadurch gekennzeichnet
, daß die Lage der Grenzfläche (44) zwischen den angrenzenden Bereichen (45, 46) quer
zur Vorschubrichtung verschiebbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der Führungselemente
zumindest in einem Abschnitt (28, 29) jedes Bereiches (45, 46) vergrößerbar oder verkleinerbar
ist, wobei die Breite des entsprechenden Abschnittes (28, 29) entsprechend zu- bzw.
abnimmt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gesamtbreite der beiden
Abschnitte (28, 29) konstant ist, so daß bei Verbreiterung des einen Abschnittes (28,
29) die Breite des anderen entsprechend abnimmt.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß neben
den Abschnitten (28, 29) mit veränderlicher Breite weitere sich an der Außenseite
an die Abschnitte (28, 29) anschließende Teilbereiche (26 bzw. 27) mit nach außen
gerichteten Führungselementen vorgesehen sind, bei denen die Breite der Teilbereiche
und der Abstand der Führungselemente unveränderlich sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß sich
die Abschnitte veränderlicher Breite über den gesamten Führungskörper (1) erstrecken
und ihre außenliegenden Enden (22 bzw. 23) zur Veränderung der Breite des Führungskörpers
(1) quer zur Vorschubrichtung in verschiedenen Positionen festlegbar sind, wobei sich
der Abstand der Führungselemente entsprechend der Gesamtbreite beider Abschnitte ändert.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß bei den
Abschnitten (28, 29) veränderlicher Breite die Winkelabweichung der Führungselemente
von der Vorschubrichtung mit zunehmender Breite des Abschnittes (28 bzw. 29) zunimmt.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Führungskörper
(1) walzenförmig ausgebildet ist, daß die Führungselemente längs seines Umfanges verlaufen
und daß die Warenbahn (30) den Führungskörper (1) teilweise umschlingt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungselemente eines
Abschnittes von den Windungen je einer Wendel (20, 21) gebildet werden, die in axialer
Richtung zusammenschiebbar und auseinanderziehbar ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Wendel aus einem elastischen
Material besteht.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Wendel (20, 21) aus
Federdraht besteht.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Wendeln(20, 21) durch
Vorsprünge in der Wand eines elastisch verlängerbaren Rohres oder Schlauches gebildet
werden.
12. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Wendeln (20, 21)
benachbarter Abschnitte (28, 29) mit ihren einander zugewandten Enden (24, 25) an
einem gemeinsamen Mitnehmer (18) befestigt sind, der längs des Führungskörpers (1)
verschiebbar gelagert ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Führungskörper (1)
einen walzenförmigen Mantel (2) aufweist, auf dessen Außenseite die Wendel (20, 21)
an ihrem außenseitigen Ende (22 bzw. 23) festgelegt und sonst frei verschieblich ist,
daß der Mitnehmer im Innern des Mantels (2) gelagert ist sowie durch einen parallel
zur Mantelachse verlaufenden Längsspalt (19) im Mantel (2) nach außen ragt und daß
im Innern des Mantels (2) ein Antrieb für den Mitnehmer (18) angeordnet ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der
Führungskörper (1) um seine Längsachse drehbar ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Führungskörper (1)
eine quer zur Vorschubrichtung drehbar gelagerte Walze ist, die auf ihrer Oberfläche
zwei aneinander angrenzende Bereiche (45,46) mit in unterschiedlichen Richtungen schräg
nach außen gerichteten Führungselementen (49) aufweist, und daß die beiden Bereiche
(45, 46) längs einer Fläche (48) aneinandergrenzen, die gegenüber der Drehachse schräg
verläuft, so daß die Lage der Grenzfläche zwischen angrenzenden Bereichen in dem an
der Warenbahn angreifenden Umfangsbereich durch Verdrehen der Walze quer zur Vorschubrichtung
verschiebbar ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß in die Mantelfläche
der Walze Nuten (47) eingefräst sind, die zwischen sich als Führungselemente wirkende
Rippen (49) bilden.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 12 oder 15 bis 16, dadurch gekennzeichnet,
daß die Innenseite des walzenförmigen Führungskörpers (1) mit einer Quelle für ein
flüssiges oder gasförmiges Fördermedium in Verbindung steht, welches zwischen den.
Führungselementen (Wendeln 20, 21; Rippen 49) austritt, daß die Führungselemente Umlenkorgane
(Flächen 35 und 36) tragen, die das austretende Fördermedium zur Außenseite des Führungskörpers
(1) richten, und daß die Umlenkorgane (35, 36) der Führungselemente der beiden Abschnitte
(28, 29) das Fördermedium in entgegengesetzten Richtungen umlenken.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungselemente
im Querschnitt die Spalte (37) zwischen den verschiedenen Windungen begrenzende, schräg
nach außen gerichtete Leitflächen (35, 36) als Umlenkorgane aufweisen.
19. Vorrichtung nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß der Führungskörper
(1) auf seiner der Anlage der Warenbahn (30) abgekehrten Seite von einer abdichtenden
Schale (34) umgeben ist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 17, 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, daß gegenüber
dem Führungskörper (1) ein die Warenbahn federnd gegen den Führungskörper haltendes
Andruckelement (43) angeordnet ist.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß das
Innere des Führungskörpers (1) durch den Mitnehmer (18) oder einen mit ihm verbundenen
Kolben in zwei Teilräume (38, 39) unterteilt wird, in die jeweils ein Teilstrom des
Fördermediums eingeleitet wird, und daß zur Verschiebung des Mitnehmers (18) die relative
Stärke der Teilströme steuerbar ist.
22. Vorrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Mitnehmer (18)
bzw. dem Kolben eine beide Teilräume (38, 39) verbindende Ausgleichsbohrung (40) vorgesehen
ist.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 21 oder 22, dadurch gekennzeichnet, daß das
Fördermedium aus jedem Teilraum (38, 39) nur zwischen den Windungen der Wendel (20,
21) eines der beiden-Abschnitte (28, 29) austreten kann.
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb
der Bereiche (45, 46) Teilgebiete mit unterschiedlichem Abstand der Führungselemente
und/oder unterschiedlicher Form und Richtung der Führungselemente vorgesehen sind.
25. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß das
Innere des Führungskörpers längs der Fläche (48) in zwei Teilräume unterteilt ist,
von denen jeder ein in ihn einleitbares Fördermedium nur durch einen der beiden Bereiche
(45, 46) abgeben kann.
26. Vorrichtung nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß die Zufuhr des Fördermediums
zu den Teilräumen unterschiedlich stark einstellbar ist.