(19)
(11) EP 0 114 308 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.08.1984  Patentblatt  1984/31

(21) Anmeldenummer: 83112669.3

(22) Anmeldetag:  16.12.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3C11D 3/12, C11D 3/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 24.12.1982 DE 3248022

(71) Anmelder: Henkel Kommanditgesellschaft auf Aktien
40191 Düsseldorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Krings, Peter, Dr.
    D-4150 Krefeld (DE)
  • Berg, Markus, Dr.
    D-4000 Düsseldorf (DE)
  • Vogt, Günther, Dr.
    D-4154 Tönisvorst (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Sprühgetrocknetes Mehrkomponenten-Waschmittel


    (57) Ein phosphatfreies Waschmittel, das als Phosphatsubstitut 30 bis 50 Gew.-% eines zum Kationenaustausch befähigten Natriumalumosilikates mit verbesserter Dispergierbarkeit in der Waschlauge enthält, wird durch Mischen von zwei durch Heißsprühtrocknung hergestellten Pulverkomponenten erhalten. Die 1. Pulverkomponente gewinnt man durch Sprühtrocknen einer bei der Synthese des Alumosilikates als Filterkuchen anfallenden wäßrigen Paste, die neben dem Alumosilikat noch untergeordnete Anteile an Natriumsulfat, nichtionischen Tensiden und gegebenenfalls Phosphonsäuren enthält. Zur Herstellung der 2. Pulverkomponente versprüht man einen pastenförmigen Ansatz, der neben dem filterfeuchten Alumosilikat die Hauptmenge der Tenside, weitere Gerüstsalze und sonstige der Sprühtrocknung zugängliche Waschmittelbestandteile aufweist. Als weitere Pulverbestandteile können Bleichmittel, Bleichaktivatoren, Enzyme und Schauminhibitoren sowie Duftstoffe zugemischt werden.


    Beschreibung


    [0001] Aus der DE-AS 24 12 837 sind phosphatarme bzw. phosphatfreie Waschmittel mit einem Gehalt an Alkalialumosilikaten bekannt, welche Phosphat ganz oder teilweise als Waschmittelbuilder zu ersetzen vermögen. Es handelt sich dabei vorzugsweise um feinkristalline, synthetisch hergestellte, wasserunlösliche, gebundenes Wasser enthaltende Natriumalumosilikate der Formel

    die ein Calciumbindevermögen von 50 bis 200 mg insbesondere von wenigstens-.100 mg/g CaO Aktivsubstanz (AS) : aufweisen. Diese können, wie es heißt, nach allen in der Technik bekannten Verfahren zu Waschmitteln von pulveriger bis körniger Beschaffenheit verarbeitet werden. Näher offenbart sind Verfahren, bei denen pulvrige, d.h. zuvor getrocknete Alumosilikate entweder mit den anderen Waschmittelbestandteilen, auch öligen bis pastenförmigen, vermischt bzw. in pulvriger Form in wäßrige Aufschlämmungen (Slurries) der übrigen Wasch-' mittelbestandteile eingearbeitet und anschließend sprühgetrocknet werden. Die gleiche Arbeitsweise wird in der jüngeren DE-AS 24 22 655 vorgeschlagen. Der Nachteil dieser Arbeitsweise besteht darin, daß die als feuchte Filterkuchen anfallenden synthetischen Alumosilikate zwei Trocknungsprozessen unterworfen werden, was in ungünstigen Fällen zu Kornvergröberungen und teilweise Aktivitätseinbußen führen kann und überdies zu einem erhöhten Energieverbrauch führt.

    [0002] Die DE-AS 26 15 698 (D 5394) vermittelt die Lehre, daß man wäßrige Aufschlämmungen bzw. filterfeuchte Pasten von synthetischem Alumosilikat durch Ansatz von 0,2 bis 7 Gew.-% eines Dispergiermittels, zu denen bestimmte nichtionische Tenside, Carboxylgruppen enthaltende Polymere und Phosphonsäuren zählen, sowie 0,2 bis 7 % eines nicht phosphorhaltigen anorganischen Salzes, wie Natriumsulfat, stabilisieren kann. Diese stabilisierten Suspensionen können ebenfalls zu pulverförmigen Produkten, z.B. Enthärtungsmitteln bzw. nach Einarbeiten in Waschmittelslurries zu üblichen Waschnulvern weiterverarbeitet werden. Die letztere Arbeitsweise hat sich besonders dann als vorteilhaft erwiesen, wenn der Gehalt der sprühgetrockneten Waschpulver zu Alumosilikaten 30 Gew.-% nicht wesentlich übersteigt und insbesondere im Bereich zwischen 15 und 25 Gew.-% liegt. In diesem Bereich treten auch unter ungünstigeren Verfahrensbedingungen keine Probleme beim Ansetzen und Verarbeiten des Slurries auf und die erhaltenen Waschpulver zeichnen sich durch eine gute Benetzbarkeit und Verteilbarkeit beim Losen in der Waschlauge auf. Wird jedoch in phosphatfreien bzw, phosphatarmen Waschmitteln der Anteil des wasserunlöslichen Alumosilikats auf wesentlich mehr als 30 Gew.-%, bezogen auf das Sprühprodukt, erhöht, so bedarf es erhöhter Aufmerksamkeit beim Ansetzen und Weiterverarbeiten der verhältnismäßig wasserreichen, jedoch verhältnismäßig viskosen Slurries, um das Auftreten von Inhomogenitäten zu vermeiden. Außerdem kann es z.B. in Waschmaschinen älterer Bauart mit ungünstig konstruierten Einspülvorrichtungen aufgrund des erhöhten Anteils an unlöslichen Bestandteilen zu einer verzögerten Auflösung und Dispergierung des Waschmittels in der Waschlauge kommen.

    [0003] Diese Probleme werden durch die vorliegende Erfindung gelöst.

    [0004] Gegenstand der Erfindung ist ein aus einem Gemisch von mindestens zwei durch Sprühtrocknung hergestellten Pulverkomponenten bestehendes Waschmittel mit einem Gehalt an 30 bis 50 Gew.-% eines feinkristallinen, synthetischen, gebundenes Wasser enthaltendem Natriumalumosilikat der Formel (I)

    mit einem Calciumbindevermögen von wenigstens 100 mg CaO/g Aktivsubstanz und 50 bis 70 Gew.-% an weiteren üblichen Waschmittelbestandteilen, dadurch gekennzeichnet, daß die Pulverkomponenten wie folgt zusammengesetzt sind:

    1. Pulverkombonente:

    2. Pulverkomponente:


    wobei das Mischungsverhältnis von 1. zu 2. Pulverkomponente 1 : 2 bis 1 : 7 beträgt.

    [0005] Gegenstand der Erfindung ist weiterhin ein Verfahren zur Herstellung der Mittel gemäß vorstehender Erfindungsdefinition, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man eine 35 bis 50 Gew.-% Alumosilikat und 40 bis 60 Gew.-% Wasser sowie die übrigen Bestandteile enthaltende Aufschlämmung der 1. Pulverkomponente in an sich bekannter Weise sprühtrocknet und sie mit der 2. Pulverkomponente, die durch Sprühtrocknung einer 50 bis 32 Gew.-% Wasser enthaltenden Aufschlämmung erhalten wurde im angegebenen Mischungsverhältnis vermischt,

    [0006] Die Alumosilikate der Formel I kommen in der üblichen hydratisierten, feinkristallinen Form zum Einsatz, d. h. sie weisen praktisch keine Teilchen größer als 30 micron auf und bestehen vorzugsweise zu wenigstens 80 % aus Teilchen einer Größe von weniger als 10 Mikron, Ihr Calciumbindevormögen, das nach den Angaben der DE 24 12 837 bestimmt wird, bezieht sich auf den Aktivstoff- .gehalt (AS) der einem durch einstündiges Erhitzen auf 800°C entwässerten Alumosilikat entspricht. Brauchbar sind insbesondere synthetische Zeolithe von Typ NaA und NaX sowie deren Gemische.

    [0007] Die 1. Pulverkomponente enthält weiterhin Natriumsulfat in Anteilen von 2 bis 10 vorzugsweise von 3 bis 8 Gew.-%, be- zogen auf wasserfreies Salz. Ein weiterer Bestandteil sind nichtionische Tenside, die in Anteilen von 1 bis 5, vorzugsweise 2 bis 4 Gewichtsteilen anwesend sind und einen HLB-Wert von 7,5 bis 11, insbesondere von 8 bis 10 aufweisen. Beispiele für derartige nichtionische Tenside sind Ethoxylierungsprodukte von gesättigten und einfach ungesättigten linearen oder in 1. Stellung methylverzweigten, primären Alkoholen mit 12 bis 20 C-Atomen und 2 bis 7, insbesondere 3 bis 6 Ethylenglykolethergruppen, wobei- der Gehalt E an Glykolethergruppen (in Gewichts-% bezogen auf das Tensidmolekül) der Beziehung

    gehorchen soll. Besonders geeignet sind z. B. Talgfettalkohole mit 4 bis 6 Glykolethergruppen.

    [0008] Weitere geeignete nichtionische Tenside dieser Gruppe sind ethoxylierte Amine, Fettsäuren und Fettsäureamide mit 10 bis 20, insbesondere 12 bis 18 C-Atomen, so z. B. Fettsäuremono- oder diethanolamide. Beispiele für derartige Verbindungen sind beispielsweise in der DE-A1- 26 15 698 aufgeführt.

    [0009] Als fakultativer Bestandteil der 1. Pulverkomponente kom- . men Polyphosphonsäuren bzw. ihre Natrium-, Kalium- oder Ammoniumsalze infrage, wobei zu den Ammoniumsalzen auch die von organischen Ammoniumbasen, wie Mono-, Di- oder Triethanolamin abgeleiteten Salze zu verstehen sind. Geeignete Polyphosphonsäuren sind 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäure, Aminotri-(methylenphosphonsäure), Ethylendiamin- tetra-(methylenphosphonsäure) und deren höhere Homologen, wie z. B. Diethylentriaminpenta-(methylcnphosphonsäure)..

    [0010] Weitere brauchbare Phosphonsäuren bzw. Phosphonocarbonsäuren sind ebenfalls in der DE-A1-26 15 698 aufgeführt.

    [0011] Der Anteil der Polyphosphonsäuren bzw. ihrer Salze in der 1. Pulverkomponente beträgt O bis 8, vorzugsweise 1 bis 7 Gewichts-%. Der Wassergehalt liegt zwischen 10 und 25, vorzugsweise zwischen 12 und 20 Gewichts -%, wobei darunter sowohl das Kristallwasser bzw. adsorptiv gebundene als auch das beim Erhitzen des Alumosilikats auf eine Temperatur von 800 °C entweichende Wasser verstanden wird.

    [0012] Das Vermischen der in der 1. Pulverkomponente enthaltenen Bestandteile erfolgt zweckmäßigerweise im Anschluß an die Synthese des Natriumalumosilikats. Hierzu wird das von der Herstellung noch feuchte bzw. in wäßriger Suspension befindliche oder als Filterkuchen vorliegende Alumosilikat mit den Zusätzen vermischt, beispielsweise dadurch, daß man den Filterkuchen in eine wäßrige Lösung der Zusatzstoffe einträgt oder mit der wäßrigen Lösung den auf dem Filter befindlichen Filterkuchen nachwäscht, so daß das anhaftende Wasser durch die aufgebrachte Lösung ersetzt wird. Die so erhaltenen-Suspensionen der Alumosilikate zeichnen sich durch eine besonders hohe Lagerfähigkeit aus, d. h. sie neigen nicht zum Entmischen oder zum Absetzen fester, nicht wieder redispergierbarer Rückstände. Sie können in dieser Form bevorratet und transportiert werden. Ihre Weiterverarbeitung zur 1. Pulverkomponente erfolgt bevorzugt durch Sprühtrocknung, wobei die in der Waschmittelherstellung üblichen Verfahren benutzt werden können, d. h. Trocknung mit heißen Temperaturen von 150 - 360 °, vorzugsweise 200 - 300 °C aufweisenden Trocknungsgasen in Sprühtürmen, Düsen- oder Scheibenzerstäubung der Suspension, Produktführung im Gleich- oder Gegenstrom und lineare oder zyklonartige Führung des Trockengases.

    [0013] Die gleichen Verfahrensbedingungen können auch bei der Sprühtrocknung der 2. Pulverkomponente angewendet werden.

    [0014] Die 2. Pulverkomponente besteht ebenfalls aus einem sprühgetrockneten Gemisch, das neben Alumosilikaten der Formel I übliche Waschmittelbestandteile enthält; die unter den Bedingungen der Heißsprühtrocknung beständig sind. Hierzu zählen übliche anionische bzw. nichtionische Tenside, phosphatfreie Co-Builder, sowie Waschalkalien und Neutralsalze. sowie sonstige üblicherweise in Waschmitteln enthaltene Hilfsstoffe.

    [0015] Geeignete anionische Tenside sind solche vom Sulfonat-oder Sulfattyp, insbesondere Alkylbenzolsulfonate, Olefinsulfonate, Alkylsulfonate und α-Sulfofettsäureester, primäre Alky-lsulfate sowie die Sulfate von ethoxylierten, 5 2 bis 3 Glykolethergruppen aufweisenden höhermolekularen Alkoholen. In Frage kommen ferner Alkaliseifen von Fettsäuren natürlichen oder synthetischen Ursprungs, zum Beispiel die Natriumseifen von Kokos-, Palm- oder Talgfettsäuren und, sofern eine Schaumdämpfung erwünscht ist, auch solche von hydrierten Raps- oder Fischölfettsäuren. Als zwitterionische Tenside kommen Alkylbetaine und insbesondere Alkylsulfobetaine in Frage. Die anionischen Tenside liegen vorzugsweise in Form der Natriumsalze vor. Sofern die genannten anionischen und zwitterionischen ; Verbindungen einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest besitzen, soll dieser bevorzugt gradkettig sein und 12 bis 18 Kohlenstoffatome aufweisen. In den Verbindungen mit einem araliphatischen Kohlenwasserstoffrest enthalten die vorzugsweise unverzweigten Alkylketten .6'bis 16, insbesondere 10 bis 14 Kohlenstoffatome. Geeignete nichtionische Tenside sind ethoxylierte Alkohole mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen und durchschnittlich 3 bis 20, vorzugsweise 5 bis 15 Glykolethergruppen. Besonders geeignet sind Gemische ethoxylierter, primärer C14-C18-Alkohole, wie Talgfettalkohol oder Oleylalkohol, wovon ein Teil derselben 10 bis 16 Glykolethergruppen und ein zweiter Teil 3 bis 7 Glykolethergruppen aufweist. Das Mengenverhältnis der beiden Teile kann beispielsweise 4 : 1 bis 1 : 4 betragen.

    [0016] Weitere geeignete nichtionische Tenside sind solche, die sich von den vorgenannten Verbindungen ableiten und sowohl Ethylenglykol- als auch Propylenglykolethergruppen aufweisen, beispielsweise Alkohole mit 10 bis 30 Ethylenglykolethergruppen und 1 bis 30 Propylenglykolether- gruppen; ferner Ethoxylierungsprodukte von Alkylphenolen, Fettsäureamiden und Fettsäuren. Brauchbar sind auch die wasserlöslichen, 20 bis 250 Ethylenglykolethergruppen und 10 bis 100 Propylenglykolethergruppen enthaltenden Polyethylenoxiaddukte an Polypropylenglykol, Ethylendiaminopolypropylenglykol und Alkylpolypropylenglykol mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen in der Alkylkette. Die genannten Verbindungen enthalten üblicherweise pro Propylenglykol-Einheit 1 bis 5 Ethylenglykoleinheiten. Auch nichtionische Verbindungen vom Typ der Aminoxide und Sulfoxide, die gegebenenfalls auch ethoxyliert sein können, sind verwendbar.

    [0017] Die 2. Pulverkomponente enthält.weiterhin.phosphatfreie Gerüstsalze und Waschalkalien, zu denen die Alkalisilikate, Alkalicarbonate bzw. -bicarbonate, Alkaliborate und Alkalisulfate, vorzugsweise in Form der Natriumsalze zählen. Das Natriumsilikat kann ein Verhältnis von Si02 zu Na20 von 1 : 1 bis 1 : 3,5 aufweisen

    [0018] Die 2. Pulverkomponente kann zusätzlich sogenannte Co-Builder enthalten, die bereits in geringen Mengen die Wirkung der Natriumalmosilikate erheblich zu steigern vermögen. Als Co-Builder eignen sich insbesondere Polyphosphonsäuren bzw. deren Alkalimetallsalze, so wie sie als fakultative Bestandteile der l. Pulverkomponente beschrieben sind.

    [0019] Weitere Co-Builder, die in der 2. Pulverkomponente vorliegen können, sind komplexierend wirkende Aminopolycarbonsäuren. Hierzu zählen insbesondere Alkalisalze der Nitrilotriessigsäure und Ethylendiaminotetraessigsäure. Geeignet sind ferner die Salze der Diethylentriaminopentaessigsäure sowie der höheren Homologen der genannten Aminopolycarbonsäure.

    [0020] Weiterhin eignen sich die polymeren Carbonsäuren mit einem Molekulargewicht von mindestens 350 in Form der wasserlöslichen Natrium- oder Kaliumsalze, wie Polyacrylsäure, Polymethacrylsäure, Poly-α-hydroxyacrylsäure. Polymaleinsäure, Polyitaconsäure, Polymesaconsäure, Polybutentricarbonsäure sowie die Copolymerisate der entsprechenden monomeren Carbonsäuren untereinander oder mit ethylenisch ungesättigten Verbindungen, wie Ethylen, Propylen, Isobutylen, Vinylmethylether oder Furan.

    [0021] Als weitere Bestandteile kommen Neutralsalze, insbesondere Natriumsulfat sowie als Stabilisator für Perverbindungen wirkendes Magnesiumsilikat in Betracht. Weitere Waschhilfsmittel, die in der sprühgetrockneten 2 Pulverkomponente anwesend sein können, sind Vergrauungsinhibitoren und optische Aufheller und die Pulverstruktur verbessernde Zusätze, zum Beispiel Alkalisalze oder Toluol-, Cumol- oder Xylolsulfonsäure.

    [0022] Als Vergrauungsinhibitoren eignen sich insbesondere Carboxymethylcellulose, Methylcellulose, ferner wasserlösliche Polyester und Polyamide aus mehrwertigen Carbonsäuren und Glykolen beziehungsweise Diaminen, die freie, zur Salzbildung befähigte Carboxylgruppen, Betaingruppen oder Sulfobetaingruppen aufweisen sowie kolloidal in Wasser lösliche Polymere beziehungsweise Copolymere des Vinylalkohols, Vinylpyrrolidons, Acrylamids und Acrylnitrils.

    [0023] Geeignete optische Aufheller sind die Alkalisalze der 4,4-Bis(-2"-anilino-4"-morpholino-1,3,5-triazinyl-6"- amino)-stilben-2,2'-disulfonsäure oder gleichartig aufgebaute Verbindungen, die anstelle der Morpholinogruppe eine Diethanolaminogruppe, eine Méthylaminogruppe oder eine β-Methoxyethylaminogruppe tragen. Weiterhin kommen Aufheller vom Typ der substituierten Diphenylstyryle in Frage, z.B. die Alkalisalze des 4,4'-Bis-(2-sulfostyryl)-diphenyls, 4,4'-Bis(4-chlor-3-sulfosty- ryl)-diphenyls und 4- (4-chlorstyryl)-4'-(2-sulfostyryl)-diphenyls.

    [0024] Weitere Zusätze, die aen beiden Pulverkomponenten bzw. deren Gemischen gesondert nach der Sprühtrocknung zugesetzt werden, sind Enzyme aus der Klasse der Proteasen, Lipasen und Amylasen beziehungsweise deren Gemische. Besonders geeignet sind aus Bakterienstämmen oder Pilzen, wie Bacillus subtilis, Bacillus licheniformis und Streptomyces griseus gewonnene enzymatische Wirkstoffe. Die Enzyme können in Hüllsubstanzen eingebettet sein oder nachträglich auf die sprühgetrocknete 2. Pulverkomponente aufgranuliert werden. Auch Duftstoffe und Schaumdämpfungsmittel, wie Silicone oder Paraffinkohlenwasserstoffe zwecks Vermeidung von Wirkungsverlusten, werden in der Regel nachträglich der sprühgetrockneten 2. Pulverkomponente zugesetzt.

    [0025] Als Bleichkomponente kommen die überlicherweise in Wasch-und Bleichmitteln verwendeten Perhydrate und Perverbindungen in Frage. Zu den Perhydraten zählen bevorzugt Natriumperborat, das als Tetrahydrat oder auch als Monohydrat vorliegen kann, ferner die Perhydrate des Natriumcarbonats (Natriumpercarbonat), des Natriumpyrophosphats (Perpyrophosphat), des Natriumsilikats (Persilikat) sowie des Harnstoffes. Diese Perhydrate kommen bevorzugt zusammen mit Bleichaktivatoren zum Einsatz.

    [0026] Bevorzugt kommt Natriumperborat-tetrahydrat in Verbindung mit Bleichaktivatoren als Bleichkomponente in Frage. Zu den Bleichaktivatoren zählen insbesondere N-AcylverbindunJen und O-Acylverbindungen. Beispiele für geeignete N-Acylverbindungen sind mehrfach acylierte Alkylendiamine, wie Tetraacetylmethylendiamin, Tetraacetylethylendiammino noch deren höhere Homologen, sowie acylierte Glykolurile, wie Tetraacethylglykoluril. Weitere Beispiele sind N-Alkyl-N-sulfonyl-carbonamide, N-Acylhydantoine, N-acylierte cyclische Hydrazide, Triazole, Urazole, Diketopiperazine, Sulfurylamice, Cyanurate und Imidazoline. Als O-Acylverbindungen kommen neben Carbonsäureanhydriden insbesondere acylierte Zucker, wie Glucosepentaacetat in 'Frage.

    [0027] Bevorzugte Bleichaktivatoren sind Tetraacetylethylendiamin und Glucosepentaacetat.

    [0028] Die Bleichaktivatoren können zwecks Vermeidung von Wechselwirkungen mit den Perverbindungen, insbesondere während der Lagerung pulverförmiger Gemische, mit Hüllsubstanzen überzogen sein, so wie dies beispielsweise in DE-PS 11 62 967, DE-PS 21 38 584, DE-PS 22 20 296, DE-OS 23 38 412, DE-OS 26 50 429 und DE-OS 30 11 998 beschrieben ist. Besonders geeignete Hüllsubstanzen sind wasserlösliche Polymere, wie Polyethylenglykol, Celluloseether, Celluloseester, wasserlösliche Stärkeether und Stärkeester sowie nichtionische Tenside vom Typ der alkoxylierten Alkohole, Alkylphenole, Fettsäuren und Fettsäureamide. Die erfindungsgemäß zu verwendenden Polyphosphonsäuren können vor dem Beschichten bzw. Umhüllen der Bleichaktivatoren mit diesen vermischt weraen, so daß sie gemeinsam mit diesen vom Hüllmaterial eingeschlossen werden. Dies kann einen zusätzlichen Stabilisierungseffekt bewirken.

    [0029] Das Vermischen der beiaen Pulverkomponenten kann mit üblichen Mischvorrichtungen vorgenommen werden, wobei eine möglichst geringe mechanische Beanspruchung der Sprühprodukte anzustreben ist, um eine Zerstörung der Konstruktur und eine erhöhte Bildung von Staub bzw. feinkörnigen Anteilen zu vermeiden. Man kann auch so vorgehen, daß man die wäßrigen Ansätze der beiden Komponenten gleichzeitig über getrennte Düsen in einem Sprühturm versprühen, wobei die Düsen in einer gemeinsamen Ebene im oberen Teil des Sprühturmes oder auch in verschiedenen Ebenen angeordnet sein können, so wie dies beispielsweise in der britischen Patentschrift 1.189.543 offenbar ist. Durch das gemeinsame Versprühen kann der Verfahrensschritt des nachträglichen Vermischens der beiden Pulverkomponenten eingespart werden.

    [0030] Nach erfolgtem Vermischen weisen die erfindungsgemäßen Waschmittel bevorzugt die folgende Zusammensetzung auf (Angaben in Gewichtsprozent) :

    1. Pulverkomponente

    2. Pulverkomponente





    [0031] Als 3. Pulverkomponente kommen Perverbindungen, Bleichaktivatoren und Enzyme infrage. Das Mischungsverhältnis der Komponenten untereinander wird vorzugsweise so bemessen, daß das zusammengesetzte Waschmittel insgesamt die folgenden wesentlichen Bestandteile enthält:



    [0032] Die erfindungsgemäßen Mittel zeichnen sich durch ein günstiges Benutzungs- und Dispergiervermögen in der Waschflotte aus. Ihre Herstellung wirft keine Probleme bei dem Ansetzen und Weiterverarbeiten der Slurries zu Sprühprodukten auf. Die Gemische zeigen während des Transportes und der Lagerung keine Neigung zum Entmischen.

    Beispiele



    [0033] Die Zusammensetzung der Mittel ist der folgenden Tabelle zu entnehmen. Die 1. Pulverkomponente umfaßt die Bestandteile (a) - (e), die 2. Pulverkomponente die Bestandteile (f) - (s). Die Bestandteile (t) - (x) wurden dem sprühgetrockneten Gemisch der beiden'Pulverkomponenten nachträglich zugemischt, wobei das Parfümöl (x) zuvor auf das Natriumperborat aufgesprüht worden war.

    [0034] Soweit die gewählten Bezeichnungen nicht aus sich heraus verständlich sind, werden sie im folgendem näher charakterisiert:

    c) = C16-18-Talgalkohol 5-fach ethoxyliert

    g1) = n-Dodecylbenzolsulfonat (Na-Salz)

    d1) = 1-Hydroxethan-1,1-diphosphonats-Na

    d2) = Aminotri-(methylenphosphonat)-Na

    g2) = C13-15 n-Alkansulfonat (Na-Salz)

    g3) = C14-17Alphaolefinsulfonat (Na-Salz)

    g4) = Alphasulfofettsäuremethylester aus hydrierter Palmkernfettsäure (Na-Salz)

    g5) = Talgfettalkoholsulfat (Na-Salz)

    h) = Seife aus Talgfettsäuren (Na-Salz)

    i1) = Talgalkohol 15-fach ethoxyliert

    i2) = Talgfettalkohol 5-fach ethoxyliert

    i3) = technischer Oleylalkohol 10-fach ethoxyliert

    k1) = Na2O : Si02 = 1 : 3,3

    k2) = Na2O : SiO2 = 1 : 2

    m1) = 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonat-Na

    m2) = Aminotri-(methylenphosphonat)-Na

    m ) = Ethylendiamin-tetra-(methylenphosphonat)-Na

    o3) = Carboxymethylcellulose (Na-Salz)

    p) = Methylcellulose

    t) = Natriumperborat-tetrahydrat in den Beispielen 1 - 3 und 5 - 7, Monohydrat im Beispiel 4

    u) = Tetraacetylethylendiamin

    v) = Bakterienprotease

    w) = Silicon-Entschäumer.



    [0035] Als Alumosilikat wurde ein synthetisch hergestellter kristalliner Zeolith vom NaA-Typ der Formel 1,04 Na20 Al2O3 ·2,05 SiO2, 4,3 H2O
    mit einem bei 22 °C bestimmten Ca-Bindevermögen von 170 mg CaO/g und einer mittleren Teilchengröße von 4,8 Mikron (100 % kleiner als 15 Mikron) verwendet.

    [0036] Die Herstellung der 1. Pulverkomponente erfolgte aus einem 50-gewichtsprozentigen, die der 2: Pulverkomponente. aus einem 55-gewichtsprozentigen, wäßrigen Ansatz durch Sprühtrocknung über Düsen mittels im Gegenstrom geführten, eine Eintrittstemperatur von 280 °C und eine Austrittstemperatur von 84 °C aufweisenden Heizgasen.

    [0037] Die Schüttgewichte der 1. Pulverkomponente lagen zwischen 550 und 630 g/l, die der 2. Pulverkomponente zwischen 360 und 400g/1. Das Vermischen der Pulverbestandteile erfolgte über Bandwaagen in Freifallmischern.

    [0038] Beim Ansetzen, Homogenisieren und Bevorraten der wäßrigen Sprühansätze traten keine Probleme, bzw. keine Entmischungen auf. Die Pulvergemische erwiesen sich als gut rieselfähig und ließen sich in automatischen Waschmaschinen einwandfrei einspülen, d. h., in den Einspülvorrichtungen war keine Rückstandsbildung zu verzeichnen.




    Ansprüche

    1. Aus einem Gemisch von mindestens zwei durch Sprühtrocknung hergestellten Pulverkomponenten bestehendes Waschmittel mit einem Gehalt an 30 bis 50 Gew.-% eines feinkristallinen, synthetischen, gebundenes Wasser enthaltenden Natriumalumosilikats der Formel (I)

    mit einem Calciumbindevermögen von wenigstens 100 mg CaO/g Aktivsubstanz und 50 bis 70 Gew.-% an weiteren üblichen Waschmittelbestandteilen, dadurch gekennzeichnet, daß die Pulverkomponenten wie folgt zusammengesetzt sind:

    1. Pulverkomponente:

    2. Pulverkomponente:




    wobei das Mischungsverhältnis von 1. zu 2. Pulverkomponente 1 : 2 bis 1 : 7 beträgt.
     
    2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die 1. Pulverkomponente wie folgt zusammengesetzt ist:


     
    3. Mittel nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das in der 1. Pulverkomponente enthaltene nichtionische Tensid aus einem mit 2 - 7 Mol Ethylenoxid umgesetzten, gesättigten oder einfach ungesättigten primären Alkohol besteht.
     
    4. Mittel nach Anspruch 1 und 2. dadurch gekennzeichnet, daß die in der 1. Pulverkomponente enthaltene Polyphosphorsäure aus 1-hydroxy-ethan-1,1-diphosphorsäura-Aminotri-(methylenphosphorsäure), Ethylendiamintetra-(methylenphosphorsäure) oder deren höhere Homologen besteht.
     
    5. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die 2. Pulverkomponente wie folgt zusammengesetzt ist:


     
    6. Mittel nach Anspruch 1 - 5, gekennzeichnet durch einen zusätzlichen Gehalt an weiteren Pulverkomponenten, bestehend aus Perverbindungen, Bleichaktivatoren oder Enzymen sowie deren Gemische.
     
    7. Mittel nach Anspruch 1 - 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Gemisch aller Pulverkomponenten folgende Bestandteile enthält:


     
    8. Verfahren zur Herstellung eines Waschmittels nach Anspruch 1 - 7, dadurch gekennzeichnet, daß man eine 35 - 50 Gew-% an Alumosilikaten der Formel (1), 40 bis 60 Gew.-% Wasser sowie die übrigen Bestandteile der 1. Pulverkomponente enthaltende Aufschlämmung in an sich bekannter Weise sprühtrocknet und sie mit der 2. Pulverkomponente, die durch Sprühtrocknen einer 50 - 32 Gew.-% Wasser enthaltenden Aufschlämmung der Bestandteile hergestellt wird, im Mischungsverhältnis von 1 : 2 bis 1 : 7 vermischt.
     
    9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß man die wäßrigen Aufschlämmungen der 1. und 2. Pulverkomponente gleichzeitig über getrennte Düsen in einem Trockenturm versprüht.
     
    10. Verfahren zur Herstellung eines Waschmittels nach Anspruch 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, daß man der Sprühtrocknungsproduktion der Perverbindüngen, Bleichaktivatoren und Enzyme zumischt.
     





    Recherchenbericht