[0001] Die Erfindung betrifft einen Flugkörper zum Transport einer Mehrzahl von Nutzlasten
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Ein derartiger Flugkörper, bei dem die Nutzlasten quer zur Flugbahn aus einem in
Einzelkammern eingeteilten Nutzlastraum ausgestoßen werden, ist aus der US-PS 37 26
223 bekannt.
[0003] Im Zentrum dieses Nutzlastraumes ist ein Hohlprofil 34 mit beidseitig an den Enden
über Muttern 36, 38 befestigbaren Endplatten 30,32 angeordnet. Die Endplatten werden
durch Verstärkungsstangen 18,20 gegeneinander abgestützt, wobei die Verstärkungsstangen
in radialer Richtung hintereinander und in Umfangsrichtung gleichmäßig verteilt, parallel
zur Flugkörperachse, angeordnet sind. Um diese Verstärungsstangen ist sternförmig
eine in der Wandstärke dünne aus Metallblech bestehende Scheidewand 16 endlos gewunden,
wodurch bis zur Hülle reichende gleichmäßige Einzelkammern entstehen, in denen jeweils
in mehrfacher Anordnung Submunition aufnehmbar ist. Die Scheidewand 16 legt sich im
Bereich der inneren Wendepunkte tangierend an ein Rohr 50 an,in dessen innen vom Rohr
34 begrenzten Zwischenraum Treibmittel angeordnet ist. Nach Teilung der Hülle durch
mittig in den Einzelkammern auf der Innenseite der Hülle in achsparalleler Richtung
angeordneter Schneidladungen 42, wird die Submunition durch die unter dem Druck des
gezündeten Treibmittels sich radial nach außen aufweitende Scheidewand 16 quer zur
Flugrichtung aus den Einzelkammern ausgestoßen.
[0004] Was hierbei als nachteilig empfunden wird ist, daß die bei der Rotation in Drehung
versetzte vordere Endplatte, resultierend aus der Massenträgheit, gegenüber der heckseitigen
Endplatte eine Relativverdrehung erfährt, die dem Verdrehungswinkel des Rohres 34
entspricht. Die Verstärkungsstangen können aufgrund ihres hohen Schlankheitsgrades
diesen Zustand nicht ändern. Bei Rotation treten in Umfangsrichtung Belastungen aus
der Massenträgheit der Submunition auf, wobei die Scheidewand ebenso wenig wie die
Verstärkungsstangen in der Lage sind, ohne Beeinträchtigung diese Belastungen aufzunehmen
und zu übertragen. Sind dabei Deformierungen der Submunition nicht ausgeschlossen,
so läßt sich erst recht beim Trennvorgang der Hülle durch die Deformierung der Halterung
unter der Wirkung der Schneidladung 42 eine schadhafte Beeinflussung der als Nutzlast
zu transportierenden Submunition nicht vermeiden. Die Verstärkungsstangen sind nicht
in der Lage, in Richtung der Flugkörperachse Belastungen zu übertragen, weil sie aufgrund
ihres hohen Schlankheitsgrades nur eine geringe Knickstabilität aufweisen. Aufgrund
dessen vermag der in Rede stehende Nutzlastraum nämlich nicht, das wachsende Bedürfnis
nach hohen Fluggenauigkeitsansprüchen zu erfüllen, wie es bei ausschwenkbaren Leitwerken
lenkbarer Nutzlasten zur Einhaltung präziser Lenkfunktionen gefordert wird.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Flugkörper der eingangs genannten
Gattung zu schaffen, bei dem im Bereich des Nutzlastraumes beim Start und während
des Fluges eine eindeutige Aufteilung der in Richtung Flug
körperachse aus der Nutzlast entstehenden Druck-Zugbelastungen von den in Umfangsrichtung
aus der Nutzlast resultierenden Torsionsbelastungen auf verschiedene Baugruppen möglich
ist und unter Wahrung einer leicht montierbaren und kompakten Bauweise mit einfachen,
eine geringe Masse aufweisenden Mechanismen sich der Nutzlastraum durch ein hohes
Maß an Formstabilität auszeichnen soll und die Mechanismen auch beim Ablösevorgang
der Hülle sicher ihre Funktion erfüllen, damit beim Ausstoßen der Nutzlasten von diesen
ohne Behinderung eine hohe Fluggenauigkeit erreichbar ist.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung gelöst.
[0007] Die Erfindung ermöglicht es, daß bei einem Nutzlastraum eines Flugkörpers, der dem
Transport einer Mehrzahl von Nutzlasten dienen soll, die bei den Drehbeschleunigungen
während des Startvorganges und auf der Flugbahn auftretenden Drehmomente der Nutzlast
ausschließlich die Hülle aufnimmt und auf den Flugkörper überträgt, während die beim
Startvorgang und ggf. beim Abbremsen des Flugkörpers auf der Flugbahn auftretenden
Massenlängskräfte der Nutzlast von separaten, gegenüber der Hülle in Flugkörperachsrichtung
verschieblichen als Hohlkörper ausgebildeten Stützelementen aufgenommen wird.
[0008] Dadurch, daß die Hohlkörper sternförmig über Führungen mit der an der Bodenplatte
angeschlossenen Hülle in achsparalleler Richtung beweglich und in Umfangsrichtung
formschlüssig verbunden sind, wird einerseits eine gleichmäßige in Längs-und Umfangsrichtung
verteilte Übertragung der aus der Torsion resultierenden Belastung von den Hohlkörpern
auf die Hülle erzielt und andererseits durch die Abstützung der Hohlkörper an einer
weitgehendst verdrehsicheren Hülle, die sich aufgrund ihrer geschlossenen Außenhaut
und ihrer geringen Wanddicke besonders durch ein günstiges Verhältnis von polarem
Widerstandsmoment zur Masse auszeichnet, ein Nutzlastraum mit hoher Formstabilität
erzielt, wobei in vorteilhafter Weise durch diesen Verbund negative Auswirkungen aus
der Torsionsbeanspruchung bezüglich einer Behinderung der Nutzlast vermieden werden.
[0009] Die Formgebung der als Stützelemente ausgebildeten Hohlkörper bietet, aufgrund ihrer
gleichschenkeligen dreieckigen, Form, für die bereitzustellenden Nutzlasträume die
Vorteile sich bei hoher Druckaufnahmefähigkeit durch einen geringen Raumbedarf, eine
optimale Raumausnutzung, eine geringe Masse und eine hohe Knickstabilität auszeichnen
zu können.
[0010] Die Anordnung vorspannbarer Spannelemente innerhalb der Hohlkörper wirkt sich einerseits
besonders vorteilhaft in Bezug auf eine günstige Raumausnutzung dadurch aus, daß die
Vorspannkräfte sicher und stabil von dem jeweiligen Hohlkörper abstützend aufgenommen
werden, andererseits können sinnvollerweise die Vorteile einer lösbaren Verbindung
angewandt werden, die besonders an einer einfachen Montage und an einer hohen Herstellgenauigkeit
erkennbar sind, während Richtarbeiten, wie sie bei nicht lösbaren Verbindungen üblich
sind, entfällen können.
[0011] Die Hohlkörper zeichnen sich weiter vorteilhaft dadurch aus, daß während des Abtrennvorganges
der Hülle durch die Anfeuerung des Sprengmittels und den dabei auftretenden Explosionsschock,
die in Radialrichtung hervorstehenden Teile der Hohlkörper,die dem Sprengmittel benachbart
sind, sich unter der Explosionseinwirkung des Sprengmittels plastisch verformen können,
wodurch eine nachteilige Behinderung der Nutzlast verhindert wird.
[0012] Die sternartige Verbindung der Hohlkörper ermöglicht es ferner auf einfacher Art,
daß zum Ausstoßen der jeweiligen Nutzlast eine direkte Leitung an den Verbindungsstellen
zweier benachbarter Hohlkörper von einer zentralen Druckgasleitung zu den für den
Ausstoßvorgang mit Druckgas aufblasbaren Beuteln vorzusehen.
[0013] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen
hervor.
[0014] Nach einer Besonderheit der Erfindung können die Hohlkörper insgesamt einteilig oder
lösbar über Stege miteinander verbunden werden, wobei vorteilhaft spezifisch leichte
Gußteile aus einer Aluminiumlegierung,bei nur minimaler mechanischer Bearbeitung,
einsetzbar sind.
[0015] Falls der Nutzlastraum mit einer Vielzahl nicht nur nebeneinander, sondern auch hintereinander
angeordneter Nutzlasten ausgerüstet werden soll, können die verbundenen Hohlkörper
und Stege in achsparalleler Richtung auch geteilt eingesetzt werden, wobei an den
Berührungsstellen der Hohlkörper Zwischenböden vorsehbar sind, die über vorspannbare
Dehnschrauben platzsparend befestigt werden können.
[0016] Der Anmeldungsgegenstand zeichnet sich besonders vorteilhaft dadurch aus, daß die
der Hülle zugekehrte Seite des Hohlprofiles eine Mehrfachfunktion ausführt, wobei
diese Seite des Hohlprofiles dabei in Umfangsrichtung eine formschlüssige Verbindung
mit der Hülle bildet, die in Axialrichtung als Gleitführung ausgebildet ist und zusätzlich
in ihrem Innern mit ebenfalls einer achsparallelverlaufenden Nute zur Aufnahme des
zur Teilung der Hülle verwendbaren Sprengmittels ausgerüstet ist, wodurch neben der
klaren Trennung der zu übertragenden Drehmomente von den axialgerichteten Schubkräften,
einerseits ein durch die Formgebung, Aufteilung und Vorspannung der Hohlkörper einfach
montierbarer,dennoch kompakter und formstabiler Nutzlastraum entsteht und andererseits
durch die Verformbarkeit der der Hülle zugekehrten Seite des Hohlprofils verhindert
wird, daß nach Anfeuerung des Sprengmittels der Explosionsschock die Nutzlast nachteilig
beeinflußt.
[0017] Die Erfindung wird nachstehend anhand der in den Zeichnungen unter weitgehendem Verzicht
auf erfindungsunwesentliche Einzelheiten dargestellten Ausführungsbeispiele des näheren
erläutert.
[0018] Dabei zeigt:
Fig. 1: den Querschnitt des Flugkörpers im Bereich des Nutzlastraumes in einer Schnittdarstellung
entlang der in Fig. 2 angegebenen Fläche 1-1 mit einteilig untereinander verbundenen
Hohlkörpern,
Fig. 2: einen Teillängsschnitt des Flugkörpers in dem Bereich des Nutzlastraumes entlang
der in Fig. 1 dargestellten Fläche 2-2,
Fig. 3: den Querschnitt des Flugkörpers entlang der in Fig. 2 angegebene Fläche 1-1,
bei dem der Nutzlastraum in einer weiteren Ausführungsvariante aus lösbar untereinander
verbundenen Hohlkörpern gebildet wird.
[0019] Innerhalb der in den Figuren 1 bis 3 dargestellten Hülle 12 eines als Teilbereich
eines Flugkörpers 13 ausgebildeten Nutzlastraumes 5 sind zwischen einer vorderseitigen
Bodenplatte 6 und einer heckseitigen Bodenplatte 7 als Hohlkörper 2 ausgebildete Stützelemente
1 angeordnet, die zwischen den Bodenplatten 6,7 über Zugverbindungen herstellende
Mittel 4 vorspannbar sind und im Zusammenwirken mit der Hülle 12 einer Mehrzahl von
Nutzlasten 16 nicht nur lagestabile Transportpositionen ermöglichen, sondern auch
einen störungsfreien Ausstoß der Nutzlasten 16 aus dem Nutzlastraum 5 an einem vorbestimmbaren
Punkt der Flugbahn senkrecht zur Flugkörperachse 8 gestatten.
[0020] In Fig. 1 sind drei Stützelemente 1 als einteilige sternförmig miteinander verbundene
Hohlkörper 2, die jeweils geschlossene Dreieckprofile 21 bilden, dargestellt. Die
Verbindungsstellen 17 der Hohlkörper 2 sind in ihrem gemeinsamen Zentrum als eine
um die Flugkörperachse 8 verlaufende Druckgasleitung 20 ausgebildet. Von dieser Druckgasleitung
20 ausgehend verlaufen die symmetrisch zur Mittelachse 43 angeordneten äußeren Seitenflächen
3
6 ei-
nes jeden Hohlkörpers 2 bis zu dem von der Flugkörperachse 8 jeweils gleich entfernten
und zur Hülle 12 reichenden sowie auf der Mittelachse 43 senkrecht angeordneten äußeren
Mantel 3 des Dreieckprofils 21 in radialer Richtung. Die Innenseiten des hohlen Dreieckprofiles
21 sind parallel zu den äußeren Seitenflächen 36 und dem außenliegenden Mantel 3 angeordnet,
während der Bereich des Hohlkörpers
2 zwischen dem Dreieckprofil 21 und der Verbindungsstelle
17 als verjüngt auf die Flugkörperachse 8 zulaufender Steg 22 ausgebildet ist. In gleicher
Entfernung von den Seitenflächen 36 und dem Mantel 3 ist innerhalb eines jeden Dreieckprofiles
21 als Mittel 4 für eine Zugverbindung eine Dehnschraube 27 vorgesehen, wodurch über
ebenfalls innerhalb des jeweiligen Dreieckprofiles 21 angeordnete Zentrierstücke 30
nicht nur die Hohlkörper 2 gegenüber den Bodenplatten 6,7 (Fig. 2) zentriert werden,
sondern auch durch die Vorspannung der Dehnschraube 27 eine formstabile Verbindung
zwischen den Bodenplatten 6,7 (Fig. 2) und den Hohlkörpern 2 herstellbar ist. Jeder
Mantel 3 der Hohlkörper 2 enthält parallel zur Flugkörperachsrichtung auf der gesamten
Länge einen mittig angeordneten nach außen gerichteten Fortsatz 34, der an den beidseitig
angeordneten Führungsflächen 35 von gleichlangen Führungselementen 33 der Hülle 12
eng umfaßt wird und mit diesen gemeinsam in parallel zur Flugkörperachse 8 weisenden
Richtung eine gleitfähige Führung 11 bildet, die jedoch in Umfangsrichtung eine formschlüssige
Verbindung des Hohlkörpers 2 mit der Hülle 12 darstellt. Durch die beim Start des
Flugkörpers 13 um seine Flugkörperachse 8 erzeugte Rotationsbewegung, die während
des Fluges ggf. durch zusätzlich angeordnete Triebwerke aufrecht erhalten bzw. verstärkt
werden kann, entstehen im Bereich des Nutzlastraumes 5 (Fig.
2) aus der Nutzlast 16 in Umfangsrichtung Torsionsbelastungen. Diese Torsionsbelastungen
werden erfindungsgemäß separat in den Führungen 11 der weitgehendst verdrehsicheren
Hülle 12 aufgenommen und auf die hintere Bodenplatte 7 (Fig. 2) übertragen, wobei
die Hülle 12 durch die axiale Verschieblichkeit des Fortsatzes 34 in den Führungselementen
33 ausschließlich nur in der Lage ist, die in Umfangsrichtung erzeugten Belastungen
zu übertragen. Der Fortsatz 34 ist an seiner radial nach außen begrenzten Seite mit
einer symmetrisch zur Mittelachse 43 angeordnete Nute 14 versehen, die der Aufnahme
eines zur Teilung der Hülle 12 benötigten Sprengmittels 15 dient. Der äußere Mantel
3 des Hohlkörpers 2 ist weiterhin derartig gestaltet, daß er unter der Explosionseinwirkung
des Sprengmittels 15 sich plastisch verformen kann und dadurch die Nutzlast 16 und
die Leitwerksflügel 49 nicht nachteilig behindert werden. Die raumsparende Ausführung
der sternförmig angeordneten Stützelemente 1 gestatten eine optimale Ausnutzung des
Nutzlastraumes 5 (Fig. 2), in dem beispielsweise drei lenkbare Nutzlasten nebeneinander
mit in einem Teilbereich bereits ausgeschwenkten Leitwerksflügeln 49 für den Transport
untergebracht werden können. An den einander zugekehrten Seitenflächen 36 zweier benachbarter
Hohlkörper 2 sind in nur minimalem parallelen Abstand zwei der vier Leitwerksflügel
49 vorteilhaft angeordnet, während der Raum zwischen der Hülle 12 und der Nutzlast
16 ausreichend für die Unterbringung der zwei außenliegenden Leitwerksflügel 49 bemessen
ist, wodurch die Leitwerksflügel 49 nach Verlassen des Nutzlastraumes 5 (Fig. 2) lediglich
nur noch einen verkürzten Hub bis zum Erreichen der zur Lenkung der Nutzlast 16 notwendigen
Leitwerkposition benötigen und somit bereits frühzeitig präzise Lenkfunktionen der
beispielsweise als Submunition ausgebildeten Nutzlast 16 übernehmen können. Zwischen
der-Nutzlast 16 und der Verbindungsstelle 17 zweier benachbarter Hohlkörper 2 ist
ein mit Druckgas aufblasbarer Beutel 18 in Ausnehmungen 42 der Stege 22 befestigt,
der unmittelbar über die durch die Verbindungsstelle 17 hindurchgehende Verbindungsleitung
19 an die zentrale Druckgasleitung 20 angeschlossen ist. Im Einsatzfall werden nach
der Zerlegung der Hülle 12 durch das Sprengmittel 15 von einem nicht dargestellten
im Flugkörper 13 (Fig. 2) angeordnetem Druckgaserzeuger über die Druckgasleitungen
20 und Verbindungsleitungen 19 die Beutel 18 mit Druckgas aufgefüllt, wodurch in der
Folge die Nutzlasten 16 in radiale Richtung aus dem Nutzlastraum 5 (Fig. 2) ausgestoßen
werden.
[0021] Wie aus der Fig. 2 hervorgeht, sind zur Begrenzung des Nutzlastraumes 5 quer zur
Flugkörperachse 8 des Flugkörpers 13 sich erstreckende Bodenplatten 6,7 vorgesehen,
die auf den nach innen gerichteten Flächen 38, nach erfolgter Vorspannung durch die
Dehnschrauben 27, auf den Stirnflächen
9 und 10 der als Hohlkörper 2 ausgebildeten Stützelemente 1 senkrecht abstützend anpreßbar
sind. Die aus der Längsbeschleunigung bzw. Längsverzögerung des Flugkörpers 13 resultierenden
Massenträgheitskräfte der Nutzlasten 16 sind entweder direkt auf die Bodenplatte 6
bzw. 7 oder über senkrecht zur Flugkörperachse 8 angeordnete Übertragungsmittel 25
auf die Hohlkörper 2 und Stege 22 zur anschließenden unmittelbaren Weiterleitung an
die Bodenplatten 6 bzw. 7 übertragbar . Vorteilhafterweise kann dieses Ubertragungsmittel
25 als scheibenartiger Zwischenboden 48 ausgeführt sein, wobei dieinFlugkörperachsrichtung
beispielsweise in zwei Hälften aufgeteilten Hohlkörper 2 und Stege 22 an den Verbindungsstellen
24 den Zwischenboden 48 aufnehmen und sich unter der Kraft der Dehnschrauben 27 auf
den Flächen 26 des Zwischenbodens 48 ebenfalls senkrecht abstützend anpressen. In
radialer Richtung werden die beiden Hälften der Stützelemente 1 und der Zwischenboden
48 durch Führungen 44 der mit einem mehrfach abgesetzten Schaft versehenen Dehnschraube
27 zentriert, wobei die Führungen 44 in den Bohrungen 31 der Zentrierstücke 30 und
in den Bohrungen 28 des Zwischenbodens 48 in axialer Richtung beweglich eingeführt
sind. Die Dehnschraube 27 ist beidseitig an den Enden 47 mit Außengewinde versehen,
wobei vorteilhafterweise zur Einbauerleichterung die Dehnschraube 27 direkt in die
hintere Bodenplatte 7 eingeschraubt ist und vorderseitig die Bodenplatte 6 über bluttern
50 von den Dehnschrauben 27 gehalten wird. Dadurch, daß die Muttern 50 auf der dem
Nutzraum 5 abgekehrten Seite der Bodenplatte 6 angeordnet sind, kann die Führung 44
der Dehnschraube 27 direkt zentrierend in die Bohrung 31 der Bodenplatte 6 eingeführt
werden, wodurch die Vorderseite des Hohlkörpers 2 in radialer Richtung gegenüber der
Bodenplatte 6 fixierbar ist, während das an der Seite 38 der hinteren Bodenplatte
7 anliegende Ende des Hohlkörpers 2 durch eine Buchse 29, die in fluchtenden Bohrungen
31 des Zentrierstückes 30 und der Bodenplatte 7 befestigt ist, in radialer Richtung
arretiert ist. Die Hülle 12 ist zur Vermeidung von Spannungen gegenüber dem in Flugkörperachsrichtung
elastischen Stauchungen ausgesetzten Hohlkörper 2 nur einseitig in achsparallelverlaufender
Richtung fixiert, wobei das hintere Ende der Hülle 12 auf der Mantelfläche 41 der
Bodenplatte 7 über in radialer Richtung von außen einschlag-, einsteck- oder eindrehbare
Mittel 37 befestigt ist. Zur gleichmäßigen Teilung der Hülle 12 sind nicht nur die
Nuten 14 (Fig. 1), sondern auch die in gleicher Weiterführung der Nuten 14 (Fig. 1)
angeordneten Nuten 40, die in eine in der Bodenplatte 7 in Umfangsrichtung angeordnete
Nute 39 münden, durch das Sprengmittel 15 gefüllt, welches im Einsatzfall durch ein
externes oder internes Kommando gezündet werden kann. Um einen störungsfreien Außstoß
der zwischen der Bodenplatte 7 und dem Zwischenboden 48 einerseits und zwischen dem
Zwischenboden 48 und der Bodenplatte 6 andererseits angeordneten Nutzlasten 16 zu
gewährleisten, sind in jeder Teilparzelle des Nutzlastraumes 5 die Beutel 18 in axialer
Richtung über die gesamte Länge an der Verbindungsstelle 17 (Fig. 1) angeordnet, wobei
jeder Beutel 18 durch eine Vielzahl von Verbindungsleitungen 19 direkt mit der Druckgasleitung
20 verbunden ist, wodurch die Beutel 18 gleichmäßig mit Druckgas auffüllbar sind und
somit auch einen schnellen Ausstoß der Nutzlast 16 in eine senkrecht zur Flugkörperachse
8 weisende Richtung gewährleisten. Bestehen die Hohlkörper 2 nach Fig. 1 im Querschnitt
aus einem einteiligen Profil, beispielsweise aus einer spezifisch leichten Aluminiumgußlegierung,
so stellen die Dreieckprofile 21 der Hohlkörper 2 nach Fig. 3 separate Gußteile dar,
die über eine Verbindung 23 an die radial zur Flugkörperachse 8 verlaufenden sternförmig
mit der Druckgasleit
ung 20 verbundenen Stege 22 anschließbar sind. Bei minimaler mechanischer Bearbeitung
können auch bei diesen voneinander lösbaren Stegen 22 und Dreieckprofilen 21 die Vorteile
des Einsatzes einer spezifisch leichten Aluminiumgußlegierung genutzt werden. Die
Verbindung 23 wird durch Formschluß einer an jedem separaten Hohlkörper 2 angeordneten
Feder 45 mit einer am Ende eines jeden Steges 22 radial nach außen gerichteten Nute
46 über nicht dargestellte Verbindungsmittel hergestellt. Im Bereich der Nute 46 ist
der eine gleichmäßig dünne Wanddicke aufweisende Steg 22 gabelförmig ausgebildet.
[0022] Bei diesem Ausführungsbeispiel wird die Führung 11 direkt durch beide an dem Mantel
3 angrenzenden Seitenflächen 36 des Hohlprofiles 2 und durch jeweils 2 als Führungselemente
33 ausgebildete Winkelprofile, die beidseitig an den Seitenflächen 36 gleitend anliegend
mit der Hülle 12 fest verbunden sind, gebildet. Im Innern eines jeden Hohlprofiles
2 ist analog der Fig. 1 als vorspannbares Mittel 4 für eine Zugverbindung eine Dehnschraube
27 vorgesehen. Der Mantel 3 ist derartig ausgebildet, daß er mittig radial nach außen
gerichtet eine Nute 14 zur Aufnahme des zur Zerlegung der Hülle 12 erforderlichen
Sprengmittel 15 aufweist, wobei der Nutgrund unter der Eplosionseinwirkung sich plastisch
verformen läßt und dadurch eine nachteilige Beeinflussung der Nutzlast 16 vermeidbar
ist.
[0023] Zur Gewährleistung eines ebenfalls störungsfreien Ausstoßvorganges der Nutzlasten
16 in senkrecht zur Flugkörperachse 8 weisende Richtungen,ist im Bereich der Verbindungs
stelle 17 zwischen jeder Nutzlast 16 und den Verbindungen 23 zweier benachbarter Stege
22 ein mit Druckgas aus der Druckgasleitung 20 über direkte Verbindungsleitungen 19
auffüllbarer Beutel 18 in Ausnehmungen 42 befestigt.
[0024] Werden die Nutzlasten 16 nicht unmittelbar durch Formschluß mit der Hülle 12, den
Stützelementen 1, den Bodenplatten 6,7 (Fig. 2) und dem Zwischenboden 48 (Fig. 2)
in ihrer Transportlage fixiert, so können sie auch durch separate nicht dargestellte,
an den Stützelementen lbefestigte Halterungen während des Fluges gesichert werden,
die jedoch beim Ausstoß der Nutzlasten 16 unter dem Druck der aufblasenden Beutel
18 ihre Haltefunktion verlieren.
Bezugszeichenliste
[0025]
1 Stützelement
2 Hohlkörper
3 Mantel
4 Mittel
5 Nutzlastraum
6 Bodenplatte
7 Bodenplatte
8 Flugkörperachse
9 Stirnfläche
10 Stirnfläche
11 Führung
12 Hülle
13 Flugkörper
14 Nute
15 Sprengmittel
16 Nutzlast
17 Verbindungsstelle
18 Beutel
19 Verbindungsleitung
20 Druckgasleitung
21 Dreieckprofil
22 Steg
23 Verbindung
24 Verbindungsstelle
25 Übertragungsmittel
26 Fläche
27 Dehnschraube
28 Zentrierbohrung
29 Buchse
30 Zentrierstück
31 Bohrung
32 Schaft
33 Führungselement
34 Fortsatz
35 Führungsfläche
36 Seitenfläche
37 Mittel
38 Fläche
39 Nute
40 Nute
41 Mantelfläche
42 Ausnehmung
43 Mittelachse
44 Führung
45 Feder
46 Nute
47 Ende
48 Zwischenboden
49 Leitwerksflügel
50 Mutter
1. Flugkörper zum Transport einer Mehrzahl von Nutzlasten mit einem in Einzelkammern
aufgeteilten gegen Stützelemente in Flugkörperachsrichtung verschraubten Nutzlastraum,
den eine beseitigbare rohrförmige Hülle umschließt und bei dem Mittel zum Ausstoßen
der Nutzlast an einem vorbestimmbaren Punkt der Flugbahn quer zur Flugkörperachsrichtung
vorgesehen sind, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
a) die Stützelemente (1) bestehen aus mindestens drei sternförmig miteinander verbundenen
und achsparallel zur Flugkörperachse (8) angeordneten Hohlkörpern (2), die in radialer
Richtung zur Flugkörperachse (8) jeweils gleich entfernt sind,
b) innerhalb der Hohlkörper (2) sind jeweils vorspannbare Mittel (4) für eine Zugverbindung
zwischen einer vorderen (6) und einer hinteren (7) an den äußeren Stirnflächen (9,10)
der Hohlkörper (2) sich abstützenden Bodenplatte (6,7) angeordnet,
c) die Hohlkörper (2) sind über Führungen (11) mit der an der Bodenplatte (7) angeschlossenen
Hülle (12) in achsparalleler Richtung beweglich und in Umfangsrichtung formschlüssig
verbunden, wodurch im Bereich des Nutzlastraumes (5) die Torsionsbelastungen über
die Hülle (12) und die der Längsbeschleunigung bzw. Längsverzögerung des Flugkörpers
(13) entgegengerichteten Massenträgheitskräfte der Nutzlast über die Hohlkörper (2)
separat übertragbar sind,
d) jeder Hohlkörper (2) ist mit einem plastisch verformbaren äußeren Mantel (3) ausgerüstet,
in dem außenseitig jeweils eine Nute (14) zur Aufnahme eines zur Teilung der Hülle
(12) benötigten Sprengmittels (15) angeordnet ist,
e) zum Ausstoßen der Nutzlast (16) sind mit Druckgas aufblasbare Beutel (18) vorgesehen,
die an eine zentralliegende Druckgasleitung (20) über direkt an den jeweiligen Verbindungsstellen
(17) zweier benachbarter Hohlkörper (2) hindurchgehenden Verbindungsleitungen (19)
angeschlossen sind.
2. Flugkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlkörper (2) aus
in sich geschlossenen Dreieckprofilen (21) bestehen, deren Mantel (3) parallel zur
Hülle (12) und deren Seitenflächen (36) in einer radial zur Flugkörperachse (8) weisenden
Richtung angeordnet sind.
3. Flugkörper nac h einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlkörper
(2) und die Druckgasleitung (20) ein zusammenhängendes Profil bilden.
4. Flugkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlkörper
(2) einteilig oder lösbar mit jeweils radial zur Flugkörperachse (8) verlaufenden
an der Druckgasleitung (20) angeschlossenen Stegen (22) verbunden sind.
5. Flugkörper nach einme der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die separaten
Hohlkörper (2) über eine formschlüssige Verbindung (23) an die jeweiligen Enden der
Stege (22) angeschlossen sind.
6. Flugkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß jedes
Ende der von den Hohlkörpern (2) geteilten Stege (22) gabelförmig eine radial nach
außen gerichtete Nute (46) und jeder separate Hohlkörper (2) eine mit der Nute (46)
verbindbare Feder (45) aufweist.
7. Flugkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die verbundenen
Hohlkörper (2) und Stege (22) im Nutzlastraum (5) in achsparalleler Richtung zur Flugkörperachse
(8) einteilig oder geteilt einsetzbar sind.
8. Flugkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die aus
den Nutzlasten (16) resultierenden in Längsrichtung zu übertragenden Verzögerungskräfte
durch senkrecht zur Flugkörperachse (8) angeordnete Übertragungsmittel (25) auf die
Hohlkörper (2) und Stege (22) übertragbar sind.
9. Flugkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
den in achsparalleler Richtung zur Flugkörperachse (8) geteilten Hohlkörpern (2) und
Stegen (22) an den Verbindungsstellen (24) als Übertragungsmittel (25) Zwischenböden
(48) vorgesehen sind.
10. Flugkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das vorgespannte
Mittel (4) als Dehnschraube (27) ausgebildet ist, wobei der Schaft (32) zwischen den
Enden (47) ein oder mehrere Führungen (44) aufweist.
11. Flugkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zwischenböden (48) scheibenartig ausgeführt und Zentrierbohrungen (28) zur Aufnahme
der Dehnschrauben (27) vorgesehen sind, wodurch die Zwischenböden (48) in radialer
Richtung zentriert und die verbundenen Hohlkörper (2) und Stege (22) unter der Kraft
der Dehnschrauben (27) gleichmäßig auf den Flächen (26) senkrecht abstützend anpreßbar
sind.
12. Flugkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß stirnseitig
in den Hohlkörpern (2) Zentrierstücke (30) angeordnet sind, die über Bohrungen (31)
einerseits durch die am Ende der Lehnschraube (27) befindliche Führung (44) und andererseits
durch eine in der Bodenplatte (7) eingelassene Buchse (29) in radialer Richtung gegenüber
den Bodenstücken (6,7) zentrierbar sind.
13. Flugkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die
Führung (11) als Gleitführung ausgebildet ist, bei der die äußeren Führungselemente
(33) mit der Hülle (12) verbunden sind.
14. Flugkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die
inneren Führungsflächen (35) der Führung (11) von einem an jedem Hohlkörper (2) befindlichen
und von dem Mantel (3) in Radialrichtung hervorragenden Fortsatz (34) gebildet werden.
15. Flugkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß beide
an den Mantel (3) angrenzenden Seitenflächen (36) des Hohlprofils (2) als innere Führungsflächen
(35) der Führung (11) ausgebildet sind.
16. Flugkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die
Nuten (14) innerhalb des Fortsatzes (34) zwischen den Führungsflächen (35) angeordnet
sind.
17. Flugkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß in der
Bodenplatte(7) in gleicher Weiterführung der Nuten (14) die Nuten (40) in eine in
Umfangsrichtung verlaufende Nute (39) einmünden, wodurch über das in den Nuten (14,39,40) angeordnete Sprengmittel (15) die Hülle (12) gleichmäßig teilbar ist.
18. Flugkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die
Hülle (12) nur einseitig in axialer Richtung fixiert ist.
19. Flugkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß die
Hülle (12) an ihrem hinteren Ende auf der Mantelfläche (41) des Bodenstückes (7) über
in radialer Richtung von außen einschlag-, einsteck- oder eindrehbare Mittel (37) befestigt ist.
20. Flugkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Befestigung der Beutel (18) an den zugewandten Seiten zweier benachbarter Stege (22)
Ausnehmungen (42) vorgesehen sind.