[0001] Die Erfindung betrifft eine Schrotmühle mit zwei stirnseitig gegeneinander, koaxial
und zur Einstellung eines Mahlspaltes axial gegeneinander verschieblich gelagerten
Mahlsteinen, von denen mindestens einer angetrieben ist und mindestens einer auf der
Mahlseite eine Luftfurche oder Luftfurchengruppe trägt und aus Steinkörnern und Bindemittel
hergestellt ist.
[0002] Es ist bekannt, Mahlsteine auf ihrer Mahlfläche mit von innen nach außen verlaufenden
sogenannten Luftfurchen zu versehen, in denen das Mahlgut und das Schrot oder Mehl
durch die Mahlbewegung radial über die Mahlfläche verteilt und nach außen befördert
wird. Da die Mahlsteine einer ständigen Abnutzung unterliegen, nimmt die Tiefe der
Luftfurchen laufend ab, und ihre Wirkung vermindert sich entsprechend, so daß die
Mahlleistung und -qualität nachläßt. Daher ist es erforderlich, daß von Zeit zu Zeit
die Mahlsteine ausgebaut werden und die Luftfurchen nachgeschlagen werden.
[0003] Es ist auch in DE-PS 16 2o 516 vorgeschlagen worden, Drähte unter den Furchen untereinander
einzulagern, die bei fortschreitender Steinabnutzung jeweils nach und nach herausgerissen
werden, wodurch die Furche jeweils tiefer wird. Auch bei dieser Art der Nacharbeit,
ist ein Aus- und Einbau der Mahlsteine jeweils erforderlich.
[0004] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Schrotmühle mit neuartigen Mahlsteinen zu offenbaren,
die einfach herzustellen sind und während der gesamten mindestens gleichen Lebensdauer
eine gleichmäßige Leistung erbringen und keiner Nacharbeit bedürfen.
[0005] Die Lösung der Aufgabe besteht darin, daß in mindestens einem der Mahlsteine von
der Mahlseite aus axial in die Tiefe und im Winkel gegeneinander versetzt mehrere
Luftfurchen, vorzugsweise Luftfurchengruppen vorhanden sind, wobei die Luftfurchenweite
im Verhältnis zu deren Tiefenstaffelung so gewählt ist, daß jeweils mindestens eine
Luftfurchengruppe bei fortschreitender Abnutzung des Mahlsteines auf der jeweiligen
Mahlseite liegt, und wobei die gesamte nutzbare Mahlsteintiefe mit Luftfurchen durchsetzt
ist.
[0006] Um eine möglichst vollflächige Beschickung und Ausnutzung der Mahlsteine zu erreichen,
ist es vorteilhaft, die Luftfurchen bis an ihren äußeren Rand zu führen. Da bei dieser
Ausgestaltung und, wenn der Mahlspalt zur Erreichung einer hohen Leistung verhältnismäßig
weit eingestellt ist, Mahlgut auch ungemahlen nach außen treten kann, ist es vorteilhaft,
dem Mahlwerk eine Siebvorrichtung nachzuordnen, von der das grobe, nicht passierende
Schrot bzw. Ungemahlenes in die Mühle zurückgeführt wird, so daß feines Schrot mit
hoher Leistung und in gleichbleibender Qualität hergestellt wird.
[0007] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung zur Erhaltung einer gleichmäßigen, hohen
Leistungsfähigkeit der Mahlsteine ist dadurch gegeben, daß in die Mahlsteine Borsten
vorzugsweise in Form von dünnen Stahldrähten axial eingelagert sind, so daß diese
jeweils die gegenüberliegende Mahlfläche ständig aufrauhen. Die Borsten bzw. Drähte
sind dabei zweckmäßig so tief eingebettet, daß sie auch bei vollständiger Abnutzung
des Mahlsteines noch feststehen. Dies stellt einen eigenständigen Erfindungsgedanken
dar.
[0008] Um dem Mahlstein eine erhöhte Bruchfestigkeit über seine hohe Lebensdauer und bei
extremer Leistung zu geben, werden vorteilhaft grobmaschige Matten aus Glasfaser oder
Metalldraht in den Restbereich unterhalb des Abnutzungsbereichs eingelagert. An diesen
können auch die axialen Borsten bzw. Drähte zum Beispiel durch Umschlingung verankert
werden, so daß keine Drahtstücke in das Schrotmehl austreten können.
[0009] Sowohl in Mühlen mit horizontalem als auch mit vertikalem Mahlspalt lassen sich die
Mahlsteine der genannten Art vorteilhaft verwenden. Es ist auch möglich, die Luftfurchen
und die axialen Borsten jeweils nur in einem Mahlstein vorzugsweise jeweils alternativ
einzubringen.
[0010] Die Rückführung des groben Schrots von der Siebvorrichtung kann in sehr einfacher
Weise durch Abstreifer geschehen, die mit dem Mahlstein umlaufen und es in eine radiale,
zum Beispiel sektorförmige Ausnehmung im feststehenden Mahlstein verbringen.
[0011] Eine weitere Leistungssteigerung und Verlängerung der Lebensdauer der Schrotmühle
kann durch das Vorschalten eines Quetschwerkes in bekannter Weise erreicht werden.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung wird dieses zentrisch im Mahlwerk angeordnet
und direkt mit der gleichen Achse angetrieben. Hierin liegt ein eigener Erfindungsgedanke,
da diese Bauweise im Vergleich zu vorbekannten sehr einfach und kompakt und trotzdem
leistungsfähiger ist.
[0012] Verschiedene vorteilhafte Ausgestaltungen sind anhand der Figuren im folgenden dargestellt.
Die einzelnen gezeigten Gestaltungsmerkmale können in weiteren Kombinationen zur Anwendung
gebracht werden.
Fig. 1 Schrotmühle mit horizontalem Mahlspalt vertikal geschnitten,
Fig. 2 wie Fig. l - horizontal geschnitten.
Fig. 3 Schrotmühle mit vertikalem Mahlspalt, vertikaler Schnitt in Achsrichtung,
Fig. 4 wie Fig. 3 - Schnitt senkrecht zur Achse.
Fig. 5 Angetriebener Mahlstein im Schnitt,
Fig. 6 wie Fig. 5 - Aufsicht.
Fig. 7 Stehender Mahlstein in Aufsicht, mit Sektorausnehmung
Fig. 8 wie Fig. 7 - im Schnitt,
Fig. 9 Details zu Fig. 8.
Fig. lo Mahlsteine mit Armierung durch Matten - axial geschnitten;
Fig. 11 wie Fig. lo - radial geschnitten.
Fig. 12 Mahlstein mit Borsteneinlagen - Aufsicht;
Fig. 13 wie Fig. 12 - axial geschnitten.
Fig. 14 Schrotmühle mit 3-Spindel-Mahlsteinverstellung und Schneckenförderer; vertikaler
Schnitt.
Fig. 15 Detail zu Fig. 14, 3-Spindelverstellung.
Fig. 16 Zentrale Mahlsteinverstellung; vertikaler Schnitt.
Fig. 17 Zentrale Mahlsteinverstellung und Schneckenförderer; vertikaler Schnitt.
Fig. 18 Mahlsteinverstellung mit Anschlag; vertikaler Schnitt.
Fig. 19 Schrotmühle mit zentraler Quetschmühle; axialer Schnitt;
Fig. 2o wie Fig. 19, radialer Schnitt.
Fig. 21 Schrotmühle mit Quetschwalze; radialer Schnitt;
Fig. 22 wie Fig. 21, achsial geschnitten.
[0013] In Fig. 1 ist eine Schrotmühle mit horizontalem Mahlspalt 17 dargestellt. Die Mahlsteine
7,8 sind koaxial in einem zylindrischen Gehäuse 4 angeordnet. Der untere Mahlstein
7 ist auf der Achse la des Motors 1, der an der Unterseite 3 des Gehäuses 4 zentral
angeflanscht ist, befestigt und somit drehbar gelagert. Der andere Mahlstein 8 ist
am oberen Gehäuseteil mit drei Spindeln 13, die um die zentrale Achse A gleichmäßig
verteilt angeordnet sind und mit den Spindelgewinden in Gewindebuchsen am Mahlstein
8 sitzen, axial verstellbar gelagert. Die drei Spindeln 13 tragen Zahnkränze, die
durch eine Kette 14 oder einen Zahnriemen miteinander verbunden sind, so daß sie durch
ein Handrad 12 synchron verstellbar sind, wodurch der Mahlstein 8 in einfacher Weise
exakt parallel verschieblich ist und der Mahlspalt 17 genau auf eine vorgegebene Tiefe
t1 eingestellt werden kann, so daß eine hohe Mahlleistung, ein vorgegebener Mahlgrad
gegeben ist und eine geringe Steinabnutzung auftritt.
[0014] Die Mahlsteine 7,8 besitzen sogenannte Luftfurchen 15,16, in denen das Mahlgut, das
in die zentrischen Ausnehmungen 79 axial eingeführt wird, und das Schrot über die
Mahlseiten 17a verteilt bzw. nach außen abgeführt wird.
[0015] Das Mahlgut wird über einen Trichter 5 über eine Dosiervorrichtung, die aus einem
Spalt t2 zwischen dem unteren Trichterrand und einem Eingabeteller Io, der auf der
Motorachse la stirnseitig befestigt ist, und einer Höhenverstellvorrichtung des Trichters
5 besteht, der einen Teststellgriff 11 trägt, der einen schrägen Schlitz 9a einer
Lagerbuchse 9 des Trichters 5 durchgreift, der Ausnehmung 79 zugeführt.
[0016] Seitlich am Gehäuse 4 befindet sich eine Auslauföffnung für das Schrot, an die sich
ein Auslaufstutzen 6 mit einer Klappe 19 und einem groben Sieb 43, das als Schutzgitter
dient, in bekannter Weise anschließt.
[0017] In der Zylindermantelfläche des Gehäuses 4 ist ein auswechselbares Sortiersieb 44
in der Auslauföffnung angeordnet.
[0018] Durch die Zentrifugalwirkung des laufenden Mahlsteins 7 entsteht insbesondere auch
durch die Luftfurchen eine Luftströmung von der Zuluftöffnung 23 durch den Mahlspalt
17 zur Auslauföffnung, die auch das Schrot durch das Sortiersieb 44 befördert. Grobe
Schrotanteile werden von dem Abstreifer 41, der an dem drehbaren Mahlstein 7 seitlich
befestigt ist, und an dem Sortiersieb 44 vorbeiläuft, aufgenommen und in die Rückfuhröffnung
46, die mit der zentrischen Ausnehmung 79 über eine radiale Ausnehmung 47 oder - gestrichelt
gezeichnet - eine schrägliegende Ausnehmung 47a, die einen Rückführkanal bildet, verbunden
ist, befördert und einem erneuten Mahlgang zugeführt.
[0019] Fig. 2 zeigt einen Schnitt in der Ebene II-II. Die Einzelheiten der Ausgestaltung
der Mahlsteine 7,8 werden anhand der Fig. 5 bis 8 später behandelt.
[0020] Fig. 3 zeigt eine Schrotmühle mit vertikalem Mahlspalt 17. Der drehbare Mahlstein
7 ist auf der Achse des Motors 1 befestigt, und der drehfest in der Schlitzführung
48 gehaltene Mahlstein 8a ist durch Stellmittel axial verschieblich gelagert. Diese
bestehen aus einer zentralen Spindel 5o mit einem Handrad 36 und einer konternden
Klemme 51, die in ein zentrales Gewinde der Steckachse des Mahlsteines 8a eingreift.
Eine relativ lange Führung der Steckachse gewährt eine exakte Parallelführung und
genaue Einstellung der Tiefe t 1.
[0021] Das Mahlgut wird durch einen Trichter 29 in die zentralen Ausnehmungen 79,79a der
Mahlsteine 7,8a eingeführt, wobei die Menge durch Einstellung des Spaltes t2a zwischen
dem unteren Trichterrand und der bis unter diesen verlängerten Nabe des drehbaren
Mahlsteines 7 jeweils bestimmt ist. Der Trichter 29 ist durch eine radiale Ausnehmung
47 des drehfesten Mahlsteines 8a geführt, die sektorförmig erweitert ist. Mantelseitig
ist im Gehäuse 4 eine Zuluftöffnung 45 und ein auswechselbares Sortiersieb 44 angeordnet,
hinter dem sich der Auslaufstutzen 3o anschließt.
[0022] Vor dem Sortiersieb 44 läuft, am drehbaren Mahlstein randseitig der Abstreifer 41
der zu grobes Schrot in die Rückführöffnung 46 in den Trichter 29 und zum Teil auch
in die sektorförmige Ausnehmung 47 zurückführt, wo es an der schräg nach unten zur
zentrischen Ausnehmung 79a verlaufenden Zulaufseite 47a, zusammen mit dem dort einfallenden
unvollkommen gemahlenen Gut zur Mitte zurückläuft und von dort über die Luftfurchen
16,15e wieder in dem Mahlspalt verteilt wird.
[0023] Fig. 4 zeigt einen Schnitt entlang der Ebene IV-IV, aus der die Lage des Sortiersiebes
44 und der sektorförmigen Ausnehmung 47 sowie deren Größe zu ersehen ist.
[0024] In Fig. 5 und 6 sind ein Schnitt in Ebene V-V und die Stirnansicht eines drehbaren
Mahlsteines 7 gezeigt, und in Fig. 7 ist die Stirnansicht eines feststehenden Mahlsteines
8a mit einer radialen Sektorausnehmung 47 gezeigt, zu dem die Fig. 8 und 9 Schnitte
in Ebene VIII-VIII bzw. entlang der Luftfurchen GI,GII,GIII wiedergeben.
[0025] Die Mahlsteine 7,8a sind auf einer Platte 7b, an der die zentrale Befestigungsbuchse
bzw. Steckachse mit einem Flansch befestigt ist oder in der die Buchsen der Spindeln
13 (Fig. 1) sitzen, aufgebaut oder an dieser befestigt. Von der Mahlseite 17a verläuft
eine zentrische, konische Ausnehmung 79,79a durch den gesamten nutzbaren, das heißt
abnutzbaren Bereich der Mahlsteine 7,8a. Jeweils tangential von dieser Ausnehmung
79,79a verlaufen in mehreren Ebenen die Luftfurchengruppen G!,GH,GI!I mit den Luftfurchen
15,15a,15b bzw. 16,16a,16b jeweils um einen Winkel w versetzt. Die Ebenen sind entsprechend
der Weite bzw. dem Durchmesser der Luftfurchen so in dem nutzbaren Mahlsteinbereich
in die Tiefe t3,t4,t5 gestaffelt, daß bei fortschreitender Abnutzung stets mindestens
eine Luftfurche freiliegt und damit wirksam ist, wie dies aus den jeweils in Richtung
der Furche verlaufenden Schnitten Fig. 9 zu erkennen ist.
[0026] In dem Beispiel verlaufen die Luftfurchen 15,16 usw. nur bis in die Nähe des Randes
8
0, so daß eine Randzone der Breite b bleibt, in der keine Furchen verlaufen, wodurch
praktisch nur fein gemahlenes Schrot aus dem Mahlspalt 17 austreten kann. Die gesamte
Fläche der Mahlseite 17a wird dabei nur beschränkt genutzt, was eine gewisse Beschränkung
der Mahlleistung bedeutet. In Fig. 3 ist eine alternative vorteilhafte Ausführung
gezeigt, bei der die Luftfurchen 15c,15d,15e und die entsprechenden Luftfurchen des
anderen Mahlsteins bis an den Rand 8
0 geführt sind. Hierdurch wird eine volle Nutzung der Mahlfläche erbracht. Die groben
Schrotteile oder das Mahlgut, das nicht vom Spalt erfaßt wurde und randseitig aus
den Luftfurchen austritt, werden, wie beschrieben, in die zentrale Ausnehmung 79,79a
zurückgeführt.
[0027] Die zweckmäßige Sektorausnehmung 47, die unter anderem der Rückführung dient, hat,
wie gezeigt, einen Öffnungswinkel von ca. 6
0°. Eine gleichwirkende, radiale bzw. schräge Ausnehmung 47 bzw. 47b zeigt Fig. 2 für
die Verwendung bei horizontalen Mahlspalt 17.
[0028] Fig. lo und 11 zeigen axiale bzw. radiale Schnitte von Mahlsteinen 7,8, in deren
tragenden Bereich, der unterhalb des von Luftfurchen (nicht dargestellt) durchzogenen
abnutzbaren Bereichs liegt, grobmaschige Matten 77a, 77b aus Glasfaser-, Metalldrahtgewebe
zum Beispiel Stahldraht zur Armierung eingelagert sind. Die Maschenweite und der Abstand
der Matten betragen dabei zweckmäßig ein mehrfaches der größten Komdurchmesser der
Körnung des Mahlsteines. Die Matten sind zweckmäßig mit zum Beispiel um 45° gegeneinander
verdrehter Textur eingesetzt, damit angreifende Massenkräfte und Druckkräfte in allen
Richtungen gleichmäßig aufgenommen und verteilt werden. Dadurch können die Steine
mit sehr hoher Mahlleistung und hoher Drehzahl betrieben werden.
[0029] Die Fig. 12 und 13 zeigen jeweils eine Draufsicht und einen Schnitt von einem Mahlstein
7, in den Borsten 85 aus Kunststoff oder Metall, vorzugsweise Stahl axial eingelagert
sind, die durch ihre laufende Abnutzung in Höhe des Mahlspaltes 17 bürstend, den Mahlspalt
reinigend und die gegenüberliegende Mahlseite aufrauhend aus der Mahlseite 17a hervorragen.
[0030] In der unteren Zeichnungshälfte ist eine statistisch homogene Verteilung der Borsten
85 gezeigt, und in der anderen Ausführung gemäß der oberen Zeichnungshälfte ist in
den Zonen 86 zwischen den Luftfurchen 15 bis 15b eine bürstenartig verdichtete Einlagerung
vorgenommen.
[0031] Die Borsten 85 reichen bis in den tragenden Bereich, damit bei fortschreitender Abnutzung
des Mahlsteines keine längeren Drahtstücke herausfallen und in das Schrot gelangen.
Die Borsten reichen, wie in Fig. 13 unten gezeigt, zweckmäßig bis in die Matte 77a
der Armierung und sind vorzugsweise durch Umschlingung mit dieser verbunden.
[0032] Durch die hervorstehenden Borstenenden wird verhindert, daß die Mahlsteine eng gegeneinander
gestellt werden können, wodurch eine extreme Abnutzung verhindert wird. Es ist zweckmäßig,
und vereinfacht die Herstellung eines Mahlsteinsatzes, Luftfurchen und Borsten jeweils
nur auf einem der Mahlsteine, vorzugsweise auf entgegengesetzten anzuordnen. Dabei
ist bevorzugt, die Luftfurchen in den drehfesten Mahlstein 8,8a und die Borsten 85
und ggf. Armierung mit Matten 77a in den drehbaren Mahlstein 7 einzubringen, da letzterer
auf diese Weise bei zunehmender Abnutzung kaum eine Unwucht zeigt und hohen Drehzahlen
standhält.
[0033] Fig., 14 zeigt eine Schrotmühle mit vertikalem Mahlspalt 17 zwischen den Mahlsteinen
7,8, von denen der drehfeste über einen 3-Spindelantrieb axial verstellbar ist innerhalb
dessen eine Förderschnecke 63 angeordnet ist. Der Auslauf des Trichters 29 ist axial
abgewinkelt und verschieblich gelagert, so daß zwischen seinem Ende und dem Verteilerteller
lo der Dosierspalt besteht. Die Verschiebung kann mit einem Stellgriff lla, der mit
einer Kontermutter llb festgelegt werden kann, vorgenommen werden.
[0034] In Fig. 15 ist der Stellantrieb mit drei Spindeln 13 von Fig. 1 und 14 nochmals in
Aufsicht herausgezeichnet.
[0035] Fig. 16 zeigt eine weitere sehr einfache Variante der zentralen Spindel 5o zur Verschiebung
der Steckachse des drehfesten Mahlsteins 8a, bei der die Steckachse lediglich durch
den Mahldruck gegen die Spindel 5o gepreßt wird und kein Gewinde enthält. Weiterhin
ist ein Trichterauslauf 29a gezeigt, der in die zentrischen Ausnehmungen 79 abgekröpft
hineingeführt ist, so daß auch bei fortschreitender Abnutzung der Mahlsteine 7,8a
das Mahlgut in den Mahlspalt 17 geführt wird.
[0036] Fig. 17 zeigt eine weitere Anordnung der Stellmittel 36,5
0,51 für die zentrale Einstellung des Mahlspaltes, bei der die Steckachse des Mahlsteins
8 als Rohr 81 ausgebildet ist, in der die Förderschnecke 63 und um diese die verschiebliche
Dosiervorrichtung am Auslauf des Trichters 29, mit dem Stellgriff 11 einstellbar,
gelagert ist.
[0037] Eine weitere Ergänzung zum Stellmittel 12,13,14 zeigt Fig. 18. Dabei ist an dem drehfesten
Mahlstein 8 ein Rohr axial angebracht und aus dem Gehäuse 4 herausgeführt, das durch
eine Skala als Lehre 7o ausgebildet ist; mit der die Lage des Mahlsteines 8 relativ
zum Gehäuse 4 bestimmt ist. An dieser Lehre 7o befindet sich ein feststellbarer Anschlag
67, durch den die axiale Verschiebung des Mahlsteines 8 durch die Spindeln 13 in Richtung
auf den drehbeweglichen Mahlstein 7 jeweils entsprechend der Einstellung begrenzt
ist. Der Anschlag 67 stützt sich in Endstellung am Gehäuse 4 bzw. einem mit diesem
verbundenen konzentrischen Rohr 69 zur Begrenzung des Mahlspaltes 17 ab.
[0038] Zu Fig. 19 ist eine vorteilhafte Ausgestaltung der Schrotmühle dargestellt, bei der
die Leistung durch eine Quetschvorrichtung 54,6o zusätzlich erhöht ist. Auf der Achse
la ist in den zentralen Ausnehmungen 79,79a eine Brechwalze 6o befestigt, um die exzentrisch,
mit einer Mantellinie diese fast berührend eine Buchse 54 drehfest angeordnet ist.
In der engsten Zone ist ein Quetschspalt 55 zwischen der Buchse 54 und der Brechwalze
6
0 gebildet, hinter dem eine Austrittsöffnung für das gequetschte Gut mit einem Siebeinsatz
57 vorgesehen ist. In der weitesten Zone befindet sich der Anschluß 56 für den Zulauf
des Mahlgutes. Die Dosiervorrichtung für die Mahlgutzufuhr befindet sich in Form eines
einstellbaren Schiebers 35 vor der Quetschvorrichtung.
[0039] Die Buchse 54 kann anstatt, wie gezeigt, im drehfesten Mahlstein 8a insbesondere
bei einer 3-Spindellagerung des Mahlsteins auch am Gehäuse 4 befestigt sein. Eine
Höhenverstellbarkeit zur Vorgabe der Quetschspaltweite kann durch eine Spindel-, Keil-
oder Exzentervorrichtung in bekannter Weise vorgesehen werden.
[0040] In Fig. 2o ist ein Schnitt senkrecht zur Achse in der Ebene XX-XX durch die Quetschvorrichtung
gezeigt, die den exzentrischen Spalt und die Mahlgutzu- und abfuhr veranschaulicht.
[0041] Fig. 21 zeigt eine weitere Ausführung mit einer vorgeschalteten Quetschvorrichtung,
bei der die Brechwalze 6o auf der Achse la befestigt ist, die in die zentrale Ausnehmung
79a des drehfesten Mahlsteins verlängert ist. Achsparallel, neben der Brechwalze 6o
ist die Buchse 54a auf einem Exzenter 61 vorzugsweise auf Kugellagern 62 drehbar gelagert,
so daß ein Quetschspalt 55a zwischen der Brechwalze 6
0 und der Buchse 54a entsteht, der durch Winkelverstellung des Exzenters 61 im Sitz
im Gehäuse 4 veränderbar ist.
[0042] In Fig. 22 ist ein Schnitt in der Ebene XXII-XXII durch die Brechvorrichtung gezeigt,
aus der ersichtlich ist, daß die axiale Erstreckung der Buchse 54a nur bis in dem
Bereich des Mahlsteins 8a vorgesehen ist, da ansonsten eine Kollision mit dem drehenden
Mahlstein 7 auftreten würde. Bei der Anordnung nach Fig. 19,2o kann die Buchse 54
über den Mahlspalt 17 hin- überragen und höhere Leistung erbringen. In äquivalenter
Weise kann auch bei dieser Ausführung die Buchse 54 in einer zur Spalteinstellung
exzentrisch ausgenommenen Hülse 61a drehbar gelagert werden, wobei das Mahlgut von
einer Seite in der einen Hälfte zugeführt und an der anderen Seite in der anderen
Hälfte abgeführt wird. Eine entsprechende gewindeartige Profilierung der Brechwalze
6
0 dient dabei der axialen Förderbewegung. Eine Trennung der beiden Förderbereiche ist
durch seitliche Abdeckungen und einen feststehenden Trennsteg leicht möglich.
[0043] In ähnlicher Weise können weitere Kombinationen und Austauschungen der gezeigten
Merkmale und Bauelemente vorgenommen oder äquivalente Mittel eingesetzt werden, die
Aufgabe zu erfüllen. Auch können unter Umständen die Gegenstände der Merkmale getrennt
werden, wie es zum Beispiel bei den Borsten 85 geschehen kann, die auch in Form einer
Bürste in einem Sektorausschnitt 47 anstatt in der Steinmasse angeordnet werden können.
Hierbei wird allerdings nur der Reinigungseffekt der gegenüberliegenden Mahlseite
aber nicht der zusätzliche Effekt der Abstandssicherung erbracht.
[0044] Weiterhin kann zur Optimierung der Mahlleistung bei verschiedenem Mahlgut und Mahlgrad
zwischen der Achse la und dem antreibenden Motor 1 ein Getriebe, vorzugsweise mit
wählbarem Übersetzungsverhältnis angeordnet sein. Solche Ergänzungen liegen im Rahmen
des fachmännischen Könnens.
[0045] Weiterhin kann eine Anschlußmöglichkeit für einen netzunabhängigen Hilfsantrieb zum
Beispiel in Form einer Riemenscheibe vorgesehen sein, so daß die Schrotmühle als Katastrophenmühle
verwendet werden kann, wofür sie sich wegen der hohen Mahlqualität gut eignet.
[0046] Kombinationen der Gegenstände sind auch in der Art möglich, daß der Mahlspalt nicht,
wie in Fig. 1 gezeigt, waagerecht oder, wie in Fig. 3 gezeigt, senkrecht gestellt
ist, sondern schrägliegend angeordnet wird. Auch können die Gewindehülsen und Gewindespindeln
umgekehrt angeordnet werden wie gezeigt und der Spindeltrieb und die Spindellagerung
kann zwischen dem Gehäuse und dem Mahlstein vertauscht angeordnet werden.
1. Schrotmühle mit zwei stirnseitig gegeneinander, koaxial und zur Einstellung eines
Mahlspaltes (17) axial gegeneinander verschieblich gelagerten Mahlsteinen (7,8,8a),
von denen mindestens einer angetrieben ist und mindestens einer auf der Mahlseite
(17a) eine Luftfurche (15, 16) oder Luftfurchengruppe (GI) trägt und aus Steinkörnern
und Bindemittel hergestellt ist, dadurch gekennzeichnet, daß in mindestens einem der
Mahlsteine (7,8) von der Mahlseite (17a) aus axial in die Tiefe (t3,t4,t5) und im
Winkel (w) gegeneinander versetzt mehrere Luftfurchen (15,16;15a,16a;15b,16b), vorzugsweise
Luftfurchengruppen (GI,GII, GIII) vorhanden sind, wobei die Luftfurchenweite im Verhältnis
zu deren Tiefenstaffelung so gewählt ist, daß jeweils mindestens eine Luftfurchen--
gruppe (GI,GII,GIII) bei fortschreitender Abnutzung des Mahlsteines (7,8) auf der
jeweiligen Mahlseite (17a) liegt, und wobei die gesamte nutzbare Mahlsteintiefe mit
Luftfurchen (15,16,bis 15b,16b) durchsetzt ist.
2. Schrotmühle nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die Luftfurchen (15c,15d,15e)
bis zum äußeren Rand (80) des Mahlsteines (8) ausgeführt sind.
3. Schrotmühle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in mindestens einem
der Mahlsteine (8,9) vorzugsweise in sich radial erstreckenden Zonen (86) bürstenartig
verdichtet, axial Borsten oder Drähte (85) vorzugsweise aus Stahl eingelagert sind,
die den gesamten nutzbaren Mahlbereich durchsetzen und bis in den darunterliegenden
Bereich reichen und dort fest eingebettet sind.
4. Schrotmühle nach Anspruch 1, 2 oder 3 dadurch gekennzeichnet, daß vorzugsweise
der angetriebene Mahlstein (7) unter den tiefsten Luftfurchen (15,16) mit grobmaschigen
Verstärkungsmatten (77a,b) vorzugsweise aus Metalldrähten oder Glasfasern ausgerüstet
ist, und die Maschenweite ein mehrfaches der Korngröße der Steinkörner beträgt und
ggf. die Borsten oder Drähte (85) in den Mattendrähten oder -fasern diese umschließend
gehalten sind.
5. Schrotmühle nach einem der Ansprüche 1 bis 4 dadurch gekennzeichnet, daß der drehfeste
Mahlstein (8a) scheibenförmig ist und mindestens eine radiale, vorzugsweise drehfeste
sektorförmige Ausnehmung (47) hat.
6. Schrotmühle nach einem der vorherigen Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß der
Mahlspalt (17) horizontal liegt und die Mahlsteine (7,8) in einem zylindrischen Gehäuse
(4) gelagert sind, an dessen Unterseite ein Antriebsmotor (1) angeflanscht ist, auf
dessen Achse der drehbare Mahlstein (7) zentrisch befestigt ist, und an dessen Oberseite
an einem Stellmittel (12,13,14) der drehfeste Mahlstein (8) vertikal verschieblich
gelagert ist, und daß dieser eine zentrische Ausnehmung (79) hat, durch die das Mahlgut
in den Mahlspalt (17) und die Luftfurchen (15,16) einführbar ist, das vorzugsweise
durch einen Trichter (5) über eine Dosiervorrichtung, zum Beispiel einen verstellbaren
Spalt (t2), dieser Ausnehmung zugeführt wird, und daß das Gehäuse (4) vorzugsweise
seitlich eine Auslauföffnung ggf. mit einem Auslaufstutzen (6) für das Schrot hat.
7. Schrotmühle nach einem der Ansprüche 1 bis 5 dadurch gekennzeichnet, daß der Mahlspalt
(17) vertikal liegt und die Mahlsteine (7,8a) in einem zylindrischen Gehäuse (48)
gelagert sind, an dessen einer Stirnseite ein Antriebsmotor (1) angeflanscht ist,
auf dessen Achse der drehbare Mahlstein (7) zentrisch befestigt ist und an dessen
anderer Stirnseite an einem Stellmittel (36,50,51;12,13,14) der drehfeste Mahlstein (8a) horizontal verschieblich gelagert ist,
und daß dieser eine zentrische Ausnehmung (79) hat, durch die das Mahlgut in den Mahlspalt
(17) und die Luftfurchen (15,16) einführbar ist, das vorzugsweise durch einen Trichter
(29) über eine Dosiervorrichtung, zum Beispiel einen verstellbaren Spalt (t2,t2a),
entweder achsial, vorzugsweise mittels einer Förderschnecke (63) oder radial durch
die Ausnehmung (47) im feststehenden Mahlstein (8a), die nach oben gerichtet ist,
und einen Öffnungswinkel (w2) von ca. 60° hat, zugeführt wird, und daß das Gehäuse (4) vorzugsweise mantelseitig, seitlich
ggf. nahe der Zulaufseite (47a) der Ausnehmung (47) eine Auslauföffnung ggf. mit einem
Auslaufstutzen (30). für das Schrot hat.
8. Schrotmühle nach Anspruch 7 oder 6 dadurch gekennzeichnet, daß die Auslauföffnung
mit einem Sieb (43) und vorzugsweise einem auswechselbaren Sortiersieb (44), das vorzugsweise
in der Gehäusemantelebene liegt, abgeschlossen ist und an dem drehbaren Mahlstein
(7) Abstreifer (41) zwischen dem Mahlstein (7) und dem Gehäusemantel bzw. dem Sortiersieb
(44) so gerichtet und gestaltet angebracht sind, daß sie das grobe, abgestreifte Schrot-
bzw. Mahlgut in eine Rück- . führöffnung (46) am Trichter (29) und/oder in die Ausnehmung
(47) zurückführt.
9. Schrotmühle nach Anspruch 6 oder 7 dadurch gekennzeichnet, daß das Stellmittel
(36,5o,51;12,13,14) eine Spindelführung mit einer zentralen Spindel (50) oder mit
mindestens drei Spindeln (13), die konzentrisch zum Mahlstein (8) angeordnet und über
einen Ketten- oder Zahnriemenantrieb (14) synchron verstellbar sind, ist und der Spindelantrieb
vorzugsweise über ein Handrad (36,12) betätigbar und eine Klemme (51) feststellbar
ist und daß vorzugsweise eine Lehre (70) mit einstellbarem Anschlag (67) für die Anzeige
bzw. Begrenzung der Mahlspaltweite (17) auf einen minimalen Abstand am Mahlstein (8)
angeordnet ist.
lo. Schrotmühle nach einem der vorherigen Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß die
Antriebsachse (la) in die zentrale Ausnehmung (79,79a) des ggf. der, Mahlsteine(s)
(7,8) hineinreicht und auf ihr dort eine Brechwalze (60) befestigt ist, um die exzentrisch,
mit einer Mantellinie der Brechwalze (60) einen Quetschspalt (55) bildend, eine feststehende Buchse (54) angeordnet ist, in
der sich in Drehrichtung hinter dem Quetschspalt (55) ein Auslauföffnung vorzugsweise
mit einem Siebeinsatz (57) befindet und in die auf der Seite, die einen breiten Spalt
bildet, das Mahlgut, vorzugsweise aus der Dosiervorrichtung kommend, eingeführt wird.
11. Schrotmühle nach einem der Ansprüche 1 bis 9 dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsachse
(la) in die zentrale Ausnehmung (79a) des feststehenden Mahlsteins (8a) hineinreicht
und dort auf ihr eine Brechwalze (60) befestigt ist, neben der in einer Ausnehmung (47) achsparallel eine Buchse (54a)
auf einem Exzenter (61) drehbar in einem solchen Abstand vorzugsweise am Gehäuse (4)
gelagert ist, daß je nach Exzenterstellung sich ein geeigneter Quetschspalt (59) bildet,
dem das Mahlgut über die Dosiervorrichtung zugeführt wird.