[0001] Die Erfindung betrifft Dachelemente in Kassettenbauweise, bestehend aus jeweils einem
Untergurt, zwei Stegen, jeweils einem an die Stege anschließenden Verbindungsflansch
und Befestigungselementen.
[0002] Nach DE 31 49 341 sind Dachelemente bekannt, bei deren Montage keine Falz- oder Bördelarbeiten
an den Verbindungsflanschen notwendig sind. Ein Nachteil der bekannten Dachelemente
liegt darin, daß durch die Formgebung der Befestigungselemente die abzuleitenden Kräfte
exzentrisch zur Schwereachse der Befestigungselemente wirken und darin ein zusätzliches
Biegemoment hervorrufen. Außerdem ergibt sich aus dieser Formgebung des Bleches bei
äußerer Belastung von unten, daß nur der Steg des untenliegenden Bleches zur Ableitung
der Kräfte herangezogen wird. Die Querschnittsform der im oberen Bereich dieses Steges
angeordneten Sicke ist ungünstig hinsichtlich der Ableitung von Querkräften, da sich
die Sicke zusammendrückt. Die Größe der ebenen Stegfläche zwischen dieser Sicke und
dem Untergurt bedingt ebenfalls nur geringe übertragbare Querkräfte. Beim Überschreiten
der Tragkapazität des Befestigungsbereiches löst sich das Dachelement von den Befestigungselementen
- ein Resttragvermögen ist nicht vorhanden.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die o.a. Nachteile zu vermeiden und die
bekannten Dachelemente so zu verbessern, daß sie auch bei hohen Windbelastungen absolut
sicher verankert sind. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in den Ansprüchen
genannten Merkmale gelöst. Es hat sich gezeigt, daß beim Dachelement der erfindungsgemäßen
Art durch die besondere Formgebung der Befestigungselemente die abzuleitenden Kräfte
durch die Schwerachse der Befestigungselemente geführt und durch zusätzliches Ausformen
einer dreieckförmigen Sicke im Steg des obenliegenden Bleches beide Stege bei äußerer
Belastung von unten zur Lastabtragung herangezogen werden können.
[0004] Außerdem wird durch die Dreieckform dieser Sicke und durch das Umformen der Sicke
im Steg des untenliegenden Bleches zu einer Trapezform das Dachelement gegen Druckbeanspruchung
ausgesteift und eine günstige Ableitung von Querkräften ermöglicht. Durch die Verkürzung
der ebenen Stegflächen werden die übertragbaren Querkräfte vergrößert und durch die
Neigung der Sickenschenkel ein Anpressen der Stege an die Befestigungselemente nach
dem Überschreiten der Tragkapazität des Befestigungsbereiches, also ein Resttragvermögen
bei Belastung des Dachelementes von unten, erreicht.
[0005] Die Verlegemöglichkeit des Dachelementes ohne Falz- und Bördelarbeiten soll erhalten
bleiben.
[0006] Es hat sich auf Grund zahlreicher Testversuche gezeigt, daß mit dieser Konstruktion
eine feste Verbindung hergestellt werden kann, die sofort nach der Montage belastbar
ist. Es sind keine zusätzlichen Verbindungsarbeiten notwendig. Die Haltekräfte im
Befestigungsbereich sind um ca.100% vergrößert.
[0007] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles nähererläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 = Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes Dachelement,
Fig. 2 = Teil-Querschnitt durch zwei benachbarte Dachelemente im Bereich des Befestigungselementes.
[0008] Das Dachelement gemäß Fig. 1 besteht aus dem Untergurt 2, zwei Stegen 3,4 mit angeformten
Verbindungsflanschen 8,9 und Befestigungselement 1. In dem Steg 3 ist eine trapezförmige
Sicke 5, in dem Steg 4 eine dreieckförmige Sicke 6 angeordnet, die auf Grund ihrer
Formgebung in die Haken 10,11 des Befestigungselements 1 einrasten. Am Verbinduncsflansch9
ist eine hakenförmige Klinke 7 angeordnet, die in die trapezförmige Sicke 5 unter
dem Verbindungsflansch 8 eingreift und als Druckausgleichskammer gegen das Eindringen
von Wasser wirkt.
[0009] Bei der Montage mehrerer Dachelemente wird gemäß Fig. 2 die Verbindung durch einfaches
Eindrehen der ineinandergesteckten Teile unter Einbeziehung des Befestigungselements
1 hergestellt. Die eingerasteten Dachelemente stützen sich mit den Sicken 5,6 an den
Haken 10,11 des Befestigungselements 1 ab, wodurch bei äußerer Belastung des Dachelementes
von unten eine gleichmäßige Einleitung der Kräfte in beide Stege 3,4 erfolgt und das
Befestigungselement 1 zentrisch belastet wird. Durch ihre Querschnittsform wirken
die Sicken 5,6 bei dieser Art der Belastung als elastisch gebettete Druckstäbe und
werden zur Aussteifung der Stege 3,4 herangezogen. Durch die Neigungswinkel α,β der
Stege 3,4 im Bereich der Sicken 5,6 im bevorzugten Bereich von 40-50 und durch die
geringe Länge der ebenen Stegflächen 3,4 unter den Sicken 5,6 wird eine günstige Ableitung
der auftretenden Querkräfte ermöglicht. Ferner wird dadurch ein Verklammern der Stege
3,4 unter den Haken 10,11 des Befestigungselements 1 nach dem Überschreiten der Tragkapazität
des Befestigungsbereiches - also ein Resttragvermögen - bei Belastung des Dachelementes
von unten erreicht.
[0010] Die Verklammerung der einzelnen Dachelemente ist steif genug und ermöglicht ohne
zusätzliche Verbindungsarbeiten eine sofortige Belastung.
1. Dachelemente in Kassettenbauweise, bestehend aus jeweils einem Untergurt, zwei
Stegen, jeweils einem an die Stege anschließenden Verbindungsflansch und Befestigungselementen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Stege (3,4) im wesentlichen gleich lang sind und mit
nach außen hin offenen Verbindungsflanschen (8,9) symmetrisch zum Befestigungselement
(1) angeordnet sind, daß an dem Steg (3) eine trapezförmige Sicke (5), an dem Steg
(4) eine dreieckförmige Sicke (6) und am Verbindungsflansch des benachbarten Dachelements
(9) eine hakenförmige Klinke (7) angeordnet ist, die den Verbindungsflansch (8) umfaßt,
wobei die Stege der benachbarten Dachelemente (3,4) unter den Haken (10,11) am Befestigungselement
(1) verankert sind.
2. Dachelemente nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Neigungswinkel (α,β)
der Stege (3,4) im Bereich der Sicken (5,6) im Bereich von 40-50° liegen.