(19)
(11) EP 0 124 707 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
14.11.1984  Patentblatt  1984/46

(21) Anmeldenummer: 84102342.7

(22) Anmeldetag:  05.03.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3E04D 3/362, E04D 3/30
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 07.05.1983 DE 3316856

(71) Anmelder: VEREINIGTE ALUMINIUM-WERKE AKTIENGESELLSCHAFT
D-53117 Bonn (DE)

(72) Erfinder:
  • Bures, Wolfgang
    D-5205 St. Augustin 2 (DE)
  • Fick, Karlfriedrich
    D-5205 St. Augustin 1 (DE)
  • Müller, Manfred
    D-5300 Bonn 1 (DE)

(74) Vertreter: Müller-Wolff, Thomas, Dipl.-Ing. 
c/o VAW aluminium AG Patentabteilung Postfach 2468
53014 Bonn
53014 Bonn (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Dacheindeckungssystem mit Dachelementen in Kassettenbauweise


    (57) Dachelemente in Kassettenbauweise, bestehend aus jeweils einem Untergurt, zwei Stegen, jeweils einem an die Stege anschließenden Verbindungsflansch und Befestigungselementen, sollen so verbessert werden, daß sie auch bei hohen Windbelastungen absolut sicher verankert sind. Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Stege (3,4) im wesentlichen gleich lang sind und mit nach außen hin offenen Verbindungensflanschen (8, 9) symmetrisch zum Befestigungselement (1) angeordnet sind. Der Steg (3) weist eine trapezförmige Sicke (5) und der Steg (4) eine dreieckförmige Sicke (6) auf. Am Verbindungsflansch (8) des benachbarten Dachelements (9) ist eine hakenförmige Klinke (7) angeordnet, die den Verbindungsflansch (8) umfasst, wobei die Stege der benachbarten Dackelement (3, 4) unter den Haken (10, 11) am Befestigungselement (1) verankert sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft Dachelemente in Kassettenbauweise, bestehend aus jeweils einem Untergurt, zwei Stegen, jeweils einem an die Stege anschließenden Verbindungsflansch und Befestigungselementen.

    [0002] Nach DE 31 49 341 sind Dachelemente bekannt, bei deren Montage keine Falz- oder Bördelarbeiten an den Verbindungsflanschen notwendig sind. Ein Nachteil der bekannten Dachelemente liegt darin, daß durch die Formgebung der Befestigungselemente die abzuleitenden Kräfte exzentrisch zur Schwereachse der Befestigungselemente wirken und darin ein zusätzliches Biegemoment hervorrufen. Außerdem ergibt sich aus dieser Formgebung des Bleches bei äußerer Belastung von unten, daß nur der Steg des untenliegenden Bleches zur Ableitung der Kräfte herangezogen wird. Die Querschnittsform der im oberen Bereich dieses Steges angeordneten Sicke ist ungünstig hinsichtlich der Ableitung von Querkräften, da sich die Sicke zusammendrückt. Die Größe der ebenen Stegfläche zwischen dieser Sicke und dem Untergurt bedingt ebenfalls nur geringe übertragbare Querkräfte. Beim Überschreiten der Tragkapazität des Befestigungsbereiches löst sich das Dachelement von den Befestigungselementen - ein Resttragvermögen ist nicht vorhanden.

    [0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die o.a. Nachteile zu vermeiden und die bekannten Dachelemente so zu verbessern, daß sie auch bei hohen Windbelastungen absolut sicher verankert sind. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in den Ansprüchen genannten Merkmale gelöst. Es hat sich gezeigt, daß beim Dachelement der erfindungsgemäßen Art durch die besondere Formgebung der Befestigungselemente die abzuleitenden Kräfte durch die Schwerachse der Befestigungselemente geführt und durch zusätzliches Ausformen einer dreieckförmigen Sicke im Steg des obenliegenden Bleches beide Stege bei äußerer Belastung von unten zur Lastabtragung herangezogen werden können.

    [0004] Außerdem wird durch die Dreieckform dieser Sicke und durch das Umformen der Sicke im Steg des untenliegenden Bleches zu einer Trapezform das Dachelement gegen Druckbeanspruchung ausgesteift und eine günstige Ableitung von Querkräften ermöglicht. Durch die Verkürzung der ebenen Stegflächen werden die übertragbaren Querkräfte vergrößert und durch die Neigung der Sickenschenkel ein Anpressen der Stege an die Befestigungselemente nach dem Überschreiten der Tragkapazität des Befestigungsbereiches, also ein Resttragvermögen bei Belastung des Dachelementes von unten, erreicht.

    [0005] Die Verlegemöglichkeit des Dachelementes ohne Falz- und Bördelarbeiten soll erhalten bleiben.

    [0006] Es hat sich auf Grund zahlreicher Testversuche gezeigt, daß mit dieser Konstruktion eine feste Verbindung hergestellt werden kann, die sofort nach der Montage belastbar ist. Es sind keine zusätzlichen Verbindungsarbeiten notwendig. Die Haltekräfte im Befestigungsbereich sind um ca.100% vergrößert.

    [0007] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles nähererläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 = Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes Dachelement,

    Fig. 2 = Teil-Querschnitt durch zwei benachbarte Dachelemente im Bereich des Befestigungselementes.



    [0008] Das Dachelement gemäß Fig. 1 besteht aus dem Untergurt 2, zwei Stegen 3,4 mit angeformten Verbindungsflanschen 8,9 und Befestigungselement 1. In dem Steg 3 ist eine trapezförmige Sicke 5, in dem Steg 4 eine dreieckförmige Sicke 6 angeordnet, die auf Grund ihrer Formgebung in die Haken 10,11 des Befestigungselements 1 einrasten. Am Verbinduncsflansch9 ist eine hakenförmige Klinke 7 angeordnet, die in die trapezförmige Sicke 5 unter dem Verbindungsflansch 8 eingreift und als Druckausgleichskammer gegen das Eindringen von Wasser wirkt.

    [0009] Bei der Montage mehrerer Dachelemente wird gemäß Fig. 2 die Verbindung durch einfaches Eindrehen der ineinandergesteckten Teile unter Einbeziehung des Befestigungselements 1 hergestellt. Die eingerasteten Dachelemente stützen sich mit den Sicken 5,6 an den Haken 10,11 des Befestigungselements 1 ab, wodurch bei äußerer Belastung des Dachelementes von unten eine gleichmäßige Einleitung der Kräfte in beide Stege 3,4 erfolgt und das Befestigungselement 1 zentrisch belastet wird. Durch ihre Querschnittsform wirken die Sicken 5,6 bei dieser Art der Belastung als elastisch gebettete Druckstäbe und werden zur Aussteifung der Stege 3,4 herangezogen. Durch die Neigungswinkel α,β der Stege 3,4 im Bereich der Sicken 5,6 im bevorzugten Bereich von 40-50 und durch die geringe Länge der ebenen Stegflächen 3,4 unter den Sicken 5,6 wird eine günstige Ableitung der auftretenden Querkräfte ermöglicht. Ferner wird dadurch ein Verklammern der Stege 3,4 unter den Haken 10,11 des Befestigungselements 1 nach dem Überschreiten der Tragkapazität des Befestigungsbereiches - also ein Resttragvermögen - bei Belastung des Dachelementes von unten erreicht.

    [0010] Die Verklammerung der einzelnen Dachelemente ist steif genug und ermöglicht ohne zusätzliche Verbindungsarbeiten eine sofortige Belastung.


    Ansprüche

    1. Dachelemente in Kassettenbauweise, bestehend aus jeweils einem Untergurt, zwei Stegen, jeweils einem an die Stege anschließenden Verbindungsflansch und Befestigungselementen, dadurch gekennzeichnet, daß die Stege (3,4) im wesentlichen gleich lang sind und mit nach außen hin offenen Verbindungsflanschen (8,9) symmetrisch zum Befestigungselement (1) angeordnet sind, daß an dem Steg (3) eine trapezförmige Sicke (5), an dem Steg (4) eine dreieckförmige Sicke (6) und am Verbindungsflansch des benachbarten Dachelements (9) eine hakenförmige Klinke (7) angeordnet ist, die den Verbindungsflansch (8) umfaßt, wobei die Stege der benachbarten Dachelemente (3,4) unter den Haken (10,11) am Befestigungselement (1) verankert sind.
     
    2. Dachelemente nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Neigungswinkel (α,β) der Stege (3,4) im Bereich der Sicken (5,6) im Bereich von 40-50° liegen.
     




    Zeichnung