(19)
(11) EP 0 127 739 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
12.12.1984  Patentblatt  1984/50

(21) Anmeldenummer: 84103116.4

(22) Anmeldetag:  21.03.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3E06B 3/66
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 06.06.1983 DE 3320417
16.06.1983 DE 3321878

(71) Anmelder: Josef Gartner & Co.
D-89421 Gundelfingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Die Erfinder haben auf ihre Nennung verzichtet

(74) Vertreter: Hertel, Werner, Dipl.-Phys. et al
Müller-Boré & Partner Patentanwälte Grafinger Strasse 2
81671 München
81671 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Abstandshalter und Verfahren zu seiner Herstellung


    (57) Der Abstandshalter (10) wird in Form eines kastenförmigen Profils (12) zusammen mit Dichtlippen (18, 20) und Dichtraupen (22, 24) koextrudiert. Das Profil (12) besteht vorzugsweise aus einem mit Glasfaser oder Mineralpulvergefüllten Polypropylen, die Dichtlippen (18,20) bestehen aus einem Elastomer und die Dichtraupen (22, 24), die die Haftung und Versiegelung der Glasscheiden oder Paneelwandungen erbringen, bestehen vorzugsweise aus einem Butyl. An der Unterseite ist das Profil )12) mit einer Beschichtung aus PVDC oder einer Metallfolie (26) versehen, um eine ausreichende Wasserdampfdichtigkeit des Abstandshalters zu erbringen, so daß kein Wasser zwischen den Scheiben kondensieren kann.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Abstandshalter für Isolierglas, Paneele oder dgl., mit einem Körper aus Kunststoff.

    [0002] Derartige Abstandshalter werden verwendet, um die Scheiben eines Isolierglases am Rand dicht miteinander zu verbinden. Ebenfalls können sie verwendet werden, um die Außen- und Innenwandung eines Paneels gleichzeitig auf Abstand und zusammenzuhalten.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Abstandshalter mit ausreichender Wärmeformbeständigkeit und Wasserdampfdichtigkeit kostengünstig herzustellen.

    [0004] Die Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß an dem Körper Dichtlippen und ein Dicht-oder Versiegelungsmaterial fest angebracht sind, wobei der Abstandshalter vorzugsweise hergestellt wird, indem die Dichtlippen und die Dichtmasse mit dem Körper koextrudiert werden. Dadurch ist es möglich, in einem Arbeitsgang den Abstandshalter herzustellen, wobei die für die Abdichtung und für die Versiegelung bzw. für den Zusammenhalt der Scheiben erforderlichen Teile koextrudiert werden. Durch das Koextrudieren wird der Zusammenhalt zwischen dem Körper und den elastischen Dichtlippen bzw. dem Körper und dem Dicht- oder Versiegelungsmaterial einen größtmöglichen Wert annehmen.

    [0005] In Ausgestaltung der Erfindung können die Dichtlippen aus einem Elastomer und die Dichtmasse als Raupe aus einem Butyl ausgebildet sein. Der Körper des Abstandshalters kann dabei kastenartig ausgebildet sein und aus einem mit Glasfaser oder Mineralpulver gefüllten Polypropylen bestehen.

    [0006] Um zu verhindern, daß zwischen die Scheiben Feuchtigkeit eintritt, kann weiterhin vorgesehen werden, daß wenigstens die im eingebauten Zustand freie Fläche des Körpers des Abstandshalters mit einer dampfdiffusionshemmenden Schicht versehen ist, welche aus Kunststoff und insbesondere aus PVDC sein kann. Die dampfdiffusionshemmende Schicht kann auch aus einer Metallfolie bestehen, welche Aluminium oder Edelstahl sein kann. Das Aufbringen der dampfdiffusionshemmenden Schicht aus Kunststoff kann durch Tauchen und das Aufbringen der Metallfolie kann durch Applizieren in Linie beim Extrudieren des Körpers erfolgen.

    [0007] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Zeichnung erläutert, welche einen Abstandshalter im Querschnitt zeigt.

    [0008] Der Abstandshalter 10 ist im Querschnitt in Form eines Hohlkastens 12 ausgebildet. An Seitenflächen 14, 16, an welchen im eingebauten Zustand die Scheiben einer Isolierverglasung oder die Wandungen eines Paneels anliegen, sind Dichtlippen 18, 20 aus einem Elastomer vorgesehen. Diese Dichtlippen werden mit dem Kasten 12 koextrudiert. Die Dichtlippen 18 und 20 sind vorzugsweise im oberen Bereich der Seitenflächen 14 und 16 angeordnet. Im gezeigten Beispiel sind vier Dichtlippen angeformt; die Anzahl der Dichtlippen kann aber auch größer oder kleiner sein.

    [0009] Im unteren Drittel der Seitenflächen 14 und 16 sind außen an dem Kasten des Abstandshalters 12 Dichtraupen 22, 24 angeordnet, die beispielsweise aus einem Butyl bestehen und mit dem Kasten 12 und den Dichtlippen 18 und 20 koextrudiert werden. Dadurch ergibt sich ein fester Verbund zwischen den Dichtraupen und dem Kastenprofil. Diese Dichtraupen aus einer geeigneten Versiegelungsmasse gewährleisten die Haftung und die Versiegelung der angeordneten Scheiben oder Wandungen. Die Dichtraupen müssen dauerelastisch oder plastisch sein, um ausreichenden Wärmeausdehnungen Stand zu halten. Es ist bekannt, zwischen Abstandshaltern und Glasscheiben Silikon als Dichtmittel anzuordnen. Dieses weist aber einen unzureichenden Wasserdampfdiffusionswiderstand auf, so daß sich zwischen den Scheiben Wasser kondensieren kann, wodurch die Isolier- wirkung und die Durchsichtigkeit der Verglasung beeinträchtigt werden.

    [0010] Das kastenartige Profil 12 besteht vorzugsweise aus einem mit Glasfaser oder Mineralpulver gefüllten Polypropylen, um eine ausreichende Druckfestigkeit zu erhalten.

    [0011] An der in der Figur unteren Fläche, die der freien Fläche des Profils 12 entspricht, wenn der Abstandshalter 10 zwischen zwei Scheiben eingebaut ist, ist das Profil 12 mit einer dampfdiffusionshemmenden Schicht 26 versehen. Diese dampfdiffusionshemmende Schicht, die eine ausreichende Wasserdampfdichtigkeit des Abstandshalters gewährleistet, kann aus einem Kunststoff und vorzugsweise aus PVDC bestehen, sie kann aber auch aus einer Metallfolie sein, beispielsweise aus Aluminium oder rostfreiem Edelstahl, welche aufgeklebt wird. Dieses Anbringen der Metallfolie erfolgt vorzugsweise in Linie beim Extrudieren des Abstandshalters. Wenn der Abstandshalter mit PVDC beschichtet wird, so kann dies vorzugsweise durch Eintauchen des Körpers 12 in diesen Kunststoff erfolgen.

    [0012] Da der Körper 12 des Abstandshalters 10 zusammen mit den Dichtlippen 18, 20 und den Dichtraupen 22, 24 koextrudiert wird und evtl. die Metallfolie 26 in Linie beim Extrudieren aufgebracht wird, ergibt sich eine wirtschaftliche Herstellung des Abstandshalters, welcher ausgezeichnete mechanische Eigenschaften aufweist und eine sehr gute Dichtigkeit einer Isolierverglasung oder eines Paneels erbringt.


    Ansprüche

    1. Abstandshalter für Isolierglas, Paneele, oder dgl., mit einem Körper aus Kunststoff, dadurch gekennzeichnet , daß an dem Körper (12) Dichtlippen (18, 22) und ein Dicht- oder Versiegelungsmaterial (22, 24) fest angebracht sind.
     
    2. Abstandshalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Dichtlippen (18, 20) und das Dicht- oder Versiegelungsmaterial (22, 24) mit dem Körper (12) koextrudiert sind.
     
    3. Abstandshalter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Dichtlippen (18, 20) aus einem Elastomer und das Dicht- oder Versiegelungsmaterial in Form von Raupen (22, 24) aus einem Butyl ausgebildet sind.
     
    4. Abstandshalter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß der Körper (12) kastenartig ausgebildet ist und aus einem mit Glasfaser oder Mineralpulver gefüllten Polypropylen besteht.
     
    5. Abstandshalter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß wenigstens die im eingebauten Zustand freie Fläche des Körpers (12) mit einer wasserdampfdiffusionshemmenden Schicht (26) versehen ist.
     
    6. Abstandshalter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet , daß die wasserdampfdiffusionshemmende Schicht aus einem Kunststoff ist.
     
    7. Abstandshalter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet , daß der Kunststoff PVDC ist.
     
    8. Abstandshalter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet , daß die Schicht (26) eine Metallfolie ist.
     
    9. Abstandshalter nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet , daß die Metallfolie aus Aluminium oder rostfreiem Edelstahl besteht.
     
    10. Abstandshalter nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet , daß die Metallfolie in Linie beim Extrudieren des Körpers (12) aufgebracht ist.
     




    Zeichnung