(19)
(11) EP 0 070 289 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
16.01.1985  Patentblatt  1985/03

(21) Anmeldenummer: 82900329.2

(22) Anmeldetag:  27.01.1982
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B61B 12/00, B61B 12/10, B61B 7/04
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/AT8200/002
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 8202/524 (05.08.1982 Gazette  1982/19)

(54)

SPANNEINRICHTUNG FÜR FÖRDERSEILE VON SEILBAHNEN UND SCHLEPPLIFTEN

TENSIONING DEVICE FOR TRACTION CABLES OF CABLE-WAYS AND SKILIFTS

DISPOSITIF TENDEUR POUR CABLES DE TRACTION DE TELEFERIQUES ET TELESKIS


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR LI SE

(30) Priorität: 28.01.1981 AT 367/81

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
26.01.1983  Patentblatt  1983/04

(71) Anmelder: KONRAD DOPPELMAYR & SOHN MASCHINENFABRIK
A-6922 Wolfurt (AT)

(72) Erfinder:
  • NEJEZ, Josef
    A-1210 Wien (AT)

(74) Vertreter: Torggler, Paul, Dr. et al
Wilhelm-Greil-Strasse 16
6020 Innsbruck
6020 Innsbruck (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Spanneinrichtung für Förderseile von Seilbahnen und Schleppliften mit einer Messeinrichtung für die Kraft, mit der das Förderseil gespannt wird, und einer Regeleinrichtung für den Antrieb der Spanneinrichtung, wobei der Antrieb der Spanneinrichtung durch die Regeleinrichtung derart betätigt wird, dass die Grundspannkraft im Förderseil konstant gehalten wird.

    Charakteristik des bekannten Standes der Technik



    [0002] Es sind Spanneinrichtungen mit einer elektromotorisch angetriebenen Seilwinde für ein Spannseil bekannt geworden, bei denen die Messung der Kraft, mit der das Förderseil gespannt wird, durch Messung der Seilspannkraft im Spannseil erfolgt. Durch diese Anordnung der Kraftmesseinrichtung ist es bei einer Spanneinrichtung der eingangs genannten Art ebenso wie bei einer Gewichtsspanneinrichtung und bei einer hydraulischen Spanneinrichtung der bekannten Bauart nur möglich, die Grundspannkraft im Förderseil in der Spannstation, also in der Station mit beweglicher Antriebs- bzw. Umlenkscheibe, konstant zu halten.

    Aufgabe der Erfindung



    [0003] Es erscheint wünschenswert, eine Spanneinrichtung zu schaffen, die es ermöglicht, die Grundspannkraft im Förderseil in der Gegenstation der Spannstation, also in der Station mit fester Antriebs- oder Umlenkscheibe, konstant zu halten.

    Darlegung des Wesens der Erfindung



    [0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass die Messeinrichtung für die Spannkraft in der Gegenstation (Station mit der festen Antriebs- oder Umlenkscheibe) angeordnet ist.

    [0005] Diese Anordnung unterscheidet sich grundsätzlich von bisher bekannten Spanneinrichtungen dadurch, dass in der Spannstation das Förderseil durch die Spanneinrichtung mit einer veränderlichen, vom Belastungszustand der Seilbahn bzw. des Schleppliftes abhängigen Spannkraft gespannt wird.

    [0006] Ein Vorteil der Erfindung liegt darin, dass jene Station, in der aus Gründen der Seilbemessung (Verlauf der Seilspannkräfte, Grösse und Ort des Auftretens von grösster und kleinster Seilspannkraft) die Grundspannkraft des Förderseiles konstant gehalten werden soll, mit einer festen Antriebs- oder Umlenkscheibe ausgeführt werden kann. Dies kann beispielswiese bei Sesselbahnen mit Scheibenausstieg ein betriebliches Erfordernis, zumindest aber ein betrieblicher Vorteil, z.B. bei Sesselbahnen mit Scheibeneinstieg, sein. Ebenso können konstruktive oder topographische Gegebenheiten, beispielsweise eine für eine Spannstation im Hinblick auf den erforderlichen Spannweg zu geringe Grösse eines Stationsstandortes, die Anwendung der erfindungsgemässen Spanneinrichtung vorteilhaft erscheinen lassen.

    [0007] Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist dadurch gegeben, dass in jener Station, in der aus Gründen der Seilbemessung die Grundspannkraft des Förderseiles konstant gehalten werden soll, keine Energieversorgung für eine Spanneinrichtung der eingangs genannten Art erforderlich ist.

    [0008] Besondere Bedeutung erlangt die Erfindung dann, wenn die Bergstation als Spannstation und die Talstation als Gegenstation ausgebildet ist, wobei der Antrieb des Förderseils in der Bergstation erfolgt. In diesem Fall kann durch die erfindungsgemässe Anordnung der Messeinrichtung in der talseitigen Gegenstation der seilbahntechnisch günstige bekannte Fall simuliert werden, wonach der Antrieb in der Bergstation bei fester Antriebsscheibe und die Seilspannung in der Talstation mit Hilfe einer Gewichtsspanneinrichtung erfolgt. Dabei wird aber der für den Einstieg in der Talstation gegebene Nachteil der beweglichen Umlenkscheibe in der Talstation vermieden. Ausserdem sind die aufwendigen bzw. das Landschaftsbild störenden baulichen Massnahmen für die Gewichtsspanneinrichtung entbehrlich.

    [0009] Wesentliche Vorteile kann die Erfindung auch dann erlangen, wenn die Talstation als Spannstation und die Bergstation als Gegenstation ausgebildet ist, wobei der Antrieb des Förderseils in der Talstation erfolgt. Dies entspricht der herkömmlichen, vom Verlauf der Seilspannkräfte her ebenfalls günstigen Anordnung des Antriebs in der Talstation über eine feste Antriebsscheibe und der Seilspannung in der Bergstation mit Hilfe einer beweglichen Umlenkscheibe und einer Gewichtsspanneinrichtung. Seilbahntechnisch ist dieser Fall insbesondere bei Berg- und Talförderung von Vorteil. Die erfindungsgemässe Realisierung dieses Falles durch Anordnung der Messeinrichtung in der bergseitigen Gegenstation bringt jedoch den zusätzlichen Vorteil einer festen Umlenkscheibe in der Bergstation, was insbesondere die Möglichkeit zur Nutzung eines kleinen bergseitigen Stationsstandortes bietet.

    [0010] Vorteile hinsichtlich der Bemessung der Rollenbatterien der Stützen im talnahen Bereich der Seilbahnanlage können durch den weiteren Fall erzielt werden, wonach die Bergstation als Spannstation und die Talstation als Gegenstation ausgebildet ist, der Antrieb des Förderseils aber in der Talstation erfolgt.

    [0011] Die Seilspannung kann zweckmässig mit Hilfe einer Seilwinde erfolgen, deren elektrischer Antriebsmotor von der Regeleinrichtung gesteuert wird. Der Vorteil einer Windenspannung liegt in dem innerhalb weiter Grenzen frei wählbaren Spannweg, während eine hydraulische Spanneinrichtung mit einer engeren Hubbegrenzung behaftet ist. Ausserdem arbeitet der Motor einer Spannseilwinde im Aussetzbetrieb, ist also nicht dauernd belastet, im Gegensatz zu der sich üblicherweise dauernd in Betrieb befindlichen Hydraulikpumpe einer hydraulischen Spanneinrichtung. Trotzdem ist die Erfindung nicht auf eine Spannvorrichtung mit Spannseilwinde beschränkt, sondern umfasst z.B. auch hydraulische Spanneinrichtungen.

    Beschreibung der Zeichnungsfiguren



    [0012] Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert.

    Fig. 1 zeigt in schematischer Form in Draufsicht eine Seilbahn- oder Schleppliftanlage zur Veranschaulichung des erfindungsgemässen Lösungsprinzips;

    Fig. 2 und 3 zeigen zwei verschiedene Sesselliftanlagen in Seitenansicht, ebenfalls schematisch vereinfacht, zur Veranschaulichung von zwei bevorzugten Ausführungslösungen.


    Beschreibung von bevorzugten Ausführungsbeispielen



    [0013] In der Spannstation 1 ist die in Längsrichtung der Seilbahn bzw. des Schleppliftes bewegliche Antriebs- oder Umlenkscheibe 2 für das Förderseil 3 über ein Spannseil 4 mit einer elektromotorisch angetriebenen Seilwinde 5 verbunden. Mittels einer in der Gegenstation 6 angeordneten Kraftmesseinrichtung 7 wird die Spannkraft im Förderseil an der festen Antriebs- oder Umlenkscheibe 8 gemessen. Mit Hilfe einer Regeleinrichtung 9 wird die Seilwinde in der Spannstation dahingehend betätigt, dass die Grundspannkraft des Förderseiles an der festen Antriebs- oder Umlenkscheibe der Gegenstation konstant gehalten wird.

    [0014] Die elektronische Regeleinrichtung 9 besteht im wesentlichen aus einem Verstärker, der die Signale von der Messeinrichtung verstärkt, und einem Servorelais, welches den Sollwert und Istwert der Spannkraft vergleicht und über eine Zeitstufe die Schütze des Windenmotors (z.B. 4 bis 5 s) verzögert ansteuert. Ausserdem kann zusätzlich zur eigentlichen Regeleinrichtung-eine Sicherheitsabschaltvorrichtung vorgesehen sein, durch die die Anlage bei bestimmten Abweichungen der Spannkraft vom Nennwert abschaltet, z. B. bei Abweichungen von ±15%.

    [0015] Die Kraftmessung in der Kraftmesseinrichtung 7 kann z.B. mit Hilfe von an der Achse der Umlenkscheibe 8 angeordneten Dehnungsmessstreifen oder anderen Widerstandsgebern bzw. mit kapazitiven oder induktiven Gebern erfolgen.

    [0016] Eine seilbahntechnisch besonders günstige Anwendung des erfindungsgemässen Lösungsprinzips auf einen Sessellift veranschaulicht Fig. 2. In diesem Fall ist die Bergstation als Spannstation 1 mit beweglicher Antriebsscheibe 2 ausgebildet. Der Antriebsmotor 10 des Förderseils 3 ist ebenfalls in der Bergstation angeordnet. Die Talstation ist als Gegenstation 6 mit fester Umlenkscheibe 8 vorgesehen. Die Seilspannung in der Bergstation erfolgt durch das Spannseil 4 mit Hilfe der Seilwinde 5. Der Elektromotor 11 der Seilwinde 5 wird durch die Regeleinrichtung 9 geschaltet, die mit der Kraftmesseinrichtung in der Gegenstation 6 in Verbindung steht.

    [0017] Ein weiteres seilbahntechnisch insbesondere bei Berg- und Talförderung günstiges Anwendungsbeispiel zeigt Fig. 3. In diesem Fall ist die Talstation eines Sessellifts als Spannstation 1 ausgeführt. Auch der Antrieb des Förderseils 3 erfolgt in der Talstation, und zwar mit Hilfe des Antriebsmotors 10, der die bewegliche Antriebsscheibe 2 antreibt. Für die Seilspannung in der Talstation ist wiederum ein Spannseil 4 mit Seilwinde 5 vorgesehen, die vom Elektromotor 11 betrieben wird. Die Schaltung des Elektromotors erfolgt über die Regeleinrichtung, die mit der Messeinrichtung 7 für die Spannkraft des Förderseils 3 in Verbindung steht, wobei die Messeinrichtung 7 in der Bergstation angeordnet ist, die als Gegenstation 6 mit fester Umlenkscheibe 8 ausgebildet ist.


    Ansprüche

    1. Spanneinrichtung für Förderseite (3) von Seilbahnen und Schleppliften mit einer Messeinrichtung (7) für die Kraft, mit der das Förderseil (3) gespannt wird, und einer Regeleinrichtung (9) für den Antrieb der Spanneinrichtung, wobei der Antrieb der Spanneinrichtung durch die Regeleinrichtung derart betätigt wird, dass die Grundspannkraft im Förderseil konstant gehalten wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Messeinrichtung (7) für die Spannkraft in der Gegenstation (Station mit der festen Antriebs- oder Umlenkscheibe) (6) angeordnet ist.
     
    2. Spanneinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Messeinrichtung (7) über die Regeleinrichtung (9) den elektromotorischen Antrieb einer Spannseilwinde (5) für das Förderseil (3) steuert.
     
    3. Spanneinrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Bergstation als Spannstation (1 ) und die Talstation als Gegenstation (6) ausgebildet ist, wobei der Antrieb des Förderseils (3) in der bergseitigen Spannstation (1) erfolgt.
     
    4. Spanneinrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Talstation als Spannstation (1) und die Bergstation als Gegenstation (6) ausgebildet ist, wobei der Antrieb des Förderseils (3) in der Talstation erfolgt.
     


    Revendications

    1. Dispositif tendeur pour câbles de traction de téléphériques et de téléskis, qui comprend un dispositif de mesure (7) pour mesurer la force avec laquelle le câble de traction (3) est tendu, et un dispositif de réglage (9) pour l'actionnement du dispositif tendeur, le dispositif d'actionnement du dispositif tendeur étant actionné par le dispositif de réglage, de telle manière que la force de la tension de base est maintenue constante dans le câble de traction, caractérisé en ce que le dispositif de mesure (7) de la force de tension est monté dans la contre-station (station comportant la poulie d'entraînement ou de renvoi fixe) (6).
     
    2. Dispositif tendeur selon la revendication 1, caractérisé en ce que le dispositif de mesure (9) commande le moteur électrique d'actionnement d'un treuil (5) pour le câble de traction (3).
     
    3. Dispositif tendeur selon l'une des revendications 1 ou 2, caractérisé en ce que la station d'amont constitue la station de tension (1 ) et la station d'aval la contre-station (6), l'entraînement du câble de traction (3) s'effectuant dans la station d'amont (1).
     
    4. Dispositif tendeur selon l'une des revendications 1 ou 2, caractérisé en ce que la station d'aval forme la station de tension (1), tandis que la station d'amont constitue la contre-station (6), l'entraînement du câble de traction (3) s'effectuant dans la station d'aval.
     


    Claims

    1. Tensioning device for traction cables (3) of cable railways and hoists comprising measuring means (7) for the force by which the traction cable (3) is tensioned and control means (9) for the driving mechanism of the tensioning device, the driving mechanism of the tensioning device being actuated by the control means, such that the basic tensioning force in the traction cable is maintained constant, characterized in that the means (7) for measuring the tensioning force is arranged in the counter station (station with non-movable driving or reversing wheel) (6).
     
    2. Tensioning device according to Claim 1, characterized in that the measuring means (7) control the electric driving motor of a cable tensioning winch (5) for the traction cable (3) by means of the control means (9).
     
    3. Tensioning device according to Claim 1 or 2, characterized in that the tensioning station (1) is located in the top station and the counter station (6) in the valley station, the traction cable (3) being driven in the top tensioning station (1).
     
    4. Tensioning device according to Claim 1 or 2, characterized in that the valley station is the tensioning station (1) and the mountain station is the counter station (6), the traction cable (3) being driven in the valley station.
     




    Zeichnung