[0001] Die Neuerung geht von einer Mehrfachsteckverbindung nach dem Oberbegriff des Anspruches
1 aus.
[0002] Bei manchen gedruckten Schaltungen ist es wünschenswert, die Schaltungen kräftefrei
in die Steckverbindungen einschieben zu können. Damit sollen die Leiterbahnen bzw.
die Kontaktstellen auf den gedruckten Schaltungen, insbesondere bei mehrmaligem Stecken,
vor einer Beschädigung geschützt werden. Wichtig ist dies bei gedruckten Schaltungen,
bei denen ein hoher Kontaktdruck erforderlich ist, oder bei Schaltungen, bei denen
die Leiterbahnen bzw. Kontaktstellen sehr dünn sind. Gedruckte Schaltungen, die z.B.
aus einem Keramiksubstrat bestehen, weisen herstellungsbedingte Längen-oder Dickentoleranzen
auf. Insbesondere sind derartige Schaltungsplatten nicht ganz plan, sondern sie besitzen
geringe Krümmungen. Um auch bei kritischen Toleranzen hinsichtlich der Dicke eine
sichere Kontaktverbindung gewährleisten zu können, wählt man für die Kontaktfedern
einen relativ hohen Kontaktdruck. Darüberhinaus ist der Rand einer derartigen Schaltungsplatte
meist herstellungsbedingt sehr scharfkantig, so daß die Leiterbahnen bzw. Kontaktstellen
leicht durchgerieben werden, wobei insbesondere bei mehrmaligem Stecken der Schaltungsplatte
kein sicherer Kontakt mehr gewährleistet ist.
[0003] Bei gedruckten Schaltungen in der Form von flexiblen Folienschaltungeh sind die Leiterbahnen
sehr dünn, so daß auch hier bei mehrmaligem Stecken die Gefahr einer Beschädigung
besteht.
[0004] Eine Buchsenleiste zur kräftefreien Steckverbindung für Leiterplatten ist bereits
aus der DE-OS 28 56 071 bekannt. In einem Gehäuse sind längs eines Schlitzes paarweise
angeordnete Kontaktfedern vorhanden, die zum Einsetzen und Herausziehen der Leiterplatte
entgegen ihrer Federkraft spreizbar sind. Dies wird mit einer Verstelleinrichtung
erreicht. Hierzu sind die Kontaktfederenden nach außen umgebogen und mit einer Schrägfläche
versehen. Zwischen der Schrägfläche und dem Kontaktarm der Kontaktfeder sind vertikal
verstellbare Elemente angeordnet. Diese Elemente können durch im Buchsengehäuse längsbewegliche
Schieberelemente verschoben werden. Befinden sich die Elemente in ihrer unteren Position,
so sind die Kontaktfedern sich am nächsten. In der oberen Position bewirken die Elemente
ein Spreizen der Kontaktfedern, so daß die Leiterplatte kräftefrei eingesteckt werden
kann. Bedingt durch die aufwendige Verstelleinrichtung besteht das Gehäuse aus mehreren
Teilen.
[0005] Eine in eine Leiterplatte eingelötete Anschlußklemme für einen zu kontaktierenden
Leitungsdraht ist aus der DE-OS 31 18 057 bekannt. In einem Gehäuse, das verschiebbar
ist, ist in einer Kammer eine Kontaktfeder untergebracht. Zwei Schenkel der Kontaktfeder
sind durch einen im wesentlichen U-förmigen Scheitelsteg miteinander verbunden, der
eine Durchstecköffnung für den Leitungsdraht besitzt. Im Bereich der Durchstecköffnung
sind Zungen vorhanden, deren Nasen als Klemmnasen ausgebildet sind. Die Befestigung
der Kontaktfeder im Gehäuse erfolgt durch eine Arretierzunge, die nach außen ausgeklinkt
ist und die in einen Schlitz des Gehäuses ragt. Die Verengung der Durchstecköffnung
erzielt man dadurch, daß der eine Schenkel der Kontaktfeder relativ zum anderen Schenkel
aufeinander zu bewegt werden kann. Hierzu hat ein Schenkel einen Vorsprung, der mit
einer Schrägfläche im Gehäuse zusammenwirkt. Wird das Gehäuse auf die Leiterplatte
zu bewegt, so bewirkt die Schrägfläche eine Bewegung des einen Schenkels auf den anderen
zu. Die Folge ist, daß sich die Durchstecköffnung verkleinert, so daß der Leitungsdraht
zwischen den Klemmnasen eingespannt ist.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Neuerung ist es, eine einfache und daher kostengünstige
Mehrfachsteckverbindung nach der eingangs genannten Art zu schaffen, die sowohl in
S- als auch in P-Ausführung für flexible Folienschaltungen geeignet ist.
[0007] Unter einer S-Ausführung soll eine Steckverbindung verstanden werden, bei der die
Steckrichtung senkrecht zur Leiterplatte liegt. Analog hierzu ist die Steckrichtung
bei der P-Ausführung parallel zur Leiterplatte.
[0008] Diese Aufgabe wird neuerungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruches
1 angegebenen Merkmale gelöst.
[0009] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Neuerung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0010] Die Neuerung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen für mehrere Beispiele erläutert.
[0011] Von den Figuren zeigt
Figur 1 eine perspektivische Ansicht einer Mehrfachsteckverbindung, teilweise geschnitten,
Figur 2 in Seitenansicht einen Schnitt durch die Mehrfachsteckverbindung (Ausführung
S),
Figur 3 in Seitenansicht einen Schnitt durch eine Mehrfachsteckverbindung (AusführungP),
Figur 4 eine perspektivische Ansicht eines Kontaktelementes, (Ausführung P),
Figur 5 eine perspektivische Ansicht eines Kontaktelementes,
Figur 6 eine perspektivische Ansicht eines Kontaktelementes.
[0012] Die in Figur 1 perspektivisch dargestellte Mehrfachsteckverbindung besteht aus einem
Isolierstoffgehäuse 3 und einer flexiblen Folienschaltung 1. Das einstückig rechteckige
Gehäuse aus Kunststoff ist flach und länglich ausgebildet. Es besitzt je eine Längswand
6 und je eine Seitenwand 5. Zwischen den beiden Längswänden erstreckt sich ein durchgehender
länglicher Schlitz 22, in den die flexible Folienschaltung 1 bis zu einem Anschlag
eingesteckt werden kann. Ferner sind im Gehäuse eine Vielzahl von Kammern 4 ausgespart,
in denen Kontaktelemente 7 angeordnet sind. Die flexible Folienschaltung 1 ist aus
einer dünnen Polyester- oder Polykarbonat-Folie hergestellt, auf der Leiterbahnen
2 im Siebdruckverfahren bis zum Rand ein- oder beidseitig aufgebracht sind. Polyester-Folien
werden beispielsweise als "Mylar"-Folien von Du Pont vertrieben. Ihre Stärke beträgt
etwa 100 um . Ihre Formbeständigkeit und ihr Elektrizitätsmodul machen diese Folien
zu einem stabilen Träger. Außerdem ist die Folie bei Temperaturen von 120 bis 130°
Celsius formbeständig. Dies ist wichtig, da bei diesen Temperaturen die Aushärtung
der Leiterpasten und Druckfarben erfolgen muß.
[0013] In der flexiblen Folienschaltung sind Einschnitte 23 ausgespart, die sich vom Rand
nach innen erstrecken, und deren Tiefe etwa der Einschubtiefe der flexiblen Folienschaltung
in das Gehäuse entspricht. Diese Einschnitte bilden zusammen mit den beiden Seitenwänden
5 eine Art Anschlag für die flexible Folienschaltung.
[0014] Die in die Kammern 4 des Gehäuses eingesetzten Kontaktelemente 7 sind U-förmig ausgebildet.
In den Figuren 2 und 3 sind zwei verschiedene Ausführungsformen hinsichtlich des Einsatzes
dargestellt. Figur 2 stellt die sogenannte S-Ausführung und Figur 3 die P-Ausführung
dar. In beiden Fällen besteht jedoch jedes Kontaktelement aus einem ersten Kontaktfederarm
9, der im wesentlichen flach ausgebildet ist, einem zweiten Kontaktfederarm 10 und
der Anschlußfahne 8. Zum Unterschied gegenüber der S-Ausführung ist die Anschlußfahne
8 bei der P-Ausführung in einem rechten Winkel abgebogen. Mit Hilfe dieser Anschlußfahne
ist das Kontaktelement 7 in eine Leiterplatte 24 eingelötet. Da es sich um eine Mehrfachsteckverbindung
handelt, sind mehrere Anschlußfahnen in einer Reihe nebeneinander in der Leiterplatte
befestigt. Gegenüber den Kontaktelementen 7 ist das Gehäuse 3 relativ verschiebbar.
[0015] Um jedes Kontaktelement im Gehäuse festzulegen, hat der erste Kontaktfederarm 9 einen
hochgestellten Widerhaken 11, der in eine Aussparung 12 ragt. Die Aussparung 12 weist
eine Länge entsprechend dem Relativhub Gehäuse/ Kontaktelement auf. Am freien Ende
ist der erste Kontaktfederarm 9 mit einer nach innen weisenden Durchprägung 13 versehen.
[0016] Wie aus den Figuren 4 bis 6 zu entnehmen ist, wird der zweite Kontaktfederarm 10
durch eine Faltung hergestellt. Die Anschlußfahne 8 ist damit doppellagig. Es ist
auch eine Lösung denkbar, bei der der zweite Kontaktfederarm an dem ersten angelötet,
angeschweißt oder sonstwie befestigt ist. Eine derartige Ausführungsform ist in den
Figuren allerdings nicht dargestellt. Bei der zweistückigen Ausführung des Kontaktelementes
kann man dem jeweiligen Verwendungszweck angepaßte Materialien nehmen. So sollte gerade
der zweite Kontaktfederarm, da er unter Umständen mechanisch stärker beansprucht wird,
aus einem guten Federmaterial bestehen.
[0017] Wie die Figuren 2 und 3 zeigen, ist der zweite Kontaktfederarm 10 durch eine leichte
Schräge von dem ersten Kontaktfederarm 9 weggeführt. Etwa in der Mitte seiner Länge
ist eine Auswölbung 14 vorgesehen. Diese Auswölbung wirkt mit einem oder mehreren
Vorsprüngen 15 im Gehäuse zusammen derart, daß beim Verschieben des Gehäuses der Abstand
des zweiten von dem ersten Kontaktfederarm verändert wird. Durch die Auswölbung wird
zum freien Ende hin ein Endabschnitt 16 gebildet. Dieser Endabschnitt ist nach innen
gebogen und er besitzt am freien Ende an der Einstecköffnung eine bestimmte Profilierung
17. Das Gegenstück der Profilierung stellt die Durchprägung 13 des ersten Kontaktfederarmes
9 dar.
[0018] Die verschiedenen Arten der Profilierung sind in den Figuren 4 bis 6 zusammenstellend
zum Teil nochmals dargestellt. Der besseren übersicht wegen sind nur die Kontaktelemente
dargestellt. Die Profilierungen selbst sind mit 17, 18 und 19 bezeichnet.
Bezugszeichenliste
[0019]
1 flexible Folienschaltung
2 Leiterbahnen
3 Isolierstoffgehäuse
4 Kammer
5 Seitenwand
6 Längswand
7 Kontaktelement
8 Anschlußfahne
9 erster Kontaktfederarm
10 zweiter Kontaktfederarm
11 Widerhaken
12 Aussparung
13 Durchprägung
14 Auswölbung
15 Vorsprung
16 Endabschnitt
17 erste Profilierung
18 zweite Profilierung
19 dritte Profilierung
22 Schlitz
23 Einschnitte
24 Leiterplatte
1. Mehrfachsteckverbindung zum kräftefreien Verbinden des Randes einer flexiblen Folienschaltung
mit einer in eine gedruckte Schaltung eingelöteten Buchsenleiste, bestehend aus einem
Isolierstoffgehäuse, in dessen miteinander verbundenen Kammern sich Kontaktelemente
befinden, die mit ihren Anschlußfahnen in die gedruckte Schaltung eingelötet sind,
wobei das Gehäuse gegenüber den Kontaktelementen relativ verschiebbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß nur ein flaches, rechteckig längliches und einstückiges
Gehäuseteil (3) vorhanden ist, dessen beide Seitenwände (5) auf der Schmalseite den
Anschlag bilden für die zum Rand der flexiblen Folienschaltung (1) hin offenen Einschnitte
(23) in der flexiblen Folienschaltung (1) und daß das Kontaktelement (7) U-förmig
ausgebildet ist.
2. Mehrfachsteckverbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der erste Kontaktfederarm (9) des Kontaktelementes (7) flach ausgebildet ist.
3. Mehrfachsteckverbindung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der erste Kontaktfederarm (9) einen aus der Ebene nach außen-abgewinkelten Widerhaken
(11) besitzt, der in eine Aussparung (12) des Gehäuses (3) hineinragt.
4. Mehrfachsteckverbindung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Länge der Aussparung (12) im Gehäuse (3) dem Relativhub des Gehäuses (3) zum
Kontaktelement (7) entspricht.
5. Mehrfachsteckverbindung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das freie Ende des ersten Kontaktfederarmes (9) an der Einstecköffnung eine nach
innen weisende Durchprägung (13) besitzt.
6. Mehrfachsteckverbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der vom ersten Kontaktfederarm (9) beabstandete zweite Kontaktfederarm (10) etwa
mittig eine nach außen weisende, vorstehende Auswölbung (14) besitzt, die mit einem
Vorsprung (15) des Gehäuses (3) derart zusammenwirkt, daß beim Entlanggleiten der
Auswölbung (14) am Vorsprung (15) die Einstecköffnung verkleinert wird, so daß eine
Kontaktierung zwischen Kontaktelement (7) und Leiterbahnen (2) der flexiblen Folienschaltung
(1) erzielt wird.
7. Mehrfachsteckverbindung nach Anspruch 1 und 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der von der Auswölbung (14) sich bis zum freien Ende hin erstreckende Endabschnitt
(16) einwärts gebogen ist.
8. Mehrfachsteckverbindung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß das freie Ende des Endabschnittes (16) eine Profilierung (17, 18, 19) besitzt.
9. Mehrfachsteckverbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Kontaktelement zweistückig ausgebildet ist, wobei der erste Kontaktfederarm
und die Anschlußfahne aus einem Material einstückig hergestellt.sind und der zweite
Kontaktfederarm aus einem anderen Material mit dem ersten Kontaktfederarm an dem Verbindungsstück
erster Kontaktfederarm/Anschlußfahne verbunden ist.
10. Mehrfachsteckverbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Kontaktelement (7) durch Faltung einstückig ausgebildet ist, wobei die Anschlußfahne
(8) doppellagig ist.