(19)
(11) EP 0 131 259 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.01.1985  Patentblatt  1985/03

(21) Anmeldenummer: 84107835.5

(22) Anmeldetag:  05.07.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B08B 3/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 09.07.1983 DE 3324825

(71) Anmelder: BEHRINGWERKE Aktiengesellschaft
35001 Marburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Dopatka, Hans-Detlef, Dr.
    D-3550 Marburg 1 (DE)

(74) Vertreter: Meyer-Dulheuer, Karl-Hermann, Dr. et al
Hoechst AG, Werk Kalle-Albert, Zentrale Patentabteilung KA
D-65174 Wiesbaden
D-65174 Wiesbaden (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren zum Waschen der Reaktionsgefässe für immunologische Tests


    (57) Es wird ein Verfahren zum Waschen von Reaktionsgefäßen für immunologische Teste beschrieben, worin der Strahl der Waschflüssigkeit unter einem Winkel von 50 bis 80° zur Ebene senkrecht zur Wand der Reaktionsgefäße und vorzugsweise azentrisch zu ihrer Längsachse auf die Wand geleitet wird.




    Beschreibung


    [0001] Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Waschen der Reaktionsgefäße für immunologische Tests mittels Waschflüssigkeit.

    [0002] Eine Besonderheit der immunologischen Tests, wie zum Beispiel des Enzyme-Linked-Immuno-Sorbent-Assay (ELISA), besteht darin,*) bei bestimmten Zwischenschritten während der Durchführung des Tests nicht spezifisch gebundenes Material durch Waschen mit geeigneten Waschflüssigkeiten entfernt werden muß. Ist dabei der Waschvorgang in seiner Wirksamkeit unzureichend, können nach Beendigung des Test bestimmte Unspezifitätsreaktionen, Sensitivitätsminderung und Verschlechterung der Ergebnisreproduzierbarkeit festgestellt werden.
    *)daß

    [0003] Die Wirksamkeit des Waschens bei immunologischen Tests wird von einer ganzen Reihe von Faktoren bestimmt, so zum Beispiel Detergenzgehalt der Waschflüssigkeit, Anzahl der aufeinanderfolgenden Waschdurchgänge, Form des Reaktionsgefäßes oder Geschwindigkeit des Absaugens der Waschflüssigkeit. Der wichtigste Parameter ist jedoch die Verweildauer der Waschlösung in den einzelnen Reaktionsgefäßen vor dem Absaugen.

    [0004] Bei Verwendung von halb- oder vollautomatischen Waschgeräten beträgt die Verweildauer der Waschflüssigkeit im Reaktionsgefäß ca. 40 Sekunden bei vierWaschdurchgängen. Eine Erhöhung der Anzahl der Waschdurchgänge verbessert die Wascheffektivität im allgemeinen nicht. Tests mit Probenmaterial hoher Konsistenz, zum Beispiel überstand von Stuhlproben, benötigen nach herrschender Meinung prinzipiell eine längere Verweilzeit der Waschlösung, was jedoch die Kapazität der Waschgeräte stark mindern würde. Zusätzliche Waschdurchgänge bringen bei diesen Tests nachweislich keine Verbesserung mehr, verschlechtern vielmehr durch den erhöhten Waschmittelverbrauch die Testkosten.

    [0005] Ziel der Erfindung ist es daher, auch bei schwierigem Probenmaterial mit den üblichen Waschdurchgängen und Verweilzeiten ohne Verschlechterung im Testergebnis auszukommen.

    [0006] Die Aufgabe wird durch die Erfindung dadurch gelöst, daß die Waschflüssigkeit unter einem Winkel (oJ) von 50° bis 80° auf die Wand der Reaktionsgefäße geleitet wird. Eine Verbesserung ist noch zu erreichen, wenn die Waschflüssigkeit azentrisch in Bezug auf Längsachse der Reaktionsgefäße auf die Wand geleitet wird.

    [0007] Selbstverständlich ist darauf zu achten, daß beim Einleiten der Waschflüssigkeit weder durch Rückprall an der Wand des Reaktionsgefäßes Spritzer entstehen, noch die Waschflüssigkeit aus dem Reaktionsgefäß herausschwappt. Anströmgeschwindigkeit und Ort des Aufpralls der Waschflüssigkeit auf die Wand sollten daher aufeinander abgestimmt sein. Durch die nach den Maßnahmen der Ansprüche erzeugte Bewegung der Waschflüssigkeit im Reaktionsgefäß, die vergleichbar mit der in einem Zyklon ist, wird ein bisher unerreichtes Waschergebnis bei gleichem Zeitaufwand und gleichen Mengen Waschflüssigkeit wie bei den bekannten Verfahren erreicht.

    [0008] Das erfindungsgemäße Verfahren wird im folgenden anhand der lediglich einen Ausführungsweg zeigenden Figuren näher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung Figur 1 das Zuleiten der Waschflüssigkeit in Seitenansicht und Figur 2 in Draufsicht.

    [0009] Die Waschflüssigkeit (1) wird mittels Düse(2)unter einem Winkel d bei Punkt (3) auf die Wand des Reaktionsgefäßes(4) geleitet. Besonders vorteilhaft ist das azentrische Zuleiten der Waschflüssigkeit wie in Figur 2 dargestellt.


    Ansprüche

    1. Verfahren zum Waschen der Reaktionsgefäße für immunologische Tests mittels Waschflüssigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß die Waschflüssigkeit unter einem Winkel (α) von 50° bis 80° auf die Wand der Reaktionsgefäße geleitet wird.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Waschflüssigkeit azentrisch in Bezug auf die Längsachse der Reaktionsgefäße auf die Wand geleitet wird.
     




    Zeichnung