(19)
(11) EP 0 131 688 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
23.01.1985  Patentblatt  1985/04

(21) Anmeldenummer: 84103432.5

(22) Anmeldetag:  28.03.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B28D 1/26
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH FR IT LI SE

(30) Priorität: 18.07.1983 DE 3325865

(71) Anmelder: HILTI Aktiengesellschaft
9494 Schaan (LI)

(72) Erfinder:
  • Burtscher, Manfred, Dipl.-Ing.
    A-6805 Feldkirch-Gisingen (AT)
  • Benz, Gottfried
    FL-9494 Schaan (LI)
  • Hilty, Norbert
    FL-9494 Schaan (LI)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Meissel zur Herstellung von Nuten in Mauerwerk und dergleichen Bearbeitungsgut


    (57) Der zur Herstellung von Nuten in Mauerwerk und dergleichen Materialien vorgesehene Meissel weist eine Schneide (3) mit U-förmigem Querschnitt auf. Von den Schenkeln (5) der U-förmigen Schneide (3) ragen nach außen Stützlappen (6) ab. Letztere dienen als Tiefenbegrenzung für die Schneide (3).




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft Meissel zur Herstellung von Nuten in Beton, Mauerwerk, Gestein und dergleichen Materialien, mit Schaft, Einsteckende und im wesentlichen U-förmigen Querschnitt aufweisender Schneide an dem dem Einsteckende abgewandten Schaftende.

    [0002] Meissel dieser Art werden in motorisch betriebenen Schläge abgebenden Handgeräten verwendet. Zur Herstellung von Nuten beispielsweise zur Aufnahme von Elektro- oder Sanitärleitungen. in Mauerwerk und dergleichen Materialien werden die im Handgerät sitzenden Meissel mit der Schneide voraus entlang der Oberseite des Bearbeitungsgutes geführt.

    [0003] Die Beschaffenheit der zu bearbeitenden Materialien sowie das zum Teil große Gewicht der Geräte erschweren die Schaffung von Nuten von gleichbleibender Tiefe. Insbesondere Hohlkammern aufweisendes Ziegel-Mauerwerk bereitet diesbezüglich Schwierigkeiten.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Meissel zu schaffen, mit dem unabhängig von der Beschaffenheit des zu bearbeitenden Materials unter Verwendung von Handgeräten jeder Gewichtsklasse Nuten mit gleichbleibender Tiefe hergestellt werden können.

    [0005] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß an beiden Schenkeln der einen U-förmigen Querschnitt aufweisenden Schneide nach außen abragende Stützlappen angeordnet sind.

    [0006] Der Meissel kann dank der Stützlappen nur begrenzt tief in das zu bearbeitende Material eintauchen und stützt sich beim Arbeitsvorgang über die Stützlappen an der Oberfläche des Bearbeitungsgutes ab. Dem Handhabenden obliegt es somit nur noch,das Handgerät mit dem Meissel in Längserstreckung der zu schaffenden Nut nachzuführen. Die Tiefe der Nut ist durch die Lage der Stützlappen bestimmt.

    [0007] Vorzugsweise sind die Stützlappen am Ende der Schenkel.angeordnet, was vor allem herstellungstechnisch günstig ist.

    [0008] Eine gute Führung auch bei zum Ausbrechen neigendem Bearbeitungsgut gewährleistet einMsissel, bei dem vorzugsweise die sich normal zur Meisselachse erstreckende Breite der Stützlappen das 0,5- bis 1,5-fache der größten lichten Weite der Schneide beträgt.

    [0009] Die Länge der Stützlappen in axialer Richtung kann größenordnungsmäßig z.B. der axialen Länge des U-förmigen Arbeitsteils entsprechen. Gute Führungseigenschaften gewährleisten jedenfalls Stützlappen, deren Länge nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung das 2- bis 4-fache der größten lichten Weite der Schneide beträgt.

    [0010] Eine gleichmäßige Abstützung des Meissels über die Stützlappen und ein dadurch flächiges Aufliegen beider Stützlappen wird in Weiterbildung der Erfindung erreicht, indem sich die beiden Stützlappen entlang einer gemeinsamen Ebene erstrecken.

    [0011] Ein Schrägstellen des Meissels im Arbeitseinsatz wird mit Vorteil dadurch verhindert, daß die gemeinsame Ebene sich normal zur Symmetrieebene der einen U-förmigen Querschnitt aufweisenden Schneide erstreckt.

    [0012] Vorzugsweise weisen-die der Herstellung von Nuten dienenden Meissel in dem, U-förmigen Querschnitt besitzenden Arbeitsteil, löffelartig gekrümmtes Profil auf. Ganz allgemein hat sich, unabhängig von einer solchen Krümmung bewährt, wenn die gemeinsame, vorzugsweise normal zur Symmetrieebene des U-förmigen Querschnitts ausgerichtete Ebene, entlang der sich die Stützlappen erstrecken, in Richtung auf das dem Einsteckende entgegegesetzte Ende hin, gegenüber der Meisselachse ansteigt. Besonders bevorzugt ist dieser Anstieg der Stützlappen-Ebene leicht konkav ausgebildet. Weiter hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn das äußerste Ende der Stützlappen-Ebene einen bugartigen Anstieg aufweist. In vielen Fällen hat es sich bewährt, wenn der axiale Anstieg der StützJappen-Ebene etwa parallel zur löffelprofilartigen Krümmung des U-förmigen Arbeitsteils des Meissels verläuft.

    [0013] Die Erfindung wird nachstehend anhand einer ein Ausführungsbeispiel wiedergebenden Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 einen Meissel, teilweise im Längsschnitt,

    Fig. 2 den Meissel nach Fig. 1 gemäß Ansicht II,

    Fig. 3 den Meissel nach Fig. 1 in um 90° gedrehter Stellung,

    Fig. 4 einen Schnitt durch den Meissel nach Fig. 3 gemäß Schnittverlauf IV-IV.



    [0014] Der in Fig. 1 dargestellte Meissel besteht im wesentlichen aus einem zylindrischen Schaft 1, einem Einsteckende 2 und einer Schneide 3. Das Einsteckende 2 weist beispielsweise Nuten 4 zum Eingriff von den Meissel axial verschieblich haltenden Verriegelungskörpern eines hier nicht gezeigten Handgerätes auf. Die Stützlappen 6 können in einer gegenüber der Meisselachse konkav ansteigenden Ebene 7 angeordnet sein. Fig. 1 zeigt auch einen bugartigen Anstieg 8 der Stützlappen.

    [0015] Die Schneide ist, wie den Fig. 2 und 4 entnommen werden kann, U-förmig ausgebildet. Von den Schenkeln 5 ragen enseitig Stützlappen 6 mit einer Breite B und einer Länge L ab.


    Ansprüche

    1. Meissel zur Herstellung von Nuten in Beton, Mauerwerk, Gestein und dergleichen Materialien, mit Schaft, Einsteckende und im wesentlichen U-förmigen Querschnitt aufweisender Schneide, an dem dem Einsteckende abgewandten Schaftende, dadurch gekennzeichnet , daß an beiden Schenkeln (5) der einen U-förmigen Querschnitt aufweisenden Schneide (3) nach außen abragende Stützlappen (6)-angeordnet sind. x
     
    2. Meissel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützlappen (6) am Ende der Schenkel (5) angeordnet sind.
     
    3. Meissel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die sich normal zur Meisselachse erstreckende Breite (B) der Stützlappen (6) das 0,5- bis 1,5-fache der größten lichten Weite der Schneide (3) beträgt.
     
    4. Meissel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß die axiale Länge (2) der Stützlappen (6) das 2- bis 4-fache der größten lichten Weite der Schneide (3) beträgt.
     
    5. Meissel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß die beiden Stützlappen (6) sich entlang einer gemeinsamen Ebene erstrecken.
     
    6. Meissel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die gemeinsame Ebene sich normal zur Symmetrieebene der einen U-förmigen Querschnitt aufweisenden Schneide (3) erstreckt.
     
    7. Meissel nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die gemeinsame Ebene, entlang der sich die Stützlappen (6) erstrecken, in Richtung auf das dem Einsteckende entgegengesetzte Ende, vorzugsweise konkav (7),ansteigt.
     
    8. Meissel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß die Stützlappen (6) an ihrem, dem Einsteckende entgegengesetzten Ende bugartig (8) ausgebildet sind.
     




    Zeichnung