[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Behandeln von dünnem Substrat
mit Flüssigkeit im Durchlaufverfahren.
[0002] Die Handhabung und Behandlung von vor allem großformatigen dünnen zerbrechlichen
Platten mit extrem empfindlicher Oberfläche bereitet in verschiedenen Bereichen der
Technik erhebliche Schwierigkeiten. So müssen beispielsweise bei der Herstellung von
Dünnschicht-Hälbleiterschichten dünne, mit verschiedenen Substanzen bedampfte Glasplatten,
sogenannte Substrate, einem chemischen Tauchbad ausgesetzt werden, um über einen chemischen
Austauschprozeß eine Halbleiterschicht zu bilden. Dieser Prozeß ist sehr empfindlich
und durch die Kontaktzeit im Bad sowie die Badbewegung stark beeinflußt. Dabei läßt
sich eine gleichmäßige nass-chemische Behandlung der gesamten Oberfläche bei der Herstellung
großformatiger Halbleiterschichten nur noch im Durchlaufverfahren realisieren.
[0003] Zwar besteht die Möglichkeit, die Substrate senkrecht in Tauchbäder einzutauchen.
Dieses Verfahren ist jedoch für eine gleichmäßige Oberflächenbehandlung ungeeignet,
da die unteren Substratkanten beim Eintauchen zuerst benetzt werden und zuletzt wieder
aus dem Bad heraustreten. Gerade aber bei kurzen Tauchzeiten ist daher eine entsprechendes
Verfahren mit erheblichen Nachteilen verbunden.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum Behandeln von Substraten
mit Flüssigkeit im Durchlaufverfahren zur Verfügung zu stellen, die sicherstellt,
daß eine gleichmäßige Behandlung der Oberfläche auch bei kurzen Behandlungszeiten
erfolgt, ohne daß die Gefahr besteht, daß das Substrat während der Behandlung insbesondere
mechanisch deformiert wird, wodurch eine Beschädigung des Substrats und damit eine
Umbrauchbarkeit von diesem gegeben wäre.
[0005] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Substrat waagerecht oder
in etwa waagerecht durch ein die Flüssigkeit auf-
' weisendes Behältnis unterhalb des Flüssigkeitsspiegels geführt ist, wobei der durch
die Flüssigkeitssäule oberhalb des Substrats hervorgerufene hydrostatische Druck gleich
oder in etwa gleich dem auf die Unterseite des Substrats einwirkenden Druck ist, der
durch einen kontrolliert in die Flüssigkeit eingeleiteten und auf die Unterseite des
Substrats auftreffende Flüssigkeitsanteil bestimmt ist.
[0006] Mit anderen Worten wird eine Vorrichtung zur Verfügung gestellt, bei der das Substrat
während der Behandlung einer gleichmäßigen Druckbelastung ausgesetzt ist, die sicherstellt,
daß mechanische Verformungen nicht auftreten können. Dies wird dadurch erreicht, daß
das Substrat waagerecht durch die Flüssigkeit geführt wird. Dabei wird das Substrat
vorzugsweise von einer Führungseinrichtung aufgenommen, die sicherstellt, daß während
des Transports durch die Flüssigkeit weder Transportrollen noch andere Stabilisierungs-
oder Führungsrollen erforderlich sind, um das Substrat durch die Flüssigkeit zu führen.
Die Fördergeschwindigkeit der das Substrat aufnehmenden Einrichtung kann dann so eingestellt
werden, daß auf das Substrat über eine vorher zu bestimmende Zeitspanne die Flüssigkeit
einwirkt. In diesem Zusammenhang sei ausdrücklich darauf hingewiesen, daß das Behandeln
des Substrats mit der Flüssigkeit als ein Beschwallen mit Flüssigkeit zu bezeichnen
ist. Dieses Beschwallen umfaßt dabei verschiedene Prozesse im Durchlaufverfahren wie
zum Beispiel Benetzen, Spülen, Entfetten, Beschichten, Ätzen oder chemisches Umsetzen.
Dabei werden insbesondere bei den Verfahren wie Spülen (Löseffekte), Ätzen und chemisches
Umsetzen genau einzuhaltende Kontaktzeiten benötigt, die im Sekundenbereich liegen
können.
[0007] Vorzugsweise weist das im Schnitt rechteckige, kopfseitig offene und bodenseitig
geschlossene Behältnis an zwei gegenüberliegenden Wandungen Durchtrittsschlitze für
das Substrat auf, wobei das Behältnis in einem Überlaufgefäß angeordnet ist, von dem
eine ein Förderaggregat aufweisende erste Leitung ausgeht, deren freies Ende auf die
Unterseite des Substrats ausgerichtet ist, und zur kontrollierten Flüssigkeitsabgabe
in den Bereich des Behältnisses oberhalb des Substrats eine (zweite) Verbindung zwischen
dem Überlaufgefäß und dem Behältnis besteht sowie unterhalb des Substrats von dem
Behältnis eine Steigleitung ausgeht, die mit dem Behältnis oberhalb des Substrats
verbunden ist.
[0008] Dabei kann vorteilhafterweise die zweite Leitung von der ersten Leitung nach dem
Förderaggregat abgezweigt werden und in dem zum Behältnis führenden Abschnitt eine
Drossel aufweisen, um so kontrolliert in das Behältnis oberhalb des Substrats Flüssigkeit
einzuführen. Ferner ist das Behältnis über eine den Flüssigkeitspegel bestimmenden
Überlaufleitung, in die die Steigleitung mündet, mit einem Flüssigkeitsreservoir verbunden,
das seinerseits bodenseitig mit einem Überlaufgefäß in Verbindung steht. Durch eine
entsprechende Vorrichtung ist sichergestellt, daß sich die Druckverhältnisse um das
durch das Behältnis hindurchgeführte Substrat so einstellen, daß eine mechanische
Deformation nicht auftreten kann, also eine Beschädigung des Substrats ausgeschlossen
ist.
[0009] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind sowohl vor dem Eintritts- als auch nach
dem Austrittsschlitz Gasdüsen angeordnet, und zwar ober- und unterhalb der Transportebene
des Substrats. Aus diesen Gasdüsen kann dann über die gesamte Breite des Ein- bzw.
Austrittsschlitzes Inertgas abgegeben werden, so daß aus den Schlitzen austretende
Flüssigkeit zurückgedrängt wird, so daß das Substrat nach Verlassen des Behältnisses
im wesentlichen der Flüssigkeit nicht weiter ausgesetzt ist.
[0010] Die Durchtrittsschlitze des Behältnisses werden dabei so dimensioniert, daß sie nur
geringfügig breiter als die Substratstärke sind. Bei einer exakten Führung der Substrate
mit der zuvor erwähnten Führungseinrichtung, die vorzugsweise aus zwei V-Schienen
bestehen, die die Substrate beidseitig halten und die ihrerseits in zwei Schienen
laufen, die durch den Ein- und Austrittsschlitz führen, sollte der jeweilige Schlitz
insgesamt nur ca. 2 mm dicker sein als die Substrate selbst. Die Schlitzlänge selbst
ergibt sich aus der Tiefe der zu behandelnden Substrate.
[0011] Zwar könnte der auf das Substrat abzugebende Flüssigkeitsanteil auch unter einem
von 90° abweichenden Winkel auf die Unterseite des Substrats geleitet werden, jedoch
hat es sich als vorteilhaft erwiesen, daß die Zuführleitung für das Schwallgut in
das Behältnis senkrecht nach oben geführt wird, so daß der Austritt des Flüssigkeitsanteils
ebenfalls senkrecht oder nahezu senkrecht auf die Unterseite des zu behandelnden Substrats
ausgerichtet ist. Dabei kann die Leitung, deren freies Ende mit Schlitzdüsen zur gleichmäßigen
Verteilung des Flüssigkeitsanteils auf das Substrat versehen sein kann, vorzugsweise
bis 0,5 cm bis 4 cm an die Transportebene des Substrats herangeführt werden. Ferner
kann die Schwallintensität selbst durch das in der Leitung angeordnete Förderaggregat
wie zum Beispiel eine Pumpe eingestellt werden.
[0012] Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung können die Behandlungszeiten für dünne,
zerbrechliche Substrate so eingestellt werden, daß sich sowohl Zeiten im Sekundenbereich
als auch im Minutenbereich ergeben. Dies hängt im wesentlichen von der Transportgeschwindigkeit
des Substrats durch das Behältnis sowie die Dimensionierung des Behältnisses selbst
ab.
[0013] Ein Verfahren zum Behandeln wie zum Beispiel Benetzen, Spülen, Entfetten, Beschichten,
Ätzen oder chemisches Umsetzen von zumindest einer Oberfläche eines dünnen Substrats
wie zum Beispiel einer Halbleiterschicht in einer Flüssigkeit zeichnet sich insbesondere
durch die Verfahrensschritte aus,
a) waagerechtes oder nahezu waagerechtes Hindurchführen des Substrats durch die Flüssigkeit
unterhalb deren Oberfläche,
b) Beschwallen der Unterseite des Substrats zum Behandeln dieses mit einem Flüssigkeitsanteil
und
c) Einstellen des Drucks oberhalb und unterhalb des Substrats in der Flüssigkeit in
einem Umfang, daß auf das Substrat keine eine mechanische Deformation hervorrufende
Druckdifferenz einwirkt bzw. nur in einem Umfang auftritt, der noch keine mechanische
Deformation und damit Beschädigung des Substrats nach sich zieht.
[0014] Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den in
der Zeichnung dargestellten bevorzugten Ausführungsbeispielen.
[0015] Es zeigen:
Fig. 1 eine Prinzipdarstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 2 eine Führungseinrichtung für ein Substrat und
Fig. 3 eine Detaildarstellung von Fig. 1.
In Fig. 1 ist der prinzipielle Aufbau einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 10 zum Beschwallen
von dünnen zerbrechlichen Substraten 18 wie Halbleiterschichten mit Flüssigkeit dargestellt.
Die Vorrichtung 10 umfaßt ein im Schnitt vorzugsweise rechteckiges Behältnis 12 mit
diametral angeordneten Eintritts- und Austrittsschlitzen 14 bzw. 16, durch die das
Substrat 18 durch das Behältnis 12 geführt werden kann. Das Behältnis 12 ist in einem
Überlaufgefäß 20 angeordnet, von dem seinerseits bodenseitig Leitungen 22 und 24 ausgehen.
Dabei ist die Leitung 24 mit einem Flüssigkeitsreservoir 26 verbunden, das seinerseits
mit dem Behältnis 12 über eine Leitung 28 verbunden ist, wobei die Leitung 28 in dem
Behältnis oberhalb des Schlitzes 14 und 16 mündet. Die Leitung 22 führt in das Behältnis
12 zurück und weist ein Förderaggregat wie eine Pumpe 30 auf. Von der Leitung 22 nach
dem Förderaggregat 30 zweigt sodann eine weitere Leitung 32 ab, die gleichfalls in
das Behältnis 12 mündet, gleichfalls oberhalb der Durchtrittsschlitze 14 und 16. In
der Leitung 32 kann gegebenenfalls eine Drossel 34 angeordnet werden, um die über
die Leitung 32 in das Behältnis 12 abzugebende Flüssigkeit im gewünschten Umfang einstellen
zu können.
[0016] Schließlich geht von dem Bodenbereich des Behältnisses 12 eine Steigleitung 36 aus,
die in die Leitung 28 mündet. Ferner ist zu bemerken, daß die Leitung 22 derart in
das Behältnis 12 eingeführt ist, daß der in dem Behältnis 12 geführte Abschnitt 38
in etwa in Längsrichtung des Behältnisses 12 geführt wird und somit die aus der Leitung
22 bzw. 38 austretende Flüssigkeit senkrecht oder in etwa senkrecht auf das durch
die Schlitze 14 und 16 geführte Substrat 18 auftrifft.
[0017] Über die Leitung 22 wird von der Flüssigkeit 26 bzw. dem Überlaufgefäß 20 stammende
Flüssigkeit mittels des Förderaggregats 30 in das Behältnis 12 in einem Umfang gepumpt,
daß sich ein Flüssigkeitsniveau einstellt, das bis zur Verbindung 28 reicht, die die
Höhe des Flüssigkeitsspiegels vorgibt. Unter diesen Bedingungen ist gleichzeitig die
Leitung 32 sowie die Steigleitung 36 gefüllt. Die aus den Durchtrittsschlitzen 14
und 16 austretende Flüssigkeit wird von dem Sammelgefäß 20 aufgenommen und über die
Leitung 22 und dem Förderaggregat 30 dem zuvor beschriebenen Kreislauf wieder zugeführt.
Wird nun durch die Durchtrittsschlitze 14 und 16 ein Substrat 18 geführt, so verengen
sich die Durchtrittsspalte 14 und 16, so daß der Anteil der in den Auffangbehälter
20 gelangenden Flüssigkeit reduziert wird. Obwohl das Förderaggregat 30 mit gleicher
Förderleistung weiterarbeiten kann, wird kein einseitiger Druckaufbau von unten auf
das Substrat 18 hervorgerufen, da überschüssige Flüssigkeit über das Steigrohr 36
und die Überlaufleitung 28 in das Flüssigkeitsreservoir 26 zurückfließen kann.
[0018] Verengt das Substrat 18 sowohl den Eintritts- als auch den Austrittsschlitz 14 und
16, so kann auch über Leckverluste an den Schlitzen das. Flüssigkeitsniveau und damit
der hydrostatische Druck oberhalb des Substrats 18 nicht absinken, da über die Leitung
32 Flüssigkeit fortwährend ergänzt wird. Ein unzulässiger Druckanstieg kann in diesem
Fall jedoch auch nicht auftreten, da der Flüssigkeitsspiegel durch die Überlaufleitung
28 vorgegeben ist. Gegebenenfalls kann mittels der Drossel 34 der Zulauf in den Bereich
des Behältnisses 12 oberhalb des Substrats 18 im erforderlichen Umfang reguliert werden.
[0019] Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist erkennbar erstmalig die Möglichkeit gegeben,
mit einfachen Mitteln dünne zerbrechliche Substrate durch Beschwallen zu behandeln,
ohne daß hierbei die Gefahr besteht, daß in der Flüssigkeit, in der das Substrat behandelt
bzw. beschwallt werden soll, unkontrollierte zur Zerstörung führende Druckverhältnisse
vorherrschen.
[0020] Damit das Substrat 18 weder durch irgendwelche Transportrollen noch durch Stabilisierungs-
oder Führungsrollen mechanisch gehalten und durch das Behältnis 12 geführt werden
muß, wird in besonders hervorzuhebender Ausgestaltung der Erfindung das Substrat 18
von einer Halteeinrichtung 36 aufgenommen, wie sie in Fig. 2 dargestellt ist. Dabei
besteht die Halteeinrichtung aus zwei die Seitenränder 38 bzw. 40 des Substrats 18
aufnehmende Schienen 42 und 44, die einander zugewandte konkave, vorzugsweise V-förmig
ausgebildete Ausnehmungen 46 bzw. 48 aufweisen. Von diesen Ausnehmungen 46, 48 werden
die Seitenränder 38, 40 aufgenommen, so daß nunmehr nur noch die Schienen 42, 44 selbst
transportiert, also insbesondere durch die Schlitze 14 und 16 des Behältnisses 12
geführt werden müssen, um das Substrat 18 in der in dem Behältnis 12 vorhandenen Flüssigkeit
behandeln zu können.
[0021] Damit sichergestellt ist, daß das Substrat 18 außerhalb des Behältnisses nicht unkontrolliert
mit der Flüssigkeit in Berührung kommt und insbesondere durch die Durchtrittsschlitze
14 bzw. 16 nicht zuviel Flüssigkeit austreten kann, sind -wie Fig. 4 verdeutlicht-
die Schlitze 14 und 16 von vorzugsweise Schlitzdüsen 50, 52, 54 und 56 umgeben, aus
denen in Richtung auf die Durchtrittsschlitze 14, 16 ein Inertgas ausströmen kann,
um so die von dem Substrat 18 mitgenommene Flüssigkeit zurückhalten zu können. Dabei
sind die Düsen 50 bis 56 vorzugsweise derart angeordnet bzw. hinsichtlich ihrer Austrittsöffnung
ausgebildet, daß die gesamte Breite der Schlitze 14 und 16 sowohl unterhalb als auch
oberhalb des Substrats 18 erfaßt wird.
[0022] Nachstehend soll anhand zweier Beispiele eine Behandlung von dünnen zerbrechlichen
Substraten erläutert werden, bei der die erfindungsgemäße Vorrichtung 10 Verwendung
findet. Dabei sind diesen Beispielen weitere erfindungswesentliche Merkmale zu entnehmen.
Beispiel 1
Ätz- und Spülprozeß
[0023] Ein Arbeitsschritt bei der Herstellung von zum Beispiel Cadmiumsulfid/Kupfersulfid-Dünnschicht-Solarzellen
ist das Anätzen der Cadmiumsulfidschicht zur Strukturierung der Oberfläche. Eine entsprechende
Solarzelle umfaßt einen Substratträger zum Beispiel in Form einer Glasplatte der Größe
30 x 30 cm mit einer Dicke von ca. 1,5 mm. Auf diese Glasplatte wird ein Metallfilm
zum Beispiel aus Silber aufgedampft, der als erster elektrischer Kontakt dient. Auf
diesen Metallfilm wird sodann eine Cadmiumsulfidschicht aufgedampft. Zur Verringerung
von Reflektionen und zum Herausätzen von Korngrenzen muß die Cadmiumsulfidschicht-Oberfläche
mit einer wässrigen Salzsäure aufgerauht werden. Da dies kurzzeitig und sehr gleichmäßig
erfolgen muß, ist die erfindungsgemäße Vorrichtung 10 zu benutzen. Als Flüssigkeit
wird eine 18%ige Salzsäure mit einer Temperatur von 50°C benutzt. Für das der Gesamtdicke
von 1,5 mm aufweisende Substrat wird ein Behältnis 12 benutzt, dessen Dürchtrittsschlitze
14 und 16 ca. 3 mm dick sind. Die Cadmiumsulfidschicht wird sodann durch das Behältnis
12 derart transportiert, daß sie in Richtung des Bodens des Behältnisses 12 weist.
Der Abstand zwischen den Schlitzen 14 und 16 ist 4 cm gewählt. Das Substrat 18 wird
sodann von einer Halteeinrichtung 36 aufgenommen, wie sie in Fig. 2 dargestellt ist.
Mit Hilfe dieser Halteeinrichtung 36 wird das Substrat 18 durch die Schlitze 14 und
16 und durch die Flüssigkeit geführt. Der Transport der Platte erfolgt dabei durch
die Flüssigkeit in ca. 15 Sekunden. Um optimale Bedingungen oder Ergebnisse zu erzielen,
endet der Abschnitt 38 der Leitung 22 ca. 2 cm unterhalb der Transportebene des Substrats
18. Der Abschnitt 38 weist an seinem Ende eine ca. 30 cm breite Schlitzdüse auf, wobei
die Schlitze ca. 1 mm lang sind. Durch diese Wahl der Schlitzdüse ist sichergestellt,
daß die Cadmiumsulfid-Oberfläche gleichmäßig von der wässrigen Salzsäure beschwallt
wird. Anschließend wird das Substrat 18 in gleicher Weise durch eine entsprechende
Vorrichtung 10 weitertransportiert, in der jedoch anstelle der Ätzlösung entionisiertes
Wasser zum Spülen vorliegt.
Beispiel 2
Chemisches Umsetzen
[0024] Zur Bildung der Cadmiumsulfid/Kupfersulfid-Halbleiterschicht müssen die Cadmiumionen
in der oberen Grenzschicht des Cadmiumsulfids in einem nass-chemischen Austauschprozeß
durch Kupferionen ausgetauscht werden. Zu diesem Zweck kann das im Beispiel 1 angegebene
Substrat mit strukturierter Cadmiumsulfid-Oberfläche durch eine Vorrichtung 10 transportiert
werden, in der sich eine Salzsäure-Kupferchlorid-Lösung befindet. Die Abmessungen
hinsichtlich Schlitzbreite, Schlitzlänge, Flüssigkeitsspiegel und Abstand zwischen
Schlitzdüse und Unterfläche des Substrats können die gleichen Werte aufweisen wie
in Beispiel 1. Vorteilhafterweise befindet sich die Vorrichtung zum chemischen Umsetzen
hinter der Vorrichtung, in der die Cadmiumsulfid-Oberfläche mit entionisiertem Wasser
gespült wurde, so daß die Behandlung des Substrats kontinuierlich erfolgen kann, indem
es nacheinander in einer Linie angeordnete der erfindungsgemäßen Lehre gehorchende
Vorrichtungen durchläuft. Dabei braucht jedoch die Geschwindigkeit des Substrats selbst
nicht geändert werden, wenn die Reaktionszeit vergrößert oder verringert werden soll.
Vielmehr ist es in diesem Fall nur erforderlich, daß die Wegstrecke innerhalb des
jeweiligen Behältnisses geändert wird. So kann die für den Austausch der Cadmiumionen
durch Kupferionen erforderliche längere Reaktionszeit dadurch erreicht werden, daß
die Tiefe des Behältnisses 12 in Transportrichtung 6 cm gewählt wird, wohingegen diese
im Beispiel 1 4 cm betrug.
1. Vorrichtung zum Behandeln von dünnem Substrat mit Flüssigkeit im Durchlaufverfahren,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Substrat (18) waagerecht oder in etwa waagerecht durch ein die Flüssigkeit
aufweisendes Behältnis (12) unterhalb des Flüssigkeitsspiegels geführt ist, wobei
der durch die Flüssigkeitssäule oberhalb des Substrats hervorgerufene hydrostatische
Druck gleich oder in etwa gleich dem auf die Unterseite des Substrats einwirkenden
Druck ist, der durch einen kontrolliert in die Flüssigkeit eingeleiteten und auf die
Unterseite des Substrats auftreffenden Flüssigkeitsanteil mitbestimmt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das vorzugsweise im Schnitt rechteckige, kopfseitig offene und bodenseitig geschlossene
Behältnis (12) an zwei gegenüberliegenden Wandungen Durchtrittsschlitze (14, 16) für
das Substrat (18) aufweist, daß das Behältnis in einem Überlaufgefäß (20) angeordnet
ist, von dem eine ein Förderaggregat (30) aufweisende (erste) Leitung (22) ausgeht,
deren freies Ende (38) auf die Unterseite des Substrats ausgerichtet ist, daß zur
kontrollierten Flüssigkeitsabgabe in den Bereich des Behältnisses oberhalb des Substrats
eine (zweite) Verbindung (32) zwischen dem Überlaufgefäß und dem Behältnis besteht,
daß unterhalb des Substrats von dem Behältnis eine Steigleitung (36) ausgeht, die
mit dem Behältnis oberhalb des Substrats verbunden ist, und daß von dem Behältnis
oberhalb des Substrats eine den Flüssigkeitspegel bestimmende Überlaufleitung (28)
ausgeht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zweite Leitung (32) von der ersten Leitung (22) nach dem Förderaggregat (30)
abzweigt und eine Drossel (34) aufweist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Behältnis (12) über die Überlaufleitung (28), in die die Steigleitung (36)
mündet, mit einem Flüssigkeitsreservoire (26) verbunden ist, das bodenseitig mit dem
Überlaufgefäß (20) in Verbindung steht.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die auf die Unterseite des Substrats (18) den Flüssigkeitsanteil abgebende Leitung
(38) zur gleichmäßigen Verteilung des Flüssigkeitsanteils auf das Substrat vorzugsweise
mit einer Schlitzdüse versehen ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Substrat (18) von einer Einrichtung (36) aufgenommen ist, die durch die Schlitze
(14, 16) geführt ist und vorzugsweise aus zwei die Seitenränder (38, 40) des Substrats
aufnehmenden Schienen (42, 44) mit V-förmig einander zugewandten in Längsrichtung
der Einrichtung verlaufenden Ausnehmungen (46, 48) besteht.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Behältnis (12) im Bereich der Schlitze (14, 16) von vorzugsweise Inertgas
auf das durch die Schlitze geführte Substrat (18) abgebenden Düsen (50, 52, 54, 56)
umgeben ist.
8. Verfahren zum Behandeln wie zum Beispiel Benetzen, Spülen, Entfetten, Beschichten,
Ätzen oder chemisches Umsetzen von zumindest einer Oberfläche eines dünnen Substrats,
gekennzeichnet durch
die Verfahrensschritte
a) waagerechtes oder nahezu waagerechtes Hindurchführen des Substrats durch die Flüssigkeit
unterhalb deren Oberfläche,
b) Beschwallen der Unterseite des Substrats mit einem Flüssigkeitsanteil und
c) Einstellen des Drucks oberhalb und unterhalb des Substrats in einem Umfang, daß
auf das Substrat keine eine mechanische Deformation hervorrufende Druckdifferenz einwirkt.