[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Schmelzsicherungspatrone mit einem Porzellankörper,
in dem sich ein in Sand eingebetteter Schmelzdraht zwischen einem unteren Kontaktfuß
und einem oberen Kontaktkopf erstreckt und die einen Kennmelder aufweist, der aus
einer Glimmlampe besteht, welche über einen Hochohmwiderstand parallel zum Schmelzdraht
geschaltet ist.
[0002] Bei diesen, aus der DE-OS 31 03 478 des selben Anmelders bekannten Schmelzsicherungspatronen
ist das bislang als kennmelder verwendete farbige Plättchen, das bei Durchbrennen
der Sicherung abfallen soll, durch eine Glimmlampe ersetzt. Diese ist in Reihe mit
einem Hochohmwiderstand geschaltet, der nach dem Ohm'schen Gesetz so ausgelegt ist,
daß er unter Berücksichtigung des für die Glimmlampe benötigten Stroms die Spannungsdifferenz
zwischen; der Netzspannung des Leitungsnetzes, in dem die Schmelzsicherungspatrone
eingesetzt ist, und der Glimmspannung der Glimmlampe (die z.B. 60 Volt beträgt) vernichtet.
[0003] Bei dieser vorbekannten Schmelzsicherungspatrone ist die optische Funktionsprüfung
der Schmelzsicherungspatrone wesentlich erleichtert worden, da eine defekte Sicherung
nun aktiv leuchtet (solange ein äußerer Kurzschluß noch aufrecht erhalten ist und/oder
äußere Verbraucher eingeschaltet sind), wenn die Sicherung durchgebrannt ist. Damit
kann auch unter denkbar ungünstigen Bedingungen sicher festgestellt werden, ob eine
Sicherung noch gebrauchsfähig ist, oder ob sie bereits durchgebrannt ist.
[0004] Nachteilig bei der bekannten Sehmelzsicherungspatrone ist jedoch einerseits die räumliche
Anordnung des Hochohmwiderstandes und andererseits die Abfuhr der von diesem Hochohmwiderstand
erzeugten (Joule'schen) Wärme. So ist bei der bekannten Schmelzsicherungspatrone eine
getrennte Bohrung für den Hochohmwiderstand im Porzellankörper vorgesehen, dies erfordert
jedoch zusätzlichen Aufwand, nämlich höhere Werkzeugkosten, höhere Stückkosten der
Porzellankörper usw.. Zusätzlich wird die vom Hochohmwiderstand erzeugte Wärme schlecht
abgeführt, da Porzellan bekanntlich ein schlechter Wärmeleiter ist. Zudem erfolgt
diese Wärmeableitung ungleichmäßig, denn der Hochohmwiderstand liegt montagebedingt
typischerweise rein zufällig an einer Mantellinie der ihm zugehörigen Innenbohrung
des Porzellankörpers an, ist sonst aber von der Wand dieser Innenbohrung durch einen
sichelförmigen Luftraum separiert.
[0005] Hiervon ausgehend ist es Aufgabe der Erfindung, die Nachteile der bekannten Schmelzsicherungspatrone
zu vermeiden und eine Schmelzsicherungspatrone zu schaffen, die bei kostengünstigerer
Herstellung eine bessere Wärmeabfuhr der bei brennender Glimmlampe, also durchgebrannter
Sicherung, anfallenden Wärme ermöglicht.
[0006] Diese Aufgabe wird ausgehend von der bekannten Schmelzsicherungspatrone dadurch gelöst,
daß der Hochohmwiderstand ebenfalls in den Sand eingebettet ist.
[0007] Erfindungsgemäß befinden sich somit Schmelzdraht und Hochohmwiderstand in dem selben
Sandbett. Dadurch ist nur eine Durchgangsbohrung im Porzellankörper, die zugleich
für den Schmelzdraht und den Hochohmwiderstand dient, notwendig. Darüberhinaus wird
die vom Hochohmwiderstand erzeugte Wärme allseitig gleichmäßig durch den Sand abgeführt,
sodaß sich der Hochohmwiderstand nicht ungleichmäßig erhitzen kann. Diese allseitige
Abführung der Wärme ist ansich bekannt, sie wird für den Schmelzdraht herangezogen,
da auch der Schmelzdraht sich im praktischen Betrieb erwärmen kann. Da sich aber bei
intakter Sicherung lediglich der Schmelzdraht, bei defekter Sicherung lediglich der
Hochohmwiderstand erwärmen kann, tritt eine Addition erzeugter Wärmemengen nicht auf,
hiermit wird das bei der bekannten Schmelzsicherungspatrone vorhandene Sandbett nun
auch vorteilhaft benutzt, wenn der-Schmelzdraht durchgebrannt ist.
[0008] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist der Hochohmwiderstand von einem
Isolierstoffrohr, insbesondere einem Siliconschlauch oder einem Steatitröhrchen ummantelt.
Dadurch wird ein Schutz gegen überschlag geschaffen. Weiterhin können ebenfalls die
Anschlußenden der Glimmlampe, insbesondere das mit dem Hochohmwiderstand unmittelbar
verbundene Anschlußende, von einem Isolierstoffrohr, insbesondere wiederum einem Siliconschlauch
oder einem Steatitröhrchen, umgeben werden. Als besonders vorteilhaft hat sich ein
durchgehender Isolierstoffmantel erwiesen, der den Hochohmwiderstand und das mit ihm
verbundene Anschlußende der Glimmlampe umhüllt. Hierdurch werden Überschläge vermieden,
insbesondere wird die Verbindungsstelle von Hochohmwiderstand und Glimmlampe geschützt.
[0009] In Weiterbildung der Erfindung ist schließlich der Widerstandswert des Hochohmwiderstandes
500 bis 1.000 Megaohm. Dieser Wert ist für 220 V-Netzspannung ausgelegt. Bei höheren
oder niedrigeren Netzspannungswerten vergrößert oder verkleinert sich der Widerstandswert
im Verhältnis. Die hier angegebenen, etwashöheren Widerstandswerte als bei der DE
~0S 31 03 478 haben sich im praktischen Betrieb sehr bewährt.
[0010] Vorteilhafterweise ist die Glimmlampe an der Frontseite der Patrone, insbesondere
im Zentrum des Kontaktkopfes, zentrisch angeordnet. Da die Sicherungspatrone in der
Regel durch eine Schraubkappe mit einem Schaufenster gehalten wird, ermöglicht diese
Anordnung der Glimmlampe eine besonders gute Erkennbarkeit.
[0011] Um die der Sicherung zugehörige Amperezahl kenntlich zu machen, ist die Glimmlampe
vorzugsweise mit einem farbigen Kennring umgeben.
[0012] Vorteilhafterweise ist schließlich der Innendurchmesser des zylindrischen Innenraums,
in dem sich sowohl der Schmelzdraht als auch der Hochohmwiderstand befinden, größer
als bei dem Porzellankörper der bekannten Schmelzsicherungspatrone. Insbesondere ist
dieser Innendurchmesser nur etwas kleiner als der Außendurchmesser des Kontaktfußes.
[0013] Im folgenden wird eine Ausführungsform der Erfindung, die nicht einschränkend zu
verstehen ist, näher beschrieben und anhand der Zeichnung erläutert. In dieser zeigen:
Fig. 1 eine schnittbildlich ausgeführte Darstellung einer Schmelzsicherungspatrone
gemäß der Erfindung, und
Fig. 2 den Schaltplan für die Schmelzsicherungspatrone nach Fig. 1.
[0014] Die in der Zeichnung dargestellte Schmelzsicherungspatrone weist einen Porzellankörper
10 auf, in dem sich ein in feinem Sand 11 eingebetteter Schmelzdraht 12 zwischen einem
unteren Kontaktfuß 13 und einem oberen Kontaktkopf 14 erstreckt. In diesem ist zentrisch
eine Glimmlampe 15 eingelassen, die mit ihrem einen Anschlußende A mit dem Kontaktkopf
14 verbunden ist. Ihr anderes Anschlußende B ragt in den Sand 11, der sich in einem
Innenraum des Porzellankörpers 10 befindet. Dieses Anschlußende B ist mit einem Hochohmwiderstand
16 verbunden, dessen Widerstandswert im oben genannten Widerstandsbereich liegt. Das
andere Ende dieses Hochohmwiderstandes 16 ist über eine Leitung 17 an den unteren
Kontaktfuß 13 angeschlossen.
[0015] Vorzugsweise sind an dieser Stelle Schmelzdraht und Leitung 17 zu einem Leiter zusammengefaßt,
um die Montage des kappenförmigen Kontaktfußes zu erleichtern. Die Glimmlampe 15 ist
von einem farbigen Kennring 18 umgeben, dessen Farbe für eine bestimmte Stromstärke
charakteristisch ist.
[0016] Wenn der Betriebsstrom in der Strombahn 19 (Fig. 2) den Nennstrom, für den die Schmelzsicherungspatrone
ausgelegt ist, überschreitet, schmilzt der Schmelzdraht 12, sodaß der Kontaktkopf
14 und der Kontaktfuß 13 nicht mehr durch einen Leiter verbunden sind. Dadurch liegt
zwischen beiden die volle Netzspannung, die über den Hochohmwiderstand 16 und die
Glimmlampe 15 abfällt. Letztere leuchtet auf, dadurch wird der Ausfall der Sicherungspatrone
optisch erkennbar. Wie Fig. 1 zeigt, ist der Innendurchmesser des Innenraumes des
Porzellankörpers nur etwas kleiner als der Außendurchmesser des Kontaktfußes 13. Im
Vergleich zur bekannten Schmelzsicherungspatrone ist damit der Innendurchmesser in
vorzugsweiser Ausgestaltung der Erfindung des Innenraumes größer.
1. Schmelzsicherungspatrone mit einem Porzellankörper, in dem sich ein in Sand eingebetteter
Schmelzdraht zwischen einem unteren Kontaktfuß und einem oberen Kontaktkopf erstreckt
und die einen Kennmelder aufweist, der aus einer Glimmlampe besteht, welche über einen
Hochohmwiderstand parallel zum Schmelzdraht geschaltet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Hochohmwiderstand (16) ebenfalls in den Sand (11) eingebettet ist.
2. Schmelzsicherungspatrone nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Hochohmwiderstand
(16) von einem Isolierstoffrohr (I), insbesondere einem Siliconschlauch oder einem
Steatitröhrchen, ummantelt ist.
3. Schmelzsicherungspatrone nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
ein Anschlußende (A,B) der Glimmlampe (15) von einem Isolierstoffrohr (I), insbesondere
einem Siliconschlauch oder einem Steatitröhrchen, umgeben ist.
4. Schmelzsicherungspatrone nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Hochohmwiderstand (16) und das mit ihm verbundene Anschlußende (B) der Glimmlampe
(15) von einem gemeinsamen Isolierstoffmantel (I) umhüllt sind.
5. Schmelzsicherungspatrone nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Widerstandswert des Hochohmwiderstandes (15) 500 bis 1.000 Megaohm beträgt.
6. Schmelzsicherungspatrone nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Glimmlampe (15) auf der Frontseite der Patrone zentrisch angeordnet ist, insbesondere
daß sie im Kontaktkopf (14) gehalten ist.
7. Schmelzsicherungspatrone nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Glimmlampe (15) von einem farbigen Kennring (18) umgeben ist.
8. Schmelzsicherungspatrone nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,.
daß der Sand (11) sich in einem zylindrischen Innenraum des Porzellankörpers (10)
befindet und daß der Innendurchmesser dieses Innenraums maximal 20% kleiner ist als
der Außendurchmesser des Kontaktfußes (13).