(19)
(11) EP 0 133 626 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.03.1985  Patentblatt  1985/10

(21) Anmeldenummer: 83111060.6

(22) Anmeldetag:  05.11.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4H01H 85/32
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH FR GB IT LI LU NL

(30) Priorität: 05.08.1983 DE 8322638 U

(71) Anmelder: Thienel, Bernhard
D-5900 Siegen 21 (DE)

(72) Erfinder:
  • Thienel, Bernhard
    D-5900 Siegen 21 (DE)

(74) Vertreter: Stenger, Watzke & Ring Patentanwälte 
Kaiser-Friedrich-Ring 70
40547 Düsseldorf
40547 Düsseldorf (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schmelzsicherungspatrone


    (57) Zum Zwecke der Schaffung einer Schmelzsicherungspatrone mit einem Porzellankörper, in dem sich ein in Sand eingebetteter Schmelzdraht zwischen einem unteren Kontaktfuß und einem oberen Kontaktkopf erstreckt und die einen Kennmelder aufweist, der aus einer Glimmlampe besteht, welche über einen Hochohmwiderstand parallel zum Schmelzdraht geschaltet ist, ist vorgeschlagen, daß der Hochohmwiderstand ebenfalls in den Sand eingebettet ist. Der Hochohmwiderstand kann von einem Isolierstoffrohr, insbesondere einem Siliconschlauch oder einem Steatitröhrchen, ummantelt sein. Sein Widerstandswert beträgt vorzugsweise 500 bis 1.000 Megaohm.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Schmelzsicherungspatrone mit einem Porzellankörper, in dem sich ein in Sand eingebetteter Schmelzdraht zwischen einem unteren Kontaktfuß und einem oberen Kontaktkopf erstreckt und die einen Kennmelder aufweist, der aus einer Glimmlampe besteht, welche über einen Hochohmwiderstand parallel zum Schmelzdraht geschaltet ist.

    [0002] Bei diesen, aus der DE-OS 31 03 478 des selben Anmelders bekannten Schmelzsicherungspatronen ist das bislang als kennmelder verwendete farbige Plättchen, das bei Durchbrennen der Sicherung abfallen soll, durch eine Glimmlampe ersetzt. Diese ist in Reihe mit einem Hochohmwiderstand geschaltet, der nach dem Ohm'schen Gesetz so ausgelegt ist, daß er unter Berücksichtigung des für die Glimmlampe benötigten Stroms die Spannungsdifferenz zwischen; der Netzspannung des Leitungsnetzes, in dem die Schmelzsicherungspatrone eingesetzt ist, und der Glimmspannung der Glimmlampe (die z.B. 60 Volt beträgt) vernichtet.

    [0003] Bei dieser vorbekannten Schmelzsicherungspatrone ist die optische Funktionsprüfung der Schmelzsicherungspatrone wesentlich erleichtert worden, da eine defekte Sicherung nun aktiv leuchtet (solange ein äußerer Kurzschluß noch aufrecht erhalten ist und/oder äußere Verbraucher eingeschaltet sind), wenn die Sicherung durchgebrannt ist. Damit kann auch unter denkbar ungünstigen Bedingungen sicher festgestellt werden, ob eine Sicherung noch gebrauchsfähig ist, oder ob sie bereits durchgebrannt ist.

    [0004] Nachteilig bei der bekannten Sehmelzsicherungspatrone ist jedoch einerseits die räumliche Anordnung des Hochohmwiderstandes und andererseits die Abfuhr der von diesem Hochohmwiderstand erzeugten (Joule'schen) Wärme. So ist bei der bekannten Schmelzsicherungspatrone eine getrennte Bohrung für den Hochohmwiderstand im Porzellankörper vorgesehen, dies erfordert jedoch zusätzlichen Aufwand, nämlich höhere Werkzeugkosten, höhere Stückkosten der Porzellankörper usw.. Zusätzlich wird die vom Hochohmwiderstand erzeugte Wärme schlecht abgeführt, da Porzellan bekanntlich ein schlechter Wärmeleiter ist. Zudem erfolgt diese Wärmeableitung ungleichmäßig, denn der Hochohmwiderstand liegt montagebedingt typischerweise rein zufällig an einer Mantellinie der ihm zugehörigen Innenbohrung des Porzellankörpers an, ist sonst aber von der Wand dieser Innenbohrung durch einen sichelförmigen Luftraum separiert.

    [0005] Hiervon ausgehend ist es Aufgabe der Erfindung, die Nachteile der bekannten Schmelzsicherungspatrone zu vermeiden und eine Schmelzsicherungspatrone zu schaffen, die bei kostengünstigerer Herstellung eine bessere Wärmeabfuhr der bei brennender Glimmlampe, also durchgebrannter Sicherung, anfallenden Wärme ermöglicht.

    [0006] Diese Aufgabe wird ausgehend von der bekannten Schmelzsicherungspatrone dadurch gelöst, daß der Hochohmwiderstand ebenfalls in den Sand eingebettet ist.

    [0007] Erfindungsgemäß befinden sich somit Schmelzdraht und Hochohmwiderstand in dem selben Sandbett. Dadurch ist nur eine Durchgangsbohrung im Porzellankörper, die zugleich für den Schmelzdraht und den Hochohmwiderstand dient, notwendig. Darüberhinaus wird die vom Hochohmwiderstand erzeugte Wärme allseitig gleichmäßig durch den Sand abgeführt, sodaß sich der Hochohmwiderstand nicht ungleichmäßig erhitzen kann. Diese allseitige Abführung der Wärme ist ansich bekannt, sie wird für den Schmelzdraht herangezogen, da auch der Schmelzdraht sich im praktischen Betrieb erwärmen kann. Da sich aber bei intakter Sicherung lediglich der Schmelzdraht, bei defekter Sicherung lediglich der Hochohmwiderstand erwärmen kann, tritt eine Addition erzeugter Wärmemengen nicht auf, hiermit wird das bei der bekannten Schmelzsicherungspatrone vorhandene Sandbett nun auch vorteilhaft benutzt, wenn der-Schmelzdraht durchgebrannt ist.

    [0008] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist der Hochohmwiderstand von einem Isolierstoffrohr, insbesondere einem Siliconschlauch oder einem Steatitröhrchen ummantelt. Dadurch wird ein Schutz gegen überschlag geschaffen. Weiterhin können ebenfalls die Anschlußenden der Glimmlampe, insbesondere das mit dem Hochohmwiderstand unmittelbar verbundene Anschlußende, von einem Isolierstoffrohr, insbesondere wiederum einem Siliconschlauch oder einem Steatitröhrchen, umgeben werden. Als besonders vorteilhaft hat sich ein durchgehender Isolierstoffmantel erwiesen, der den Hochohmwiderstand und das mit ihm verbundene Anschlußende der Glimmlampe umhüllt. Hierdurch werden Überschläge vermieden, insbesondere wird die Verbindungsstelle von Hochohmwiderstand und Glimmlampe geschützt.

    [0009] In Weiterbildung der Erfindung ist schließlich der Widerstandswert des Hochohmwiderstandes 500 bis 1.000 Megaohm. Dieser Wert ist für 220 V-Netzspannung ausgelegt. Bei höheren oder niedrigeren Netzspannungswerten vergrößert oder verkleinert sich der Widerstandswert im Verhältnis. Die hier angegebenen, etwashöheren Widerstandswerte als bei der DE~0S 31 03 478 haben sich im praktischen Betrieb sehr bewährt.

    [0010] Vorteilhafterweise ist die Glimmlampe an der Frontseite der Patrone, insbesondere im Zentrum des Kontaktkopfes, zentrisch angeordnet. Da die Sicherungspatrone in der Regel durch eine Schraubkappe mit einem Schaufenster gehalten wird, ermöglicht diese Anordnung der Glimmlampe eine besonders gute Erkennbarkeit.

    [0011] Um die der Sicherung zugehörige Amperezahl kenntlich zu machen, ist die Glimmlampe vorzugsweise mit einem farbigen Kennring umgeben.

    [0012] Vorteilhafterweise ist schließlich der Innendurchmesser des zylindrischen Innenraums, in dem sich sowohl der Schmelzdraht als auch der Hochohmwiderstand befinden, größer als bei dem Porzellankörper der bekannten Schmelzsicherungspatrone. Insbesondere ist dieser Innendurchmesser nur etwas kleiner als der Außendurchmesser des Kontaktfußes.

    [0013] Im folgenden wird eine Ausführungsform der Erfindung, die nicht einschränkend zu verstehen ist, näher beschrieben und anhand der Zeichnung erläutert. In dieser zeigen:

    Fig. 1 eine schnittbildlich ausgeführte Darstellung einer Schmelzsicherungspatrone gemäß der Erfindung, und

    Fig. 2 den Schaltplan für die Schmelzsicherungspatrone nach Fig. 1.



    [0014] Die in der Zeichnung dargestellte Schmelzsicherungspatrone weist einen Porzellankörper 10 auf, in dem sich ein in feinem Sand 11 eingebetteter Schmelzdraht 12 zwischen einem unteren Kontaktfuß 13 und einem oberen Kontaktkopf 14 erstreckt. In diesem ist zentrisch eine Glimmlampe 15 eingelassen, die mit ihrem einen Anschlußende A mit dem Kontaktkopf 14 verbunden ist. Ihr anderes Anschlußende B ragt in den Sand 11, der sich in einem Innenraum des Porzellankörpers 10 befindet. Dieses Anschlußende B ist mit einem Hochohmwiderstand 16 verbunden, dessen Widerstandswert im oben genannten Widerstandsbereich liegt. Das andere Ende dieses Hochohmwiderstandes 16 ist über eine Leitung 17 an den unteren Kontaktfuß 13 angeschlossen.

    [0015] Vorzugsweise sind an dieser Stelle Schmelzdraht und Leitung 17 zu einem Leiter zusammengefaßt, um die Montage des kappenförmigen Kontaktfußes zu erleichtern. Die Glimmlampe 15 ist von einem farbigen Kennring 18 umgeben, dessen Farbe für eine bestimmte Stromstärke charakteristisch ist.

    [0016] Wenn der Betriebsstrom in der Strombahn 19 (Fig. 2) den Nennstrom, für den die Schmelzsicherungspatrone ausgelegt ist, überschreitet, schmilzt der Schmelzdraht 12, sodaß der Kontaktkopf 14 und der Kontaktfuß 13 nicht mehr durch einen Leiter verbunden sind. Dadurch liegt zwischen beiden die volle Netzspannung, die über den Hochohmwiderstand 16 und die Glimmlampe 15 abfällt. Letztere leuchtet auf, dadurch wird der Ausfall der Sicherungspatrone optisch erkennbar. Wie Fig. 1 zeigt, ist der Innendurchmesser des Innenraumes des Porzellankörpers nur etwas kleiner als der Außendurchmesser des Kontaktfußes 13. Im Vergleich zur bekannten Schmelzsicherungspatrone ist damit der Innendurchmesser in vorzugsweiser Ausgestaltung der Erfindung des Innenraumes größer.


    Ansprüche

    1. Schmelzsicherungspatrone mit einem Porzellankörper, in dem sich ein in Sand eingebetteter Schmelzdraht zwischen einem unteren Kontaktfuß und einem oberen Kontaktkopf erstreckt und die einen Kennmelder aufweist, der aus einer Glimmlampe besteht, welche über einen Hochohmwiderstand parallel zum Schmelzdraht geschaltet ist,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Hochohmwiderstand (16) ebenfalls in den Sand (11) eingebettet ist.
     
    2. Schmelzsicherungspatrone nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Hochohmwiderstand (16) von einem Isolierstoffrohr (I), insbesondere einem Siliconschlauch oder einem Steatitröhrchen, ummantelt ist.
     
    3. Schmelzsicherungspatrone nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Anschlußende (A,B) der Glimmlampe (15) von einem Isolierstoffrohr (I), insbesondere einem Siliconschlauch oder einem Steatitröhrchen, umgeben ist.
     
    4. Schmelzsicherungspatrone nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Hochohmwiderstand (16) und das mit ihm verbundene Anschlußende (B) der Glimmlampe (15) von einem gemeinsamen Isolierstoffmantel (I) umhüllt sind.
     
    5. Schmelzsicherungspatrone nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Widerstandswert des Hochohmwiderstandes (15) 500 bis 1.000 Megaohm beträgt.
     
    6. Schmelzsicherungspatrone nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Glimmlampe (15) auf der Frontseite der Patrone zentrisch angeordnet ist, insbesondere daß sie im Kontaktkopf (14) gehalten ist.
     
    7. Schmelzsicherungspatrone nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Glimmlampe (15) von einem farbigen Kennring (18) umgeben ist.
     
    8. Schmelzsicherungspatrone nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,. daß der Sand (11) sich in einem zylindrischen Innenraum des Porzellankörpers (10) befindet und daß der Innendurchmesser dieses Innenraums maximal 20% kleiner ist als der Außendurchmesser des Kontaktfußes (13).
     




    Zeichnung