(19)
(11) EP 0 135 715 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
03.04.1985  Patentblatt  1985/14

(21) Anmeldenummer: 84108955.0

(22) Anmeldetag:  27.07.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E02D 5/52
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 04.08.1983 AT 2836/83

(71) Anmelder: Baugesellschaft Nägele & Co.
A-6832 Sulz-Röthis (AT)

(72) Erfinder:
  • Nägele, Hubert
    A-6832 Sulz-Röthis (AT)

(74) Vertreter: Hefel, Herbert, Dipl.-Ing. 
Egelseestrasse 65a
6800 Feldkirch-Tosters
6800 Feldkirch-Tosters (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Rammpfhal bzw. Rammpfahlteil mit einem Endstück für seinen stirnseitigen Abschluss


    (57) @ Bei Rammpfählen weisen die einzelnen Rammpfahlteile an ihren Enden zum gegenseitigen stirnseitigen Anschluß ein Endstück (1) auf, welches gegebenenfalls Verbindungsbeschläge zur gegenseitigen Verbindung aufeinanderfolgender Rammpfahlteile aufweist. Die stirnseitige Begrenzung (5) des Endstückes (1) weist mehrere Durchbrechungen (6, 7) auf, die sich in Richtung zur Oberfläche (8) des Endstückes (1) hin erweitern. Dadurch werden nach Ausgießen einer Betonform die Endstücke formschlüssig am Betonkörper gehalten und außerdem ist die Gewähr gegeben, daß bei aufeinanderfolgenden Rammpfahlteilen die Betonkörper aneinander zur Anlage kommen.







    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Endstück für den stirnseitigen Abschluß der einzelnen Teile eines Rammpfahles, wobei in das Endstück gegebenenfalls Verbindungsbeschläge zur gegenseitigen Verbindung aufeinanderfolgender Rammpfahlteile integriert sind.

    [0002] Es sind verschiedene Ausführungsformen von stirnseitigen Endstücken für Rammpfahlteile bekannt geworden. In der Regel sind dies kappenartige Abdeckungen, die an der stirnseitigen Begrenzung vollflächig geschlossen sind. Gerade bei Endstücken von Rammpfahlteilen ist die nicht unwesentliche Gefahr gegeben, daß sich das Material durch besondere Einflüsse zersetzt, insbesondere ist diese Gefahr bei Endstücken aus Stahl bzw. Gußeisen zu beachten. Durch diese Einflüsse vermindert sich die Tragfähigkeit der Endstücke, so daß bei der ständigen Belastung, die auf Rammpfähle ausgeübt wird, nach einem entsprechenden Zeitraum Setzungen durchaus möglich werden. Es sind dann insoweit Setzungen möglich, bis die Betonabschnitte der Rammpfahlteile aufeinander sich abstützen.

    [0003] Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, ein Endstück der eingangs genannten Art zu schaffen, mit dem diese Nachteile vermieden werden können und durch welches gewährleistet ist, daß auch bei eventuellen Zersetzungserscheinungen eine dauerhafte Abstützung durch den Rammpfahl ohne nachträgliche Setzungen gewährleistet ist. Erfindungsgemäß wird dazu vorgeschlagen, daß die stirnseitige Begrenzung des Endstückes mehrere Durchbrechungen aufweist, die sich in Richtung zur Oberfläche des Endstückes konisch erweitern.

    [0004] Durch diese erfindungsgemäßen Maßnahmen wird einerseits gewährleistet, daß der Betonguß der Rammpfahlteile gleichflächig mit dem Material des Endstückes abschließt, so daß bei den aufeinanderfolgenden Rammpfahlteilen Beton auf Beton liegt und andererseits ergibt sich dadurch eine außerordentlich gute Befestigung des Endstückes an den Enden der Rammpfahlteile, da eine formschlüssige Halterung des Endstückes im Betonguß gewährleistet wird.

    [0005] Gerade bei der Herstellung der Endstücke aus einem Gußeisen ergeben sich selbstverständlich durch diese Maßnahme auch Materialeinsparungen, die von wesentlicher Bedeutung sind.

    [0006] Es hat sich auch bei Versuchen gezeigt, daß durch die erfindungsgemäße Konstruktion beim Einrammen eines solchen Rammpfahles kein Lösen des Endstückes von dem Rammpfahlteil erfolgt, denn die Schläge erfolgen praktisch direkt auf die Stirnseite des Betonabschnittes, wobei jedoch durch die Anordnung des Endstückes die Stirnseite nicht ausbrechen kann. Wenn jedoch die Endstücke an ihrer Oberfläche durchgehend ausgeführt sind, ergibt sich beim Einschlagen stets ein Lösen dieser vollflächigen Anordnung, so daß bei einer Schlagbeanspruchung jeweils das Endstück dann wiederum eine Schlagwirkung auf den darunterliegenden Betonabschnitt ausführt. Dies hat bei den bekannten Ausgestaltungen vielfach zu einem Lösen des Endstückes und auch zusätzlich zu einer Beschädigung der Oberfläche des Betonabschnittes geführt.

    [0007] Durch diese erfindungsgemäßen Maßnahmen werden also wesentliche Vorteile sowohl in Richtung auf die Wirkungen beim Einschlagen der Rammpfahlteile als auch in Richtung einer dauerhaften Abstützung erzielt.

    [0008] Weitere erfindungsgemäße Merkmale und besondere Vorteile werden in der nachstehenden Beschreibung anhand der Zeichnung noch näher erläutert.

    [0009] Es zeigen: Fig. 1 ein Endstück in einer Ansicht von unten, teilweise aufgeschnitten dargestellt; Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie I - I in Fig. 1; Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie II - II in Fig. 1.

    [0010] Das erfindungsgemäße Endstück 1 ist für den stirnseitigen Abschluß der einzelnen Teile eines Rammpfahles vorgesehen, wobei ein solches Endstück beispielsweise über eine Gewindeverbindung 2 mit in den Betonpfahl hineinragenden Bewehrungselementen 3 verbunden ist. Im Bereich dieser angeschlossenen Bewehrungselemente 3 können dann entsprechend Verbindungsbeschläge 4 in das Endstück 1 integriert sein. Über solche Verbindungsbeschläge und entsprechende Verbindungskörper werden dann die stirnseitig aneinanderstoßenden Rammpfahlteile miteinander fest verbunden. Diese Verbindungsbeschläge und die Verbindungskörper können in vielfacher Art und Weise ausgeführt werden, wobei es für die vorliegende Erfindung unbedeutend ist, welche Art der Verbindung hier eingesetzt wird.

    [0011] Es geht bei der vorliegenden Erfindung um die besondere Ausgestaltung dieses Endstückes in Zusammenwirkung mit dem stirnseitigen Ende eines Rammpfahlteiles. Es sind dazu an der stirnseitigen Begrenzung 5 des Endstückes 1 mehrere Durchbrechungen 6, 7 vorgesehen, die sich in Richtung zur Oberfläche 8 des Endstückes 1 konisch erweitern.

    [0012] Zweckmäßig,wird dabei eine mittige große Durchbrechung 6 vorgesehen und mehrere, am Randbereich des Endstückes 1 aufeinanderfolgende kleinere Durchbrechungen 7. Die Größe und die Anzahl der Durchbrechungen richtet sich nach den statischen Erfordernissen, um dem Endstück 1 noch genügende Festigkeit zu verleihen.

    [0013] Von der mittigen, großen Durchbrechung 6 führt ein Einfassungssteg 9 von der Oberfläche 8 des Endstückes 1 ausgehend nach rückwärts, wobei die Breite B dieses Einfassungssteges 9 größer ist als die Dicke D der stirnseitigen Begrenzung 5 des Endstückes 1. Auch dieser Einfassungssteg ist so angeordnet, daß sich die mittige Durchbrechung 6 zur Oberfläche 8 hin konisch erweitert.

    [0014] Durch diese besondere Konstruktion wird erreicht, daß eine feste, innige Verbindung zwischen dem Beton und dem Endstück geschaffen wird, die ohne Probleme die Schläge beim Eintreiben des Rammpfahles aushält. Außerdem ist als besonders wesentlich anzusehen, daß die Oberfläche des Endstückes eben mit dem Beton des Rammpfahles abschließt, so daß also die Kräfte direkt von Beton zu Beton übertragen werden. Bei den aufeinanderfolgenden Rammpfahlteilen stützen sich also direkt die Betonabschnitte aufeinander ab, so daß auch Zersetzungserscheinungen, wie z.B. Durchrosten des Endstückes, keinen Einfluß auf die Tragfähigkeit des Rammpfahles hat.

    [0015] Bei einer solchen Ausführung eines Endstückes kann vorteilhaft auch zusätzlich am Randbereich ein vorzugsweise umfangsgeschlossener Steg 10 vorgesehen werden, der von der Oberfläche 8 des Endstückes 1 nach rückwärts gerichtet ist. Dieser Steg 10 ist zum freien Rand desselben hin spitzwinklig nach außen geneigt. Dies bringt insofern noch Vorteile mit sich, als dadurch die Fertigung des Endstückes sehr einfach wird, zumal alle von der Oberfläche 8 des Endstückes 1 nach rückwärts führenden Flächen konisch verlaufen, so daß auch das Modell zur Herstellung der aus Guß bestehenden Endstücke sehr einfach gehalten werden kann.

    [0016] In den Eckbereichen des Endstückes 1, also im Bereich der Verbindungsbeschläge 4, ist eine schräg abfallende Abschlußwand 11 vorgesehen, die einen Druck auf den anschließenden Beton ausüben kann (bei Belastung und auch beim Einschlagen der Rammpfahlteile). Es ist durch die schräg abfallende Abschlußwand 11 stets ein Druck Richtung Pfahlzentrum gegeben, so daß keine Betonteile ausbrechen können, wie dies z.B. bei ebener Abschlußwand und bei Anordnung von Versteifungsrippen usw. der Fall ist.

    [0017] Solche Endstücke können selbstverständlich nicht nur aus einem Gußeisen gefertigt werden, sondern können auch aus einem Guß aus Nichteisenmetallen, aus Kunststoff od. dgl. bestehen. Auch wäre eine Schweißkonstruktion durchaus denkbar, wobei gegebenenfalls die konischen Erweiterungen durch Ansenkungen erreicht werden. Es sind nicht unbedingt die auf der Zeichnung ersichtlichen Formen der Durchbrechungen vorgegeben, sondern es können alle möglichen geometrischen Figuren für diese Durchbrechungen verwendet werden.


    Ansprüche

    1. Endstück für den stirnseitigen Abschluß der einzelnen Teile eines Rammpfahles, wobei in das Endstück gegebenenfalls Verbindungsbeschläge zur gegenseitigen Verbindung aufeinanderfolgender Rammpfahlteile integriert sind, dadurch gekennzeichnet, daß die stirnseitige Begrenzung (5) des Endstückes (1) mehrere Durchbrechungen (6, 7) aufweist, die sich in Richtung zur Oberfläche (8) des Endstückes (1) konisch erweitern.
     
    2. Endstück nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine mittige, große Durchbrechung (6) und mehrere, am Randbereich des Endstückes aufeinanderfolgende, kleinere Durchbrechungen (7) vorgesehen sind.
     
    3. Endstück nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß von der mittigen, großen Durchbrechung (6) ein Einfassungssteg (9) von der Oberfläche (8) des Endstückes (1) ausgehend nach rückwärts geführt ist, dessen Breite (B) größer ist als die Dicke (D) des Endstückes (1).
     
    4. Endstück nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurchgekennzeichnet, daß am Randbereich des Endstückes (1) ein vorzugsweise umfangsgeschlossener, von der Oberfläche (8) des Endstückes (1) nach rückwärts gerichteter Steg (10) vorgesehen ist, der zum freien Rand desselben hin spitzwinklig nach außen geneigt ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht