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EP 0 045 023 B1 |
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EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
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Hinweis auf die Patenterteilung: |
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17.04.1985 Patentblatt 1985/16 |
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Anmeldetag: 18.07.1981 |
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Verfahren zum Herstellen gedämmter Putzfassaden
Method for the realization of insulated plastered surfaces
Procédé pour la réalisation de façades calorifuges enduites
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH FR GB IT LI LU NL SE |
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Priorität: |
29.07.1980 DE 3028667
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(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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03.02.1982 Patentblatt 1982/05 |
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Anmelder: |
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- Traub, Eugen
D-7101 Abstatt-Happenbach (DE)
- Traub, Tillo
D-7129 Ilsfeld-Helfenberg (DE)
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Erfinder: |
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- Traub, Eugen
D-7101 Abstatt-Happenbach (DE)
- Traub, Tillo
D-7129 Ilsfeld-Helfenberg (DE)
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Vertreter: Vogel, Georg |
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Hermann-Essig-Strasse 35
Postfach 11 65 71701 Schwieberdingen 71701 Schwieberdingen (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen gedämmter Putzfassaden unter
Verwendung von Polystyrol-Hartschaumplatten, die auf ihrer Außenoberfläche eine mit
körnigem Füllmaterial versehene Haftvermittlerschicht tragen, bei dem auf diese Haftvermittlerschicht
eine Putzschicht aufgetragen wird.
[0002] Ein Verfahren dieser Art ist durch die »Frigolit-Fibel« (Merkblatt 70 312/2 bekannt.
Bei diesem bekannten Verfahren kann nur eine Gipsschicht ohne Vorbehandlung der verlegten
Polystyrol-Hartschaumplatten aufgebracht werden. Bei allen anderen Putzarten, insbesondere
bei Mörtel ohne Kunststoffanteil, ist auf der Baustelle eine Vorbehandlung der verlegten
Polystyrol-Hartschaumplatten mit einem besonderen Klebemittel erforderlich, damit
sich die aufgebrachte Putzschicht mit der Haftvermittlerschicht und damit den verlegten
Polystyrol-Hartschaumplatten verbindet. Vielfach wird dabei dem Mörtel zur besseren
Verbindung ein Kunststoffanteil beigegeben, der aber den Diffusionswiderstandsfaktor
der Putzschicht erhöht.
[0003] Es ist nun Aufgabe der Erfindung, das Verfahren der eingangs erwähnten Art so zu
verbessern, daß in einem einfachen Arbeitsgang auf verlegte Kunststoff-Hartschaumplatten
direkt ein mineralischer Putz mit einem Versteifungsgewebe aufgebracht werden kann.
[0004] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß abgelagerte, schwindungsarme
Polystyrol-Hartschaumplatten verwendet werden, deren Haftvermittlerschicht eine Stärke
von 0,5 bis 5 mm, vorzugsweise 0,5 bis 2 mm aufweist, in der körnige Zusätze mit einer
Stärke bis zu 5 mm, vorzugsweise 1 bis 2 mm, eingebracht sind, daß auf die Haftvermittlerschicht
der verlegten Polystyrol-Hartschaumplatten ein Gewebe aufgelegt wird und daß dieses
Gewebe beim Auftragen eines Mörtelputzes ohne Kunststoffanteil als Hand- und/oder
Maschinenputz in der Putzschicht eingebettet wird.
[0005] Die körnigen Füllstoffe in dieser Größe ragen unregelmäßig an der Haftvermittlerschicht
vor und bilden Abstützpunkte für das Gewebe. Beim Aufbringen der Putzschicht kann
der Mörtel das Gewebe durchdringen und praktisch allseitig umschließen. Das Gewebe
braucht also auf der Baustelle nicht großflächig mit den verlegten Hartschaum-Polystyrolplatten
verbunden zu werden. Es genügt, wenn das Gewebe vor die verlegten Polystyrol-Hartschaumplatten
gehängt wird. Mit dem Aufbringen der Putzschicht als Hand- und/oder Maschinenputz
wird die richtige Einbettung des Gewebes in die Putzschicht vorgenommen, wobei die
körnigen Zusätze in der Haftvermittlerschicht zu Beginn des Aufbringens der Putzschicht
als Stützen für das Gewebe dienen.
[0006] Um den Abstand des Gewebes zur Außenoberfläche der mit der Haftvermittlerschicht
versehenen Hartschaumplatten zu definieren, sieht eine weitere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens vor, daß die Haftvermittlerschicht als Rippen- oder Gitterstruktur aufgebracht
ist, die eine Stärke von 3 bis 10 mm, vorzugsweise bis 6 mm, aufweist.
[0007] Nach dem Anbringen der Hartschaumplatten an der Wand wird auf die mit der Haftvermittlerschicht
versehene Außenoberfläche das Gewebe aufgelegt. Das Gewebe kann dabei als Bahn über
der Fassade befestigt und mit der Putzschicht eingeputzt werden.
[0008] Eine ausreichende Haftung zwischen der kunststoffreien Putzschicht und der Haftvermittlerschicht,
die fest auf der Hartschaumplatte haftet, wird dadurch erreicht, daß Sand, Sägemehl,
Hartschaumpartikel als körnige Zusätze in der Haftvermittlerschicht aus Zement, Klebstoff
und/oder Bindemittelzusatz verwendet werden.
[0009] Als grobkörnige Füllmittel können auch andere mineralische Substanzen verwendet werden.
[0010] Das Herstellen der gedämmten Putzfassade wird nach einer Weiterbildung dadurch vereinfacht,
daß die Haftvermittlerschicht vor dem Anbringen der Polystyrol-Hartschaumplatten,
vorzugsweise im Herstellerwerk der Polystyrol-Hartschaumplatten, auf die Außenoberfläche
derselben aufgebracht wird. Auf der Baustelle brauchen dann nur die so vorbehandelten
Hartschaumplatten an der Wand angebracht und die Putzschicht unter Zwischenlage des
Gewebes aufgetragen zu werden.
[0011] Damit der Mörtel der Putzschicht ohne Schwierigkeiten durch das Gewebe hindurch sich
mit der Haftvermittlerschicht verbinden kann, ist nach einer Ausgestaltung vorgesehen,
daß als Gewebe ein Glasfasergewebe mit einer Maschenweite von etwa 8 bis 12 mm verwendet
wird. Die Maschenweite des Glasfasergewebes soll sich möglichst beim Auftragen der
Putzschicht nicht verändern. Dies läßt sich durch Verwendung eines appretierten Glasfasergewebes
vermeiden.
1. Verfahren zum Herstellen gedämmter Putzfassaden unter Verwendung von Polystyrol-Hartschaumplatten,
die auf ihrer Außenoberfläche eine mit körnigem Füllmaterial versehene Haftvermittlerschicht
tragen, bei dem auf diese Haftvermittlerschicht eine Putzschicht aufgetragen wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß abgelagerte, schwindungsarme Polystyrol-Hartschaumplatten verwendet werden, deren
Haftvermittlerschicht eine Stärke von 0,5 bis 5 mm, vorzugsweise 0,5 bis 2 mm aufweist,
in der körnige Zusätze mit einer Stärke bis zu 5 mm, vorzugsweise 1 bis 2 mm, eingebracht
sind, daß auf die Haftvermittlerschicht der verlegten Polystyrol-Hartschaumplatten
ein Gewebe aufgelegt wird, und
daß dieses Gewebe beim Auftragen eines Mörtelputzes ohne Kunststoffanteil als Hand-
und/ oder Maschinenputz in der Putzschicht eingebettet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Haftvermittlerschicht
als Rippen- oder Gitterstruktur aufgebracht ist, die eine Stärke von 3 bis 10 mm,
vorzugsweise 3 bis 6 mm, aufweist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein appretiertes
Glasfasergewebe mit einer Maschenweite von 8 bis 12 mm verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß Sand, Sägemehl,
Hartschaumpartikel als körnige Zusätze in der Haftvermittlerschicht aus Zement, Klebstoff
und/oder Bindemittelzusatz verwendet werden.
1. Method for the production of insulating plaster facades using rigid polystyrene
sheets, which have an adhesive granular filler layer on their outerside, whereby a
plaster layer is applied to this adhesive layer,
characterised by the fact, . -
that mature low shrink rigid polystyrene sheets are used, whose adhesive layer displays
a thickness of 0.5 to 5 mm, preferably 0.5 to 2 mm, and in which granular agents of
a particle size of up to 5 mm, preferably 1 to 2 mm, are placed, that a wire lath
is placed on top of the layed rigid polystyrene sheeting and,
that this wire lath is bedded by hand or machine into the rendering which contains
no platic.
2. Method according to claim 1, characterised by the fact, that the adhesive layer
is spread as a ribbed or latticed structure, displaying a thickness of 3 to 10 mm,
preferably 3 to 6 mm.
3. Method according to claim 1 or 2, characterised by the fact, that a finished glass
fibre mesh is used with a mesh size of between 8 and 12 mm.
4. Method according to one of the claims 1 to 3, characterised by the fact, that sand,
sawdust and rigid foam particles are used as granular additives in the adhesive layer
of cement adhesive compund and/or binding compound.
1. Procédé pour produire des façades isolées et enduites, avec utilisation de plaques
en mousse de polystyrène rigide, comportant sur leurs surfaces externes une couche
de primaire d'accrochage comportant une matière grenue de charge, procédé selon lequel
on applique sur cette couche primaire d'accrochage une couche d'apprêt, et caractérisé
en ce qu'on utilise des plaques en mousse rigide de polystyrène vieillie, à faible
retrait, dont la couche de primaire d'accrochage présente une épaisseur de 0,5 à 5
mm, avantageusement de 0,5 à 2 mm et comporte des additifs grenus ayant une épaisseur
pouvant aller jusqu'à 5 mm et se situant de préférence entre 1 et 2 mm, en ce qu'on
pose une étoffe sur la couche de primaire d'accrochage des plaques en mousse de polystyrène
rigide posées, et en ce qu'on enrobe dans la couche d'enduit cette étoffe par application,
à titre d'enduit manuel/ou mécanique, d'un enduit de mortier sans matière de synthèse.
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce qu'on applique la couche de
primaire d'apprêt sous forme de structure à nervures ou treillis présentant une épaisseur
de 3 à 10 mm, avantageusement de 3 à 6 mm.
3. Procédé selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce qu'on utilise une étoffe
de fibres de verre apprêtée présentant une ouverture de maille de 8 à 12 mm.
4. Procédé selon l'une des revendications 1 à 3, caractérisé en ce qu'on utilise du
sable, de la sciure, des particules de mousse rigide comme additifs grenus dans la
couche de primaire d'accrochage constituée de ciment, de colle et/ou d'un additif
à rôle de liant.