(19)
(11) EP 0 059 869 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
17.04.1985  Patentblatt  1985/16

(21) Anmeldenummer: 82101260.6

(22) Anmeldetag:  19.02.1982
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4D02H 13/30, B65H 75/14

(54)

Kettbaum für eine Fadenkette

Beam for warp threads

Ensouple pour les fils de chaîne


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH FR GB IT LI LU NL

(30) Priorität: 06.03.1981 DE 3108468
06.03.1981 DE 8106354 U

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
15.09.1982  Patentblatt  1982/37

(71) Anmelder: RHODIA AG
D-7800 Freiburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Waldecker, Erich, Textil-Ing.grad.
    D-7803 Gundelfingen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Kettbaum für eine Fadenkette mit zwei auf dem Kettbaumrohr unverschiebbar angeordneten Haupt-Kettbaumscheiben und zwei Hilfs-Kettbaumscheiben.

    [0002] In der Weberei treten oft Probleme auf beim Ablaufen von Fadenscharen bzw. -ketten vom Kettbaum. Insbesondere treten diese Probleme auf bei glatten, also nicht texturierten synthetischen Filamentgarnen, und zwar ganz besonders bei glatten, ungedrehten und geschlichteten Polyestergarnen.

    [0003] Wenn solche auf Kettbäumen aufgewickelten Fadenketten Temperaturschwankungen (Erwärmung und Abkühlung) ausgesetzt werden, entsteht zwischen den Stirnflächen der auf dem Kettbaum aufgewickelten Fadenkette und den Kettbaumscheiben jeweils ein Spalt mit einer Breite von bis zu circa 1,5 mm. Beim Ablaufen der Fadenkette vom Kettbaum können nun Garne, die sich an den Rändern dieser Fadenkette befinden, in den jeweiligen Spalt hineinfallen bzw. -wandern und sich dort verklemmen, was zu Garnbrüchen und somit zu Ablaufstörungen führen kann.

    [0004] Aus der DE-B-2 737 424 ist eine Fadenkette aus glatten, ungedrehten und geschlichteten Filamentgarnen bekannt, mit der die Spaltbildung vermieden werden soll und die dadurch gekennzeichnet ist, daß an beiden Rändern umgeschlichtete, vorzugsweise texturierte oder hochgedrehte Randgarne angeordnet sind.

    [0005] Nachteilig bei diesem aus der DE-B-2 737 424 bekannten Vorschlag ist jedoch, daß man jeder Fadenkette aus solchen glatten, ungedrehten und geschichteten Filamentgarnen andersartige Randgarne beigeben muß, was neben der Verteuerung noch zu weiteren Nachteilen solcher Fadenketten führt.

    [0006] Ferner ist aus der DE-C-2 138 524 eine Kettbaumscheibe mit einer zum Halten des Garnwikkels dienenden Hauptscheibe und einer die Hauptscheibe axial abstützenden Hilfsscheibe bekannt; diese Kettbaumscheibe ist dadurch gekennzeichnet, daß die Hauptscheibe an einigen Stellen ihres Umfangsbereichs unter Zwischenschaltung von Abstützfedern an der Hilfsscheibe abgestützt ist und daß sie mit Anzeigemitteln, vorzugsweise Meßstiften zum Ablesen der durch eine Durchbiegung der Hauptscheibe verursachten axialen Relativbewegung der Hauptscheibe gegenüber der Hilfsscheibe versehen ist. Hauptscheibe und Hilfsscheibe sind unverschiebbar auf dem Kettbaumrohr befestigt, wodurch sich die Durchbiegung der Hauptscheibe durch die von der aufgewickelten Fadenkette erzeugten Drücke erkennen und direkt ablesen läßt.

    [0007] Mit dieser aus der DE-C-2 138 524 bekannten Kettbaumscheibe läßt sich jedoch die Spaltbildung zwischen den Stirnflächen der Kettfadenwicklung und den Kettbaumscheiben nicht verhindern.

    [0008] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einem Kettbaum für eine Fadenkette zur Verfügung zu stellen, mit dem die insbesondere bei Kettfadenwicklungen aus glatten, ungedehnten und geschlichteten Polyestergarnen auftretende Spaltbildung vermieden wird. Außerdem soll der Nachteil des aus der DE-B-2 737 424 bekannten Vorschlags vermieden werden.

    [0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den im Anspruch 1 angegebenen Kettbaum für eine Fadenkette mit zwei auf dem Kettbaumrohr unverschiebbar angeordneten Haupt-Kettbaumscheiben und zwei Hilfs-Kettbaumscheiben gelöst.

    [0010] Eine vorteilhafte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kettbaumes ist im Anspruch 2 angegeben.

    [0011] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt

    Fig. 1 schematisch einen erfindungsgemäßen Kettbaum im Schnitt durch die Kettbaumrohr-Achse; diese Darstellung zeigt den Kettbaum in dem Zustand des Aneinanderhaltens der Haupt-Kettbaumscheibe 2 und der Hilfs-Kettbaumscheibe 4 sowie des Aneinanderhaltens der Haupt-Kettbaumscheibe 3 und der Hilfs-Kettbaumscheibe 5,

    Fig. 2 schematisch einen erfindungsgemäßen Kettbaum im Schnitt durch die Kettbaumrohr-Achse; diese Darstellung zeigt den Kettbaum in dem Zustand des Anpressens der Hilfs-Kettbaumscheiben 4 und 5 an die aufgewickelte Fadenkette,

    Fig. 3 schematisch einen erfindungsgemäßen Kettbaum in Richtung der Kettbaumrohr-Achse betrachtet.



    [0012] Der in den Zeichnungen dargestellte Kettbaum besteht im wesentlichen aus einem Kettbaumrohr 1, zwei Haupt-Kettbaumscheiben 2 und 3, die jeweils auf den Enden des Kettbaumrohres 1 unverschiebbar angeordnet sind, sowie zwei zum Halten der aufgewickelten Fadenkette dienenden Hilfs-Kettbaumscheiben 4 und 5, die auf den jeweiligen der Fadenkette zugewandten Seiten der Haupt-Kettbaumscheiben 2 und 3 auf den Enden des Kettbaumrohres 1 verschiebbar angeordnet sind.

    [0013] Die Haupt-Kettbaumscheiben 2 und 3 sind jeweils mit einem Gewinde zum Aufschrauben auf entsprechende Gewinde an den Enden des Kettbaumrohres 1 versehen; sie können jedoch auch mit Hilfe von irgendwelchen anderen Befestigungsmitteln unverschiebbar auf dem Kettbaumrohr 1 angeordnet sein.

    [0014] Zwischen der Haupt-Kettbaumscheibe 2 und der Hilfs-Kettbaumscheibe 4 sowie zwischen der Haupt-Kettbaumscheibe 3 und der Hilfs-Kettbaumscheibe 5 sind an einigen Stellen Schraubenfedern 6 angeordnet; es können statt Schraubenfedern jedoch auch andere federnde Elemente angeordnet sein. Die Schraubenfedern 6 dienen dazu, die Hilfs-Kettbaumscheiben 4 und 5 an die jeweiligen Stirnflächen der Kettfadenwicklung zu pressen.

    [0015] Wenn nun ein solcher Kettbaum mit einer Fadenkette aus geschlichteten Polyestergarnen versehen ist und Temperaturschwankungen ausgesetzt wird, kann sich kein Spalt zwischen der Hilfs-Kettbaumscheibe 4 und der Kettfadenwicklung und zwischen der Hilfs-Kettbaumscheibe 5 und der Kettfadenwicklung ausbilden, da nämlich diese Hilfs-Kettbaumscheiben 4 und 5 durch den Federdruck kontinuierlich auf die Stirnflächen der Kettfadenwicklung gedrückt werden; dabei wird jede Bewegung der Seiten der Kettfadenwicklung mitgemacht, so daß die Hilfs-Kettbaumscheiben ständig an den jeweiligen Stirnflächen dieser Kettfadenwicklung anliegen.

    [0016] Die Schraubenfedern 6 sind regelmäßig verteilt angeordnet, wie in Fig. 3 gezeigt ist.

    [0017] Wie Fig. 1 und 2 zeigen, liegen die Enden der Schraubenfedern 6 in einander gegenüberliegenden Aussparungen in den Haupt- und Hilfs-Kettbaumscheiben. Die Enden der Schraubenfedern 6 können in diesen Aussparungen fest verankert angeordnet sein. Durch das Vorhandensein dieser Aussparungen lassen sich die Kettbaumscheiben 2 und 4 sowie die Kettbaumscheiben 3 und 5 jeweils plan aneinanderdrücken bzw.

    [0018] -halten; die Schraubenfedern 6 sind dann zusammengedrückt und liegen vollständig in den Aussparungen, so daß kein Spalt zwischen den Kettbaumscheiben 3 und 5 bestehen bleibt.

    [0019] Vor der Bewicklung des Kettbaumes mit der Fadenkette wird die Hilfs-Kettbaumscheibe 4 an die Haupt-Kettbaumscheibe 2 und die Hilfs-Kettbaumscheibe 5 an die Haupt-Kettbaumscheibe 3 herangezogen; dieses geschieht mit Hilfe der in Fig. 1 und 3 gezeigten Feststell- bzw. Halteschrauben 7. Während der Bewicklung des Kettbaumes mit der Fadenkette bleibt nun dieser Zustand des Aneinanderhaltens der Kettbaumscheiben 2 und 4 sowie der Kettbaumscheiben 3 und 5 bestehen.

    [0020] Nach der Bewicklung werden die Feststell- bzw. Halteschrauben 7 gelöst, wodurch sich die Hilfs-Kettbaumscheiben 4 und 5 durch den durch die Schraubenfedern 6 verursachten Druck an die jeweiligen Stirnflächen der Kettfadenwicklung anpressen und so eine durch spätere Temperaturschwankungen verursachte Spaltbildung vermieden. Statt Feststell- bzw. Halteschrauben 7 können jedoch auch andere lösbare Halteeinrichtungen angeordnet sein.

    [0021] Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kettbaumes sind zur Begrenzung des Abstandes zwischen der Haupt-Kettbaumscheibe 2 und der Hilfs-Kettbaumscheibe 4 sowie zur Begrenzung des Abstandes zwischen der Haupt-Kettbaumscheibe 3 und der Hilfs-Kettbaumscheibe 5 an einigen Stellen dieser Kettbaumscheiben einstellbare Begrenzungsschrauben 8 angeordnet, wie aus Fig. 2 und 3 hervorgeht. Um eine unbeabsichtigte Verstellung dieser Begrenzungsschrauben 8 zu vermeiden, können diese Schrauben so ausgebildet sein, daß sie nur mit Spezialwerkzeugen verstellt werden können.

    [0022] Statt Begrenzungsschrauben 8 können jedoch auch andere - gegebenenfalls einstellbare - Begrenzungseinrichtungen angeordnet sein.

    [0023] Die Feststell- bzw. Halteschrauben 7 sowie die Begrenzungsschrauben 8 sind vorzugsweise regelmäßig verteilt angeordnet, beispielsweise wie in Fig. 3 gezeigt.

    [0024] Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Kettbaumes läßt sich die auf Grund von Temperaturschwankungen auftretende Spaltbildung bei aufgewikkelten Fadenketten, insbesondere bei Fadenketten aus glatten, ungedrehten und geschlichteten Polyestergarnen, vermeiden.

    [0025] Außerdem ist es beim Einsatz des Kettbaumes nach der Erfindung nicht mehr notwendig, der Fadenkette andersartige Randgarne zur Spaltvermeidung beizugeben.


    Ansprüche

    1. Kettbaum für eine Fadenkette mit zwei auf dem Kettbaumrohr (1) unverschiebbar angeordneten Haupt-Kettbaumscheiben (2 und 3) und zwei Hilfs-Kettbaumscheiben (4 und 5), gekennzeichnet durch folgende Merkmale:

    a) die zum Halten der aufgewickelten Fadenkette dienende Hilfs-Kettbaumscheibe (4) ist auf der der Fadenkette zugewandten Seite der Haupt-Kettbaumscheibe (2) verschiebbar auf dem Kettbaumrohr (1) angeordnet und die ebenfalls zum Halten der aufgewickelten Fadenkette dienende Hilfs-Kettbaumscheibe (5) ist auf der der Fadenkette zugewandten Seite der Haupt-Kettbaumscheibe (3) verschiebbar auf dem Kettbaumrohr (1) angeordnet,

    b) zur Anpressung der Hilfs-Kettbaumscheiben (4 und 5) an die aufgewickelte Fadenkette sind zwischen der Haupt-Kettbaumscheibe (2) und der Hilfs-Kettbaumscheibe (4) sowie zwischen der Haupt-Kettbaumscheibe (3) und der Hilfs-Kettbaumscheibe (5) an einigen Stellen regelmäßig verteilt federnde Elemente (6) angeordnet,

    c) zum zeitweiligen Halten der Haupt-Kettbaumscheibe (2) und der Hilfs-Kettbaumscheibe (4) aneinander sowie der Haupt-Kettbaumscheibe (3) und der Hilfs-Kettbaumscheibe (5) aneinander sind diese an einigen Stellen mit lösbaren Halteeinrichtungen (7) versehen.


     
    2. Kettbaum nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Begrenzung des Abstandes zwischen der Haupt-Kettbaumscheibe (2) und der Hilfs-Kettbaumscheibe (4) sowie zwischen der Haupt-Kettbaumscheibe (3) und der Hilfs-Kettbaumscheibe (5) diese an einigen Stellen mit Begrenzungseinrichtungen (8), die einstellbar sein können, versehen sind.
     


    Claims

    1. Weaver's beam for a warp yarn, with two principal beams flanges (2 and 3) immovably arranged on the beam tube (1) and two auxiliary beam flanges (4 and 5), characterised by the following features:

    a) the auxiliary beam flange (4) which serves to hold the wound-up warp yarn is slidably arranged on the beam tube (1), on the side of the principal beam flange (2) which faces the warp yarn, and the auxiliary beam flange (5) which also serves to hold the wound-up warp yarn is slidably located on the beam tube (1) on the side of the principal beam flange (3) which faces the warp yarn,

    b) for pressing the auxiliary beam flanges (4 and 5) against the wound-up warp yarn, spring elements (6) are arranged in a uniformly distributed manner at certain points between the principal beam flange (2) and the auxiliary beam flange (4) and between the principal beam flange (3) and the auxiliary beam flange (5),

    c) for temporarily holding the principal beam flange (2) and the auxiliary beam flange (4) together, and holding the principal beam flange (3) and the auxiliary beam flange (5) together, these flanges are provided with releasable holding devices (7) at certain points.


     
    2. Weaver's beam according to Claim 1, characterised in that in order to limit the distance between the principal beam flange (2) and the auxiliary beam flange (4), and between the principal beam flange (3) and the auxiliary beam flange (5), these flanges are provided with limiting devices (8), which may be adjustable, at certain points.
     


    Revendications

    1. Ensouple pour les fils de chaîne comportant deux plateaux principaux (2 et 3) montés fixes sur le tube d'ensouple (1) et deux plateaux auxiliaires (4 et 5), caractérisée par les particularités suivantes:

    a) le plateau auxiliaire (4) servant à maintenir la chaîne envidée est monté coulissant sur le tube d'ensouple (1) du côté du plateau principal (2) tourné vers la chaîne envidée et le plateau auxiliaire (5) qui sert également à maintenir la chaîne envidée est monté coulissant sur le tube d'ensouple (1) du côté du plateau principal (3) tourné vers la chaîne envidée;

    b) pour presser les plateaux auxiliaires (4 et 5) contre la chaîne envidée, des éléments élastiques (6) régulièrement répartis sont prévus en quelques endroits entre le plateau principal (2) et le plateau auxiliaire (4), ainsi qu'entre le plateau principal (3) et le plateau auxiliaire (5);

    c) pour maintenir temporairement l'un contre l'autre, d'une part, le plateau principal (2) et le plateau aixiliaire (4) et, d'autre part, le plateau principal (3) et le plateau auxiliaire (5), ces plateaux sont pourvus en quelques endroits de dispositifs de maintien détachables (7).


     
    2. Ensouple suivant la revendication 1, caractérisée en ce que pour limiter la distance entre le plateau principal (2) et le plateau auxiliaire (4), ainsi qu'entre le plateau principal (3) et le plateau auxiliaire (5), ces plateaux peuvent être pourvus, en quelques endroits, de dispositifs de limitation (8) qui peuvent être réglables.
     




    Zeichnung