[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Reinigen des Schussfadeneintrag-Bereichs
einer Webmaschine mit min
- destens einer ortsfest im Raum angeordneten Luftausblasdüse oberhalb dieses Bereiches.
[0002] Bei der Garnverarbeitung entsteht je nach der Art des Garns mehr oder weniger starker
Abrieb bzw. Flug. Besonders extrem zeigt sich dieses Problem an solchen Stellen, wo
das Garn eine Scheuerbeanspruchung, beispielsweise eine Richtungsumlenkung, erfährt.
Eine diesbezügliche Problemstelle ist bei Webmaschinen der Garnvorla
ge- und Schusseintragsbereich. Denn wird in dieser Zone die Flugansammlung nicht verhindert,
so gelangt Flug zusammen mit dem Schussfaden in das Webfach und führt dort zu Gewebeverunreinigungen.
Besonders gravierend ist dies, wenn der Flug vor seiner Mitnahme durch den Schussfaden
im Schusswerk bereits durch Schmieröl verunreinigt worden ist. In das Gewebe eingetragene
Flug vermindert die Gewebequalität in unerwünschtem Masse.
[0003] Zum Reinigen und Ausblasen des Schussfadeneintrag-Bereichs sind daher eine Vielzahl
von Vorschlägen bekannt, mit denen dieser Bereich vorr Flug befreit oder freigehalten
werden soll. Es handelt sich bei diesen Vorrichtungen um Abblas- und/oder Absaugvorrichtungen,
die entweder fest ;. installiert sind oder über den Webmaschinen eines Saales hin-
und herwandern. In diesen Vorrichtungen werden dabei häufig die Webmaschine - im allgemeinen
quer zu der Richtung der wandernden Vorrichtung - überstreichende Luftstrahlen verwendet,
deren Bewegung durch Schwenkdüsen erzeugt wird. Mit diesen Schwenkdüsen ausgestattete
Vorrichtungen, die über die Webmaschinen eines Saales hinwegwandern, sind beispielsweise
aus der DE-PS 15 35 894, der DE-OS 19 19 229 oder aus der US-PS 2,798,825 bekannt.
Diese Vorrichtungen bzw. Anlagen sind aufwendig und störanfällig.
[0004] Weiterhin sind ortsfeste Blasvorrichtungen bekannt. Diese ortsfesten Vorrichtungen
blasen nur einen örtlich eng begrenzten Bereich der Maschine ab (DE-AS 27 12 983),
ohne dass dadurch der aus diesem Bereich weggeblasene Flug vollständig aus der Maschine
entfernt wird. Andere fest installierte Vorrichtungen (JP-GM 4305/80) haben über dem
Schusswerk eine Ausblasdüse und unterhalb desselben eine Absaugdüse. Bei dieser Konstruktion
wird der von der Luftstrahlen erfasste Fasernflug nur im "Strahlenbereich" der Ausblasdüse
erfasst und nach allen Seiten relativ gleichmässig weggeblasen, wobei er insbesondere
auch in Schussfadenlaufrichtung und damit in Richtung auf das Gewebe geblasen wird.
[0005] Es hat sich gezeigt, dass die bisher bekannten Vorrichtungen zum Reinigen des Schussfadeneintrag-Bereichs
häufig nicht die erforderliche Wirksamkeit haben. Aufgabe der Erfindung ist es daher,
eine einfache und robuste Vorrichtung zum Reinigen des Schussfadeneintrag-Bereichs
zu schaffen, mit der verbesserte Reinigungseffekte erzielt werden. Die Lösung dieser
Aufgabe erfolgt durch eine Kombination von Einzel-Massnahmen, deren Zusammenwirken
die verbesserte Wirksamkeit der Gesamtvorrichtung ergeben. Die Kombination ist dadurch
gekennzeichnet, dass eine quer zur Schussfadenrichtung verlaufende Schlitzdüse einen
vertikalen Luftvorhang zwischen Fadenschere und Schusswerkbe- reich legt, und dass
fadenlaufseitig der Fadenschere eine Abdeckplatte den Luftvorhang webladenseitig begrenzt.
[0006] Die in Richtung auf die Weblade bewegten Teile des Schusseintrags fördern bei dem
Flugmaterial - sowohl bei seiner Entstehung als auch bei einer Aufwirbelung durch
von oben nach unten blasende Luftstrahlen, die zudem noch auf Teile des Schusswerkes
treffen und dort umgelenkt werden - die Tendenz, sich mit einer Komponente in Richtung
des Schussfadenlaufs zu bewegen; dagegen wirkt der Luftvorhang als "Sperre". Er schirmt
im Zusammenwirken mit der Abdeckplatte, die - je nach dem,ob das zu verarbeitende
Garn mehr oder weniger zur Flugbildung neigt - nach unten offen oder geschlossen bzw.
verlängert sein kann, die Weblade und damit das Gewebe gegen den im Schusswerk erzeugten
Flug ab; in den Vorhang gelangende Faserteile (Flusen) werden dabei nach unten aus
der Maschine weggeführt.
[0007] Zur Reinigung des Schusswerkbereichs, in dem durch Fadenübergabe, Fadentransport
und Fadenabbremsung ein wesentlicher Teil des Flugs entsteht, können eine der Schussfadenlaufrichtung
schräg entgegen gerichtete Luftausblasdüse auf den Schusswerkbereich und/oder ein
als quer zur Fadenlaufrichtung verlaufender als Schlitz ausgebildeter Luftaustritt
auf den Bereich von Fadenspanner und Fadenbremse gerichtet sein.
[0008] Der Luftaustritt bewirkt darüberhinaus, dass von der Luftblasdüse in seinen Wirkungsbereich
geblasener Flug aus der Maschine entfernt wird. Seine Wirksamkeit kann dabei verbessert
werden, wenn neben dem Luftaustritt fadeneinlaufseitig ein rotierender Rundkörper
den aus dem Luftaustritt austretenden Luftstrahl einseitig dem Schussfadenlauf entgegen
periodisch auslenkt; der Rundkörper ist dabei beispielsweise ein Stufenkörper mit
mindestens einer Stufe; er kann jedoch besonders vorteilhaft aus längs eines Durchmessers
gegeneinander verschobenen Kreiszylindersektoren mit gleichen Radien bestehen, wobei
zweckmässigerweise zwei bis vier Stufen auf dem Umfang des Stufenkörpers vorhanden
sind.
[0009] Der Rundkörper kann entweder durch einen Motor oder durch die abzulenkende Luft selbst
angetrieben werden, wobei zur Beschränkung der Anzahl Ablenkungen pro min. - vorteilhaft
erfolgen 1 - 60, vorzugsweise bis 30 Ablenkungen/min. - die Drehzahl des Rundkörpers
durch eine einstellbare Reibungsbremse begrenzt werden kann.
[0010] Der mit Hilfe des Rundkörpers periodsich einseitig ausgelenkte Luftstrahl "kehrt"
wie ein Besen das Flugmaterial (Flusen) in Richtung auf das Spulengestell, vor dem
es auf einfache Weise unter die Maschine fallen kann.
[0011] Die Abdeckplatte kann nicht nur, wie bereits erwähnt, nach unten offen oder geschlossen
sein, sondern auch seitlich einen sich zur Fadeneinlaufseite erstreckenden blendenartigen
Abschluss haben. Durch einen solchen Abschluss werden die den Luftvorhang bildenden
Strahlen über eine längere Distanz geführt und bewirken dadurch ein verbessertes Abblasen
der Projektilschmierstelle.
[0012] Durch die Aufteilung der Reinigungsvorrichtung in eine Anzahl von in unterschiedlichen
Richtungen blasenden Einzelelementen wird gewährleistet, dass im Schusswerk keine
"toten" Ecken entstehen, in denen sich der Flug nach seinem Erfassen und Transportieren
durch die Blasluft wieder ablagern kann.
[0013] Um in den Fadenübergabereichen des Schusswerks einen möglichst weitgehend vom Flug
gereinigten Faden einlaufen zu lassen, ist es zweckmässig, wenn mindestens eine im
wesentlichen parallel zum,jedoch dem Schussfadenlauf entgegen gerichtete Reinigungsdüse
fadeneinlaufseitig vom Rückholeröffner vorgesehen ist. Sollte sich erweisen, dass
bei gewissen Garnen ein ins Gewicht fallender Flug auch noch webladenseitig der Abdeckplatte
entsteht oder vorhanden ist, so lässt sich die Vorrichtung verbessern, wenn webladenseitig
der Abdeckplatte zusätzlich eine Zweistrahldüse vorhanden ist, die oberhalb und unterhalb
des Schussfadens gegen die Vertikale geneigte Luftstrahlen quer zur Fadenrichtung
auf den Zentrierflügel richtet. Weitere Verbesserungen bei der Reinigung im Bereich
des Schusswerkes im engeren Sinne, d.h. - bei einer Projektilmaschine - im Bereich
von Projektilheber, Rückholeröffner und Schlagstück, Führungsschiene ergeben sich,
wenn zwischen der Luftausblasdüse und dem Luftaustritt eine weitere Schrägdüse vorgesehen
ist, die im wesentlichen mit der Luftausblasdüse gleichgerichtet ist. Zur Vervollkommnung
des ganzen Systems kann man weiterhin unter dem Schusswerk mindestens eine an sich
bekannte (JP-GM 4305/80) Absaugdüse vorsehen.
[0014] Diskontinuierlich erzeugte Luftstrahlen aus einem Teil der Ausblaselemente fördern
durch die Stosswirkung immer wieder von neuem einsetzender Luftstrahlen die Reinigungswirkung
ebenfalls, wobei Pulsfrequenzen von 1 - 50 pro min., vorzugsweise unter 30/min., eingehalten
werden.
[0015] Zur Vereinfachung der für das ganze System notwendigen Installationen kann es zweckmässig
sein, wenn Schlitzdüse, Luftausblasdüse und Schrägdüse eine gemeinsame Luftzuführung
haben.
[0016] Die Geschwindigkeiten bzw. Energien der "Reinigungs"-
: Luftstrahlen sind bei der neuen Vorrichtung so zu wählen, dass Flugmaterial möglichst
umfassend wegtransportiert, jedoch dabei durch die Blasluft die Führung und Lage des
Fadens nicht beeinträchtigt wird.
[0017] In welchem Umfang die "Basis"-Vorrichtung durch Massnahmen nach den Unteransprüchen
im konkreten Einzelfall wirtschaftlich sinnvoll ergänzt werden kann, ist eine Frage
des verwebten Garnmaterials und der angestrebten Gewebequalität im Vergleich zum investierten
Aufwand.
[0018] Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang
mit der Zeichnung näher erläutert.
Fig. 1 ist eine schematische räumliche Darstellung des Schussfadeneintragsbereiches
einer Projektilwebmaschine, die mit einer erfindungsgemässen Vorrichtung ausgerüstet
ist;
Fig. 2 gibt in einer Ansicht gegen die Schussfadenlaufrichtung eine Detailvariante
von Fig. 1 wieder;
Fig. 3 ist eine Ansicht von Fig. 2 von rechts;
Fig. 4 zeigt schematisch in räumlicher Darstellung und in einem Schnitt senkrecht
zum Austrittsschlitz eine Ausführungsform eines Luftaustritts mit der einseitigen
Ablenkung des Luftstrahls;
Fig. 5 gibt in schematischer Seitenansicht auf den Schussfadeneintrag-bereich eine
weitere Ausführungsform der Erfindung wieder.
[0019] Fig. 1 stellt einen Blick auf den Schussfadeneintrag-be- ; reich einer Webmaschine
in Richtung entgegen dem Schuss- fadenlauf, d.h. von der Maschine her gesehen, dar.
An eine nicht dargestellte Luftversorgung, für die im Zusammenhang " mit Fig. 5 ein
Ausführungsbeispiel gezeigt wird, sind eine quer zur Schussfadenrichtung stehende
Schlitzdüse 1 und eine schräg gegen das Schusswerk 2 gerichtete Luftausblasdüse 3
angeschlossen. Beide Düsen 1 und 3 sitzen am Ende einer gemeinsamen Verteilleitung
4.
[0020] Die Schlitzdüse 1 ist so angeordnet und gerichtet, dass sie einen vertikalen.Luftvorhang
zwischen die Fadenschere 5 und das Schusswerk 2 legt.
[0021] Das Schusswerk ist nur schematisch und teilweise wiedergegeben: So sind im Vordergrund
der vordere und der hintere Schlossklotz 6 bzw. 7 und der Rückholeröffner 8 mit seinem
Antriebshebel 9 skizziert, während hinter dem strichpunktiert angedeuteten Schussfaden
10 der Rückholerhebel 11, der Rückholer oder Fadengeber 12, ein Projektil 13, sowie
Führungen 14 für Schlagwerk 50 (Fig. 5), Rückholer 12 sowie Projektil 13 erkennbar
sind.
[0022] Der aus der schräggestellten Luftausblasdüse 3 austretende Luftstrom ist vor allem
auf die Führungen 14 des Projektils 13 und die Fadenübergabe gerichtet, während der
Luftaustritt 17 mit seinen periodisch abgelenkten Luftstrahl Fadenspanner 16, Fadenbremse
18 und Schussspule 15 überstreicht.
[0023] Die Wirkungsweise des Luftaustritts 17 und dessen Aufbau wird unten noch genauer
beschrieben.
[0024] Gegen das Gewebe 24 bzw. das Webfach 25, d.h. in Fig. 1 nach vorn, ist der durch
die Schlitzdüse 1 gebildete Luftvorhang durch eine Abdeckplatte 19 begrenzt, die nach
unten offen ist; unter der Abdeckplatte 19 sind die Kurvenplatte 20 zur Steuerung
der Fadenschere 5 und vor dieser der Zentrierflügel 21 dargestellt. Wie die Pfeile
im Vordergrund von Fig. 1 erkennen lassen, strömt ein Teil der Luft aus der Schlitzdüse
1 vertikal nach unten, während ein anderer Teil auf die Projektilschmierung 22 geblasen
wird. Das Abblasen der Projektilschmierung 22 kann dabei noch verbessert werden, wenn
die Abdeckplatte 19, wie in Fig. 3 gezeigt, durch einen sich parallel zum jedoch gegen
den Fadenlauf des Schussfadens 10 erstreckenden, seitlichen Flügel 23 ergänzen wird.
[0025] Bei der Verarbeitung z.B. von Garnen, die nur wenig zur Flugbildung neigen, bzw.
bei denen sich lediglich relativ kurzfaseriger Flug vom Garn löst, ist es auch möglich,
. eine Abdeckplatte 19' (Fig. 2) einzusetzen, die nach unten geschlossen ist, so dass
sie praktisch eine durchgehende Wand bildet, in der lediglich die Durchtrittsöffnung
26 für das Projektil 13 vorhanden ist. Mit einer nach unten geschlossenen bzw. verlängerten
Abdeckplatte 19' wird die Abschirmung zwischen Luftvorhang und Webfach 25 für die
erwähnten Garnarten verbessert.
[0026] Der Luftaustritt 17 (Fig. 4) weist ein Gehäuse auf, das an seinem einen Ende durch
eine nicht gezeigte Vorderwand verschlossen ist, während in die ebenfalls nicht dargestellte
Rückwand eine Druckluftverteilleitung mündet; dadurch wird im Luftaustritt 17 ein
Druckraum 30 gebildet. Dieser weist einen tangentialen, sich trichterförmig verengenden
Austrittsschlitz 31 auf, der durch eine Seitenwand 32 des Gehäuses und einen Formkörper
33 gebildet ist.
[0027] In Richtung der Luftströmung ist nach dem Austrittsschlitz 31 unterhalb des Formkörpers
33 ein Rundkörper 34 vorgesehen, der um seine Achse 35 rotieren kann, wobei für seinen
Antrieb beispielsweise ein nicht gezeigter Elektromotor dient; es ist jedoch auch
möglich den Rundkörper 34 selbstantreibend auszubilden, indem man beispielsweise einen
Teil seiner axialen Länge als zahnradähnliche Luftturbine ausbildet. Dieser Selbstantrieb
ergäbe jedoch, sich selbst überlassen, zu hohe Drehzahlen für den Rundkörper 34, da
diese, wie bereits erwähnt, bei zweistufiger Ausführung maximal 30 U/min. betragen
dürfen; in diesem Fall wird der Selbstantrieb durch eine Reibungsbremse gebremst.
Da sich im Laufe des Betriebes - beispielsweise durch Verschmutzungen im Ventilator
"des Luftantriebes" und/oder in der Lagerung des Rundkörpers 34 - die zur Aufrechterhaltung
einer bestimmten Drehzahl notwendige Bremskraft ändert, ist die Bremskraft der Reibungsbremse
einstellbar.
[0028] Die Achse 35 ist gegen den Austrittsschlitz 31 seitlich so versetzt, dass die gekrümmten
Flächen des Rundkörpers 34, die im gezeigten Beispiel aus zwei längs eines Durchmessers
36 getrennten und gegeneinander verschobenen Hälften eines Kreiszylindermantels bestehen,
in den aus dem Austrittsschlitz 31 austretenden Luftstrom hineinragen und diesen einseitig
in Richtung auf den Rundkörper 34 ablenken.
[0029] Die durch das Versetzen der Zylinderhälften erzeugten Stufen 37 des Rundkörpers 34
bewirken, dass die an der gekrümmten Fläche anliegende Strömung nach einer halben
Drehung des Rundkörpers 34 abreisst, wodurch die Ablenkung des Luftstrahls aufgehoben
wird und die Luftströmung in die Richtung des Austrittsschlitzes 31 "zurückspringt".
Erfolgt eine gleichmässige und kontinuierliche Rotation des Rundkörpers 34, der einseitig
teilweise von einer der Wand 32 gegenüberliegenden Wand 38 des Gehäuses umfasst wird,
so erzeugt man auf diese Weise einen periodisch einseitig ausgelegten Luftstrahl,
der als "Luftbesen" Fadenspanner 16 und Fadenbremse 18 nach einer Seite hin "abkehrt".
[0030] Die Vorrichtung nach Fig. 5 ist gegenüber derjenigen nach Fig. 1 noch durch weitere
Blasstellen ergänzt, durch die Verbesserungen in der Reinhaltung der Maschine und
damit letzten Endes in der Qualität des erzeugten Gewebes - allerdings unter Erhöhung
des Investitionsaufwandes - erreicht werden können.
[0031] Zunächst sei die in Fig. 5 schematisch skizzierte Luftversorgung beschrieben, die
in ähnlicher Form - unter Weglassung nicht benötigter Leitungen und Elemente - auch
für die Ausführungsform nach Fig. 1 Verwendung finden kann.
[0032] Alle an einer Webmaschine vorhandenen Blasstellen werden von einem Ventilator 40
mit erhöhten Druckes über Leitungen 41 und 42 versorgt, wobei die Leitung 41, die
die über der Maschine liegenden Blasstellen versorgt, sich in einer Anzahl Zweigleitungen
41 a - d verzweigt; eine der Zweigleitungen 41 a - d geht in die in Fig. 1 erwähnte
Druckluftleitung 4 über, die die Düsen 1 und 3 mit Luft versorgt. Die Leitung 42 führt
zu einer später noch näher beschriebenen Reinigungsdüse 43.
[0033] In den Zweigleitungen 41 a und d, sowie in der Leitung 42 sind einstellbare Drosselorgane
44, z.B. Blenden, vorgesehen, mit denen der Druck und damit die Blasluftmenge in jeder
dieser Leitungen relativ zu den übrigen eingestellt werden kann.
[0034] Die Zweigleitungen 41 b und c sind mit Motor getriebenen Ventilen 45 ausgestattet,
durch die die daran angeschlossenen Düsen - Schlitzdüse 1, Luftausblasdüse 3 und eine
Schrägdüse 46 - mit diskontinuierlich intermittierend ausgeblasenen Luftströmungen
versorgt werden können. Durch die Stosswirkung von einzelnen Luftstrahlimpulsen wird
die Abblas- und Reinigungswirkung verbessert. Es werden dabei beispielsweise Pulsfrequenzen
kleiner 60 pro min., vorzugsweise unter 30/min., eingehalten.
[0035] Saugseitig kann der Ventilator 40 entweder über einen nicht gezeigten Filter Luft
aus dem Websaal ansaugen oder mit einer unter dem Schusswerk 2, sich über einen weiten
Bereich des Schusseintrags erstreckenden Absaugdüse 48 über eine Saugleitung 47 verbunden
sein, so dass sich für die ganze Vorrichtung ein weitgehend geschlossener Luftkreislauf
ergibt.
[0036] Ohne Prioritäten über die Wünschbarkeit der einzelnen zusätzlichen Blasstellen zu
setzen, seien die zusätzlich zu den Elementen 1, 3 und 17 der Fig. 1 vorhandenen Blasorgane
im einzelnen nunmehr beschrieben. Die Zweigleitung 41 d endet in einer - symbolisch
durch eine Zweiteilung angedeuteten - Zweistrahldüse 49, die auf den Zentrierflügel
21 gerichtet ist, wobei jedoch ihre beiden Strahlen den Schussfaden 10 selbst nicht
erfassen, sondern beispielsweise im wesentlichen gabelförmig da vorbeistreichen, um
seine Zentrierung nicht zu stören.
[0037] Die Schrägdüse 46, deren Luftstrahl im wesentlichen zu demjenigen der Luftausblasdüse
3 gleichgerichtet verläuft, ist zwischen der Luftausblasdüse 3 und im Luftaustritt
17 angeordnet; sie bläst vor allem auf das Schlagwerk 50 und die Fadenübergabe, die
in Fig. 5 durch den Rückholer 12 angedeutet ist.
[0038] In Fadenlaufrichtung unmittelbar nach dem Fadenspanner 16 ist die Reinigungsdüse
43 vorgesehen; diese ist beispielsweise eine an sich bekannte (CH-PS 624.438), den
Schussfaden 10 umgebende Ringdüse, mit der der aus dem Fadenspanner 16 herauslaufende
Faden 10 möglichst weitgehend von an ihm haftenden Fasern befreit wird, ehe er zur
Fadenübergabe gelangt. Die Reinigungsdüse 43 stellt daher eine sehr wirksame Ergänzung
des vom Luftaustritt 17 gebildeten "Luftbesens" dar.
[0039] Wie leicht einzusehen ist
/wird mit der Vorrichtung nach Fig. 5 die Ausbildung "toter" Ecken noch weitergehend
verhindert als mit derjenigen nach Fig. 1; darüber hinaus ergeben zusätzliche Blasstellen
selbstverständlich eine erhöhte Abblas- und Reinigungswirkung und tragen so zur weiteren
Verbesserung der Gewebequalitäten bei, indem mit ihnen der Grundgedanke der Erfindung,
dass Gewebe 24 möglichst vollständig gegen Faserflug abzuschirmen und diesen gegen
die Schussfadenlaufrichtung aus der Maschine weg zu transportieren, in mehreren Einzelschritten
weiter ausgebaut wird.
1. Vorrichtung zum Reinigen des Schussfadeneintragbereichs einer Webmaschine mit mindestens
einer ortsfest im Raum angeordneten Luftausblasdüse oberhalb dieses Bereichs, dadurch
gekennzeichnet,dass eine quer zur Schussfadenrichtung verlaufende Schlitzdüse (1)
einen vertikalen Luftvorhang zwischen Fadenschere (5) und Schusswerk (2) legt, und
dass fadeneinlaufseitig der Fadenschere (5) eine Abdeckplatte (19) den Luftvorhang
webladenseitig begrenzt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine der Schussfadenlaufrichtung
schräg entgegengerichtete, zweite Luftausblasdüse (3) von oben auf das Schusswerk
(2) bläst.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass weiterhin ein
als Schlitz quer zur Schussfadenrichtung ausgebildeter Luftaustritt (17) auf Fadenspanner
(16) und Fadenbremse (18) gerichtet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Luftaustritt (17)
aus dem Fadenspannerbereich in Richtung Fadenübergabebereich verschoben angeordnet
ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass neben dem Luftaustritt
(17) fadeneinlaufseitig ein rotierender Rundkörper (34) angeordnet ist, der den aus
dem Luftaustritt (17) austretenden Luftstrahl einseitig dem Schussfadenlauf entgegen
periodisch auslenkt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine im wesentlichen
parallel zum jedoch dem Schussfadenlauf entgegen gerichtete Reinigungsdüse (43) in
Schussfadenrichtung nach dem Fadenspanner (16) vorgesehen ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass webladenseitig der Abdeckplatte
(19) zusätzlich eine Zweistrahldüse (49) vorhanden ist, die am Schussfaden (10) vorbei
Luftstrahlen quer zur Fadenrichtung auf den Zentrierflügel (21) richtet.
8. Vorrichtung nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Luftausblasdüse
(3) und dem Luftaustritt (17) eine weitere Schrägdüse (46) vorgesehen ist, die im
wesentlichen mit der Luftausblasdüse (3) gleichgerichtet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass unter dem Schusswerk
(2) mindestens eine Absaugdüse (48) vorgesehen ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1, 2 und 8, dadurch gekennzeichnet, dass
die Luft aus der Schlitzdüse (1), der Luftausblasdüse (3), und/oder der Schrägdüse
(45) diskontinuierlich austritt.
11. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 und 8, dadurch gekennzeichnet, dass Schlitzdüse
(1), Luftausblasdüse (3) und Schrägdüse (46) eine gemeinsame Luftzuführung haben.